Ein Hauch von 2010 oder Wieviel van Gaal steckt noch im FCB?

Vor ein paar Tagen habe ich realisiert, dass ich eigentlich ab der Championsleague-Gruppenphase gar keine kreativen Titel für meine Beiträge mehr erstellt habe. „Road to Munich“ war das Motto. Wo habe ich nur meinen Kopf? Jetzt lass‘ ich es aber so. Und es beschreibt meine roten Fäden ja auch besser.

Der FC Bayern steht also im Halbfinale der Championsleague. Wer hätte dies in den dunklen Stunden dieser Rückrunde erwartet? Ich so sicher nicht. Aber es ist Fakt und ferner haben wir nicht nur das Pokalfinale erreicht, nein, wir können es inzwischen sogar wieder aus eigener Kraft schaffen, die Titelverteidigung des BVB zu verhindern.

Mehr als ich zu hoffen wagte im Januar oder Februar.

Es fühlt sich insgesamt sehr gut an und ich bin – wie auf Twitter erwähnt – mit mir im Reinen. Die Mindestziele für diese Saison sind zunächst einmal erreicht und die fixe Qualifikation für die nächste Königsklasse sollte ebenfalls in ein bis zwei Spieltagen gesichert werden. Gut.

Natürlich haben wir faktisch noch nix erreicht und können unseren Briefkopf – wenn es ganz dumm läuft – auch nicht erweitern. Aber sind wir daran eventuell zu einem guten Stück selbst schuld? Eben.

Nein. Wir haben den – ausgeruhten – BVB national vor der Brust und international erwarten uns wahrscheinlich Real Madrid und Barcelona auf dem Weg zum Triple. Wer wäre da jetzt so vermessen hier von übermäßiger Euphorie zu reden?

Das soll kein (albernes) Understatement vom Schlage einiger Borussen sein, nein, es ist einfach Realismus.

Wir gehören zu den besten vier Mannschaften in Europa. Was unsere Offensive angeht, sind wir sicherlich Final-tauglich. Es hakt lediglich an unserer Defensive und vor allem den Alternativen im Kader. Welchem Bayern-Fan bricht aktuell nicht der Schweiß aus, wenn er daran denkt, einer(!) unserer beiden(!) Top-IVs könnte ausfallen?! Ob per Sperre oder gar Verletzung. Und wo sind die Alternativen im defensiven Mittelfeld auf Schweinsteiger-Niveau, zu Gomez?

Wir reden hier wohlgemerkt von unserer eventuellen Triple-Perspektive. Ginge es nur um die Bundesliga, könnte man dieses Thema lockerer sehen.

Selbstverständlich werden wir ob dieser „Gefahren“ gegen Real Madrid im Halbfinale der Championsleague trotzdem antreten (dies ist keine Respektlosigkeit gegen über Nikosia, nur erneuter Realismus). Und wir werden auch alles geben. Wie wir auch in den letzten sechs Bundesliga-Spielen alles geben werden, ändern können wir den Kader jetzt ohnehin nicht mehr. Wir müssen mit den Spielern auskommen, die da so auf dem Trainingsplatz rumlaufen.

Wen dieser Pessimismus stört, den will ich an meinen Hoffnungen teilhaben lassen:

Ivica Olic.

Kein Spiel zu früh hat dieser den 2010er-Spirit wieder gefunden. Meine Güte, dass erinnerte gestern an die Spiele gegen Lyon oder Manchester. Großes Kino. Ich gebe es gerne zu, ich hätte das von ihm nicht mehr erwartet. Nicht nach den Leistungen der letzten Wochen. Besser so als anders herum.

Überhaupt haben unsere Jungs gestern den erneuten Drahtseilakt bravourös gemeistert. Gut zu spielen, viel zu riskieren und dabei vor allem ohne Verletzung und ohne Verwarnungen durch zu kommen.

Sehr gut. Ob derlei gegen Real genauso funktioniert, werden wir dann sehen.

Heute will ich mal keine Einzelkritik anstimmen [1]. Denn selbst der Sportskamerad Gustavo hat – auch in meinen Augen – eine durchaus ausgeglichene Partie abgeliefert – Fehler und Aktionen der Extra-Klasse glichen sich in etwa aus. Viel besser als meine Wahrnehmung der letzten Wochen.

Was am Ende des Tages noch über Marseille zu sagen wäre?

Wie schwach war dieser Championsleague-Viertelfinalist?

und

War das wirklich die gleiche Mannschaft, die den amtierenden Deutschen Meister zweimal so dermaßen geschlagen hat?

Ich kann es kaum glauben.

Vergangenheit.

Jetzt gilt es ohnehin sich total auf Augsburg zu konzentrieren. Krasser Schnitt, ist schon klar, aber das eben unser „Los“ und ich kenne da einige Teams im Westen Deutschlands, die würden aktuell vielleicht gerne tauschen…

Nein, Augsburg wird anstrengend genug. Zum Glück spielen wir die in ihrer blendenden Form in der Allianz-Arena. Ansonsten würde ich mir größere Sorgen machen.

Ein ganz anderes Thema ist in dieser Championsleague-Tagen unüberhörbar. Die Klatschpappen.

Ich bin ja immer für den einen oder anderen Gag zu haben, aber wird das jetzt beim FC Bayern echt zum Standard? Weil die Führungsriege rund um Uli Hoeneß derlei gegen Basel so toll fand? Und man das ja auch vom FCB-Basketball her kennt? Geht’s noch?

Ist das der van-Gaal-Effekt, der ja – nachdem eine neue – wild zusammen gewürfelte – Aufstellung einmal funktioniert hat, diese solange beibehielt, bis sie nicht mehr funktionierte, um dann erneut wild zu würfeln?

Welche Ironie, Herr Hoeneß.

Gestern habe ich bewusst darauf geachtet und wenn auch die TV-Bilder eindeutig zeigten, dass weder unsere Fan-Kurve noch diverse Zuschauer auf den Rängen von den umfassend verteilten Pappen Gebrauch machten, wurde doch deutlich, wie sehr diese Geräuschkulisse vollends alles andere an Gesängen und Fan-Reaktionen zunichtemachte. Schlimm.

Ist das die Zukunft unserer Arena-Stimmung?

Na dann gute Nacht, willkommen in der NBA.

Lassen wir das fürs Erste.

Jetzt also Augsburg.

Herr Schweinsteiger darf erneut mitspielen. Gut. Ansonsten bitte schauen, dass Herr Robben wieder fit wird – wir werden ihn am Samstag brauchen. Ebenso wie einen wiedererstarkten Olic und einen gut gelaunten Ribéry. Von einem torhungrigen Gomez ganz zu schweigen.

In diesem Sinne:

Auf geht’s, Ihr Roten!

[1] Eine Ausnahme sollte hier vielleicht doch unsere linke Seite ausmachen. Was hier Ribéry, aber auch unser 19-jähriges Wunderkind Alaba – vor allem bei den Toren, aber nicht nur – auf den Rasen brannten – Respekt!

Ein bayerischer Spaziergang ins Halbfinale?

Am heutigen Abend spielt der FC Bayern um den Einzug ins Halbfinale der Championsleague. Kopfumschalten galore.

Nun, die Ausgangsposition erscheint mit einem auswärtigen Zwei-Tore-Vorsprung komfortabel. Und Marseille erweckte im Rahmen des Hinspiels nicht permanent den Eindruck, uns in Angst und Schrecken zu versetzen.

Einerseits.

Andererseits gibt es da die berühmten Pferde und die Apotheken.

Inter Mailand dachte im Achtelfinal-Rückspiel wohl auch, dass das schon irgendwie klappen würde, diese Franzosen auszuschalten. Jenes Inter übrigens, die im letzten Jahr gegen unseren FC Bayern auch ein Heim-Hinspiel verloren und uns dann in München zeigten, wie ein europäisches Spitzenteam mit Innenverteidiger-Lehrlingen umgeht. Nicht unerwähnt lassen sollte man das blaue Wunder, welches der amtierende Deutsche Meister mit seinem Team gegen die Deschamps-Kicker erlebte.

Was soll hier die Schwarzmalerei werden sich sicher einige Leser wieder fragen? Die grünen Dortmunder Jungs sind nicht der FC Bayern und Herr Breno darf bei uns ebenfalls nicht mehr mitspielen.

Stimmt. Aber ich dachte am Wochenende auch, dass eine Mannschaft wie die Nürnberger nie mehr zurück ins Spiel finden und uns gefährlich werden könnten.

Es geht mir doch gar nicht darum, dass ich nicht auch glaube, dass wir heute den vorletzten Schritt zum Finale in München machen. Es geht mir darum, dass unsere Spieler selbst die Sache ernst nehmen, früh für klare Verhältnisse sorgen und wir vielleicht noch ein paar Spieler schonen können. Am Wochenende geht nämlich die Jagd auf den Meister weiter!

Konzentration ist das Stichwort.

Wir müssen vom Anpfiff an konzentriert agieren. Müssen unsere ersten Chancen direkt verwerten und auch gegen Ball und Gegner konzentrieren agieren. Zwecks Foul- und Kartenvermeidung. Denn schaut man sich diese Aufstellung einmal an, dann müssen hier besonders die Sportskameraden

Jerome Boateng, Luiz Gustavo, Toni Kroos und Thomas Müller

aufpassen.

Erstaunlich: Weder war mir bekannt, dass die Karten nach einem Viertelfinale ab dieser Saison nicht mehr getilgt werden, noch, dass Real Madrid – unser möglicher Gegner im Halbfinale – nicht einen einzigen, von Karten-Sperre bedrohten Spieler in seinen Reihen hat.

Holen uns hier die Fehler in der Kaderplanung endgültig ein, wenn wir mit Bank-B-Spielern gegen Özil, Ronaldo und Co. antreten müssen?

Wollen wir es nicht hoffen und zumindest unser „Chef“ würde ja unbelastet in ein Halbfinale gehen…

Von schlampigen Bayern und körperlichen Franzosen.

Jetzt mal ganz ernsthaft gefragt: Gegen diesen Gegner hat der amtierende Deutsche Meister zweimal verloren?

Diese Frage ist gar nicht hämisch oder ironisch gemeint, es interessiert mich tatsächlich.

Sicher.

Marseille trat mit einem viertklassigen Torhüter an. Klar, einer der Stamm-Innenverteidiger fehlte, aber hallo, wenn die Bayern ihre Chancen konsequent genutzt hätten, hätten wir am Mittelmeer 4:0 gewonnen. Oder so.

Andererseits ist vielleicht genau dies das Problem: Chancenverwertung.

Verwertet Olympique seine frühe Kopfballchance (gute Reaktion von Herrn Neuer) liegen wir zurück und bekommen das Flattern?

Hätte Dortmund seinerzeit einfach nur seine Chancen nutzen müssen, um dort nicht 0:3(?) unterzugehen?

Ist Fußball so einfach?

Es scheint erneut so zu sein.

Aber die Bayern sind eben die Bayern und Dortmund ist es (noch) nicht.

Mir ist es so ganz lieb.

Wer würde nicht schon gerne im Viertelfinal-Hinspiel die Tür zum Halbfinale einen guten Spalt weit öffnen?

Wenn wir uns jetzt nicht ganz dumm anstellen – und hey, haben wir das in dieser Saison schon einmal in einem Heimspiel? – dann sollte das doch bitte reichen.

Körperliche Spielweise der Franzosen hin oder her. Solch‘ einen Gegner müssen wir platt machen. Läuferisch, spielerisch.

Das war ganz wenig für einen CL-Viertelfinalisten. Der Torhüter ging – wie gesagt – gar nicht. Die Abwehr war zwar vielbeinig und kam mit unserer umständlichen Spielweise in der roten Zone noch ganz gut zurecht – aber internationale Klasse?

Eher nicht.

Im Rückspiel steht der Stammtorhüter wieder zwischen den Pfosten, aber dafür fehlt ein anderer wichtiger Pfeiler im Gerüst: Diarra.

Kaum zu glauben, dass der das Hinspiel überhaupt bis zum Schluss absolvieren durfte. Der Check gegen Gomez hatte Rolfes’sche Züge.

Überhaupt kann ich nur müde lächeln, dass wir ein Vielfaches an gelben Karten erhalten haben. Im Vergleich mit Marseille. Nun ja, internationale Härte, oder?

Really?

Herr Lahm(!) bekommt ’ne Gelbe fürs Meckern. Und jeder, wirklich jeder Bayern-Spieler für ein auch nur ansatzweise hartes Foul die entsprechende Verwarnung. Natürlich waren die Karten – irgendwo – total berechtigt, aber wo war die Entsprechung auf der Seite des Gegners?

Lassen wir das besser, Schiedsrichter-Diskussionen stehen uns Bayern ja nie gut zu Gesicht.

Die beste Karte des Abends kam ohnehin zum Schluss.

Aus verbandstechnischen Gründen müssen natürlich alle Beteiligten mit Vehemenz die Freude über die nun anstehende Sperre von Herrn Schweinsteiger bedauern, is klar.

Aber wie geil ist das denn bitte?

Andererseits sind wir natürlich alles faire Sportsmänner und -frauen und hätten uns – selbstverständlich – viel lieber gewünscht, dass derBastian bis zum Abschluss des Finales überhaupt keine Verwarnung mehr erhält, logisch, aber stören tut es mich jetzt nicht wirklich tun, dass er in einem möglichen Halbfinale wieder unbelastet agieren kann.

Soll er sich halt gegen den Club und Augsburg seine Spielpraxis holen.

Genug davon.

Irgendwie war der gestrige Sieg weniger Arbeitssieg als das Ergebnis gegen Hannover. Überhaupt hatte ich nach dem Spiel den Gedanken, dass wir in der Bundesliga aktuell die schwereren Gegner haben als in der Championsleague.

Gestern war es hauptsächlich das Problem, dass wir diesen „Torhüter“ nicht viel öfter beschäftigt haben. Meine Güte, wie schlecht sah der beim 0:1 aus. Oder diese Ballannahme, die zum Eckball für Bayern wurde?

Himmel.

Gut für uns, schlecht für Herrn Deschamps.

Nein, eigentlich gibt es insgesamt recht wenig zu kritisieren.

Abgesehen von der schlechten Chancenverwertung und dem umständlichen, wenig zielgerichteten Spiel in der roten Zone.

Und vielleicht von Herrn Gustavo.

Uff. Ich weiß nicht, irgendwas läuft da schief. Entweder bei ihm oder in meiner Wahrnehmung. Ihr dürft mich gerne korrigieren, aber wenn bei Sky die Rede davon ist, dass „er einen gebrauchten Tag erwischt hatte“, dann sehe ich ihn in fast allen Spielen der letzten Zeit so fahrig, so pass-unsicher, so als Unruheherd.

Selten zuvor war der Unterschied zwischen unserem Weltklasse-6er Schweinsteiger und dem Rest auf dieser Position so deutlich wie gestern.

Ich hatte natürlich Bedenken, dass die Franzosen unserem Spiritus rector nach dessen Einwechslung auf die Knochen steigen, aber wie geschmeidig er sich diesen Dingen entzog (und ja eher selber agierte, siehe gelbe Karte) – das hatte schon Klasse.

Und dieser Klassenunterschied machte auch deutlich, dass wir neben ihm noch mindestens einen weiteren 6er mit Niveau brauchen.

Herr Nerlinger, bitte übernehmen!

Was die Defensive betrifft kann man nicht meckern, das war nicht nur solide, das war sicher und mir sind keine größeren Böcke aufgefallen. Die größere Klasse bei Herrn Badstuber im Vergleich zu Herrn Boateng ist ja kein Geheimnis. Unser Eigengewächs scheint da tatsächlich nachhaltig den nächsten Schritt in seiner Entwicklung gemacht zu haben. Respekt.

Noch etwas?

Ab sofort gilt jede Konzentration den Clubberern.

Ich habe – gelinde gesagt – keinen Bock, mir nach dem Spiel wieder entsprechende Kommentare anzuhören. Ohnehin sollte klar sein, dass wir an diesem Spieltag vielleicht schon die Meisterschaft abschenken könnten. Oder glaubt jemand ernsthaft, dass der schwäbische VfB in Dortmund was erreicht?

Eher haben wir mit Nürnberg Probleme, die sich bei ihren Fans unsterblich machen können.

Herr Schweinsteiger darf gerne in die Startelf. Hat ja unter der Woche spontan frei. Vielleicht hilft seine Präsenz Herrn Gustavo.

Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Was vergessen? Dann bitte. [1]

Ansonsten: Auf geht’s, Ihr Roten!

[1] Die beiden Traumspielzüge, die zu Toren geführt haben? Meine Güte, war das gut. Und schnell. Spielen wir so über 90 Minuten haben wir auch gegen Real eine Chance. In einem möglichen Halbfinale.

Weisheiten #194

„Gegen Dortmund haben wir absolut nicht optimal gespielt, aber noch schlechter waren wir in der Vorrunde gegen die Bayern. Da waren wir wirklich kein echter Gegner. Dieses 0:5 kann aber kein Maßstab sein, wir haben uns seitdem schon weiterentwickelt. Und ich bin mir auch sicher, dass dieses 1:5 gegen Dortmund ein Ausrutscher von unserer Seite war.“

Marcell Jansen, Ex-1-Jahres-Bayer und Optimist

Paules Community, Paules Meinung und ein Blick in die Glaskugel

So. Zunächst einmal allen Breitnigge-Lesern ein frohes neues Jahr 2012!

Ich hoffe ihr alle seid vernünftig ins neue Jahr gerutscht, möge es annähernd so erfolgreich sein, wie es Teile der Hinrunde vermuten ließen.

Es ist immer noch Winterpause und selbst wenn der FC Bayern als erstes Bundesliga-Team gestern die Vorbereitung auf die Rückrunde gestartet hat, passiert nicht sonderlich viel.

Zeit für Rückblicke. Oder Ausblicke.

So auch mein Hintergedanke als ich meine Leser fragte.

Hier die Quintessenz der Themen:

  1. Wo steht der FC Bayern in x Jahren?
  2. Stadionumbau, -ausbau
  3. Kartensituation, Viagogo
  4. Fragen zum aktuellen Kader
  5. Jugendarbeit, Nachwuchs für das Profiteam

Wo steht der FC Bayern in x Jahren?

Eine durchaus berechtigte Frage, die uns zwar nicht aktuell beschäftigt, in den nächsten Jahren allerdings in den Fokus rücken dürfte. Unser aller Präsident und Sinnbild – Uli Hoeneß – wird in diesen Tagen 60 (man kann dieser Tatsache ja kaum entgehen), unser AG-Boss folgt in wenigen Jahren, der Kaiser ist diesbzgl. schon länger jenseits von Gut und Böse.

Vielen von uns – mich eingeschlossen – fällt es hingegen mehr als schwer sich einen FC Bayern, zumindest ohne Hoeneß vorzustellen. Liegt die Zukunft wirklich in den Händen der Nerlingers? Oder kommen doch irgendwann die Kahns, Scholls und Effenbergs zurück?

Ich bin mir da nicht sicher. Aber wie sicher waren sich der FC Bayern und seine Fans als sie die Geschicke des Vereins einem 27-jährigen Spontan-Ex-Profi anvertrauten?

Im Prinzip ist das Feld doch gut bestellt und ähnlich wie bei Apple wird es die nächsten Jahre ohne den Maximo leader noch ähnlich erfolgreich weitergehen. Vom Verein und seiner Entwicklung her, das Sportliche kann man ohnehin kaum vorhersagen.

In den letzten Jahren hat hier im allerdings auch in diesem Punkt ein Umdenken eingesetzt. Klar, es gibt immer noch das berühmte „Mia san mia“, aber im Hintergrund ist doch tatsächlich ein Veränderung hin zu einem Spielsystem zu erkennen, oder? Und Trainer vom Schlage eines Magath oder Rehhagel oder Stevens wird es beim FC Bayern – hoffentlich – nicht (mehr) geben, somit wäre die modernere Ausrichtung in diesem Punkt gesichert.

Viele Baustellen erwarten uns, aber wir reden hier schließlich von einem Fußballverein, einem Konzern, der eben von kurz- bis mittelfristigen Erfolgen abhängig ist – wie soll man da die Zukunft vorhersagen?

Nicht schaden wird die Tatsache, dass unsere Arena bald schuldenfrei ist und die Einnahmen aus dieser Goldgrube unverändert auf das Festgeldkonto fließen können. Oder in den Konsum, die Jugendarbeit, das Scouting (im bayerischen Umland).

Es bleibt alles abzuwarten. Lasst uns die Gegenwart genießen und die Zukunft im Blick halten.

Stadionumbau, -ausbau

Die Allianz-Arena gibt es seit 2005. Und wir reden – kaum sieben Jahre nach ihrer Eröffnung – von einem Um- oder Ausbau? Wie sollte dies funktionieren? Das Stadion als solches ist ein „Gesamtkunstwerk“. Es ist so designed worden, wie wir es aktuell sehen und lieben.

Die Probleme, die wir damit eigentlich meinen sind doch wohl eher hausgemacht.

Klar reicht die Kapazität beim FC Bayern so aktuell nicht aus. Aber war dies vorhersehbar? Wie war denn der Zuschauerschnitt im Olympiastadion? Eben. Und eine Vergrößerung und Nachbesserung hat es ja schon mehrfach gegeben. 69.000 Zuschauer passten in die Version 1.0 nicht hinein und gezogen hat es im Unterrang anfangs auch wie Hechtsuppe.

Nein. Meiner Meinung nach ist am Stadion selbst nichts zu machen. Vor allem stehen hier die Kosten in keinem Verhältnis zum Ertrag. Derlei hätte man schon bei der Planung einbauen müssen (nicht geschehen imho aufgrund: Zuschauerschnitt Oly, Beteiligung 1860, etc.).

Was aber in meinen Augen durchaus realistisch ist, ist die Umstrukturierung von Plätzen und Platzierungen.

Zu diesem Thema habe ich schon einmal etwas geschrieben, bin aber zu faul die entsprechenden Beiträge rauszusuchen.

Erste Option ist die Zusammenlegung der in der Arena getrennten FCB-Fangruppen in „Nord“ und „Süd“.

Mir ist klar, dass dieser Prozess nicht einfach ist, aber nur für dieses „Baayern, Baayern“-Echo? Oder dass unsere Torhüter direkt hinter ihrem Tor immer Bayern-Fans stehen sehen?

Eine starke und stimmgewaltige Südkurve ist mir da lieber.

Von Seiten des Vereins ist dies aber offensichtlich gar nicht gewünscht und empfindet man zumeist die akustische Unterlegenheit der eigenen Fans gegenüber den Gästefans unter dem drittrangigen Dach als weder bemerkenswert noch schlimm. Schade.

Die Problematik „Ultras“ vs. „Kuttenfans“ lassen wir hier mal außen vor, aber imho könnte man hier was verändern.

Ebenso ist noch Potential bzgl. der Zuschauer-Kapazität in Bezug auf Steh- und Sitzplätze in der Südkurve. Insofern die Kosten für den jeweiligen Umbau zwischen Bundesliga, Pokal einerseits und Championsleague, Länderspielen andererseits im Rahmen bleiben, könnte ich mir hier „Steher“ über den gesamten Unterrang vorstellen.

Kartensituation, Viagogo

Nun, dieses Thema geht fließend in das obige Thema über und zurück.

Persönlich habe ich mit Viagogo nur gute Erfahrungen gemacht, als ich 2007 mal zwei ausgetauschte Dauerkarten gekauft habe und zum Mehmet-Scholl-Abschiedsspiel gegen Mainz in München weilte. Ich bin mir aber auch im Klaren, dass Viagogo keine gemeinnützige Organisation ist und es durchaus ein gewisses Gewinnstreben gibt.

Ob es nun die entsprechenden Exzesse dort gibt oder gegeben hat, kann ich nicht beurteilen. Insofern hier nur Dauerkarten-Inhaber ihre Karten für Einzelspiele zum Verkauf anbieten und man so auch mal für Bundesliga-Spiele als Außenstehender in den Genuss von Karten kommen kann, finde ich diesen Service gut.

Wie auch immer, unser AG-Boss hat den Ausstieg aus diesem Vertragsverhältnis verkündet. Zum Ende der Laufzeit. Und die ist, soweit ich weiß, noch in ferner Zukunft, da man in 2011 eben diesen Vertrag noch verlängert hatte. Ich bitte um Korrekturen, insofern diese Infos unvollständig sind.

Die Gesamtsituation ist sicherlich ohnehin nicht ganz einfach. Ich selbst habe in dieser Saison „nur“ Karten für Championsleague-Spiele bekommen.

Auf der anderen Seite führt genau dieser Umstand (und Services wie Viagogo) dazu, dass auch und gerade in der Südkurve ab und an „Touristen“ stehen und mit der Südkurve als solches sicherlich eher weniger zu tun haben. An dieser Tatsache kann man Stimmungsprobleme festmachen – selbst wenn es nur ein Grund ist.

Die Probleme in diesem Zusammenhang zu lösen, dazu müssen wir wohl an mehreren Schauben zugleich drehen.

Erstens Schwarzhandel aus reinem Gewinnstreben unterbinden.

Zweitens eine gerechtere Verteilung der Tickets einführen.

Drittens mittel- bis langfristig an der Kapazität arbeiten.

Fragen zum aktuellen Kader

Einführend muss man an dieser Stelle erwähnen, dass es sicherlich ein Luxusproblem ist, dass wir in der Rückrunde wohl wieder alle verletzten und in der Hinrunde abwesenden Spieler an Bord haben werden. Besser als umgekehrt. Denn Konkurrenz belebt das Geschäft. Und wer mit seiner Situation auf der Tribüne unzufrieden ist, sollte sich im Training noch mehr reinhängen und vor allem angebotene Chancen auf dem Spielfeld nutzen.

Dann ist uns allen geholfen. In der jüngeren Vergangenheit war dies nicht immer so. Als Beispiel nenne ich hier einfach mal ein paar ganz Große wie Real, Chelsea, ManUtd, ManCity, Milan oder Barcelona.

Wer sitzt da teilweise nur auf der Tribüne? Wird aber trotz allem gebraucht, weil immer mal jemand aus der A-Elf ausfällt oder geschont werden muss?

„Gleichwertiger Ersatz“ ist noch nicht bei allen Spielern, Beratern und Berichterstattern in Deutschland angekommen. Will man nach „ganz oben“, muss man diesen Weg gehen, denn ansonsten geht man mal mit der B- oder C-Elf in entscheidende (Championsleague-)Spiele.

Was unsere „Probleme“ mit einem vollständig besetzten Kader betrifft, bin ich ganz entspannt.

Klar sind eigentlich Spieler wie Schweinsteiger, Ribéry, Robben oder Gomez gesetzt. Aber können wir nicht alle besser schlafen, wenn wir Spieler wie Thomas Müller oder Toni Kroos in der Hinterhand haben? Neben diesen ganzen Talenten, die zunehmend immer besser werden wie z.B. Herr Alaba?

Eben.

Beim FC Bayern gibt es die „ganz Guten“ und eben die, die nach und nach an dieses Niveau heran kommen. Alles gut.

Ferner schauen wir uns in den nächsten Wochen einfach mal die Gesamtentwicklung im Kader an und entscheiden dann im Frühling was wir so auf dem Transfermarkt im Sommer machen. Punkt.

Jugendarbeit, Nachwuchs für das Profiteam

Dieses Thema ist in den letzten Jahren ein wenig in den Hintergrund getreten. Schade eigentlich. Wahrscheinlich dachten einige Übungsleiter – vom Vorstand mit freier Hand ausgestattet – dass sich Spieler wie Badstuber oder Thomas Müller von selbst anbieten und entwickeln.

Nein, falsch gedacht. Dafür muss man investieren. Man muss sich kümmern. Was passiert, wenn man derlei nicht mehr macht, sieht man an der Entwicklung der zweiten Mannschaft.

Von oben trat wohl nach dem Abstieg ein Umdenken ein. Ehemalige Spieler wurden und werden intensiver eingebunden. Als Identifikationsfiguren für all die jungen Hüpfer. Als mehr kann ich diese Personen zur Zeit noch nicht sehen. Qualifikation ergibt sich nicht per Definition.

Wie auch immer, es stört zumindest wieder jemanden im Verein, dass unser Nachwuchs nur noch viertklassig kicken kann. Gut.

Die Überschüsse, die wir nach Abzahlung der Arena-Schulden zur Verfügung haben, sollten wir also zu einem nicht geringen Teil in die Jugendarbeit und deren Umfeld investieren. Derlei hatte ich ja schon erwähnt. Nur so werden wir auch in Zukunft Spieler wie Badstuber, Thomas Müller, Schweinsteiger, Lahm, Nerlinger, Hargreaves und Co. im Profikader finden.

Die Fakten liegen auf dem Tisch, also los jetzt!

Von gescheiterten Konzepten, Toren aus dem Nichts und extremer Nervosität

Das hatten sich die Bremer schön zu Recht gelegt.

Was zweimal in Folge gegen die Bayern geklappt hatte, musste doch auch ein drittes Mal funktionieren. Dreimal ist Bremer Recht.

Zu doof, dass den Bremern ein paar Dinge zum Erfolg fehlten.

Die Dortmunder und Mainzer entwickelten einen entscheidenden Unterschied zu den gestrigen Bremern: Aggressives Offensivpressing und Laufbereitschaft from hell.

Beides ließen die Nordlichter vermissen und so entwickelte sich bis zum bayerischen 1:0 allenfalls ein Spiel, wie es das in den letzten Jahren zwischen diesen beiden Mannschaften in München öfter gab: Tief stehende Bremer – teilweise 8-9 Spieler hinter dem Ball – und angreifende Bayern.

Dieser Umstand gefiel den Bayern sichtlich besser als die letzten 180 Bundesliga-Minuten, allein, man konnte unser größtes Problem immer noch erkennen.

Entschlossen sich die Schaaf-Kicker nämlich tatsächlich einmal, die Mittellinie zügig zu überqueren, vermochte unser Mittelfeld – hier vorzugsweise das defensive – sie nicht daran zu hindern.

Meine Güte. Ist die Zweikampf-Quote unserer beiden 6er aus dieser Phase übermittelt? Einstellig?

Dann allerdings ein gut geführter Alaba-Zweikampf, ein schnelles Umschalten, ein Ribéry in sehr guter Form und Gomez und Müller mit ihrer besten Aktion in der ersten Halbzeit. Bei Herrn Müller würde ich sogar so weit gehen und von seiner besten Aktion im gesamten Spiel sprechen: Die Kreuzung der Positionen, die die Beton-Abwehr unseres Gegner völlig überforderte und Ribéry freie (Schuss-)Bahn ermöglichte. Das hatte Klasse.

Der Rest der ersten Halbzeit ist schnell erzählt, weil sich die Bremer eher nicht gegen den Rückstand wehrten und die Bayern ein Nachlegen vermissen ließen.

Dann der Seitenwechsel und ein Ausgleich aus dem Nichts.

Selten traf diese Floskel besser zu als bei diesem Tor.

Ferner führte dies zu einer Viertelstunde des Selbstvertrauens auf Bremer Seite. Die Mittellinien-Übergriffe verdoppelten sich, die Zweikampf-Quote unserer 6er blieb unverändert. Tatsächlich kann ich mich, gerade bei Herrn Gustavo erst so um die 70. Minute an die erste Balleroberung erinnern (abgesehen von Alabas Vorarbeit zum 1:0). Was ist nur aus dem Top-Mann der Bundesliga in dieser Rubrik geworden? Eigenes Thema.

Nun, diese Phase blieb eine Phase, denn die Bayern spielten ihrerseits weiter nach vorne und mit Robben kam der letzte entscheidende Faktor ins Spiel.

Endlich einmal hatte man den Eindruck, dass Robben mit Wut im Bauch spielte – war das Absicht, DonJupp?

Robben gab Gas. Und das erzielte die größte Wirkung seit seinem Comeback.

Ribéry in guter und Robben mit ansteigender Form – zu viel für die Bremer.

Den Elfmeter zum 2:1 kann man geben. Kann man aber auch lassen. So ist das. Wir haben schon schlimmere Vergehen gegen uns nicht gepfiffen bekommen, ebenso sind wir in vergleichbaren Situationen verschont geblieben.

Ich verstehe die Diskussionen nicht.

Und selbst die – selektiv betrachteten – Aussagen von Herrn Allofs sind kein Drama. Liest man zu diesem Thema sein ganzes Zitat, dann hört man, dass er die Elfmeter nicht für die eigene Niederlage verantwortlich macht. Womit er Recht hat.

Parallel dem Schiedsrichter eine schlechte Leistung zu unterstellen – naja. Er hat die Aktion von Pizarro anders bewertet als die meisten Bayern-Fans? Er hat das Nicht-Abseits vor Gomez-Tor übersehen?

So what.

Persönlich bin ich ja immer schnell mit einer Verschwörungstheorie dabei und nutze noch öfter die „Wahre Tabelle“ – aber nur um deutlich zu machen, dass sich derlei immer ausgleicht.

Andererseits sind wir auch nicht die einzigen, die sich derlei artikulieren. Ich erinnere nur an Herrn Tuchels Auftritt im ASS, als er von fünf verpfiffenen Spielen gegen seine Mainzer in Serie sprach.

That’s football!

Zurück zu den Elfmetern.

Von der Rückkehr von Robbéry (anhand der Torverteilung) zu faseln halte ich ebenfalls für verfrüht. Erstens hat Ribéry Herrn Gomez das 3:1 „geklaut“ und zweitens waren beide Robben-Treffer Elfmeter. Also bitte.

Nicht, dass ich nicht froh war, dass Herr Robben hier antrat. Nicht auszudenken was – auch hier auf dem Blog – losgewesen wäre, wenn Herr Gomez einen, oder beide Elfmeter versemmelt hätte. Wie zuletzt (schon vergessen?).

Nein. Im Grunde ist alles gut.

Wir haben das beste/erfolgreichste Heimspiel gegen Bremen seit 2005 gesehen und sind wieder Tabellenführer. Mit Vorsprung.

Unfassbar finde ich das. Jetzt mal ehrlich. Wer hätte gedacht, dass die schadenfrohen Sprüchekloppos aus Dortmund so schnell schon wieder vom Platz an der Sonne fallen?

Ich zumindest nicht. Und dass sie in Gladbach nicht gewinnen, hätte ich – nach dem Ausfall von Herrn Reus – ebenfalls nicht vermutet.

Perfekter Bayern-Spieltag.

Fast schon zu gut, wenn ich an die letzten Leistungen meiner Bayern denke. Ein bisschen Schmoren auf Platz 2 oder 3 hätte dem einen oder anderen bestimmt noch ganz gut getan.

Egal. Wir nehmen es, wie es kommt.

Jetzt noch die beiden Spiele in Stuttgart und gegen Köln abreißen. Das wird schwer genug.

Ob danach die Herbstmeisterschaft herauskommt ist mir fast schnuppe – solange die Form ansteigt und man sich zerreisst.

Andererseits hat man immer noch was gut zu machen nach der zuletzt abfallenden Form- und Ergebniskurve.

Einzelkritik verkneife ich mir ansonsten. Ebenso äußere ich mich nicht zu den sogenannten Störfeuern, die das Boulevard versucht in unser Team einzupflanzen.

Eine Bitte hätte ich allerdings nach an unseren Trainer:

Wie wäre es mit folgender Aufstellung gegen Manchester City, Don Jupp?

Butt

Contento – van Buyten – Boateng – Rafinha

Pranjic – Tymoshchuk – Gustavo – Usami

Petersen – Olic

Mhm?

Und jährlich grüßt das grün-weiße Murmeltier

Beim letzten Mal war ich sogar live vor Ort.

Um mir das Elend meiner Bayern im Heimspiel gegen Bremen anzuschauen.

Man konnte sich zwar weniger aufregen, über sich übelst verstellende Offensiv-Nordlichter, die nur damit beschäftigt waren, sich am eigenen Strafraum einzugraben und auf arg wenige Konter zu warten. Oft nur einen pro Spiel (leider mit Erfolg).

Das Spiel war nicht so einseitig wie die letzten Gastspiele der Schaaf-Kicker. Es waren nicht nur schnelle Konter aus einer massiven Deckung. Es war teilweise ein offenes Spiel und Spieler wie Marin oder Arnautovic eine permanente Herausforderung für unsere Abwehr.

Nein. Das ging nicht. Aber man konnte sich über uns selbst aufregen.

[…] aber was die van-Gaal-Kicker da teilweise vor dem Tor – in der rotesten aller roten Zonen – fabrizieren, grenzt schon an Absicht.

Entweder man sieht den Nebenmann in der wesentlich günstigeren Position nicht oder man ist selber in der günstigsten aller Situation und spielt am 5-Meter-Raum aber noch einmal quer, wo der Mitspieler von 2-3 Gegenspielern zugedeckt ist.

Im Moment haben wir andere Probleme. Anders zwar, aber nicht weniger unpassend gegen einen Gegner wie Bremen.

Ich vermute ganz und gar stark, dass wir ein Spiel wie dieses erleben werden.

Das ist eben der Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Und vor allem dem Schock, dass sich die Schaaf-Kicker – landauf, landab immer als Offensivkünstler mit Inklusiv-Feuerwerk bekannt – wie jedes Dorfteam, in München dann doch auch mit 10 Mann rings um den eigenen Strafraum eingraben, nur um bei Gelegenheit mal überfallartig die eigenen Konter aufzuziehen

Oder eher eins wie dieses?

Das zweite Jahr in Folge erduseln sich die Waterkant-Kicker in München ein 1:1. Diesmal mit Hilfe der Schiedsrichter – Assistenten, denn das 2:1 durch Luca Toni war sowas von gleiche Höhe, gleicher geht’s nicht! Der Rest – zum Spiel – ist schnell zusammengefasst: Bärenstarke 10-15 Anfangsminuten im Wirbel der roten Fehlpassorgie und eine Weltklasse-Aktion von Diego reichen Bremen zum Punktgewinn in München. Das ist bitter. Für die Bayern. Denn davon abgesehen kam von Werder nichts.

Mhm. Oder sehen wir es positiv: So schlimm wie hier wird es wohl nicht werden…

0:5 lagen die Bayern zurück. Das hatte teilweise desaströse Züge. Und traf mich völlig unvorbereitet. Wie viele andere Bayern-Fans wohl auch.

Eben. So sehr in der Krise sind wir dann wohl doch (noch) nicht, oder?

Hoffen wir also auf den berühmten Ruck und die Wende in diesem „leichten“ Negativ-Trend. Stoppen wir ihn nicht, war es das wohl mit der Herbstmeisterschaft. Dann aber auch zu Recht!

Herzlichen Glückwunsch zur Herbstmeisterschaft, liebe Dortmunder!

Meine schlimmsten Befürchtungen scheinen sich zu bewahrheiten.

Schien die Niederlage vor Wochenfrist noch unglücklich zustande gekommen sein, muss man heute die Ereignisse der letzten Wochen offenbar in einem anderen Licht sehen.

Seit dem Ausfall von Herrn Schweinsteiger ist in unserem Spiel der Wurm drin.

Nur Gegner, die wirklich so dermaßen schlechter agieren – wie Augsburg oder Villareal – können von uns noch besiegt werden. Gegen alle anderen Teams – deren „Matchplan“ hauptsächlich darin besteht, defensiv die Räume massiv zu verengen und extrem zu pressen – haben wir Probleme.

Das ist nicht gut und kommt zur Unzeit.

Denn während der schwarzgelben Borussia schon wieder alle Gegner den roten Teppich ausrollen (uns eingeschlossen), verlieren wir die Punkte wie bei offenem Fenster im fahrenden Zug.

Natürlich haben wir auch mit Schweinsteiger gegen Gladbach und in Hannover verloren, aber aktuell hat man mehr und mehr den Eindruck, wir könnten noch 2-3 Stunden länger spielen, da passiert nichts mehr.

Umso bemerkenswerter, dass wir heute zwei Tore(!) nach einer Standard-Situation(!!) erzielt haben.

Aber der Reihe nach.

Der Zustand unseres Trainers ähnelte dem unserer Mannschaft. Direkt nach dem Anpfiff schienen wir zwar emsig bemüht unser berühmtes frühes Tor zu erzielen, tatsächlich fingen wir uns aber das persönlich schnellste Gegentor der Saison.

Und dieses Tor zeigte direkt mal eine der drei Hauptschwächen an diesem Nachmittag:

1. Das defensive Mittelfeld ist/war offen wie ein Scheunentor.

Man kann es drehen und wenden wie man will, aber durch die Abwesenheit Schweinsteigers (natürlich ist diese Ausrede langsam durch, dafür sind zu viele Spiele seit dem Neapel-Schock vergangen!) ist unsere Schaltzentrale in den allermeisten Spielen einfach viel zu durchlässig.

Herr Alaba ist zu jung und unerfahren hier eine starke Rolle zu spielen. Herr Gustavo hat seinerseits das gleiche Problem, dass Herr Schweinsteiger noch zu van-Bommel-Zeiten hatte – er ist ohne seinen „Führer“ nur die Hälfte wert. Jetzt ist Mainz nun wirklich nicht die spielstärkste Mannschaft der Liga, aber wenn es diesem Team, das vor dem Spiel auf Platz 16 abgerutscht war, gelingt, uns bei jedem(!) Angriff vor Probleme zu stellen, dann stimmt da doch irgendwas nicht.

Sind die 6er zu nachlässig, wird selbstverständlich der Druck auf die 4-er-Kette und den Torhüter größer.

2. Die Zweikampfschwäche

Alter Schwede. Ich kann mich an kein Spiel der jüngeren Vergangenheit erinnern, in dem die Bayern so zweikampfschwach waren. Speziell im Mittelfeld. Insgesamt kann ich mich an drei – sichtbar – gewonnene Zweikämpfe erinnern. Und einen der berühmten „Steals“ von Herrn Gustavo. Aber Herr Alaba? Hallo? Nur Hinterherlaufen hilft der wackeligen 4-er-Kette nicht weiter.

Haben wir zu viele „Lahms“ auf dem Platz? Vermutlich. Und zu wenig „Schweinis“? Definitiv.

Und unsere Offensive darf auch mal Anspiele verwerten, Bälle halten oder zumindest nicht prallen lassen. Das würde den Druck auf unsere Defensive ebenfalls reduzieren helfen. Schlimm genug, dass ich derlei über ein Spiel gegen Mainz sagen muss. Gegen Mainz.

3. Einstellung und Laufbereitschaft

Wie oft und wie lange muss ich das eigentlich noch sagen und wie lange und wie oft muss ich mir genau diese Einsicht unserer Spieler nach(!) solchen Spielen noch anhören?

Wenn der Trend nicht mehr unser Friend ist und die Gegner uns unseren Schwung aus dieser zuweilen wundervollen Hinrunde nehmen, dann, ja dann muss ich doch zumindest dagegenhalten, oder?

Wenn wir nicht zaubern können, dann muss ich halt auf harte Arbeit umstellen. Schaffen wir das etwa nicht, können wir das vielleicht gar nicht?

Das wäre schlecht.

Unser Trainer hat nach den Spielen gegen Dortmund und Villareal gesagt, dass „wir aktuell im Training den Fokus auf Regeneration und weniger auf Pressing legen (müssen)“. Na fein. Regeneration wovon (um mal polemisch zu werden)?

Nach einem Spiel wie gegen Manchester. Ok. Da habe ich vollstes Verständnis für ein maues 0:0. Auch, dass unsere Spieler vor wichtigen CL-Spielen mental vielleicht nicht auf der Höhe sind, aber bitte, bitte lass mich nicht daran glauben müssen, dass wir jetzt schon am 14.Spieltag Probleme in der Bundesliga bekommen, weil wir mit dem Kopf nicht bei der Sache sind. Wohlgemerkt nachdem ab sofort nur noch Königsklassen-Relaxen angesagt ist. Bis Februar.

Üble Vorstellung.

Klar, am Ende des Tages hilft das alles nichts.

Herr Schweinsteiger wird keinen Wunderheiler finden (ist ja kein holländischer Nationalspieler). Er kommt in dieser Hinrunde nicht mehr wieder. Und wir haben das – auf dem Papier – leichteste Spiel bis zur Winterpause hinter uns.

Jetzt gegen Bremen, in Stuttgart und gegen Köln.

Und die Konkurrenz?

Spielt in der nächsten Woche gegeneinander.

Aber vielleicht müssen wir jetzt eher nach hinten absichern und Schadensbegrenzung betreiben. Wenn sich an der Gesamtsituation nichts ändert.

Nein. Ab sofort bin ich in Alarmbereitschaft. Und ich habe wirklich lange die Hand gehalten über die Schulter der Spieler.

Meine Laune wird übrigens nicht besser, wenn ich mir die Historie gegen unseren nächsten Gegner anschaue. Das nur am Rande.

Soll ich noch in Einzelkritik einsteigen?

Von mir aus.

Herr Neuer darf dem Ball zum 1:2 halten. Ansonsten eine durchschnittliche Leistung. Leider diesmal keine Weltklasse-Parade dabei, die in den letzten Wochen noch Schlimmeres zu verhindern half.

Herr Boateng ganz und gar nicht mehr so cool, wie ich ihn noch persönlich gegen Villareal gesehen habe. Vielmehr kam auch er mit dem Pressing der Mainzer nicht zu Recht. Und nach vorne ging eher gar nix. Von daher war der Wechsel – unter diesem Gesichtspunkt – schon ok. Wenn auch Herr Rafinha in keinster Weise seine schlechte Form verscheuchen konnte.

Die Herren van Buyten und Badstuber agierten unter Druck. Was traditionell – vor allem in unserer Defensive – zu Problemen führte. Vor dem ersten Tor darf unsere gesamte Kette gerne Herrn Boateng auf der Linie helfen den Ball aufzuhalten und nicht nur zögert zuschauen, ob Neuer den Ball bekommt oder Boateng es schafft zurückzulaufen. Derlei Zögern ist nun einmal tödlich.

Vor dem Sonntagsschuss zum 1:2 darf Herr van Buyten den Schützen energisch attackieren, oder zumindest Herrn Neuer nicht die Sicht nehmen, was schon gereicht hätte. Das dritte Tor? Naja, buchen wir es als normales Zuordnungsproblem ab.

Offensiv agierte unserer Belgier natürlich erstklassig, derlei muss man einfach so stehen lassen.

Was war mit unserem Kapitän?

Durchschnitt, nichts als Durchschnitt. Aber auch das ist leider schon Normalität geworden. Leider.

Davor das besagte Loch. Und hier muss dringend was passieren. Wie lange ist derTymo noch gesperrt?

Bliebe nur noch die Offensive.

Herr Müller agierte glücklos und versuchte es zumeist gar nicht erst gegen die Mainzer Wand auf seiner Seite anzurennen. Zog dann lieber direkt nach innen oder spielte den Ball zurück. Kann man machen.

Die Helden vom Dienstag – Kroos und Ribéry – nahmen sich eine Auszeit. Immer noch sehr ordentlich und mit die Besten in der heutigen Mannschaft, aber keinesfalls so drangvoll und kreativ, geschweige denn mit solch famosen Pässen wie noch in der Königsklasse. Zu dumm.

Und Gomez und später Olic?

Zugestellt, abgedrängt, ballunsicher und hängend. In der Luft.

Das war gar nix.

In dieser Kombination kann eben nichts Gutes entstehen. Und deshalb sind wir – offenbar völlig zu Recht – nur noch Tabellendritter.

Aber was bleibt uns anderes übrig, als einfach immer weiter zu machen? Nix.

Dann lasst uns bitte am Samstag gegen Bremen damit anfangen. Und vor allem diese Horrorserie beenden!

Auf geht’s, Ihr Roten!

Una noche española en Múnich

Ihr kennt das ja jetzt schon.

Zum einen die radegebrochene Überschrift oben und dass ich morgen die Biege mache. Gen München.

Ich hoffe das Beste was meine Flüge betrifft (nicht wieder 3h extra Wartezeit vorm Rückflug und so) und auch für das Spiel.

Es braucht nicht wieder solch eine Verletzung eines Schlüsselspielers und auch keine solche Zitterpartie. Zittern kann ich gerne ob der erwarteten Temperaturen um den Gefrierpunkt. Aber erstens sitze ich diesmal „im Süden“ und zweitens wird es gegen Villareal ja hoffentlich ein anderes Spiel. Sind die Spanier viel mehr jenseits von Gut und Böse als es noch Neapel Anfang des Monats war.

In diesem Sinne: Ihr verfolgt mich ja im Web 2.0 und bis übermorgen dann.

Auf geht’s, Ihr Roten!

Robben kommt zurück. Schon wieder.

Beim BVB hatte man ja nach dem letzten Spiel der Bayern angeblich keine Angst mehr.

Und weil man dies von Seiten des FCB so nicht in Ordnung findet tauchen nun in dieser Länderspielpause auf einmal die Gerüchte auf, dass Herr Robben aka Glasknochen aka Schambeinchen aka weiche Leiste womöglich gegen den sog. deutschen Meister in den Kader zurückkehren könnte.

Ich persönlich glaube das ja erst, wenn ich es sehe, von daher gibt es im Grunde (noch) keinen Grund schwachgelbe Nervösität aufkommen zu lassen.

Aber stören würde es mich nicht, wenn unser Lieblingsholländer ein solches Comeback hinlegen würde, oder?

Abwarten.

Bis zum 19.11. kann man als Spieler noch über viele Grashalme stolpern oder sich Bänder zerren, die wir heute noch gar nicht kennen…