Mehr Sozialismus am Stiefel?

Italien steht kurz vor der Rückkehr zur zentralen Vermarktung der TV-Rechte.

Somit hätten wir einen ersten Schritt getan, dass im europäischen Fußball wieder so etwas Ähnliches wie Chancengleichheit einkehrt, oder?

Obwohl der ital. Fußball für mich ohnehin am Boden liegt. Daran ändert auch der CL-Sieg von Milan nichts.

Wenn ich allein daran denke, wie viele Skandale es aktuell im Fußball am Stiefel gibt – die jüngsten Vorwürfe der Bilanzfälschung und Lizenzerschleichung durch die Mailänder Vereine, sprichen da einmal mehr eine deutliche Sprache. Ich kann mir nämlich durchaus vorstellen, dass zuviel Geld den Charakter verdirbt. Vor allem Geld, dass man mit vollen Händen scheffelt.

Juventus ist ebenfalls ein gutes Beispiel: Kaum aus der zweiten Liga aufgestiegen, wird flugs mal schnell noch eine Kapitalerhöhung an der Börse durchgezogen und schon hat man wieder frisches Geld zum Verbrennen (obwohl das eigentlich ein Problem der Anlieger ist – mal bitte in Dortmund nachfragen!). 101 Millionen Euro, von denen 63 Millionen unmittelbar wieder ausgegeben werden! Dabei hatte Juve ja noch jede Menge Geld – eben aus Erlösen der Einzelvermarktung.

Alles sehr „italienisch“. Wie lange das so noch gut geht, ist ohnehin mehr als ungewiss.

Und für alle die, die jetzt wieder aufstöhnen, ob evtl. ersichtlicher Doppelmoral meinerseits: Für die Bundesliga wäre es fatal, wenn es eine dezentrale Vermarktung gäbe, denn der Anteil des FC Bayern am Kuchen wäre sicherlich beträchtlich!

Ich war immer nur der Meinung und Überzeugung, dass es in Europa die gleiche „solidarische“ Verteilung der TV-Gelder geben müsste wie in Deutschland. Teilweise sehe ich mich da nun am Ziel. Nicht mehr und nicht weniger.