Jetzt nur beispielhaft.
Mir fallen spontan noch jede Menge weiterer Überschriften zum 5:1-Sieg der Bayern beim schwachgelben BVB ein.
Dabei war ein derart deutlicher Sieg nach dem Start der Borussen und dem berechtigten 0:1 nicht unbedingt zu erwarten.
Allerdings zu erhoffen. Und befürchtet. Je nach Sichtweise. Der Bayern oder der restlichen Bundesliga.
Die Dortmunder direkt nach Anpfiff wacher, schneller, zielstrebiger. Alte Klopp-Schule. Oder Normalität im Heimspiel gegen die Bayern. Aller Gegner.
Das wissen die Münchner. Eigentlich. Sollte man meinen.
Oder wie van Gaal nach dem Spiel meinte:
Ich habe ihnen gesagt, was für ein System sie spielen sollen. Sie haben es aber nicht gemacht.
Mit „Sie“ sind seine Spieler gemeint.
So einfach kann das sein.
Ganz ehrlich: Ich weiß nicht mehr so genau, ob auch ich nach dem Mainz-Spiel Bedenken hatte. Bedenken bzgl. der Entscheidungen, die wir im Sommer so getroffen haben. Bezüglich Kader, Trainer und Philosophie.
Aber scheinbar – und das hatten wohl alle anderen eben auch befürchtet, wie sonst waren die Meistertipps zu deuten – war’s richtig.
Zumindestens auf van Gaal zu setzen. Denn der hat einen Plan. Und kennt die Auswirkungen. Weil er ein erfahrener Trainer ist.
Die beste Entscheidung im Rahmen der Kaderbildung war Robben.
Auch nicht schwierig. Aber darauf musste man erstmal kommen und brauchte es den schlechtesten Bayern-Start seit was weiß ich.
Mit Robben gibt es e n d l i c h ein Pendant zu Ribéry. Und umgekehrt.
Es reicht dem Gegner nun nicht mehr einen Ribéry mit 4-5 Spielern zuzudecken und schon hat er das Bayern-System im Griff, nein, jetzt bräuchte es schon 8-9 Spieler, die unsere beiden Top-Stars bewachen.
Schließlich sah man Halbzeit 1 ja auch deutlich, wie schwer es einem Robben alleine fällt. Dürfte Franck bekannt vorkommen.
Jetzt ist’s sogar so, dass der Gegner selbst vor’m Freistoß zum 3:1 nicht mehr weiß, was passieren wird.
Ribéry oder Robben?
Rechts oder links in den Winkel?
Herrlich.
Keine 1,5 Meter Schweinsteiger-Freistöße mehr!
Apropos Schweinsteiger.
Die neue Umgebung scheint auch diesen zu beflügeln. Zumindestens in HZ2 war’s das Beste, was ich vom ihm seit langer Zeit gesehen habe. Geht doch.
Offenbar braucht’s aber Robbéry, um einem wie ihm die Freiräume zu schaffen, den Hammer zum 2:1 auszupacken.
Klar tut mir das für die Dortmunder auch ein bißchen leid. Hatten sie sich doch tatsächlich was ausgerechnet. Vor dem Spiel. Nach dem 1:0.
Aber es reicht eben nicht. Gegen die Rib&Rob-Bayern. Nicht über 90 Minuten.
Plötzlich sieht die Welt wieder viel besser aus.
Was 25 Mio. so alles bewirken können.
Plötzlich gehen uns allen die Augen auf. Was da immer gefehlt hat.
Da bleibt einem die Spucke weg.
Und es hört auch keiner auf. Wäre ja auch noch schöner. So früh in der Saison.
Nein. Da wird weitergespielt. Und die Tordifferenz verbessert sich in zwei Spielen mal eben um 7 Tore…
Ferner Platz 4. Im Moment. Klar. Morgen ziehen Schalke und Bremen wieder vorbei. Aber bis zum 10.Spieltag ist das ohnehin alles Kokolores.
Lasst uns einfach noch ein wenig den Moment genießen. Es gab Schwierigeres zu bewältigen in den letzten Wochen.
Jetzt Championsleague. Dann Nürnberg, Oberhausen. Und erst dann nach Hamburg.
Da sollten wird es doch hinbekommen, die Fitness, das System, die Laufwege, die Harmonie und all das ein wenig zu optimieren, oder?
Zu hoffen wäre es. Denn trotz 5:1 war noch nicht alles Gold was glänzt!
Was vergessen?
Wir haben imho immer noch ein Defensiv-Problem. Nach der NM-Arie war van Gaal plötzlich Pranjic nicht mehr gut genug und er setzte Brafheid auf links. Allein dem Spielverlauf ist es meiner Ansicht nach geschuldet, dass dies ohne größere Folgen blieb.
Lahm zwar sicher und souverän, aber definitiv nicht so gut, wie auf links. Siehe Mittwoch-Spiel.
Und auch innen war – siehe 0:1 – nicht wirklich alles gut.
Noch viel zu tun.
Den passenden Schlusssatz habe ich gerade auf Twitter gelesen.
Abwehr kann man trainieren, Kreativität nicht.
So!
Und jetzt Eure Kommentare…