Die Wochen der Wahrheit #4: FC Schalke 04

Leute mir reicht es. Ich habe den Kaffee auf.

Jetzt nicht weil wir im DFB-Pokal ausgeschieden sind.

Nein, mich nerven zunehmend diese Bayern-Fans, die offensichtlich kaum noch andere Themen in ihrem (Fußball-)Leben haben, als den Transfer von Manuel Neuer zu verhindern. Und mich nerven diese Reflexe gegen van Gaal.

Ich mein‘, klar, wir sind alle nicht so weit hinterm Berg wie das ZDF und das Boulevard, wir wissen nicht erst seit gestern, seitdem man diese A3-Plakate in der Südkurve hochgehalten hat, dass Teile der Bayern-Fans einen Schalker – diesen Schalker – nicht in den bayerischen Reihen haben wollen. Aber macht es diese Aktion etwa weniger provinziell?

Wir hatten diese Diskussion doch jetzt schon. Und nein, natürlich wollen die Verwirrten keinen FC Bayern mit elf Bayern in der Startaufstellung. Nein, nein, da sollen schon Robbens und Ribérys mitspielen dürfen, aber halt eben keine Schalker. Kein Neuer, der auch noch tief bei den Königsblauen verwurzelt ist. Wie stehen die Bayern-Ultras denn dann da, wenn sie einem königsblauen Ultra zujubeln müssen (genauso wie die königsblauen Ultras übrigens beim Thema Metzelder)!

Ich ertrag‘ dieses Thema nicht mehr. Anfangs fand ich es ja noch spannend, bewusst einen Contra-Punkt zu setzen, gegen die Stimmungsmache (Anti-Facebook-Page – süß), aber zunehmend ist mir die Zeit zu schade.

Und davon ab: Glauben diese Bayern-„Fans“, dass ein FC Bayern in der stärkeren Position gegenüber Neuer ist? Andersherum wird da wohl ein Schuh draus. Ein Neuer kann sich die europäischen Top-Vereine aussuchen, die sich seine Dienste zukünftig sichern wollen. Das kommt zwar für diese Fans auf das gleiche heraus, ist aber imho ein großer Unterschied.

Was mich ferner stört ist die Konsequenz, die sich aus dem Verhalten der Ultras ergeben könnte (oder – noch schlimmer – der Hintergedanke einiger Ultras sein könnte): Mehr Macht und Mitbestimmung im Verein!

Die deutschen Ultras, die kleinen Brüder ihrer großen italienischen Vorbilder wären bestimmt gerne auch so „wichtig“. Ob ich als deutscher „Normalo“ allerdings Zustände befürworte, in denen das Verhalten einzelner Ultra-Gruppierungen dazu geführt hat, dass Vereine keine dunkelhäutigen Spieler verpflichten, würde ich mal eher in Abrede stellen.

Zu eindimensional? Zu weit hergeholt?

Vielleicht. Trotzdem sind das die vielschichtigen Gedanken, die ich mir bei diesem Thema mache.

Kommen wir dann also zum Thema van Gaal.

Himmel.

Wenn es nur einige wenige Breitnigge-Leser wären, die seit Wochen oder Monaten stereotyp den Abschied unseres holländischen Trainers fordern, könnte ich da locker drüber hinwegsehen. Aber inzwischen gibt es ja schon wieder (wie damals unter Klinsmann) die unheilige Allianz mit dem Boulevard. Man bringt sich in Stellung.

Warum? Weil da – vor allem in den Medien – noch einige Rechnungen offen sind. Unser Trainer ist halt kein einfacher Charakter. Und das bekommen die Medien natürlich zu spüren. Mag nicht jeder. Und die, die das nicht mögen, mögen sich vielleicht auch über die Erfolge der letzten Saison gefreut haben, aber noch mehr haben sich sicherlich gefreut, dass diese heuer ausblieben. Um endlich ihre Gedanken, die sie schon länger loswerden wollten, zur Tastatur zu bringen.

Jo mei. Sind auch nur Menschen. Die sogenannten professionellen Sportjournalisten.

Im Ernst: Man kann an van Gaal vieles kritisieren. Und das mache ich auch. Aber van Gaal ist lernfähig. Wenn man so was sehen will.

Zu Beginn der Hinrunde wurde er auf dem kalten Fuß erwischt. Mit der unmenschlichen Verletzung von Herrn Robben. Er ließ zunächst das über 12 Monate einstudierte (und zuvor erfolgreiche) System weiterspielen. Auch ohne Robben. Das ging schief. Dann stellt er um und die Zuschneidung auf z.B. Herrn Gomez rettete uns im Herbst und Winter den Kopf in allen Wettbewerben.

Selbst vor dem entscheidenden Pokalspiel gegen Schalke reagierte er auf Ereignisse und schickte Herrn Badstuber auf die Bank, tauschte ferner die Rollen der Herren Gustavo und Pranjic. Genau so was wurde ja auch hier auf dem Blog – nicht nur von mir – gefordert.

Und dann?

Dann spielt der FC Bayern in der ersten Halbzeit gegen die Magath Kicker einen Stiefel, der grausam und schmerzlich an schlimmste Hitzfeld-Tage erinnert (für alle die, die es schon vergessen haben: Hitzfeld war der Trainer, über dessen Spielweise wir uns seit dem Championsleague-Sieg 2001 aufgeregt haben). Was nützt das beste System, wenn es die Spieler nicht umsetzen?

Von Weltklasse-Spielern wie Robben und Ribéry muss ich doch erwarten dürfen, dass sie Ideen entwickeln und umsetzen, wie sie mit Problemen der Doppel- und Dreifachbewachung fertig werden, oder? Ich denke schon. Und das hat nur mittelbar etwas mit dem Trainer zu tun.

Das unser FC Bayern es anders kann und konnte, haben die Spieler ja 10 Minuten nach der Pause und 10
Minuten vor Ende der Partie gezeigt. Genau in diesen Phasen hatte Schalke massive Probleme. Zu allen anderen Zeiten war das Spiel wie gemalt für die Knappen.

Gut verteidigen, schnell kontern und ansonsten nur müde Schüsse direkt auf Neuer. So geht es dann halt nicht. Auch nicht gegen einen FC Schalke 04, der sich in dieser Saison noch gegen fast jeden Bundesliga-Gegner blamiert hat.

Ich kann gerne auch Namen nennen.

Herr Robben, zum Beispiel.

Das soll jetzt kein Vorwurf sein, aber wer wundert sich ernsthaft darüber, dass Robben, nachdem er dieses 5cm große Loch im Oberschenkel hat(te), nach einer kurzen Euphoriephase direkt nach seiner Rückkehr mit mehreren bärenstarken Spielen, auch mal ein Loch (sic!) in seinem Spiel hat?

Wollen wir dem Mann das nicht auch mal zugestehen? Hatten wir ihn nicht vor wenigen Wochen nach sagen hören, dass er eben keine Maschine sei? Hört, hört.

Und all denen, die sich aktuell im van-Gaal-Gebashe suhlen, will ich mal ein anderes Bashing anbieten: Bastian Schweinsteiger!

Wie viele Punkte hat uns unser „Weltklasse-6er“ in dieser Saison gekostet?

Soll ich von dem Elfer in Gladbach reden? Seinem Ballverlust gegen Dortmund unmittelbar vor dem 0:1? Oder seinem gestrigen Fehlpass, der erst die unmittelbaren Standards ermöglichte, die zum goldenen 1:0 für S04 führte? Weitere Beispiele?

Nein, darf ich nicht? Ach, aber den Trainer muss ich dafür verantwortlich machen, ja?

Es ist doch so – und da beißt die Maus keinen Faden ab – ich habe seinerzeit in der Endphase für Klinsmann gekämpft. Das gebe ich offen zu. Vor allem weil es gegen das Boulevard ging. Warum? Weil ich nicht wollte, dass die Entscheidungshoheit für derlei Dinge dem Verein abgenommen wird.

Wer Trainer ist oder nicht, sollte der Verein entscheiden. Nicht die BILD. Welche Spieler auf dem Platz stehen sollte der Trainer entscheiden. Nicht die BILD. Welche Spieler den FC Bayern in Zukunft – punktuell – klar verstärken können, sollten Trainer und Vorstand entscheiden – und keine Volksbefragung.

Aber zurück zum Spiel.

Ich bin entsetzt.

Entsetzt, wie schnell sich der Wind dreht. Noch vor einer Woche schwebten wir alle doch auf Wolke 7. Nach dem Sieg bei Inter. Und jetzt? Jetzt stehen wir kurz vor dem Abstieg? Was ist passiert?

Wir haben ein Heimspiel in der Bundesliga verloren. Gegen die mit Abstand stärkste Mannschaft in der Saison 2010/11. Das sollten wir mal langsam akzeptieren. Punkt.

Darüber hinaus sind wir im Halbfinale des deutschen Pokals ausgeschieden. Gegen eine Mannschaft, die mit diesem Sieg quasi eine ganze Saison gerettet hat. Hatten wir auch so viel Motivation in die Wagschale zu werfen?

Irgendetwas steckte in diesen beiden Spielen unseren Spielern in den Knochen. Leichtigkeit war es nicht. Ebenso wenig Kreativität.

Oder waren es tatsächlich die Gegner, die uns einfach nur den Zahn gezogen haben?

Fragen über Fragen.

Eins sollte aber allen klar sein: Den Verwirrten, wie den Normalos: Wie sieht ein Szenario aus, wenn Trainer van Gaal alsbald zum Ex-Trainer wird?

Hat irgendwer, der derlei fordert ein Konzept parat?

Wer soll sein Nachfolger werden? Nur für die Rückrunde oder direkt mit Perspektive für die nächste Saison oder länger? Wer ist auf dem Markt? Wer bringt eine ähnliche Vision wie van Gaal mit? Wer bringt uns Offensivfußball plus Erfolge plus 11 bayerische Spieler im Kader?

Der ewige Wenger? Mourinho?? Sammer??? Klopp?!

Nein, im Ernst, all ihr Catos, was ist Euer Plan? Das würde mich mal interessieren. Ernsthaft!

Ich sag‘ Euch mal meine Meinung: Ich habe die Schnauze voll von diesen Reflexen. 80 Millionen investieren. Erfolg. Nächste Saison kein Erfolg. Trainerwechsel. x Millionen investieren. Erfolg. Nächste Saison kein Erfolg. Trainerwechsel….

Das muss aufhören.

All die Nörgler, Motzkis und Jammerlappen unter den Bayern-Fans träumen doch insgeheim von Barcelona. Oder? Ist doch so.

Denen empfehle ich die aktuelle Ausgabe der 11Freunde. Dort gibt es nämlich einen längeren Bericht zum Thema Barcelona und spanischen Fußball im Allgemeinen. Ebenso wie Rom ist dieser Erfolg nicht an einem Tag entstanden. Zuletzt wurde das Thema ja schon hier auf dem Blog von einzelnen Kommentierern aufgegriffen.

So was kann nicht wachsen, wenn man alle 1,5 – 2 Jahre den Trainer und somit zumeist die Philosophie wechselt. Die Philosophie gibt der Verein vor und danach sucht man sich die Trainer aus. Die Spieler kommen dann im Anschluss dazu. Vor allem auch, weil der gesamte Verein und seine Jugend darauf ausgerichtet sind. Damit hat Ajax angefangen Cruyff und van Gaal (ups) haben es zu Barca gebracht.

Hier ist mein Vorschlag: Wir atmen alle mal tief durch. Dann lassen wir van Gaal machen. Der ist nämlich der Trainer. Nicht die Südkurve und nicht die BILD. Und in der Sommerpause setzen sich die Entscheidungsträger beim FC Bayern in großer Runde zusammen und entscheiden was. Zum Beispiel wie diese Saison 2010/11 zu bewerten ist und wohin die Reise gehen soll.

Wir müssen weg von dieser kurzfristigen und -sichtigen Denkweise! War das nicht der Konsens der gesamten Bayern-Familie? Damals als wir van Gaal noch feierten und ihn ob seiner Sichtweise huldigten?

So. Soviel von mir zum gestrigen Spiel. Und ab sofort gibt es nur noch einen Gedanken: Hannover wegputzen!

Ich bin müde zu diskutieren dieses Thema

So langsam reicht es mir.

Einerseits beginnt es mich zu langweilen, andererseits frisst es zu viel Zeit. Und im Kreis drehen wir uns sowieso.

Worum es geht?

Um die Themen aller Themen. Also den FC Bayern, seinen Trainer, dessen Entscheidungen und all die Diskussionen drumherum.

Mir ufert das alles zu sehr aus.

Da gibt es Bayern-Fans, die haben zu viel Zeit und offenbar zu viel Energie. Die gründen Facebook-Gruppen und starten sogar Petitionen. Petitionen! Dabei geht es hier nicht um den Atomausstieg sondern um einen möglichen Bayern-Torhüter Manuel Neuer.

Da gibt es Bayern-Fans, die diskutieren den ganzen Tag auf Twitter nur über dieses Thema.

Alles schön.

Aber ich habe für so was eigentlich keine Zeit. Und mir vergeht ob dieser „Übermacht“ auch die argumentative Lust.

Eigentlich sollte das die schönste und wichtigste Winterpause seit Jahren werden. Mit der Rückkehr unseres Messi(as). Herrn Robbens.

Mit einem Neuzugang Gustavo, der offenbar wirklich eine Verstärkung im Defensivverbund darstellt. Und einfach mit Vorfreude, dass es nächsten Samstag endlich wieder losgeht mit der Bundesliga.

Stattdessen verstricken wir Bayern-Fans uns in endlosen Disputen und Grabenkämpfen. Dabei haben wir doch alle nur ein Ziel: Den Erfolg unseres Vereins, des FC Bayern.

Nur scheint es zu diesem Ziel mehrere Wege zu geben. Und jeder ist mit unzähligen argumentativen Minen bestückt.

Damit das niemand falsch versteht:

Ich würde diesen Weg gehen, würde eigene „Der beste deutsche Torwart muss beim FC Bayern spielen“-Facebook-Gruppen gründen und sie ähnlich bewerben, würde jedem der es hören will oder nicht, die Richtigkeit meiner Argumente um die Ohren hauen. Würde. Schaff‘ ich aber nicht. Und will ich nicht.

Denn das würde mich zu sehr runterziehen.

Also blende ich es aus.

Blende ich aus, dass ich in Sorge bin. Ob der Weg, den unser Trainer gehen will, der richtige ist. Ob das alles klappt mit unseren Saisonzielen. Nach dieser Hinrunde. Und mit diesem Druck. Oder ob es im Desaster endet (Platz 4).

Ich lasse es einfach alles geschehen, springe über meinen Schatten und wünsche all denen, mit denen ich nicht einer Meinung bin, alles Gute.

Wünsche ich Thomas Kraft eine tadellose Rückrunde, wünsche ich van Gaal, dass er am Ende Recht behält.

Denn wünschen darf man sich alles.

Fortan konzentriere ich mich auf positive Gedanken.

Auf einen Flügelflitzer Robben, die geschlossene, zuvor lückenhafte linke Defensivseite, den 6er- oder 8er-Schweinsteiger und auch sonst noch jede Menge Helligkeit in diesem Winter, Frühling und Frühjahr. Vor allem nach soviel Dunkelheit in diesem Spätsommer, Herbst und Winter.

Ansonsten dürft Ihr über mich und diese Zeilen denken was Ihr wollt…

Die Akte Robben 07-08/10 – es brodelt wieder

[18.10.2010] Der FC Bayern will es im Fall Robben notfalls zu einem zweiten Fall Bosman kommen lassen. Ein Umstand, der alle Vereine mit Nationalspielern freuen dürfte.

Der FC Bayern will den Mediziner-Streit mit dem […] KNVB zum Präzedenzfall machen. In der Zeitung DeTelegraaf sagte […] Rummenigge, die Münchner seien zu einer ‚jahrelangen‘ juristischen Auseinandersetzung bereit, um eine finanzielle Entschädigung für die Ausfälle von Arjen Robben und Mark van Bommel zu erzwingen. ‚Wenn ein Prozess kommen sollte, hat dieser Bosman“sche Dimensionen‘

Haben wir denn wenigstens eine gültige Rechtsschutzversicherung?

[18.10.2010] Da offenbar die bisherigen Verhandlungen mit dem KNVB zu keinem sinnvollen Ergebnis gekommen sind, kommt jetzt ein neuer Verhandlungsführer ins Spiel.

In den Streit zwischen dem FC Bayern und dem holländischen Fußballverband KNVB kommt Bewegung. […] Die niederländische Zeitung De Telegraaf berichtet, dass KNVB-Präsident Michael van Praag […] Kontakt zu der Führung des deutschen Rekordmeisters aufgenommen habe. […] Nun sollen sich Van Praag und Rummenigge beim Bundestag des DFB treffen […] Beide Funktionäre sind als Gäste eingeladen. Auch KNVB-Direktor Henk Kesler sei dabei. „Van Praag und Rummenigge hoffen, dort einen Schritt in Richtung einer Lösung zwischen Bayern München und dem KNVB gehen zu können“

[22.10.2010] Das Treffen in Essen lieferte zunächst keine brauchbaren Ergebnisse. Man will sich noch ‚mal treffen. Ahja.

„Die Atmosphäre hat sich entspannt. Wir haben unsere Positionen ausgetauscht. Die Holländer wünschen sich, dass wir uns mit Attacken zurückhalten.“ […] Noch gibt es keine Einigung zwischen den beiden Parteien. Innerhalb der nächsten zwei Wochen soll ein weiteres Treffen stattfinden. Dann wird auch Verbands-Direktor Bert van Oostveen dabei sein.

[05.11.2010] Na sowas, der KNVB erkennt seine Verantwortung im Fall Robben an? Wirklich? Bayern-Boss Rummenigge sieht es so.

Die Holländer hätten jetzt „erkannt, dass sie eine Verantwortung tragen“, sagte der Vorstandschef des FC Bayern München, Karl-Heinz Rummenigge. In naher Zukunft habe man ein Gespräch vereinbart, um die „Causa Robben“ zu besprechen. Karl-Heinz Rummenigge zeigte sich „vorsichtig optimistisch“, dass man zu einer Einigung kommen könnte.

Hier meint KHR ausserhalb der Gerichte.

[07.11.2010] Er läuft.

Nach monatelanger Verletzungspause ist der niederländische Superstart zurück auf dem Trainingsplatz. Eine knappe halbe Stunde lang absolvierte Robben unter der Regie von Fitness- und Rehacoach Thomas Wilhelmi das genau auf seine Bedürfnisse abgestimmte Programm. […] Und Wilhelmi war „sehr zufrieden“ mit den Eindrücken, die er dabei von seinem Schützling gewonnen hat.

Mehr will man eigentlich nicht wissen, oder?

[09.11.2010] Alles zurück auf Los. Pustekuchen mit Einigung.

Der niederländische Verbandsdirektor Bert van Oostveen ist mittlerweile vom FC Bayern München in der Causa Arjen Robben genervt. „Karl-Heinz Rummenigge geht mir auf die Nerven. Lassen sie mich Eines klarstellen: Der KNVB erkennt die Schuld an der Verletzung Robbens nicht an. Die Parteien verhandeln noch“, so van Oostveen gegenüber ‚Voetbal International‘.

Jetzt mal ganz im Ernst: Gehen einem die Holländer auf den Sack oder nicht? Und wer ist da eigentlich alles im Boot? Wieviele Chefs haben die beim KNVB?

Die größte Klappe hat Verbandsdirektor Bert van Oostveen. So. Bad Cop. Good Cop ist KNVB-Präsident Michael van Praag. Vorher KNVB-Generalsekretär Harry Been und ein gewisser Henk Kesler.

Für mich wirkt das alles immer noch wie Hinhaltetaktik. Wenn der FC Bayern sich sicher ist und auch alle juristischen Fachberater, dann sollte man einfach klagen. Zack. Wenn man sich aber nicht sicher ist und die Holländer tatsächlich Recht haben – was ich mir auch kaum vorstellen kann – dann sollte man das Thema möglichst bald beenden. So oder so.

P.S. Auf der Wikipedia-Seite des KNVB wird man auch nicht schlauer. Da stehen nur Michael van Praag und Harry Been. Was haben van Oostveen und Kesler also zu melden?

Na laut KNVB-Webseite ist van Oostveen Chef der „Businessunit Betaald Voetbal“. Na dann.

Die Akte Robben 06/10 – ein wenig ist die Luft raus

[23.09.2010] Ein bisschen ist die Luft raus aus dem Thema Robben & KNVB, oder? So meint man zumindest. Aber nicht beim FC Bayern.

„Wenn wir keine befriedigende Lösung mit den Holländern finden, werden wir auf jeden Fall klagen.“

Die Holländer haben sich im Übrigen noch nicht gemeldet, was vereinbart war. Aus meiner Sicht unterstreicht das allerdings nur noch einmal die Einstellung des KNVB zu diesem Thema. Ergo wird’s auf den Gerichtsweg hinauslaufen. Und dann bin ich gespannt. In jeder Hinsicht.

Sonst noch was zum Thema? Nö. Eben.

Die Akte Robben 05/10 – das Hornberger Schießen und die Gerichte

[11.09.2010] Die mit Spannung erwarteten Gespräche zwischen dem FC Bayern und dem niederländischen Fußballverband KNVB sind zunächst ergebnislos vertragt worden.

Man traf sich bei Bayern-Doc Müller-Wohlfahrt und tauschte die Argumente aus. Bayern-Boss KHR sieht inzwischen eine „moralische Betrachtung der Dinge“. Ob derlei vor Gericht Bestand hat?

Ohnehin hatten die niederländischen Herren wohl anderes im Sinn.

„Wir hatten tolles Wetter, haben Beckenbauer zum Geburtstag gratuliert, mit Arjen gesprochen, leider ein Spiel ohne Tore gesehen und gehen jetzt noch ein helles Bier trinken. Das ist das Fazit des Tages.“

[13.09.2010] Der verletzte Robben selbst, beklagt inzwischen kaum noch körperliche sondern vielmehr mentale Schmerzen.

„Es tut jedes Mal unheimlich weh. Deswegen hoffe ich, dass diese Phase meiner Karriere bald vorbeigeht […] Körperlich habe ich eigentlich keine Probleme. Ich habe keine Schmerzen im Oberschenkel. Gerade das macht es ja so schwierig für mich.“

[14.09.2010] Nachdem das Treffen der Vertreter des FC Bayern und des KNVB ergebnislos vertragt wurde, fährt Rummenigge inzwischen größere Geschütze auf.

Es ist die Rede davon, dass man – insofern man sich nicht einigen sollte – Verband und behandelnde Ärzte verklagen will (muss). Dann „gehe es juristisch zur Sache“.

[14.09.2010] Gegenwind bekommt der FC Bayern und Müller-Wohlfahrt inzwischen zunehmend aus den Niederlanden selbst.

Dortige Medien berichten, dass sich der Verband „keiner Schuld bewusst sei“, man darauf verweise, dass der FC Bayern seinerzeit einfach „vergessen habe, seinen Spieler Robben vor der WM zu versichern“ (was für alle deutschen Nationalspieler wohl geschehen sei) und folglich eigentlich „gar nicht erst zum Treffen am letzten Samstag anreisen wollte“.

Danach wird es allerdings interessant – nämlich im Rahmen der Vermutung, dass die Vertreter des KNVB dann doch in München aufschlugen, weil sie sich so für die „Vergabe der WM 2018/2022 die Stimme eines Franz Beckenbauers sichern wollen“.

Wie bitte?

Die Akte Robben 02/10 – es wird nicht besser

[29.08.2010] Arjen Robben fällt offenbar doch die gesamte Hinrunde aus und kehrt erst 2011 zurück.

„Es ist mehr als fraglich, ob Arjen in der Hinrunde noch eingesetzt werden kann.“

So Bayern-Nerlinger. Nach der Rückkehr aus seinem Sonderurlaub wurde in München festgestellt, dass sich noch immer Flüssigkeit im Muskel befindet.

[31.08.2010] Bayern-Boss Rummenigge thematisiert erneut eine Nationalspielerversicherung.

„Es gibt Gespräche, und es scheint so zu sein, dass die UEFA Bereitschaft zeigt, alle europäischen Klubs gegen solche Dinge zu versichern. Und zwar nicht nur bei den großen Turnieren, sondern bei allen Länderspielen“

[31.08.2010] Niemand im Robben-Umfeld will sich inzwischen noch auf eine definitive Zeit für seine Rückkehr auf den Fußballplatz festlegen.

„Wir wissen nicht, wie es weitergehen wird.“

So Robben-Vater Hans.

Na dann.

Fragen an Breit und Nigge – ein Interview. Vielleicht.

In der Sommerpause kommt man auf die wildesten Ideen. Man hat halt soviel Zeit.

Und wenn man dann auch noch Blogger ist, kreisen derlei Ideen oft auch um das eigene Blog. Einige wollen ihr Aussehen verändern, andere endlich Themen aufarbeiten, die schon länger in der Schublade liegen.

Ich tendiere im Moment zum zweiten Ansatz.

Da mein Blog Breitnigge heißt, denke ich schon länger darüber nach, was eigentlich Breitnigge selbst davon hält/halten. Also die echten jetzt.

Keine Ahnung.

Bei Bloggern ist das ja so, dass es, was die eingebildete Aussenwirkung oder Wahrnehmung betrifft, die einen gibt, die eher größenwahnsinig sind und die anderen, die unter Minderwertigkeitskomplexen leiden. Ich befinde mich irgendwo in der Mitte.

Blogs sind halt Blogs. Und Zeiten ändern sich. Klassische Zeitungen oder Medien sind schon lange nicht mehr Exklusiv-Medium was Meinung und Berichterstattung betrifft. Besonders nicht, was die neue Generation von Fußballern betrifft. Viele haben eigene Webseiten, auf denen sie sogar selbst schreiben…

Andere wiederum sind noch weiter vorne im Mitmach-Web und haben eigene Facebook-Accounts, wie z.B. Herr Lahm (Kapitän der dt. Nationalmannschaft).

Worauf ich hinaus will:

Was hält die verehrte Breitnigge-Gemeinde von dem Gedanken Breit(ner) und (Rumme)nigge nach ihrer Meinung und ihren Gedanken zu unseren Themen zu fragen?

Also das Fragen mach‘ ich dann schon für euch, aber interessiert das hier überhaupt jemanden?

Und viel wichtiger: Hat irgendjemand vielleicht selbst ein paar Fragen, die man unbedingt gestellt haben will?

Feedback bitte in die Kommentare.

Vielen Dank.

Und jetzt wieder zurück zur Sommerpause.

FC Bayern – dies und das – 09/10 #7

Meine Güte.

Es ist jedes Jahr das gleiche Spiel. Und jedes Jahr fallen wir wieder darauf herein.

Winterpause. Nichts passiert. Der Ball ruht. Das Boulevard muss aber trotzdem seine Seiten füllen. Streut Gerüchte, Geschichten.

Und was machen wir? Springen voll darauf an. Diskutieren als gäb es kein Morgen.

Na dann.

Hier das neueste Futter:

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„Wir haben nicht so viel Qualität, das ist Fakt. Aber das sind keine Außerirdischen. Als Mannschaft können wir so gut sein wie die. Wir haben eine gute Philosophie.“

So unser Kapitän. Zu den Chancen der Bayern in der Championsleague. Nicht von der Hand zu weisen. Trotzdem klassische Winter-, Sommerpausen-Sätze.

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Ein anderer „van“ macht sich Gedanken über die neue Vertragsphilosophie des FC Bayern. Die Philosophie, die den Abschied von Zé Roberto zur Folge hatte, bei van Bommel aber funktioniert hat: Stars über 30 nur noch kurzfristige Verträge zu geben.

Ich sag’s mal so: Konsequenz bedeutet, dass man sie immer hat. Die Väter und Mütter unter uns wissen, wovon die Rede ist.

Schade wäre es auf jeden Fall, wenn wir einen van Buyten hier zeitnah verlieren würden. Vor allem, nachdem dieser nun (doch plötzlich) unser Abwehrchef geworden ist.

Herr Nerlinger, bitte übernehmen Sie (und bauen Sie keinen Mist! Danke.).

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Die von Herrn Rummenigge „locker“ vorgetragene Ode an Franz Beckenbauer, könnte für unseren AG-Chef eventuell Folgen haben. Die (vermeintliche) Autorin der vom ihm gesprochenen Zeilen, reichte nun Klage ein („wegen Urheberrechtsverletzung einen Erlass auf Einstweilige Verfügung beim Landgericht Hamburg“).

Eine aussergerichtliche Einigung sei zuvor wohl gescheitert. Dies begleitet Sie in Reimen:

„Wann meldest Du Dich denn bei mir? Ich klär‘ es gern bei ein paar Bier. Doch einfach so, so geht das nicht – schließlich ist es mein Gedicht.“

Winterpause…

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Muss ich wirklich noch was zum Thema Ribéry sagen?

Wir stecken nicht drin. In den Köpfen des FC Bayern, Ribérys, seines Beraters.

Ich weiß nur eins: All das macht nach aussen keinen guten, professionellen Eindruck.

Desweiteren: Ribéry hat nicht den ersten Berater in seinem Fußballerleben. Vorgänger auf diesem Posten verklagen ihn gerne auch mal. Ich frage mich, wo er sich seine Berater aussucht.

Achja, noch was. Berater sind die Pest.

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Zum Schluss noch ein paar Gedanken zu Herrn Nerlinger.

Entweder ist der ’ne coole Sau, oder total überfordert auf diesem Posten.

Man reduziert den Kader und schließt auch in dieser Transferperiode nicht die dringensten Baustellen (zum wievielten Mal in Folge?). Ok, ein paar haben sich inzwischen erledigt, oder zumindestens beruhigt („Tor“ zum Beispiel). Aber was soll ich mit der Aussage anfangen, dass wir in dieser Winterpause auf gar keinen Fall neue Spieler dazuholen?

Sicher. Wir suchen nur noch Spieler vom Niveau eines Ribéry. Und so. Aber ist es jetzt wirklich die neue Strategie des FC Bayern, keine Konkurrenten mehr zu schwächen (Rafinha), sie sogar eher noch stärker zu machen (Baumjohann)?

Social Bavaria Munich?

Toll.

Oder ist van Gaal der Seher und präsentiert in der Rückrunde zwei neue „Müller und Badstuber“?

Fragen über Fragen.