Das 11-Freunde-Sommerinterview 2011 oder Schon eine Tradition?

Auch dieses Jahr wurde ich von allen 11 Freunden wieder gebeten, meine Gedanken zur neuen Saison preis zu geben.

Seit gestern ist das Heftchen in gedruckter Form im Umlauf. Hier meine Original-Antworten. Falls Teile erforderlichen Kürzungen zum Opfer gefallen und jemand das Heft noch nicht gekauft hat…

Die neue Saison wird unvergesslich, weil…

jede Saison unvergesslich ist. Worüber sollten wir Fans uns sonst den Mund fusselig reden – etwa über das Elend der Gegenwart? Ach ne, jetzt wird ja alles wieder gut – ist ja ein gerades Jahr.

An die alte Saison werde ich mich lange erinnern. Warum? Darum:

Weil ich dachte, eine kontroverse Saison wie 1979 nie wieder erleben zu müssen. Stattdessen motzte in der Wagenburg phasenweise jeder gegen jeden.

Drei Wünsche frei:

Fankurve, 25-Mio-IV zum 31.08. und Breitner-Interview? Solange diese Wünsche nicht erfüllt werden, tauchen die hier jedes Jahr auf!

Dein größter Albtraum:

Ein Auswärtssieg der Lauterer in München, inklusive anschließender… ach ne, das war ja auch schon. Dann ein 5-cm-Oberschenkelmuskel-Loch.

Lieblingsspieler im aktuellen Team:

Arjen-Franck-Mario-Thomas Müller-Gomez-Ribéry-Robben.

Dein Lieblingsspieler aller Zeiten:

Breit(ner) und (Rumme)nigge. Etwa eine andere Antwort von mir erwartet?

Lustigster Fanchoral/Spruch der letzten Saison:

Bittersüß, aber: „Koan Neuer“. Weil er einerseits die Zerrissenheit des abgelaufenen FC Bayern visualisierte, andererseits aber einen Überschwang an Ironie und Humor brachte. Von Bayern-Fans. Das gibt Hoffnung.

Das schau ich mir nicht mehr an! Was müsste passieren, damit Du nicht mehr ins Stadion gehst?

Ein drittes Kind bekommen?

Auf dieses Auswärtsspiel freue ich mich besonders, weil:

Auf jedes! Denn dann hätte ich sowohl Zeit als auch Karte. Unvorstellbare Kombination.

Unser aktuelles Trikot…

kommt mir spanisch vor. Aber man soll sich ja immer hohe Ziele setzen. Oder erfolgreiche Vorbilder haben. Um noch einmal auf die letzten Saison zurück zu kommen.

Als Nachfolger für Udo Lattek schlage ich aus meinem Verein vor:

Paul Breitner. Der „kennt sie auch alle“ und außerdem muss Matze Knop ja nicht alles machen…

Im Stadion brauche ich nur Wurst, Bier und…

Fußball.

Was unserem Stadion / Klub fehlt ist…

eine Strategie. Nein, ich ziehe die Antwort zurück. Es gibt sie ja: Die Meisterschaft zu holen.

Meister wird diesmal…

nicht die Überraschungsmannschaft der ungeraden Jahre. Oder vielleicht doch? Nein. Das Gesetz der Serie hält.

Ups. Habe gerade gemerkt, dass sehr wohl gekürzt wurde. Na dann hat dieser Beitrag hier ja einen richtigen Mehrwert… 😉

Support your local team – 2011 – die Auswertung

Der Paule ist zurück aus dem Urlaub und deshalb geht es jetzt hier wieder los.

Vor meinem Urlaub hatte ich eine alte Umfrage reaktiviert. Und ihr habt fleissig mitgemacht. Vielen Dank dafür!

Dies hier ist die Auswertung (es bleibt die Frage, ob es jetzt gut oder schlechter Support ist, wenn man nah oder fern von seinem Verein sein Fanleben fristet – wichtig ist, DASS macht supportet…).

Monty: 0,9 km (Säbener)
Stoffel: 10,8 km (AA)
SammyKuffour: 11 km (AA)
Katsche: 13,4 km (AA)
Off-Stimme: ca 14,5 km (AA)
rotweiss: 17 km (AA)
nfbmuc: 19,7 km (AA)
theres: 92 km (AA)
Uwe: 130,3 km (Hafenstr, RWE)
Pascha1974: 206 km (AA)
Bimberbube: 222 km (AA)
boecko: 268 km (AA)
Ribben: 273 km (AA)
creymar: 310 km (AA)
vadder: 318 km (AA)
Gunnar: 322 km (AA)
markusmaria: 350 km (AA)
ben: 353 km (AA)
ralla: 354 km (AA)
Immi: 370 km (Säbener)
Made: 400 km (AA)
ande: 421 km (AA)
Gregy: 427 km (Biel CH) (AA)
Anna: 436 km (Weserstadion)
vermieter: 454 km (AA)
Raptor: 529 km (AA)
Genzo: 577 km (AA)
Joshtree: 582 km (AA)
Stephen: 586 km (Säbener)
freggae: 599 km (AA)
zyniker: 600 km (AA)
wildsau: 601,4 km (Säbener)
beniti: 616 km (AA)
Schirmkino: 617 km (AA)
hrumsch: 623 km (AA)
Bayernandreas: 630 km (AA)
Nik: 699 km (AA)
swattenbeeker: 702 km (AA)
vonboedefeld: 740 km (Säbener)
die Nummer Vier: 771 km (AA)
bonehead: 784 km (AA)
LucaGruni: 784 km (AA)
koo: 784 km (AA)
Antikas: 786 km (AA)
a²: 797 km (AA)
C?t?lin: 1.492 km (Säbener)
Texas: 8.745 km (AA)
Paulianer: 8.780 km (AA)

Luschtig.

Den Vogel schießt natürlich „Monty“ ab, ebenso „Texas“ und der „Paulianer“ (umgekehrt).

Besonders bemerkenswert aber „bonehead“, „LucaGruni“ und „koo“ – wirklich alle 784 km?

Wohnt ihr in einer WG? 😉

Support your local team – 2011

Die älteren Breitnigge-Leser kennen das. Ganz zu schweigen von meinen Lesern der ersten „Stunden“.

Und da wir erstens Sommerpause haben, ich zweitens ab Samstag mehr oder weniger offline bin und drittens die letzte Umfrage (inkl. vielleicht veränderter Blog-Leserschaft) schon wieder über zwei Jahre her ist, starte ich einen neuen, dritten Versuch hier mal die Entfernung zur eigenen Fußballliebe in Relation zu setzen.

Ich bin gespannt.

Mein aktuelles Angebot: 548 km (1 km näher – hat sich unsere Straße in den letzten zwei Jahren verschoben?).

P.S. Hintergründe bitte in den alten Berichten nachlesen.

Die Saison 2010/11 – aus Gründen

Ganz ehrlich, für einen ausführlichen Saisonrückblick fehlt mir sowohl die Zeit als auch die Lust.

Aber während ich den letzten Fehlpass-Podcast konsumierte, kam mir die Idee mal in Kürze die größten Gründe für den ganzen Spaß der letzten Spielzeit aufzulisten. Aus meiner Sicht.

Das aktuelle Kicker-Saisonheftchen half dabei auch ein wenig.

1. Meister nach dem 7.Spieltag

Hätten die ersten sieben Spieltage der letzten Saison so nicht stattgefunden, hätte die Tabelle folgendermaßen ausgesehen:

FC Bayern 17/06/04 76:32 +44 57
BVB 17/06/04 49:17 +32 57
Bayer 04 17/05/05 49:32 +17 56
 

2. Heimspielmeister

Die Bayern waren das heimstärkste Team, auswärts aber lächerlich schwach – für ihre Verhältnisse.

Bayer 04 11/03/03 31:20 +11 36
BVB 11/02/04 32:14 +18 35
Mainz 05 10/02/05 30:23 +07 32
FC Bayern 06/06/05 33:27 +06 24
 

3. Rückrundenmeister

FC Bayern 11/03/03 50:20 +30 36
Bayer 04 11/02/04 29:19 +10 35
BVB 09/05/03 28:12 +16 32
 

Fazit:

Der FC Bayern hat die letzte Saison auswärts, in der Hinrunde (Robben!), vor allem aber an den ersten sieben Spieltagen (Gomez!!) vergeigt.

Konsequenz:

2011/12 Gas geben. Und zwar von Anfang an.

Noch was vergessen (auf die individuellen Fehler (Schweinsteiger, etc.) gehe ich jetzt mal nicht näher ein)?

Bayerische Selbstreflektion mit elf Freunden

Also wenn man mich nett fragt, kann ich doch kaum nein sagen, oder?

Im Rahmen einer Selbstrecherche fiel mir dann auch noch auf, dass ich mein diesjähriges 11-Freunde-Sommerinterview wohl gar nicht weiter erwähnt hatte. Hier im Blog. Im Gegensatz zu den ersten Ausgaben.

Macht der Gewohnheit. Oder Bescheidenheit.

Nun. Ich will niemanden mit ollen Kamellen langweilen und abgesehen von den vorsaisonalen Prognosen war ja im Tweet ohnehin nix erfragt worden. Werde ich also nur diesbezüglich zitieren.

Deshalb wird die neue Saison unvergesslich…

Weil der FC Bayern da weiter machen wird, wo er aufgehört hat. Hoffentlich. Denn an diese schöne Art des Fußballs kann man sich richtig gewöhnen.

Als Robbens 5-cm-Oberschenkel-Loch 2011 zugewachsen war, erfüllte sich dieser Wunsch. Zumindest teilweise. Also auf jeder Bergwertung der diesjährigen Berg- und Talfahrt.

Aus der alten Saison wird in Erinnerung bleiben…

Wie nah dran der FC Bayern war, einen der größten Fehler der jüngeren Geschichte zu machen: Den Trainer van Gaal zu entlassen. Unfassbar aus heutiger Sicht.

Wir waren jung. Und berauscht. Und wussten es nicht besser. Oder sind inzwischen aus unserem Traum erwacht. Mhm.

Welche Schlagzeile würdest Du gerne in der kommenden Saison verfassen?

Der FC Bayern – mit seiner Flügelzange in Topform über die gesamte Saison – verzauberte seine Fans diesmal von Anfang an.

Die Bitterkeit in dieser Aussage liegt ja darin, dass es nicht unwahrscheinlich ist, dass es genauso gekommen wäre. Wäre da nicht das besagte 5-cm-Oberschenkel-Loch gewesen. Aber das hatten wir ja schon.

Drei Wünsche frei:

1) Eine gemeinsame Fan-Kurve in München – Gästefans ab in die schlechteste Akustik-Ecke.

2) Einen Linksverteidiger von der Klasse eines Robben. Gekauft am 31.08. – für 25 Mio. Euro.

3) Ein Interview mit Paul Breitner, inklusive intelligenter Fragen…

Eine Frage an die Psychologen unter den Breitnigge-Lesern: Wie sind diese unerfüllten Wünsche nun einzuordnen? Als gut oder schlecht? So langfristig.

P.S. Punkt 2): #Coentrao? Anyone here?

Holt der FC Bayern das Quadrupel? Oder wer wird Meister?

Einen Bayern-Fan sollte man so eine Frage nicht stellen. Klar gehe ich davon aus, dass wir jedes Spiel gewinnen. Falls nicht, werde ich nämlich richtig sauer. Oder wie beschreibt man einen Erfolgsfan, der seit über 30 Jahren seinem Verein verfallen ist?

Als wahrer Erfolgsfans, also als Fan des Erfolgs (und das seit über 30 Jahren), kann ich zu solch‘ einer Frage nur Folgendes antworten: Ich würde jedes Mal wieder genauso antworten. Wortwörtlich.

Noch Fragen?

Gruppenphasenrekord oder Ribéry-Festspiele?

Besser spät als nie. Also der Bericht zum Basel-Spiel und Abschluss der diesjährigen Gruppenphase.

Wir haben einen neuen Rekord erzielt. An erzielten Toren und gewonnenen Spielen. Ist doch so, oder?

Insgesamt hört sich das sehr gut an. Trotzdem bizarr.

Denn schaut man sich die Gruppenspiele im Einzelnen und im Vergleich die Bundesliga im speziellen an, dann wirken diese Zeilen wie Hohn.

In der Königsklasse scheinen wir heuer das Glück gehabt zu haben, was uns in der Bundesliga fehlte. Da gewannen wir Spiele, obwohl unsere Abwehr ebenso schwamm wie in der Liga. Da erzielte der Gegner auch gerne mal die Tore, wenn wir selbst das nicht hinbekamen.

Ich erinnere mich an weniger Pfostenschüsse oder unberichtigt abgepfiffene Abseitstore.

Kurzum: Alles super. Oder?

Naja, sagen wir mal so: Besser so souverän in die Gruppenphase einziehen, als kläglich auszuscheiden und sich nur daran erfreuen zu können, den – nur noch ein Schatten seiner selbst gewesenen – Titelverteidiger zu schlagen.

Wenn wir ehrlich sind.

Und die K.O.-Runde startet eben erst in der so dermaßen mit Hoffnungen vollgeladenen Rückrunde, wie es noch nie eine zuvor beim FC Bayern gab.

Hoffnung zum Beispiel auf einen starken Ribéry, wie man ihn schon im Basel-Spiel sah. Wenn man nicht das Spiel gesehen, sondern nur die Berichte der Print-Journalisten gelesen hat.

Er hat zwei Tore erzielt, dass ist zunächst mal sehr gut. Beim ersten Tor stand er allerdings einfach nur mal richtig im Raum. Die wirkliche Leistung erbrachte hier Herr Contento, der tatsächlich in einem Monsterspurt den Ball noch von der Seitenauslinie kratzte und zum Franzosen spielen konnte. Großes Kino. Wie der Prä-WM-Jahr Lahm oder Herr Lizarazu. Egal.

Nein. Das war noch nicht wieder alte Ribéry. Denn abgesehen von den beiden Toren war da, vor allem in der ersten Halbzeit, noch viel heiße Luft und viel Festrennen gegen 2-3 Gegner.

Andererseits: Es ist eine Entwicklung erkennbar. Irgendwie. Und vielleicht, wenn die Kurve bis zum Rückrundenstart Mitte Januar weiter in der Weise ansteigt, ja, dann könnte es vielleicht soweit sein. Aber man weiß es nicht.

Und was soll ich groß nachtreten? Die Gruppenphase ist gespielt, wir haben – ergebnistechnisch – eine sehr gute, eine ausgezeichnete Leistung abgeliefert. Punkt.

Jetzt noch die restlichen drei Pflichtspiele gegen St.Pauli und den schwäbischen VfB abziehen und gut iss.

Dann atmen wir alle mal tief durch, pflegen Robbens Oberschenkelmuskelloch und gehen in uns.

Was es alles braucht für eine erfolgreiche Rückrunde.

Aber was ist eine „erfolgreiche Rückrunde“?

Für mich?

Erreichen der Championsleague. Entweder direkt oder über eine sichere Qualifikation. Also eher Platz 2, notfalls aber auch P3.

Und in den Pokalwettbewerben?

Also DFB-Pokal ist so eine Wundertüte. Im Prinzip würde ich da sagen: Gewinnen. Aber so was hängt eben von vielen Faktoren ab. Zum Beispiel einem Robben wie im Halbfinale in der letzten Saison. Andererseits ist ein Ausscheiden auch kein echter Mehrwert bzgl. Erholung. Sind ja kaum Spiele…

Tja und was ein Weiterkommen in der Championsleague betrifft bin ich diesmal eher skeptisch. In der letzten Saison gab es neben Glück, Toren zu richtigen Zeitpunkten und Hammertreffern a la Robben (2:3 ins Florenz und Manchester) doch auch jede Menge Willen. Und einen Klose, der im Florenz die deutlichste Abseitsstellung der Fußballgeschichte zu seinem Vorteil nutzen konnte…

Vielleicht sollten wir in beiden Wettbewerben nur von Runde zu Runde denken und in der Liga wie gesagt auf Platz 2 schauen.

Sonst noch was zum Basel-Spiel?

Unsere Innenverteidigung stand soweit sicher. Muss man in diesen Tagen ja besonders hervorheben. Die Flügel machten ab und an sogar Dampf, ein Ribéry phasenweise mit Geniestreichen und gutem Stellungsspiel.

Unser Kapitän sucht immer noch. Und zwar seine Passsicherheit und Form. Herr Kraft zeigte erneut, dass er aktuell schon ein guter Backup ist.

Schweinsteiger wie immer Dreh- und Angelpunkt, Gomez mit ganz, ganz wenigen Bällen, Kroos mit noch weniger Schüssen.

Es hat gereicht und nur das zählt ja wohl.

Jetzt die Weltpokalbesieger besiegen und in den schwäbischen Abschluss dieses Fußballjahres 2010 starten.

Auf geht’s, Ihr Roten!

Das halbvolle bayerische Glas. Halbleer.

Die Bayern sind CL-Gruppensieger. Das ist – angesichts dieser Gruppenphase – schon fast ein Hohn.

Klar, wir standen kurz vor einem Startrekord, aber sind wir mal ehrlich – waren alle Siege wirklich souverän
herausgespielt?

Ich erinnere mich da an ein Spiel in Cluj, als wir – ähnlich wie wenige Tage später in Gladbach – nach der
Halbzeit in Tiefschlaf verfielen und fast das Spiel aus der Hand gegeben hätten.

Oder eins in Basel, als wir durch individuelle Abwehrfehler fast das Spiel aus der Hand gegeben hätten.

Oder ein Heimspiel gegen Cluj, als wir…

Ach was red‘ ich, es ist beliebig austauschbar.

An was wird man sich nach dieser Saison, oder dieser Hinrunde wohl noch am ehesten erinnern? An eine Berg- und Talfahrt unseres FC Bayern? Das wir nur 45 Minuten gut spielen können? Das wir keine Abwehr haben und trotzdem mit sogenannten defensiven Anführern auf dem Platz Verträge bis 2016 verlängern, während ihre Leistung seit der WM dafür keinen Anlass mehr bietet?

Wahrscheinlich.

Persönlich habe ich vom gestrigen Desaster in Rom (noch) nicht gesehen, nur gehört – auf Bayern5 – und das ist oft noch schlimmer, als nur Augenzeuge zu sein. Weil viel mehr Informationen auf den Konsumenten einwirken. Ich kann also nur aufgrund, der mir vorliegenden Informationen urteilen.

Die erste Halbzeit war gut, mit einem Gomez, der weiterhin mit seinem Torriecher und seiner Erfolgsquote aus
dem aktuellen Team heraussticht. Wer hätte dies vor der Saison erwartet? Zu dumm, dass viele andere weiter unter ihren Möglichkeiten bleiben.

Ob es gestern mit einem Herrn Schweinsteiger besser gelaufen wäre? Man weiß es nicht, aber wahrscheinlich
hätten wir dann in der zweiten Halbzeit auf den Außenbahnen nicht spiegelverkehrt spielen müssen!

Alter Schwede. Die Taktik, dass man einen Linksfuß rechts und einen Rechtsfuß links spielen lässt, mag
funktionieren, wenn mindestens Herr Robben auf dem Platz steht (wie in Lyon im Vorjahr, als sich Altintop auf der Ribéry-Position glänzend zeigte), aber Herr van Gaal, was hatten Sie sich dabei gedacht, Herrn Pranjic dort spielen lassen zu müssen?

Nach den mir zu Ohren gekommenen Beschreibungen, wurde über genau diese Seite Gegentor 2 und 3 initiiert. Übel.

Warum durfte / musste Ribéry nicht durchspielen und wurde Herr Altintop für den offenbar völlig überforderten Herrn Lahm aufs Spielfeld gebracht? Warum Herr Müller runter – der ja, nach einhelliger Meinung und seiner Schaffenspause auf der Bank, wieder fit sein soll?

Fragen über Fragen.

Allein es bleibt die Tatsache, dass wir in dieser Saison nicht konstant und konzentriert genug agieren. Warum ist das so und warum wird das – nachdem die Hinrunde nun bald um ist – nicht abgestellt?!

Für uns Fans ist es mehr als bitter, wenn wir so langsam die Gewissheit erlangen, dass es völlig egal ist, ob wir mit den Händen einen Vorsprung herausspielen, da wir diesen ja mit dem Hintern ohnehin wieder umwerfen.

Von daher ist für mich das Glas halbleer und nicht halbvoll. Wie uns bestimmt wieder diverse Kommentare nach dem Spiel aus dem Dunstkreis der Mannschaft und ihrer Verantwortlichen weiß machen wollten.

Ich bin immer wieder hin und her gerissen.

Weil ich von van Gaal absolut begeistert bin. Aber trotzdem fand ich die Hoeneß-Kritik inhaltlich richtig. Nachdem ich merkte, was medial daraus gemacht wurde, war ich angewidert. Ebenso störte es mich, dass von Seiten des Vereins und seiner Troika immer wieder nachgelegt wurde, man fast den Eindruck gewinnen konnte, die Herren wollen Herrn van Gaal vielleicht doch irgendwann loswerden.

Dann aber so ein Spiel und solche taktischen Fehler und ich bin wieder total wütend. Auch auf van Gaal.

Was soll ich mit so einer Gefühlswelt nur anfangen?

Offenbar das Übliche: Weitermachen, immer weiter machen.

Na dann.

Wie wäre es damit, wenn wir Frankfurt schlagen? Das wäre doch mal was. Am besten liegen wir zur Halbzeit zurück. Alles andere gefährdet den Sieg.

Und beim Thema Transfers?

Geld in die Hand nehmen!

Sollen wir darauf verzichten, nur weil van Gaal oder wer auch immer, seine Fehler aus dem Sommer nicht eingestehen will?

Die Sache ist doch so (und das ist nicht als Bashing gemeint): van Gaal hatte vom Verein freie Hand, die Mannschaft punktuell zu verstärken. ER wollte das nicht, weil er auf die Jugend setzt (noch so ein roter Faden in seiner Vita – hätte man wissen können). Das ging schief (wie schon 2006/07). Auch und vor allem, weil sein Kader – im Prinzip sehr stark – durch Verletzungen auf den Schlüsselpositionen – nicht die Gestalt hat(te), die es für dieses Konzept gebraucht hätte.

Badstuber und Thomas Müller wären in dieser Saison so nicht möglich gewesen.

Wie auch immer. Wir Fans können da eh nix machen. Wir müssen essen, was uns vorgesetzt wird. Vom Verein. Von den Verantwortlichen.

P.S. Herr Kraft hat scheinbar gezeigt, dass wir uns die Neuer-Mios sparen können?!

Was uns antreibt oder Wieder einer weniger

Torsten Wieland aka „Königsblog“ aka „Drei Ecken, ein Elfer“ hört auf. Mit dem Bloggen. Wie er sagt.

Völlig überraschend. Für Außenstehende. Für ihn wohl weniger, weshalb genau, versucht er zu erklären.

Das hat selbstverständlich nichts mit der sportlichen Situation meines Vereins zu tun, und auch in meinem Privatleben hat sich zum Glück nichts verändert, was mich zu diesem Schritt zwingen würde. Es ist nur eben so, dass mir dieses Ding hier über den Kopf gewachsen ist. Es ist mir zu wichtig geworden, es verbraucht einen zu großen Anteil meines Freizeit-Kontingents, öfter als manchmal verursacht es mir Stress.

Derlei macht mich traurig und immer ein wenig nachdenklich. Herrn Wielands Abschied ist nicht der erste und wird nicht der letzte Blogger-Ausstieg sein, aber trotzdem denke ich jedes Mal auch ein wenig über mich selbst und mein Bloggen nach.

Über die Jahre gab es mehr als einmal tiefe – inhaltliche – Differenzen zwischen uns. Teilweise fühlte ich mich ganz direkt angegriffen, eine entsprechende Reaktion folgte. Im persönlichen Gespräch – bei einem der ersten Sportblogger-Treffen überhaupt – sah das anders aus. Soviel zum Thema „zwischen den Zeilen lesen“.

Traurig bin ich in erster Linie, weil mit seinem Abschied ein großer, vor allem qualitativer Verlust in unserer „Szene“ einhergehen wird. Eine – auch sprachliche – Qualität, von der ich mir ab und an selbst eine Scheibe abschneiden konnte.

Naja, nicht zu ändern.

Noch mehr Gedanken hat mir seine Begründung insgesamt (und eben wiederholt – siehe oben) beschert.

Er redet von einem Anspruch, den er an sein Blog, seine Beitragsfrequenz hat(te) und ihm das „alles über den Kopf gewachsen sei“.

Ähnliche Probleme habe ich natürlich auch. Permanent. Mein „Hobby“ Fußball – und da geht es nicht nur um das Blog, sondern auch um Twitter und echtes Konsumieren via TV oder Stadion – nimmt einen entscheidenden Platz in meinem Leben ein.

Meine Frau wusste das zwar noch nicht, bevor sie sich für mich entschied, aber sie ist trotzdem geblieben. Mein Umfeld weiß um meine geblockten Termine rund um Bayern-Spiele (Naja die meisten, die anderen lernen es halt jedes Mal neu).

Fußball ist Teil meines Lebens. Meine Gedanken dazu ebenfalls. Mein Weblog ist Ausdrucksmittel meiner Gedanken. Ein Mittel zum Zweck diese Gedanken mit anderen zu diskutieren. Mein Weblog ist somit kaum von meinem Fußball zu trennen.

Mein Ansatz mit meiner knappen – frei verfügbaren – Zeit umzugehen, ist/wäre also nicht, mein Weblog zu schließen, sondern mein Schreiben, meine Frequenz, meine Aktivität meinem Leben anzupassen.

Für Torsten war dies – so habe ich ihn zumindest verstanden – keine Option. Ganz im Gegenteil.

Aber mal ganz ehrlich: Mit Dingen wie „um vier Uhr morgens sich den Wecker zu stellen, um einen Text zu schreiben“ oder dem – sicherlich sehr erfolgreichen, aber mehr als aufwändigen – ESR, schafft man sich natürlich dann selbst den Druck, der einem dann irgendwann – notgedrungen – über den Kopf wächst, oder liege ich da in meiner Vermutung völlig daneben?

Dazu dann noch der Relaunch im Sommer, der ebenfalls mehr als schick gelang, aber einen weiteren Anspruch erzeugte, fast für jeden Beitrag noch ein passendes Bild zu finden.

Alles einwandfrei und klasse – ein ganz-oder-gar-nicht-Ansatz ist nobel, aber eben nicht der meine.

Ich persönlich habe mich schon lange davon verabschiedet, hier jeden Tag einen Beitrag zu veröffentlichen – wieso auch? Gibt es jeden Tag etwas über den FC Bayern zu schreiben? Ok, schlechtes Beispiel. Aber ich muss nicht zwingend jeden Tag meinen Senf abgeben (auch dies war früher anders, aber da hatte ich über Monate einigermaßen viel Tagesfreizeit).

Mein Ansatz – im Rahmen meiner Freizeit – ist es (seit ich Kinder und Familie habe) stets und zu jedem Spiel meines FC Bayern einen Beitrag zu verfassen. Zeitnah zum Spiel. Aber nicht (immer) direkt nach Abpfiff. Oder am Morgen vor der Arbeit. Zusätzliche Beiträge zu Bayern-Themen abseits der Spiele sind dann der Luxus. Themen ausserhalb des FC Bayern kommen so gut wie gar nicht mehr vor.

Anfangs hat es mich noch gestört, dass meine Besucher hier irgendwann angefangen haben selbstständig zu diskutieren. Unter dem aktuellsten Beitrag oder einfach da, wo es gepasst hat. Anfangs habe ich mir selber noch Stress gemacht, möglichst schnell nach einem Spiel Berichte zu schreiben, damit die Kommentare auch bloß zum Spiel passen.

Das ist vorbei.

Hätte ich derlei nicht irgendwann akzeptiert und würde ich meine Beiträge jetzt nicht so schreiben (vom Zeitpunkt her) wie ich sie schreibe, wäre ich sehr wahrscheinlich auch längst an dem Punkt an dem Torsten nun ist.

Schade.

Denn mir würde mein Weblog mehr als abgehen. Trotz Twitter, dass ich – dank iPhone – immer intensiver nutze (und aus genau diesem Grund – zum ersten Mal überhaupt – zu einem Thema (Ulianer vs. van-Gaalisten) keinen eigenen Beitrag schrieb…).

Nein. Dieses Medium hier werde ich so schnell nicht aufgeben. Da könnt ihr alle sicher sein!

Jemand meiner Meinung?

Das zweitwichtigste Spiel der Saison

Neben einem Sieg gegen die Pfälzer ist das Spiel gegen die Hamburger für mich das wichtigste Spiel der Saison. Beides hat fan-historische Gründe.

Das erste Spiel ging ja schon mal in die Hose. Das zweite hat auch keine extrem guten Vorzeichen zu bieten.

Unser FC Bayern befindet sich aktuell nicht wirklich in Bestform. Weder personell noch in jedweder anderen Form. Wenigstens gewinnen wir wieder. Immerhin.

Der Hamburger SV ist zum einen tabellarisch fünf Plätze besser und zum anderen mit überwiegender Top-Elf am Start (entscheidend fehlt wohl nur Elia, wenn ich das korrekt überblicke).

Der FC Bayern hat da wesentlich mehr zu bieten. Auf der Verletztenliste. Zum Beispiel das europäische Top-Flügel-Paar Ribéry und Robben, 2/3 des Sturms (Olic & Klose), die Hälfte der etatmäßigen Abwehr (Contento, van Buyten plus Breno) und als i-Tüpfelchen unser Capitano und Leader van Bommel.

Toll.

Andererseits hat es unsere B-Mannschaft geschafft, sich das Glück zurück zu erkämpfen. Besser als andersherum.

Und obwohl es aktuell (noch) fünf Plätze Rückstand in der Tabelle sind, sind das auch nur drei Punkte. Gewinnen wir in Hamburg mit zwei Toren Unterschied überholen wir die Hanseaten – so ist eben diese Saison.

Ist Petric jetzt eigentlich im Kader, oder nicht?

Davon hängt wohl auch einiges ab – oder ist er heuer nicht mehr der Faktor der letzten Heimspiele gegen uns?

Apropos Vergangenheit.

Nachdem die Gesamtserie der Rauten-Kicker gegen uns ja gerissen ist, bleibt ihnen trotzdem noch die Heimserie. Eben diese beiden Petric-1:0-Siege in Folge.

Nur zwei Spiele, sicher, aber für viele HSVer Balsam auf die jahrzehntelang gepeinigte Statistiker-Seele.

Noch einmal Apropos.

Seit langer, langer Zeit versuche ich mehr Struktur in meine Beiträge zu bekommen. Historisch gesehen. Zum Beispiel eine Auflistung aller Blog-Beiträge pro Verein über die Jahre.

Für die HSV-Heimspiele gegen uns will ich das hier mal machen.

Saison 2009/10: 26.09.2009 HSV – FC Bayern 1:0 (0:0), Torschütze: Petric
Saison 2008/09: 30.01.2009 HSV – FC Bayern 1:0 (1:0), Torschütze: Petric
Saison 2007/08: 02.09.2007 HSV – FC Bayern 1:1 (0:0), Torschützen: Zidan / Klose
Saison 2006/07: 25.11.2006 HSV – FC Bayern 1:2 (1:0), Torschützen: van der Vaart / Makaay, Pizarro
Saison 2005/06: 24.09.2005 HSV – FC Bayern 2:0 (1:0), Torschützen: van der Vaart, Trochowski [*]
Saison 2004/05: 07.08.2004 HSV – FC Bayern 0:2 (0:1), Torschützen: Ballack, Deisler

Schon lustig, was man über die Jahre so raushaut…

Ansonsten: Auf geht’s, Ihr Roten!

[*] Da war ich doch tatsächlich im Urlaub, also sowas.