„Die beiden besten deutschen Teams spielen gegeneinander. Schön für die Vereine und für alle Fans!“
Arjen Robben, Außenstehender
Schlagwort: Pokal
Weisheiten #327
„Wir denken nicht mehr an das 1:5. Das darf uns nicht beeinflussen. Wir wollen die Bayern ärgern und die Titelverteidigung im Pokal im Auge behalten. Unser Ziel ist es, Pokalsieger zu werden.“
Dante, Ärgermacher.
Von Medien, Pep, dem FC Bayern und jeder Menge Vorfreude
Noch vor einigen Wochen schien die neue Saison sehr fern. Mit Job, Familie, Freunde, den sozialen Medien und anstehendem Urlaub gab es ja auch genug – sagen wir es ganz offen – Ablenkung. Sie mag fade gewesen sein, aber sie tat, was man von ihr erwartete, sie lenkte ab.
Diese Zeit ist nun vorbei. Für uns alle. Die einen (Fans, Vereine, Spieler, Medien) sagen „Gott, sei Dank“, fußball-ferne Angehörige stöhnen ebenso leise wie resignierend „Was? Schon?!“.
Am Freitag startet der dreimal in folgige Deutsche Meister aus München in die neue Saison und hat zu diesem Zweck einen, in den letzten Jahren gern gesehenen Gast in seiner Arena. Ob es jetzt für die Hamburger ein Vor- oder Nachteil ist, dass es das erste Spiel der Saison in und für München ist?
Wer weiß das schon? Ich nicht, aber ich bin ja auch kein „Experte“.
Die Bayern sind so frisch wie nur möglich, dafür aber ebenso uneingespielt und sicher traditionell noch nicht bei 100% im ersten Spiel. Der HSV kann sich zumindest – bis auf Weiteres – im Glauben lassen, die neue Saison verliefe besser als die letzte, oder vorletzte. Wenn auch die letzten Tage vielen hanseatischen Fans kaum Hoffnung machen. Jeder hat so seinen Rucksack, äh Päckchen zu tragen…
Andererseits: Wann sollte der HSV unbeschwerter bei den Bayern antreten als jetzt? Nein, ich habe keine belastbare Prognose parat. Ich vermute, dass zwischem knappen Bayern-Sieg und HSV-Debakel alles möglich ist.
Im Gegensatz zur oben beschriebenen Gleichgültigkeit habe ich inzwischen eine gewisse Vorfreude auf die neue Saison entwickelt. Warum? Weil ich mich nach meinem Urlaub spulend durch diverse Vorbereitungsspiel-Aufzeichnungen geschaut habe. Natürlich waren das alles „nur“ Freundschaftsspiele (den Supercup verdränge ich jetzt aktiv, habe ich auch nicht nachgeschaut), aber in Ansätzen ist da viel Gutes zu sehen gewesen, auch und vor allem, was die Neuzugänge Costa und Vidal betrifft. Diese Transfers passen wie die berühmten Nägel auf den Kopf der Wünsche, dass ein FC Bayern nicht in diese 10-15 Mio. Euro-Masse-statt-Klasse-Transfers investiert, sondern mittlere Wahnsinnssummen in die Hand nimmt (30-40 Mio. Euro) und ganz konkrete Baustellen explizit schließt. War nicht immer so. Schön.
Wenn beide Spieler erst einmal in unsere Spielweise und das Kollektiv integriert sind, werden uns diese einen Qualitätssprung einbringen, der meiner Meinung nach auch für die Bundesliga vonnöten ist (Championsleague ist ein eigenes Thema, aber bei der Form / dem Kader von Enriques Barcelona, ist eh die Frage, wie die Chancen auf den Titel sind), weil die Konkurrenz aus Wolfsburg und Dortmund (alle anderen ordnen sich für mich eher dahinter ein) ebenfalls nachgerüstet hat. Die Dortmunder mögen sich für viele in der anstehenden Post-Klopp-Ära zwar im Umbruch befinden, ich denke allerdings, dass es Tuchel durchaus schaffen kann, das Potential des BVB wieder besser abzurufen, als es Klopp zuletzt vermochte. Platz 2-3 sollte möglich sein.
Ein anderer „Ablenkungsfaktor“ war das Medienthema „Pep“.
„Die Medien“ streiten zwar vehement ab, dass sich dieses Thema nur in den Medien aufhält, aber für Außenstehende ist dies doch offensichtlich. Natürlich äußern sich auch Verantwortliche des FC Bayern zum Thema Pep. Aber ähnlich wie zur Hochzeit Beckenbauers in Führungsrollen beim FCB, ist es doch eher so, dass durch die massiv gewachsene Medienlandschaft der letzten Jahre, schlicht die Anzahl der Mixed-Zone-Mikrofone und Interviewanfragen gestiegen ist. Es gibt hier eine direkte Kausalität, die Zeiten, dass man es sich als Verein oder Sportler erlauben konnte, sich zu verschließen oder selbst zu steuern, in welchen Frequenzen man Interviews gab, sind vorbei.
Wie passt hier das Medienverhalten eines Trainers wie Guardiola ins Bild?
Ganz einfach. Zunächst einmal ist der Katalane per se kein so medien-affiner Mensch, wie die Sportskameraden Beckenbauer, Effenberg oder Matthäus. Derlei sind „die Medien“ von Vertretern des FC Bayern „gewohnt“. Und obwohl die Einstellung Guardiolas bekannt war und man auch um seine diesbzgl. Barca-Vorgeschichte wusste, zeigen sich Medien-Vertreter erstaunt, ob des Verhalten des Trainers. Man versteht nicht, weshalb Guardiola „gernervt“ ist, wenn er auf jeder PK die immer gleichen Fragen zu Themen wie z.B. seiner Vertragsverlängerung gestellt bekommt. Und dies, obwohl er sich schon – in seiner Augen erschöpfend – zu diesem Thema geäußert hat. Hier besteht ein grundsätzliches Verständnis- und Akzeptanzproblem.
Man ignoriert permanent die öffentliche Kommunikation des Verein (und des Trainers) hinsichtlich des Zeitplan der Vertragsgespräche, man läßt außen vor, dass Guardiola nie langfristige Verträge abgeschlossen hat, man suggeriert, dass dieses (Guardiolas) Verhalten die Stimmung in der Mannschaft und somit die Erfolge gefährdet, man übergeht dann – es macht in diesem Kontext sogar Sinn – Aussagen der besagten Mannschaft, dass diese das nicht stört und es „eher ein Medienthema sei“, man triezt ihn kontinuierlich und bewusst so lange, bis seine grundsätzliche Höflichkeit und Professionalität an ihre Grenzen stößt, nur um dann wiederum zu fordern, dass er (Guardiola) doch „souveräner mit diesen Fragen umgehen soll“.
Dazu fällt mir dann nichts mehr ein, liebe Medienvertreter.
Natürlich ist das Argument stichhaltig, dass man derlei als Trainer des FC Bayern einfach „ertragen“ und als Medienvertreter „ja fragen muss“. Ich persönlich habe sogar Verständnis dafür, dass es heutige Medienvertreter nicht einfach haben und in der hektischen Branche kaum Zeit für Recherche und sorgfältige, journalistische Arbeit bleibt bei der Jagd nach Auflage, Quote und Klicks. Im Zweifel ist Exklusivität und Schnelligkeit wichtiger als Qualität und Abwechslung.
Niemand soll mich hier falsch verstehen, für mich ist die Presse, der Journalismus die vierte Gewalt im Staate, die es mit allen Mitteln zu schützen gilt, aber die Entwicklung im Sportjournalismus gibt mir seit längerer Zeit zu denken, wenn inzwischen auch sog. Qualitätsmedien immer mehr und öfter auf Boulevardthemen setzen, nur weil es „die anderen“ auch machen. Boulevard kann das Boulevard besser und diese Vermischung von Sportjournalisten und „Medienvertretern, die sich auch mit Sport beschäftigen“ oder all den vielen Reportern und Experten, die mit ihren Vermutungen, Gerüchten und Stochern im Trüben versuchen, auf jeden möglichen Zug aufzuspringen, stört mich einfach.
Das Schlimmste ist für mich aber, wenn ein Journalist, ein Berichterstatter, nicht mehr nur berichtet, recherchiert, kritisch beleuchtet und nachfragt, sprich, seine journalistische Grundausbildung anwendet, sondern Teil der Story wird, also seine Rolle vom Beobachter hin zum Aktiven tauscht.
Man wundert sich, dass Pep Guardiola „gereizt“ ist, wenn er in PKs (an denen er ja pflichtbewusst und ansonsten auskunftsfreudig teilnimmt) Fragen gestellt bekommt, die auf Gerüchten basieren, die von „Journalisten“ generiert wurden? Dann weiß ich auch nicht weiter.
Erneut: Die „Saure-Gurken“-Zeit, die diese Dinge befeuert, ist nun bis zur nächsten Länderspiel- oder Winterpause beendet und somit ist allen geholfen. Ab und zu sollten wir aber vielleicht alle länger an die frische Luft gehen. Übermorgen, so gegen 20:00, können wir ja wieder rein kommen. Nicht dass wir noch die tolle DFL-Eröffnungszeremonie verpassen…
Aber das Fass „Marketing und Auslandsvermarktung“ lasse ich für heute ungeöffnet.
Auf geht’s, Ihr Roten!
Weisheiten #323
„Das Stadion wird ausverkauft sein, sie werden alles in die Waagschale werfen. Wir werden uns seriös vorbereiten (…) Sie werden an ihre Grenzen gehen. Wir müssen so auftreten, als wäre es ein Punktspiel.“
Matthias Sammer, im Pokalfieber.
Die Saison ist tot, es lebe die Saison
So weit weg sich die alte Saison nun schon anfühlt, so fern wirkt noch die neue Spielzeit. Man wähnt sich zwischen den Stühlen auch und gerade weil ja selbst jetzt immer irgendwo Fußball gespielt und geschaut wird. Ganz loslassen mag ich die Saison 2014/15 aber doch noch nicht, ein paar Gedanken müssen raus. Über unseren FC Bayern. Los geht’s.
Bei einigen wurde die Saison des FC Bayern eher nicht als erfolgreich bewertet. Zu präsent die Bilder vom Ausscheiden aus allen K.O.-Wettbewerben, von den Niederlagen in der auslaufenden Bundesliga-Runde, der Vielzahl an Verletzungen, der vermeintlich gefühlslosen Meisterfeier. Wer so denkt, dem muss ich helfen. Und zwar auf die Sprünge. Es gab viel mehr als das. Es gab eine Hinrunde, es gab berauschende Siege, eine überzeugende dritte Meisterschaft in Folge in einer Spielzeit nach einer WM – traditionell beim Münchner Ensemble ein größeres Problem, da zumeist einige bayerische Spieler von dieser Extra-Belastung betroffen sind – und es gab trotz allem und dieser Niederlageserie zum Schluss sogar weitere Rekorde. Nicht, dass ich gesteigertes Interesse an dieser Jagd hätte, aber deren Erwähnung soll illustrieren: Es war nicht alles schlecht…
Die Gründe für den Ausgang der Saison sind meiner Meinung nach schnell gefunden, allein, sie aufzuzählen dauert. Starten wir mit der schweren Knieverletzung des vom Trainer angedachten Stützpfeilers der Dreierkette Javier Martinez im Supercup gegen Borussia Dortmund. Man verpflichtete den besten Innenverteidiger der italienischen Liga, Benatia. Als sich ein anderer epochaler Stützpfeiler auch eines anderen (Weltmeister-)Teams verletzte – Bastian Schweinsteiger – leierte man Real Madrid Alonso aus dem Kreuz, dessen Einstieg beim FC Bayern und in der Bundesliga in die Geschichtsbücher einging. Neben der – medial sehr beliebten – Legende, dass der frisch gebackene Championsleague-Sieger aus dem Flugzeug direkt auf dem Platz zu seinen neuen, bislang nur vom Fernsehen oder aus direkten Duellen bekannten Münchner Mitspielern stieß und unmittelbar zum Chefdirigenten aufstieg, war auch jeder Bayernfan von seiner Eleganz, Lässigkeit und seinen unglaublichen Pässen begeistert.
Zu dieser Saison gehört nun allerdings nicht nur Alonsos „Aufstieg“ sondern auch sein „tiefer Fall“ (ein Fest für fast jeden Sportjournalisten der Republik), der sich in seiner spielerischen Dekodierung und dem Versagen seiner Kräfte manifestierte.
Wie gab einer der Wortakrobaten aus der Sportmedienbranche vor einiger Zeit zum Besten? „Am Ende kackt die Ente!“ Dieser Satz enthält zu allergrößten Teilen Wahrheit und natürlich war unsere Rückrunde gegen Ende ein Muster fast ohne Wert, aber im Gegensatz zum letzten Jahr kann man hier unserem Trainer keinen Vorwurf hinsichtlich abfallender Motivationskurve machen. Der Titel wurde vergleichbar früh eingefahren, die folgenden, schlechteren Ergebnisse resultierten heuer in erster Linie aber aus der absoluten Ausgebranntheit unserer Akteure. Die massive Verletztenliste schränkte die Optionen des Trainers massiv ein und war die Startelf der letztjährigen Niederlage in Augsburg noch einer möglichen Veränderung in der Einstellung zur Meisterschaft geschuldet, waren vergleichbare taktische Entscheidungen diesmal allein dem sportlichen Überleben untergeordnet. Ich erinnere mich gar an Äußerungen aus der bayerischen Fan-Szene, die fast schon derlei herbei sehnten und die Niederlagen in der Bundesliga erwarteten, einkalkulierten und den Fokus bewusst auf die K.O.-Spiele lenkten.
Aber zurück zur Hinrunde.
Haben wir all diese Siege und tollen Leistungen verdrängt? Mit dem 4:0 gegen Tabellenführer Paderborn startete am fünften Spieltag endlich auch unsere Saison (zuvor das 0:0 in Hamburg – ja, auch wir tragen Schuld am Nicht-Abstieg der Hanseaten). Und wie. Danach folgten nur noch ein Remis bei extrem starken Gladbachern und ansonsten elf Siege und 33:2 Tore. In der Bundesliga. Im Oktober dieses sagenhafte 7:1 bei der Roma in der Championsleague-Gruppenphase. Und selbst in der Rückrunde gab es Fußballfeste in der Bundesliga (8:0 gegen HSV, 6:0 in Paderborn, 4:0 in Bremen) und Championsleague (7:0 gegen Donezk, 6:1 gegen Porto).
Das Ausscheiden im Pokalhalbfinale kann man getrost als Slapstick bezeichnen und viele Dortmunder wussten bis weit ins Berliner Finale nicht, wie sie es dahin geschafft haben, aber wer beste Chancen gegen einen unterlegenen Gegner nicht nutzt und dann solch ein – ebenfalls geschichtsträchtiges – Elfmeterschießen hinlegt, darf sich an einem solchen Abend vielleicht auch mal nicht über die Verletzten beklagen. Sei es drum.
Durchaus ein Faktor waren die fehlenden Akteure dann im Halbfinale der Championsleague gegen den späteren Sieger Barcelona. Die Vorzeichen waren im Prinzip genau entgegen gesetzt zur Vorschlussrunde zwei Jahre zuvor. Damals spielte der FC Bayern in Topbesetzung und Vollbesitz seiner Kräfte, während die Katalanen unter einem schwächelnden und nicht fitten Superstar Messi litten. Diesmal agierte der spätere Triplesieger unter Volldampf und die Pep-Kicker schlichen auf dem Zahnfleisch über den Rasen. Bemerkenswert ist es demnach vielmehr, dass es die Münchner schafften, bis zum Schluss die Chance auf das Berliner Finale am Leben zu halten. Im Hinspiel hätte es zu einem guten bis sehr guten Ergebnis reichen können, wenn man nach dem 0:1-Rückstand oder spätestens nach dem 0:2 auf Sicherheit gespielt hätte. Das 0:3 in der Nachspielzeit war der Tod für die Berechnungsgrundlagen des Rückspiels. Auf das berühmte Auswärtstor hätte man im Hinspiel gehen können, wenn wir unsere Stammelf in Form auf dem Platz gehabt hätten. Fahrradkette.
Das Rückspiel durfte ich live im Stadion erleben und da dies mein erster Einsatz seit 1-2 Jahren in München war, konnte ich erst an diesem Abend die neue Pracht unserer Südkurve auf mich wirken wirken lassen und mir Gänsehaut und ein, zwei Freudentränchen abholen. Stammstadiongänger schwächten diesen Eindruck zwar ab, aber für mich ging hier schlichtweg ein jahrelanger Traum in Erfüllung, den in dieser Kraft und Energie in der Arena noch nie beiwohnen durfte. Die Entwicklung des Spiels tat zunächst ihr übriges und erst die beiden Gegentore dämpfte diese Euphorie. Wie sehr man aber auch noch auf dem Zahnfleisch brennen kann, zeigte mir die zweite Halbzeit – der abschließende Sieg versöhnte mich endgültig mit dieser Saison. Es war eben keine 0:7-Revanche, nein, wir schieden zwar insgesamt verdient gegen den Transfersperren-Club aus, aber für uns wurde es nicht zum Desaster wie 2013 für Messi und Co.
Ansatzweise ein Desaster erlebten wir in dieser Saison in der Außenwirkung des Vereins. Hier sei zum einen das Wintertrainingslager in Katar und das Freundschaftsspiel in Saudi-Arabien erwähnt (näher darauf eingehen will ich an dieser Stelle nicht, derlei ist ja schon passiert), zum anderen aber die phasenweise mögliche Rückkehr des FC Hollywood.
Ich kann mir gut vorstellen, dass aufgrund einzelner Ergebnisse und vor allem aufgrund der zahlreichen Verletzungen und Rückschläge bei Rückkehrern, die Nerven einiger Verantwortlichen beim FC Bayern blank lagen. Was sich aber im Vorfeld oder eben in der Kabine nach dem Porto-Hinspiel abgespielt haben muss, spottete jeder Beschreibung. Am Ende des Tages geht es doch für alle Beteiligten nur um das Wohl des FC Bayern. Das gilt vom Vorstand über die medizinische Abteilung, den Trainer, die Mannschaft bis hin zu den Fans. Ferner kann ich mir vorstellen, dass es eine Menge Dinge gab, die unseren ehemaligen, jahrzehntelangen Vereinsarzt massiv gestört haben müssen, aber wenn er tatsächlich zum Wohle des Vereins hätte handeln wollen, dann hätte er seinen fristlosen Abschied nicht in einer solch prekären Situation für den Verein verkündet. Nach einem verlorenen Viertelfinal-Hinspiel, das drohende CL-Aus vor Augen und einer dermaßen großen Patientenakte auf dem Tisch, agiere ich doch als Vereinsikone anders. Also ich würde so reagieren. Aber gut, man steckt nicht drin. Insgesamt zeigt sich ja inzwischem in Ansätzen, dass der FC Bayern ohnehin, oder gerade in Bezug auf diese angestoßene Veränderung, fast alle medizinischen Steine umdreht. Kann ja nicht noch eine Saiaon geben, in der nur wir als deutsches, oder europäisches Topteam eine solche Verletztenliste aufweisen.
Müssen wir über den Trainer sprechen? Können wir machen, auch wenn mir dazu ein wenig die Lust fehlt. Aber gut. Ich bin weder einer dieser chronischen Pep-Kritiker, die ihn und seine Methoden, etc., per se ablehnen, noch ein völlig kritikloser Fanboy. Ich bin froh und dankbar, dass wir einen, wenn nicht den besten Trainer der Gegenwart in unseren Reihen haben, weiß aber auch, dass er wohl kaum seine Karriere bei uns beenden wird. Man kann – aufgrund der Vielzahl unserer Verletzungen – gerne über sein Training diskutieren. Aber wie viele Verletzungen basieren auf seinen Trainingsmethoden? Alaba verletzte sich z.B. beim Länderspiel in einem Zweikampf rund um einen Einwurf. Ribery kam bis heute nicht wieder auf die Beine, weil unsere medizinische Abteilung einen Riss in seinem Knöchel acht Wochen lang übersah (war doch so, oder?!) – nur zwei Beispiele, die man, meiner Meinung nach, in diese Bewertung mit einbeziehen muss.
Ob Guardiola über 2016 hinaus (einige Medienvertreter wollten ihn ja schon 2015 aus dem Amt schreiben) bei uns bleibt und wann dies entschieden wird, steht aktuell wohl noch nicht fest. Tatsächlich ist dies keines meiner größten Probleme rund um den FC Bayern. Ich seh da vielmehr die Kaderplanung und mögliche Transfers für die kommende Saison, die kommenden Jahre.
Nach der Entschlüsselung Alonsos stellt sich die Frage, ob er auch in der kommenden Saison noch ein derart tragende Rolle spielen sollte. Noch dazu, da derlei ja eigentlich – perspektivisch gar nicht geplant war. Mit der Rückkehr von Højbjerg, der Verpflichtung von Kimmich, einer „richtigen“ Sommerpause für Schweinsteiger, Lahm, Thiago und Martinez, ferner dem in München sehr gut entwickelten Rode, ist mir auf diesen Positionen eigentlich nicht bange. Sorgen bereitet da vielmehr die gleichwertige Breite im Kader, vor allem in Hinblick auf die körperliche Fitness-Perspektive bei Sportskameraden wie Badstuber, Ribery, und Co.
Kader-Baustellen wären somit Positionen wie die von Dante, Rafinha, Ribery oder Pizarro. Schaun mer mal, was unsere Verantwortlichen da aus dem Hut zaubern. Zeit bleibt ja noch bis zum 31.08.2015.
Was bleibt mir noch zu sagen? Ich freue mich auf die neue Saison 2015/16 – nur noch nicht jetzt. Das kommt später, jetzt ist erst einmal Pause. Wer von mir ferner eine Entscheidung über die Rückkehr zur alten Blog-Frequenz erwartet hatte, den muss ich leider enttäuschen. Stand heute, wird es bis auf weiteres so weiterlaufen wie zuvor. Andererseits ist für manchen ja genau diese Information schon etwas Positives – es geht weiter mit Breitnigge.de!
In diesem Sinne: Auf geht’s, Ihr Roten! Auch in der neuen Saison. Euch allen einen schönen, erholsamen Urlaub.
Weisheiten #313
„Wer den Pokal gewinnen will, muss die Bayern schlagen. Egal, ob im Finale oder im Halbfinale. Jetzt ist der Nummer-eins-Gegner eben da. Wir müssen mit allen Sinnen am Start sein. Wir wollen maximal aktiv sein, selber Akzente setzen – nicht nur Nadelstiche.“
Jürgen Klopp
Fegefeuer, Eitelkeiten, Institutionen und jede Menge Emotion
Die letzten Tage rund um den FC Bayern waren wild. Viel wilder als wir es noch wenige Tage vor diesen Tagen erwartet haben. Klar, den Pessimisten war sicher schon zuvor bewusst, dass das irgendwann mit der Verletztenliste des FC Bayern mal schief gehen müsste, die, durchaus noch als nicht gerade schwach zu bezeichnende Münchner Startelf irgendwann auf dem körperlichen und mentalen Zahnfleisch gehen würde. Nach den Schlachten in Dortmund und in Leverkusen. Derlei wäre und ist nur allzu menschlich.
Das Spiel gegen Frankfurt war hier eine Verblendung, nahmen doch die Hessen an diesem Spiel eher nicht direkt teil – problematisch wurde es dann in Porto, als es gegen einen Gegner ging, der nicht nur gebrannt hat sondern auch zu 100% richtig gecoacht wurde. Dieser Gegner rannte sich von Anfang an die Seele aus dem Leib und zwang unsere wenigen Problemstellen in Probleme. Wer körperlich erschöpft ist, bei dem hinken manchmal auch der Kopf und somit noch intensiver die Beine hinterher. Eine mehr als schlüssige Erklärung für das frühe 0:2 nach 9-10 Minuten in Portugal. Lassen wir diese ersten Minuten mal außen vor, hätte der FC Bayern im Viertelfinal-Hinspiel ein durchaus verdientes Remis erzielt und so ein Fehler, wie vor dem dritten Gegentor, passiert dem Sportskameraden Boateng auch nur einmal pro Saison. Schade, dass es an diesem Abend sein musste, sonst hätte es vielleicht auch ein Auswärtssieg sein können.
So weit so schlecht die Ausgangssituation vor dem Rückspiel am nächsten Dienstag.
Wäre das Ergebnis und die aktuelle Verletztenlage nicht schon schlimm genug (danach auch noch Götze angeschlagen und seit gestern unser Kapitän mit Magen-Darm-Problemen), kam es zu einem offensichtlichen Comeback des FC Hollywood. Und zwar auf allen Ebenen: Unser langjähriger Mannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt schmeißt unmittelbar nach der Porto-Pleite die Brocken hin. Mit sofortiger Wirkung und sein Team gleich mit. Der FC Bayern – noch dazu in dieser, nicht gerade einfachen Situation – steht medizinisch quasi blank da. Natürlich ist dem nicht so und man hat inzwischen den Teamarzt der Amateure kommissarisch eingesetzt, aber spontan war ich sprachlos. Ähnlich sprachlos, wie ich es beim Daum-Skandal war, oder als Hoeneß‘ Steuerstory publik wurde. So fühlt sich das an, wenn so langjährige Institutionen des eigenen Vereins sich von eben diesem entfernen. Bayerische Erdbeben.
Betrachten wir zunächst einmal nicht den medialen Gesichtspunkt, war ich unmittelbar danach noch viel erschrockener, wie sich einige Bayern-Fans in Rage redeten gegenüber unserem Trainer. Was da aus Einigen herausbrach, irritierte mich zunehmend. Ergänzen muss ich hier natürlich, dass ich generell mit zwischenmenschlichen Äußerungen Probleme habe, denen ich anmerke, mein Gegenüber hat nur auf eine Gelegenheit gewartet, diese Häme, Flüche, etc. los zu werden. Völlig losgelöst vom Fußball, Fans und auch ganz allgemein. Ist halt ein Wesenszug von mir und dies nur zur Erklärung meiner Einschätzung. Zurück zu den Stunden dieses sehr aufgeladenen Abends. Ich entschied spontan, mich zunächst extrem wenig, bis gar nicht zu äußern, auf keinem meiner Kommunikationskanäle. Ich verteilte nur Twitter-Sterne für die wenigen besonnenen Stimmen.
Was genau war hier eigentlich das Problem? Unser Ex-Arzt verschickt eine Pressemitteilung, die jede Menge Raum für Spekulationen bietet. Ob bewusst oder unbewusst, sei einmal dahin gestellt. Er unterrichtet darüber nicht einmal den Verein, für den er fast 40 Jahre gearbeitet hat. Die Fans, die hier unserem Trainer spontan vorwarfen, er zerstöre den Verein, wenn er nun auch noch diese Vereinsikone rausekeln würde, sollten auch einmal diesen Umstand beleuchten. Hat Müller-Wohlfarth eigentlich daran gedacht, in welche Lage er den FC Bayern bringt durch seine Entscheidung? Alles Spekulation, sicher, aber wieso sollte ich nicht auf all die ins Kraut schießenden Spekulationen mit Gegen-Spekulationen reagieren?
Gegen Pep wurde argumentiert, dass er ja noch nie mit „Mull“ gekonnt hätte und er diesen, nicht nur zuletzt in Leverkusen, öffentlich angegangen wäre („Klatsch-Szene“) – das entsprechende Video machte schnell die Runde. Die Diskussionen wurden, in meinen Augen, zu diesem Zeitpunkt immer hysterischer. Der Verein – wie gesagt, ohne Vorab-Kenntnis dieses „radikalen“ Schnittes – musste sich zunächst sammeln und gab dann irgendwann eine Pressemitteilung heraus, die formal korrekt war und die Arbeit und die Verdienste von MW entsprechend würdigte. Diese Pressemitteilung enthielt weder Meinungen, noch weitergehende Informationen, bot aber vielen, die immer noch emotional aufgeladen waren und vor allem den Medien, augenscheinlich erneut eine Steilvorlage. Die (Pflicht-)Pressekonferenz vor dem Spiel der Bayern in Hoffenheim tat ihr übriges, da es in dieser PK fast ausschließlich um das nächste Bundesligaspiel ging. Man kann über die Wortwahl und die „Basta“-Verhaltensweise von Markus Hörwick denken was man will (ich denke auch, man hätte hier souveräner reagieren können, aber wer will den Stab über Hörwick brechen und wer weiß, was dieser Rücktritt intern wirklich ausgelöst hat?), aber im Prinzip war das Thema dieser PK nicht der Rücktritt des Mannschaftsarztes. Punkt. Das können die Medien gut oder schlecht finden, war aber so und ob all das mit einem Uli Hoeneß in verantwortlicher Positionen anders gelaufen wäre – wer will das wissen?
Von Seiten der Medien wird dann gar von einem Bruch der „Pressefreiheit“ gefaselt, weil die öffentliche Kommunikation des FC Bayern zu diesem Thema nicht die gewünschte Richtung hat und man darum bittet, in der PK keine weiteren Fragen zu diesem Thema zu stellen – geht es auch eine Nummer kleiner? Ich als mündiger Bürger würde von der freien Presse schlichtweg erwarten, dass man sich nicht nur in eine PK setzt und dann darauf wartet, dass hier der Verein die Schlagzeilen produziert – ich erwarte von „den Medien“, dass diese die Produktion der Storys, die Recherche, die handwerklich erforderliche Arbeit selbst übernimmt! Das ist meine Erwartungshaltung an „die Medien“ – auch und gerade wenn es um Fußball und meinen Verein geht.
Meine Erwartungshaltung ist im Übrigen auch – und jetzt kommen wir zu meinem roten Faden – das wir nicht nur Berichte über die Sprachkünste, die Kleidung oder andere triviale Themen zu Pep Guardiola lesen, hören, vorgelegt bekommen, sondern auch einmal selbst recherchiert wird, wie die Gemengelage im Team so aussieht, schlichtweg kritisch gearbeitet wird. Die journalistische Arbeit kann ja nicht darin bestehen, dass man zunächst den Trainer Guardiola zu einer Ikone, zu einem Welttrainer hochjazzt, um ihn dann irgendwann, in vergleichbaren Situationen wie der jetzigen, „vom Hof zu schreiben“. Natürlich leben wir in einer „Medienwelt“, die offenbar immer seichter wird, aber gut finden muss ich das nicht und kritisieren darf ich dann auch, dass einzelne Medienvertreter mit Geschützen wie „Gefahr für die Pressefreiheit“ ein wenig sparsamer umgehen sollten. Danke.
Apropos Kritik.
Am Trainer Guardiola ist sicher nicht alles Gold was glänzt und nicht alles an diesem Trainer gefällt mir vorbehaltlos (wie z.B. seine Katar-Tätigkeit), aber ich versuche zumindest derlei Bedenken nicht zu sammeln, um sie dann irgendwann komplett auf den Tisch zu legen, nein, ich versuche, kritisches auch schon einmal aktuell zu äußern. Viel wichtiger finde ich in diesem Zusammenhang aber, dass man auch die Person der „Klub-Ikone“ Müller-Wohlfahrt einmal etwas kritischer beleuchtet. Es geht mir nicht darum, dass ich in Abrede stellen will, dass MW auch für mich eine sehr große Identifikationsfigur ist/war (er ist/war quasi so lange Arzt beim FC Bayern wie ich Fan dieses Vereins bin) und schon gar nicht will ich seine Verdienste rund um den Klub schmälern, es muss aber durchaus auch erlaubt sein, kritisch mit dem Mediziner MW umzugehen.
Warum zum Beispiel muss ich bei unabhängigen Medienvertretern, die sich teilweise mühsam durch Crowdfunding finanzieren müssen, von den – bei anderen Medizinern und Experten durchaus – umstrittenen Behandlungsmethoden lesen und hören? Warum lese ich derlei nur sehr wenig bei „alteingesessenen“ Journalisten und auch nicht zwingend in Münchner Medien? Warum erfahre ich aus eben diesen unabhängigen Kanälen, dass unser Ex-„Medizinmann“ Kontakte hatte zum Doping-Arzt Klümper?
Worauf ich hinaus will: Ein Müller-Wohlfahrt ist kein „Heiliger“, auch wenn ihn einige (Bayern)Fans in den letzten Tagen dazu machen wollten. Wir Außenstehende wissen weder Details noch Fakten – wir spekulieren nur (s. oben). Ins Bild passt da, dass es – gerüchteweise – gar nicht Guardiola sondern Rummenigge war, der MW nach dem Porto-Spiel noch in der Kabine Vorwürfe machte hinsichtlich der Ribéry-Verletzung. War das wirklich der Anlass für seine fristlose Kündigung? Was ist da zuvor gelaufen? Der Streit mit Guardiola hinsichtlich Teamärzten, die direkt an der Säbener Straße arbeiten und Verletzungen (im Training) direkt vor Ort behandeln können? Aus meiner Sicht hat hier Pep Recht. Oder der Streit um die Thiago-Verletzung? Hier hatte aus meiner Sicht wiederum unsere medizinische Abteilung Recht und Pep hat dies im Nachhinein auch akzeptiert und sich entschuldigt (oder etwas nicht?).
Nein – meiner spekulativen Meinung nach – geht es hier ganz viel um verletzte Eitelkeit, um Machtspiele, um das Verteidigen des eigenen Einflussbereiches. Ich muss das in keinster Weise gut finden, denn alles was dem Verein schadet lehne ich ab, aber offenbar stimmte hier die Chemie nicht. Und da hat dann auch unsere Führung versagt, denn die ist für das interne Betriebsklima verantwortlich und hätte hier evtl. bei Problemen einschreiten müssen. Ob sie diese Probleme gesehen hat oder nicht und ob sie versucht hat, diese Probleme auszuräumen oder eben nicht – wir wissen es nicht! Wir wissen aber, dass daran nur und ausschließlich unser Trainer Schuld trägt? Atmet mal bitte ganz tief durch.
Insgesamt muss ich sagen, dass die Gesamtsituation mehr als bedenklich ist. Der Verein sieht sich nun gezwungen seine komplette medizinische Abteilung neu zu strukturieren, noch dazu mit einer größeren Verletztenliste von Weltklasse-Spielern, deren Rückkehr mehr als sehnlich erwartet wird. Im Worst-case-Szenario scheiden wir am Dienstag schon im Viertelfinale aus der Königsklasse aus, weil unser Team körperlich wie mental angeschlagen ist. Wie das Pokal-Halbfinale gegen die Dortmunder Borussia verlaufen soll mit dieser Ausgangslage, wo die Anzahl der abwesenden Spieler eher größer als kleiner wird (noch dazu, weil dann die Belastung für die Spieler, die noch spielen, sich aber gar nicht mehr ausruhen können, immer größer wird, usw.) und der Gegner – nach dem bevorstehenden Abschied seines Kulttrainers zum Saisonende – mit Sicherheit noch einmal zu maximal möglicher Leistung aufschwingen wird, um Klopp zum Abschied einen Titel zu schenken – Puh.
Wer auch immer für diese komplexe Ausgangslage verantwortlich ist – Vielen Dank. Nicht.
Natürlich kann man nun argumentieren, dass auch schon das aktuell Erreichte mit diesem Kader und der Verletztenliste eine ganz ordentliche Leistung ist, aber dann kommen wir zum nächsten Punkt, den ich auch nicht müde werde zu erwähnen: Erwartungshaltung!
Die letzten Jahre(!) waren für viele Bayernfans (auch für mich) einfach nur ein Weltklasse-Traum. Da ich nun aber durchaus Tendenzen zum Pessimismus habe, hatte ich immer im Hinterkopf, diese Phase bloß nur so maximal wie möglich genießen zu wollen, denn irgendwann ist all das auch mal wieder zu ende. Die, die die Phrasen dreschten „die Bundesliga ist tot“, hatten diese Fähigkeit offenbar nicht, aber Fakt ist, dass all diese Erfolge, all diese Dominanz, irgendwann einmal zu einem Ende kommen müssen. Der FC Bayern ist allenfalls in der sehr komfortablen Lage, nach einer längeren Hochphase und einem kleinen „Tief“ die nächste Hochphase einzuleiten. Hoffentlich, muss man als Bayern-Fan sagen, aber wenn man sich die Historie anschaut, dann war es ja oft so. Gegenbeispiel ist hier Borussia Dortmund, die diese Hochphase nicht beliebig verlängern konnten und tatsächlich Schwankungen nicht so gut auffangen können, wie ein FC Bayern durch seine Jahrzehntelange sehr gute Arbeit. Ich schweife ab.
Mit einem Fazit komme ich zum Schluss dieses Beitrages: Es gibt für diese Situation nicht den Verantwortlichen. Es gibt in München viele Alphatiere in verantwortlichen Positionen. Derlei war immer die Strategie und die Ausrichtung bei meinem Verein, damit sind wir Zeit meines Fan-Lebens gut gefahren. Aber die Welt entwickelt sich weiter, auch der Fußball. Wer glaubte ernsthaft, dann wir das 2013er Triplejahr beliebig verlängern hätten können? War nicht gerade der Weg hin zu Guardiola der entscheidende Unterschied zu 2001, als uns nur ein „Weiter so“ einfiel? Denkt mal drüber nach, aber nach dem größten Erfolg der Vereinsgeschichte – als einzelnes Jahr betrachtet, größer als andere Jahre des FCB zuvor – hätten wir, wenn wir im CL-Halbfinal-Rückspiel gegen einen brennenden Gegner nicht die falsche – vom Team gewünschte – Taktik genutzt hätten, beinah eben dieses Triple verteidigt! So falsch kann also diese Weiterentwicklung hin zu Pep Guardiola nicht gewesen sein, oder? Und jetzt müssen wir wieder zurück in Prä-Pep-Ära? Wird dann alles wieder gut? Was ist denn gerade schlecht?!
Menschen machen Fehler. Fans, Journalisten, Trainer, Präsidenten und Vereinsärzte. Derlei sollten wir bei unserer Einschätzung des aktuellen FC Bayern immer berücksichtigen und wer weiß, irgendwann einmal, wenn alle Beteiligten an dieser Situation einmal ihre Memoiren geschrieben haben, werden wir eventuell die wahren Hintergründe erfahren. Bis dahin bleibt uns nichts anderes übrig, als zu versuchen, über die Gräben hinweg zu sehen und zusammen für den Erfolg des Vereins alles zu geben. Denn der Erfolg dieser Saison steht gerade auf der Kippe – wer will am Ende des Tages für ein Scheitern mitverantwortlich sein? Ich nicht.
Auf geht’s, Ihr Roten!
Weisheiten #311
„Die Chance, den FC Bayern zu schlagen, ist in einem Heimspiel größer als auswärts oder im Finale. Die Bayern sind jedoch ein anderes Kaliber als Hamburg.“
Rudi Völler, Analytiker.
Weisheiten #306
„Wir wissen, dass Berlin dieses Jahr eine große Rolle im deutschen und europäischen Fußball spielt. Wir wissen, dass wir dahin wollen. Wir wollen Ende Mai, Anfang Juni den einen oder anderen Tag in Berlin verbringen.“
Thomas Müller, Berlin- & Silberware-Liebhaber
Das FC Bayern – Trinkspiel
Ihr kennt das. Falls nicht, dann jetzt.
Aufgrund einiger Blogbeiträge, die ich in der letzten Zeit zum Thema FC Bayern las, kam mir vor ein paar Tagen die Idee zu einem FC Bayern – Trinkspiel (genügend der aufgelisteten Phrasen kamen zumindest in diesen Beiträgen vor).
Anzuwenden auf das nächste Bayern-Spiel, den nächsten Bayern-Beitrag, worauf auch immer.
Prost.