Vom Profifußball, Shankly, Nebensachen und jeder Menge Geld

Im nächsten Jahr werde ich 50, für Fußball brenne ich seit über 40 Jahren und über das berühmteste Zitat von Bill Shankly haben wir alle seit Jahrzehnten immer nur geschmunzelt. Zeiten ändern sich – dass sie sich allerdings so schnell ändern, wie in den letzten Wochen oder gar Tagen, konnten wir uns nicht vorstellen. Keiner von uns.

Am Sonntag vor zwei Wochen sehnten meine Kinder und ich noch den Start der Rückrunde entgegen – nach einer gefühlt ewigen Winterpause bis Anfang März, starteten wir mit einem Auswärtsspiel beim Oberkasseler FV. Die Corona-Krise war wenig greifbar, auch wenn es schon – von Seiten des Fußballverband Mittelrhein – Mitteilungen und Empfehlungen zum Umgang mit Hygiene gab. Als der gegnerische Trainer mir vor dem Spiel sagte, dass sie „sich als Team dazu entschlossen hätten, auf die Shakehand-Geste vor und nach dem Spiel zu verzichten“ (und mir selbst auch nicht die Hand gab), fand ich das (damals) übertrieben.

Keine drei Tage später, musste ich selbst in häusliche Quarantäne – vorsorglich, da ich Kontakt zu einer Person hatte, die ihrerseits Kontakt mit – möglicherweise – infizierten Personen hatte. Erstmals war Corona real, nicht nur ein stetig wachsender Teil der täglichen Nachrichten.

Für mich und meinen Sohn fiel an diesem Mittwoch das Training – vorsichtshalber – aus, nach 24h und negativem Test der Betroffenen, ging ich Freitags wieder zur Arbeit. Es war allerdings der Freitag, der nicht nur den Höhepunkt der allgegenwärtigen Spielabsagen-Diskussion (auf Profifußball bezogen) darstellte, sondern auch der Zeitpunkt, als der FVM sämtliche Spiele im gesamten Verantwortungsbereich für Wochen absagte.

Um die Dynamik zu illustrieren, lässt sich berichten, dass wir im Trainerteam an diesem Freitag (13.03.) noch trainierten und mit den Kindern und Eltern die Fußballfreie Zeit planten – denn das Training war ja noch erlaubt. Am Abend, nach der Rückkehr vom Training, las ich hingegen die Pressemitteilungen über die komplette Schließung aller Bonner Sportplätze (u.a.) durch die Stadt Bonn. Die E-Mails über die Absetzungen aller Spiele im gesamten Verein ließen das Vereinspostfach überlaufen.

Am darauffolgenden Montag wurden in NRW die Schulen geschlossen (16.03.), seit letztem Mittwoch befinde ich mich im Homeoffice (18.03.), jeden Tag erlebten wir in Deutschland neue Maßnahmen auf Landes- oder Bundesebene, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Inzwischen sind wir bei Kontaktsperren, die z.B. das Aufhalten in der Öffentlichkeit mit mehr als zwei Personen untersagt (abgesehen von Familien, etc. – aber im Kontext des Fußballbetrieb ist dies die Vorgabe).

Nun bin ich ein sehr weltoffener und zuweilen pragmatischer Mensch, ich muss aber zugeben, dass die Dynamik und die Veränderungen im öffentlichen Leben, welche wir alle gerade erleben, mich zwar nicht überfordern (wie viele Andere), mir dies aber immer noch sehr surreal oder abstrakt vorkommt. Szenen beim Einkaufen wirken wie eine Mischung aus Sozialismus und Hollywood-Blockbuster.

Wie aus der Zeit gefallen erscheinen da die Diskussionen um die Olympischen Spiele in Tokyo und deren Verschiebung oder wann der Profisport (endlich) seinen Betrieb wieder aufnehmen sollte…

Zu letztem Thema las ich heute diesen Beitrag von Tobias Escher, der mich – nach fast einem Jahr – mal wieder zu einem Beitrag inspirierte, da all die Gedanken der letzten Tage nicht in 2-3 Tweets passen.

Escher berichtet geordnet und deutlich, wo das Problem des (Profi-)Fußball in Zeiten von Corona liegt. Natürlich geht es um Geld und mögliche Insolvenzen im Profifußball, dortige Arbeitsplätze, etc. – keine Frage. Von mir aus sollen alle diese Probleme auch gelöst werden, aber wie kann man darüber noch ähnlich diskutieren, wie wir dies vor drei Wochen getan haben? Im Anblick des Status in Italien, des Kampfes, derlei Zustände in Deutschland – und überall dort, wo europäische Vereine zuvor Champions- und Europa-League gespielt haben – zu verhindern? Will „der (Profi-)Fußball“ die Verantwortung dafür übernehmen, wenn es noch mehr Infektionsketten gibt, wie in besagtem Bergamo-Spiel und danach? Nein, sicher nicht, oder?

Die deutschen Verantwortlichen klammern sich immer noch an den Plan, bis 30.06. die Saison zu Ende gespielt und alle notwendigen Entscheidungen für die neue Saison ermittelt zu haben. Die UEFA ihrerseits, die zuvor die EM (in x europäischen Staaten – ein Wahnsinn in diesen Zeiten) verlegte, redet von den europäischen Wettbewerben – ebenfalls zu diesem Datum. In welchem Rhythmus müssten die Profis dann spielen? Jeden zweiten Tag? Was passiert mit Mannschaften, die – sicherlich und imho definitiv – in Quarantäne gehen werden, insofern weitere Spieler positiv getestet würden?

Ich bin ja seit Jahren dafür bekannt, mich mehr und mehr vom sog. „Fußball-Zirkus“ entfernt zu haben, aber es gab eine Zeit davor und da gab es keine zwei Meinungen, dass „der Fußball“ mein Leben, die Struktur meiner privaten Zeit mehr oder weniger deutlich bestimmte und den Takt vorgab (wie jetzt der Jugendfußball), aber kann es ernsthaft Diskussionen darüber geben, dass Escher hier Recht hat, wenn er sagt:

Im Falle einer baldigen Wiederaufnahme des Wettbewerbs stellen sich zahlreiche Anschlussfragen. Wenn die Klubs der ersten und zweiten Liga Geisterspiele austragen dürfen, warum dann nicht auch die Vereine der Regional- oder Kreisliga? Was wird aus den zig anderen Sportarten wie Eishockey, die ihre Saison bereits abgebrochen haben? Und wie will der Fußball begründen, dass ausgerechnet Fußballspiele weitergehen sollen? Restaurants, Einkaufsläden, Kinos, Theater, Reiseunternehmen: Sie alle stehen vor gewaltigen wirtschaftlichen Herausforderungen. Sie alle werden die Frage stellen, wieso der Fußball eine Ausnahmegenehmigung erhält. Die DFL verweist in diesem Zusammenhang gerne auf die knapp 60.000 Arbeitsplätze, die an ihm hängen. Was ist aber mit Industrien wie der Autobranche, die Millionen Arbeitsplätze in Deutschland schafft? Muss die Reihenfolge nicht lauten: Erst Leben retten, dann die Wirtschaft wieder hochfahren – und ganz zum Schluss kommt der Fußball?

So sieht es aus. Womit wir wieder bei Shankly wären.

Bleibt gesund, ihr alle, die das hier lest. Schützt euch und eure Lieben ebenso wie alle eure Mitmenschen, Nachbarn, Kollegen und Familien. Haltet euch an die Hygiene-Vorschriften, haltet Abstand und – vor allem – haltet durch!

Der Fußball wird (über)leben, dafür ist seine Begeisterungsfähigkeit bei Jung und Alt ungebrochen, aber die Menschen, die Fußballfans, die Infizierten, die Risikogruppen, die (unbewussten) Virusträger – all diese Menschen gilt es nun in den Vordergrund zu stellen! Solange es auch dauern mag – Fußball schauen, spielen oder trainieren werden wir wieder früh genug. Ob nun im Juni, Herbst oder erst 2021 wieder.

Robben kommt zurück. Schon wieder.

Beim BVB hatte man ja nach dem letzten Spiel der Bayern angeblich keine Angst mehr.

Und weil man dies von Seiten des FCB so nicht in Ordnung findet tauchen nun in dieser Länderspielpause auf einmal die Gerüchte auf, dass Herr Robben aka Glasknochen aka Schambeinchen aka weiche Leiste womöglich gegen den sog. deutschen Meister in den Kader zurückkehren könnte.

Ich persönlich glaube das ja erst, wenn ich es sehe, von daher gibt es im Grunde (noch) keinen Grund schwachgelbe Nervösität aufkommen zu lassen.

Aber stören würde es mich nicht, wenn unser Lieblingsholländer ein solches Comeback hinlegen würde, oder?

Abwarten.

Bis zum 19.11. kann man als Spieler noch über viele Grashalme stolpern oder sich Bänder zerren, die wir heute noch gar nicht kennen…

Der heiße bayerische Herbst?

War es das denn jetzt endlich einmal? Oder müssen wir in dieser Hinrunde noch einmal durch dieses Tal der Länderspiel-Langeweile?

Ich denke/hoffe nicht (wir sind ja direkt qualifiziert und müssen nicht in die Playoffs, aber dem DFB wird bestimmt noch ein lukratives Freundschaftsspiel einfallen).

Drum geht die Saison für den FC Bayern jetzt endlich los. Schon wieder.

Andererseits haben wir so schon nach den letzten Nationalmannschaftspausen gejammert und die Bayern haben trotzdem Spiel auf Spiel gewonnen. Also fast.

Für alle die, die in den letzten Tagen sogar schon Probleme hatten, die 18 Mannschaften der Bundesliga zusammen zu kriegen, sei hier die Liste der nächsten Bayern-Gegner genannt:

FC Bayern – Hertha BSC (BL)
SSC Neapel – FC Bayern (CL)
Hannover 96 – FC Bayern (BL)
FC Bayern – FC Ingolstadt (Pokal)
FC Bayern – 1. FC Nürnberg (BL)
FC Bayern – SSC Neapel (CL)
FC Augsburg – FC Bayern (BL)
FC Bayern – Borussia Dortmund (BL)
FC Bayern – FC Villarreal (CL)
1. FSV Mainz 05 – FC Bayern (BL)
FC Bayern – Werder Bremen (BL)
Manchester City – FC Bayern (CL)
VfB Stuttgart – FC Bayern (BL)
FC Bayern – 1. FC Köln (BL)
Pokal-Achtelfinale

Zu diesem Programm selbst kann ich kaum etwas sagen, denn Sorgen haben wir uns – wie gesagt – nach jeder dieser unsäglichen Pausen gemacht und geklappt hat es dann am Ende ja doch immer wieder.

Sorgen muss man sich nur machen, ob dieser Lauf, den wir bislang hatten – a la Rückrunden-BVB 2010/11 – irgendwann zuende geht. Und dabei ist gar nicht einmal so sehr die vielschichtige Problematik Arjen Robben gemeint.

Ist Hertha hier der richtige Gegner, um die Unsicherheit nach dieser Pause zu beseitigen und da weiter zu machen, wo wir aufgehört haben?

Keine Ahnung.

Am Ende des Tages zählt ohnehin nur die volle Konzentration. Bei allen. Von Position 1 bis 44.

Und deshalb: Auf gehts, Ihr Roten!

Breitnigge liegt am Boden. Irgendwie.

Im Grunde ist es doch schon ganz schön erstaunlich.

Wie schnell die Zugriffszahlen einer Webseite, eines Weblogs in den Keller rauschen.

Da muss nur mal wieder eine dieser unsäglichen Länderspielpausen mit Stress im Büro zusammentreffen und – zack – hat man weder Zeit noch Lust und schon gar keine Thema mehr ein Blog wie dieses „oben zu halten“.

Nun. Es ist ja nicht so, dass ich mich deshalb jede Nacht in den Schlaf weine, aber ein ganz klein wenig stört es mich manchmal schon.

Egal.

Die Zeit des Verzichts ist ja in den nächsten Tagen vorbei. Und es geht endlich mal zur Sache.

Wir sind Tabellenführer und wollen es bleiben. In der Bundesliga stehen die Duelle mit Teams wie Schalke oder Leverkusen an, ferner startet endlich die Championsleague.

Wollen wir hoffen, dass die Zeit der nächsten erzwungenen Länderspielpause in der Wahrnehmung weiter weg bleibt, als sie tatsächlich bald schon wieder vor uns liegt.

Auf geht’s, Ihr Roten – Freiburg putzen und dann gut in die Königsklasse starten!

Der Paule-ist-im-Urlaub-aber-Ihr-bekommt-das-auch-so-hin-Beitrag

Leute, ich bin weg. Also ab morgen. Und bis 06.Juli.

Was das bedeutet? Jede Menge Erholung für mich und keine neuen Beiträge hier für die nächsten ca. zwei Wochen.

Und weil sich die Zeiten ändern und ich ja meine Community kenne, dient dieser Beitrag als Sammelbecken.

Für alles, was man so in meiner Abwesenheit diskutieren will. Nur zu. Ist für mich auch was Neues.

Zwar ist Sommerpause, aber beim FC Bayern gibt es ja immer was zu diskutieren.

Über Herrn Boateng, Herrn Nerlinger und seinen Urlaub am Arbeitsplatz während die Chefs Urlaub hatten.

Oder über den Trainingsauftakt von DonJupp (den dritten). Hier wurde ich übrigens kalt erwischt (auch für meinen Counter). Ich dachte es geht für alle am 01.07. los, aber für alle Nicht-Nationalspieler ist schon am kommenden Montag der Müßiggang vorbei. Alle neuen Trainer und die bisherigen Neuzugänge werden vor Ort sein. Allerdings „koan Neuer“, denn der ist ja Nationalspieler…

Dann mal bis später und viel Spaß, ich bin ab sofort nur noch eingeschränkt und iPhone-mäßig (Kommentare, Freischaltung, etc.) hier präsent.

Länderspielpausen können auch von Vorteil sein

Wenn man zum Beispiel jede Menge Verletzte hat.

Ansonsten würden nämlich nur weitere Spiele ohne unsere Topstars Robben und Ribéry stattfinden.

Zur Abwechslung also mal was Gutes an einer Spielpause, die durch all diese Länderspiele zustande kommt.

Ok, im Falle Arjen Robbens macht das den Braten nicht fett, aber die Sportskameraden Ribéry, Contento und Breno sind bei Wiederaufnahme der Bundesliga (der dritten in dieser noch jungen Saison) schon wesentlich weiter als jetzt.

Etwas anderes sind diese psychologischen Themen:

Geht die Kurve der Bayern jetzt gerade und endlich nach oben oder bekommen wir in Dortmund doch einen auf die Mütze und müssen diese Niederlage dann zwei Wochen lang mit uns herumschleppen?!

Wer weiß das schon…