Weltklasse in Deutschland

Es ist Demut angesagt.

Inter Mailand hat verdient das Finale der Championsleague gewonnen. Sie konnten im größten Spiel der europäischen Fußballsaison die Bestleistung abrufen. Der FC Bayern nicht. Aber der Reihe nach.

Sicher.

Wir könnten darüber diskutieren, dass

– Howard Webb kein Heimschiedsrichter (Bayern war per Los zur „Heimmannschaft“ bestimmt worden) war,

– er somit das Ribéry’eske Foul Sneijders an Robben (wie lange stand dieser auf Robbens Knöchel?) nicht ähnlich ahndete,

– dieser Sneijder später den Traumpass auf Milito vor dessen 0:1 spielen konnte.

Machen wir aber nicht.

Wir diskutieren eher darüber, dass

– ein Thomas Müller (noch) kein abgezockter Goalgetter ist und somit eben nicht kurz nach dem Pausentee das 1:1 erzielte,

– dummerweise unsere beiden – in dieser Saison – Weltklasse-6er sich gerade in Madrid ihre Auszeit nahmen,

und

– unsere Innenverteidigung deshalb knallhart ihre Unzulänglichkeiten (1:1-Situationen, Schnellig-, Wendigkeit) vor Augen geführt bekamen.

Nein.

Für Inter waren wir gestern wie Werder vor Wochenfrist: Nutzt man seine eigenen Chancen nicht, bekommt man vom Gegner eine kostenlose Lehrstunde.

In einem Finale, noch dazu der Championsleague, muss man seine Bestform abrufen. Taten einige Spieler nicht. Die komplette Zentrale – ansonsten in dieser Saison oft unsere Paradedisziplin – war offen wie ein Scheunentor. Schweinsteiger, van Bommel, Demichelis und van Buyten.

Da half es auch nichts, dass die Comeback-Bayern es immer und immer wieder versuchten. Ein Robben immer und immer wieder Anlauf nahm. Die Bayern kontrollierten den Ball, Inter das Spiel.

Ich mache auch das Fass Ribéry nicht mehr auf. Aber man merkte dass er uns fehlte. Nicht für sich, aber vor allem für Robben. Drei Gegenspieler sind ja schon in der Bundesliga eine Menge Holz, aber in der Championsleague?

Womit wir bei der Taktik sind. Und Mourinho.

Ganz ehrlich: Was habe ich diesen Typen gehasst. Zu seiner Chelsea-Zeit. Bäh. Und wie sehr hat sich dies in den letzten Wochen geändert. Vor allem auch nach dem gestrigen Spiel.

Hinter dem öffentlichen Bild steckt ein ganz anderer Mensch. Und vor allem – was für ein Trainer!

Er sagt vor dem Spiel: „Wir haben beim FC Bayern eine Schwäche in der Innenverteidigung ausgemacht.“

Und was passiert? Genau diese Schwäche wird knallhart ausgenutzt.

Sie wussten um die Stärken eines Robben.

Und was passiert? Genau diese Stärke wird ihm genommen. Volle Kontration, ihm seine berühmten Märsche quer zum Strafraum zu nehmen. Aussen, Grundlinie, ok, aber diese Bälle nach innen trafen ja ohnehin, über die gesamte Spielzeit, nur Inter-Spieler.

Das war Weltklasse.

Die Organisation, das System, zwar nicht schön anzusehen, aber dermaßen effizient und eingespielt, dass es eben weh tut.

Sind wir weiterhin ehrlich: Daran hat sich eben halb (oder seit gestern ganz) Europa die Zähne ausgebissen.

Die Bayern hatten in dieser Saison eine Chance in der Gesamtabrechnung. Haben immer das Richtige gemacht. In der Summe. Vier Niederlagen haben sie kassiert. Und sind trotzdem, oder gerade deshalb, ins Finale eingezogen.

Im Finale selbst gibt es aber keine Summen. Kein Hin- und Rückspiel. Kein Auswärtstor. Da gibt es nur das Finale. Und dafür sind einige Spieler des FC Bayern noch zu grün hinter den Ohren.

Vielleicht waren aber auch die letzten Wochen Gift für die Mannschaft. Das ging alles zu leicht. Einige waren schon sehr lässig und dachten wohl, dass das jetzt so weitergehen würde.

Falsch gedacht.

Von all diesen Dingen abgesehen lasse ich mir aber meine, unsere Spitzen-Saison nicht kaputtmachen.

Das war klasse.

Alter, wir haben das Double geholt und standen im Championsleague-Finale – wie geil ist das denn?

Und wer hätte dies noch Mitte der Hinrunde erwartet? Als die Bayern anfingen, dass Feld (und das war ein weites Feld) von hinten aufzurollen. Noch dazu ein ums andere Mal dem CL-Ausscheiden von der Schippe sprangen.

Am Ende überwiegt die Freude des Erreichten. Und die Perspektive. Ob Inter eine Ära starten wird? Ich glaube nicht. Inter nutzte „bloß“ die Chance der Schwäche der Etablierten perfekt aus. Mit einem System. Dem Mourinho-System. Der ist nun weg. Bei Real. Aber immerhin nutzten sie die Chance (von daher erinnert mich die Saison an den Titel des FC Porto…).

Die Bayern dagegen habe etliche Frischlinge im Team. Und die bringt – man kann sich alles schönreden, aber das sehe ich so, ich sag nur 1999 – eine Niederlage im CL-Finale in ihrer Entwicklung weiter, als wenn wir nun das Triple geholt hätten.

Soviel Potential. Dazu noch – möglicherweise – ein Ribéry. Da wächst – entsprechende (defensive) Ergänzungen – was Großes zusammen.

Und erhöht somit schon jetzt die Vorfreude auf die Zukunft.

Danke Jungs. Für diese Saison!

Noch neun, dann ist die Fußballmannschaft komplett!

Kinder wie die Zeit vergeht.

Etwas mehr als zweieinhalb Jahre ist diese Nachricht alt.

Und jetzt?

Jetzt sind wir im Hause Breitnigge ab Spät-Herbst zu viert.

Schon komisch, wenn man den alten Beitrag überfliegt und man sich selbst was von „weniger Zeit zum Bloggen“ reden hört.

Dabei ging das doch die letzten 2 1/4 Jahre ganz gut, oder?

Der eine oder andere Spät-Ankömmling hat das damals bestimmt nicht mitbekommen und weiß gar nix über die frühere Frequenz.

Ergo wird es auch in Zukunft genug Themen und Zeit geben auf und für Breitnigge.de.

Bis dahin bereitet sich Paule und Anhang auf das neue Teammitglied vor. Im Frühling-, Sommer-, und Herbst-Trainingslager.

P.S. Die größere Wohnung von damals bleibt übrigens die gleiche…

Das war ja alles absehbar, oder?

Ehrlich gesagt ist mein emotionaler Zustand rund um das Ende des gestrigen Gastspiels des FC Bayern in Frankfurt nicht zitierfähig.

Komischerweise ging es kurz danach schon wieder.

Vielleicht lag es an den immer platter werdenden Allgemeinplätzen der sog. Sport-Journalisten bei Dienstleistern wie z.B. Sky.

Nach dem dritten Satz fiel Studio-Moderator Dieter Nickles nichts Besseres ein, als einen Zusammenhang zu konstruieren zwischen dem nächsten Gegner in der Championsleague und den späten Toren der Eintracht.

Wie leer muss man argumentativ sein, wenn man immer wieder auf die gleichen Phrasen zurückgreift?

Höre ich so etwas, kanalisiert sich mein Ärger sofort in eine andere Richtung und plötzlich bin ich so gar nicht mehr auf van Gaal wütend, weil er einen 17-Jährigen über 90 Minuten durchspielen lässt, obwohl der doch massive Schwierigkeiten in der Defensiv-Bewegung hat.

Eine Tatsache, die sogar die Hessen derart schnell durchschaut haben, dass die sich wohl irgendwann sicher waren, ihre Niederlagen-Serie zu durchbrechen.

Hätte aber alles nicht sein müssen.

Klar war der Sieg der Frankfurter verdient, weil sie überwiegend mehr in das Spiel investiert haben und die Bayern nur ab und an ihre Offensivpower an den Tag legten.

Aber wenn es rund um den FC Bayern aktuell kein Kader-Problem gäbe, müsste nicht ein ukrainischer 6er den Mittelstürmer geben und allein vor dem gegnerischen Torwart die 150%-tige Chance auf das 0:2 und somit die Vorentscheidung in diesem Klassiker vermasseln.

Der Hintergedanke im Winter war sicherlich nicht schlecht. Bankdrückern mal ein wenig Spielpraxis zu geben. Aber faktisch waren die Bayern mit nur zwei einsatzbereiten Stürmern in die Mainmetropole gereist, von denen sich einer dann auch noch kurz vor dem Spiel verletzte (Olic).

Dazu noch die Dauerverletzung namens Ribéry und ein Pranjic, von dem wohl inzwischen niemand im Verein mehr so recht weiß, weshalb man ihn eigentlich haben wollte…

Da war das übliche Mittel, Robben mit 3-4 Gegnern zuzudecken plötzlich wieder eine scharfe Waffe und die bayerische Offensive zumeist lahmgelegt.

Das Mittelfeld an sich war zwar wie üblich besetzt, vor allem defensiv – die Probleme in unserer Defensive konnte dies aber nicht überdecken.

Im Gegensatz zu den Problemen durch die Mitte, die uns in den letzten Spielen so heimgesucht hatten, bekamen wir gestern über die Flanken Ärger.

Sicher könnte man jetzt darüber nachdenken (was ich auch während des Spiels getan habe), dass ein Alaba ja auch schon gegen Florenz auf seiner Seite Probleme hatte und eben am Freiburger Gegentor vor Wochenfrist durch sein Stellungsspiel nicht völlig schuldlos – aber hallo?

Wir reden hier von einem Spieler, der noch nicht mal volljährig ist. Der jüngste Bundesliga-Spieler der Bayern aller Zeiten.

Entweder man setzt auf die Jugend, oder man macht es nicht. Und der Verein hat diesem Spieler durch einen langfristigen Profivertrag ja nun einmal das Vertrauen ausgesprochen.

Trainer wie z.B. Magath, Klinsmann, Röber oder Funkel hätten Alaba bestimmt spätestens zur Halbzeit aus dem Spiel genommen.

Wäre das Tor zum 1:1 so zu verhindern gewesen und auch die darauffolgende Schockstarre, die zum 1:2 führte?

Vielleicht (dann wäre sicherlich ein anderer Bayer in die Bresche gesprungen).

Aber Alaba wäre somit ebenfalls erledigt gewesen. Ähnlich wie Herr Braafheid. Und der ist einige Jahre älter.

Nein. Vertrauen ist gut. Und ich finde es auch gut, dass der Verein, in der Person van Gaal das endlich auch mal durchzieht.

Es sei denn, Alaba wird ab jetzt zum Dauernervenbündel und wir verlieren Spiele in Serie. Wovon ich nicht ausgehe.

Schlimmer sieht es vielmehr mit der Personaldecke in der Innenverteidigung aus.

Herrn Demichelis’ Gesicht wurde ja bekanntermaßen von Herrn Ballack im Freundschaftsländerspiel(!) zertrümmert. Bekannt (Ribéry ja mit ähnlichem Schicksal – anderes Thema).

Herr van Buyten nun – wenn ich mich recht entsinne – zum zweiten Mal in dieser Saison mit Klischko-Gegner-Gesicht. Na bravo.

Völlig unvermittelt bekommen wir vor Augen geführt, welches Chaos auf dieser Position seit zwei Jahren herrscht.

Timoschtschuk, zuvor eingewechselt und zunächst in der Offensive an der Vergabe der Vorentscheidung beteiligt, rückt ganz nach hinten und übernimmt die Position des Belgiers.

Die wievielte Kombination war das auf dieser Position?

Unser Trainer hat nach Spielschluss die Auswechslung van Buytens in einen kausalen Zusammenhang mit den beiden Gegentoren gebracht. Dies vermag ich nicht zu beurteilen, da ich Timoschtschuk nicht direkt beteiligt sah, aber von Vorteil war das Durcheinanderwirbeln hier sicherlich nicht.

Und gegen Schalke, zum Auftakt der nun wirklich harten Wochen, fehlt Daniel nun ebenfalls.

Gegen Kuranyi und Co. Ich freu’ mich.

Aber Ribéry soll ja wieder dabei sein. In Schalke.

Also der Ribéry, der jetzt wieder 3-4 Wochen braucht, bis er wieder bei 60-70 Prozent liegt?

Das hört sich gut an.

Wie ich das gestern auf Twitter fast geschrieben hätte (es dann aber – mal wieder – von meinem E-Mail-2-Twitter-Dienst nicht übermittelt wurde): Es hätte ein Bayern-Spieltag werden können. Hätte.

Natürlich war es gut, dass Leverkusen inzwischen auch eine kleine Auswärtsschwäche entwickelt und beim BVB insgesamt verdient verloren hat, aber hätten die Bayern dieses 1:0 einfach nur über die Runden gebracht, wären es jetzt schon 6 Punkte auf Vizekusen!

So was ärgert mich.

Denke ich dagegen an das letzte Spiel gegen Freiburg, als es im Grunde fast entgegengesetzt lief (verdienter Sieg nach langem 0:1), muss ich leider einmal mehr einen meiner Lieblingssätze zum Besten geben:

Es gleich sich alles immer wieder aus!

Verliert jetzt der FC Magath 04 heute auch noch in Hamburg, ist im Grunde ja nix passiert.

Aber wie gesagt: Persönlich hätte ich mir – vor diesem Wochen der Wahrheit – etwas mehr Polster gewünscht. Vor allem aufgrund der Tatsache, dass wir ja jetzt unseren Stamm zu einem nicht geringen Teil aus Nachwuchskräften oder fachfremden Personal zusammenstellen müssen. Und unsere Gegner haben eine weitaus geringere Belastung (ich freue mich diesbzgl. übrigens schon auf die nächste Saison, wenn Schalke und Vizekusen dann Dreifachbelastung nur die Plätze 4-6 spielen werden – Fußball-Naturgesetz).

Nicht dass die Bayern dies – wie erwähnt – nicht gewohnt wären. Dabei ist aber auch ein Kader vonnöten, der diesem Anspruch und Maßstab standhält.

Mehr als die Hoffnung bleibt somit wohl nicht. Die Hoffnung am Ende der Saison nicht mit leeren Händen dazustehen.

Am Mittwoch gibt es den ersten Meilenstein zu meistern. Auf geht’s

Schwachgelbes Wettschießen um die Tabellenführung?

Sind die Bayern heute Abend Tabellenführer?

Möglich wäre das. Zum ersten Mal seit – glaubt man dem Boulevard – Jahrzehnten. Wir müssen einfach nur zwei Tore mehr erzielen als Leverkusen.

Im Weg stehen uns die schwachgelben Borussen. In der Chemiestadt ist der sog. Deutsche Meister zu Gast.

Beides sind Gegner, die man normalerweise als gefährlich bezeichnen würde. Dortmund immer und Wolfsburg, weil sie jetzt halt mal Meister geworden sind.

Blickt man auf die jeweilige Bilanz, steht uns das schwierigere Spiel bevor:

Dortmund: 2:3 (H), 1:4 (A), aber zuvor 1:0 (H), 3:2 (A), 1:0 (H) plus drei weitere Siege (einer in Wolfsburg).

Wolfsburg: 1:3 (H), 1:1 (A), 2:3 (H), 1:3 (A), 2:2 (A), insgesamt siegte man zuletzt Anfang November.

Nebenbei spielt Dortmund heuer mit dem HSV um den Europa-League-Platz, Wolfsburg als Meister dagegen hat nur acht Punkte Vorsprung auf die Relegation.

Soviel zur Theorie.

Auf der anderen Seite hat es Bayer im letzten Spiel auch nicht geschafft beim ebenfalls abstiegsgefährdeten VfL in Bochum zu gewinnen.

So ist Fußball. Und jede Vorhersage Spekulation.

Wer weiß schon, ob gerade heute bei Wolfsburg in Leverkusen der Knoten platzt, oder ausgerechnet in München eine neue Serie der schwachgelben Borussen startet?

Niemand.

Was ich weiß, ist die Tatsache, dass ich mit Hermann Gerland erneut einer Meinung bin.

Wieso mussten wir Mats Hummels tatsächlich nach Dortmund verkaufen? Warum nicht nur eine verlängerte Ausleihe?

Oder eine Rückkehr im Sommer 2010, als inzwischen etablierter Bundesliga-Profi, hätte perfekt zum Abschied eines Martin Demichelis gepasst…

Aber nein, wir mussten ihn ja unbedingt loswerden.

Der Super-GAU wäre es jetzt noch, wenn Hummels, der – analog zu van Buyten – in Dortmund seine Torjäger-Fähigkeiten gefunden hat, gegen Demichelis ein Gegentor gelingt. Soo abwegig ist das in der aktuellen Forum unseres Weltstars-für-eine-Saison nicht. Definitiv nicht.

Dachte man von Seiten des FC Bayern, dass ein guter Innenverteidiger aus der eigenen Jugend, mit Potential die etablierten Kräfte zu verdrängen, reicht?

Falsch gedacht.

Und die Rechnung werden wir auch noch serviert bekommen. Spätestens wenn die Bayern-Serie aufgrund des nächsten hanebüchenen Fehlers Demichelis‘ reisst.

Zum Glück hat man aus den Fehlern der (Klinsmann-)Vergangenheit gelernt. Gibt Spielern – unabhängig vom Alter – Vertrags-Verlängerungen. Wenn die Leistung stimmt. Und bindet junge Spieler mit mehr als großem Potential an den Verein. Nachdem man ihnen zuvor auch mal Chancen gegeben hat, ihr Potential zu präsentieren.

Siehe van Buyten, Badstuber und Müller.

Unserem Trainer van Gaal sei dank.

Ich weiß, dass ich derlei auch mal anders gesehen habe. Im Falle der Nicht-Vertragsverlängerung von Zé Roberto und der Verpflichtung von Timoschtschuk. Aber all das sind Altlasten aus der ebenso kurzen wie schmerzlichen Klinsmann-Ära beim FC Bayern.

Schlimm.

Die Tage dann eine Meldung, dass ein weiterer Jugendspieler des FC Bayern – zuvor ausgeliehen – den Verein nun endgültig verlässt. Georg Niedermeier wird für die nächsten vier Jahre ein Schwabe.

Natürlich ist klar, dass das FCB-übliche Ausleih-Modell nicht ewig funktioniert. Also für den jeweiligen Spieler jetzt. Irgendwann muss eine Entscheidung her. Die ist nun gefallen.

Was hat das allerdings für Hintergründe und war die Entscheidung richtig?

Niedermeier ist überwiegend Innenverteidiger. Mit einem rechten Fuß. Per van-Gaal-Definition haben wir da ja schon einen Spieler. Daniel van Buyten. Und auch noch Martin Demichelis. Beide Spieler sind inzwischen bis 2012 an den Verein gebunden. Das war als Perspektive Niedermeier wohl zu wenig. Und dem Verein auch.

Etwas anderes wäre es, wenn intern längst klar wäre, dass das mit Demichelis nichts mehr wird und er seine Form auch in dieser Saison nicht mehr findet.

Eventuell haben die Bayern aber längst einen Plan-B in der Hinterhand. Demichelis weg, Badstuber wieder nach innen, Breno in Top-Form vom Club zurück und auf links Contento. Oder so.

Hätte was.

Aber jetzt erstmal den BVB putzen. Ob mit oder ohne starkem Hummels.

FC Bayern – dies und das – 09/10 #7

Meine Güte.

Es ist jedes Jahr das gleiche Spiel. Und jedes Jahr fallen wir wieder darauf herein.

Winterpause. Nichts passiert. Der Ball ruht. Das Boulevard muss aber trotzdem seine Seiten füllen. Streut Gerüchte, Geschichten.

Und was machen wir? Springen voll darauf an. Diskutieren als gäb es kein Morgen.

Na dann.

Hier das neueste Futter:

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„Wir haben nicht so viel Qualität, das ist Fakt. Aber das sind keine Außerirdischen. Als Mannschaft können wir so gut sein wie die. Wir haben eine gute Philosophie.“

So unser Kapitän. Zu den Chancen der Bayern in der Championsleague. Nicht von der Hand zu weisen. Trotzdem klassische Winter-, Sommerpausen-Sätze.

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Ein anderer „van“ macht sich Gedanken über die neue Vertragsphilosophie des FC Bayern. Die Philosophie, die den Abschied von Zé Roberto zur Folge hatte, bei van Bommel aber funktioniert hat: Stars über 30 nur noch kurzfristige Verträge zu geben.

Ich sag’s mal so: Konsequenz bedeutet, dass man sie immer hat. Die Väter und Mütter unter uns wissen, wovon die Rede ist.

Schade wäre es auf jeden Fall, wenn wir einen van Buyten hier zeitnah verlieren würden. Vor allem, nachdem dieser nun (doch plötzlich) unser Abwehrchef geworden ist.

Herr Nerlinger, bitte übernehmen Sie (und bauen Sie keinen Mist! Danke.).

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Die von Herrn Rummenigge „locker“ vorgetragene Ode an Franz Beckenbauer, könnte für unseren AG-Chef eventuell Folgen haben. Die (vermeintliche) Autorin der vom ihm gesprochenen Zeilen, reichte nun Klage ein („wegen Urheberrechtsverletzung einen Erlass auf Einstweilige Verfügung beim Landgericht Hamburg“).

Eine aussergerichtliche Einigung sei zuvor wohl gescheitert. Dies begleitet Sie in Reimen:

„Wann meldest Du Dich denn bei mir? Ich klär‘ es gern bei ein paar Bier. Doch einfach so, so geht das nicht – schließlich ist es mein Gedicht.“

Winterpause…

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Muss ich wirklich noch was zum Thema Ribéry sagen?

Wir stecken nicht drin. In den Köpfen des FC Bayern, Ribérys, seines Beraters.

Ich weiß nur eins: All das macht nach aussen keinen guten, professionellen Eindruck.

Desweiteren: Ribéry hat nicht den ersten Berater in seinem Fußballerleben. Vorgänger auf diesem Posten verklagen ihn gerne auch mal. Ich frage mich, wo er sich seine Berater aussucht.

Achja, noch was. Berater sind die Pest.

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Zum Schluss noch ein paar Gedanken zu Herrn Nerlinger.

Entweder ist der ’ne coole Sau, oder total überfordert auf diesem Posten.

Man reduziert den Kader und schließt auch in dieser Transferperiode nicht die dringensten Baustellen (zum wievielten Mal in Folge?). Ok, ein paar haben sich inzwischen erledigt, oder zumindestens beruhigt („Tor“ zum Beispiel). Aber was soll ich mit der Aussage anfangen, dass wir in dieser Winterpause auf gar keinen Fall neue Spieler dazuholen?

Sicher. Wir suchen nur noch Spieler vom Niveau eines Ribéry. Und so. Aber ist es jetzt wirklich die neue Strategie des FC Bayern, keine Konkurrenten mehr zu schwächen (Rafinha), sie sogar eher noch stärker zu machen (Baumjohann)?

Social Bavaria Munich?

Toll.

Oder ist van Gaal der Seher und präsentiert in der Rückrunde zwei neue „Müller und Badstuber“?

Fragen über Fragen.

Breitnigge – Podcast 09/10 #8

Kurz vor Jahresschluss doch noch ein neuer Breitnigge-Podcast.

Und nicht nur das: Ab sofort gibt’s den Podcast sogar mit Musik (Dank an dieser Stelle an „ralla“ für den nimmermüden Einsatz!)!

Hier die Themen:

– Die „Krise“ des FC Bayern in dieser Hinrunde
– Die Championsleague-Hinrunde
– Die Aufholjagd des FC Bayern
– Das (letzte) Klinsmann-Interview
– Aktuelle Transfergerüchte
– Aktuelle Situation auf den Aussenpositionen des FC Bayern
– Butt und seine Perspektive beim FC Bayern
– Gedanken zu den Problemen des FCB II in dieser Hinrunde
– Rückblick bezüglich der Mitgliederzahlen und -entwicklung beim FC Bayern
– Kurze Gedanken bezüglich der Nachwuchsarbeit beim FC Bayern und deren Erfolge

Viel Spaß!

Podcast bei Podhost.

Breitnigge – Podcast 09/10 #6

Und schon wieder einer. Breitnigge-Podcast jetzt.

Zu schnell für meinen Soundcloud-Account. Deshalb mal wieder per drop.io.

Ansonsten ändert sich aber nix.

Folgende Themen wurden beackert:

Sammers Kritik an der (Nicht-)Abstellung diverser U20-Spieler aus der Bundesliga, der etwas andere Review auf das HSV-Spiel (Stichwort „ausgerechnet Zé Roberto“), die aufkommende Offensivproblematik und aktuelle Defensivprobleme beim FCB, der erneute Toni beim Scholli in der dritten Liga (inkl. UH-Watschn), ein kurzes Feedback zur aktuellen Pokalauslosung und ein Blick in die Glaskugel (bis zum 10.Spieltag).

Viel Spaß!

Podcast bei Podhost.

Lucimar da Silva Ferreira ist noch mit drauf.

Auf dem Mannschaftsfoto der Bayern. Im neuen Kicker Sonderheft zur Bundesliga-Saison 2009/10.

Ok. Jetzt nur eingeklinkt, aber gedacht war es so.

Und seit gestern ist er noch nicht einmal mehr Spieler beim FC Bayern.

So schnell kann das gehen.

Auf der anderen Seite: War sein Abgang seit einigen Tagen, Wochen nicht irgendwie vorhersehbar?

Überrascht hat es mich nun nicht mehr wirklich, allein die Tatsache, dass das Theater bei ihm so völlig reibungslos ablief erstaunte mich. Vor allem im Vergleich zu dem Zirkus den Ribérys Berater (Betonung auf Berater, nicht auf Ribéry) mit uns abziehen.

Als Ablöse sollen 8-10 Mio. Euro im Raum stehen.

Kann man gut oder schlecht finden, ist aber auch Geld und 15 Inter-Spieler wie faule Äpfel angeboten zu bekommen, spricht nicht gerade für die Liquidität im ital. Fußball.

Ob das Geld – im Vergleich zu seinem Marktwert – jetzt viel oder wenig ist, ist für mich am Ende auch nicht wichtig.

Lucio ist 31, hatte beim FC Bayern hoffentlich schöne fünf Jahre und uns einiges gegeben.

Seine Wertschätzung, seine Wichtigkeit und die Größe seines Verlustes wurde – auch bei mir hier auf dem Blog – inzwischen ausgiebig diskutiert.

Deshalb jetzt mal endlich meine Meinung zum Thema:

Lucio wollte weg. Er wollte sich nicht mehr dem Konkurrenzkampf stellen. Ähnlich wie damals ein Roy Makaay. Das muss man akzeptieren.

Das Lucio jetzt das Thema Anerkennung und verletzten Stolz, weil nicht alle Angestellten des FC Bayern in öffentlichen, eidesstattlichen Versicherungen ihre bedingungslose Liebe ihm gegenüber geäußert haben, so in den Vordergrund drängte – geschenkt.

Brasilianer sind so.

Ich halte seinen Abschied ebenfalls für schade. Er hat oft als einziger im Team – abgesehen von und nach Kahn – den bedingungslosen Siegeswillen an den Tag gelegt.

Er war es aber auch, der über all die Jahre immer wieder diese Aussetzer hatte. Im Spiel nach vorne wie eine Dampflok alles niederwalzte, dann aber entweder den entscheidenden Pass verpasste oder – wie in den letzten Jahren häufiger – von einem Gegenspieler schon im Aufbau und in die allgemeine Vorwärtsbewegung hinein – den Ball verlor.

Auch klar: Hier stand ihm in den letzten 12 Monaten sein kongenialer Partner Demichelis in kaum etwas nach. Also beim Thema Ballverluste.

Und ja: Vieles lag vielleicht auch am System Klinsmann. Vieles was in der letzten Saison defensiv schief lief.

Trotzdem muss es doch von Seiten des Vereins erlaubt sein, eine Saison, eine Leistung eines Spielers zu reflektieren. Da darf man auch mal Kritik äußern.

Wer sich dieser Kritik nicht glaubt stellen zu müssen, weil er Kapitän der brasilianischen Nationalmannschaft sei, der hat das Prinzip noch nicht verstanden.

Es hat auch nichts damit zu, dass unser neuer Trainer mal gesagt hat, er mag es lieber, wenn auf der linken IV-Position ein Linksfuß spielt. Denn Leistung setzt sich immer durch und gerade ein van Gaal würde deshalb nicht die halbe Defensive rauswerfen, nur weil es auf seine Vorstellungen nicht passt.

Er hat mehrfach gesagt, dass er sich das alles anschaut, dann Schlüsse zieht und dann eine (Spiel-)Strategie entwickelt, die auf unsere Spieler passt.

Da hätte – bei entsprechender Leistung – sicherlich auch ein Lucio gespielt. Nicht weil er Weltmeister war, sondern weil er dann besser wäre als zwei bis drei Konkurrenten auf dieser Position.

Punkt.

Und ferner:

Lucio ist – wie erwähnt – 31. Nicht alt, aber eben auch keine 20 mehr. Der FC Bayern gab ihm nun die Chance, seinen wohl letzten großen Vertrag zu unterzeichnen. In einer neuen Liga, einem neuen Umfeld. Wo es vielleicht auch mal wärmer ist. Im Winter. Hoffen wir es für ihn.

Wieso sollten also nicht alle Beteiligten zufrieden sein?

Und ein gewisser Herr Badstuber, seines Zeichens 11 Jahre jünger als unsere Ex-Lokomotive, erhält so wohl eine reelle Chance auf einen Stammplatz.

Ist das nichts?

Alle im Verein – vor allem bisherige Trainer – sind voll des Lobes ob dieser Nachwuchskraft.

Und genau das wollen dann doch auch immer alle vom FC Bayern und kritisieren ihn bei Nicht-Einhalten dieser Forderung: Ab und an mal auf die Jugend zu setzen!

Einfach mal alle ganz ruhig bleiben. Das wird schon. Ist ja nicht so, dass jetzt nur noch Frischlinge da hinten in der Abwehr rumturnen.

Und die Transferperiode geht schließlich noch bis Ende nächsten Monat…

400.000 schlägt 18.000.000?

Schon komisch. Irgendwie. Diese Sommerpause hält so manche Überraschung parat.

Nicht nur, aber für mich vor allem beim FC Bayern.

Klar. Es war schon länger bekannt, dass unser neuer Trainer ganz gut mit jungen Spielern kann.

Kritiker meinen, weil die den Mund nicht aufmachen – Visionäre dagegen denken, weil er sie besser formen kann, sie besser in seine flexible Philosophie passen.

Schon im letzten Jahr hatten wir einen Visionär am Ruder, waren wir (fast) alle euphorisiert. In diesem Jahr kommt mir das ähnlich vor. Allein, der Visionär hat sich woanders schon ausgetobt, sein Können bewiesen. Da wird der FC Bayern nicht noch einmal zur Spielwiese werden. Hoffentlich.

Worauf will ich aber hinaus?

Unseren Kader. Und van Gaals Umwälzungen.

Das vermeintlich „jüngste“ Opfer: Lúcimar Ferreira da Silva, genannt Lucio. Marktwert: 18 Mio. Euro.

Dieser Lucio soll durch einen gewissen Herrn Badstuber ersetzt werden (können). Marktwert: 400.000,- Euro.

Klingt auf den ersten Blick sehr wirr. Ein 20-jähriger aus der dritten Liga soll den Kapitän der Selecao – frischgebackener Confetti-Cup-Sieger – ersetzen?

Was ist der Grund dafür?

Er hat einen linken Fuß. Und den hat auf der IV-Position ausser ihm nur noch Abwehr-Allrounder Edson Braafheid. Gemäß van Gaals Definition. Links Linksfüßler, rechts Rechtsfüßler.

Demgegenüber schauen die bisherigen Stammspieler in der Innenverteidigung in die Röhre. Die sind alle nur mit rechts richtig stark. Somit konkurrieren hier neben Lucio (komischerweise steht im Transfermarkt-Profil: beidfüßig) noch Demichelis, van Buyten und Breno um einen Platz auf dem Feld.

25% Einsatz-Wahrscheinlichkeit.

Zu wenig offenbar für Lucio. Sein Berater scheint aktuell nicht weniger zu arbeiten als der von Ribéry und so sind die Gerüchte um ein mögliches Engagement beim Scheich-Club ManCity auf dem Tisch.

Sieben Millionen für einen 31-jährigen mit nur noch einem Jahr Vertrag?

Ich weiß nicht. Persönlich bin ich unentschieden. Lucios Verdienste sind unbestritten. Das eine oder andere Gegentor durch wildes, ungestümes aber vor allem konzeptloses Anrennen und daraus resultierende Konter stehen auf dem Soll-Konto.

Auf der anderen Seite:

Jeder Spieler ist zu ersetzen.

Warum nicht mal wieder einem jungen deutschen Spieler eine Chance geben? Topmotiviert und mit sehr guten Anlagen, geschliffen in der Gerland-Schule?

Ich vertrau‘ da jetzt mal van Gaal. Wenn das wieder nur eine Blase ist, ist uns ohnehin nicht mehr zu helfen…

Baustelle FC Bayern #1: Torhüter

Gerade les‘ ich, dass Bayerns etatmäßige Nummer 1 im Tor – Michael Rensing – die Saison beenden muss.

Dabei hatte ich persönlich zuletzt immer den Eindruck, dass Rensings „Beschwerden mit dem Ringfinger der rechten Hand“ nur der perfekte Grund für Klinsmann war, ihn nicht aufstellen zu müssen. Oder zumindestens seine Nicht-Berücksichtigung begründen zu können.

Dem war wohl nicht so und derMichael ist tatsächlich verletzt.

Auf der Bank wird jetzt unsere Nummer 3 – Thomas Kraft – sitzen.

Trotzdem drängt sich mir die Frage auf, wie auf dieser Position die Perspektive beim FC Bayern aussieht.

Was passiert zur neuen Saison?

Ist Rensing unter van Gaal plötzlich wieder völlig unbeschädigt und erneut Stammtorhüter, als wäre nichts passiert? Soll es Butt bleiben? Als 34-jähriger?

Oder wird es am Ende doch direkt Kraft – als echte Nachwuchskraft?

Irgendwie war mir von Anfang an mulmig bei Rensing. Hört sich jetzt zwar komisch an und lange Zeit habe ich das anders vertreten, aber über eine so lange Zeit im Schatten eines großen Torhüters zu stehen und dann – per Anordnung – irgendwann selbst die Nummer 1 zu sein, das mutete schon komisch an.

Sowas geht vielleicht in der Nationalmannschaft, weil sich dort nur Stammtorhüter und zwar auf Augenhöhe treffen, aber im Verein?

Vielleicht wäre es für Rensing besser gewesen, sich frühzeitig ausleihen zu lassen, um sich ausserhalb des Vereins seine Sporen zu verdienen, denn für mich ist Rensing, vor allem nach dieser Saison – ganz ehrlich – nur eins: verbrannt!

Ich vermute ganz stark, dass man zusammen mit van Gaal eine große Lösung suchen wird.

Oder van Gaal ist tatsächlich der Typ, der die jungen Spieler nach vorne bringt. Dann könnte Rensings Stunde schlagen.

Auf der anderen Seite:

Nach allem, was man so über LvG hört, soll er ja vor allem deshalb mit jungen Spielern so gut können, weil die sich noch so viel sagen lassen.

Spricht wiederum eindeutig gegen Rensing…