„Eins muss man dem FC Bayern lassen – er hat Humor“
So einer der ersten Kommentare, die mir beim heutigen „Spiel“ des FC Bayern gegen die sog. Allstars rund um Oliver Pocher in Erinnerung blieb.
Mit Humor musste man das heutige Spiel auch nehmen, traten dort doch neben „richtigen“ Kreisliga-Fußballern und jeder Menge Alt-Stars dieses Sports auch diverse Vertreter deutschen Humors an.
Pocher allein in drei Rollen: van Bommel, Kahn und als Pocher selbst.
Allein der vereinslose Wessels, seines Zeichens Ex-Bayern-Spieler und Ex-Kahn-Vertreter, bewahrte die Zirkuskicker vor doppelter Zweistelligkeit.
Naja. War ja auch nicht anders zu erwarten.
Der Sponsor dieses Spiels hatte die Bayern vor einiger Zeit schließlich für eine Million Euro eingekauft – da will man auch was für’s Geld haben.
Bekam‘ man.
Zirka vier Stunden Event im Privatfernsehen und zuvor vier Wochen Casting im gleichen Sender. Da kann man nicht meckern.
Die Bayern lockte man – mal wieder – über die soziale Ader. Ähnlich wie gegen die Kickers aus Stuttgart, gingen die Einnahmen an einen guten Zweck.
Apropos Event.
Den erlebten wird auch schon keine 24 Stunden zuvor.
Beim Lukas-Podolski-Ablösespiel in Köln.
Hier hatte man zwar weniger Spaß am und agierten mehr professionelle Fußballer im Spiel – eine echte Chance hatte der Gegner der Bayern aber ebenfalls nicht.
Noch nicht, wie man in Köln, um Köln und um Köln herum nicht müde wurde zu betonen. Denn schließlich und da kann man jeden Kölner fragen, steht man mit der Verpflichtung von PrinzPause kurz vor dem Championsleague-Sieg.
Dumm, dass derLukas im gestrigen Spiel so spielte, wie in drei Jahren beim FC Bayern. Abgesehen von den letzten fünf Heynckes-Spielen…
Trotzdem: So viel Spaß es auch gemacht hat, gegen hoffnungslos unterlegene Gegner abwechselt Katz und Maus zu spielen, so froh bin ich, dass diese Events vorbei sind.
Nicht die Vorbereitungsspiele, nein, da kommen noch zwei. Allerdings gegen europäische Prominenz. Beim Cup eines bayerischen Co-Sponsors. Dienstags gegen den AC Mailand und tags drauf entweder gegen ManU oder Boca Juniors.
Das sind andere Hausnummern.
Was ich aber ganz generell von den „Spielen“ der letzten zwei Tage halte?
So what. Wenn die Anreise nicht zu anstrengend ist und sich keiner unserer hochbezahlten Profis verletzt: Meinetwegen.
Es gab mal einen Bayern-Spieler, der hat behauptet, dass er lieber jeden Tag spielt, als jeden Tag zu trainieren. Kann man so sehen, muss man aber nicht.
Am Ende des Tages zählt ohnehin nur eins: Topform ab dem ersten Pflichtspiel.
So. Und damit wären wir schon mal bei unseren Problemen:
Ribéry ist immer noch verletzt, hat noch keins dieser Testspiele absolviert, hat noch keine Chance gehabt, seinem Trainer zu zeigen, ob er die ihm zugedachte Rolle des 10ers spielen kann/will.
Na fein.
Das Toni und Olic verletzt sind, ist zwar auch nicht schön, aber eben nicht von so zentraler Bedeutung, zumal wir mit Klose und Gomez unser Starter-Paar ohnehin fit und zur Verfügung haben.
Zum Glück scheint es weiter hinten nur das Problem der Qual mit der Wahl zu geben. Wenn wir mal davon ausgehen, dass Brafheid tatsächlich sowas wie ein linker Aussenverteidiger ist und wir da nicht nur einen Schauspieler verpflichtet haben. Meine ersten Eindrücke in dieser Vorbeitung ließen da das Schlimmste erahnen.
Abwarten. Hier spielt die (Einspiel-)Zeit für uns (und wenn es nur die Zeit, die unsere Holland brauchen, sich an die Geschwindigkeit in der Bundesliga zu gewöhnen).
Sonstige Einzelkritik erspare ich mir lieber.
Abgesehen vielleicht von Herrn Sosa:
Alter, was hat der in der Sommerpause gemacht?
Ist das Fett oder Muskelmasse, die er da zugelegt hat?
Seinem Spiel hat es so oder so nicht genutzt. Wird hier nur abgewartet, bis sich endlich irgendein Verein in Europa erbarmt?
Zeit wär’s.
Noch 7 Tage Sommerpause