Unter Woche gab’s ja dieses „Skandal“-Urteil des Bundeskartellamtes zum Thema TV-Vermarktung. Mir brannte es schon länger unter den Fingern dazu mal ein paar Worte zu verlieren.
Mir geht’s auf die Nerven.
Beide Seiten jetzt.
Die eine, die öffentlich-rechtliche, jubelt, die Zukunft des Fußballs für die echten und wahren Fans gerettet zu haben, sprich‘ sie sind froh, dass sie wohl weiter zu überhöhten, gebührenfinanzierten Tarifen ihr Old-School-Produkt Sportschau am Leben halten können.
Die andere, die Liga-Funktionäre, beschwören den Weltuntergang herauf. Und beschweren sich über die „Einmischung“ dieser Behörde und dass die doch gar nichts zu sagen hätte…
Im Grunde spiegelt sich bei beiden Parteien doch nur die nackte Angst wider. Es geht um’s Geld. Was sonst.
Mit dem Premium-Produkt Bundesliga lässt sich eben Geld verdienen und aus Sicht fast aller Beteiligten ist der Bogen noch lange nicht überspannt.
Der dritte im Bunde ist das Pay-TV. Denen geht ebenfalls der Arsch auf Grundeis. Denn irgendwie kommt man wohl immer noch nicht richtig in die fette Gewinnzone. Weil die doofen Deutschen partout nicht in Scharen die 19,90 Euro für die Bundesliga zahlen wollen.
Daher der Ansatz, Berichte im Free-TV deutlich nach 20:00 senden zu wollen.
Aufschrei allerorten.
Hier beißt sich die Katze imho jetzt in den Schwanz.
Beispielsweise (aber nicht nur) von den Bayern-Funktionären höre ich immer wieder Gefasel über Zentralvermarktung, Einzelvermarktung, Parallele Wichtigkeit des Pay- und Free-TVs mit seinem Urgestein Sportschau. Wegen der Präsenz der Sponsoren – blah, blah, blah…
Leute!
Man kann nicht alles haben!
Einen semi-seriösen (und refinanzierten) Globalvertrag mit dem Ex-Pleitier Kirch und gleichzeitig alle Fans (und großen Sponsoren) mit der Sportschau mit 80er-Jahre-Sendezeiten zufriedenstellen.
Warum versteht das niemand?
Obwohl. Das wissen die wahrscheinlich ganz genau. Allein die Kirch-Summe trieb der versammelten Mischpoke mal wieder die (Freuden-)Tränen in die Augen. Da blieb der Verstand aussen vor.
Zu dumm.
Ganz ehrlich. Das aktuelle Modell ist in Ordnung für mich.
Für diese Saison habe ich ja auch noch die Ermäßigung, Bundesliga und Championsleague zusammen für die rund 20,- Euro zu sehen. Free-TV ab 18:30 ist doch ebenfalls nicht schlecht.
Die Hauptprobleme sind eine permanent profilierungssüchtige DFL und die schwindsüchtigen Finanzen der meisten Vereine, die inzwischen existenziell auf die TV-Einnahmen angewiesen sind, um sie zumeist direkt wieder in die Taschen der Berater und Spieler weiterzutransferieren…
Ein Tick zu sozialkritisch?
Nein. Einfach nur mal die eigentlich doch so offensichtlichen Kausalitäten aufgezeigt.
Jemand anderer Meinung?