Ohne Worte.
Schlagwort: Hilpert
Ein Geisterfahrer? Millionen!
Der beliebte Verkehrsfunk-Witz.
Im Zirkus Fußball gibt es genug Darsteller, die sich ständig verfolgt fühlen. Keine Frage. Mentale Geisterfahrer sind da die Könige unter den Verschwörungstheoretikern. Daum ist so ein Fall. Oder eben Hamburgs Jarolim.
Der erwägt inzwischen ernsthaft, Deutschland zu verlassen, da er „eine Kampagne gegen sich laufen sieht“. Inhalt der „Kampage“: Jarolim sei ein Schauspieler…
Da bin ich jetzt aber überrascht.
Meine Güte. Wie kann man dem David denn sowas vorwerfen?
Nein. Das geht nun wirklich nicht. Da kann ich ihn total verstehen…
Die eigene Welt
Hach. Das ist schon schöner, wenn man in seiner eigenen Welt lebt, oder? Man kann sich alles so zurechtlegen, dass das eigene Leben viel angenehmer erscheint, als es ist. Auch das Urteilsvermögen verändert sich, man ist vielmehr sogar davon überzeugt, dass das was man denkt, der Realität entspricht.
In Hamburg, wo der über Monate, gar Jahre umstrittene Manager Beiersdorfer nach dem aktuellen Zwischenhoch des Vereins, seinen Job doch noch bis 2010 retten konnte, greift dies Fieber gerade um sich.
B. sieht eine Verschwörung. Gegen seinen Verein, seine Spieler.
„Ich habe das Gefühl, dass hier willkürlich gehandelt wird.“
Und weiter:
„Vereine, die in den letzten Jahren erfolgreich waren, kommen besser weg.“
Worum geht es eigentlich?
Das HSV-Spieler Thimothee Atouba, seines Zeichens Wiederholungstäter und Zirkusartist, vom DFB-Kontrollausschuss „wegen krass sportwidrigen Verhaltens“ angeklagt wird.
Atouba hat seinem Gegenspieler Streit den Ellbogen ins Gesicht gerammt, der Schiedsrichter hat es nicht gesehen, alle TV-Zuschauer dagegen schon – Anklage. Wo ist das Problem, B.?
Das Naldo für seinen Rückentritt freigesprochen wurde?
Ebenfalls nicht. Hilpert wollte auch hier Anklage erheben, auf Nachfrage bei SR Sippel nahm er davon Abstand. Denn der hatte das Vergehen sehr wohl gesehen und nicht als bestrafungswürdig bewertet.
Da kann Hilpert dann nichts machen, denn an einer Tatsachenentscheidung lässt sich nicht rütteln. Kann man gut oder schlecht finden, ist aber so.
Und nur um Deinem Gedächtnis nachzuhelfen, B.:
Was war das noch mal im Spiel HSV gegen Bayern? Ich zitiere mich selbst:
„Was ist nur mit Spielern wie Atouba los? Zuerst tritt er den am Boden liegenden Altintop auf Rücken und Gesicht und danach noch gegen Lell nach. Mit Gelb war auch er mehr als gut bedient.“
Schon vergessen, B.?
Oder muss ich erst die letzte Saison heranziehen und nach der hanseatischen Kartenflut recherchieren? Schon einmal darüber nachgedacht, dass die vielen Sperren in der letzten Saison mit dazu beigetragen haben könnten, dass der HSV nicht „so erfolgreich war“?
Das übrigens ein van der Vaart in das gleiche Horn stößt ist verständlich, schließlich muss der nach dem Sommer-Transfer-Theater ja noch mächtig gute Stimmung für sich machen…
Ein Satz für's Argumentations-Archiv
Ich bin ein wenig erstaunt.
Hatte es zuvor von allen Seiten noch Rufe nach Bestrafung gegeben („Das kann ein Schiedsrichter nicht durchgehen lassen.“), passiert nun gar nichts. Zumindestens gegen Naldo.
Wurde nach dem Foul an Klose noch heftig diskutiert, will Hilpert nach einer Rückfrage bei Schiedsrichter Sippel von einem Verfahren absehen.
Sippel habe nach Angaben des DFB gegenüber Hilpert erklärt, er habe „gesehen, dass Naldo mit dem rechten Fuß auf den Körper von Blasczykowski gekommen“ sei. Allerdings habe er dies „als einen normalen Schritt und Bewegungsablauf bewertet.“
Im Grunde stört mich das nicht. Ich will mir nur diesen Satz für den Fall abspeichern, dass die üblichen „Hetzer“ irgendwann in vergleichbaren Situationen mal wieder argumentativ gegen die Bayern vorgehen. Nur so für mich.
„Negative Tatsachenentscheidung“ – ebenfalls zurückgelegt – für schlechte Zeiten…