Daum'sche Wirrungen

Manchmal, ganz manchmal, bin ich mir nicht so sicher, ob Herr Daum nicht immer noch Drogen nimmt.

Er sagt, dass „wir aufgefordert sind, gegen jegliche Bestrebungen, die gleichgeschlechtlich ausgeprägt sind, vorzugehen“. Nur so könnten junge Menschen geschützt werden: „Gerade den uns anvertrauten Jugendlichen müssen wir mit einem so großen Verantwortungsbewusstsein entgegen treten.“

Daum äußerte sich derart im Rahmen der Sendung „Das große Tabu – Homosexualität und Fußball“, die am 28. Mai im DSF ausgestrahlt wird.

Daum kritisierte auch DFB-Chef Theo Zwanziger, der Fußballern beim Coming-out helfen will: „Ich hätte da wirklich meine Bedenken, wenn dort von Theo Zwanziger irgendwelche Liberalisierungsgedanken einfließen sollten. Ich würde den Schutz der Kinder über jegliche Liberalisierung stellen.“

Was genau will Daum eigentlich sagen? Das Schwule per se Kinderschänder sind?

Zu solchen Sachen fällt mir einfach nix mehr. Tut mir leid. Da kann ich gar nix zu schreiben.

Aber am Ende war’s natürlich wieder mal nur ein Missverständnis…

„Grundsätzlich bin ich ein toleranter und liberaler Mensch. Ich habe keinerlei Berührungsängste zu homosexuellen Menschen. Auch in meinem Bekanntenkreis gibt es einige, die in gleichgeschlechtlichen Beziehungen leben.“

Achso. Na dann ist ja alles klar.

Eigentlich war mir das klar!

Auf die Kölner kann man sich eben nicht verlassen. Vielleicht waren die auch nur eingeschnappt, dass ich wochenlang auf den FC Daum eingeschlagen habe. Oder es liegt eben im Naturell der Kölner, nach einem Aufstieg mit dem Fußballspielen aufzuhören?!

Bilder habe ich noch nicht gesehen, viel kann es aber mit der Platzierung der Kölner nicht mehr zu tun gehabt haben, was man heute auf dem sog. Betzenberg gezeigt hat. Drei Tore durften die Glücksritter aus der Pfalz den Domstädtern in den letzten 20 Minuten einschenken und somit den Abstieg in die 3.Liga verhindern.

Unfassbar.

Aber, was soll’s. Ich kann’s nicht mehr ändern. Auf ein Neues in der nächsten Saison. Ich befürchte nur, dass so eine Chance, die Lauterer in den Abgrund zu stürzen, so bald nicht wiederkommt. Schade. Die Fußball-Gemeinschaft wird hoffentlich nicht aufhören, weiter daran zu arbeiten.

Und jetzt ist dieses Kapitel für diese Saison dann auch beendet.

Abstieg, Aufstieg – Wünsche und Brisanz

Ich hab’s ja geahnt. Und es ist eingetreten.

Am letzten Spieltag können die Schalker die Ex-Pokalsieger aus Nürnberg in die zweite Liga kicken. Die Schalker! Und für die geht es ja auch noch um was. Müssen sie doch ihrerseits gewinnen und auf Leverkusen hoffen, damit sie sich gegenüber Bremen noch direkt für die Championsleague qualifizieren…

Aber was geht wohl in den Köpfen der Fans vor? Eine der letzten Fan-Freundschaften in Deutschland, die den Namen noch annähernd verdient und ausgerechnet in dieser Situation trifft man sich wieder?

Mir persönlich wäre da die Jacke näher als die Hose.

Verspricht ein spannendes Spiel zu werden, schließlich hilft beiden nur ein Sieg.

Ebenfalls nicht schlecht ist das Gastspiel des 1.FCK beim FCK.

Nachdem die Kölner ja nun in die Belle Etage zurückkehren, gibt es nur noch ein weiteres persönliches Goal für mich:

Der Abstieg der Lauterer!

Ein Auswärtssieg macht diesen perfekt. Ich bin nächsten Sonntag durch und durch Kölner. Enttäusch‘ mich nicht, FC!

P.S. Für alle, die noch ein bißchen Motivation für dieses Spiel brauchen, habe ich diesen Artikel hier.

Der abstiegsbedrohte Zweitligist 1. FC Kaiserslautern stand […] offenbar vor der Insolvenz. Nur die drastische Senkung der Pacht für das Fritz-Walter-Stadion durch die stadteigene Betreibergesellschaft Ende April rettete die „Roten Teufel“ vor der Zahlungsunfähigkeit.

Super, oder? Die Stadt hat die jährliche Pacht von 3,2 Millionen auf 1,8 Millionen Euro gesenkt.

Fein.

Wenn’s um den ach so geliebten FCK geht, würde die Stadt Kaiserslautern dem Verein vielleicht sogar noch was für’s eigene Stadion zahlen, wenn’s sein müsste, oder?

Was halten eigentlich Lauterer Eltern davon, wenn mal kein Geld für Kindergärten da ist? Oder wenn in der ARGE mal Geld für die Förderung von Hartz IV-Empfängern fehlt?

Alles völlig irrelevant.

Hauptsache dieser Sch**ss-Verein bleibt am Leben, nicht wahr?

Der legitime Kahn-Nachfolger: Tim Wiese

Zum Glück habe ich eine Nacht drüber geschlafen.

Aber mal ehrlich: Hat Tim Wiese noch alle Latten am Zaun?

Er wollte den Ball spielen? Und seine Stollen bohrten sich nur zufällig in das Gesicht von Olic?

Ach so.

Du bekommst wohl die falschen Medikamente in Deiner Therapie, oder Tim?

Um das mal ganz klar zu sagen:

Sollte sich in Zukunft noch einmal irgendein Werderaner (Funktionär, Fan, Sympathisant) über ein übles Foul gegen einen der grün-weißen Waisenknaben aufregen, halten wir ihm diese Szene vor, in Ordnung?

Was schlugen damals gegen Oliver Kahn die Wellen hoch, als er seine „Ausraster“ im Westfalenstadion zum Besten gab. Ich war damals Augen- und Ohrenzeuge, stand hinter ihm in der Gästekurve.

Kung fu-Kahn nannte man ihn danach. Dabei sprang er mehr als 2 Meter an Chapuisat vorbei. Das soll es nun nicht entschuldigen, aber Herr Wiese sprang seinem Gegenspieler mit voller Absicht in oder an das Gesicht / den Hals.

Darüber kann man auch nicht diskutieren!

Was man natürlich gemerkt hat, als sowohl Werder-Manager – Gutmensch – Allofs in der Halbzeitpause und Wiese höchstselbst nach Spielschluss in die Mikrofone stammelten. Da war die Rede davon, dass „dies keine rote Karte sei“, dass man „Wiese keine Absicht unterstellen könne“, dass „er ja nur den Ball gespielt habe“ und anderer Schwachsinn.

Tut mir leid. Gerade aus Bremen, wo man sich selbst gerne mal unschuldig bestraft sieht, sollte man mit derlei Dingen anders umgehen. Da reagiere ich allergisch.

Puh. Zum Glück hatte ich mich über die Nacht schon ein wenig beruhigt… 😉

Nürnberger Mob, Der

Eins vorab: Nicht alle Nürnberger Fans sind so. Will ich zumindestens hoffen.

Was ich aber in der heutigen Zusammenfassung des gestrigen Club-Gastspiels in Dortmund gesehen habe, bestätigte für mich einige Dinge, für deren Ansprache ich hier zuletzt kritisiert wurde.

Das Fan-Verhalten gegen Jan Koller.

Sicher.

Das die Nürnberger kurz vor dem Abstieg in Liga 2 stehen und das 0:0 im Westfalenstadion da nicht gerade hilfreich war ist klar. Und das man als Fan da frustriert ist auch.

Aber Koller ist in Dortmund immer noch ein Idol. Wurde dort Meister und nur verkauft, weil dem Verein das Wasser bis zum Halse stand. Sonst würde er dort wohl noch spielen.

Jetzt spielt er in Nürnberg und ist dort sowas wie eine Lebensversicherung. Zum Beispiel hätten die Franken ohne ihn nämlich in Dortmund verloren.

Weil jetzt (siehe oben) die Dortmunder spontan den Helden ihrer Vergangenheit feiern (sonst haben sie heuer ja nicht viel zu feiern), rasten einige Club-Fans aus und beschimpfen Koller aufs Übelste. Selbst als sich dieser zu den eigenen Fans traut und sich entschuldigen will (wofür eigentlich genau?) nehmen diese „Fans“ von Stinkefingern und Co. keinen Abstand.

Ok.

Irgendwo kann ich sowas sogar verstehen. Irgendwo. Aber überwiegend halte ich sowas für sowas von daneben. Echt jetzt.

Beim nächsten Mal, wenn mich jemand für ein, zwei Worte und Sätze über Clubberer kritisieren will, sollte er an diese Szenen denken.

Und jetzt dürft ihr Clubberer gerne wieder auf mich eindreschen…

No-Go-Zebras

Ja, ich weiß. Es sind Einzelfälle. Und war es gestern bestimmt auch einer. Aber was denkt sich so ein Zebra-Fan, wenn er einem Spieler der gegnerischen Mannschaft ein Feuerzeug an den Kopf wirft (während der gegnerische Torwart aufgrund einer Platzwunde behandelt wird), das dann abprallt und auch noch den Schiedsrichter erwischt?

Nicht viel, würde ich sagen.

Naja. Eigentlich müsste ich als gebürtiger Rheinhausener Duisburger sowohl Herzblut als auch Verständnis für den MSV haben. Hab‘ ich aber nicht. Und da ist auch nix falsch gelaufen. Tut allerdings nix zur Sache.

Klar kann ich verstehen, dass man als MSV-Fan in diesen Tagen frustriert ist. Der nächste Abstieg steht bevor. Aber wo ist das Problem? Die Zebras sind ’ne Fahrstuhlmannschaft. Einige Fans haben das scheinbar noch nicht begriffen.

Einfach mal ein Beispiel an den Kölner nehmen. Denen kann man ja einiges nachsagen, aber bestimmt nicht, dass sie ihr Schicksal (eine Fahrstuhlmannschaft zu sein und den eigenen Ansprüchen seit Jahrzehnten Jahren hinterher zu laufen) nicht mit Humor nehmen.

Oder ist überliefert, dass es derlei Ausschreitungen schon im Kölner Stadion gab? Bei all den Abstiegen?

Eben.

Rabenschwarzes Wochenende

Bisher war’s für mich ein Wochenende des Grauens.

Hätte es nicht schon gereicht, dass die Bayern pomadig die Meisterschaft wieder spannend machen und so den üblichen Verdächtigen wieder Argumentationsmöglichkeiten bieten, verliert zum einen Arsenal in England die Tabellenführung und fängt zu allem Überfluss der FCK in Liga 2 plötzlich wieder das Siegen an.

Schlimm.

Jetzt „fehlt“ nur noch ein Kantersieg für Bremen und ’ne Heimniederlage für Freiburg…

Update: Puh. Eigentlich war’s Wochenende doch nicht soo schlecht. Also bis auf die Bayern-Niederlage. Der Rest lief relativ glatt. Danke Freiburg… 😉