Verschwörerische hessische Vorbereitung

Das muss ich jetzt wirklich mal sagen: Der Spielbericht im aktuellen Sportstudio zum gestrigen Auftritt der Frankfurt Eintracht nötigte mir nicht nur ein Schmunzeln ab.

Das hatten sich die Skibbe-Schützlinge wohl anders vorgestellt. Mal kurz nach Hannover fahren und dort locker die Punkte mitnehmen. Wie das in der Zeit nach dem Tod von Robert Enke alle Gegner so gemacht haben.

Nur leider ist der Knoten seit dem letzten Spieltag in Hannover wohl endgültig geplatzt (darauf komme ich noch zurück).

Dumm gelaufen.

Und nichts für schwache Nerven.

Ganz besonders nicht für Sportskameraden wie Herrn Franz. Aber über diesen Spieler haben wir alle ja schon öfter diskutiert.

Bemerkenswert, dass sich Franz immer noch und immer wieder als Opfer sieht. Im ASS-Bericht wird er zitiert, dass „der Schiedsrichter doch nur darauf gewartet habe, ihm eine Karte geben zu können.“

Ja ne, iss klar.

Und deshalb muss man weiter treten was das Zeug hält? Ich glaube eher, dass man Franz einfach nicht helfen kann, weil er in seiner eigenen Welt lebt.

Aber zurück zu den Nerven und zur Vorbereitung auf das Bayern-Spiel. Gegen die spielt in der nächsten Woche nämlich die Eintracht aus Frankfurt.

Allerdings nicht alle Spieler.

Im Nervenspiel in Hannover sah Franz nicht nur seine 10. gelbe Karte, die nach Gelb-Rot in der 91.Minute(!) zudem gelöscht wurde (Schunzeln#1), nein, es fehlen weiterhin Sportskamerad Teber (Gelb-Rot) und Herr Ochs (5. gelbe Karte – Schmunzeln#2).

Haben die alle keine Lust auf das Bayern-Spiel?

Vielleicht hat ihnen auch das Heimspiel im Pokal gereicht.

Fragen über Fragen. Aber in der kommenden Woche kann sich ja der FC Bayern ebenfalls mal so richtig ausruhen. Und auf die CL-Auslosung freuen. Ebenso wie auf das Gastspiel in Frankfurt.

Der Fall Maik Franz?

Eigentlich wollte ich das Thema auf sich beruhen lassen. Einmal mehr.

Dann las ich, was Herr Franz seinem Gegenspieler gesagt haben soll.

„Franz hat meine Eltern beleidigt, mich einen dreckigen Neger und nach Schlusspfiff noch Hurensohn genannt.“

So sein letzter Gegenspieler Bance im Interview. Wenn man sowas hört, fallen einem dann doch all die anderen Dinge ein, die Herr Franz sich in den letzten Jahren so geleistet hat.

Frankfurt Fans (und zuvor KSC’ler) werden dies naturgemäß anders sehen, seine eigenen Spieler nimmt man immer zunächst einmal in Schutz.

Aber gibt es wirklich eine Verschwörung in der Bundesliga? Von Spielern wie Bance, Mario Gomez und allen anderen, die sich nach Spielen gegen Franz zu Wort melden?

„Maik Franz muss sich nicht wundern, dass sein Ruf so schlecht ist, ich habe jetzt gesehen, warum sich zehn Spieler unserer Mannschaft über ihn beschweren.“

Und nur weil die Lippenleser des Boulevard versagten und auch sonst keine Zeugen aufzutreiben waren, die mitbekommen haben, was Franz „aus einigen Zentimetern in Ohr geschrien hat“, steht er jetzt als Verfahren-Eingestellter erneut als Saubermann da und Bonce ist der Böse mit dem Stinkefinger.

Sauber. Und solange das so funktioniert, wird er weiter pöbeln und provozieren bis die Schwarte kracht!

Ein Gomez hat mit ihm ja schon zu Stuttgarter Zeiten seine Erfahrungen gemacht, unser Thomas Müller zum Auftakt der Frankfurt-Woche. Auch wenn sich hier Franz durch Müllers „Schwalben“ provoziert fühlte. Durchgebrannte Sicherungen sind nun einmal durchgebrannt (Zum Glück folgt die „Strafe“ für Franz wenige Tage später…).

Erinnern wir uns nicht alle noch an seinen „Auftritt“ rund um das KSC-Heimspiel gegen Schalke in der Vorsaison?

Eben. [1]

Aber wir leben nun einmal in einem Rechtsstaat und solange man ihm nichts nachweisen kann, bleibt alles impliziert, sind das alles nur Indizien. Irgendwann macht er aber mal einen Fehler. Und dann sind die Lippenleser zur Stelle.

Herr Materazzi, übernehmen Sie.

P.S. Und bevor jetzt jemand mir als Bayern-Fan im Gegenzug van Bommel und Effenberg vorwirft, darf ich die Frage in den Raum werfen, ob wir derlei Berichte, Anschuldigungen und Verfahren auch von diesen beiden Spielern mitbekommen haben? Abgesehen von einer eventuell ähnlich harten, aber zumeist nicht pöbelhaften Spielweise. Bei Herrn Franz scheint eben dies zur Grundausstattung zu gehören…

[1] Nettes Zitat übrigens von Herrn Amanatidis zum Thema. Zum dumm, dass es nicht aus der gemeinsamen Zeit in Frankfurt stammt. Ansonsten wäre das noch interessanter… 😉

Die hessische Bestie ist besiegt.

Ich weiß es. Die Statistik spricht eine deutliche Sprache. Frankfurts Bilanz in München ist ernüchternd. Aber gefühlt geht mir die Eintracht in München seit Jahren auf die Nerven.

Gestern gab’s wieder so ein Spiel.

Spiel auf ein Tor. Und Nikolov der beste Frankfurter. Wie ermüdend das ist.

Auf der anderen Seite: Jetzt haben sie wenigstens noch einen Franz, der den Rest von der Linie kratzt, der an Nikolov vorbeigeht. Na bravo.

Auch klar: Es waren keine 40 Torchancen. Dafür fehlt den Bayern aktuell die Inspiration. Und Cleverness vor dem Tor.

Ansonsten hätte zumindestens ein Toni schon in Halbzeit 1 zwei Buden gemacht und der Drops wäre gelutscht gewesen.

So aber konnten die Skibbe-Kicker ernsthaft aus dem Nichts die Führung erzielen.

Was dieses „aus dem Nichts“ betrifft, gehen mir im Rahmen des FC Bayern so langsam allerdings die Superlative aus.

Einmal, ein einziges Mal steht die bayerische Abwehr ungeordnet und die Hessen zimmern den Ball in Butts Tor.

Unfassbar.

Zum Glück war kurz zuvor ein gewisser Herr Robben eingewechselt worden und mit ihm (und Müller auf rechts) ging plötzlich beim FCB doch mal die Post ab und zeigte sich, wie limitiert die grauen Mäuse aus der Bankenhauptstadt wirklich sind.

Harmlos.

Aber gegen uns reichte es bis zur 69. Minute. Was ich fast noch schlimmer finde.

Keine Frage, dass der Ausgleich mehr als verdient war und gut, dass ein Robben den Ball wirklich über die Linie drückte. Einem Gomez hätte ich zugetraut, dass er aus 2 Metern das leere Tor nicht trifft…

Meine Güte ist der neben der Spur.

Womit wir bei den Spielern sind.

Butt in meinen Augen fehlerlos. Kunststück bei dieser sogenannten Offensive der Frankfurter.

In der Abwehr reichte es ebenfalls, um den Gegner in Schach zu halten. Meiner Meinung nach weniger Unsicherheit als gegen Bordeaux. Ebenfalls nicht schwer (abgesehen vom 0:1 natürlich).

Sicherlich liegt es in der Natur der Sache, dass einzelne Hessen das anders sahen und das übliche „hier war heute was möglich“ im Hinterkopf hatten. Deren Zustand der Wahrnehmung kann man leider nur unzureichend beschreiben.

Im Mittelfeld ist zwar van Bommel immer noch nicht wieder der Alte, aber die Pässe, die ankamen, hatten richtig Druck. Das ist kein Geschiebe, dass sind Pässe.

Womit wir – einmal wieder – bei Herrn Schweinsteiger wären.

Ehrlich Leute, mir macht das keinen Spaß, hier nach jedem Spiel die Bayern-Spieler zu bashen, aber sind wir uns jetzt bitteschön mal alle einig, wie grottig derBastian gespielt hat?

Was für eine Frechheit war das denn bitte?

Und zur Belohnung durfte er dann wieder mal durchspielen?

Muss ich nicht verstehen. Und kann ich auch nicht mehr.

Persönlich will ich mal ganz stark hoffen, dass, wenn ein Ribéry wieder dabei ist und ein Robben bis dahin fit bleibt, für den Ex-WM-Star mal endlich ein Platz auf der Bank frei wird. Endlich. Wie frustriert sind eigentlich seine Mitspieler, die ständig seinen Fehlpässen hinterher müssen?

Wieso ist darüber nix in den Medien zu lesen? Gibt’s hier keine Augen- und Ohrenzeugen vom Training?

Weiter im Text.

Der Tymo.

Schon komisch. Irgendwie ist er, seit er neben van Bommel spielt, seltsam unauffällig. Was zunächst mal positiv ist. Weil er kaum noch Bälle verliert. Aber Impulse kommen da keine. Weder durch die Mitte, noch über die Seite, wo er – offensichtlich – jetzt eigentlich spielt.

Gehemmt. Wie Lahm. Dazu noch limitiert – wie Schweinsteiger – wie soll da offensiv was gehen?

Erst als Robben kam, ging zunächst mal was in 1:1-Situationen und mit Dampf. So wurde die Kopf-Blockade der Mitspieler gelöst und es lief insgesamt was besser.

Nicht wesentlich dagegen bei den „echten“ Stürmern. Da zeigte ein Luca Toni erneut, dass er wieder Sturmführer sein will und sein kann. Er wäre es schon, wenn er so etwas wie eine Chancenverwertung hätte. In dieser Saison.

Bodenlos. Aber er macht wenigstens was. Und trifft auch mal den Ball.

Etwas das wir von den Herren Klose und Gomez aktuell nicht zu erwarten haben.

Naja. Wenn’s trotzdem zum dreckigen Sieg reicht. Meinetwegen.

Aporpos dreckig.

Was ist mit Herrn Müller los?

Steht der so unter Druck, weil derJogi ihn kirre macht?

Was sind das für Aussetzer in den letzten Spielen?

Erst die Karten gegen Bordeaux und dann die Flugeinlagen gegen Frankfurt?

Da kann er wohl von Glück sagen, dass er jung ist und bei den Schiedsrichtern noch nicht dieses Möller-Image hat.

Teilweise war das – zumindestens in der Zeitlupe – schon hanebüchen. Und offenbar wiederum dem Image eines Herrn Franz geschuldet, dass der Schiedsrichter hier überhaupt in seine Richtung agierte.

Die körperliche Härte, die er danach von Franz und Co. genießen durfte, hat er sich so selbst zuzuschreiben.

Alles in allem bin ich zufrieden.

Mit den drei Punkten.

Und mit der taktischen Finte, die van Gaal kurz vor Schluss den Frankfurtern präsentierte.

Einen Mittelstürmer van Buyten hatten die ganz offensichtlich nicht auf der Rechnung.

Aus meiner Sicht die mehr als gerechte Strafe, für über weite Strecken gezeigte auf zeitspielende, destruktive Defensive.

Ja. Ist mir bewusst. Sowas ist erlaubt. Niemand muss sich freiwillig dem FC Bayern ergeben. Ich darf doch aber meinen Unmut darüber äußern, dass a) ich sowas nicht für Fußball halte und b) die Bayern immer wieder nicht dazu in der Lage sind, derlei „Fußballer“ auseinanderzunehmen. Oder?

Jetzt geht’s am Mittwoch direkt wieder gegen die Hessen zur Sache. Im Pokal. Wie erwähnt, erwarte ich dort ein anderes Spiel.

Erstens weil es ein Heim- und Pokalspiel für die Frankfurt ist. So aufzutreten wie in München werden ihnen die Fans nicht erlauben.

Zweitens kommen wohl zwar einige Verletzte zurück ins Skibbe-Team, aber eventuell hat es etwas mehr Einfluss auf’s Spiel, wenn ein Robben die Aufstellung der Bayern bereichert?

Ach und noch was zum erneut bemühten Dusel-Konstrukt im Boulevard:

Ich hoffe doch mal sehr, dass es hier lediglich um den Zeitpunkt des Siegtreffers geht, oder?

Sowohl das Zustandekommen, als auch die Gesamtzahl der Chancen, der Spielbeteiligung und überhaupt der gesamten Statistik, lässt am Nicht-Thema Glück in diesem Zusammenhang ja wohl keinen Zweifel.

Und darüber gibt es keine zwei Meinungen.

Solange bloß die Ausreden nicht ausgehen

So der ursprünglich geplante Titel zum gestrigen Bayern-Gastspiel in Karlsruhe.

Das Spiel der Münchner in der zweiten Halbzeit war einfach zu trostlos.

Dann Klose. Klose!

Oddo mit seiner besten Aktion des Spiels und Klose wenigstens am richtigen Ort, um die scharfe Flanke(?) in die Maschen abzulenken. 1:0. Erster Sieg seit Wochen. Erlösung von einigem Druck, der sonst sicher noch größer geworden wäre. Auch von mir.

Alles Geschichte.

Comeback der Dusel-Bayern? Spontan hätte ich hier fast ein großes Fass aufgemacht, ob dieser reflexartigen Berichte zu genau diesem Thema.

Dann dachte ich mir aber: Wieso eigentlich aufregen? Dusel war’s für mich ohnehin nicht. Dusel ist das hier. Oder das hier.

Nein. Ich bin da ganz entspannt, kam mir doch heute der Gedanke:

Alle die, die den Bayern nun wieder den Dusel vorwerfen, erkennen somit gleichzeitig an, dass der alte FC Bayern wieder da ist und dies ist für mich eine sehr smarte Vorstellung.

Die Spiel ging gut los.

Die Bayern fanden sofort den Draht zum Spiel. Die Karlsruher schauten staunend zu. Allein, die Dominanz der ersten 20 Minuten spiegelte sich eben nicht mit zwei, drei Toren wider.

Dies wiederum ermutigte die Heimmannschaft ihrerseits doch am Spiel teilzunehmen. Plötzlich hatten wir ein offenes Spiel. Bis in die 86. Minute, denn kurz vorher schienen sich beide schon auf ein Remis geeinigt zu haben.

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

Der Jubel war derart heftig, dass Kloses Kollegen ihm ’ne Oberschenkelprellung zufügten. Was tut man nicht alles.

Apropos Prellung.

Über den Charakter und die (Spiel-)Eigenschaften des Sportkameraden Franz ist ja schon an vielen Stellen ausgiebig diskutiert worden. Müssen wir hier also nicht nachholen.

Seine „Spielweise“ bescherte gestern zumindestens Herrn Toni eine schmerzhafte Rippenprellung, die diesem eine ungewöhnlich frühe Auswechslung und PrinzPoldi ungewöhnlich viel Spielzeit bescherte.

Hoffen wir das Beste, dass derLuca gegen seinen alten Verein am Dienstag spielen kann, sonst wird das wahrscheinlich ein recht ungemütliches Rückspiel für den KSC-Kapitän (ein kleiner Ausgleich: Klose erzielte seinen Siegtreffer gegen eben diesen)…

Um es kurz zu machen:

Ich hatte mit den drei Punkten schon nicht mehr gerechnet, zu ratlos wirkten phasenweise die in Topbesetzung aufgestellten Bayern.

Umso besser ging es mir nach dem Tor.

Trotzdem bleibt Diskussionsbedarf.

Nicht über Klinsmann, über die Mannschaft. Die spielte nämlich in der Hitzfeld-2007er-Double-Besetzung. Plus Oddo. Wieder im „bewährten“ 4-4-2 und mit Kapitän van Bommel.

Kein Grund mehr also mit Klinsmann-Kritik vom Team abzulenken.

Und trotzdem: Da war noch viel Luft nach oben. Und es war schon der achte Spieltag…

Womit wir bei meiner Überschrift wären.

Was hätte bei einem 0:0 als Ausrede herhalten müssen?

Die Nationalmannschaftpause? Die lange Verletzungspause von Ribéry? Solange es immer noch Ausreden gibt, geht’s für die Alibi-Fußballer immer so weiter.

Jetzt wohl doch nicht.

Das war ein guter Anfang. Gegen Florenz (2x) und Wolfsburg muss nachgelegt werden.

Verabschiedet habe ich mich ohnehin von größen Sprüngen in der Tabelle. Da muss jetzt von Spiel zu Spiel, Platz um Platz gekämpft werden.

Zum Pech der Liga liegen die Bayern nur ein Sieg hinter Platz 3, kommen sie jetzt wirklich in Tritt, wird’s dem einen oder anderen (hoffentlich) bald wieder langweilig.

Was sonst noch?

KSC-Miller nahm imho den Ball vor Klose ausserhalb des 16ers in die Hand, die Attacke Kennedys gegen Schweini hätte definitiv Gelb verdient gehabt und das „Foul“ an Iashvili im Strafraum hätte vielleicht, eventuell und so auch Elfer geben können.

Und was war mit Herrn Podolski?

War er zu sehr damit beschäftigt, seine Standard-ich-will-mehr-spielen – Interviews für nach dem Spiel anzupassen? Chancen darf man verwerten, egal ob man 60 oder 6 Minuten auf dem Platz steht, Lukas.

Was jetzt noch fehlt?

Nachzulegen. Am Dienstag und am Samstag.