Europa wir kommen!

Naja. Jetzt nicht Chelsea, ManU, Barca, Milan oder Real. Aber immerhin der UEFA-Pokal. Man wird ja bescheiden in diesen Tagen.

Nach den Sonntagsspielen steht fest: Die Bayern sind nicht mehr von Platz 4 zu verdrängen! Können allerdings selbst auch nichts mehr nach oben verändern. Sackgasse. Oder Sicherheit. Denn wenn die Bayern noch auf einen Sieg in Cottbus oder gegen Mainz angewiesen gewesen wären – na dann gute Nacht.

Wer kommt mit?

Sehr wahrscheinlich Nürnberg und Leverkusen.

Und der UI-Cup?

Tja. Einige haben den Mund in den letzten Wochen ein wenig voll genommen, Chancen auf den ominösen Platz 7 haben realistisch nur noch Hannover, Bochum(!), Dortmund, Hertha und Cottbus(!). Der HSV ist raus. Oder glaubt jemand daran, dass 5 Punkte und 5 Plätze in zwei Spieltagen mit max 6 Punkten aufgeholt werden?

Herr van der Vaart spielt also in der nächsten Saison nur DFB-Pokal und ein bißchen Meisterschaft. Wollte er ja so haben… 😉

In der nächsten Saison hier also nur Berichte über Teams, die ihr wahrscheinlich, ebenso wie ich, noch nie zuvor gehört habt.

Ich und der UEFA-PokalWas ich aber vielen Bayern-Spieler voraus habe:

Ich habe den UEFA-Pokal schon einmal in den Händen gehalten!

Und wer sich jetzt fragt: Wie das?

Tja. Sowas nennt man „Tag der offenen Tür“ und 1996 habe ich mich tatsächlich an der Säbener Straße durch die Massen gequält und in die Schlange für’s Fotoshooting eingereiht.

Wer es genau wissen will:

Der Pokal fühlt sich super an. Gar nicht so schwer und vor allem handlich. Hat zwar keine Haltegriffe wie der CL-Pokal und ist auch nicht ganz rund, sondern vom Schnitt eher oval, lässt sich aber gut stemmen.

Also Jungs: Macht’s mir nach! 😉

Ich habe meine eigenen Regeln gebrochen!

Schaue kein Spiel, wenn Du auf ein spezielles Ergebnis hoffst!

Aber ich konnte nicht widerstehen. Es stand so lange schon 1:0 für Liverpool und der Ausgleich für Chelsea fiel und fiel nicht…

Selbst vor dem Elfmeterschießen hatte ich noch Bedenken, dass das schief geht. Aber dann kam José. Und alles wurde gut.

Nachdem jetzt Milan auch noch ManU rausgehauen hat, sind wir zumindestens gegen den Finalisten rausgeflogen. Ist doch auch was.

Der Messias am Ende?

Diesen Bericht will ich schon seit Wochen schreiben. Letzter Tropfen war die Kölner Heimniederlage gegen den SC aus Freiburg. In Erwartung des Heimspiels der Bayern gegen Leverkusen zappte ich damals über die Arena-Kanäle und blieb beim 0:1-Pausenstand hängen. Meine Grundeinstellung zum FC im allgemeinen und zu Daum im speziellen ist sicherlich bekannt. Kurz vor Daums Verpflichtung hatte sich mein Verhältnis zum FC aber schon wieder einigermaßen normalisiert. Der Eier-Tanz um das goldene Kalb Daum machte dies zunichte.

Jetzt ist es sicherlich so, dass der Kölner selbst sich für den Nabel der Welt hält. Das mag man gut oder schlecht finden. Ist aber so. Und macht sie ja auch irgendwie sympathisch.

In Bezug auf den Fußball ist das aber irgendwie komisch. Man dümpelt in Liga 2 auf Platz 10 herum und sieht sich selbst nicht nur in der 1.Liga, sondern immer noch in der Belle Etage des deutschen Fußballs. Auf der anderen Seite passt das natürlich perfekt zum Charakter Daum.

Wie bekannt, unterschrieb Daum beim FC einen Vertrag. Nachdem er zuvor schon abgesagt und die halbe Stadt in Depression versetzt hatte. Damals war ich entsetzt ob dieser Ereignisse. Auch wie die Massen der Fans ihrem Messias zuströmten. Völlig reflektionslos und die Jahre 90-06 ausblendend. Heute bin ich froh darüber. Nicht für mich. Für den FC und seine Fans.

Denn heute ist klar, dass ein Daum kein Messias, kein Wunderheiler ist, der aus limitierten FC-Spielern zweitliga-taugliche macht. Nein, Daum ist noch nicht einmal ein guter Trainer, denn welche Spieler, die er im Winter mit den ersten verbrannten FC-Millionen kaufen durfte, haben es beim FC geschafft, oder sind nicht schon längst geflüchtet?

Von Daums Bilanz beim FC ganz zu schweigen. Spielte man sich im Pokal gegen Schalke unter Daums Vorgänger, dem mir nicht unsympathischen, aber in der Bundesliga unerfahrenen Trainer Latour, noch in einen Rausch, schied man unter Daum selbst sang- und klanglos aus. Lag man bei Daums Inthronisierung noch 6 Punkte hinter einem Aufstiegsplatz sind es heute 13.

Und was fiel Daum, dem Motivator, der seine Spieler über heiße Kohlen laufen ließ, während der letzten Monate ein?

Er beschimpfte seine Spieler. In der Rückrunde auch die, die er selbst geholt hatte. Aber nicht nur Daum alleine ist das Problem in Köln. Die Führung spielt eine ebenso überforderte Rolle. Bei der Unterstützung von Latour, der die Bundesliga, der Deutschland nicht kannte und sich so mit jeder Menge schweizer Spieler umgeben musste. Bei Daums Verpflichtung und dem an Peinlichkeit nicht zu überbietenden Eier-Tanz. Bei der Posse um Patrick Helmes, als man den eigenen Spieler den Fans zum Fraß vorwarf – unfassbar für mich, auch heute noch…

Inzwischen steht trotzdem fest, dass Helmes 2008, wie ursprünglich geplant, die Rheinseite wechselt und höchstens noch ein Jahr in Köln sein Dasein fristet…

Aber auch diese Führungsriege hat sich der Verein irgendwie verdient. Denn vor Daum, war ja Overath der Messias. Ein Overath, der sich wohl nur durch die Verpflichtung Daums auf der letzten Jahreshauptversammlung in eine neue Amtszeit retten konnte…

Jetzt könnte man nicht zu Unrecht einräumen, dass ich doch bitte mal ganz still sein soll, schließlich haben die Bayern genau das gleiche Problem: Umbruch und ein gestürzter Messias (Hitzfeld).

Nun. Was soll ich darauf antworten?

Vielleicht das hier: Schwachfug.

Die Bayern-Fans und der Club wähnen sich nicht in der Belle Etage, sie sind in der Belle Etage! Ferner ist die Hitzfeld-Verpflichtung nicht mit der Daums zu vergleichen. Denn die Bayern waren nicht auf der Suche nach einem Zauberer, der sie zurück an die so sehnsüchtig vermisste Spitze bringt, nein, Hitzfeld sprang in einer „Notsituation“ (CL-Quali in Gefahr) ein und scheiterte an ganz anderen Dingen (Verletzungpech in den letzten Spielen, Motivationsprobleme bzgl. CL-Prioritäten und Bundesliga, etc.) als Daum und der FC. Abgesehen davon kann man die Führungskompetenz in Köln und München sicherlich ebensowenig auf eine Stufe stellen.

Ich sehe allerdings einen Hoffnungsschimmer für den FC.

Erstens hat offenbar die Realität Einzug gehalten bei den Fans rund um das Geißbockheim und vielleicht auch in der öffentlichen Wahrnehmung des Clubs in der Stadt (nämlich nicht der kommende CL-Sieger zu sein).

Zweitens äußert Daum mehr oder weniger offen Rücktrittsgedanken – das Beste was dem Verein und seinen Fans passieren kann!

Warum?

Der Messias Daum ist endlich (auch bei Fans und Umfeld) entzaubert. Er steht einem richtigen, echten und nachhaltigen Neuanfang beim Traditionsverein am Rhein wohl bald nicht mehr im Wege.

Und kein neuer Trainer spürt mehr den über allem schwebenden Schatten des Ex-„Cassius vom Rhein“.

Junge Spieler aus dem Nachwuchs müssen ran, müssen aufgebaut und um erfahrene Spieler mit Charakter ergänzt werden. Dann klappt das auch mit dem Aufstieg in Liga 1. Aber nach dem Aufstieg bitte nicht mit Macht in den Europapokal. Zunächst mal ein paar Jahre etablieren, weitere Aufbauarbeit. Dann und erst dann, kann der FC wieder eine feste Größe im deutschen Fußball werden.

Und sind wir mal ehrlich: Da gehört der FC ja eigentlich auch hin. Viel mehr als Vereine Wolfsburg, Leverkusen und Co.

Klose-Mobbing?

Zunächst waren es nur Gerüchte um ein Geheimtreffen, dann gab Klose es heute zu. Natürlich war das nur ein Informationstreffen und auf keinen Fall, niemals nicht, ein Verhandlungstreffen.

Alle Beteiligten haben sich bei diesem gar-nicht-so-geheim-Treffen ziemlich dumm angestellt. Dumm auch, dass Werder danach im UEFA-Pokal-Halbfinale in Barcelona mit Sack und Pack unterging. Lag die Schuld daran bei Klose? Sieht man das bei Werder so? Oder ist es Zufall, dass Klose beim Sonntags-Spiel die Ersatzbank droht?

Wir müssen seine Leistung überdenken und schauen, welche Möglichkeiten wir auf dieser Position sonst noch haben.

Also wirklich. Soowas würde beim FC Bayern niiemals passieren! 😉

Pest und Cholera, oder Bloggen statt Championsleague

In dieser Woche liefen die Halbfinal-Hinspiele in der UEFA-Championsleague. Ich habe kaum was gesehen und mich interessierte es ohnehin nicht. Man könnte jetzt sagen „Hey, dass ist doch europäischer Spitzenfußball, da muss man doch zuschauen!“, aber man muss es nicht.

Ehrlich gesagt sinkt mein Interesse an Fußball durchaus schon mal auf den Gefrierpunkt wenn die Bayern nicht beteiligt sind, es sei denn, es spielen Vereine, die ich wie die Pest hasse und ich zuschauen will wie sie verlieren.

Krank? Nein, emotionaler Fan! Das Zuschauen lasse ich übrigens inzwischen weitestgehend bleiben, da es zumeist zum Gegenteil führt und da bin ich inzwischen abergläubisch…

Genau das war übrigens ein weiterer Grund für die Missachtung der Halbfinalspiele – ich hasse alle vier Vereine!

Warum ich ManU hasse muss ich ja wohl niemandem erklären – meine Chelsea-Abneigung ist auch hinlänglich bekannt. Milan geht mir nicht unbedingt aufgrund des letzen Auscheidens auf den Senkel, nein, da ist noch viel mehr passiert.

Da erinnere ich mich zurück an ein Ausscheiden im Halbfinale des Europapokals der Landesmeister im Jahre 1990, als ich Milan durchaus nicht stärker sah als den FC Bayern, da sind die Tore eines Inzaghi und vor allem ist da ein Präsident Berlusconi – geht gar nicht.

Zum Schluss noch Liverpool. Die ich vielleicht am wenigsten von allen missbillige, schließlich müssen sie ja aktuell Chelsea raushauen, aber auch hier gab es eine Begegnung: das Finale des europäischen Supercups 2001, als wir zur Pause 0:3 hintenlagen und trotz Aufholjagd mit 2:3 unterlagen. Das wäre noch gegangen, aber einen Markus Babbel – zuvor neben Kuffour die „Persona non grata“ der damaligen bayerischen IV – im Reds-Trikot feiern zu sehen, der dann auch noch einzelne Bayern-Spieler zum Mitjubeln aufforderte – widerlich…

Ich bin sehr nachtragend, beim Fußball ganz besonders. Und deshalb geht die Championsleague für mich in dieser Saison eigentlich gar nicht mehr.

Der UEFA-Pokal das unbekannte Wesen

In Ordnung. Man muss sich den Tatsachen stellen. Eher spielt der FC Bayern in der nächsten Saison im UEFA-Pokal, als das der VfB noch… Naja, die Pferde vor der Apotheke… Ach was soll’s…

Nachdem wohl alles darauf hinausläuft, wollte ich mich mal näher mit dem Modus beschäftigen. Da hat die UEFA in den letzten Jahren ja einiges verschlimmbessert.

Qualifizieren müssen sich die Bayern wohl nicht. Es sei denn, sie rutschen noch auf einen UI-Cup-Platz ab, aber 9 Punkte Vorsprung auf Platz 6 bei noch zu vergebenden 12 Punkten sollte reichen. Wollen wir mal hoffen.

Zum Modus:

Hab’s mir gerade rausgesucht. Gleich die erste Frage: Was soll das?

Nach zwei Qualifikationsrunden bestreiten 80 Mannschaften in Hin- und Rückspiel die erste Runde, ehe die 40 siegreichen Teams anschließend die Gruppenphase austragen. Dabei gibt es acht Gruppen mit jeweils fünf Mannschaften. Jede Mannschaft muss vier Begegnungen absolvieren, zwei zu Hause und zwei auswärts. Die drei Erstplatzierten jeder Gruppe bestreiten mit den acht Dritten der UEFA Champions League-Gruppenphase die Runde der letzten 32.

Macht also insgesamt (ohne Qualifikation) 15 Spiele bis zum Titel. Klingt irgendwie wie ein Abklatsch der Championsleague. Warum schafft man nicht direkt alles ab und gründet eine Europaliga?

Wie auch immer. Die Bayern werden ja wohl in der ersten Runde gesetzt sein und die Gruppenphase sollte man auch überstehen. Rufe ich mir die letzten Begegnungen der verbliebenen deutschen Teilnehmer in Erinnerung, scheint es ja kein großes Problem zu sein, mindestens bis ins Viertel- oder gar Halbfinale einzuziehen. Auf der anderen Seite: Die Bayern kriegen bestimmt auch hier ein vorzeitiges Ausscheiden fertig…

Abwarten. Noch ist rechnerisch was bzgl. Königsklasse möglich. Allein der Glaube fehlt mir. Bis zum Samstag, 15:30. Dann geht’s wieder mit mir durch…

P.S. Was hat Schalke eigentlich dieses Jahr im UEFA-Pokal gemacht…? 😉