Die Augsburger in der Arena – ein Hauch von 2001.

Nach langer Zeit einmal wieder ein Spielbericht über ein Spiel unseres FC Bayern, der nicht auf Live-Bildern basiert.

Gerade habe ich die Aufzeichnungen der üblichen verdächtigen TV-Sendungen konsumiert und in Verbindung mit Euren Kommentaren hier, Twitter und Facebook kann ich mir – so denke ich zumindest – ein ganz gutes Bild machen.

Die Bayern spielten gegen Augsburg und so schwer wie phasenweise das Hinspiel wurde es auch am Samstag.

Augsburg hatte so gar nicht die Absicht uns die drei benötigten Punkte freiwillig zu überlassen. Zu dumm vor dem wichtigen Spiel in Dortmund. Andererseits hatte ich nichts anderes erwartet.

Blöd wiederum, dass wiederum unsere Spieler offenbar dachten, dass das Problem mit dem Gegner nach 24 Sekunden erledigt gewesen zu sein schien. Falsch gedacht.

Kurz danach sahen die 69.000 Zuschauer bis zur Halbzeit ein Spiel, das völlig zu Recht beim Kabinengang remis stand.

Was wir als Bayern(-Fans) daraus lernten?

Das wir unsere nächsten Gegner unserer Defensive nicht zwingend alleine aussetzen sollten. Was wohl Dortmund oder Real mit uns anstellt, wenn wir uns – defensiv (also alle elf Spieler) – so präsentieren? Mhm.

Gegen Augsburg reichte es dann zum Ende doch noch zum zwar knappen, aber insgesamt wohl verdienten Sieg.

Nicht mehr und nicht weniger war hier das Ziel. Schließlich sind wir alle in der (vor-)entscheidenden Phase der Saison. Und hätten wir zum Start in die Rückrunde nicht… ach lassen wir das.

Gut an dem Spiel war, dass

– wir das zweite Tor noch gemacht und dann kaum mehr zugelassen haben
– Herr Schweinsteiger wieder dabei war und offenbar integriert wirkte (90 Minuten mehr Spielpraxis)
– Herr Ribéry weiter unsere Turbo-Lebensversicherung ist
– Herr Gomez sich von Spielzeit zu Spielzeit zu steigern vermag

Undsoweiterundsoweiter.

Mir gefiel das, was ich in den jeweiligen Zusammenfassungen gesehen habe. Es gab hier wie da eine Situation, die man eventuell mit Elfmeter hätte bestrafen können, es gab Chancen in Hülle und Fülle – auch in ihrer Verteilung dem Ergebnis angemessen und sowohl Augsburg als auch wir können damit leben.

Ohnehin hat man in dieser Rückrunde den Eindruck, dass Augsburgs Tabellenstand mehr als täuscht und Ergebnisse wie das 0:0 gegen Dortmund kein Zufallsprodukt sind. In dieser Form hat Augsburg nichts mit dem Abstieg zu tun. Zu Recht.

Was gut für uns ist?

Seit vorgestern gilt jede Konzentration dem BVB. Nicht Real, nicht Mainz, nein, allein der BVB ist das Thema. Und wir sind gut drauf, besser als im Hinspiel. Ob es zum benötigten 3er reicht? Wir werden es erleben.

Warum aber der obige Titel?

Wenn man ein Spiel nicht live verfolgen kann, sondern nur auf seehr langsame (kein 3G) Smartphone-Apps angewiesen ist, kann man nicht einschätzen, wie sehr Spielstände der Spiel-Realität entsprechen. Auf jeden Fall durchlebte ich ein Wechselbad.

Ein frühes 1:0 der Bayern mit der Perspektive auf ein „Schützenfest“ und ein „langes“ 0:0 der Dortmunder in Wolfsburg.

Positiv.

Dann – in gleicher Minute – der Ausgleich für Augsburg und die schwarzgelbe Führung in Wolfsburg.

Nicht gut. Erinnerungen an 2001. Aber diesmal anders herum für uns Bayern. Nicht Balakov traf in Stuttgart zur Führung und nicht Zickler gleichzeitig in München, nein, eher sah es so aus, als ob wir mit fünf Punkten Rückstand nach Dortmund reisen würden – Perspektive auf Minus 8.

In dieser Konstellation ist unser eigener Arbeitssieg doppelt positiv zu bewerten.

Wie gesagt: Jetzt übermorgen alles in die Waagschale werfen! Sch**ss auf Mainz, sch**ss auf Madrid. In einem Spiel, mit einem Ergebnis können wir diesen läppischen Rückrundenauftakt vergessen machen!

Auf geht’s, Ihr Roten!