Bayern gegen Holland. Schon wieder.

Leute, ich muss mich entschuldigen. Aber was soll ich machen? Es ist EM und Bayern-Themen finden irgendwie nicht so richtig statt. Wohl auch weil unsere Transferabteilung gerade scoutet. Also am TV. Die EM-Spieler.

Was bleibt da noch?

Für mich Twitter und Facebook. Diese Kanäle kann ich einfach öfter mit kleinem Content befüllen. Für einen Blog-Beitrag fehlt die Masse. Neben dem üblichen Zeitproblem. Anyway.

Für Euch bleibt Holland. Geht als Thema immer. Und wie der Zufall zu will, spielt der FC Bayern Deutschland heute erneut gegen unsere Nachbarn.

Beim letzten Mal haben wir Robben ausgepfiffen und 3:2 gewonnen.

Ob es wieder dazu kommt? Wer weiß das schon. Tatsächlich gehe ich eher davon aus, dass sich die Umkehrung der Fußballwelt (aus Sicht der Niederländer) hier fortsetzen wird:

Wir spielen den Gegner in Grund und Boden. Und die Cruyff-Erben pflügen diesen um. Ob unsere Bayern-Lieblinge da heil raus kommen?

Hoffen wir es mal. Und freuen wir uns nach dem Spiel über einen möglichen Viertelfinal-Einzug.

Auf geht’s, Ihr Schwarz-Rot-Goldenen!

Morgen Kinder wird es was geben. Wirklich?

Tatsächlich fängt ja morgen die Fußball EM 2012 an. Eine Tatsache, die mich mal wieder vollends überrascht hat. Ich musste mich – wie auf dem gestigen #tpcgn erwähnt – tatsächlich dazu zwingen, rechtzeitig vor dem Feiertag noch das Firmentippspiel mit Tipps zu befüllen.

Und diese Gleichgültigkeit hat auch – wie man in diesen Tagen immer noch reflexartig hört – nichts mit unserem verlorenen CL-Finale zu tun. Nein. Die EM interessiert mich einfach generell nicht. Erschütternd, oder?

Natürlich nicht.

Bei mir steht die Nationalmannschaft immer an zweiter Stelle. Ist so. Ich bin in erster Linie Fan meines Vereins. Punkt. Und auch nur eines Vereins. Alles andere sind Sympathien. Die Nationalmannschaft wiederum ist der Repäsentant meines Heimatlandes. Somit gebührt ihr mein Respekt und Interesse.

Richtig abgehen – derlei passiert bei mir dann aber erst später. Im Turnierverlauf. Wenn es gut läuft, wie z.B. bei der WM 2010 (die ich dank Herrn Blatters Zuschustern des Turniers als Dankeschön für seine Wiederwahl, eigentlich boykotieren wollte), als Müller und Co. gegen England, Argentinien und Co. brillierten.

Ich stelle mich der Kritik in diesem Punkt, aber diese Ansicht werde ich wohl nie ändern.

Es ist wie es ist.

Wie stehen aber nun die EM Wettquoten für das deutsche Team?

Nach dieser Vorbereitung bin ich da skeptischer als nach der erfolgreichen Qualifikation. Aber Spanien ist schließlich auch geschwächt (und eventuell leicht gesättigt)…

Wie oben beschrieben, habe ich mich gestern zum ersten Mal – ernsthaft – mit den Gruppen dieser EM beschäftigt. Sollte man tun, wenn man seriös vorhersagen will, welche Teams z.B. im Halbfinale aufeinander treffen _können_.

Im Viertelfinale würden wir über Kreuz mit der Gruppe A spielen, also Polen, Russland und Co. – insofern wir uns gegen Portugal und Holland durchsetzen.

Nichts genaues weiß man nicht.

Was für mich aber – momentan – das Wichtigste ist?

Bitte kein zweites Robben-2010-Oberschenkel-Loch. Egal bei welchen aktuellen oder zukünftigen Bayern-Spielern. Danke.

Stell Dir vor es ist Frauen-WM und keinen interessiert es oder Das konstruierte Sommermärchen

In zwei Wochen startet die Frauen-WM. Auf deutschem Boden. Hui.

Persönlich interessiert mich das nicht die Bohne. Und das liegt nicht daran, dass ich vielleicht kein Freund von Frauen-Fußball bin.

Nein. Was mich vor allem stört ist dieses Zwanghafte.

Hurra. Das nächste Sommermärchen!

Oder was will uns diese massive Welle dieser multiplen Marketing-Maßnahmen glauben lassen wollen müssen?

Natürlich ist derlei weder so penetrant noch so umfänglich wie vor der 2006er-Herren-WM in Deutschland, aber konstruiert ist all dies nicht minder.

Also wie alle diese „Märchen“, die wir seit 2006 im Boulevard und allen angeschlossenen Sendern (die drüber berichten dürfen) ertragen müssen. Wintermärchen beim Handball 2007. Sommermärchen EM 2008. Undsoweiter.

Übel.

Entweder es kommt oder es kommt nicht. Das Märchen. Ist leider so. Auch wenn das vielleicht für Planbarkeit von Marketing-Maßnahmen etwas schwierig ist.

Ich sag‘ es mal so:

Vielleicht kommt das Fieber ja noch. So wie 2010. Und dann bestimmt nicht aufgrund der grenzdebilen Werbespots (wirklich noch schlimmer als die Schokoladenaufstrich-Boys) oder freizügiger Playboy-Fotos.

Sondern weil mich der Sport oder das Turnier überzeugt.

Und am Ende des Tages müssen dann auch die Medien und alle, die gerade diese Kampagne fahren, akzeptieren, dass Frauen-Fußball und Frauen WM Quoten einfach eine Nummer kleiner sind. Von mir aus „noch“.

So muss es sich anfühlen, wenn man gegen den FC Bayern spielt

Die Spanier sind gestern verdient in das Endspiel dieser Weltmeisterschaft eingezogen. Zum ersten Mal in ihrer Geschichte. Aber sie waren ja auch zum ersten Mal in einem Halbfinale.

Kann man sich kaum vorstellen. Vor allem wenn man gestern diese Dominanz, Ballsicherheit und Geschwindigkeit bewundern durfte.

Da hatte Deutschland keine Chance. Nicht das Deutschland von gestern. Ohne Müller und mit Trochowski. Statt Kroos.

Schade.

Denn Kroos war der Müller vom Championsleague-Finale.

Hätte er den Ausgleich geschossen, dann…

Hat er aber nicht. Und somit nahm das Spiel seinen Lauf.

Davon ab: Selbst wenn die Spanier den Ausgleich hätten hinnehmen müssen – die hätten dann halt einfach eine ihrer vielen Chancen verwertet. So einfach ist das.

Womit wir beim FC Bayern sind.

Wie die Deutschen gestern, mussten sich wohl einige unserer Gegner in der letzten Saison gefühlt haben. In manchen Spielen. Dieses Kaputtspielen, dieser 90%-Ballbesitz.

Interessante Erfahrung. Für Bayern-Fans.

Trotz allem: Von dieser deutschen Mannschaft war es eine klasse WM. Wohlgemerkt von Deutschland. Der Rest war eher fad.

Vor allem aber, weil es unerwartet kam. Alles andere an dieser WM war ja konstruiert. Die Stimmung, das Sommermärchen und all die vielen Fußballfans. Kaum zwei Jahre rum und plötzlich waren sie wieder da.

Die Fans, die man sonst nie sieht. Die Autokorsos. Schon nach dem ersten Spiel.

Ich habe/hatte dafür nix übrig. Sorry. Es kann ja jeder machen, was ihm gefällt, aber ernst nehmen muss ich das nicht.

Auch nicht die Tränen. Den Herzschmerz.

Wer Barcelona erlebt hat, ok.
Wer mit seinem Verein, nach verzweifelten Kampf über eine ganze Saison, dann doch noch absteigt, ok.
Wessen Mannschaft aussichtslos zurücklag und dann doch zum Aufstieg, zum Titel stürmte, ok.

Aber weil in einer vom Boulevard aufgeheizten Stimmung eine deutsche Mannschaft gegen den Top-Favoriten des Turniers über das gesamte Spiel so gar keine Chance hatte?

Nö.

Wer es mag, gerne, ich nicht.

Und bald is sowieso wieder a Ruah.

Mein Tipp für das Finale? Eigentlich ja Holland. Aber dann verliere ich mein Tippspiel. Also Spanien? Um gegen den Weltmeister ausgeschieden zu sein?

Keine Ahnung, Ihr?

Ich sag jetzt mal was ganz Doofes, aber

bei der anstehenden WM sind mir die Holländer mehr als sympathisch.

Nein, doch. Ganz ehrlich.

Aber wieso auch nicht. So als Bayern-Fan haben uns unsere Holländer in dieser Saison verzaubert. Ein bärenstarker Kapitän, ein Trainer, der uns nach Jahrzehnten endlich den Fußball gebracht hat, den wir zuvor immer nur bei anderen bewundern durften und ein Flügelflitzer, der in Deutschland und vielleicht auch in Europa auf der Liste der potentiellen Fußballer des Jahres weit oben stehen dürfte.

Wieso sollte man dann – neben der deutschen Nationalmannschaft – also nicht der Elftal die Daumen drücken?

Für mich kein Widerspruch.

Vor allem nicht, wenn ich solche Zitate lese. Auch wenn derlei den hanseatischen Fußballanhängern ein leichtes Stechen beschert…

Rafael hat mir gesagt, wenn Bayern ihn fragen würde, ob er käme, würde er mit dem Fahrrad nach München fahren, nur um hier einen Vertrag zu kriegen. Er wollte auch gerne nach München wechseln.

Die einzig wahren Fans.

Heute machte mich/uns mein/unser Lieblings-Schalke-Blogger-Twitterer auf einen Link aufmerksam.

Auf diesen hier.

Was genau dahintersteckte, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden. Wer weiß das schon.

Persönlich schmunzeln musste ich allein deshalb, weil ich genau die gleiche Übersicht (für die Bayern-Fans, -Fanclubs) schon vor Jahren erstellt habe…

Ergebnis: Identisch.

Aber was sagt uns das?

Für mich gilt die Gleichung: Je mehr Fans man hat, desto mehr Erfolgsfans sind darunter. Geht ja auch gar nicht anders. Erfolgsfans kommen mit dem Erfolg. Der öffentlichen Präsenz.

(Regionale) Vererbung des Fan-Leidenschaft erhöht dagegen nicht die Gesamtzahl der Fans, sondern sichert „lediglich“ die Durchdringung. Ist nun das eine oder das andere schlimm?

Weder noch. Zumindest nicht solange man sich seines eigenen Fan-seins bewusst ist.

Und was sagen eigentlich all die Schalke-Fans ausserhalb von NRW zu dieser Insinuation, die die Zeit da in den Raum stellt?

Wer will schon zu den Blatter-Festspielen?

Heute startete der erste Durchgang des Ticketvorverkaufs für die WM 2010. In Südafrika.

Ich erinnere mich noch an das Chaos, die Intensität und die Ereignisse rund um die letzte WM. In Deutschland. Und die Ticketvergabe. Darüber wurden sogar Bücher geschrieben. Zumindestens in Teilen. Ich sach‘ nur Goosen.

Und jetzt? Kennt irgendjemand, irgendjemanden, der sich das Thema in Südafrika antun will?

Wer bitte fährt denn freiwillig zu einer WM, wo die Nationalspieler wahrscheinlich Tag und Nacht bewacht werden müssen und man als Tourist besser ganz genau aufpasst, ob man nicht gerade falsch abbiegt?

Nein.

Ich bin immer noch der Meinung, dass Afrika – auch Südafrika – ganz andere Probleme hat und bestimmt (noch) keine Fußball-WM ausrichten muss. Als ob danach all die Probleme rund um Armut, Kriminalität, Korruption und den ganzen Rest gelöst wären…

Verschwörungstheorien sind hier zwar fehl am Platze, aber es ist doch mehr oder weniger ein offenes Geheimnis, dass Südafrika 2010 unbedingt die WM bekommen musste, nachdem der Deal (rund um Blatters Wiederwahl) 2006 schiefgegangen war. Schließlich wurde extra deshalb ja diese imho bekloppte Kontinent-Rotation eingeführt, damit es nur ja Südafrika werden kann.

Völlig abwegig? Von mir aus. Trotzdem muss ich die Blatter-Festspiele dort nicht mögen.