Ich kann gar nicht soviel fressen wie ich kotzen müsste!

Der Zustand der kritischen Masse hat sich zwar seit gestern leicht gebessert, trotzdem sehe ich keinen Anlass meine spontane Wortwahl zu überdenken.

Ich hätte mir ja schon was denken können. Als ich sah, wer dieses Spiel als Schiedsrichter leiten sollte. Rafati.

Da war doch was. Stimmt. Bochum. 3:3. Ein böses Omen?

Teilweise. Später dazu mehr. Ebenso wie zur phasenweise mehr als schlechten, wenn nicht zu sagen erschreckend schwachen Vorstellung der bayerischen Kicker gegen den bisherigen Tabellenelften.

Zunächst einmal möchte ich mich um etwas ganz anderes kümmern.

Den sogenannten Bayern-Bonus, -Dusel und was draus geworden ist.

Sollte es so etwas überhaupt jemals gegeben haben und nicht nur in den Köpfer einiger verwirrter Fußballanhänger, dann bekommen die Bayern es in dieser Saison aber mächtig heimgezahlt, oder?

Es geht hier gar nicht um Verschwörungstheorien und ich bin auch weit davon entfernt Schiedsrichtern und deren Assistenten hier Absicht zu unterstellen, aber die Liste liest sich inzwischen schon wie ein Who-is-who der Fehlentscheidungen. Grundlagen-Kurs, Schiedsrichterlehrgang DFB/DFL.

Diese Liste – um mich hier nicht angreifbar machen zu lassen – kommt übrigens nicht von mir (dafür habe ich schon seit einiger Zeit keine Ressourcen mehr), nein, Sie kommt von den Freunden der Wahren Tabelle.

Und laut deren Übersicht haben die Bayern heuer zwar auch Tore und einen Elfmeter „geschenkt“ bekommen, aber entscheidende Fehler kosteten die Klinsmanntruppe inzwischen fünf Punkte. Tabellenführung. Und zwar klar.

Allein Kloses gestrige 1:0. Wie – um Himmels willen – kann man da als Schiedsrichter-Assistent auf Abseits entscheiden? Das war so klar kein Abseits, dass es schon beim Zuschauen weh tut. Mir zumindestens.

Und mit einem 1:0 im Rücken, wäre das Spiel eventuell ein klein wenig anders verlaufen.

Aber die Schiedsrichter-Entscheidungen in dieser Saison sind bestimmt und auf gar keinen Fall die Ursache für die Probleme der Münchner mit der Tabellenführung. Ein Grund vielleicht. Unter vielen (gar nicht erst will ich über die beiden Elfmeter-würdigen Situationen (Petit gg. Klose und Broich gg. Donovan) reden).

Womit wir zu Punkt zwei auf meiner persönlichen Liste kommen: Der Chancenverwertung.

Meine Güte. Was sind die Bayern in dieser Spielzeit schlecht im Verwerten ihrer Torchancen. Kein Team hat offenbar mehr Großchancen. Wahrscheinlich wären wir ebenfalls schon mit Abstand Spitzenreiter, wenn wenigstens hier die Quote besser wäre.

Im gestrigen Spiel gab es allerdings noch nicht einmal etwas, was man dieser Kategorie zuschreiben könnte! Oder kann sich jemand an Großchancen wie z.B. im HSV-Spiel erinnern?

Ein zweiter Grund.

Der dritte und entscheidende Grund, zu dem kommen wir jetzt.

Die Mannschaft (und hier sollten Leser, denen Kraftausdrücke nicht so zusagen, besser aufhören)!

Zunächst mal in der Einzelkritik.

Rensing: 3

Im Gegensatz zum HSV- und Hertha-Spiel an keinen entscheidenden Gegentoren beteiligt, dafür war der FC auch wirklich zu ungefährlich. Deshalb diesmal eine neutrale Bewertung.

Lahm: 3

Solide Leistung, aber nicht überragend. Rannte sich auch immer wieder im kölschen Abwehrbollwerk fest.

Demichelis: 4

Ließ sich von van Buyten anstecken und erinnerte an seine schlimmsten Ausfälle zu Beginn seiner Bayern-Zeit. Ich befürchte seine Formkurve zeigt steil nach unten. Soviel Unsicherheit, so wenig gutes Stellungsspiel.

van Buyten: HZ1: 6, HZ2: 4, insgesamt also: 5

Heilige Scheiße. Was van Buyten in HZ1 gezeigt hat, habe ich ja seit Kuffour und Babbel auf dieser Position nicht mehr gesehen! An jedem Gegentor der Kölner ursächlich beteiligt (1,5 Fehlpässe zum Gegner, vor dem 0:2 im eigenen 5er auf Raumdeckung umgeschaltet). Und dafür lasse ich auch die fehlende Spielpraxis nicht gelten. Das mag für die belgische Nationalmannschaft reichen, nicht aber für den FC Bayern.

In HZ2 dann ein besseres Bild. Und noch später, als er Mittelstürmer spielte, steckte er in Sachen Engagement und Gefährlichkeit nicht nur Klose, Donovan und Podolski in die Tasche, nein, er hätte fast auch noch den Ausgleich erzielt. Unfassbar. Somit konnte er sich zumindestens auf eine Gesamtnote 5 retten…

Oddo: 3

Schlimm genug, dass ich einen wie Oddo loben muss. Auch wenn es nach Lell auf jeden Fall nur besser werden konnte. Aber was der Flanken-Italiener gegen Köln anbot war tatsächlich gar nicht so schlecht. Zumindestens offensiv war das gestern im Rahmen.

Die eine oder andere gute Flanke und Zug nach vorne. Das es defensiv, im Spiel eins gegen eins und in der generellen Ballsicherheit Probleme gab, ist man von dieser Seite bei den Münchnern ja gewohnt. Von daher: Fast schon ein Lichtblick, allein, so hat er in der Hinrunde auch anfangs gespielt und danach ging es nur noch bergab, bis zum Gipfel in Stuttgart.

Zé Roberto: 4

Zé ist ein Phenomän. In jeder Hinsicht. Seine Kunst braucht immer wieder Pausen. Gestern war so eine. So fiel auch ihm keine Lösung der 10-0-0-Aufstellung der Kölner ein. Schade.

ab 65. Borowski: 4

Sein Einsatz brachte mir die Hoffnung auf Jokertore. Diesem Image wird Borowski aber immer weniger gerecht. Fiel nicht weiter auf. Keine Fehler, aber auch keine erinnerungswürdigen Aktionen.

van Bommel: 4

Ach, der Mark. Auf der anderen Seite: Im Gegensatz zu vielen seiner Mitspieler ist er wenigstens gelaufen. Und zwar jede Menge. Allein, zumeist den Gegnern hinterher und somit höchst ineffizient. Wo ist nur Deine Stärke der Vorsaison hin, Mark?

Normalform sieht anders aus und so gibt es auch keinen Grund den Vertrag zu verlängern. Egal ob um ein, zwei oder drei Jahre. Schade.

Schweinsteiger: 5-

Herrschaftzeiten. Ist er jetzt etwa vom Pizarro-Syndrom befallen? Nach Vertragsverlängerung immer nur noch schlechter zu werden?

Heilige Scheisse war das schlecht, was derBastian in HZ1 angeboten hat.

Hat er überhaupt einen Zweikampf gewonnen? Jeder Ball landete doch nach 10 Sekunden direkt wieder beim Gegner, was dieser wiederum direkt in einen Konter ummünzte. Für diese Frechheit, die er selbst wohl als Leistung bezeichnen würde, sollte er tatsächlich mal für zwei, drei Spiele auf de Bank.

Unfassbar. Und während des Spiels hatte ich noch ganz andere Gedanken über ihn…

ab 46. Altintop: 3

Klare Verbesserung zum Katastrophen-Schweinsteiger. Um 100% (Ballsicherheit, Zweikampfverhalten). Nicht nur die Flanke zum 1:2 geschlagen, nein, jetzt hoffentlich auch in den Augen Klinsmanns der Top-Kandidat für die Startelf auf dieser Position.

Ribéry: 4-

Bei unserem Franck habe ich mich lange zurückgehalten und aufgrund seiner Fähigkeiten, seiner Verdienste und seiner Wichtigkeit für unser Spiel, den Mantel des Schweigens über seine zuletzt gezeigten Leistungen gelegt.

Gestern allerdings ist mir da der Kragen geplatzt. Bei allem Respekt: Das war ein großer Haufen Scheisse, Herr Ribéry.

Ribéry spielt nur offensiv. Im wahrsten Sinne des Wortes. Er bleibt bei Ballverlust zumeist an der Mittellinie stehen und schaut seinen Mitspielern hinterher. Er erobert keine Bälle (mehr) zurück. Und rennt sich immer wieder fest, anstatt über eine Veränderung seiner Spielweise nachzudenken. Inzwischen sollte nämlich auch der letzte Defensive der Liga die Wege und Finten Ribérys auswendig kennen…

Ribéry ist ein ausserordentlicher Spieler mit einem Weltklasse-Repertoire. Aber er ist kein Spielmacher und kein Leader. War vielleicht bekannt. Was wir jetzt erst wissen, ist aber, dass er schon ein wenig eine Diva ist. Wenn ich sehe, wie eingeschnappt er teilweise reagiert, wenn einer seiner (dummen) Mitspieler bei seinen Aktionen mal wieder nicht mitspielen konnte – sowas geht nicht. Da hat man den Eindruck, Ribéry betrachtet Mitspieler nur als Doppelpass-Prellwand.

Es kann nicht sein, dass unser Spiel, unser Erfolg so sehr von den Launen des kleinen Franzosen abhängig ist!

Herr Klinsmann, übernehmen Sie.

Klose: 3-

Was hätte es für ihn für ein Spiel werden können, wenn man ihm nicht sein 1:0 geklaut hätte? Zumindestens ein besseres. Unauffällig wie zuletzt meistens, aber trotzdem mit erster Groß-Chance des Spiels (70.Min.?) zu einem weiteren Tor, welches lediglich die gute Reaktion des Kölner Keepers verhinderte.

Naja.

Podolski: 5

Was war das denn, Podolski? Ein Schuss auf’s Tor, ansonsten Standfußball? Selbst wenn man die lange Pause und die damit verbundene fehlende Spielpraxis berücksichtigt: Alter, das ging gar nicht!

Was sollte das Gelaber, bis zum Schluss, Gas und sowieso alles für den FC Bayern geben zu wollen? Selten zuvor zeigte sich, wie wenig ein Podolski – von seinen Fähigkeiten und seiner Einstellung – zum Klinsmann-Klub passt.

Schlimm. noch schlimmer, dass wir auf so’ne Type bis zum Saisonschluss angewiesen sind!

ab 46. Minute Donovan: 4

Es wird Zeit das er geht. Bemerkt, dass er auf dem Platz stand, hat man ohnehin nicht. Seine beste Aktion war noch, dass er beim Novakovic-Kopfball auf der Linie stand. Vielleicht wäre alles ganz anders verlaufen, wenn er diesen Ball in der letzten Woche gegen Hertha versenkt hätte. Hat er aber nicht. Diesmal gab es noch nicht mal ’ne Chance. Zum Glück ist uns das noch aufgefallen, bevor wir den Amis die Euros in den Rachen geworfen haben!

Zusammenfassung und generell zur Mannschaft:

Man merkt eben erst, wie sehr jemand fehlt, wenn er fehlt. Luca Toni zum Beispiel, oder Lucio. Der zweite Anzug scheint nicht so richtig zu passen. Und auch wenn ein Ribéry eine Diva ist, so braucht er doch Unterstützung. Ferner wiederhole ich mich da gerne: Wenn zwei bis vier Spieler auf Ribéry draufgehen, wo sind dann bitte die dann freien Mitspieler?

Nein. An einzelnen Spielern kann man es eigentlich nicht festmachen. Es ist die Einstellung, die Motivation. Und hier kommt Klinsmann ins Spiel. Dafür ist er nämlich zuständig. Und bekannt.

Sieht man ja auch immer. In der zweiten Halbzeit. Jetzt wäre es wichtig, dass mal von Anfang an zu erreichen.

Aber wieso hat jetzt der FC in München gewonnen?

Weil sie gerannt sind. Wie die Bekloppten. Alle für einen, einer für alle. Sie waren ein Team, nicht nur eine Ansammlung von starken Indiviualisten!

Abschließend:

Ausgerechnet Daum, ausgerechnet der FC und ausgerechnet nach 4.011 Tagen.

Aber wie Herr Daum es ja so schön gesagt hat: Irgendwann endet jede Serie. Und „Angst“ vor eben genau dieser Situation, dass Daum einmal beim FC Bayern, bei Uli Hoeneß gewinnen könnte, habe ich schon seit Jahren nicht mehr. Dafür ist in der Beziehung zwischen mir und dem FC, seinen Verantwortlichen und seinen Fans schon lange die Kontroverse raus. Da gibt’s ganz andere Teams, gegen die eine Niederlage viel schwerer wiegen würde.

Für mich.

Für den FC Bayern ist jede Niederlage gleich schmerzvoll.

In diesem Sinne: Auf ein Neues in Lissabon!

Kehrt der Prinz heim nach Köln?

Hoeneß sagt, dass morgen wohl Vollzug gemeldet werden wird.

Offenbar haben die Kölner die letzten 2,50 Euro aufgetrieben und die Bayern nun bekommen, was sie wollten. Die Kölner natürlich auch: Ein aufgewärmtes Sommermärchen.

Das Beste an der Meldung ist allerdings das hier:

Trotzdem müssen die Rheinländer noch aufpassen, denn der Vierjahresvertrag bis 2013 kommt nur zustande, wenn die „Geißböcke“ in der Bundesliga bleiben und nicht in die Zweite Liga absteigen.

Auf was soll ich da jetzt hoffen? Auf einen Abstieg der Kölner, damit ich meine Fahrstuhl-Einschätzung der Domkicker nicht revidieren muss oder auf einen Verbleib in der höchsten deutschen Spielklasse, damit wir endlich diesen Anti-Fußballer Störfaktor loswerden?

Schwierig.

Zumindestens sind die Diskussionen jetzt wohl beendet. Das reicht mir für’s Erste.

Ein Petit macht noch keinen Sommer oder Wir sind keine Club-Fans

Nein. Ich will hier weder provozieren, noch sonst irgendwie wieder Öl ins gelöschte fränkisch-bayerische Argumentativ-Feuer gießen.

Es geht um den FC Bayern. Beim kölschen FC. Und die „Heimkehr“ des verlorenen Sohnes der Stadt. Lukas Prinz Podolski. Dem Messias. Also neben dem anderen Messias auf der Trainerbank.

Als derPrinz zu Beginn der zweiten Halbzeit damit anfing sich vor der Kölner Fankurve warm zu machen und sich diese fast kollektiv zum Jubelsturm erhob, musste ich unweigerlich an die Szenen des fränkischen Koller beim westfälischen Gastspiel denken.

Allein es gab keine Schmähungen aus dem Bayern-Block.

Ist wohl doch ein anderes Kaliber. Die Prinz-Story.

Selbst als er tatsächlich in Köln ein Tor gegen den FC schoss (und alle „Journalisten“ ihre Geschichte hatten) und sein Jubel so gar nicht ins Bild eines durch und durch bayerischen Kickers passen wollte, regte sich imho kein Widerspruch.

Damit will ich überhaupt keine Wertung abgeben, auch wenn es für einen Gast-Fan immer irgendwie komisch ist, wenn der eigene Stürmer vom Heim-Publikum gefeiert wird. So ist Fußball. So ist Köln.

Wie auch immer.

Immerhin schoss PrinzPoldi ein Tor. Nach einer Einwechslung. Das ist doch mal was. Wenn er das immer machen würde, wäre er bald neben Toni gesetzt.

Ein bißchen viel Konjunktiv. Trotzdem gab’s nach dem Spiel ein, zwei sehr klare Sätze von ihm. Sinngemäß ging es darum, dass es ja auch an ihm liegen würde, wie sich seine Rolle in München ändert.

So isses.

Ob allerdings Herr Podolski in HZ1, als die Kölner noch massiv mit ihren zwei Viererketten verteidigten, ähnlich hätte agieren können und somit nur Klose blass blieb, werden wir nie erfahren.

Wir werden ebenfalls nie erfahren, weshalb Toni in HZ2 den Gomez gab und ein Zé Roberto den Ball auf beide freistehenden Stürmer nicht abgab und insgesamt der FCB die Kölner in der zweiten Halbzeit nicht mit 0:5 oder 0:6, völlig zu Recht, demütigte.

Rückblende.

Vor dem Spiel war ich angespannt.

Nach langer, langer Zeit gab es mal wieder die Gelegenheit die Rekordserie zu brechen. Ebenso die Chance eines Daumschen Sieges gegen die Hoeness-Bayern.

Unvorstellbar.

Aber irgendwann reißt statistisch jede Serie. In diesem Fall will ich das allerdings nicht mehr erleben. Nach 5-10 Minuten war mir klar: Es bleibt dabei.

Der FC spielt immer noch wie eine Fahrstuhlmannschaft. Da helfen auch die vielen Millionen, die Herr Daum in den letzten Jahren verpulvern durfte, nichts.

Einzig Petit ist da ein Lichtblick. Besagter Portugiese ist imho aktuell der einzige Spieler, der gehobenes Niveau bietet.

Sicher.

Man weiß ja, dass nur die verblendeten Kölner Fans sich wirklich „in dieser Liga“ (mit dem FCB) wähnen. Dieses Spiel hat, zu meiner Begeisterung, über 90 Minuten bewiesen, dass da Lichtjahre zwischenliegen. Zwischen FCB und FC jetzt.

Trotzdem hatte ich in HZ1 immer mal wieder kurze Bedenken, dass es 0:0 ausgeht. Zu eindimensional waren viele Angriffe der Bayern, zu verschwenderisch war man mit den wenigen Chancen, zu stabil verteidigten die Kölner mit Mann und Maus den eigenen Strafraum. Die Gefahr eines Kölner Tores sah ich dabei nicht. Eigentlich zu kaum einem Zeitpunkt. Siehe Lichtjahre.

Interessiert war ich nicht wenig am Auftreten eines Luca Toni. Nach seiner Kritik an den ital. Medien, die das hiesige Boulevard in den letzten Tagen vermehrt neben die alltäglichen Poldi-will-weg-aus-München – Geschichten platzierte. Thema „Toni bereut Wechsel nach München“. Blah. Blah.

Was dieser Toni dann allerdings in HZ2 abzog, zeigte mal wieder seine Klasse und vor allem seinen unumstrittenen Status im Kader des FC Bayern.

Das war richtig gut. Hätte er nicht seinen Ball kurz vor der Torlinie a la Gomez vertändelt, Zé Roberto den Ball frühzeitig gespielt und er in der letzten Minute Podolski nicht das Tor geschenkt, er hätte fünf Tore erzielen können.

DAS sollte genug Ansporn sein für die beiden Hierarchie-Verfolger Klose und Podolski.

Ansonsten ist der Rest des Spiel schnell erzählt:

Die Abwehr im neuen, gegen Defensiv-Teams erforderlichen, 3-5-2-System, stand wieder sicher. Selbst ein Lell fiel kaum ab. Besonders hervorheben möchte ich hier aber mal einen Ottl.

Bekommt eben dieser von mir immer wieder Feuer, muss ich durchaus jetzt auch mal zugeben, dass sein Spiel am Samstag kaum Ansatzpunkte zur Kritik gab. So gut wie keine Fehlpässe. Sehr zweikampfstark. Fast schon eine van-Bommel/Zé Roberto-Leistung der Vorsaison.

Respekt. Weiter so.

Zusätzlich tut es Herrn Schweinsteiger offensichtlich immer noch ganz gut, dass Herr Ribéry immer noch nicht ins Geschehen eingreifen kann. Das ist gut so. Das die „zweite Reihe“ so dermaßen in die Bresche springt. Nur so kann man Erfolg haben!

Apropos Erfolg.

Am Mittwoch geht die Championsleague los. Da war das Spiel, die Aufstellung und die Spielweise genau das Richtige.

Die Zeit spielt für uns.

Auf der Suche nach dem Glück

Herr Rossi Podolski sucht das Glück.

Nur, was ist Glück für Herrn P.?

Fußball zu spielen. Idealerweise in Köln. Seinem Viertel. Seiner Straße. Mit denJungs.

Das (kölsche) Boulevard unterstützt ihn nach Kräften in diesem Weltbild.

Wieso eigentlich?

Na weil dann alles gut wird. Mit Daum UND PrinzPoldi muss sich Real warm anziehen. Und Chelsea auch.

Anyway.

Was wollte ich eigentlich sagen?

Achso. Ja.

Guess what? Mir geht das Thema auf die Nerven.

Nur weil man Herrn P. in Köln den Hintern abgeputzt hat, muss das nicht auch für den Rest der Welt gelten. Gibt es ein Naturgesetz, dass man als Profifußballer, der, ganz nebenbei übrigens, jede Menge Geld überwiesen bekommt, nicht richtig arbeiten muss?

Das man was geschenkt bekommt, sich nicht ständig verbessern und gegen die Konkurrenz beweisen muss? Ist das in Köln so? In Bremen doch bestimmt auch nicht, oder?

Klar kann man sich fragen, ob Hoeness‘ Aussagen vielleicht ein wenig zuviel des Guten waren, aber welchem Bayern-Fan spricht man da so langsam nicht aus dem Herzen?

Ich habe wirklich seehr lange die argumentative Hand über Lukas P. gehalten. Auch und gerade hier. Als alle schon zu Makaay-Zeiten darüber am Motzen waren, dass er in München nicht die gleiche Behandlung bekommt wie in Köln, dass man ihn nicht mal 10 Spiele spielen lässt, bevor man einen Mundwinkel verzieht, dass er das berühmte Scheunentor nicht trifft…

Ein Stürmer beim FC Bayern muss brennen. Und zwar auf einen Einsatz. Wenn der kommt, muss er Gas geben. Und zuschlagen. Tore schießen ohne kurze Anlaufzeit. Wer x-mal nach seiner Einwechslung kein Tor erzielt, kann sich nicht wirklich wundern, dass er irgendwann nicht mehr eingewechselt wird, oder?

Sicher.

Ich kann Poldis Frust verstehen, wenn er ihn darauf bezieht, dass Klose immer durch- oder zumindestens von Anfang an spielen durfte. Aber wenn ich mich recht entsinne, dann bekam derPrinz doch auch seine Chancen, oder? Wieder und wieder.

So.

Und jetzt redet er davon, dass er sich das alles mal bis zum Winter anschauen will.

Schön.

Dann sind wir uns ja einig, Lukas!

Nur konsequent, Herr Daum

Beim FC wurde der neue Kapitän ernannt. Von Herrn Daum.

Wer es wurde? Ümit Özat.

Ausgerechnet der Spieler, den ich als einzigen, nach dem Testspiel der Bayern in Köln noch in Erinnerung habe. Aufgrund seiner „einfühlsamen Betreuung“ unseres Stand-by-10ers Toni Kroos.

Auf der anderen Seite ist diese Entscheidung nur konsequent, hat Herr Daum doch offenbar erkannt, worum es für den FC in der 1.Liga mal wieder geht:

Mit Kampf gegen den abermaligen Abstieg.

FC Bayern-Transfergerüchte 0809#002

Aus die Maus.

Der FC Bayern hat offiziell alle Transfergerüchte für die kommende Saison beendet. DerJürgen höchstselbst hat den Kader für vollständig erklärt.

So.

Das kann man jetzt auf zweierlei Arten beurteilen.

Erstens: Die Bayern vertrauen auf ihren aktuellen Kader oder

Zweitens: Keiner der Wunschspieler wollte zum FCB.

Es gibt mit Sicherheit genügend Anhänger für beide Theorien.

Zuletzt habe ich ja heftig mitdiskutiert ob ein Hleb und ein Gomez zu uns müssen, sollen, oder dürfen.

Hleb wechselt von Arsenal (mein Lieblingsverein in England) wohl zu Barca (mein Lieblingsverein in Spanien). Das kann ich durchaus verschmerzen. War bei Henry genauso. Darüberhinaus ist Barca aber sowas von im Umbruch. Vor ein paar Tagen wurde fast der Präsident gestürzt. Da kann es schon mal sein, dass der eine oder andere zusätzliche Schein über den Tisch geht. Um der „schon immer vorhandenen Liebe zu diesem Top-Verein“ ein wenig auf die Sprünge zu helfen.

Ganz ehrlich: Ich habe dafür Verständnis. In der letzten Saison waren die Bayern in dieser Situation und haben den Geldsack ganz heftig geschüttelt. Ribéry und Toni wären sonst bestimmt nicht in München gelandet…

Bei Gomez liegt der Fall ein wenig anders.

Ich würde mal vermuten, dass a) hier sein Berater mal am ganz großen Rad drehen wollte, b) der VfB mehr Geld verlangte, als die Bayern für einen Spieler zu zahlen bereit waren, der eine mehr als grottige EM gespielt hat und c) nächstes Jahr auch noch eine Transferperiode kommt. Kommt ganz darauf an, was für eine Serie PrinzPoldi spielt.

Apropos Podolski.

Das Thema ist so tot, toter geht’s nicht.

In Köln hält das allerdings niemanden davon ab, weiter Schlagzeilen zu produzieren.

Vor allem im Kopf des einzig wahren Bundestrainers schwirrt so einiges. Und über den FCB weiß Herr Daum ebenfalls bestens Bescheid.

In der Sommerpause sollte der deutsche Nationalspieler an den VfB Stuttgart verkauft werden. Das erklärte Christoph Daum […] „Wenn ich in München nicht mehr gebraucht werde und man mich abgeben will, dann nur nach Köln“, zitiert Daum den dreifachen EM-Torschützen. Danach habe Daum dem Ex-Kölner signalisiert, dass die Domstädter bereit wären, Podolski zurück an den Rhein zu holen.

Von mir aus. Dann sind wir halt auch noch Menschenhändler. Oder sonstwas. Was er halt auch immer damit sagen will.

Tatsache ist, dass es in meinen Augen nur einen Trainer geben kann, der demPrinz in München zum Durchbruch verhelfen wird: Jürgen Klinsmann.

Und das sagt er jetzt auch.

Klinsmann betonte, dass er in der kommenden Saison nicht nur auf Torschützenkönig Luca Toni und Nationalstürmer Miroslav Klose, sondern auch ganz besonders auf Lukas Podolski setzt. „Ich habe ihm in der Zeit bei der Nationalmannschaft viel geholfen und kann ihn charakterlich und sportlich sehr gut einschätzen. Ich weiß, wie ich ihn anzupacken habe und denke, wir werden noch viel, viel Freude an ihm haben“

Eben.

Aber zurück zum Anfang.

Bevor rund um die EM all diese Gerüchte aufkamen, wer denn jetzt noch alles zum FCB kommen wird, habe ich wirklich gedacht, dass auch der aktuelle Kader (mit den Ergänzungen Borowski und Butt) sehr gut aufgestellt ist, noch jede Menge Potential hat.

Vielmehr bin ich sogar fest davon überzeugt, dass durch den Trainerwechsel und eine veränderte Philosophie, die abgelaufene Saison noch nicht das Ende der Fahnenstange gewesen sein muss.

Borowski und Butt sind zwei Ergänzungen, die perfekt passen. Denn Rensing braucht einen Backup und Borowski unterstützt zum einen das defensive Mitteld um Zé Roberto (letzte Saison, ab und mal mit Pausen), van Bommel (ab und mal ’ne Sperre) und Ottl (noch viel Luft nach oben) und zum anderen die Offensive. So ein wenig wie Ballack. Nicht dass uns Ballack fehlt. Nein. Aber seine Spielweise ähnelt der des Chemnitzers. Und das bringt weitere Optionen im Offensivspiel.

Kurzum: Wenn es Klinsmann tatsächlich gelingt, (noch) mehr Automatismen, mehr Geschwindigkeit und Spielfreude zu implementieren. Dann, ja dann brauchen wir doch keine neuen Spieler, oder?

Schumi, Poldi, Weber und das kölsche Boulevard

Aarg.

Ich kann’s nicht mehr hören.

Der ehemalige Formel-1-Star Michael Schumacher könnte zum Helfer bei der Rückholaktion von Lukas Podolski zum 1. FC Köln werden. Nach Angaben des „Express“ soll Schumi-Manager Willi Weber mit seinem Klienten über einen möglichen Transfer von „Poldi“ gesprochen haben.

Kann ja sein, dass Herr Weber nach all den Jahren im Rampenlicht ’ne Profilneurose hat und deshalb nach dem Rückzug seines besten Pferdes im Stall (Mischael) und dem Desaster seiner Zweitbesetzung (Raalf) mal wieder die Schlagzeilen gesucht hat, aber:

Geht’s noch??

Ich ertrag‘ diesen ganzen Mist echt nicht länger. Zumal ich hier in der Region mit diesem Zeug seit Monaten in den versammelten Medien zugeballert werde.

Da ist man dann bald soweit, dass man sich Poldi nach Köln wünschen würde, dann der FC erneut absteigt, um endlich den Glorifizierungen rund um Daum und Poldi in dieser Stadt ein endgültiges Ende zu setzen!

Vielleicht wird das dann alles wieder etwas normaler…

Klassischer Auftakt

Der Spielplan ist draussen. So schnell hätte ich damit noch gar nicht gerechnet.

Wie auch immer. Der FC Bayern spielt als Meister das Eröffnungsspiel gegen den Hamburger SV. Nordderby.

Find‘ ich prima.

Vor allem weil wir dann hoffentlich endlich mal klar machen, dass die letzten Ergebnisse der Hanseaten gegen uns nur ein Ausrutscher waren.

Auf der anderen Seite: Es ist der Klinsi-Auftakt, da wird die Euphorie wahrscheinlich auf dem höchsten Punkt sein. Ebenso wie die Fallhöhe und ein Ribéry ist dann wohl auch noch nicht wieder dabei.

Es sei denn Klinsi hat in seinem Team auch noch einen Wunderheiler mit aufgenommen…

Was sonst noch?

Naja. Die weiteren Spiele sind ebenfalls nicht ohne.

In Dortmund, gegen Berlin, in Köln und gegen Werder.

Obwohl. Eigentlich auch wieder nicht soo problematisch. Hertha ist immer wieder ein gern gesehener Gast und am dritten Spieltag wird die Euphorie in Köln ohnehin imho schon wieder merklich abgekühlt sein (zumindestens hoffentlich). Und Werder? Nun. In diesem Jahr wird’s dann wohl eher keine Jagdszenen wie im Vorjahr geben. Vor allem nicht in München.

Zusammengefasst hätte der Auftakt für den FCB schlimmer kommen können. Ich freu‘ mich weiter ungetrübt.

P.S. Und ’ne Meisterfeier gegen den VfB oder in Hoffenheim ist doch ebenfalls nicht schlecht, oder?

Good cop, bad cop

Das alte Spielchen.

Die Bayern sind schuld. An der schlechten Leistung von Herrn Gomez bei dieser EM.

Herr Podolski darf jetzt auch was sagen. Und Herr Bierhoff springt ihm zur Seite. Klar geht ja um den FC Bayern. Da müssen die Gutmenschen zusammenstehen.

Was nur irgendwie auffällig ist:

Haben die Bayern zuletzt gesagt, dass sie Gomez haben wollen? Es ging doch eher darum, dass, wenn er auf dem Markt sei, man darüber reden müsse, oder? Gomez ist laut VfB nicht auf dem Markt, also ist das Thema erledigt.

Der (Ex-)Kokser aus Köln darf aber zum Beispiel mal wieder, völlig unbehellig, über eine Verpflichtung von PrinzPoldi faseln. Und das man dafür alles tun würde. Sieht übrigens die gesamte versammelte kölsche Journalie ebenso…

Trotz all dieser Diskussionen spielt Podolski aber eine um 180° verschobene EM. Im Vergleich zu Gomez.

Komisch, oder?

Hat wohl doch nix mit den doofen Bayern zu tun. Passt halt nur schön ins Weltbild.