„Unser Ziel ist es, die Bayern zu schlagen. Ich denke nicht eine Sekunde an eine Niederlage und habe ein gutes Gefühl.“
HSV-Dietmar vor dem Rückrundenauftakt gegen Bayern.
Schlagwort: Beiersdorfer
Weisheiten #83
„Wir wollen nicht, dass hier jemand vier oder fünf Millionen verdient.“
HSV-Beiersdorfer, 2010 immer noch Wunsch Top-20 in Europa.
Verfolgungswahnsinn, Der
So langsam reicht’s mir. Mit all den Schaafs, Allofs, Pagelsdorfs, Stevens und Beiersdorfern!
Jede Woche fühlt sich ein anderer verfolgt.
Checkt Ihr das nicht? Wenn sich alle Schiedsrichter gegen alle Mannschaften verschworen haben, haben wir hier das Hornberger Schießen.
Oder war es vielleicht nur der Frust bei einigen HSVern, nach dem (vielleicht unglücklichen) Ausscheiden im Pokal erneut beim Wolfsburger VfL was liegen gelassen zu haben?
Ich hätte es ja noch verstanden, wenn man sich über den nicht gegeben Handelfmeter beschwert (man kann drüber diskutieren, aber der SR hat’s ja als Handspiel gesehen, nur nicht absichtlich), aber über die Platzverweise??
Herr Stevens bemängelt „dass es ja kein Spiel für vier Platzverweise war“.
Was ist das denn für eine Logik?
Zweimal Gelb ergibt Rot und wenn ein Rauten-Kicker kurz nach seiner Einwechslung mit beiden Beinen in den Gegner springt und kurz danach noch ein Sperren ohne Ball hinzukommt, dann fliegt der eben. Ebenso wie ein Madlung für eine derartige Ringereinlage.
Und was an den Platzverweisen für Mathijsen und Grafite unklar sein soll, will mir ebenfalls nicht in den Kopf. Mathijsen tritt Grafite beim Kampf um den Ball mit voller Wucht in die Kniekehle und dieser kurz danach seinem Gegner auf die Hand.
Alles völlig unstrittig.
Nein. Es muss der Frust sein. Wie immer, wenn es Verschwörungstheorien gibt. Meine Meinung. 😉
P.S. Das Magath dann bei viel später veröffentlichten Aussagen im ASS Stevens zur Seite springt, wo er zuvor noch erfrischend relaxed blieb, macht es nicht strittiger. Die Spieler sind das Problem gewesen, nicht der Schiedsrichter. Nur weil der zur Abwechslung mal alles so bestraft, wie erforderlich. Fingerspitzengefühl fordern immer nur die Betroffenen…
Alles eitel Sonnenschein an der Waterkant
So könnte man meinen. Haben doch Bremen und HSV beide am Wochenende die Chance auf die Tabellenführung in der Bundesliga und die Bayern von eben dieser zu stürzen.
Läuft doch alles super.
Warum dann also sowas? Der Stress der Hamburger ist ja bekannt. Schon vor der drohenden Tabellenführung. Da gibt’s also nix Neues zu berichten…
Die eigene Welt
Hach. Das ist schon schöner, wenn man in seiner eigenen Welt lebt, oder? Man kann sich alles so zurechtlegen, dass das eigene Leben viel angenehmer erscheint, als es ist. Auch das Urteilsvermögen verändert sich, man ist vielmehr sogar davon überzeugt, dass das was man denkt, der Realität entspricht.
In Hamburg, wo der über Monate, gar Jahre umstrittene Manager Beiersdorfer nach dem aktuellen Zwischenhoch des Vereins, seinen Job doch noch bis 2010 retten konnte, greift dies Fieber gerade um sich.
B. sieht eine Verschwörung. Gegen seinen Verein, seine Spieler.
„Ich habe das Gefühl, dass hier willkürlich gehandelt wird.“
Und weiter:
„Vereine, die in den letzten Jahren erfolgreich waren, kommen besser weg.“
Worum geht es eigentlich?
Das HSV-Spieler Thimothee Atouba, seines Zeichens Wiederholungstäter und Zirkusartist, vom DFB-Kontrollausschuss „wegen krass sportwidrigen Verhaltens“ angeklagt wird.
Atouba hat seinem Gegenspieler Streit den Ellbogen ins Gesicht gerammt, der Schiedsrichter hat es nicht gesehen, alle TV-Zuschauer dagegen schon – Anklage. Wo ist das Problem, B.?
Das Naldo für seinen Rückentritt freigesprochen wurde?
Ebenfalls nicht. Hilpert wollte auch hier Anklage erheben, auf Nachfrage bei SR Sippel nahm er davon Abstand. Denn der hatte das Vergehen sehr wohl gesehen und nicht als bestrafungswürdig bewertet.
Da kann Hilpert dann nichts machen, denn an einer Tatsachenentscheidung lässt sich nicht rütteln. Kann man gut oder schlecht finden, ist aber so.
Und nur um Deinem Gedächtnis nachzuhelfen, B.:
Was war das noch mal im Spiel HSV gegen Bayern? Ich zitiere mich selbst:
„Was ist nur mit Spielern wie Atouba los? Zuerst tritt er den am Boden liegenden Altintop auf Rücken und Gesicht und danach noch gegen Lell nach. Mit Gelb war auch er mehr als gut bedient.“
Schon vergessen, B.?
Oder muss ich erst die letzte Saison heranziehen und nach der hanseatischen Kartenflut recherchieren? Schon einmal darüber nachgedacht, dass die vielen Sperren in der letzten Saison mit dazu beigetragen haben könnten, dass der HSV nicht „so erfolgreich war“?
Das übrigens ein van der Vaart in das gleiche Horn stößt ist verständlich, schließlich muss der nach dem Sommer-Transfer-Theater ja noch mächtig gute Stimmung für sich machen…
T Minus 31: Hamburger SV – FC Bayern
Wir müssen uns beim HSV bedanken.
Nein, ganz im Ernst.
Das 1:1 hat endlich dazu geführt, dass das Gequatsche von der Unbesiegbarkeit der Bayern und dem Zählen der Saison-Minuten ohne Gegentor beendet wurde. Ferner faselt jetzt kein Boulevard-Sport-Journalist aus dem zweiten Bildungsweg mehr von einer Saison ohne Punktverlust für die Bayern!
Dieser Punktverlust war verdient. Die Bayern haben im Gegensatz zu den letzten Spielen wesentlich weniger investiert. Kein Zaubern, aber auch kaum Kampf. Zumindestens bis zur 70. Minute, dem 1:0.
Selten kam ein Tor in der letzten Zeit so aus heiterem Himmel wie dieses „Klose-Knie“. Danach drehten die Bayern zwar doch noch einmal auf und versprühten wenigstens ansatzweise so etwas wie Gefährlichkeit, aber gereicht hat es trotzdem nicht zum Sieg.
Warum?
Na weil auch unsere Abwehr es heute nicht komplett auf Normalform gebracht hat. Anders ist kaum zu erklären, dass sich zwei bis drei Hamburger gegen 4-6 Bayern durchsetzen konnten.
Anyway.
Für die Liga wäre ein Sieg der Bayern fatal gewesen.
Galt zuvor nur die Formel:
Zauber und Dominanz = Bayern-Sieg
hätte es fortan auch geheissen:
Schwäche und Glück = Bayern-Sieg
Für die öffentliche Wahrnehmung gilt jetzt doch: Sie sind Menschen Spieler wie Du und ich. Gerade nochmal gut gegangen.
Zum Spiel:
Halbzeit 1 ist schnell wiedergegeben.
Beide Teams stehen defensiv massiv. Bayern fehlt quasi ein Sturm, spielt mehr oder weniger mit 10 Mann, da Klose nur ein Schatten ist. Danke nochmal an… Nein, lassen wir das Fass zu.
Und der HSV?
Als ich hörte, dass RvdV nicht spielen kann, war ich zunächst froh, da ich den HSV so schwächer sah. Weit gefehlt. Ohne ihn lief jeder einzelne Spieler noch mehr, rückte das Team zusammen. Mit ihm hätten wir es wohl einfacher gehabt…
Mit der Aggressivität und der Bissigkeit der Stevens-Kicker kamen die Bayern zunehmend schlechter zurecht. Dabei lief alles fair und im Rahmen ab – muss man heutzutage ja immer besonders erwähnen.
Die aktuelle „Artenschutz“-Debatte führte natürlich dazu, dass die mit Adrenalin gepushten Rauten-Fans, jedes, wirklich jedes Foul an Bayern-Spielern für besonders ungerecht hielten – geschenkt. Man hat im Stadion keine Zeitlupe oder Wiederholung.
Zwei Sachen noch und dann ist das Thema durch:
1. Schweinsteiger „krönte“ seine schwache Leistung mit dem Foul an Boateng. Allein die Tatsache, dass dieser mehr als theatralisch abhob, bewahrte Schweinsteiger vor der fälligen roten oder gelb-roten Karte.
2. Was ist nur mit Spielern wie Atouba los? Zuerst tritt er den am Boden liegenden Altintop auf Rücken und Gesicht und danach noch gegen Lell nach. Mit Gelb war auch er mehr als gut bedient.
Darüberhinaus habe ich keine übermäßige Härte festgestellt. Und für die Fanatiker unter Euch: Ja. Ich habe die Szene mit van Bommel und Atouba kurz vor Schluss in der Wiederholung gesehen. Aber erstens war das mehr ein Rempler mit angelegtem Arm und zweitens ist es natürlich mehr als „witzig“, dass gerade ein Spieler wie Atouba nach seinen eigenen Aktionen derart vehement einen Ellbogencheck van Bommels moniert und eine Karte fordert…
Genug davon.
Bei den Bayern gefiel mir heute eigentlich nur Zé Roberto und Kahn. Alle anderen blieben weit hinter ihrer Normalform zurück. Auch in diesem Spiel zeigte sich, dass wir nicht mit nur einem Stürmer spielen können! Zumal wenn einer und später beide weit, weit weg sind von ehemaliger Stärke. Kommt Toni zurück, fängt das Problem wieder von vorne an…
Zum Glück ist jetzt wieder Länderspielpause. Dumm nur, dass im Grunde alle betroffenen Offensivspieler ihrerseits unterwegs sind. Keine Zeit für Entspannung, Erholung und Taktiktraining.
Es ist wie es ist.
So auch beim HSV. Vor Monaten noch im Kreuzfeuer der berechtigten Kritik, sieht sich Beiersdorfer plötzlich als Architekt einer erfolgreichen Mannschaft. Nicht zu Unrecht. Die Neuverpflichtungen Boateng und Castelen waren in meinen Augen die besten Spieler auf dem Platz, stellten selbst Ribéry in den Schatten.
Im nächsten Spiel geht es für die Hamburger gegen Frankfurt. Ein ganz anderes Spiel, ein viel schwererer Gegner. Vielleicht auch nicht. Wer weiß das schon. Wüßte ich das, würde ich jeden Spieltag solche Ergebnisse erzielen…
Die Bayern spielen als nächstes zu Hause gegen Schalke. Dann sind wir wirklich, wirklich schlauer. Und wissen vor allem, ob das heutige Spiel eine Ausnahme war, oder die drei zuvor.
Zum Glück ist nicht viel passiert. Allein auf Werder haben wir zwei Punkte verloren, auf alle andere Konkurrenten hielt der Abstand oder wurde sogar noch größer:
Tja, VfB: Meister werden ist das eine, Meister sein etwas ganz anderes…