Breitnigge – Podcast #09

Puh, na das hat ja mal gedauert. Bis ich mich mal wieder zu einem neuen Podcast aufraffen konnte. Fast ein Jahr.

Folgende Themen wurden beackert:

– Bastian Schweinsteiger und seine (Vertrags-)Situation beim FC Bayern (auch im Vergleich zum 2006er-Ballack)

– aktuelle Comebacks beim FC Bayern

– Vorschau auf das bayerische Derby am Sonntag

– Transfergerüchte rund um den FC Bayern

Viel Spaß!

Podcast bei Podhost.

Wie immer alles nur ein Missverständnis

Für mich persönlich ist das hier kein Tabuthema. Mir ist völlig egal, ob mich ein hetero- oder schwul-veranlagter Bayern-Spieler zur Meisterschaft schießt!

Ich kann allerdings verstehen, wenn ein schwuler Fußballer Probleme befürchtet, sollte er – gerade wohl in diesem Sport – zu seiner Neigung, seinen Gefühlen stehen und diese offen bekennen.

Die Reaktion der sog. Fans auf den Rängen ist da sekundär, da trauen sich einige in der Masse viel mehr, als ausserhalb des Stadions in ihrem eigenen, eher reduzierten Leben.

Schlimm ist wohl das Umfeld. Beruflich. Also der Verein, die Mitspieler, etc.

Gäbe es da Stress, würde der Begriff Spießrutenlauf sicher nicht hinreichend beschreiben, vor welchen Problemen ein solcher Spieler steht.

Worauf ich aber – um zum Punkt zu kommen – so überhaupt gar nicht kann, sind diese Andeutungen, Sätze, Phrasen oder was auch immer von Herrn Becker. Mit derlei Themen spielt man nicht. Wenn er was zu sagen hat, soll er es sagen. Wenn nicht, einfach mal die Fresse halten!

Und hinterher ist er dann natürlich total falsch verstanden worden. Klar.

Ist das die Publicity, die sich Herr Ballack im Herbst seiner Karriere von seinem Berater wünscht?

Zurück im Konzert der Großen: Die Bayern.

Die Baisse ist überstanden.

Die Bayern sind zurück. In der Championsleague. Im Konzert der Großen. Nicht in irgendwelchen UEFA-Ranglisten, die man mit Dauer-Kurzeinsätzen im UEFA-Cup „manipulieren“ kann, nein, in der Königsklasse. Dort wo die wirklich Großen spielen.

Sicher. Das kurze UEFA-Cup-Intermezzo der Bayern war verdient, war es doch dem gescheiterten Versuch geschuldet, in der Post-Ballack-Ära der Jugend rund um Schweini & Poldi eine Chance zu geben.

Geschichte.

Ab der neuen Saison sind die Münchner wieder im Topf 1 der Setzliste. Das allein ist ein Gütesiegel.

Die Liste zeigt eigentlich recht deutlich den Status quo: Inter, Real, Juve nicht in Top 10.

Dumm wäre es allenfalls, wenn diese Teams wiederum einem Gruppenkopf FCB zugelost werden würden. Aber auch in der neuen Saison muss es ja einen Grund für Häme geben…

Ein seltsames Gefühl

Willy Sagnol hört auf.

Jetzt sollte man meinen, dass ich als Bayern-Fan etwas empfinde, wenn ein Spieler, der seit 2000 beim FC Bayern spielt, aus gesundheitlichen Gründen seine Karriere beenden muss.

Tatsächlich ist das auch so.

In zweierlei Richtungen.

Mir tut Sagnol leid. In jeder Hinsicht. Seine Achillessehne ist hin. Das ist ihm im Rahmen seiner Tätigkeit bei uns passiert. Schlimm. Dabei ist er noch gar nicht so alt. Ferner war er ein herausragender Flügelflitzer, der mit Herrn Lizarazu eine perfekte Zange bildete. Beim FC Bayern wie in der französischen Nationalmannschaft.

Die Betonung liegt hier aber leider auf „war“.

Womit wir beim anderen Thema sind, weshalb sich meine Emotionen aufheben.

Es gab da nämlich auch den anderen Sagnol, der mich / uns immer wieder zur Weißglut gebracht hat. Kaum war der Kopfballspieler Ballack nicht mehr unter uns, fehlte irgendwie die Verwendung für die „Willy-Sagnol-Gedächtnisflanke“. Hier inzwischen schon von einem geflügelten Wort zu reden, spricht für sich.

Nein. Mein Mitgefühl gilt dem Menschen Sagnol. Dem Spieler Sagnol kann ich, ehrlich gesagt, nach den Leistungen der letzten 2-3 Jahre kaum eine Träne widmen.

Ist das übertrieben?

‚Überzeugt mich vom Gegenteil.

Unfassbar schlechtes Laienspieltheater

Das Thema Ballack, Frings und Co. nimmt immer groteskere Formen an.

Herr Ballack gibt ein Interview, BundesJogi reagiert, für seine Verhältnisse sogar recht heftig, derLutscher legt nach und provoziert, offenbar ganz bewusst, seinen Rauswurf aus der Nationalmannschaft. Andere Nationalspieler, die scheinbar für sich noch eine nationale Zukunft sehen, äußern ihr Unverständnis über die Möchtegern-Krawallbrüder.

Tja.

Ich sag’s mal so: Das ich beide, Ballack und Frings, für Spinner halte, ist ja keine echte Neuigkeit, dass allerdings derlei Dinge bei den beiden hochkochen, hätte selbst ich nicht für möglich gehalten.

Bei Ballack ist’s klar die verletzte Eitelkeit. Er sieht sich als Chef im Ring, wohl auch gegenüber Löw. Da hat die von Löw geäußerte Nicht-Garantie auf die Stammplätze – aufgrund von schlechter Erfahrungen bei der EM – neben dessen ebenso offener wie deutlicher Parteinahme für Bs neuen Intimfeind Bierhoff, wohl einiges Görlitzer Porzellan beim ewigen Vize zerschlagen.

Ähnlich strukturiert ist Torsten F.:

Aufgrund einer Verletzung nicht spielen zu können, kann sein Ego ja gerade noch akzeptieren – dann hört’s aber schon auf.

Dessen aktuelles Theater hat allerdings eher Bierzelt-Niveau (s. Interview nach dem gestrigen Spiel).

Einzelne stimmen beiden zu. Wahrscheinlich aus eigenen Gründen, die mit der aktuellen Situation gar nix zu tun haben. Andere – auch wenn’s die üblichen Verdächtigen sind – haben weniger Verständnis.

Zu Recht, wie ich finde.

Ganz nebenbei findet im Rahmen dieses „Machtkampfes“ eine Lichtgestalt des deutschen Fußballs wieder zur alten, flächendeckenden Anerkennung zurück: Der Kaiser.

„Grundsätzlich wird mir zuviel geredet in der Nationalmannschaft. Jeder meldet sich zu Wort, ob das ein Kuranyi ist, der plötzlich verschwindet oder ein Frings, der meint zurücktreten zu müssen. Jetzt kommt Michael Ballack als Kapitän. Man sollte diese Unebenheiten, wenn es solche gibt, intern bereinigen.“ […] „Das ist ein Mimosenhaufen geworden, das ist schier unglaublich. Die sollen ihren Mund halten und Fußball spielen.“

Danke, Franz.

Von Fußball, Männern und Weicheiern.

Ich kann’s nicht mehr hören. Das hat dieses Thema mit vielen anderen gemeinsam.

Fußballer.

Solche wie die Herren Podolski, Kuranyi, Ballack und Frings.

Denen fehlt was. Das man ihnen „vertraut“. Das vermissen sie. Also das Gefühl jetzt.

Tagtäglich sind sie der Psychofolter der Herren Löw, Klinsmann, Hitzfeld und Co. ausgesetzt.

Schockscherenot.

Im Ernst: Leben Fußballer im luftleeren Raum? Gilt für diese privilegierte Gruppe von Menschen (finanziell wie vom Talent her) nicht das gesellschaftlich allgemein anerkannte Leistungsprinzip?

Komisch. Dann habe ich wohl irgendwann, irgendwas falsch verstanden.

So. Herr Frings durfte sich also noch nicht einmal warm machen gegen Wales? Und Herrn Kuranyi wurde in den letzten zwei, drei Jahren überl mitgespielt? Ebenso wie Herrn Podolski, den die bösen Bayern gezwungen haben, aus seinem Kinderzimmer auszuziehen?

Alter Schwede. Das sind ja schwerwiegende Vorwürfe.

Ich finde auch: Diese Quälgeister müssen weg. Fußball den Fußballern! Keine Macht dem Trainer-Kartell!

Dann wird das alles schon wieder.

Also für diese Selbstreflektionsweltmeister.

Vom DFB, Schwieger-Bierhoff-söhnen, der ARD und jeder Menge Unsinn

Da wäre ich dieser Meldung fasst auch auf den Leim gegangen.

Der Meldung, die ich vor dem Länderspiel aus dem Munde Herrn Bierhoffs hörte, dass „die Fifa den Nationalmannschaften ab sofort untersagen würde, Spielernamen und individuelle Nummern auf die Trikots zu drucken“.

Oder so.

Hörte sich für mich zunächst mal komisch an.

War mir aber irgendwie schnell wieder schnuppe, als Schwieger-Olli ins öffentlich-rechtliche Mikro weinte, dass dem armen DFB ja jetzt jede Menge Einnahmen verloren gehen die vielen Kinder in Deutschland jetzt kein Balla-Balla-13er-Trikot mehr kaufen könnten.

Wie gesagt, mich hat das nur irritiert. Eine Nachfrage im Twitterland brachte allerdings Klarheit! Wozu das doch alles gut ist.

Kai Pahl erwähnte den rettenden Link.

Auf die Details will ich gar nicht näher eingehen, das kann jeder selber nachlesen. Fakt ist lediglich, dass der DFB hier (mal wieder) übers Ziel hinausgeschossen ist und die Fifa eigentlich nur den Auswuchs der Beliebigkeit(!) bei den Rückennummern eindämmen wollte.

Hier das entscheidende Zitat aus dem verlinkten Beitrag:

Das ist ein großes Missverständnis”, erklärt eine FIFA-Sprecherin auf Anfrage von sport.ARD.de. „Die Verbände können sich nach wie vor aussuchen, ob sie die Namen auf die Trikots schreiben möchten oder nicht.“ Vorgeschrieben sei allein, dass in der WM-Qualifikation jeder 18er- Kader einer Mannschaft auch die Nummern von 1 bis 18 tragen müsse, erklärt die FIFA.

Hätte ich auch nicht gedacht, dass ich die Fifa in meinem Leben noch mal in Schutz nehmen würde…

P.S. Das Balla-Balla-13er-Trikot mit dem Namen Ballack drauf, ist somit natürlich nicht in Gefahr, Herr Bierhoff.

Le roi d'allemagne

Ribéry ist Fußballer des Jahres in Deutschland.

Also wirklich. Den Preis hatte ich schon völlig vergessen.

Besonders bemerkenswert ist das Ergebnis der Top 3:

1. Ribéry 224 Stimmen
2. Ballack 115 Stimmen
3. Toni 108 Stimmen

Der unvermeidliche Ballack verhinderte knapp den Doppelsieg des FCB. Symbolhaft.

Das war’s dann aber auch schon. Im Moment habe ich andere Sorgen.