Na das ist doch mal ein Wahlergebnis.
Für den neuen Präsidenten des FC Bayern e.V. und Aufsichtsratsvorsitzenden der FC Bayern AG. Uli Hoeneß.
Respekt. Da wäre manch SED-Kreisvorsitzender wohl neidisch geworden.
Im Ernst: Dieses Ergebnis zeigt einfach die Akzeptanz, die Liebe und den Respekt, den sich ein Hoeneß über die letzten 39 Jahre beim FC Bayern als Spieler wie als Manager erarbeitet hat.
Nicht jede (aktuelle) Führungskraft hätte dieses Ergebnis erzielen können.
An dieser Stelle sollte eigentlich ein großer Rückblick nebst Lobpreisung unseres nun Ex-Managers stehen. Hatte ich mir fest vorgenommen.
Aber erstens bin ich dafür ziemlich spät dran und zweitens gibt es die ja inzwischen recht zahlreich überall nachzulesen.
Nur soviel: Für mich war und ist Hoeneß der moderne FC Bayern. Und da lasse ich auch die aktuelle Diskussion um van Gaal, Systeme und all den ganzen Kram nicht gelten!
Er war es, der den verschuldeten Mittelklasse-Verein, der sich Ende der 70er hinter Vereinen wie dem FC aus Köln und dem Hamburger SV verstecken musste (die haben nämlich damals die ersten Mio.-Transfers getätigt – nur mal so am Rande für die sozialistischen Romantiker und Bayern-Kritiker).
Und was ist der Verein heute? Der Top-Verein Deutschlands, wirtschaftlich nur von ganz wenigen Vereinen auf der Welt übertroffen. Das wird in dieser Form so wohl nicht noch einmal passieren. Allein schon deshalb, weil es heutzutage solche Zyklen auf diesen Posten nicht mehr gibt…
Ganz persönlich erinnere ich mich an meine erste Begegnung mit Hoeneß noch, als wäre es gestern gewesen.
Ende der 80er weilte ich im Rahmen meines ersten FCB-Auswärtsspiels im Rheinstadion zu Düsseldorf.
Der Gästeblock befand sich – die Älteren werden sich erinnern – auf der offenen Seite des Stadions (in den 70ern baute man solche Stadien) – Seitenblick Richtung Rhein.
Die Entfernung Richtung Tartanbahn war nicht allzu weit, die Spieler kamen aus einem Tunnel hinter dem Tor. Und als die Stimmung im Block sich dem Warmmachen von Wohlfarth, Schwabl (den Torschützen) & Co. näherte, trat er auf die Bühne. Der Manager himself. Seines Zeichens 10 Jahre im Amt.
Spontan rief ich ihm „Hey, Uli“ zu. Hatte er mich gehört? Zumindestens schaute er in den Block (zu diesen Zeiten gab es noch Auswärtsspiele, die nicht über Jahre ausverkauft waren), seine Bayern-Jacke lässig über den Arm und warf uns (mir) einen Blick zu, der Ablehnung verriert, auf derlei vonderSeiteanquatschen zu reagieren.
Immerhin.
Das Spiel gewannen wir trotzdem. Fortan unterließ ich derlei Ausbrüche. Gesehen habe ich ihn vor Spielen aber noch viele Male. In vielen Stadion Deutschland und auch im alten „VIP“-Bereich des Olympiastadions (heute unvorstellbar: mit freiem Zutritt für Fans).
P.S. Die üblichen Rekordzahlen muss man nicht weiter kommentieren, daher hier die Quelle.
P.P.S. Hier übrigens noch ein Live-Ticker von der JHV. Lesenswert. Danke an Probek.