Ich fass‘ es nicht.
Als Titel für diesen Beitrag fallen mir so dermaßen viele Formulierungen ein, dass ich mich nur schwer entscheiden konnte.
Am Ende bleiben nur die folgenden Fragen:
Wie kann man einen Zweitligisten nur so dramatisch aufbauen?
Kann unsere Führung eigentlich noch ruhig schlafen, seit Jahren keinen Bundesliga-tauglichen Innenverteidiger gekauft zu haben?
Wieso habe ich – nur wenn Arjen Robben auf dem Platz steht – die Gewissheit, dass das nicht schief geht?
Antworten habe ich keine.
Dafür bin ich noch zu aufgewühlt.
So wie unser Trainer nach dem Schlusspfiff.
Zu den Details.
Nach so einer Halbzeit, als der kölsche FC – inklusive seines Torhüters – seine Zweitligazugehörigkeit mehr als bewiesen hat, kommt unser aller FC Bayern einmal mehr mit einer Schlafmützigkeit aus der Kabine, die in der Geschichte der Bundesliga inzwischen wohl ihresgleichen sucht. Ich kann diese Ausreden nach dem Spiel schon lange nicht mehr hören und ich frage mich, wenn ich davon ausgehe, dass ich hier mit Erwachsenen rede, ob es sich dabei gar um Absicht handelt.
Wir brauchen uns nicht darüber unterhalten, dass die Bayern vor der Halbzeit keinen Handelfmeter bekommen haben (so gleicht sich innerhalb einer Woche sowas schnell mal aus) und es eine Abseitsposition vor dem Ausgleich gab. Denn schließlich kann der FC Bayern vor dem 1:0 auch schon einen Spieler verlieren.
Nein. Dieser erneute Rückschlag hat einzig und allein mit dem FC Bayern zu tun. Denn das der FC es nicht drauf hat, hat er ja in allen anderen Spielen bewiesen. Schlimm, dass wir hier unsere Bundesliga-Lieblingsrolle geben mussten: Aufbaugegner.
Sowas kann, sowas darf nicht passieren.
Andererseits sind unsere Probleme hausgemacht.
Fünf Tage nachdem erneut eine Transferperiode abgelaufen ist, ohne dass sich der van-Gaal’sche FC Bayern substanziell verstärkt hat, müssen wir uns mit Spielern wie Badstuber oder Timoschtschuk durch die Rückrunde quälen. Ob unser Trainer auch daran nach dem Schlusspfiff gedacht hat?
Bitter, dass Arjen Robben unsere einzige sichere Option auf Erfolg zu sein scheint. Denn auch Ribéry braucht nun wohl wieder Wochen um annähernd an seine Top-Form zu kratzen.
Blöd auch, dass es erst eines 2:3 (nach 2:0) braucht, damit wir im Kölner Stadion mal so richtig Druck aufbauen. Übel, dass wir in dieser Phase den Ball regelrecht ins Tor tragen wollten.
Tabellarisch stehen wir jetzt ernsthaft wieder auf Platz 5, hinter Mainz und Hannover zurückgefallen. Schon wieder.
Wie, bitte? Ob es auch was Positives gab? Weil Leverkusen ebenfalls verloren hat und Mainz spät den Ausgleich bekam?
Albern. Ist das unser Anspruch?
Dann lieber über Gomez reden, der imho der beste Bayern-Spieler auf dem Platz der ersten Halbzeit war.
Der Rest fiel nicht weiter auf. Also positiv jetzt. Es war eher eine mannschaftliche Stärke in HZ1 (abgesehen von der inneren Defensive).
Wer sich die Serie gegen den kölschen FC anschaut, kann sicher verstehen wie groß inzwischen mein Frust ist. Denn nach solchen Spielen wie heute, vergisst man nämlich ganz schnell, wie derbe, einfältig, läppisch oder unverdient sich die Kölner über die Jahre all diese Ergebnisse ermauert haben.
Trotzdem.
So einen Gegner muss man – gerade nach einem 2:0 zur Halbzeit – weghauen. Punkt. Allerdings ist dies das Problem der diesjährigen Bayern. Es geht nicht. Auch wenn wir dies in einer Mini-Serie über eine Woche mal dachten.
Mir reichts erstmal. Ich will keine Bayern-Spieler mehr hören oder sehen in den nächsten Tagen, ganz besonders keine Defensiv-Spieler!