Zwei Minuten auf Platz 2 oder Außer Arjen könnt Ihr alle gehen!

Ich fass‘ es nicht.

Als Titel für diesen Beitrag fallen mir so dermaßen viele Formulierungen ein, dass ich mich nur schwer entscheiden konnte.

Am Ende bleiben nur die folgenden Fragen:

Wie kann man einen Zweitligisten nur so dramatisch aufbauen?

Kann unsere Führung eigentlich noch ruhig schlafen, seit Jahren keinen Bundesliga-tauglichen Innenverteidiger gekauft zu haben?

Wieso habe ich – nur wenn Arjen Robben auf dem Platz steht – die Gewissheit, dass das nicht schief geht?

Antworten habe ich keine.

Dafür bin ich noch zu aufgewühlt.

So wie unser Trainer nach dem Schlusspfiff.

Zu den Details.

Nach so einer Halbzeit, als der kölsche FC – inklusive seines Torhüters – seine Zweitligazugehörigkeit mehr als bewiesen hat, kommt unser aller FC Bayern einmal mehr mit einer Schlafmützigkeit aus der Kabine, die in der Geschichte der Bundesliga inzwischen wohl ihresgleichen sucht. Ich kann diese Ausreden nach dem Spiel schon lange nicht mehr hören und ich frage mich, wenn ich davon ausgehe, dass ich hier mit Erwachsenen rede, ob es sich dabei gar um Absicht handelt.

Wir brauchen uns nicht darüber unterhalten, dass die Bayern vor der Halbzeit keinen Handelfmeter bekommen haben (so gleicht sich innerhalb einer Woche sowas schnell mal aus) und es eine Abseitsposition vor dem Ausgleich gab. Denn schließlich kann der FC Bayern vor dem 1:0 auch schon einen Spieler verlieren.

Nein. Dieser erneute Rückschlag hat einzig und allein mit dem FC Bayern zu tun. Denn das der FC es nicht drauf hat, hat er ja in allen anderen Spielen bewiesen. Schlimm, dass wir hier unsere Bundesliga-Lieblingsrolle geben mussten: Aufbaugegner.

Sowas kann, sowas darf nicht passieren.

Andererseits sind unsere Probleme hausgemacht.

Fünf Tage nachdem erneut eine Transferperiode abgelaufen ist, ohne dass sich der van-Gaal’sche FC Bayern substanziell verstärkt hat, müssen wir uns mit Spielern wie Badstuber oder Timoschtschuk durch die Rückrunde quälen. Ob unser Trainer auch daran nach dem Schlusspfiff gedacht hat?

Bitter, dass Arjen Robben unsere einzige sichere Option auf Erfolg zu sein scheint. Denn auch Ribéry braucht nun wohl wieder Wochen um annähernd an seine Top-Form zu kratzen.

Blöd auch, dass es erst eines 2:3 (nach 2:0) braucht, damit wir im Kölner Stadion mal so richtig Druck aufbauen. Übel, dass wir in dieser Phase den Ball regelrecht ins Tor tragen wollten.

Tabellarisch stehen wir jetzt ernsthaft wieder auf Platz 5, hinter Mainz und Hannover zurückgefallen. Schon wieder.

Wie, bitte? Ob es auch was Positives gab? Weil Leverkusen ebenfalls verloren hat und Mainz spät den Ausgleich bekam?

Albern. Ist das unser Anspruch?

Dann lieber über Gomez reden, der imho der beste Bayern-Spieler auf dem Platz der ersten Halbzeit war.

Der Rest fiel nicht weiter auf. Also positiv jetzt. Es war eher eine mannschaftliche Stärke in HZ1 (abgesehen von der inneren Defensive).

Wer sich die Serie gegen den kölschen FC anschaut, kann sicher verstehen wie groß inzwischen mein Frust ist. Denn nach solchen Spielen wie heute, vergisst man nämlich ganz schnell, wie derbe, einfältig, läppisch oder unverdient sich die Kölner über die Jahre all diese Ergebnisse ermauert haben.

Trotzdem.

So einen Gegner muss man – gerade nach einem 2:0 zur Halbzeit – weghauen. Punkt. Allerdings ist dies das Problem der diesjährigen Bayern. Es geht nicht. Auch wenn wir dies in einer Mini-Serie über eine Woche mal dachten.

Mir reichts erstmal. Ich will keine Bayern-Spieler mehr hören oder sehen in den nächsten Tagen, ganz besonders keine Defensiv-Spieler!

Schwarzgelb oder Königsblau – klassische Win-Win-Situation

Morgen steht einmal mehr das Revierderby an. Zwischen Schalke und Dortmund.

Muss man ja oft dabei sagen, denn der Derby-Begriff wurde und wird immer sehr strapaziert.

Im Zeitalter der Vermarktung wird aus allen möglichen Begegnungen gerne mal ein Derby. Weil es emotionaler wirkt und somit mehr Aufmerksamkeit, Quote, PIs oder was auch immer erhofft wird.

Dabei kommt der Begriff aus einer Zeit, als noch kein Mensch Schalke 04 oder den BVB kannte.

Sei es drum. Bin ich Don Quichote?

Als Bayern-Fan muss man am Freitag eigentlich für S04 sein. Wegen Dortmund und dem Vorsprung und der Aufholjagd und überhaupt.

Sind wir das?

Wäre es nicht genauso „smart“, wenn die Magath-Kicker wieder „unten rein“ rutschen würden? Oder zumindest noch weiter weg von den Europapokal-Fleischtöpfen?

Fans sind so.

Am Ende kann ich es ohnehin nicht beeinflussen und in diese Saison würde dann passen, dass die Bayern – im Falle eines BVB-Punktverlustes – ihr Spiel in Köln nicht gewinnen…

Von Eigentoren, Handelfmetern und fliegenden Holländern

Wenn ich Bremen-Fan wäre, würde ich mich nach dem Gastspiel der Bayern über ein paar Dinge aufregen:

Den Schiedsrichter, der nicht nur einen Handelfmeter nicht gegeben hat sondern auch sonst – gefühlt – nicht unbedingt auf Seiten der Heimmannschaft war.

Das Pech, das man sich gegen einen übermächtigen Gegner mehr oder weniger selbst geschlagen hat.

Vor allem würde mich aber aufregen, dass meine Mannschaft – obwohl sie wie ausgewechselt nach dem Köln-Desaster agierte – es nicht geschafft hat, diese bayerische Mannschaft zu schlagen.

Es wäre an diesem Samstag möglich gewesen.

Wenn Werder nicht so dermaßen in einer Krise stecken würde und die Bayern nicht so arg viel Potential hätten.

Als Bayern-Fan kann mich all dies natürlich nicht kratzen. Gegen kaum einen anderen Gegner – außer vielleicht die Lauterer, machen Siege soviel Spaß. Und wenn dann auch nicht Fehlentscheidungen wie der nicht gegebene Handelfmeter eine Rolle spielen, hüpfe ich vor Freude an die Decke.

Wieso?

Weil ich über so, so viele Jahre immer und immer wieder das Gejammer a la Schaaf und Allofs in den Ohren hatte. Über diese bösen Schiedsrichter. Und weil ich dann immer und immer wieder meine (inzwischen nicht mehr ganz so aktuelle) Lieblingstabelle hervorholen kann.

Für mich ist das ein innerer Reichsparteitag (ich darf das doch so sagen, oder? Bin schließlich nur Blogger und nicht beim Fernsehen). steter Quell der Freude.

Das aber nur am Rande.

Das es einen Handelfmeter gegen die Bayern hätte geben müssen, da sind wir uns ja sicherlich einig. Auch wenn ich das erst in der Wiederholung (vor allem von hinter dem Tor) so sehen konnte. In realer Geschwindigkeit hatte man noch den Eindruck, dass Gustavo einfach nur schnell die Hand wegzog.

Ist aber egal.

Weil es erstens nicht so gekommen ist, zweitens die Bayern insgesamt bewiesen haben, dass sie aktuell Rückstände oder Rückschläge aufarbeiten können und drittens der Schiedsrichter tatsächlich – neutral betrachtet – bis auf diese Szene fehlerlos agierte. Punkt.

Im Grunde hatte ich kaum Zweifel (selbst als das 0:1 fiel), dass die Bayern in diesem Spiel diese Bremer schlagen würden. Es war nur eine Frage der Zeit.

Wieso? Weil z.B. im grün-weißen Duselhinspiel der Faktor Robben fehlte.

Halten wir die Fakten fest:

Werder legte los wie die Feuerwehr. Man hatte schließlich nichts zu verlieren. Alle Welt erwartete eine Niederlage. Laufbereitschaft, Kampf, Zweikämpfe und Pressing. Alles da. Und das reichte schon um die Münchner erstmal lahm zu legen.

15 Minuten ging das so.

Dann nahm der FCB gnädigerweise auch mal am Spiel teil. Und die Bremer Herrlichkeit beschränkte sich fortan auf eine stabile Defensive und gelegentliche Konter. Zumeist durch individuelle Fehler im Aufbauspiel der van-Gaal-Kicker ermöglicht. Und davon gab es jede Menge. Herrje. Was wäre nur gegen einen Gegner wie Inter… ach lassen wir das.

Die erste Halbzeit ist somit schnell erzählt. Werder hatte Chancen, Bayern hatte bessere. Chancenverwertung auf beiden Seiten Mangelware.

Dann der frühe Rückstand nach dem Seitenwechsel – Rückfall in alte (Hinrunden-)Zeiten?

Nein. Nur weil der grün-weiße Innenverteidiger ein Zufallstor in die Münchner Maschen zirkelt, brach unsere Mannschaft diesmal nicht auseinander. Stattdessen wurde weiter nach vorne gespielt. Nicht wie zu besten 2010er-Rückrundenzeiten, aber immerhin so stark, dass sich das Blatt mehr und mehr zu neigen begann.

Dem fliegenden Holländer Robben war es vorbehalten dies endlich umzusetzen. Was nötig war, denn in der ersten Halbzeit war unser Flügelflitzer ungewöhnlich oft an der Verhinderung einer Torchance beteiligt.

Der Ausgleich ließ bei der Schaaftruppe auch mental das letzte Fünkchen Hoffnung schwinden, gegen diesen FC Bayern hoch zu gewinnen.

Ab diesem Zeitpunkt wurde es für mich zum Genuss. Und selbst wenn Herrn Gomez diesmal kein Tor vergönnt war, seine Rolle als Sturmtank im Strafraum erinnerte an beste VfB-Zeiten, die er zunehmend vergessen lässt und durch seine Münchner Präsenz ersetzt. Klasse.

Das Eigentor des zuvor noch gefeierten Bremer Helden, ließ sicherlich diverse Kollegen der sog. professionellen Print-Journalisten folgende Tastenkombination drücken Strg+A und Strg+X. Dumm gelaufen.

Der Rest des Spiels war Sahne.

Gibt es darüber hinaus noch etwas zu kritisieren?

Die Egozentrik eines Robben hatte ich schon erwähnt. Davon ab muss ich fast ausschließlich loben.

Die Herren Badstuber und Lahm zeigten durchaus ein ums andere Mal Aktionen, die ich letzte Woche noch explizit vermisst hatte.

Sehr gut. Wird doch so langsam.

Ein Sieg, ist ein Sieg, ist ein Sieg. Und somit sind wir schon auf Platz 3 angekommen. CL-Qualifikation. Nur noch ein Platz und wir schauen, ob vielleicht nach ganz oben noch was geht.

Denn selbst wenn die Dortmunder in Wolfsburg klar gewannen ((bitter-)süß übrigens zu beobachten, wenn man Spiel und Platz mit dem gegen uns vergleicht (aber so was gibt es ja gar nicht, dass z.B. Rasenflächen erst nach dem Spiel gegen die Bayern ausgetauscht werden, gell Herr Magath)) – wovon ich ausgegangen war – muss es ja nicht heißen, dass es in Spielen wie z.B. am nächsten Freitag gegen Schalke, nicht doch einen Wackler gibt. Und wenn nicht, dann wollen wir uns doch nichts vorwerfen lassen, oder?

Ab sofort gibt es ohnehin nur noch ein Ziel: Im nächsten Spiel den kölschen FC zu bestrafen!

Der Robben-Faktor oder Willkommen im Club, BVB

Mein FC Bayern hat gestern gegen die Lauterer gewonnen. Und zwar ebenso verdient wie standesgemäß. Jedes Tor gegen die Pfälzer ist ein gutes Tor. Nicht nur von uns geschossen.

Gleichwohl wäre allein die Betrachtung des Ergebnisses reine Augenwischerei.

Bis zum 1:0 durch unseren Heilbringer stand der Sieg auf der Kippe. Ein Remis lag in der Luft. Und nicht nur zur Halbzeit.

Es gab zwar jede Menge Alarm in des Gegners Defensive, aber entweder fischte Herr Rodnei die Bälle ab, oder unsere Bemühungen waren zu unpräzise.

Ganz im Gegensatz zu unserer Defensive. Da war gefühlt mit jeder Aktion unseres Gegners Holland in Not.

Alter Schwede, wie viele Fehlpässe waren das in der roten Zone in der ersten Halbzeit? Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen.

Das letztwöchige Gastspiel bei der Werksmannschaft in Niedersachsen habe ich ja (leider) verpasst, aber so oder so ähnlich muss das wohl gegen Ende des Spiels ausgesehen haben. Von daher ein Vorteil, wenn diesmal die zweite Halbzeit die bessere war.

Trotzdem muss man darüber reden dürfen, dass Herr Lahm auch am 19.Spieltag in der Post-WM-Saison seiner Form hinterher läuft, ein Herr Badstuber sichere Pässe zumeist nur zum Torhüter spielen kann und man permanent den Eindruck hat, der bricht sich die Füße, wenn ihm zwei Gegenspieler entgegenkommen und er einen komplizierten Pass spielen müsste.

Zu allem Überfluss agierte Herr Timoschtschuk wie ein A-Jugendlicher, der sein erstes Bundesligaspiel absolviert. Von Herrn Gustavo will ich erst gar nicht reden. Vor dem Spiel habe ich die noch Stirn darüber gerunzelt, dass unser Trainer davon sprach, er hätte „noch Probleme mit der Eingewöhnung“. In welcher Liga hat der in den letzten 1,5 Jahren gespielt? Oder ist das sein Zwillingsbruder?

Im Ernst: Das hört sich nach massivem Bashing an. Vielmehr steckt aber massive Unsicherheit und Befürchtung dahinter, dass es gegen richtig starke (oder euphorisierte) Gegner wie Inter oder Aachen schief gehen könnte.

Wo ist diese Vorbereitung geblieben, von der alle im Verein so extrem geschwärmt haben? Das wirkt alles total instabil.

Umso erstaunlicher, was gestern am Ende dabei heraus kam.

Andererseits muss man dabei erwähnen, dass in der zweiten Halbzeit ein ganz anderer FC Bayern auf dem Platz stand. Ein FC Bayern, der statt eines Pausentee mit Baldrian wohl drei bis vier Tassen Cappuccino gereicht bekam.

Endlich möchte ich hinzufügen.

Auch wenn heuer selbst ein 2:0-Heim-Vorsprung noch keine 100%-tige Souveränität bringt. Gesehen nach dem 1:2-Anschlusstreffer, der wie aus dem Nichts infolge des ukrainischen Luftlochs zustande kam.

Übel.

Dann allerdings der Abpraller, der bei Gomez landete zum vorentscheidenden 3:1. AusdieMaus.

Glücklich zwar, aber selbst das hat uns ja in Wolfsburg gefehlt.

Alles Weitere war zur Abwechslung mal eine Konsequenz, die wir nicht immer genießen durften in dieser Saison. Denn dass das Torverhältnis entscheidend sein kann, sieht man ja daran, dass wir durch die Ergebnisse der Konkurrenz nun schon punktgleich auf Position 3 liegen. Aufgrund des Torverhältnisses. Auch wenn wir davon ausgehen müssen, dass die Gladbacher heute nicht ausgerechnet gegen die Leverkusener zurück in die Spur finden.

Zurück zum Spiel und unseren Helden.

Kraft zeigte ein ordentliches Spiel, lenkte einen Ball stark um den Pfosten. Zweimal ließ er sich aber von unserem Hühnerhaufen in HZ1 anstecken und irrte verwirrt durch den 5-Meter-Raum. Schwamm drüber.

Über die Defensive habe ich schon einiges gesagt. In HZ2 wurde es besser, vor allem auch deshalb, weil von den Lauterern noch weniger kam. Abgesehen von einem kurzen Aufbäumen nach dem Anschlusstreffer.

Das defensive Mittelfeld?

Decken wir den Mantel des Schweigens darüber. Herr van Bommel wird bis zu seinem Abschied seine alte Form der Vorsaison nicht wiederfinden. Und als Kapitän genießt er unter unserem Trainer aus Prinzip Artenschutz. Iss so. Kann man nicht ändern, braucht man sich also auch nicht drüber aufzuregen. Herr Gustavo wechselte sich ja mit Herrn Pranjic auf diversen Positionen ab. Sicherer wurden seine Aktionen dadurch in der Breite nicht.

Die Flügel waren lahm. Schade. Allein Herr Robben und Herr Müller machten Alarm. Ganz vorne. Dahinter kam allerdings nichts nach und so blieben es Einzelaktionen. Gefährliche zwar und im weiteren Verlauf erfolgreiche, aber „wie aus einem Guss“ ist was anderes.

Die restliche Offensive?

Herr Schweinsteiger – bemüht.

Herr Gomez – nicht minder. Aber was unser schwäbische Spanier da in der ersten Halbzeit zeigte, war mehr als ausbaufähig. Sein eindeutiger Vorteil gegenüber Konkurrent Klose: Er redet nicht nur von Stammplatz, er rechtfertigt ihn, indem er Chancen auch verwertet. Und sich jetzt sogar in der Torschützenliste nach vorne geballert hat. Respekt.

Chancen muss man nutzen. Und das hat der FC Bayern gestern endlich einmal wieder konsequent getan. Nicht mehr und nicht weniger. Das es überhaupt zu derlei Chancen kam, haben wir aber auch der Rückkehr eines Herrn Robben zu verdanken.

Wo wären wir, wenn er schon früher… ach lassen wir das.

Was mich freut – fernab jeglichen Aufholjagd-Gefasels – dass die Dortmunder nun endlich auch einmal von ihrer eigenen bitteren Medizin gekostet haben. Überlegen gespielt, 1:0 geführt und spät den Ausgleich bekommen, weil man Chancen nicht nutzt? Willkommen im Club, Ihr Dortmunder!

Mehr gibt es von meiner Seite nicht zu sagen.

Jetzt geht’s nach Aachen, dass wird ein heißer Tanz. So aus Prinzip und weil die Grenzstädter nix anderes haben, worauf sie sich konzentrieren können/müssen. Danach gegen die Bremer, die sich ebenfalls mental schon seit Wochen auf ihr Heimspiel gegen uns freuen. Auf ein Heimspiel, in dem sie sich wieder mit 11 Mann am eigenen Strafraum versammeln werden um dann unsere Wackeldefensive mit massiven Kontern zu überraschen. Um was wollen wir wetten?

Bis dahin genieße ich allerdings noch dieses wundervolle Ergebnis von gestern. Gegen meine „Lieblingsgegner“.

Die kürzeste Rekordaufholjagd in der Bundesliga-Geschichte. 86 Minuten.

Das war sie also. Unsere Aufholjagd. Auf den Titel, auf Dortmund.

Ein läppisches 1:1 bei zuvor mehr als verunsicherten Wolfsburgern?

Nach dieser ganz, ganz tollen Vorbereitung? Nach dieser ganz, ganz großen Zuversicht, endlich eine Serie zu starten? All der Selbstsicherheit und den vielen, vielen Videostudien der Vorrunde?

Fein. Aber es sind ja immer noch 48 Punkte zu vergeben.

Schwachfug. All das.

Ich bin fertig mit dem Thema Meisterschaft. ‚Hatte ohnehin nur eine vage Hoffnung. Insofern Leverkusen die Dortmunder schlägt und wir in Wolfsburg gewinnen. Naiv nennt man so was.

In dieser Saison spielen Teams wie Leverkusen zuhause 1:1 gegen uns und ergeben sich der Borussia, schlägt Schalke uns 2:0 und liefert einen Offenbarungseid ab gegen den HSV. Den HSV.

Skurril bis lachhaft, dass der FC Bayern seinen Rückstand auf die Plätze 3 und 4 sogar verkürzt hat.

Trotzdem sind dies die Sphären in denen sich die Münchner heuer bewegen. Europa League bis Championsleague-Qualifikation.

Mehr kann man nicht erwarten, wenn man in den ersten 30 Minuten eines Gastspiels gefühlte zehn 100%-tige Chancen auslässt und in 18 Spielen 6 von 10 Elfmetern verschießt.

Ein Treppenwitz. Für einen Verein wie den FC Bayern.

Das einem „Leader“ wie Schweinsteiger passiert, einen Ball im eigenen Strafraum in der 86. Minute nicht einfach wegzuhauen, sondern das Problem spielerisch lösen zu wollen, spricht schon eine deutliche Sprache. So kommen wir nicht vom Fleck. Als ob all die Teams, die sich in dieser Saison gegen uns Punkte erkämpft, erzittert oder erduselt haben, danach den großen Durchmarsch hinlegten.

Pfff.

Am meisten nerven mich diese Allgemeinplätze nach dem Spiel. Die höre ich jetzt schon die ganze Saison. Ein – in Gedanken längst abwesender – Mark van Bommel faselt immer noch etwas davon, dass er solange an die Meisterschaft glaubt, wie rechnerisch alles möglich sei. Aha. Unrecht hat er nicht, aber man nimmt ihm, nimmt man dem FC Bayern derlei noch ab?

Und jetzt fällt auch noch Ribéry aus. Zwar kürzer als gedacht. Aber auch das Comeback von Robben zeigte ja, dass wir unsere Topform mit beiden Flügelflitzern wohl erst wieder erleben dürfen, wenn der Zug in Meisterschaft und Championsleague (Inter legt nämlich gerade eine Siegesserie hin) längst abgefahren ist.

Punkt. Bitter, aber iss so. Ich bin da ganz realistisch.

All das sage ich, wo ich doch nur Bilder von Zusammenfassungen gesehen habe.

Aber die zusätzlichen Kommentare über die unterschiedlichen Kanäle bestätigten das ja.

Gibt es überhaupt etwas Positives zu vermelden?

Doch. Tatsächlich.

Ab sofort will Herr Robben die Elfmeter schießen. Ein Anfang.

Und dann – was für eine Geschichte – hält Herr Kraft doch tatsächlich als gäbe es kein Morgen. Sogar einen Elfmeter. Sagenhaft (wie erwähnt: Ich springe. Und zwar über meinen Schatten).

Aber eben auch nur ein Spiel. Womit wir bei insgesamt drei wären. Also belassen wir es dabei und konzentrieren wir uns darauf, wie wir es jetzt endlich einmal schaffen, die Konzentration über die vollen 90 Minuten zu halten.

Das wäre der nächste Schritt. Auf dem mühsamen Weg zu Platz 2.

Einzelkritik?

Fällt schwer, wenn man keinem Spieler über die volle Distanz zusehen konnte.

Robben mit guten Ansätzen. Da spielt wohl die Zeit für uns. Ebenso wie bei vielen anderen.

Nächste Woche gegen Kaiserslautern. Dann auch wieder live. Gegen Lauterer im Übrigen, die ich heute ja live (in 3D) erleben durfte.

Eigentlich in der Arena kein Thema (noch dazu ohne Lakic, einem der Torschützen im Hinspiel). Aber was heißt das schon in dieser Anti-Bayern-Saison…

Ich bin müde zu diskutieren dieses Thema

So langsam reicht es mir.

Einerseits beginnt es mich zu langweilen, andererseits frisst es zu viel Zeit. Und im Kreis drehen wir uns sowieso.

Worum es geht?

Um die Themen aller Themen. Also den FC Bayern, seinen Trainer, dessen Entscheidungen und all die Diskussionen drumherum.

Mir ufert das alles zu sehr aus.

Da gibt es Bayern-Fans, die haben zu viel Zeit und offenbar zu viel Energie. Die gründen Facebook-Gruppen und starten sogar Petitionen. Petitionen! Dabei geht es hier nicht um den Atomausstieg sondern um einen möglichen Bayern-Torhüter Manuel Neuer.

Da gibt es Bayern-Fans, die diskutieren den ganzen Tag auf Twitter nur über dieses Thema.

Alles schön.

Aber ich habe für so was eigentlich keine Zeit. Und mir vergeht ob dieser „Übermacht“ auch die argumentative Lust.

Eigentlich sollte das die schönste und wichtigste Winterpause seit Jahren werden. Mit der Rückkehr unseres Messi(as). Herrn Robbens.

Mit einem Neuzugang Gustavo, der offenbar wirklich eine Verstärkung im Defensivverbund darstellt. Und einfach mit Vorfreude, dass es nächsten Samstag endlich wieder losgeht mit der Bundesliga.

Stattdessen verstricken wir Bayern-Fans uns in endlosen Disputen und Grabenkämpfen. Dabei haben wir doch alle nur ein Ziel: Den Erfolg unseres Vereins, des FC Bayern.

Nur scheint es zu diesem Ziel mehrere Wege zu geben. Und jeder ist mit unzähligen argumentativen Minen bestückt.

Damit das niemand falsch versteht:

Ich würde diesen Weg gehen, würde eigene „Der beste deutsche Torwart muss beim FC Bayern spielen“-Facebook-Gruppen gründen und sie ähnlich bewerben, würde jedem der es hören will oder nicht, die Richtigkeit meiner Argumente um die Ohren hauen. Würde. Schaff‘ ich aber nicht. Und will ich nicht.

Denn das würde mich zu sehr runterziehen.

Also blende ich es aus.

Blende ich aus, dass ich in Sorge bin. Ob der Weg, den unser Trainer gehen will, der richtige ist. Ob das alles klappt mit unseren Saisonzielen. Nach dieser Hinrunde. Und mit diesem Druck. Oder ob es im Desaster endet (Platz 4).

Ich lasse es einfach alles geschehen, springe über meinen Schatten und wünsche all denen, mit denen ich nicht einer Meinung bin, alles Gute.

Wünsche ich Thomas Kraft eine tadellose Rückrunde, wünsche ich van Gaal, dass er am Ende Recht behält.

Denn wünschen darf man sich alles.

Fortan konzentriere ich mich auf positive Gedanken.

Auf einen Flügelflitzer Robben, die geschlossene, zuvor lückenhafte linke Defensivseite, den 6er- oder 8er-Schweinsteiger und auch sonst noch jede Menge Helligkeit in diesem Winter, Frühling und Frühjahr. Vor allem nach soviel Dunkelheit in diesem Spätsommer, Herbst und Winter.

Ansonsten dürft Ihr über mich und diese Zeilen denken was Ihr wollt…

Unchlaublicher Königsblauer Dusel und der Abschied vom Titel. Vorerst.

Es ist ja inzwischen bekannt, dass in mir zwei Seelen schlummern. Die eine ist während eines Bayern-Spiels aktiv, die andere davor und danach.

Mit der einen ist nicht gut Kirschen essen, die andere schreibt gerade dieses Bericht. Früher – vor den Kindern – habe ich mich vorm Bildschirm gerne auch mal wie im Stadion aufgeführt. Verbal wie körperlich. Da nimmt man sich als Vater irgendwann zurück.

In dieser Hinrunde fällt dies allerdings zunehmend schwerer. Während des Spiels. Nach dem Spiel kommt mehr und mehr das Gefühl der Resignation. Wobei das jetzt kein fishing for Mitleid sein soll.

Es ist halt einfach nur so, dass meine Bayern immer und immer wieder klasse spielen, was Aufbauen, in Führung gehen oder einfach nur gut spielen. Und später dann alles wieder umschmeißen. Mit dem Hintern, einem Ausrutscher im eigenen 16er oder sonst was.

Am Ende steht ein erneuter Punktverlust. Wie in Schalke.

Das ist bitter.

Dabei lief doch alles perfekt. Wir hatten die Knappen im Sack. Und selbst wenn der bekannte Hobby-Intellektuelle und Sportskamerad Metzelder davon faselte, dass man das ja alles so geplant hatte, den Bayern zuschauen und sie „spielen lassen wollte“, so kann man nicht umhin, diese Einschätzung ins Reich der halluzinogen Drogen zu schieben.

Sicher, es gab auch Entlastungsangriffe der Schalker und ja, wie immer, hätte einer bestimmt auch zu einem Tor führen können, aber mal ehrlich Leute, wenn die van-Gaal-Kicker auch nur annähernd so etwas wie eine Chancenverwertung ihr eigen nennen würden, dann wären für die Ruhrpottler zum Seitenwechsel schon die Lichter ausgegangen.

Die Bayern haben in dieser Saison aber so was nicht!

Vielmehr mutet es inzwischen eher wie ein zwanghaftes Muster an, dass der zunächst völlig unterlegene Gegner dann doch irgendwann das Tor, die Führung erzielt und somit das Spiel auf den Kopf stellt.

So gesehen in Gladbach, in Leverkusen und nun in Schalke. Um nur einmal ein paar Beispiel zu nennen. Aber was willst‘ da machen?

Der Trainer kann die Bälle nicht reinmachen. Und er wird seinen Spielern bestimmt nicht sagen, dass die das lassen sollen.

Unser Mann an der Linie macht doch zumeist das Richtige. Es war richtig Herrn Demichelis und Herrn van Buyten auf die Bank zu setzen. Die Vertreter Breno und Timoschtschuk standen bis vor dem 0:1 aber so was von sicher. Oder will das jemand abstreiten? Wo waren die Lücken in der defensive Mitte?

Und das Spieler, die wir vor wenigen Tagen noch sehnsüchtig zurückerwarteten, dann, wenn sie zurückkommen, nicht sofort wieder bei 100% ihrer Leistungsfähigkeit sind? Was kann der Trainer dafür?

Sollten wir lieber die Herren Ribéry, van Bommel, Contento und Co. ihre Form bei der zweiten Mannschaft suchen lassen?

Natürlich ist unser Kapitän noch lange nicht wieder in der Form des Vorjahres. Was auch seine Foultaktik und Langsamkeit (ein direkter Zusammenhang) erklärt, aber woher soll es kommen? Und Contento? Der sah doch erst alt aus, als Herr Farfan das Spielfeld betrat.

Vor allem – und da beisst die Maus keinen Faden ab – kann Herrn van Gaal ja wohl nichts für Herrn Neuer, oder?

Alter Schwede. Bei aller Antipathie, die man für ihn empfinden kann (allein, weil er im Schalker Tor steht), aber hat der Kahn-esk gehalten?

Zu allem Überfluss kam dann noch das Glück der Schalker hinzu, dass Pfostenbälle bei den Bayern vorbei, bei ihnen aber ins Tor fliegen. Ganz zu schweigen von dem Pech (nicht Verschwörung), dass den Bayern jetzt im dritten Spiel in Folge zu Unrecht ein Abseitstor nicht gegeben wurde.

Da machst Du nix.

Nein, ganz im Gegenteil bin ich nach diesem Spiel eher tiefenentspannt. Der Meisterschaftszug ist abgefahren. Das befreit. Wer glaubt ernsthaft, dass die Bayern 17 Punkte auf- und gleichzeitig 6 Mannschaften überholen. Trotz einem Robben in der Rückrunde. Wenn er überhaupt zurückkommt.

Ab sofort ist die Championsleague-Qualifikation das Ziel.

Mich erinnerte dieses Spiel an ein Gastspiel in Bremen im Herbst 2001. Als CL-Sieger und Titelverteidiger in der Bundesliga legten wir einen Superstart hin. Obwohl unser Anführer Effenberg weitestgehend verletzt ausgefallen war („was passiert wohl erst, wenn Effe erst mal zurück ist?“). Dann seine Rückkehr in Bremen und es gab prompt ’ne Niederlage. Tja.

Jetzt kommen so nach und nach die verletzten Stammkräfte zurück und was passiert? Noch mehr Sand im Getriebe. Ja, hallo?

Ist doch klar.

Sind wir lieber froh, dass auf uns nicht so ein Druck wie auf dem aktuellen Vizemeister lastete. Deren Absturz erinnerte in der Liga ja fast schon an alte Clubberer-Traditionen…

Egal, ich schweife ab.

Gibt es Anlass zur Einzelkritik? Sicher, aber darauf habe ich gerade mal keine Lust. Im Grunde ist oben dazu schon alles gesagt. Ab sofort gibt es nur noch eine Direktive: Spiele gewinnen, Plätze klettern. Nicht für die Meisterschaft. Nicht gegen den BVB. Für uns selbst. Für die Championsleague.

Sechs Punkte Rückstand auf Platz 3 und sieben auf Mainz sind schon genug. Noch zweimal Bundesliga, einmal Ananas-Cup in der Championsleague und der Kampf um das Überwintern im DFB-Pokal. Dann in der Winterpause Kräfte und Form sammeln und angreifen.

Aber bitte ab sofort ohne Tabellenrechnungen oder Vorhersagen. Ein wenig Demut nach innen und außen stünde uns aktuell mehr als gut zu Gesicht.

Nach dem Bayern-Derby gehts den Bayern besser als vorher

Nein, ich bin zufrieden. Sicher, auch diesmal hätte der Sieg höher ausfallen dürfen, aber Elfmeter verschießen, können bei uns mehr Leute als welche zu versenken.

Wichtig war allein, dass wir endlich mal wieder einen Big-Point gemacht haben. Und damit ist nicht gemeint, dass wir – wie früher – einen großen Schritt in Richtung Meisterschaft oder Titel gemacht haben, sondern vielmehr, dass wir endlich einmal die Chance genutzt haben, mit einem Sieg drei Plätze gutzumachen. Je länger die Saison nämlich dauert desto unwahrscheinlicher wird so was.

Zurückschauen auf verlorene Punkte bringt da wenig, nach vorne muss man blicken und solche Spiele wie am Sonntag gewinnen.

Am nächsten Spieltag zeigt sich dann endgültig, ob meine Lieblinge auf dem Weg der Besserung sind, denn mit Leverkusen wartet in dessen Stadion ein Gegner, den wir wohl tatsächlich als potentiellen Meisterschaft-Konkurrenten sehen müssen. Wenn sich all die aktuellen Euphorie-Teams wieder mit dem Paternoster nach unten bewegen.

Was mir für Gastspiel in der Farbenstadt Hoffnung macht?

Ribéry ist zurück. Breno macht Druck. Pranjic scheint die linke Aussenbahnbaustelle zumindest temporär zu schließen. Unser lange verkannter Ukrainer macht die Zentrale dicht und Herr Schweinsteiger kann so die Offensive ankurbeln. Ganz davon abgesehen, dass Herr Gomez einer der Gewinner der Krise zu sein scheint. Er trifft und trifft.

Es sah schon einmal schlechter aus in dieser Saison. Und anders als die meisten Protagonisten im letzten Fehlpass-Podcast, sehe ich die Gesamtsituation des FC Bayern nicht wirklich so extrem schlecht.

Die Saison ist halt quer. Ok. Und Robben fehlt immer noch an allen Ecken und Enden. Sicher. Aber wir gewinnen wieder Spiele. Wenn auch zu wenig. Siehe Gladbach. Andere Teams hingegen (Mainz) entwickeln aktuell einen negativen Drive. Das ist gut und kommt uns zugute.

Ferner macht mir Hoffnung, dass die sogenannte B-Elf inzwischen Spieler aus der zweiten in die erste Reihe bringt.

Momentan bin ich davon überzeugt, dass Spieler wie Gomez, Pranjic oder Timoschtschuk auch nach der Rückkehr der Stammkräfte im Team bleiben sollten. So komisch das klingt, aber diese Spieler haben sich mit der Spielpraxis entwickelt. Auch wenn im Falle Gomez eine kleine Anpassung im Spielsystem vonnöten war, aber immerhin zahlt er uns allen inzwischen mehr als zurück.

Bricht einem als Trainer da ein Zacken aus der Krone? Nein. Na also.

Das Spiel gegen den Club lief gut. Auch wenn unsere Gäste hinterher – natürlich – einmal mehr die Schuld bei sich suchten. Ist aber auch normal. Fällt uns Bayern ja auch oft schwer, zuzugeben, dass der Gegner einfach mal besser war. Wenn auch nur phasenweise – wie in Gladbach.

Am Ende zählt der Sieg. Und das wir drei Plätze und jede Menge Punkte auf die Konkurrenz gut gemacht haben. Jetzt noch gegen Leverkusen und Frankfurt nachlegen (ohne das geht’s leider nicht, Jungs) und die Hinrunden-Welt sieht doch schon wieder anders aus, oder?

Insgesamt hat mir die gesamte Mannschaft sehr gut gefallen und auch die Rückkehr des merklich brennenden Ribéry machte richtig Spaß. Trotzdem soll nicht unerwähnt bleiben, dass Herr van Buyten und Herr Altintop leider – und teilweise massiv – hinter den Erwartungen zurückblieben. Zu Herrn Kroos hatte ich ja in den letzten Wochen schon einiges zum Besten gegeben. Teilweise Weltklasse(-Pässe), teilweise Fehlpässe oder Larifari wie aus dem Nichts. Schade.

Einzig eine Sache konnte ich im gestrigen Spiel nicht nachvollziehen: Weshalb musste Herr Demichelis für Herrn Breno Platz machen und nicht Herr van Buyten? Will unser Trainer hier allen Ernstes andeuten, dass er eher auf unseren Belgier als auf unseren Argentinier setzt? Schlimme Sache. Einmal mehr zeigte unser Sohn eines Catchers doch wo seine Schwächen liegen – wieso diese also noch einmal aller Welt zeigen? Es weiß doch jeder Bescheid.

Anyway.

Das Spieler zurückkehren ist gut. Sehr gut. Ribéry wird uns, wenn er weiter behutsam aufgebaut wird und jedes Mal so brennt wie gegen die Franken, in dieser Hinrunde noch viel Freude bereiten und falls Müller seine Atempausen auf der Bank weiter dazu nutzt, seinen leeren Akku aufzuladen – ja, was soll uns dann noch bis zur Robben-Rückkehr betrüben?

All dies sage ich wohlgemerkt unter der Voraussetzung, dass uns Schlafmützigkeiten wie in Gladbach erspart bleiben.

Volle Konzentration ist angesagt auf unserer Klettertour.

Auf geht’s, Ihr Roten!

P.S. Eigentlich wollte ich die Spuk Spuck-Attacke Pinolas noch mehr in diesen Beitrag einbinden, aber inzwischen denke ich, dass das die DFL-/DFB-Gerichtsbarkeit schon zur Genüge tun wird, von daher kann ich mir das sparen.

P.P.S. Werden noch Wetten angenommen, ob sich Herr van Bommel bei der holländischen Nationalmannschaft erneut verletzt?!

Von Dominanz, Arroganz und jeder Menge Fohlen-Dusel

So was macht mich richtig wütend. Immer wieder. Auch nach fast 35 Jahren als Bayern-Fan.

Erstaunlich oft überkommt mich dieses Gefühl, wenn meine Bayern in Mönchengladbach spielen. So wie heute.

Nach einhelliger Meinung wollten die Bayern gegen den Tabellenletzten ihre Aufholjagd fortsetzen.

Ein albernes Unterfangen und ich hätte es besser wissen müssen.

Klar weiß ich, dass solche Planspiele zumeist Unglück bringen

Andererseits sah es in der kompletten ersten Halbzeit so ganz und gar überhaupt nicht danach aus, als würde der FCB den Platz als Verlierer oder mit einem Remis verlassen.

Schon der frühe Rückstand war an Lächerlichkeit kaum zu überbieten. Lässiges, allzu lässiges Defensivverhalten einiger bayerischer Akteure an der Seitenauslinie und dann eine Flanke, ein Torschuss, der – natürlich in einem Spiel gegen uns – diese ach so tollen Flugeigenschaften dieses neuen Ligaballes repräsentieren muss.

Über die Flugbahn des Balles wird Butt wohl noch seinen Enkeln erzählen.

Trotzdem ließ die Antwort der Münchner nicht lange auf sich warten. Schon wenige Minuten später wuchtete Mario – Tor-Phönix – Gomez den Ball – aus dem Stand – in die Maschen des Fohlentores.

Hier offenbarte sich eine Gladbacher Defensivschwäche in der ersten Halbzeit, die in der bayerischen Gegnerschaft dieser Saison ihresgleichen suchte.

So unfassbar schlecht agierte noch keine Abwehr gegen uns. So harm- und hilflos, dass es uns zwar eine Freude war, für die Gladbacher aber größte Befürchtungen bezüglich des Verbleibs in der höchsten deutschen Spielklasse wecken musste.

Allein Herr Altintop überlief seinen Gegenspieler dermaßen, wie es sonst nur ein Robben in Bestform vermag. Logische Konsequenz war das Führungstor. Auch in seiner Ausführung. Diese Leichtigkeit des Seins sollte Herrn Schweinsteiger kurze Zeit später aber noch zum Verhängnis werden, als er den Elfmeter – in seiner Entstehung der Höhepunkt der Gladbacher Hilflosigkeit – gegen den Pfosten setzte.

Dreimal trafen die Bayern in der ersten Halbzeit Pfosten oder Latte. Inklusive des Elfmeters. Dreimal.

Nicht das mich irgendjemand falsch versteht, diese Halbzeit war für mich das Beste, was ich von unserer aktuellen „B-Elf“ bislang gesehen habe. Das war Robbery-esk. Gerade Schweinsteiger und Timoschtschuk spielten auf Weltklasse-Niveau. Um die 80% Ballbesitz und 91% Passquote. Umso wichtiger wäre es da aber gewesen, einen „am Boden liegenden Gegner“ endgültig zu erlegen.

Elfmeter muss man verwandeln.

Zumindest wenn man so eine zweite Halbzeit hinlegt wie die Bayern.

Liebe Bayern-Spieler, es war doch wohl völlig klar, dass die Gladbacher nicht über 90 Minuten derart passiv agieren würden, oder?

Und dass Herr Frontzeck irgendwann den Sportskameraden Schachten auswechselt, nur logisch, oder??

Derlei muss man nutzen! Aber da ist wohl eben das Manko unserer aktuellen „B-Elf“ – es fehlt der Killerinstinkt.

Ferner fallen einige Spieler, die ich schon wieder auf dem Weg der Besserung vermutete, nun doch wieder ab.

Gelang es Herrn Timoschtschuk zumindest auch in den schlappen zweiten 45 Minuten seinen Level einigermaßen zu halten, fällt Herr Ottl jetzt doch wieder auf sein altbekanntes Leistungsvermögen zurück. Ebenso zeigte unsere IV (leider) einmal mehr das gruselige Gesicht. Herr Demichelis verhindert vor dem Dusel-Flatter-1:0 die Flanke nicht und Herr van Buyten lässt sich beim zweiten und dritten(?) Gegentor Knoten in die Beine spielen. Wann bemerkt unsere Führungsriege eigentlich endlich, dass die Hüftsteifheit unseres Belgiers unheilbar ist?

Lahm und Pranjic? Mhm. Hätte unser Aushilfskapitän nicht das Remis gerettet, seine Bewertung wäre wohl erneut eher durchschnittlich ausgefallen und Herr Pranjic, naja, so richtig rumreissen konnte er das Flügelruder dann später auch nicht mehr.

Weiterhin und zum wiederholten Male konnte sich Herr Kroos nicht für eine Position auf dem Platz empfehlen. Für die Zeit nach der Rückkehr der Sportkameraden Ribéry und Robben. Das Problem mit ihm: Man sieht immer wieder gute Ansätze (Freistoß vorm 1:1?) und danach aber auch wieder Schlafmützigkeit und leichte Ballverluste. Kommt da noch mal irgendwann etwas, Toni?

Der Rest wurde im Abwärtssog der zweiten Halbzeit mit nach unten gezogen. Schlimm.

Mich stört jetzt nicht so sehr das Gefasel, „dass ja in der Bundesliga jeder jeden schlagen kann“, oder so. Nein, mich stört, dass wir zwar alle von dieser besagten Aufholjagd reden, aber wir nicht danach handeln.

Wie konnte es überhaupt zu diesem Rückstand kommen und wie kann es sein, dass eine Gladbacher Borussia nach einer solchen ersten Halbzeit in der zweiten gegen uns plötzlich den Schalter derart umlegt, dass es so weh tut? Wo war unsere Leidenschaft? Unser Kratzen, Beißen, unser Dagegenhalten?

Kaum haben wir in den letzten Spielen (vielleicht auch ein wenig glücklich?) mal wieder Ergebnisse eingefahren, heben wir ab und versuchen alles spielerisch zu lösen? Beim Stand von 2:3? Beim Tabellenletzten?

Noch mal: Schönspielen ist Thema, wenn Robben UND Ribéry zurück sind.

Vorher ist Arbeiten angesagt.

Und hat man dann mal das Glück, dass sich eine Mannschaft nicht vom Anpfiff weg die Seele aus dem Leib rennt und so spielt wie die Fohlen, dann muss man das – verdammt noch mal – in Tore ummünzen!

Natürlich nutzt als das Gezeter so gar nix. Die Herren Fußballer werden weiter ihren Stiefel herunterspielen. Und in der Zwischenzeit haben wir Sonntagabend entweder wieder 12 Punkte Rückstand auf die Tabellenspitze oder liegen auf Tabellenplatz 11.

Für mich hat das nur eine Konsequenz: Die Meisterschaft ist ab sofort kein Thema mehr. Wir sollten uns auf Platz 3 konzentrieren. Darauf können es am Ende des Spieltags ja maximal 3-5 Punkte Rückstand sein.

Schlimm genug.

Aufholjagd 2010/11 #01

Irgendwo bei Twitter habe ich heute gelesen, dass Herr Wontorra beim Stammtisch was gefaselt haben soll, dass „die Bayern ja der Verlierer des Spieltages seien“.

Als ich dies las, stelle sich bei mir eher die Frage, wieviel Bier zum Zeitpunkt des Zitats schon geflossen war.

Hier einmal die nackten Zahlen:

Mit dem Sieg am Freitag haben wir in der Tabelle einen Sprung von Platz 11 auf Platz 7 gemacht. Lagen wir in dieser Saison in der Tabelle schon einmal besser?

Vor uns liegen jetzt „nur“ noch sechs Teams. Auf Hannover und Mainz haben wir zusätzlich drei Punkte gemacht. Der Rückstand auf Platz 3 beträgt nur noch drei Punkte (statt vier), auf die Tabellenspitze nur noch zehn statt zwölf.

So.

Schau‘ ich mir jetzt die nächsten Spieltage an, frage ich mich, wer hier bald Verlierer der Spieltage sein wird, Herr Wontorra.

Spieltag 11: HSV – TSG, SGE – WOB, SCF – M05, H96BVB, LEV – FCK

Spieltag 12: BVB – HSV, BRE – SGE, STP – LEV, M05H96, TSG – SCF

Spieltag 13: SGETSG, BMG – M05, SCF – BVB, H96 – HSV, LEV – FCB

Spieltag 14: M05 – FCN, FCB – SGE, TSGLEV, H96 – SCF, BVB – BMG

Klar weiß ich, dass solche Planspiele zumeist Unglück bringen, aber WENN der FC Bayern seine Spiele in Gladbach, gegen Nürnberg, in Leverkusen und gegen Frankfurt gewinnt – was spricht dann dagegen, dass der Abstand nach oben sowohl tabellarisch als auch punktuell massiv kleiner wird?

Die lediglich so „um die fünf Punkte Rückstand zur Winterpause“ sind doch da mehr als realistisch, oder?

Von mir aus auch weiter die Politik der kleinen Schritte – nächsten Spieltag erst einmal Hannover 96 schlucken…