„Die Klubs, die hier in Asien waren und auch die, die in Amerika waren, haben etwas pro Bundesliga-TV-Vermarktung geleistet. Und bei den Klubs, die nach wie vor den einfachen Weg wählen und sich in Österreich und der Schweiz vorbereiten, bin ich sehr skeptisch, ob die einen großen Beitrag zum Wohle der Bundesliga damit leisten.“
Karl-Heinz Rummenigge, total un-zynisch und solidarisch.
Schlagwort: Asien
Weisheiten #345
„Es war die effektivste, beste und schönste Tour. Wir haben alle Ziele erreicht. Eine großartige Reise, ein totaler Erfolg. Alles wunderbar.“
Karl-Heinz Rummenigge, AG-Vorsitzender und Asien-Sommerpausen-Fan.
Für mich ist die Saison seit einer Woche beendet
Einige von euch dachten schon, es wäre der erste April, als ich über Twitter die fußballlosen Samstage bedauerte (im Gegensatz zu meiner Frau).
Dabei ist mir doch völlig klar, dass auch jetzt immer noch irgendwo gegen den Ball getreten wird. Damit habe ich aber als Bayern-Fan nix mehr zu tun.
Für mich ging die Saison nach dem Spiel gegen Stuttgart versöhnlich zu Ende. Aber vor allem ging sie zu Ende. Ein paar restliche Freundschaftsspiele mit der B-Elf, ein, zwei Spieler quälen sich in Asien auf ’ner Deutschland-Promo-Tour – und fertig.
Das Interessanteste sind aktuell sowieso die Spekulationen um neue Spieler. Wer kommt ausser Gomez? Bekommen wir einen Weltkasse-RV und noch einen Torhüter, der endlich keinerlei Diskussionen mehr auf dieser Position erzeugt?
Was ergeben generell und konkret die Gespräche mit van Gaal ab morgen?
DAS sind die Fragen, die mich beschäftigen.
Klar. Gestern hat in Berlin Not gegen Elend (auf die Bundesliga bezogen) versucht, die Saison zu retten. Die bald-Diego-losen Bremer haben’s gepackt. Den Leverkusenern gehen jetzt die letzten Argumente aus, was diese Rückrunde so sollte.
Ganz nett, habe ich trotzdem nur so nebenbei verfolgt.
Ebenso nebenbei verfolgte ich die Relegationsspiele. Wobei dort – so wie es aussieht – zumindestens das mir noch am ehesten sympathische Team gewonnen hat. Glückwunsch. Wieder ein Derby mehr für die Bayern.
Trotzdem alles irgendwie fad.
Daher: Zurück in die Gerüchteküche…
Neues von Toni
Nein. Nicht Luca. Kroos.
Die deutsche U 17-Nationalmannschaft hat bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Korea das Tor zum Achtelfinale weit aufgestoßen. Drei Tage nach dem 3:3-Unentschieden im Auftaktspiel gegen Kolumbien gewann die Elf um Bayern-Talent Toni Kroos am Donnerstag in Cheonan das zweite Gruppenspiel gegen Ghana mit 3:2 (3:0) und steht damit so gut wie in der nächsten Runde.
Aufmerksamen Breitnigge-Lesern wird nicht entgangen sein, dass sowohl ich, als offenbar auch der Verein Toni Kroos für die nächste Besetzung der vakanten 10er-Position beim FC Bayern sieht. Damit will ich natürlich nicht gesagt haben, dass wir aktuell einen 10er brauchen, aber Kroos ist schließlich auch erst 17, den bauen wir in den nächsten drei, vier Jahren auf.
U 17-Nationalmannschafts-Trainer Heiko Herrlich lobt Kroos jedenfalls schon mal in den höchsten Tönen.
„Toni Kroos hat die Mannschaft super geführt und Verantwortung übernommen, auch und gerade in Unterzahl. Er ist ein wahrer Kapitän.“
Seine beiden Führungstore bezeichnete er als sensationell. Mal schauen, was am Ende der WM dabei herauskommt. Goldene Generation?
Weltpokalsiegerbesieger und treffende Neuzugänge
Der FC Bayern hat heute morgen das millionenschwere Freundschaftsspiel in Hongkong gewonnen.
Kann man den Kurztrip nach Asien noch kritisch sehen (obwohl der FC Bayern das nicht als Problem sieht, denn die Vorbereitung hätte ja noch nicht begonnen…), die Ergebnisse können sich sehen lassen:
– 1.5 Mio. Euro im Gepäck
– Präsenz gezeigt
– Erstes Tor von Klose im Bayern-Trikot
– Erstes Tor von Altintop im Bayern-Trikot
– Keine verletzten Spieler
– Endlich habe ich mal ein halbes Dutzend Regionalliga-Spieler der Bayern auf dem Platz gesehen…
Ferner sind wir jetzt Weltpokalsiegerbesieger. So ein bißchen St-Pauli.
Davon abgesehen: Das Spiel war zu Anfang ziemlich schlecht. Warum?
Bayern im Jetlag und ohne jegliches Spielverständnis. Sao Paulo ging es da nicht anders, befindet sich der Verein doch mitten in der Meisterschaft und trat mehr oder weniger offiziell mit einer B-Elf an.
Irgendwie aber passend, dass die Bayern zur Pause mit 0:1 zurücklagen.
Eine Steigerung nach dem Wechsel und ein Kopfball von Klose brachte den Umschwung. Im Spiel und in meine Morgenmüdigkeit.
Ein typisches Klose-Tor. Per Kopf. In der Rückwärtsbewegung. Macht das Geschmack auf mehr? Und wie.
Das Altintop dann sogar noch das 2:1 per abgefälschten „die-Mauer-steht-nur-5-Meter-vom-Ball-entfernt“-Freistoß erzielt, war Bonus – Klose hätte ohne das Foul allein vor dem Tor die Bude sicherlich schon selber gemacht.
So macht sogar ein 30-Stunden-Trip nach Asien Spaß.
Jetzt schnell wieder zurück nach München, den Jetlag aus den Knochen schütteln (Hitzfeld hat direkt nach Ankunft ein Training angesetzt…) und die Vorbereitung wirklich starten.
Poldi san
Kaum spielt Prinz Poldi im Bayern-Trikot verlieren die Bayern!
Aber alles halb so wild, befinden sich die Bayern doch gerade auf einem 1,5-Millionen-68-Stunden-Asien-Horror-Trip und trifft es diese Stern-Artikelüberschrift doch insgesamt ganz gut:
„Schwere Beine, volle Taschen“
Die bayerische Asien-Strategie
Als ob die Vorbereitung der Bayern durch all die Nationalspieler und WM-Heimkehrer nicht schon gestört genug wäre, nein der FC Bayern unternimmt so ganz nebenbei noch einen 3-Tage-Trip nach Japan.
Zweimal übernachten die Bayern im Flugzeug, einmal im Hotel, dazwischen wird auch noch einmal gespielt gegen die Red Diamonds Urawa, dem japanischen Partnerklub der Bayern.
Ich finde sowas auf jeden Fall total daneben, weil es den Erfolg in der aktuellen Saison gefährdet, aber wenigstens, wenigstens machen die Bayern es dann auf jeden Fall professioneller als sog. Großklubs wie Real Madrid, Barcelona, Manchester United, die mit ihren Asien-Reisen im Grunde nichts bewirkt haben…
Es ist ja nicht so wie in Deutschland: Der große Meister kommt, und die Welt steht still. Nicht die asiatische. Die will erobert werden. Und zwar mit Bedacht, mit Feingefühl und mit einer Strategie, die besser ist, als die anderen. […] Kurzfristig soll der Partner alles serviert bekommen, was den FC Bayern München so ausmacht: Stars, Legenden, Freundschaft, seriöses Geschäftsgebaren. Andere, wie Real Madrid, FC Barcelona, Manchester United sind in der Vergangenheit für reichlich Dollar mit besseren Reservemannschaften angetreten. „Dumm und häßlich“, nennt das Hägele. „Du kannst die Asiaten nicht auf Dauer für dumm verkaufen.“
So sieht es wohl aus, aber für mich ist das hier der beste Satz des Artikels:
„Man muss die Asiaten als Partner, nicht als Melkmaschinen sehen.“