Kleines, dickes Häufchen Elend

Nein. Über Menschen, die am Ende sind, macht man für gewöhnlich keine Witze. Selbst über kleines, dickes Ailton nicht.

Auch wenn’s mich juckt. Aber was ich heute las, zeigt imho eher, wie verzweifelt Goncalves da Silva Ailton aktuell ist.

Ich hab’s ein bißchen aus den Augen verloren.

Nach Bremen, kam Schalke, kam Besiktas, kam der HSV, kam Besiktas, kam Roter Stern Belgrad, kam Grasshopper Zürich, kam der MSV und kam Metalurg Donezk.

Dazwischen jede Menge Geschichten, die uns dann immer jede Menge Freude bereitet haben.

Jetzt hört man andere Töne.

„Ich wohne in Brasilien und will nicht mehr zurück nach Donezk. Ich hoffe, dass der Vertrag in ein, zwei Wochen aufgelöst ist.“

Worauf er danach hofft? Auf Bremen.

„Ich will zurück zu Werder. In der nächsten Woche rufe ich Klaus Allofs an.“

Warum?

„Ich bin genauso schnell wie früher und habe immer noch meinen Riecher. Ich traue mir zu, noch einmal Torschützenkönig zu werden.“

Und hier setzt dann eher mein Mitleid ein. Sicher. In Bremen hatte er seine beste Zeit. Also die einzig beste Zeit. Ein Jahr lang. Es reichte zum Double. Danach ging es stetig und immer schneller abwärts. Das er auf seinen Stationen in der Folge zumeist eher davon gejagt wurde, würde er vielleicht anders sehen, entspricht aber schon eher der Realität.

Anyway.

Die Bremer bringen es fertig und geben ihm sein Gnadenbrot. Vor allem, wenn bloß doch nur diese Vorhersage stimmen sollte…

Versprechen könne er „mindestens 15 Tore“, im Gegensatz zu den heutigen Werder-Stürmern brauche er auch „nicht drei oder vier Chancen für ein Tor, sondern eine“.

Entschuldigung. Ich habe meine Meinung geändert.

Heute abend spielen die Deutschen gegen die Österreicher bei der EM um den Einzug ins Viertelfinale.

Eigentlich müsste ich als guter Deutscher bedingungslos hinter meiner Mannschaft, meinem Land stehen.

Tja.

Irgendwie.

Also.

Von mir aus können die Deutschen gerne gegen die Ösis gewinnen. Sollen sie sogar. Allein um diese Dauer-Cordoba-Berieselung zu rächen. Aber im Viertelfinale ist dann eh‘ Schluss. Meine Meinung. Gegen diese Portugiesen haben die Löw-Kicker keine Chance. Und im Endspiel trefen die dann auf die Holländer.

Das steht zwar diametral meiner Überzeugung von vor der EM entgegen und widerspricht auch all meinen Tipps, aber erstens falle ich z.B. auf der Arbeit ohnehin immer mehr zurück und zweitens habe ich mich, ich geb’s offen zu, ein wenig in die Holländer verliebt.

Meine Fresse.

Spielen die einen Fußball bei dieser EM. Und irgendwie ist die Atmo bei denen auch total entspannt. Da gibt’s keine Rijkaards oder van Breukelens mehr. Da ist nur noch geiler Fußball.

Ergo würde ich beide Teams, die Ronaldo-Portugiesen und die Robben-Holländer, sehr, sehr gerne im Finale sehen!

Versaut mir das nicht, ihr 2004er-Griechen-Türken… 😉

Zweckoptmismus beim Ex-Double-Gewinner

Nachdem der Ex-Double-Gewinner in der Championsleague weiter auf der Stelle tritt, haben seine Protagonisten den Zweckoptmismus noch nicht verloren:

kicker: Wie beurteilen Sie nun die weiteren Chancen in der Champions League?

Frings: Sie sind noch vorhanden. Wir müssen unsere Heimspiele gegen Udine und Athen gewinnen und auch in Barcelona etwas holen. Auch dies sollte machbar sein.

Die berühmte Hoffnung stirbt wie immer zuletzt!