Road to Manchester: FC Bayern – RSC Anderlecht

Tja. Irgendwann hört der Spaß auf. Der Spaß an der Rotation (9 von 11 Spieler). Und wenn man dann auch noch auf einen Gegner trifft, der zumindestens phasenweise um seine Ehre kämpft, um sich nicht vollends lächerlich zu machen, erleben wir eben solche Abende wie den gestrigen.

Zur Halbzeit war der Karren offenbar so dermaßen im Dreck, dass selbst Franck Turbo Ribéry da nix mehr dran ändern konnte.

Wie sollte er auch alleine etwas gegen die Malesse unternehmen?

Mit einem Torhüter, der seine erste Niederlage im einem Bayern-Pflichtspiel erlebte, parallel allerdings sein lustlosestes Spiel ablieferte, einem Stamm-IV, der zwar Kapitän war, aber ansonsten nicht viel daran ausrichten konnte, dass er mit einem absoluten Nervenbündel zusammenspielen musste und zwei Aussenverteidigern, die tatsächlich (spontan zuckte ich ein wenig zusammen, als diese Formulierung über die Bildschirme strömte) aktuell nicht zum Stamm gehören (dürfen)!?

Mit einem Mittelfeld, das zwar ganz ordentlich kickte, aber nach den ersten 15 Minuten Zauberfußball keinerlei Gefahr mehr ausstrahlte und einem Sturm, in dem sich Podolski noch redlich mühte, aber ein Klose inzwischen imho ein Kandidat für Bank und Couch (wer soll nochmal der Psychologe im Klinsmann-Team werden? Wie wäre es mit einem Vorabgespräch?) ist?!

Eben.

Schlimm.

Und dabei hatte Anderlecht seinerseits auch nicht die besten 11 aufgeboten.

Zwei Szenen reichten somit, um die Bayern zu schlagen. Zwei Szenen in denen sowohl Lahm als auch Breno mehr schlecht als recht aussahen. Ok. Breno ist 18 Jahre alt, hatte 4 Monate keinen Fußball mehr gespielt und besitzt noch deutlich sichtbare Defizite. Aber ein Herr Lahm? Was soll das? Immer noch im Loch? Es wird Zeit, daran was zu ändern!

Eigentlich wollte ich diese beiden zu den schlechtesten Bayern-Akteuren küren. Dann entschied ich mich allerdings um und übergab diesen Pokal einstimmig an Herrn Sagnol.

Alter!

WAS WAR DAS DENN WIEDER?

Ist das hier bei uns ein Trainingslager? Übung 36: Wie schlage ich Flanken höher als 1,25m? Wie lange will uns Willy noch mit seinem Feldversuch quälen??

Das geht gar nicht!

Schluss. Aus.

Vizekapitän? Führungsspieler? Angebote von großen Vereinen? Abwanderungsgedanken?

In welcher Welt lebt Herr Sagnol eigentlich?

Gestern zumindestens nicht in unserer, in meiner.

Auch hier muss sich was ändern.

Nein. Der Experimente waren es jetzt genug!

Das Positive:

1. Wir stehen im Viertelfinale (war ja auch kaum noch zu verhindern).

2. Wir erlebten den hoffentlich endgültigen Abschied von Pro7 als Fußballsender.

Die Qual hat ein Ende. Ich bin erleichtert. Denn auch hier gab es gestern einen neuen Höhepunkt. Co-Kommentatoren Elber und Schweinsteiger. Mein Gott. Sind wir hier bei der Wok-WM? Unfassbar schlecht.

Was ich befürchte: Ab Viertelfinale geht’s bei SAT1 genauso weiter…

Mein Trost: Ab nächster Saison bin ich (wahscheinlich) wieder (richtig) bei Premiere (und nicht nur über Premiere-Kanal bei arena).

Kurz noch was zu möglichen Gegner. Bisher stehen folgende Teams fest:

Leverkusen, Florenz, St.Petersburg, Eindhoven und Getafe. Ferner kommen heute Werder/Glasgow und Sporting/Bolton hinzu.

Wen ich am liebsten hätte? Ist mir sowas von egal. Denn rotiert wird ja jetzt ohnehin nicht mehr, ergo erleben wir einen Abend wie den gestrigen nicht noch einmal!

Road to Manchester: RSC Anderlecht – FC Bayern

Null zu fünf. Alter. Das erinnert ja bald schon an den europäischen Triumphzug 1995/96.

Zugegeben. So deutlich sah es über lange Strecken der ersten Halbzeit nicht aus. Auch wenn die Bayern Spiel und Gegner da schon zumeist im Griff hatten.

Mit ein bißchen Glück hätten die Belgier schon in den ersten 45 Minuten den Ausgleich erzielen können. Die Unkonzentriertheiten im Team kosten uns vielleicht irgendwann noch einmal Kopf und Kragen. Nicht so heute Abend. Anderlecht war einfach zu schwach (umso erstaunlicher, dass die Bordeaux rausgehauen haben…). Und mit 10 Mann erst recht nicht in der Lage den aktuellen Bayern Paroli zu bieten. Den Bayern der zweiten Halbzeit. Als Hitzfeld mal eben 37 Mio. Euro einwechselt und die Bayern richtig aufdrehen. Phasenweise zaubern.

Und ja, auch hier muss man ergänzen, dass sich spätestens nach dem 0:3 im Vorort-Team aus Brüssel Auflösungserscheinungen breit machten.

Trotzdem muss man sagen, dass einen ausgeruhten Ribéry weder Ochs noch Esel aufhalten!

Allein. Wir können es uns, je weiter wir im UEFA-Pokal kommen sollten, sicherlich nicht mehr leisten unseren Superstar 45 Minuten auf der Bank zu schonen…

Wie schon gegen Schalke machte unser kleine Franzose auch hier wieder den Unterschied. An allen Toren der zweiten Halbzeit war er direkt beteiligt. Zweimal perfekter Vorbereiter und einmal Kunstschütze mit Traumfreistoß. Berauschend wie gefährlich zugleich. Abhängigkeit kann süß und bitter sein. Im gleichen Moment.

Ich beginne langsam mich daran zu gewöhnen. Man muss sich offenbar nur einfach dieser Tatsache stellen. 25 Mio. sind 25 Mio. und er ist jeden Euro wert. Nicht weniger und nicht mehr. Punkt.

Zum Spiel:

Lahm fiel mir unangenehm auf, da seine Fehlpassquote irgendwann richtig weh tat. Beim Zuschauen. In der ansonsten sicheren Abwehr gab es ferner einige haarsträubende Fehler und in der Offensive wurde mal wieder jede Menge direkter Offensivgelegenheiten ausgelassen. Verbesserungswürdig.

Der Rest war heute Abend aber durchaus ansprechend. Wirklich. Sogar ein Schweinsteiger spielt nicht schlecht. PrinzPoldi wusste ebenfalls zu gefallen. Und Luca Toni? Gelbe Karte. Gesperrt. Spontan dachte ich: „Supi“. Spätestens nach dritten Tor allerdings: Ok. Wird schon klappen, ohne ihn… 😉

Das Rückspiel sollte also als weitere Entspannung einer weiteren englischen Woche dienen, zumal es ein Mittwochsspiel werden wird. Glücklich, wer solche Chancen bekommt. Oder lehne ich mich zu weit aus dem Fenster, wenn ich nicht glaube, dass Anderlecht gegen uns 5 oder 6 Tore schießt? In München? Und selbst wenn. Dann müssten sie ja derart offensiv spielen, wie wir Bayern das in der Arena seit Monaten von keinem Gegner mehr gesehen haben. Was uns dann sicherlich ebenfalls so um 4-8 Tore bringen dürfte.

Wieso nicht? Würd‘ doch Spaß machen.

Der Spaß hört dann spätestens im Viertelfinale auf. Ich bin da ganz realistisch. Wenn ich an das Rückspiel gegen Aberdeen und an heute Abend denke, dann muss ich sagen, dass der Wettbewerb für uns Bayern jetzt erst ernsthaft losgeht, oder?

Schön.

Road to Manchester: FC Bayern – FC Aberdeen

Nur eine Woche lag zwischen dem Hin- und Rückspiel in dieser Zwischenrunde des UEFA-Pokals. Gefühlt sind es Welten. Vergleicht man die Spiele und die Stimmung beim FC Bayern.

Hatten die üblichen Verdächtigen schon die Messer gewetzt ob eines potentiellen Ausscheidens des Top-Favoriten auf den Einzug ins Finale, wurden sie spätestens heute enttäuscht. Ich persönlich habe zwar nicht damit gerechnet, dass sogar eine B-Elf die Schotten derart in Schach halten könnte, aber sowas ähnliches habe ich mir schon gedacht. Während des Hinspiels. Trotz der zwei Gegentore.

Wieso?

Na weil Aberdeen nicht umsonst im schottischen Abstiegskampf steckt. Der FC Bayern war da einfach ein paar Nummern zu groß. Allein der Mute der Verzweiflung und ein Spritzer bayerischer Überheblichkeit ermöglichten das letztwöchige 2:2.

Heute sah vieles anders aus. Die Laufbereitschaft. Die Pässe. Die Entschlossenheit. Nach dem Leine-Gastspiel war ich heute erneut und in Serie vom Spiel des FC Bayern begeistert. Und das, obwohl Ribéry immer noch nicht auf dem Platz stand. Das hätte vor Wochen so nie und nimmer gedacht. Besonders freut es mich für Podolski und Kroos. Beides junge Spieler aus der zweiten Reihe, die inzwischen offenbar in der Lage sind schnell auf Betriebstemperatur zu kommen (waren das Klasse-Standards von Kroos??). Speziell bei Podolski war das nicht immer so. Mach so weiter, Poldi!

Im Achtelfinale geht’s jetzt offenbar nach Anderlecht. Die haben in Bordeaux ein 1:1 erzielt. Nach dem 2:1 in Belgien hat’s somit gereicht. Ob es für die Bayern gegen den RSC für’s Viertelfinale reichen wird? Hoeneß hielt Bordeaux für attraktiver, Hitzfeld Anderlecht. Mir ist es gleich. Wir haben gegen beide schon gute Erfahrungen gemacht. Speziell die Franzosen hätte ich im UEFA-Pokal als Gegner ganz witzig gefunden. Gewannen wir doch 1996 gegen Girondins zuletzt diesen Cup. Egal. Am 6. und 13.März geht’s weiter. Hoffentlich in Top-Besetzung.

Road to Manchester: FC Aberdeen – FC Bayern

Viel wurde im Vorfeld diskutiert. Über das Fehlen von Ribéry. Das Ausscheiden der Bayern 1983 im Europapokal der Pokalsieger.

Das Spiel selbst war dann reichlich unspektakulär. 2:2. Für die europäischen Bayern 2007/08 fast schon Standard.

Man kann darüber diskutieren, ob man sich als „Top-Favorit“ auf den Titel von zwei 18-Jährigen zwei Tore einschenken lassen muss, aber offenbar muss man das, wenn man der FC Bayern ist. Man hätte es ja wahrscheinlich verhindert, wenn man gewusst hätte, wie, oder?

Ich für meinen Teil war froh, dass wir nicht verloren und durchaus eben diese beiden Tore erzielt haben. Mit den gestrigen Defensivschwächen war mehr wohl nicht drin. Klingt wenig, ist aber so.

Ohnehin tat es einigen Spielern ganz gut zu sehen, dass im Europapokal, und sei es nur der UEFA-Pokal, mal gerne der Gegner um sein Leben läuft (und ein Europapokal-Leben ist augenscheinlich mehr wert, als eins in der Bundesliga) und die Schiedsrichter nicht jeden Schubser sofort abpfeiffen.

Anyway. Einige Minuten waren die meisten Bayern ob dieser beiden Punkte sichtlich geschockt. Und so spielte man dann auch. Größerer Schaden wurde allein dadurch verhindert, dass Aberdeen tatsächlich so schwach ist, wie die 11 Gegentore in den letzten drei Pflichtspielen andeuten…

Mit dem Ergebnis kann ich wie gesagt gut leben, vor allem mit dem Wissen, dass die Schotten auswärts offenbar tatsächlich nur die Hälfte wert sind. Ferner ist im Rückspiel Ribéry scheinbar wieder dabei. Das Achtelfinale sollten wir somit erreichen.

Apropos Personal:

Weder Zeit noch Lust erlauben mir eine detaillierte Einzelkritik. Ein paar Dinge sind mir trotzdem aufgefallen:

Michael Rensing.

Zuerst dachte ich, dass Hitzfeld doch Bernd Dreher ins Tor gestellt hat. So langsam und bedächtig bewegte der sich über den Rasen. Hierzu eine Frage an den Trainer: Wenn ein Spieler offenbar durch einen Hexenschuss limitiert ist, wäre es da vielleicht nicht doch besser, einen A-Jugendtorhüter zwischen die Pfosten zu stellen oder direkt den 42-Jährigen? Immer noch besser, als den Kronprinz, der a) Angst hat hinzufallen oder b) wenn er fällt, dies wie eine Bahnschranke tut – siehe Gegentore?!

Andreas Ottl

Erstaunlich. Und zwar seine Leistung. Geradezu schottisch. Ich bin ja dafür bekannt, gerne und oft auf eigene Spieler draufzuhauen, wenn sie eigene Stärke imho nicht zeigen (wollen). Und somit muss ich auch das Gegenteil beweisen, insofern erforderlich. Hier ist es. Gestern zeigte unsere Nummer 3 auf der Sechs, was wir irgendwann einmal an ihm haben könnten! Solide Spielweise mit Potential nach oben, aber viel weniger Unsicherheit und Fehler als in den letzten Wochen – hat mir gefallen, Andreas. Weiter so!

Lucio und Demichelis

Erschreckend. Ab und zu.

Zumeist bin ich davon überzeugt, dass wir eine bärenstarke Innenverteidigung haben. Weltklasse. In der Bundesliga. Insgesamt wohl eher nicht. Sicher. Spielt die gesamte Mannschaft defensiv schwach, können die Bayern nicht wirklich glänzen. Trotzdem zeigen solche Spiele wie gestern, dass sowas gegen Real, Chelsea und Co. nach hinten losgehen könnte. Noch ’ne Baustelle…

Offensivspieler

Robustheit war gefragt, nicht Schönspielerei. Hat selbst Herr Schweinsteiger irgendwann begriffen. Deshalb blieb sein Spiel fast ohne (negative) Folgen. Altintop fleissig wie immer. ‚Frage mich nur, wo seine Schussstärke geblieben ist und seine Präzision. Egal. Zé Roberto stark. Podolski nicht schlecht. Schlaudraff zu kurz drin. Punkt.

Die Stürmer

Klose hat sein Tor gemacht. Das war stark. Auch von Toni. Ansonsten viel Hängen im Schacht. Konnte man offenbar nicht erwarten gegen solch einen Gegner. Mit diesem Aufbauspiel. Sollte im Rückspiel anders werden. Warten wir’s ab.

Das war’s.

Oder hab‘ ich was vergessen?

Road to Manchester: FC Bayern – Aris Saloniki

Alter.

Beinahe hätte es mächtig was auf die Augen gegeben. Hier. Das letzte Gruppen-Spiel machte nach anfänglich starken 5-10 Minuten wieder den Anschein genauso fad und derbe zu werden wie so viele andere Spiele in der jüngsten Vergangenheit. Der Höhepunkt: Kahns Fußspitzen-Rettung in der 13.Minute gegen Ivic. Schockzustand. Nicht schon wieder.

Einen Unterschied zum sonstigen Murmeltiertag gab es dann aber doch: Kostas Chalkias. Seines Zeichens Nationaltorhüter. In Griechenland (das lässt hoffen).

Stand gegen Frankfurt, Duisburg und Co. jeweils nur der einmalig starke Torhüter den Bayern im Weg (neben der eigenen Unfähigkeit Tore zu erzielen), war Chalkias Bayerns 12.Mann.

Sowas habe ich wirklich in all meinen gemeinsamen Europapokalabenden mit den Bayern noch nicht erlebt. Ein oder zwei Patzer kann man einem Keeper ja mal verzeihen. Aber 5 von 6 Toren zu verschulden? Mir soll’s recht sein. Endlich gab es für uns Fans mal wieder Spaß. Ein Hauch von August. Von Werder-Demontage.

Ignorieren wir jetzt mal, dass es zwischen 13. und 25. Minute einiges Gewackel im Bayern-Team gab, so war ich vom Spiel mächtig begeistert. Mag auch an dem Entzug der letzten Wochen gelegen haben…

Selbst einige Motivations- und Leistungsleichen der letzten Zeit überwanden ihr Tief und steigerten sich um mind. 120%.

Philipp Lahm:

Kaum ein Fehler und ein Zuckertor zum 6:0. Strange. Die Qualität der Freistöße und Eckbälle hat sich ferner zumindestens nicht weiter verschlimmtetr. Ist doch auch was.

Franck Ribéry:

Trotz Kälte agil wie lange nicht. Dazu noch aggressiv und trickreich im Zweikampf gegen zumeist, wie immer, 2-4 Gegenspieler. SO stell‘ ich mir das vor. Klasse.

Luca Toni:

Nur einmal im Abseits! Dazu jede Chance verwertet. Kein Gestolpere. Bravissimo.

Willy Sagnol:

Nach jeder Einwechslung hatte ich bisher den Eindruck, er spielt mit angezogener Handbremse. So gehemmt. Als wolle er mit aller Macht seine Knochen schützen. Wie in Zeitlupe. Völlig unrund. Die böse Variante der Erklärung: Er spielt unter Protest und mit Absicht so. Will seinen Rauswurf provozieren.

Nach seinem plötzlichen und eigentlich nicht überraschenden Bekenntnis zum FC Bayern (aufgrund unserer bisherigen Erfahrung mit ihm), steht dieser Ansatz wohl ausser Frage. Stattdessen zog Sagnol kurz vor Schluss eine derartige Maßflanke auf den Kopf von Toni, dass ich erst die Zeitlupe abwarten musste, um zu glauben, was ich zuvor gesehen hatte (und davor zuletzt von Toni Kroos)…

Wenn er da weitermacht, habe ich ihn vielleicht im Laufe der Rückrunde doch wieder lieb.

Beinahe wäre übrigens auch meine Prognose zu dieser Zwischenrundengruppe wahr geworden: Bragas 1:0 gegen Belgrad und unser gleichzeitiges 0:0 gab genau dieser Theorie Nahrung. Das 6:0 zum Abschluss war ergo das einzige Spiel in dieser Gruppe das aus dem Raster fiel…

Jetzt also Gruppensieger. War eigentlich schon bei der Auslosung das Ziel. Allein der Weg war anstrengender als gedacht. Selbst schuld.

Im Sechzehntelfinale bekommen wir nun einen Tabellendritten. Zunächst auswärts. Besser jedenfalls als einen der CL-Absteiger. Bis jetzt stehen somit folgende potentielle Gegner fest:

– FC Zürich
– RSC Anderlecht
– Galatasaray Istanbul

Ferner sehr wahrscheinlich:

– Brann Bergen
– AEK Athen
– FC Kopenhagen

Eventuell gar die Clubberer. Oder gibt’s im UEFA-Pokal auch ’ne „deutsche“ Klausel wie in der CL?

Morgen ist Auslosung. Dann sind wir alle schlauer…

Road to Manchester: Sporting Braga – FC Bayern

Ich bin schockiert.

Ehrlich. Wegen vieler Dinge.

Weil…

1. die Bayern gegen eine weitere Gurkentruppe in dieser Gruppenphase nur ein Unentschieden erreichte

2. Ribéry einmal mehr zumeist lustlos und uninspiriert spielte

3. der Schiedsrichter die wilde Klopperei der zweiten Halbzeit, an der zu 90% die Portugiesen schuld waren, nicht unterband

4. es dem FCB ein weiteres Mal nicht gelang, einen Vorsprung in einen Sieg umzuwandeln

5. das ZDF, seine Kommentatoren und Feldreporter einen neuen Tiefpunkt an Belanglosigkeit und Verwirrtheit offenbarten

6. wir immer noch kein Flügelspiel haben (werde ich im Laufe meines Lebens Herrn Lahm noch einmal gefährlich flanken sehen?)

7. Hitzfeld kurz vor Schluss Abwehrspieler Sagnol einwechselte (Warum keine Offensivkraft?)

8. die Münchner ab der 80. Minute nur noch den Ball aus dem 16er gedroschen haben

9. wir mit diesem Punkt offensichtlich zufrieden waren

und schließlich

10. die Bayern nach zwei Unentschieden immer noch Tabellenführer ihrer Gruppe sind.

Wie schlecht ist das denn bitte?

Sicher. Wir waren (wieder einmal) überlegen. In der Spielanlage, den technischen Fähigkeiten. Aber wieso setzen wir das nicht um?? Diese sogenannte Überlegenheit?! Was soll die offensichtliche Überheblichkeit, mit der am laufenden Band Chancen vergeben werden, wir Konsequenz vermissen lassen?

Zuletzt habe ich Gerüchte gehört, dass sich Ribéry angeblich in München nicht mehr wohl fühlt. Es sei ihm zu kalt. Im Vergleich zu Marseille. Ach Gott’chen. Der Arme. Müssen wir jetzt vielleicht bis März, April warten, bis wir wieder Zauber sehen dürfen? Das kann nur ein Scherz von ihm gewesen sein…

Wie auch immer. Am Ende zählt das Ergebnis. Tabellarisch. Wir wollen, müssen Tabellenerster werden, um in der Zwischenrunde den CL-Absteigern (sind da eigentlich deutsch-deutsche Duelle gegen Bremen und Schalke ausgeschlossen?) aus dem Weg zu gehen. Darauf habe ich echt keine Lust. Einige unserer Spieler scheinen da entspannter zu sein.

Was mich dagegen mehr und mehr nervt ist eben diese Inkonsequenz. Wir wissen doch alle, dass die Bayern anders können. Wieso tun sie das dann nicht mehr?

Speziell Altintop fällt mir da ein (abgesehen von Ribéry, dessen Leistungen immer schwankender werden). Und direkt muss ich an Knut denken, der mir beim Bloggertreffen derlei vorhersagte. So langsam bekomme ich eine Ahnung, was uns da noch bevorsteht. HA ist da allerdings in guter Gesellschaft, denn abgesehen von Zé Roberto (mal wieder Weltklasse-Leistung) sehe ich aktuell kaum einen Spieler im Mio.-Kader der konstant auf Top-Niveau spielt. Schlimm. Da ist allerdings mal der Trainer gefragt. Viel Spaß, Ottmar.

Und wie geht’s weiter im UEFA-Pokal?

Nun. Die Bayern haben die zweite Chance in Folge verpasst, sich vorzeitig als Gruppensieger zu qualifizieren. Das ist ein Problem. Ein anderes, dass wir nun im Heimspiel gegen Saloniki ein echtes Endspiel haben. Klasse. Zusammen mit dem akutellen Nervenkostüm einiger Spieler ab Minute 75 passt das ja perfekt.

Läuft es schlecht, sind wir nach dem nächsten Spieltag (spielfrei) nur noch Tabellendritter (insofern Saloniki zuhause gegen Braga und Boltin in Belgrad gewinnt – beides nicht unrealistisch)!

Sicher. Wir haben es alles noch in der eigenen Hand. Aber wir müssen wahrscheinlich im Saloniki-Heimspiel gewinnen. Keine guten Vorzeichen. Im Moment. Oder sehe ich wieder zu schwarz?

Road to Manchester: FC Bayern – Bolton Wanderers

Was soll ich bloß über dieses Spiel schreiben?

Das dritte Unentschieden in Folge. War das erste vielleicht noch glücklich, war das zweite 0:0 schon ein Witz. Und heute?

Nun. Bolton spielte frisch mit. Überraschend für alle, die vor Tagen noch einen Gegner wie Eintracht Frankfurt „bewundern“ durften. Trotzdem kam das 0:1 fast aus heiterem Himmel. Obwohl. Wer die bayerischen B-Spieler kennt, hatte derlei befürchtet. Ich zum Beispiel. Zur Halbzeit hatte ich mit dem Gedanken gespielt für van Buyten, Ottl, Schweinsteiger und Co. Noten zu vergeben. Halbzeit-Beiträge kamen zuletzt allerdings nicht wirklich gut an. Habe ich mir also geschenkt.

Was gibt es insgesamt über das Spiel zu sagen?

Die Bayern haben das Geschehen über 60 Minuten insgesamt mehr als dominiert und folgerichtig geführt. Leider nur mit 2:1, was dem Spielverlauf nicht entsprach. Trotzdem ausreichend für einen Sieg. Weshalb dann allerdings der mausetote Tabellen-19. aus England ein zweites und viel heftigeres Mal wie aus dem Nichts den Ausgleich erzielen durfte, wird das Geheimnis einiger unserer Abwehr-B-Akteure bleiben. Selbst Lucio, ansonsten bärenstark wie zuletzt, ließ sich in der 82. Minute von Spielern wie van Buyten anstecken.

Überhaupt van Buyten.

Ja ich weiß. Die Bayern sind selber schuld. Lassen sie ihn doch seit Wochen nur auf der Bank schmoren. An all die Gutmenschen da draussen: Es geht immer noch nach Leistung. Und wer will in Abrede stellen, dass Lucio und Demichelis aktuell das Maß aller Dinge sind?

Der Ansatz ist schon klar: Hitzfeld wollte den Wettbewerbsnachteil durch das Spiel in Stuttgart, in ca. 36 Stunden, ausgleichen und ließ so viele A-Spieler auf der Bank. In der Innenverteidigung hätte er sich das lieber gespart.

Für mich ist das ganz persönlich ziemlich bitter, habe ich doch van Buyten immer in Schutz genommen. Was er heute angeboten hat, verspielte bei mir fast jeden Kredit. Schade.

Zum Glück gibt es Spieler wie Lucio und z.B. van Bommel. Der Holländer, in den Augen diverser Fans immer noch der Metzger, Mann für’s Grobe, überrascht immer mehr als Kreativspieler mit feiner Technik. Die Umgebung des neuen FC Bayern macht die alte Spielweise überflüssig. So auch heute, als er zusätzlich die Zé Roberto-Rolle im Aufbau spielte. Und das, obwohl er den schwachen Ottl mitdurchziehen musste!

Es gibt und gab Lichtblicke.

Podolski zum Beispiel. Wäre „endlich“ eine geeignete Vokabel? Und wie. Vor allem für’s Boulevard. Schade dass er aufgrund der Tiefschlafphase kurz vor Schluss nicht zum Mann des Abends werden konnte.

Die ersten Stürmertore seit einigen Spielen. Muss ich mir eigentlich Sorgen machen, dass Klose und Toni nicht mehr wie gewohnt treffen?

Naja. Ist mir eigentlich egal, wer die Tore macht. Ohnehin befürchte ich, dass wir uns momentan nur noch irgendwie in die Winterpause retten müssen, um dringend benötigte Kräfte zu tanken.

Also bitte noch ein wenig Restkonzentration, meine Herren!

Das 2:2 gegen die Wanderers ist bitter und vor allem völlig unverdient, aber sowas passiert. Und wenn man es eben nicht zu Ende spielt, dann schießt auch so eine Gurkentruppe irgendwann noch einmal ein Tor…

Die Reihe der Unentschieden reicht ja jetzt wohl. In Stuttgart werden Weichen gestellt. In Richtung Herbstmeisterschaft und überhaupt. Ob uns diese Defensivmannschaften den Schneid abkaufen oder wir wieder zum „Zaubern und Siegen“ zurückkehren können. Oder wenigstens zum Siegen.

Das würde mir für’s Erste reichen.

P.S. Heute hat sich ebenfalls gezeigt: Auch Toni Kroos ist nur ein 17-jähriger Nachwuchsspieler, dem man ein schlechtes Spiel zugestehen muss.

Road to Manchester: Roter Stern Belgrad – FC Bayern

Rache ist Blutwurst. Obwohl ich skeptisch war. Sogar noch während des Spiels. Am Ende lief alles blendend. Das wohl schwerste Spiel der Gruppenphase mit einem Sieg überstanden. Noch dazu in dezimierter Form.

Und wie erwartet wurde es ein kampfbetontes Spiel. Kein Zauberfußball. Arbeit war angesagt auf dem Balkan-Flickenteppich. Wäre es vielleicht sogar schwieriger geworden, wenn alle Topstars auf diesem Platz gestanden hätten, mangels Top-Zustand und robuster Roter-Stern-Spielweise aber gar nicht zur Entfaltung gekommen wären?

So war von vorneherein klar, dass unter dem Belgrader Nachthimmel andere Qualitäten gefragt sind.

Aufgrund arbeitstechnischer Überlastung konnte ich nur die zweite Halbzeit verfolgen, sah die ersten Tore nur in der Wiederholung. Aber auch die zweite Halbzeit zeigte keine wirklich gefährliche Mannschaft aus der serbischen Hauptstadt. Dem glichen sich die Bayern an und ich dachte schon an ein 1:1. Bis, ja bis Rensing den ersten mir bekannten Fehler der letzten Zeit machte und zu weit vor dem Tor stand. Ansonsten wäre dieser gefühlte 50 Meter-Schuss doch wohl niemals im Tor gelandet, oder?

Der Hexenkessel war plötzlich wach. So zumindestens das ZDF. „Nach vorne peitschen“, lieber Herr Wark, bedeutet aber nicht über 90 Minuten den ewig gleichen Sing-Sang von sich zu geben. Dauergesang schläfert ein. Hat auch nichts mit Anfeuern zu tun. Sowas passiert spontan und lauthals. Die Tonlage und Lautstärke variiert. Aber das ist ein anderes Thema.

Kurzzeitig kamen mir kurze Zweifel ob eines Punktgewinns. Diese verflogen auch nicht mit der Einwechslung Toni Kroos. Vielmehr war ich gespannt, wie ein 17-jähriger mit diesem Spiel beim Stand von 1:2 fertig werden würde. Er wurde es. Und wie.

Das hätte ich weder erwartet noch gedacht. Das die Bayern dieses Spiel noch drehen und dann noch durch diesen Nachwuchsspieler. Meine Sorgen lagen nicht darin begründet, dass Belgrad noch mehr Tore schießen würde. Ganz und gar nicht. Vielmehr glaubte ich nicht mehr daran, dass die bayerischen Arbeiter eine Lücke im Abwehrbollwerk der Serben finden könnten. Sie fanden sie. Zweimal. Per Kroos-Freistoß.

Von mir aus kann es so weiter gehen. Im nächsten Spiel zuhause gegen die Bolton Wanderers. Dem aktuell Tabellenletzten aus England. Da ist der Rasen auch wieder bespielbar und Ribéry und Toni sind dabei. Die Gruppenphase sollte demnach kein Problem darstellen.

Und Roter Stern?

Nun. Die Revanche ist ein fauler Zauber. Das Team, der Verein nur noch ein Schatten längst vergangener Tage. Aber ein Sieg, ist ein Sieg, ist ein Sieg. Und jetzt weiter im Text. Mit dem BVB.

Road to Manchester: Belenenses Lissabon – FC Bayern

Besser spät was sagen als gar nicht.

Die Bayern haben tatsächlich die Gruppenphase des UEFA-Pokals erreicht. Von der Papierform her war das ja keine Frage, allerdings stellte sich das Brett, dass die Bayern zu bohren hatten, als härter heraus, als zuvor gedacht.

Phasenweise konnte man wirklich den Eindruck gewinnen (schon im Hinspiel), dass Belenenses ein ernstzunehmender und hochwertiger Gegner war. War Lissabon aber nicht. Das konnte man immer dann deutlich sehen, wenn die Bayern ernst gemacht haben. Allein, die Bayern haben beide Duelle nicht wirklich ernst genommen…

Schlimm was uns unser „Dreamteam“ da zumeist über jeweils 90 Minuten anbot. Schlimm auch, wie schwach plötzlich der eine oder andere „Star“ spielte. Fehlende Motivation? Fehlende Kräfte? Keine Ahnung. Schön anzusehen war’s trotzdem nicht.

Immerhin haben die Bayern beide Spiele gewonnen und zwar zu-null. Das kann im Moment nicht jeder deutsche Europapokalteilnehmer von sich behaupten – will jemand tauchen? 😉

Gruppenphase.

Und die versammelte Journalie übersteigert sich einmal mehr in den exostischsten Aufzählungen möglicher Gegner. Meine Güte, macht das müde…

Mir völlig egal. Durch diese Ochsentour müssen wir nun einmal durch. Hätten die Bayern der letzten Saison sich tatsächlich auf den dritten Platz und in die Championsleague gerumpelt, hätten doch unsere Funktionäre niemals soviel Geld investiert und Mut riskiert! Von daher kann man als Bayern-Fan über den vierten Platz doch nur froh sein.

Mal ehrlich. Den UEFA-Pokal zu gewinnen ist in dieser Saison sicherlich leichter als den Landesmeister-Pott nach Hause zu bringen. Ruhig in dieser Saison mal richtig einspielen, alles perfekt aufeinander abstimmen und dann in der nächsten Saison angreifen – ich bin mit der Gegenwart mehr als zufrieden. So grundsätzlich.

Belenses ist erledigt. Weiter geht’s.

P.S. Hatte ich eigentlich schon mal erwähnt, dass die Bayern ohne Klose/nur mit einem Stürmer kaum Zauberfußball spielen können? Ja. Ok. Wusste ich nicht mehr genau…

Road to Manchester: FC Bayern – Belenenses Lissabon

Die Bayern haben ihr Heimspiel gegen Lissabon gewonnen. Zu Null. Und Jan Schlaudraff hat ein ordentliches Comeback/Debüt absolviert.

Damit hätten wir aber auch schon alles an positiven Punkten aus diesem Spiel aufgezählt.

Offenbar haben die Bayern mit ihrem Start in Ligapokal und Bundesliga halb Europa aufgeschreckt. Denn nicht nur der HSV und Schalke, nein, auch Lissabon hat sich wohl nächtelang Videos von Ribéry und Co. „reingezogen“.

Anders ist nicht zu erklären, dass jetzt schon im dritten Spiel in Folge der Gegner genau so spielt, wie es uns nicht zu liegen scheint und unser, in wenigen Spielen lieb gewonnenes Kombinationsspiel vollständig zum Erliegen bringt.

Gegen uns (erfolgreich) zu spielen, scheint ganz einfach zu sein:

– Räume defensiv eng machen
– Ribéry mit zwei bis drei Spielern attackieren
– aggressives Pressing und
– schnelles Konterspiel

So haben zumindestens Hamburg und Schalke nicht gegen uns verloren und Lissabon ein 0:1 über die Zeit gebracht.

Na fein.

Und jetzt?

Ganz einfach. Die Lösung für die obige Vorgehensweise des Gegner ist ebenso schnell wie simpel erklärt:

– Schnelles Spiel nach vorne
– Laufbereitschaft aller Spieler
– Sicheres Kombinationsspiel und
– Konsequenz vor dem Tor

Was haben die Bayern gestern stattdessen gespielt?

– Querpässe
– Schlafwagen-Fußball
– Zweikampfschwäche und hohe Fehlerquote
– Vorsätzliche Tötung von Chancen

In Schönheit sterben. Das scheint das Ziel einiger Spieler zu sein. Leider kommt ihnen zu gute, dass in der Offensive gerade dünne Luft herrscht (Klose (gesperrt), Sosa (verletzt), Schlaudraff (erster Einsatz seit April, Mai)) – defensiv sieht es allerdings nicht viel besser aus: Lahm und Sagnol noch länger verletzt, van Buyten ausser Form und Ismael?!

Zé Roberto und van Bommel, unsere beiden 6er, empfinden das wohl ähnlich, sitzt doch nur ein Ottl als Alternative für diese Position auf der Bank – super Aussichten.

Ok.

Wollen wir mal nicht allzu schwarz malen.

Im Rückspiel muss Lissabon „noch mehr“ kommen. Passiert da nichts, scheiden sie aus.

Zusätzlich kommt Klose zurück und Toni wird bis dahin hoffentlich mehr Fitness, Frische und Spielstärke entwickelt haben – insofern sich keiner der beiden erneut verletzt!!

Denn eins steht für mich seit gestern fest: Das mit Poldi wird kurz- bis mittelfristig nichts mehr. Ich habe ja Verständnis dafür, dass er ein Spieler ist, der erst einen Lauf bekommen und deshalb längere Zeit mal von Anfang an spielen muss. Aber wie lange sollen wir solche Spiele wie gestern erleben? Noch so eins und wir sind für die ganze Saison aus dem Europapokal raus! Wäre es das wert? Vor allem, wenn man bedenkt, was Schlaudraff nach dieser noch längeren und eventuell schwereren Verletzung auf dem Rasen angeboten hat. Ganz zu schweigen von einem Klose oder Toni, die keine 90 Minuten brauchen, um auf Touren zu kommen.

Wie auch immer, vielleicht tun wir ihm ja Unrecht und er schießt uns in 14 Tagen in die Gruppenphase. Wer das am Ende macht, ist mir sowieso egal und andere deutsche Mannschaften haben aktuell noch ganz andere Probleme…