Ganze drei Berichte wollte ich im Trubel der letzten Wochen schreiben. Einen nach der Championsleague-Niederlage gegen Arsenal, einen nach dem Entschluss meines Herzensverein – trotz der massiven Proteste Anfang 2015 – nun doch 2016 erneut zum Trainingslager nach Katar zu fahren und einen eben jetzt, nach dem Feststehen, der Gewissheit, dass uns unser Trainer doch zum Ende seiner Vertragslaufzeit verlassen wird.
Da wir wissen, dass nicht nur im Leben sondern auch im Fußball alles irgendwie zusammen hängt, wird es nun nur ein Bericht werden.
Es soll sowohl um die Wertschätzung für unseren Trainer Pep Guardiola – vor allem durch uns Bayernfans – als auch um eine Einschätzung über ihn gehen. Ich will meine Gedanken und Zerrissenheit beim Thema Katar zum Besten geben und meine Leser ggf. an schmerzlichen Entschlüssen teilhaben lassen.
Zum Schluss geht es mir darum noch einmal zusammenfassend meine Gefühlslage zum Irrsinn rund um das Thema Vertragsverlängerung Guardiolas, den Medien, seinem Abschied und jeder Menge offensichtlich alter Rechnungen darzustellen.
Viel Stoff, legen wir los.
Das ist nicht mehr mein, Dein, unser FC Bayern!
Es begann schon in Guardiolas erster Saison in München, als ich aus Fankreisen erste Kritik an Guardiola vernahm. Zumeist leise und im direkten Gespräch, fühlte man sich doch – nicht ganz zu Unrecht – ob der erfolgreichen Saison 2013/14 nach der Triple-Saison in der Minderheit. Ich hörte zum ersten Mal diesen Satz, den ich noch öfter hören sollte:
Der macht unseren Verein kaputt!
Damals wie heute bin ich mir nicht sicher, was damit gemeint war. Ich kann mich zumindest an kein Argument erinnern, welches mich zu überzeugen vermochte. Wenn ich ehrlich bin, kann ich mich an gar kein Argument erinnern.
Dann versuch‘ ich es einfach selbst. Was könnte einen Bayernfan am Menschen / Trainer Guardiola stören?
Ich antworte mit meinen Gedanken:
1. Sein Engagement als Werbeträger / Botschafter für Katar?
2. Sein politisches Engagement für ein unabhängiges Katalonien?
3. Seine Vorgeschichte zum Thema Doping?
Könnte andere Bayernfans ferner gestört haben, dass wir auf einmal so viele Spanier im Team hatten?
Ist es für Einige ein Problem, dass Guardiola rigoros einige absolut abgeschottete Trainingseinheiten eingeführt hat?
Ist das vermeintliche „Absägen“ des langjährigen Mannschaftsarztes Müller-Wohlfahrt oder des Publikumslieblings Schweinsteiger ein No-Go gewesen?
Guardiolas nicht gerade überschäumende Liebe gegenüber der Presse und den Medien im Allgemeinen ist sicher nur für Presse und Medien ein Problem gewesen und nicht für die Fans des FC Bayern – da bin ich mir sicher.
Zur Auflösung obiger Punkte:
Ganz, ganz selten habe ich Fans einmal über die Themen 1-3 reden hören, zumeist brachte ich selbst derlei zu Wort, wenn es in Diskussionen um Pep ging.
Hispanisierung.
Wie viele Spanier sind in Abstimmung und vor allem auf ausdrücklichen Wunsch von Guardiola verpflichtet worden?
Thiago, klar. Dazu noch Bernat. Und Alonso. Tatsächlich? Ich bin mir nicht sicher, lasse mir gerne Belege vorlegen. Verifiziert ist, dass Guardiola gegen den Verkauf von Kroos war. Er wurde überstimmt. Davon ab: Martinez und Reina waren schon da, als Pep kam (wobei ich mir bei Reina auch nicht sicher bin)…
Wie „machtvoll“ der Katalane also beim FC Bayern war (denn Machtfülle, bzw. zu viel davon, soll ja der Begriff „Hispanisierung“ suggerieren, oder?), zeigt sich sicher auch anhand des einen oder anderen Transfer eines Spielers, der nicht zwingend dem Prototypen des Guardiola’schen Spielers entspricht. Metaebene.
Der Abschied des HWMW von der Säbener Straße war sicher unschön, aber im Großen und Ganzen doch ohnehin geplant. Vergleicht man die medizinische Abteilung des FC Bayern bei Peps Ankunft in München mit der Versorgung bei anderen europäischen Großclubs, dann hatte (und hat) unser Verein da immer noch Nachholbedarf, um es einmal freundlich auszudrücken. Bei all den Verdiensten, die sich Müller-Wohlfahrt rund um den FC Bayern erworben hat – es war schlicht nicht mehr zeitgemäß. Für höchste europäische Ansprüche. Natürlich können wir uns gerne über eines der Lieblingszitate von Pep unterhalten, welches ich auch immer wieder höre („Ist ein Spieler nach 4 Wochen wieder fit, will ich ihn nach 3 Wochen schon wieder auf dem Platz sehen.“) – vor allem von Pep-Gegnern, ob inner- oder außerhalb des FC Bayern.
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Selbstverständlich bin ich ebenfalls total dagegen, dass wir Spieler einsetzen, die noch nicht wieder 100% gesund sind (von „fit“ wollen wir hier gar nicht erst reden), aber ich bin schlicht davon überzeugt – solange mir nichts Gegenteiliges belegt wird, dass selbst ein Guardiola nicht das Risiko einer erneuten Verletzung eines frisch genesenen Spielers eingeht. Was hätte er davon – er ist schließlich auf einen ebenso gesunden wie vollständigen Kader angewiesen. Dieser Hintergedanke ist imho genauso absurd wie das frühere Gerücht, die Bayern würden Millionen für Spieler ausgeben, die sie dann nur auf die Bank setzen, weil es ihnen reicht, die Konkurrenz zu schwächen. Betriebswirtschaftlicher Wahnsinn, imho.
Nein, obiges Zitat (Lost in Translation?!) will – meiner Meinung nach – nur zum Ausdruck bringen, dass Guardiola seine Verletzten so schnell wie möglich(!) wieder zurück haben will. Wer würde das nicht wollen – inklusive des Spielers?
Apropos Spieler. Wir sollten in diesem Zusammenhang beizeiten auch einmal beleuchten, warum es immer wieder die gleichen Spieler trifft und Andere, die ja unter dem gleichem Trainer spielen und trainieren, viel weniger Probleme mit dieser ach so desaströsen Vorgehensweise haben…
Thema Bastian Schweinsteiger.
Schweinsteiger wurde zum und ist immer noch ein Liebling der (Fußball)massen in Bayern wie in Deutschland. Er wurde von 2012 über 2013 bis 2014 vom tragischen zum alles überstrahlenden nationalen Helden. Solche Geschichten und Lebensläufe lieben wir Deutschen. Ich auch. Und Schweinsteiger hatte unter Guardiola immer seinen Platz im Team, auf dem Rasen. War er gesund – oder zumindest spiel fit – stand er in seiner Startelf. Gerne lasse ich mich überzeugen: Aber wann drückte Bastian Schweinsteiger unter Guardiola die Bank?
Sein Abschied zu Manchester United, zu seinem Förderer – und „Entdecker“ ob seiner Idealposition – Louis van Gaal, geschah doch auf ausdrücklichen Wunsch Schweinsteigers. Nichts und niemand konnten ihn vom Gegenteil überzeugen.
Wieso also Guardiola diesen Transfer anlasten? Ganz abgesehen davon, dass der Spieler (nicht der Mensch) Schweinsteiger heuer schon gar nicht mehr vermisst wird, oder täuscht da mein Eindruck der gerade abgelaufenen Hinrunde?
Ein anderer Spruch, der mir zu Ohren kam, lautete:
Das ist nicht mehr mein FC Bayern!
Von all den Sätzen, die mir beim Thema Guardiola aus bayerischem Munde entgegnet wurden, verstehe ich diesen Satz am wenigsten. Was soll das sein, „mein FC Bayern“? Die Antwort ist doch immer sehr individuell und für jeden Fan etwas anderes.
Was stört denn am aktuellen FC Bayern? Ist er zu langweilig, zu dominant, zu erfolgreich, zu Spanisch, zu was weiß ich?! Nicht falsch verstehen, ich will es wirklich gerne einmal wissen, was mit diesem Satz gemeint ist.
Soll der FC Bayern wieder so werden, wie er unter Felix Magath war? Mit desaströsen Championsleague-Gruppenphasen? Mit rein nationaler Stärke und den Ängsten vor jeder Auslosung, bloß nicht schon zu früh auf einen der „Großen“ zu treffen? Mit dem – tatsächlich – oft langweiligen Fußball eines Ottmar Hitzfeld, wo wir über Jahre von Einzelleistungen abhängig waren (Flanke Sagnol, Kopfballtor Ballack; Roy Makaay, etc.)? Wo uns ein echtes Spielsystem fehlte und wir all diese hässlichen Heimremis erleben mussten?
Soll es so sein, wie damals, als ich es als Sensation empfand, dass ein Jürgen Klinsmann in einem Spiel in Köln in der Halbzeit die spieltaktische Aufstellung umstellte? Wahnsinn und das beim FC Bayern. Wir reagieren auf das Spiel, stellen von Vierer- auf Dreierkette um! Nun, es blieb ein Experiment. Nicht nur in diesem Spiel, nein, die ganze Klinsmann-Story.
Oder geht es eher um den Verein an sich, seine Struktur, seine Gesellschaftsform, seine Führungskräfte? Nun, bei dieser Sehnsucht könnte ich mitgehen, allein, von regelmäßigen Meisterschaften, Teilnahmen am Europapokal müssten wir uns dann verabschieden. Können wir Bayernfans derlei überhaupt noch? Sind wir Misserfolg überhaupt noch gewohnt?
Ich habe da meine Zweifel, wenn ich mich an manche Kommentare nach obiger Niederlage (der einzigen, ansonsten nur Siege, inklusive neuem Gruppenphasenrekord) gegen Arsenal denke…
Noch einmal – ich bin offen für Argumente. Wer sich oben angesprochen fühlt, darf seine Sicht der Dinge gerne in die Kommentare schreiben.
Katar und ich.
Mein FC Bayern hat sich – nach einigem Hin und auch Her – dazu entschlossen, erneut sein Wintertrainingslager in Katar abzuhalten. Dies tat der Verein im Wissen ob der multiplen Proteste – auch in meinem Blog – zu dieser Reise. Wir müssen nicht alle Fakten erneut durchgehen, die wir schon im Januar in epischer Breite durchgegangen sind, es hat sich hinsichtlich Katar und der dortigen Situation ohnehin nichts (zum Besseren) geändert. Ich will hier auch nicht noch einmal, die anstrengenden Diskussionen führen, wer, wann, wen, wie intensiv kritisieren darf und wer nicht. Ich will nicht klären, bis zu welchem Grad man sein eigenes Leben ändern muss oder sollte, bis man den FC Bayern dafür kritisieren darf, was er dort im Januar schon wieder veranstaltet.
Es geht mir auch nicht darum, wie oft nun der FC Bayern schon in Katar war und dass es „früher ja auch niemanden gestört hat, als der FC Bayern dort sein Trainingslager abgehalten hat“.
Ich will darüber reden, wie mein Verein auf die – wahrnehmbaren – Proteste im Januar reagiert hat und was er im Nachgang gesagt hat, wie er sich zukünftig verhalten will. All das will ich in Relation setzen zu dem, was mein Verein im Rahmen des nächsten Trainingslagers dort gesagt oder getan hat, denn darum geht es mir:
Kann ich meinen Verein noch ernst nehmen bei solchen Themen und falls nicht, wie gehe ich persönlich damit um und kann ich es noch ertragen oder ist dort eine Grenze überschritten. Konsequenzen muss immer jeder mit sich selbst ausmachen und diese Entscheidung kann dir auch niemand abnehmen.
Hier die aktuellen Aussagen des Vereins:
Aus der Politik gibt es bereits erste Attacken gegen die Bayern-Entscheidung. Befürchten Sie noch mehr Kritik?
Wir wissen, dass wir in ein Land fahren, in denen die Menschen teilweise eine andere Kultur als in Deutschland pflegen. Wir informieren uns. Aber ein Trainingslager ist keine politische Äußerung. Niemand sollte Dinge vermischen, die nicht zusammen gehören.
Menschenrechtsorganisationen verurteilen vor allem die Willkür, der ausländische Arbeiter im Gastgeberland der WM 2022 ausgesetzt sind.
Der FC Bayern hat, begünstigt durch die Erfolge seit 2010 in der Champions League, viele Anhänger in der ganzen Welt dazu gewonnen. Wer sich dann um diese Fans bemüht und in die Welt begibt wie wir, wird lernen müssen, auch mit anderen Kulturen umzugehen. Wir kommen als Sportler ja immer mit der Botschaft von Integration und freier Lebensgestaltung. Das wissen unsere Partner in Katar. Sie kennen unsere Überzeugungen, zum Beispiel bei der Frage von Arbeiterrechten. Aber sie werden uns nur zuhören auf der Grundlage von Respekt und Vertrauen. Deshalb sprechen wir mit ihnen und nicht über sie. Der Sport kann Brücken bauen und Partnerschaften entwickeln, das ist eine seiner Stärken, aber er muss es immer mit den Mitteln des Sportes versuchen. Wenn es eine Chance auf Veränderungen durch Sport gibt, dann liegt sie in Partnerschaften.
So unser AG-Vorsitzender Rummenigge am 13.12.2015 im Springer-Blatt „Sportbild“.
Am 15.12.2015 legt man – ebenfalls in der „Sportbild“ – nach und zieht die Spieler mit hinein:
Die Spieler hatten sich mit der Lage in Katar beschäftigt, erkundigten sich auch bei der internen Klub-Abteilung „Public Affairs“. Bei der internen Diskussion kamen nicht nur die sportlichen Rahmenbedingungen, sondern auch die Menschenrechte, die politische Haltung und die aktuelle Terrorgefahr nach den IS-Anschlägen in Paris zur Sprache. Die Bayern-Stars waren sich am Ende einig: Ein Boykott des Trainingslagers wäre die falsche Botschaft. Durch Präsenz vor Ort würden Diskussionen über Veränderungen im Land des WM-Gastgebers 2022 eher angestoßen.
Auf einmal sind Bayern-Spieler, sind Sportler doch politisch interessiert und äußern sich politisch? Wem will man hier einen Bären aufbinden?
Diese Äußerungen muss man in einen Kontext zur eigenen jüdischen Vergangenheit des FC Bayern setzen, denn der Verein steht ja nun seit einigen Jahren offen dazu – was von all dem unabhängig sehr lobenswert ist, auch im Vergleich zu früheren Zeiten. Aber wie passt ein Trainingslager in einem Staat / einer Region, der ganz offenbar Probleme mit Israel und Juden hat (um es einmal beschwichtigend zu beschreiben), zusammen mit dem Engagement des FC Bayern?
‚Art Works‘-Ausstellung in der Allianz Arena eröffnet
Spielerische Kunst zeigt die Mannschaft des FC Bayern regelmäßig auf dem grünen Rasen. Aber auch abseits des Spielfeldes werden in der Allianz Arena ab sofort künstlerisch neue Akzente gesetzt. Am Samstag eröffnete Andreas Jung, Vorstandsmitglied des FC Bayern, gemeinsam mit Dr. Dan Shaham, Generalkonsul des Staates Israel, im Logengang der Ebene 5 eine Ausstellung des Projekts Art Works – junge israelische Kunst auf Welttournee. Rund 200 Bilder und 60 Skulpturen werden auf dem Logengang der Allianz Arena mindestens bis Ende Februar zu sehen sein. Art Works hat es sich zur Aufgabe gemacht, einzigartige Kunstwerke auf der gesamten Welt zu präsentieren. An drei Publikumstagen (3. Januar, 24. Januar und 14. Februar 2016) haben die Besucher die FC Bayern Erlebniswelt die Möglichkeit, die Ausstellung zu besichtigen.
Oder eben seiner Historie?
Mit der privaten Namensgebung des Platzes durch den FC Bayern soll an die Lebensleistung von Kurt Landauer erinnert werden, der zwischen 1913 und 1951 insgesamt 19 Jahre das Amt des Präsidenten bekleidete und dessen Liebe zum Verein zwei Weltkriege und den Holocaust überdauerte. „Kurt Landauer ist für mich persönlich mit seiner Weltoffenheit der erste moderne Präsident gewesen“, sagte Karl-Heinz Rummenigge, „ich bin stolz, dass ich Vorstandsvorsitzender eines Vereins bin, der heute für Internationalität, Offenheit, Professionalität und Standfestigkeit steht, weil uns Kurt Landauer mit seiner Kultur der Versöhnung vorangeschritten ist. Ich freue mich deshalb sehr, dass wir heute einen Kurt-Landauer-Platz bekommen, der sowohl Erinnerung als auch Auftrag sein soll für uns und unsere Anhänger.“
Seit dem feststeht, dass der FC Bayern erneut nach Katar reisen wird, bin ich zerrissen. Ich schwanke zwischen mehreren Szenarien hin und her. Es ist für mich keine Option, dass ich einfach weitermache als sei oder werde nichts geschehen. Derlei Verhalten würde meine Worte und Überzeugungen, die ich in diesem Zusammenhang zu digitalem Papier gebracht habe, konterkarieren. Gleichwohl sind meine Handlungsoptionen als Fan begrenzt. Ich weiß zwar, dass mein Blog an der Säbener Straße gelesen wird, aber für öffentlichen Aufruhr ist meine Reichweite dann doch viel zu gering.
Im Januar waren einige Fans viel weiter, als ich es immer noch nicht bin. Sie traten aus dem Verein aus, entsagten gar ihrer Zuneigung zum Club ihrer Jugend. Konsequenz, Überzeugung oder Haltung sind Worte, die mir in diesem Zusammenhang einfallen. Ich trat nicht aus, hielt mir aber einen Auftritt auf der JHV offen. Als die JHV anstand, fiel mir diese (angekündigte) Option wieder ein und ich ertappte mich dabei, dass ich nicht mehr so wütend war, wie noch 10 Monate zuvor. In Kombination mit unserem anstehenden Umzug (Kind & Kegel) und (nicht nur deshalb) fehlenden finanziellen Mitteln (plus einigen anderen Gründen, die sehr persönlich und (noch) nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind), entschied ich mich gegen eine Anreise und Katar-Rede.
Als ich Kommentare nach dieser JHV las, wo denn all die bayerischen Protestler auf der JHV gewesen seien und vor allem zusammen mit der Gewissheit, dass der Verein „es“ doch wieder tun würde, fühlte ich mich richtig schlecht. Dieses „schlecht“ steht in keiner(!) Relation zu den Problemen, die Menschen haben, die ganz real unter den Umständen zu leiden haben, die in Katar herrschen, ich möchte lediglich an dieser Stelle eingestehen, dass ich hier eigentlich hätte anders handeln müssen, als ich es getan habe und dass ich dies im Nachhinein bedaure.
Die Bayernfans, die sich, wie ich, für einen Verbleib im Verein entschieden haben, aber teilweise noch ernsthafter an z.B. einer Rede auf der JHV gearbeitet haben, bedauerten es sicher ähnlich wie ich, nicht dort aufgetreten zu sein, aber hinterher ist man – wie so oft – schlauer als zuvor.
Für mich persönlich bietet die Zukunft nun mehrere Optionen:
Ich trete aus dem Verein aus und setze so ein Statement. Den Verein wird es bei seiner Mitgliederzahl nicht sonderlich jucken und viele der Bayernfans, die nach mir in den Verein eingetreten sind, wird es eher freuen (niedrige Mitgliedsnummer, etc.). Den Mitgliedsbeitrag könnte ich stattdessen spenden und in den Spiegel könnte ich dann auch wieder besser schauen (ok, das ist vielleicht doch etwas pathetisch).
Eine weitere, unmittelbare Konsequenz eines Austritts ist die nicht mehr vorhandene Option selbst und offiziell an Karten für Spiele des FC Bayern zu gelangen.
Sagen wir es so: Wer an einem solchen Punkt angekommen ist, dass er aus Überzeugung aus seinem Verein austritt, den sollte diese fehlende Option nicht zwingend stören. Tatsächlich gibt es hier aber eine Dimension, die mich spürbar beschäftigt. Trete ich aus, nehme ich auch meinen Kindern – hier vor allem dem Großen – eine Möglichkeit, Spiele seines Verein im Stadion live zu verfolgen, d.h. es geht nicht nur um mich, denn offenbar gibt es einen Unterschied, ob Mitglied Nr. 8.000 oder 275.000 Karten bestellt…
(Natürlich weiß ich um all die anderen Kanäle, aber zwischen Mitgliedschaft und Kartenbestellungen gibt es nun einmal einen direkten Zusammenhang.)
Ein Verbleib im Verein und somit die bestehende Möglichkeit zu nutzen, direkt und unmittelbar mit dem Vorstand des FC Bayern zu kommunizieren, steht aktuell immer noch im Raum. Im Vorfeld dieses Beitrages hatte ich zwar gehofft, bei meiner Entscheidungsfindung schon weiter gekommen zu sein, allein, es gibt noch keine Richtung. An manchen Tagen bin ich entschlossen, die „Brocken einfach hinzuschmeißen“, an anderen Tagen sehe ich mich auf der JHV. Dazwischen gibt es durchaus auch Resignation, ja, warum sollte ich das verschweigen?
Das Trainingslager findet im Januar statt, ein Austritt muss bis Ende April erfolgt sein – ich hoffe ich bin bis dahin mit mir im Reinen.
Apropos Entscheidung.
Abschied von Pep Guardiola.
Es ist vorbei. Endlich möchte ich hinzufügen. Gemeint ist damit nicht die Ära Pep Guardiola sondern der mediale Zirkus, den wir seit Monaten erleben. Einige Sportjournalisten sind meiner Meinung nach vor einiger Zeit falsch abgebogen, denn anders kann ich mir all dies nicht erklären. Sicher, es ist ein medialer, wohl auch deutscher Reflex, dass man dazu neigt, Helden zu schaffen, Helden zu verehren, wer schaut nicht gerne zu Erfolgreichen auf und hofft, dass ein wenig von diesem Glanz auf einen selbst abfärbt. Auch und gerade im Rahmen des FC Bayern trifft man derlei häufiger an. Und ich habe – trete ich einmal einen Schritt zurück und betrachte es weniger emotional – natürlich komplettes Verständnis dafür, dass man als Sportjournalist davon lebt, dass Leser die eigenen Artikel, Berichte, die eigene Arbeit lesen, anschauen, klicken, konsumieren. Man schreibt all dies ja nicht nur für sich selbst. Obwohl… Egal.
Den Umkehrschluss und die offensichtliche Kausalität – und die beobachte ich jetzt schon seit Jahren, auch und gerade beim FC Bayern – einen zuvor in höchste Höhen gehobenen Helden wieder fallen zu sehen, fallen zu lassen – dieser zwingende Zusammenhang erschließt sich mir nicht. Und einem Pep Guardiola offenbar ebenfalls nicht. Schon vor seiner Zeit beim FC Bayern – er kam ja sogar mit dieser misstrauischen Grundhaltung in München an – ein Mysterium, ein Kuriosum für die alteingesessene, über Jahrzehnte gewachsene Münchner Mediengesellschaft. Ein Unding geradezu, beinah als Beleidigung für „die Presse“ gemeinte Arroganz. Was erlaubt sich dieser Kerl, uns nicht 24/7 zur Verfügung zu stehen?
Gut, diese Haltung kam sicherlich erst später zutage, die ersten Wochen und Monate waren faszinierend, waren neu, waren so international, so glanzvoll, so Barcelona in München. Dann seine erste Rückrunde in München und die schallende Niederlage gegen Real Madrid. Pep kann die Leistung von Don Jupp tatsächlich nicht aus dem Stand wiederholen? Ist er gar menschlich? Im zweiten Jahr noch schlimmer – nur die Meisterschaft! Das skurrilste Ausscheiden in der Geschichte des DFB-Pokal-Halbfinale und einem Barcelona durch massive Verletzungssorgen im Grunde schutzlos – aber zumindest nicht kampflos – ausgeliefert. Unwichtig, Supermann hat zum zweiten Mal versagt, nicht für das dritte Triple in Folge gesorgt. Schlimm.
Die aktuelle Saison stellt hier natürlich alles in den Schatten! Dominanz und neue taktische Weiterentwicklungen hin oder her, Guardiolas Fußball ist schlicht langweilig und vor allem, wann äußert er sich endlich zu seiner Vertragsverlängerung?!
Sie wissen, ich muss das fragen…
Mir fehlen die richtigen Worte, um meine Abneigung in diesem Punkt angemessen zu artikulieren. Aber so sehr ich den Abschied aktuell bedaure und seine fehlenden Innovationen in Zukunft vermissen werde, so sehr bin ich glücklich, dass wir nun ein paar Wochen oder Monate Ruhe vor diesen Fragen haben. Damit mich keiner falsch versteht, ich bin der erste Verfechter für den Journalismus, die vierte Macht im Staate. Ich empfinde es als essentiell, dass wir auch in Zukunft guten Journalismus und gute Journalisten in diesem Land haben, aber was hat es mit (gutem) Journalismus zu tun, wenn ich über einen halbes Jahr in Pressekonferenzen der gleichen Person immer die gleiche Frage stelle, obwohl ich genau weiß, dass diese Person diese Frage nicht beantworten wird? Das hat mit Recherche, mit den originären Aufgaben von Journalisten doch nichts zu tun. Das ist noch nicht einmal „kritisches Nachfragen“, derlei könnte auch ein Papagei leisten.
Von all dem abgesehen, müssen wir der Tatsache ins Auge sehen, dass Deutschland, die Bundesliga und auch der FC Bayern einen Pep Guardiola schlicht nicht verstanden hat, verstehen wollte oder ganz offensichtlich immer noch nicht bereit ist für derlei Innovationen im Fußball. Das ist ebenso schade wie bezeichnend. Natürlich gibt es hier löbliche Ausnahmen, aber die „alte Garde“ im deutschen Sportjournalismus gab und gibt gerade mit den Äußerungen beim Thema Trainer Guardiola kein gutes Bild ab.
„In der Hälfte der Spiele hat Guardiola nach 15 Minuten die Taktik gewechselt. Wäre er der große Taktiker, hätte er sofort so gespielt.“
Waldemar Hartmann
„FC Bayern: Von Guardiola wird nicht viel bleiben“
FOCUS Online
„FC Bayern: Auch das Triple macht Pep Guardiola nicht zum Heynckes“
DIE WELT
Plötzlich will man bei Guardiola taktische Defizite entdeckt haben, soll es im Team nicht stimmen, steht quasi der Verein kurz vor dem Untergang, oder so. Ach und unser neuer Trainer Carlo Ancelotti ist natürlich der (neue) Heiland. Was sonst?! Bis auf weiteres.
Ich muss ehrlich eingestehen, dass ich nach den letzten Tagen einfach nur müde bin. Ich werde die üblichen Verdächtigen in Ihrer Art und Weise, Sportjournalismus zu betreiben nicht ändern (können), warum es also versuchen? Ich werde nach diesem Beitrag in die Winterpause eintauchen und für die Rückrunde das Schlimmste befürchten. Nicht für den FC Bayern und die anstehenden Spiele und mögliche Titel im Frühjahr – hier vermute / erhoffe ich vielmehr einen Effekt wie unter Heynckes 2013, da war schließlich von „Lame Duck“ auch nichts zu spüren (obwohl Heynckes im Sommer 2012 ebenfalls als der größte Depp unter dem Medienhimmel verunglimpft wurde). Nein, ich befürchte, dass Guardiola ab dem Auftakt der Rückrunden-Vorbereitung zum Abschuss freigegeben sein wird. „Früher“ bekamen Trainer (auch beim FC Bayern) Probleme, wenn sie Niederlagenserien produzierten, aber was unseren katalanischen Trainer angeht, ist die Messlatte so hoch, wie noch nie zuvor, d.h. jedes Gegentor, jeder Punktverlust wird ihm noch negativer angekreidet werden also zuvor und ich bin mir nicht sicher, wie sehr ihn mein Verein davor schützen wollen wird.
Es ist, wie es ist, unser Trainer wird uns verlassen, wir bekommen einen neuen, der ab 01.07. den Status quo verwalten und die Qualität hoch halten wird. Dafür ist Ancelotti bekannt und geschätzt. Er hat seine Qualitäten, er ist, sagen wir es offen, wohl der beste Mann, den wir als Nachfolger nach Pep kriegen konnten. Mein Ärger darüber, dass mein Verein nun wieder intensiver und exklusiver über Springer mit der Außenwelt kommuniziert, viele Medienvertreter endlich ihre Chance gekommen sehen, sich ausgiebig am Trainer abzuarbeiten und alles andere, was mich in den letzten Tagen massiv aufgeregt hat, wird verrauchen. Ob das nun gut oder schlecht ist, aber das Leben geht weiter und auch der FC Bayern wird weiter existieren. Ob und wie intensiv ich über 2016 hinaus noch Mitglied dieser Bayernfamilie sein werde, muss ich für mich – wie gesagt – noch herausfinden.
Allen meinen Lesern fröhliche und besinnliche Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Weitere Links zum Thema:
FAZ: Rätsel und Faszinosum in einer Person
ZEIT: Der FC Bayern ließ sich nie ganz auf ihn ein
Miasanrot.de: Der König ist tot, es lebe der König.
MeinSportRadio.de: Fußball: Nach Pep Carlo – Was bedeutet das für den FCB? (Interview mit Breitnigge.de, .mp3-Link)
Ich mag das Trainingslager in Katar auch nicht, das vorweg.
Ich persönlich empfinde einen (möglichen) Austritt aus dem Verein aber als ziemliche Überreaktion. Wenn man in einer sozialen Gruppe (Verein, Partei, Kirche etc.) Mitglied ist, dann wird man – insbesondere bei größeren Organisationen – immer ein paar Dinge haben, die man nicht gut findet. Das liegt in der Natur der Sache, denn bei 270.000 Mitgliedern gibt es jenseits des kleinsten gemeinsamen Nenners eine Vielzahl von abweichenden Auffassungen. Ich denke daher, dass man Widersprüche auch einfach aushalten muss, man kann ja auf Nachfrage oder unaufgefordert gerne artikulieren, dass man mit gewissen Dingen nicht einverstanden ist. Bei einer Großorganisation erwartet auch kein vernünftig Denkender, dass jedes Mitglied zu 100% sich mit allem solidarisiert, was die Organisation so macht. Etwas anderes wäre es, wenn der Verein schweres Unrecht begehen oder sich daran beteiligen würde, das so prägend ist, dass eine Mitgliedschaft wegen dieser Prägung gleichzeitig als Unterstützung dieses Unrechts zu werten wäre. Diese Schwelle ist hier aber in meinen Augen noch lange nicht überschritten.
Wenn Du emotional also weiter engagiert bist (das zeigen Deine Überlegungen zur Verfügbarkeit von Karten), dann verstehe ich Deine Austrittsüberlegungen nicht und würde Dir zu etwas mehr Gelassenheit raten. Der Artikel erweckt den Eindruck, dass Du Dich zum Austritt getrieben fühlst, um moralisch vor Dir selber bestehen zu können (in den Spiegel gucken zu können…). Ich halte diese Sichtweise aus den beschriebenen Gründen für falsch. Indem Du Mitglied beim FCB bleibst, unterstützt Du nicht automatisch das in Katar herrschende Unrecht. Wollte man hier einen strengeren Maßstab anlegen und sämtlich indirekt wirkenden Unterstützungen von Unrechtsorganisationen zu vermeiden suchen, dann wirst Du ein „normales“ Leben kaum mehr führen können. Ein Besuch an der Tankstelle würde beispielsweise bedeuten, dass Du danach nicht mehr in den Spiegel gucken könntest.
Kurz gesagt: Sei nicht zu streng mit Dir selbst und mit anderen. Sollte als Rheinländer eigentlich gut gehen.
Danke für Dein Verständnis. Tatsächlich fühle ich mich nicht als Getriebener, allenfalls ggü mir selber.
Es geht mir darum, dass es mich selbst (wäre ich auf eurer Seite der Leser) irgendwann nerven würde, wenn ich da Jahr für Jahr immer wieder diese Kritik lesen würde aber sonst nichts weiter passiert. Da würde ein Abstumpfungsprozess stattfinden. Andererseits hatte ich ja schon geschrieben, dass den Verein ein Austritt herzlich wenig jucken würde…
Nein, es geht wohl am meisten darum, ob ich derlei als Vereinsmitglied mittragen will oder eben nicht. Und falls nicht, ob ich dann den Schritt gehe oder tatsächlich mal bei der JHV auftrete…
Eins steht aber fest: Ich werde kein drittes Mal in der aktuellen Konstellation (Mitglied, JHV, etc.) Katar-Kritik hier(!) übers Blog jagen (-> Abstumpfung).
Halo Paule,
danke für deine Meinung zu den Themen, ich sehe das in allen Punkten fast genauso wie du. Meiner Meinung nach gibt es noch einen nicht zu unterschätzenden Aspekt. Da Uli Hoeness just nach Peps Ankunft ins Gefängnis musste, war sein erster Anpsprechparter KHR. Das war fatal.
Die Seele des Vereins und die Vertrauensperson, die ihn mit nach München geholt hat, im Knast. Da fehlte eventuell dann die emotionale Komponente.
KHR ist, mit Verlaub, der größte Schwä..er unter der Sonne.
Die Aussage „Wir werden uns im Herbst zusammensetzen“, war eine einzige Lüge. Es gab schlichtweg kein Gespräch, keine Verhandlung. Guardiola hat ihm seine Entscheidung mitgeteilt. Am 6. Dezember. Innerlich gekündigt hatte er wohl schon im Sommer 2015. Zu den Neuverpflichtungen wurde er (wahrscheinlich) nur um eine Einschätzung gebeten (Vidal wollte er bestimmt nicht haben), aber da war es ihm wohl auch schon egal, darauf ließen seine Äußerungen schließen. Da muss man dann doch als FCB das Gespräch suchen und nicht auf Passivität machen. Eventuell hat er ja sogar darauf gewartet.
Als Innovator, der ständig Neues ausprobiert, gerät man gerade beim FCB wohl leicht in die Kritik. Viele verstehen Peps Intention, seine Intepretation von Fußball nicht. Bis heute. Und die Mannschaft braucht jemanden, der ihnen erklären muss, was zu tun ist, wenn es mal nicht läuft. Der Zettel für Phllip Lahm war bezeichend. Zu Hause. Gegen Ingolstadt. Da war die Mannschaft von selbst nicht in der Lage, Lösungen zu finden. Und das war nicht das erste Mal.
Ich befürchte den mittelfristigen Abgang von Alaba, Lewandowski, Thiago, Götze und Bernat. Robben, Ribery werden der Mannschaft nur noch punktuell helfen können, Lahm und Alonso beenden Ihre Anstrengungen auf Weltklasse-Niveau ebenfalls.
Wir werden in 2 Jahren einen komplett anderen FCB sehen.
Ob er dann auch besser ist als jetzt, wird sich zeigen
Eben gerade gelesen, dass man mit Ancelotti schon im Sommer Kontakt hatte; dieser soll da den Alonso-Deal abgesegnet haben. Irgendetwas stimmt da doch nicht in der Beziehung FCB/PEP.
Nicht alles supersuper.
Das hast Du irgendwie falsch verstanden.
Ancelotti wurde vor der Vertragsverlängerung von Alonso vor ein paar Tagen gefragt, ob er ihn behalten will.
Als schon feststand dass er neuer Trainer wird.
Und danke für den tollen Beitrag, Paule.
Danke.
Das stimmt, könnte tatsächlich auch ein Faktor gewesen sein, dass Pep in seiner Amtszeit vor allem mit Kalle und sehr wenig mit Uli zu tun hatte…
@frankyy: „Und die Mannschaft braucht jemanden, der ihnen erklären muss, was zu tun ist, wenn es mal nicht läuft. Der Zettel für Phllip Lahm war bezeichend. Zu Hause. Gegen Ingolstadt. Da war die Mannschaft von selbst nicht in der Lage, Lösungen zu finden. Und das war nicht das erste Mal.“
Sorry, aber schon lange nichts Haltloseres mehr gelesen. Hat so das bescheidende Presseniveau (für mich), von dem Paule oben geschrieben hat.
Ich denke, es ist schon okay (und sollte doch wohl so sein!), das der Trainer die Taktik und den Zeitpunkt einer Änderung vorgibt. Minimales Verschieben, Verstärken des Tempos, Halten des Balles im Sinne der Verschleppung des Tempos, um den Gegner zu locken, zu stellen etc. ist durchaus von guten Spielern / Mannschaften selbst zu erwarten, aber doch wohl kaum, dass sie ad hoc entscheiden von Dreier- auf Viererkette umzustellen, den linken Mann nach außen oder in die Mitte zu schieben usw. Als Trainer hat man von außen dazu auch noch die bessere Sicht und kann deshalb besser reagieren.
Dazu bitte nicht vergessen, dass Ingolstadt, dass von Taktik und Disziplin her, extrem gut gespielt hat. Als Ingolstadt. Auswärts. In Munchen.
Man schaue sich (abgesehen von den zwei Aussetzern gegen D’mund und in Hannover) mal die Bilanz der Schanzer an. Nur so. Vielleicht.
Wieder einmal ein toller Beitrag, danke dafür, Paule!
Danke. 😉
Das Taktik Genie geht,, na und wen stört es? Wer nicht für uns ist ist gegen uns, am besten sofort beurlauben, so einem gönne ich doch nicht den CL Titel auf der Bank mitzuerleben.
Der Guru der 3 Tage Zeit hat sich auf ein Spiel bzw. Gegner vorzubereiten und nach 5 min. merkt alles Sch…. und dann umstellt.
Der Trainergott der so jämmerlich und erbärmlich im HF jedes Jahr in der CL scheitert.
Der Sturkopf der jahrelang nur gegen einen Ball getreten hat und sich herausnimmt auch gleichzeitig noch mehr zu wissen als ALLE studierten Mediziner was letztendlich denn besser ist für die Gesundheit der Spieler(zur Zeit 8 Muskelverletzungen !!!)
Van Gaal der Architekt dieser Mannschaft bzw. des Spielstils ,
Heynckes der Vollender
Guardiola die Abriss Birne
Carlo die Hoffnung
Die große Hoffnung bleibt, das jetzt ein Mensch als Trainer kommt der Werte wie sie bei Bayern 30 Jahre lang hochgehalten wurden wieder einführt. Die Hoffnung das MW zurück kommt, Fredi Binder vielleicht auch, einfach nur aus dem Grund weil Sie zur Bayernfamilie dazu gehören. (und so schlecht können die nicht sein wenn Sprint Olymp.Sieger da auch hingehen oder haben die keine freie Arztwahl?)
Wenn dieser Spaltpilz Guardiola mehr Macht will dann soll er doch gehen aber nicht erst im Mai.
Meiner Meinung nach geht er weil Hoeneß auf dem Weg zurück ist und das wäre unter Uli nämlich niemals möglich gewesen was bei Bayern die letzten 2 Jahre abging. Wie sich so ein Verein (mein Verein) in den Staub vor einen Trainer werfen kann ist mir unerklärlich. Frei nach Uli niemand ist größer als der Klub selbst..
Nicht einen einzigen jungen Spieler hat er aus der Jugend hochgebracht. Gaudino Weiser etc. alle wurden abgesägt, das war auch mal anders. Aber wenn es einer dieser Jungen gepackt hätte, wäre das ja vielleicht dem Uli zugesprochen worden, das hätte der Machtmensch Josep ja nicht verkraftet wenn es andere Götter neben ihm geben würde.
Welch ein Freudentag für den Verein
😀
Lange nicht mehr so einen Schwachsinn gelesen.
ganz so allein schein ich damit nicht zu sein mit der Meinung siehe SZ
ist für den FC Bayern so etwas wie eine sehr gut aussehende, sehr erotische, aber schon auch irre zickige Geliebte, die man jeden Morgen stolz neben sich im Bett betrachtet, wenn man auch nie weiß, mit welcher Laune sie gleich aufwachen wird. Der FC Bayern hat sich wirklich bemüht, seiner Monsterbraut ein guter Partner zu sein. (…) Carlo Ancelotti wird eine andere Geliebte sein. Ein bisschen weniger erotisch, das schon, auch molliger, aber halt auch seelenvoll und viel weniger kompliziert.“
Die SZ benutzt das Stilmittel der Ironie. Du scheinst Deine obigen Worte tatsächlich ernst zu meinen.
Bis Du Insider? Warst Du bei all den Gesprächen dabei, die aktuell kursieren und die von einigen Medienvertretern, die ebenfalls nicht dabei waren, als Fakt hingestellt werden?
Woher beziehst Du Deine Meinung und Deine Überzeugungen?!
Uli Hoeneß hat Pep nach München geholt, weshalb sollte Pep jetzt, wo Hoeneß nach und nach zurückkehrt, fliehen?
Werfe Pep von mir aus vor, dass er ein Projekttrainer ist, der in Zyklen denkt und keinen Stallgeruch hat, wie all die Ex-Spieler, die seit 40 Jahren und länger im Verein, aber derlei Emotionen sind Pep imho total fremd…
Und die Jugend?
Hast Du da Detailinfos? Meine Münchner Timeline steht eher auf dem Standpunkt, dass die aktuelle Generation bei den Bayern-Amateuren schlicht nicht gut genug ist, oder es ihnen an der Einstellung mangelt (Kurt, Green). Müllers und Badstubers wachsen nicht auf den Bäumen. Wann kam der letzte Amateur zu den Profis? Ist schon länger her als 2013, oder?!
Frag‘ noch mal in 1-3 Jahren, nachdem was man so hört, soll die kommende Generation der U19 & U17 ganz gut sein. Aber das lag dann sicher an Ancelotti, wenn sich daraus einer bei den Profis durchsetzt, oder?!
Sind Deine Worte etwa tatsächlich die von mir angefragten Punkte, warum es nicht mehr „euer FC Bayern“ ist?
Und MW und Fredi Bender zurück und alles wird wieder gut?! Wieder unsere Verletzten durch die halbe Stadt karren? Früher gab es ja nie Verletzungen beim FC Bayern?!
Von mir aus hinterfrag‘ ob Guardiolas Spielweise zu strapaziös für die Spieler ist, ob er eine zu hohe Trainingsbelastung fährt. Aber warum sind dann nicht alle Spieler verletzt sondern konzentrieren sich die meisten Verletzungszeiten auf einen Teil des Kaders?!
Thema Machtfülle.
Wirklich? Wo hatte Guardiola denn zu viel Macht? Bei den Transfers?! Welche wollte er denn unbedingt durchdrücken? Thiago, klar. Welchen noch?! Hilf‘ mir doch auf die Sprünge, bitte.
„Taktikguru“. Dir ist die Definition eines Taktikexperten schon bewusst, oder? Es geht hier um die Fähigkeit, auch während des Spiels, Anpassungen an der Struktur, am Spiel der eigenen Mannschaft vorzunehmen, die dem Team den Sieg bringt. Auch und gerade unter schwierigen Rahmenbedingungen, wie der aktuellen Verletztenmisere. Seine Umstellungen brachten gegen Ingolstadt den Sieg. Wie so viele andere Mal. Oder das Spiel damals in Dortmund, als Javi Martinez 4-5 verschiedene Positionen gespielt hat, bis Guardiola Klopp endlich ausgecoached hatte (nicht nur aufgrund der JM-Umstellungen). Wäre es Dir lieber, ein FC Bayern würde lieber – wie in der „guten, alten Zeit“ – 90 Minuten mit dem Kopf vor die Wand laufen, um ein dreckiges 0:0 zu erzielen oder gar durch gegnerische Konter noch zu verlieren?!
„Jämmerliches Ausscheiden im Halbfinale der CL“?
Jetzt bin ich mir doch nicht mehr sicher, ob das Satire ist.
Im ersten Jahr hat Bayern Real in Madrid nach Belieben dominiert und dann im Rückspiel Fehler in der taktischen Ausrichtung gemacht, weil seine Spieler ihn bedrängt haben. Pech gehabt, kam nicht wieder vor.
Im Jahr drauf war Barca in Topform und unser Kader ging am Stock. Trotzdem brauchte Barca im Hinspiel Messi (Kunststück) um klar zu gewinnen und im Rückspiel haben wir sie geschlagen (ich war vor Ort). Müßig, ob Barca uns gewinnen „ließ“…
Lieber wieder, wie früher unter Magath, in der CL-Gruppenphase ausscheiden?!
Hab ich was vergessen?!
… da fehlt der Smiley …
Ich befürchte nicht…
Mamma Mia. Die ersten 3/4 sah es nach Satire aus. Ist es aber wohl denn noch nicht. Herr, wirf Hirn vom Himmel. Ach ja, der Kimmich ist ja ein alter Hase, weil Pep ja nix Junges nachzieht? Für Pep gib es IMO nur gut/nicht gut bzw. ins System passend oder nicht. Wenn beides stimmt, dann wird ein Jungspund wie Kimmich natürlich eingebaut. Wenn es aber nicht reicht, dann ist Pep nur konsequent.
Danke Paule,
ich teile wie so oft viele Deiner Gedanken und Gefühle. Habe auch mal kurz an Austritt gedacht, aber El Tren hat es schön formuliert: In einer großen Familie können nicht alle einer Meinung sein. Und ich halte die „Schuld“ des FCB in Katar für nicht groß genug. Aber ich halte die Entscheidung für ein erneutes Trainingslager in Katar dennoch für völlig falsch und unnötig. Aber es ist nur ein in sich logischer Mosaikstein in einem durchkommerzialisierten Fussballsystem. Da könnte und müsste man mit Kritik noch viel früher und grundlegender ansetzen.
Dennoch gedenke ich, auch wenns nichts nützt, an den FCB zu schreiben und meine Unwillen kund zu tun. Wenn das von den 300.000 Mitgliedern alle täten, die auch ein Problem damit haben… Denn das gehört m.E. auch zu einer Familie: Dass offen diskutiert wird und Kritik angebracht wird, wo sie angebracht ist.
Zu Pep äußere ich mich nicht. Oder doch: Schade, dass er geht, ich hätte mir gewünscht er hätte noch 2 Jahre gefeilt an seinem Team und seinem System und dann sogar noch bewiesen, dass er auch junge Spieler heranführen kann – falls er das kann.
Bzgl. Ancelotti bin ich skeptisch, er wird ja sehr gelobt im Vorfeld. M.E. ist er aber nur unter dem Aspekt die logische Wahl, dass der FCB einen großen und namhaften Trainer braucht. Ob das sportlich eine gute Entscheidung war, wird man sehen. Ich habe Zweifel (und ich meine nicht viele Titel, das traue ich ihm zu, sondern geilen Fussball und einen Langfristigen Plan).
Aber ich gebe zu, ich hielt 2011 auch die Verpflichtung von Don Jupp für einen Fehler, reines Spiel auf Zeit mit einem „alten“ Übergangstrainer, der uns nicht voranbringt. Dafür hat er’s gut gemacht 😉
Wünsche Dir und allen hier schöne Weihnachten!
Lieber Paule,
wie immer fundiert, nachdenklich und inhaltlich überzeugend, was du da geschrieben hast.
Trotzdem möchte ich nun dein Vorstellungsvermögen beanspruchen:
Es ist der 28.5. 2016, du sitzt bzw. stehst schon längst, denn wir sind in der zweiten Hälfte der Verlängerung des CL-Finales, im Giuseppe Meazza Stadion. Was war das für ein Spiel bisher, Bayern gegen Barca. Messi und Neymar haben die Spanier früh 2:0 in Führung gebracht, es waren keine 25 Minuten gespielt. Eine weitere Führung konnte Neuer mit Paraden, die nicht von dieser Erde waren, gerade noch so verhindern. In der Halbzeitpause hatte dich die Angst vor einer Klatsche beschlichen, eine Wiederholung der Halbfinalergebnisse der letzten Jahre, ein bitterer Morgen stand an vor der Rückreise nach München. Aber die schwarze Bestie hat ihr mächtiges Haupt erhoben, der FC Bayern hat sich zurückgekämpft in dieses Finale. 67. Minute Müller, ein Tor, das nur er macht, im Fallen aus unmöglichem Winkel, keiner wusste wie er reinging der Ball, aber er war drin verdammt noch mal. Und dann marschierte nur noch rot. „Weiter immer weiter“ schien der Geist von Oliver Kahn, der seit 2001 in diesem Stadion haust sekündlich dein Unterbewusstsein anzuschreien. Barca nun nicht mehr vorhanden, aber der Ausgleich will und will nicht fallen. Nicht in der 89., nicht in der 90. und nicht in der 91. Aber dann, mit dem Schlusspfiff, Alaba zieht ab aus 27 Metern weil Barcelona mit 39 Mann im Strafraum steht. Und es ist einer dieser Schüsse, von denen man weiß, dass sie drin sind. In dem Moment, in dem der Ball den Fuß des Schützen verlässt, steht unverrückbar fest, dass er einschlägt im Winkel. Du nimmst ihn wahr, als würdest du bereits die Zeitlupe des Tores sehen. Der muss reingehen, der muss. Und das tut er. Minute 92, der Ausgleich, Ausnahmezustand in der Kurve, du ringst nach Luft, weil du vor lauter Jubel vergessen hast zu atmen, Tränen in den Augen, die Beine zittern, aber scheißegal, Verlängerung.
Und Barca hat sich erholt von dem Schock, hat mächtig Druck gemacht von der 94. bis zur 116. Minute. Messi war zweimal durch. Einmal Pfosten, einmal Neuer. Suarez fällt im Strafraum, Boateng war irgendwie dran, aus der Kurve schwer zu sehen, das Fernsehen wird das klären, aber Gottseidank, GOTT SEI DANK kein Elfer für die. Noch vier Minuten. Taktisches Geplänkel auf einmal, einigen sie sich auf Elferschießen da unten? Im Geiste gehst du die Schützen durch, denkst dran, wie Sergio 2001 den ersten drübergesetzt hat und wir trotzdem noch gewonnen haben. Robben (der, weil leicht angeschlagen erst in der 75. kam) ist plötzlich durch auf der rechten Seite, keiner weiß wie, das ging zu schnell, er hat auf einmal niemand vor sich, wie kann das sein, wo ist die Abwehr der Katalanen? Er zieht bis zur Grundlinie durch, flankt millimetergenau auf Lewandowski. Auch der wie durch ein Wunder mutterseelenallein am Elfer. Lewa trifft den Ball perfekt und verlädt dabei den Keeper, in weniger als einer Millisekunde muss es klingeln, muss es 3:2 stehen, haben wir gewonnen, gehört uns der Henkelpott, sind wir die Könige von Europa uuuund wir frieren das Bild ein. Der Ball hat die Linie noch nicht überquert, der Torschrei steckt gerade irgendwo knapp über deinem Zwerchfell auf dem Weg zu den Stimmbändern in deiner Luftröhre fest, im nächsten Moment brechen alle Dämme.
Lieber Paule, wenn du in genau diesem Augenblick dann an Katar und deinen verständlichen Ärger über das dortige Trainingslager denkst, tritt aus dem Verein aus.
Wenn nicht, juble mit uns und bleib dem FCB und uns erhalten.
Das ist jetzt aber doch ein bisserl platt, oder?
@ seit 82
Findste wirklich?
Ich nicht.
Bin und bleibe Fußballromantiker.
Ich meinte die Botschaft der letzten 2-3 Zeilen: Verkürzt: „Wenn du mit uns jubeln willst, dann mecker nicht wegen Katar!“
Ansonsten: Deine Träumerien von einem Finale sind durchaus romantisch…
Hm, ok. So verknappt klingt das tatsächlich platt, es ging mir überhaupt nicht um mit uns oder ohne uns. Selbstverständlich soll auch jeder Katarskeptiker mitjubeln und vor allem Paule. Schlage deshalb andere Verknappung vor: „Meckere wegen Katar, aber solang deine moralischen Zweifel an dem Verein das Mitfiebern und die Liebe zum Spiel deines Vereins an sich nicht verschatten, bleibe dem Verein erhalten. Wir sind doch alle primär Fans, weil wir auf diese großen emotionalen Momente hoffen.“
Besser?
Wenn Du mir diesen Verlauf garantierst(!), können wir uns darüber unterhalten… 😉
Garantieren kann ich den Verlauf so leider nicht, Könnte auch ein klares 3:0 für uns werden.
Aber im Ernst, wie El Tren oben schon sagte, du scheinst dich selbst unter Druck zu setzen mit dieser Frage. Deswegen wollte ich nur was schreiben, was dich vielleicht an die Wurzeln deines Fanseins erinnert, bevor die oftmals interessante aber vielleicht auch manchmal zu verkopfte intellektuelle Auseinandersetzung mit dem Thema FCB begann. Nicht, dass ich nicht jeden deiner Beiträge mit Freude lesen würde, schon allein ob der sprachlichen Präzision. Aber manchmal zählt halt auch der Bauch. Die Frage muss doch nicht lauten „Ist das noch mein FCB“, sondern „Warum bin ich Fan dieses Vereins und dieser Sportart und kann ich noch aus meinem Fan- und Mitgliedsein die emotionale Befriedigung beziehen, die mich überhaupt zum Fan gemacht hat?“
Oder denk ich zu wenig nach beim Fußball?
Viel besser 😉
Sign!
(es fehlte der Kommentiere-Button direkt unter deiner Antwort, Anzahl zulässiger Antworten wohl erreicht)
Also mir war die Pointe nicht zu platt. Die Aussage ist ja, das man nur gehen sollte falls Katar so wichtig ist, dass es alles andere überschattet. Und das bei vielen faktisch nicht der Fall, auch Paule hatte sich ja bis in den Herbst wieder beruhigt. So unschön das Katar-Trainingslager ist: Es ist und bleibt ein Nebenkriegsschauplatz.
Ehrlich gesagt mache ich mir persönlich mehr sorgen ob es wieder ein „bestes Trainingslager aller Zeiten wird“.
Alle, die wegen Katar mit dem Austritt drohen sei gesagt, dass sie doch vorher wenigstens mal ihre Stimme erhöhen könnten. Sei es auf der JHV oder von mir aus auch einen (offenen) Brief oder einer Petition. So könnte man eher was ändern als mit einem Austritt.
Ach ja: Die romantische Fußballgeschichte fand ich toll. Sehr schön geschrieben, aber irgendwie zu schön um war zu sein 😉
@paule
Respekt für den Beitrag, gefällt mir gut!
Und danke, dass du der „Diskussion“ zum Thema Katar direkt den Wind aus den Segeln nimmst. Ich denke da hat jeder seine eigene Meinung. Auch wenn meine nicht ganz so drastisch ausfällt kann ich durch deinen Bericht alles gut nachvollziehen, auch das Dilemma, in dem du steckst.
Für mich wäre ein (passiver) Austritt nicht das ganz richtige Signal, da es in der Tat in der Masse untergeht und auch die Beweggründe nicht so zur Kenntnis genommen werden, wie wenn man (aktiv) auf der JHV im Grunde direkt mit den Verantwortlichen spricht. Das hätte einen ganz anderen Stellenwert und man könnte seine Mitgliedschaft aktiv nutzen um vielleicht was zu ändern. Ist aber auch nur meine Meinung.
Den medialen, ja, Irrsinn hast du gut geschildert. Ich versuche mich auf Sendungen, Printmedien zu beschränken, die gemäßigt mit derlei Themen umgehen. Allein es sind nicht viele.
Zum Trainerposten: Ich war begeistert als Pep verpflichtet wurde. Es war eine große Leistung ihn zu holen und hat den Stellenwert des FCB deutlich angehoben. In aller Welt, bei der Verpflichtung von Spielern und auch Nachfolger(n). Wann hätte man sonst quasi im Handumdrehen den erfolgreichsten Trainer am Markt verpflichen können?
Allein in einem Punkt muss ich ein wenig widersprechen:
„Guardiolas nicht gerade überschäumende Liebe gegenüber der Presse und den Medien im Allgemeinen ist sicher nur für Presse und Medien ein Problem gewesen und nicht für die Fans des FC Bayern“
Es war kein Problem in dem Sinne, dennoch sind mediale Auftritte zumeist auch für den Fan der einzige Weg, etwas über den Trainer in Erfahrung zu bringen, ihn kennenzulernen. Bei Pep hatte man dazu keine Chance. Man musste Bücher von Dritten lesen um eine Ahnung zu bekommen, wie er tickt. Da hätte ich mir deutlich mehr Einblicke gewünscht.
Was mich noch nachhaltig stört ist die Glaubhaftigkeit. Ich weiß wirklich nicht (mehr), was man ihm noch glauben oder für voll nehmen kann. Wieviele Spieler waren schon „die besten der Welt“ in verschiedenen Dingen. Alle sind im Grunde „super-super“. Die Gegner sind auch viel zu oft „die beste …-Mannschaft der Welt. „1000 Dantes“ wollte er haben, bevor er vom Hof gejagt wurde. Und so weiter.
Das mag sprachliche oder Mentalitätsgründe haben, aber solche Äußerungen kann im Grunde vernachlässigen, weil sie keine Aussagekräft mehr haben, da inflationär gebraucht. Und da gibt es noch mehr Beispiele.
Für mich bleibt er ein Buch mit sieben Siegeln. Einer aus dem man nicht schlau wird. Da bleibt einfach ein komisches Gefühl.
Dass dies nur persönliche Eigenschaften sind ist klar. Als Trainer ist er für mich über alle Kritik erhaben. Er hat sich das ein oder andere Mal vertan, geschenkt. Viel mehr Spiele hat er durch gewiefte Taktiken gewonnen. Durch sein überragendes Auge, die Fähigkeit ein Spiel zu lesen und währenddessen Anpassungen vorzunehmen. Dass mich die 90 Minuten Coaching von der Seitenlinie per se nerven, kann man auch vernachlässigen.
Wie dem auch sei, wenn er verlängert hätte wäre ich damit auch einverstanden gewesen, sehr sogar. Jedoch bin ich aktuell nicht so frustriert, wie ich es mir vor 2,5 Jahren bei einem drohenden Abschied vorgestellt hätte. Ich denke mit Ancelotti ist der absolut richtigste Nachfolger zur richtigen Zeit gefunden. In 3, 4 oder 5 Jahren ist dann wieder ein anderer (Konzept-) Trainer gefragt. Allein den muss man dann auch erstmal finden.
Ach ja, interessanter Fakt: Pep hat dann im Sommer die längste Amtszeit als Bayern-Trainer seit Hitzfeld hinter sich…
Ich würde Pep auch nicht als perfekt darstellen, gerne hätte er medial auch anders auftreten dürfen, aber ggf. ist er schlicht so geworden, weil er in Spanien imho auch schon einiges hinter sich hatte. Das Theater zwischen ihm und „den Medien“ war einfach nur noch nervig zum Schluss…
Insgesamt ist mein Frust schon sehr groß. Einerseits weil „die“, die ihn weg haben wollten nun „gewonnen“ haben und Pep selbst nicht bleiben wollte, er imho nämlich noch nicht „fertig“ war. Aber gut, es ist, wie es ist. Enttäuscht wäre ich jetzt regelrecht, wenn es ihn tatsächlich zu einem „Verein“ wie Manchester City ziehen würde. Nicht weil ich dann in Zukunft vor Spielen gegen City hätte, aber weil er dann doch andere Prioritäten setzen würde, als von mir erhofft…
Das meiste davon kann ich unterschreiben, vorallem diesen Teil:
„Für mich bleibt er ein Buch mit sieben Siegeln. Einer aus dem man nicht schlau wird. Da bleibt einfach ein komisches Gefühl.“
Als Trainer sicherlich einer der Besten, keine Frage, aber mit seiner ganzen Art (alles immer super super, nie gabs mal (deutliche) Kritik) passt er einfach nicht in die Bundesliga.
Auch ich war begeistert als wir ihn verpflichteten und bin mit der gezeigten Leistung auch ziemlich zufrieden, aber den Mensch Pep kenne ich nach 2,5 Jahren kaum einen deut besser als zuvor.
Aber wenn es tatsächlich stimmt, das er nach 3 Jahren Bayern kein Sabbatical folgen lässt und direkt für 5 Jahre nach Manchester geht, um sich dort mit Geld zuwerfen zu lassen, dann lässt das doch ganz andere Schlüsse auf seinen Charakter zu und die Heiligsprechung wäre bis auf weiteres abzusagen.
Was sollte er denn auch deutlich kritisieren?
Naja, z.b. nach der 3:1 Niederlage in Gladbach:
„Ärgern sie sich über die Niederlage“ – „Ärgern? Nein.“
Da erwarte ich eine andere Reaktion von einem Bayern-Trainer, nachdem eine Siegesserie doch relativ leidenschaftslos abgeschenkt wurde. Anlass zur Kritik gab es ja bei den Gegentoren durchaus.
So ging das halt seit dem ersten Tag. Alle Spieler sind super-super, am liebsten hätte er 1000 Dantes und genauso viele Lahms. Wenn ich solches Gelaber hören will dann kann ich auch den Doppelpass schauen.
Irgendwie ist Pep schon ziemlich Aalglatt. Erzählt von Philosophien und Projekten, schwärmt von Traditionsvereinen, um sich dann von ManC kaufen zu lassen. Und dann hat er nichtmal die Eier dass der Manschaft und den Fans selbst zu sagen sondern macht noch einen Wochenlangen (oder gar noch länger) Eiertanz.
Wir haben also einen Trainer, der sich schützend vor die Mannschaft stellt und sie nach einer Niederlage nicht öffentlich an die Wand nagelt.
Ja, das ja mal richtig Scheisse.
Ich möchte mich ebenfalls anschließen und dir für den Beitrag danken, bzgl. Katar kann ich den Verein wirklich nicht ganz verstehen, ich hab allerdings irgendwie auch das Gefühl, dass das möglicherweise nochmal ein Versuch war Pep positiv zu beeinflussen, wobei das natürlich nur ein Gefühl ist.
Leichte Kritik gibts von mir jedoch für die Aussage: „Wir Deutschen lieben solche Geschichten…“ etc. ; diese Art von Selbstkritik scheint mir eher „typisch deutsch“ zu sein, wobei man sie in Fan-Foren etc. in England genauso antrifft, von daher glaub ich, dass da wenig dran ist….
Bzgl. Pep und Carlo: Ich kann mit dem Wechsel leben, auch wenn ich Pep die Halbfinal Niederlage im letzten Jahr in keinem Fall ankreide, bei so vielen Verletzten…., so ganz überzeugt hat er mich letztlich nicht. Ich finde schlicht, dass wir taktisch einfach zu offen sind gegen die großen Gegner und das hat sich eigentlich auch nicht wirklich geändert und hier muss man nicht mal diesen ewigen Vergleich zum zweiten Heynckes Jahr ziehen.
Überhaupt finde ich es ein wenig anstrengend, hiermit beziehe ich mich nicht auf dich, dass derjenige der Pep auch nur leicht kritisiert, gleich niedergemacht wird. Ist zwar ein bischen überspitzt formuliert, aber wenn man nichtmal den Trainer kritisieren darf, wenn dann 🙂 (das die Kritik einiger Medien-Persönlichkeiten größtenteils völliger Quatsch ist, weiß ich natürlich auch)
Ja, natürlich ist Kritik am Trainer erlaubt. Um Gottes willen. Aber Kritik wurde ja gar nicht oder kaum geäußert. Es ging einigen(!) Medienvertretern über Monate ausschließlich um das Thema VVL. Das war anstrengend, weil so müßig…
Auch von mir herzlichen Dank für den Artikel, werter Paule! Lieber ein solcher Artikel in der Halbserie, als 20 eintönige Spielberichte…
Denn: Eintönig wären Sie- in der Zeit von Pep hier bei uns. Eintönig, weil es eigentlich kaum was zu diskutieren gab. So gut hat er seine Arbeit gemacht. Und macht er sie auch hoffentlich noch weiterhin. Keiner von uns hat einen solchen Fußball je gesehen. Das sind schon fast Lichtjahre im Unterschied zum Rest der Liga. Natürlich brauchst du auch die Kicker dazu- aber ein Starensemble alleine reicht nicht. Siehe Chelsea, Real Madrid international oder bestes Beispiel ManCity.
Zum Coaching im Spiel: Jeder Schlachtplan hält nur bis zum ersten Gefecht. Und im Profifußball ist das nicht anders. Warum sollten unsere Gegner so spielen, wie die 3 Spiele davor? Hat man da gegen uns gespielt? Von daher fand ich das immer wichtig, das er reagiert hat. Ironischerweise wird ihm jetzt vorgeworfen, taktisch in der CL versagt zu haben.
Was bei der Historischen Pleite gegen Real übersehen wird, ist die Tatsache, das wir die in Madrid schlimmer hergespielt haben, als die uns in München. Der Unterschied sind 5 zu 0 Tore… Und das ist die Schuld des Trainers? Das ist eben Fußball.
Bayern ist jetzt in der Lage, während des Spiels verschiedenste taktische Formationen zu zeigen. Ohne Substanzverlust oder gar Unordnung. Wenn das mal kein Verdienst vom Trainer ist? Ich wage sogar zu behaupten, das er nicht unbeteiligt am WM Titel ist!
Zum Medizinstreit sage ich nichts- damit kenne ich mich nicht aus. ich weiß nur, das zB Robben auch schon früher Löcher in Musklen hatte… auch ohne Pep! Alaba wurde von so nem Holz umgetreten, Götze hatte auch Gegnerkontakt bei der Verletzung. Benatia war nie gesund in München. Costa halte ich schlicht für überspielt- an dem hing ja quasi alles- incl. Brasiliens Nationalelf. Ich hoffe, das sammer und Co da auch noch die Hebel ansetzen.
Zur Hispanisierung: Diskutieren kann man wohl nur über Alonso und Reina. Reina spielt keine Rolle bleibt also Alonso. Bernart war doch schon von Reschke angebandelt? Und Alsonso ist wohl ein Abfallprodukt des Kroos Transfers gewesen. Ich muß dazu aber sagen: Wir haben auch schon schlechter eingekauft. 😉
Zu Schweinsteiger: Das Beste für alle Beteiligten, das er von sich aus ging. Er kommt ja auch bei ManU nicht in Tritt. Er will nochmal die EM- hätte aber wohl nach der WM mit der N11 aufhören müssen/können. das hatte mit Pep wohl ehr weniger zu tun. BS will ne international Marke werden. Und dafür wars ein Transfer perfekt für ihn.
Und wenn im Mittelfeld bei ManU die Gegner an ihm vorbeirennen wie zB Rakitic von Barca im HF, dann tut mir das nicht so weh, als wenn er dabei das Bayern Trikot trägt.
Zu den Medien, und den Auftritten von Pep: was genau erwaten wir denn von ihm? Er soll nen Kader mit 20 Superstars moderieren und dann öffentlich detailiert erzählen,warum zB Götze nicht spielt? Oder soll er sagen, wie er seine Frau am liebsten verwöhnt? Oder soll er detailiert seine Taktik erzählen, damit sie auch der letzte Depp vom Gegner versteht?
Auch Sammer redet viel, auch bei Don Jupp, und sagt aber gar nichts. Lahm passt auch gut dazu.
Ich gebe es zu, ich hätte mir gewünscht, das Pep nochmal dranhängt. Auch, damit wir zeigen können: Wir können den halten. Aber wenn er eben nicht will…
Zu Katar: Warum gehts da eigentlich immer hin? Zahlen die genug? Oder haben die da tatsächlich gute Plätze/Bedingungen? Und ich kann deine Enttäuschung, deine Wut durchaus verstehn. Auch wenn ich persönlich auch zu der ehr gemäßigten Fraktion hier gehöre.
Vorschlag von seit82 mal aufgreife: Wie wäre es mit nem offenen Brief an die Vorstandschaft? Ich denke du hättest genug Unterstützter auf deiner Seite, mich eingeschlossen. Bayern Mitgliedsnummer Incl.
PS: das Ansprechen auf der JHV finde ich aber auch ne gute Idee.
Zum offenen Brief: Wenn das eine konzertierte Aktion würde, wäre ich dabei!
Thank you Paule! You are (as always) a true voice of reason!
Erst mal Danke für deine klugen Ausführungen, lieber Paule. Das meiste spricht mir aus dem Herzen, deshalb dazu auch keine weiteren Nebenbemerkungen.
Offener Brief zum Thema Qatar: jawoll, das könnte durchaus eine gehörige Anzahl Fans mitnehmen. Bitte machen, Paule – und das schreibe ich jetzt nicht, weil ich selber zu faul bin. Die Wirkung wäre nur eine ganz andere, wenn du das anschiebst. „Der Verfasser des vielgelesenen Bayern-Blogs…“ – wäre dann eine ganz gute Einleitung eines seriösen SZ-Artikels zum Thema, oder?
Und eben wg. Qatar: es ist nicht ganz abwegig, zu vermuten, dass diese Ortswahl auch mit Guardiola zu tun hat. Und genau hier möchte ich unserem Wundertrainer mal reingrätschen. Es geht für mich nicht zusammen: katalonische Unabhängigkeit fordern – ein eo ipso historisch linksliberales bis sogar anarchistisches Projekt (30er Jahre!!) – und gleichzeitig fein die Klappe halten beim Thema Qatar und Menschenrechte und sich so eng an die dortigen Machthaber als WM-Botschafter binden. Geht für mich genausowenig wie FCB & Qatar & die jüngst ans Tageslicht gebrachte jüdisch-liberale Vergangenheit des FC Bayern. Austreten allerdings ist falsch. Im nächsten November zur JHV und dann gemeinsam endlich dieses Fass aufmachen! Im Geiste Kurt Landauers!
Austritt:
Ich denke es wäre der völlig falsche Weg. Es ist ein bisschen wie mit der Politikverdrossenheit. Nur weil sich viele Leute von Politikern oder wie oft genannt von „denen da oben“ schlecht vertreten fühlen, ist es nicht richtig nicht mehr wählen zu gehen und somit keinen Einfluss mehr auszuüben. Gerade du in deiner Rolle als Betreiber des Blogs hast doch die Möglichkeit deine Meinung kundzutun um eine Veränderung in deinem Sinne zu bewirken oder zumindest anzuregen.
Warum nicht wie beschrieben in deinem offenen Brief von vielen hier aktiven Mitgliedern unterschrieben, ich fände das einen guten „aktiven“ Weg.
Pep:
Irgendwie trauere ich ihm auch nicht hinterher. Ich kann es schlecht beschreiben und kann mich auch nicht so ausdrücken wie z.B Paule aber momentan ist mir unser FCB etwas entfremdet. Ich kann nicht genau festmachen woran es liegt und ob Pep da auch eine Rolle spielt es ist aber so. Wir sind auf dem Zenit der Spielkultur haben/hatten den Besten Trainer der Welt , spielen begeisternden Fußball und trotzdem geht mir die Verbindung zum Verein etwas ab. Wie gesagt es ist diffus und mag vielleicht ein normaler Effekt der Kommerzialisierung, des Medienhypes und auch des fehlenden Wettbewerbs in der BuLi sein.
Ich war so begeistert als er kam, er der begehrteste Trainer der Welt, zu unserem FC Bayern, er hat tolle Arbeit hier geleistet, den Verein und die ganze BuLi vorangebracht und bereichert und trotzdem juckt es mich nicht besonders das er geht – komisch eigentlich………….
Wie klein und nichtig so eine Erklärung doch ist, wenn vorher ein Jahr lang kein anderes Thema so aufgebauscht wurde wie Peps mögliche Vertragsverlängerung/möglichen Abgang.
Ich bin komischerweise auch recht emotionslos mit den Neuigkeiten umgegangen. Ich weiß nicht, ob es die müden Spiele der letzten Wochen sind, die Langeweile der Bundesliga und CL-Gruppenphase, Katar oder der schlechte Journalismus rund um den FCB. Momentan lahmts ein wenig.
Ich werde aber doch Peps taktische Meisterleistungen vermissen, mit denen er so viele Siege einleiten konnte. So viele ungewohnte Positionswechsel und herrliche Kombinationen machten die Spiele oft zu einem Torfest.
Ergebnis dieser Anstrengungen waren dann aber früh abgehandelte Meisterschaften, die sich als Fluch statt Segen herausgestellt hatten. Hinzu kommt das ungelöste Problem innerhalb der medizinischen Abteilung, das die letzte Saison mitentschied.
Ich wage die Prognose, dass die Bundesliga unter Ancelotti wieder spannender werden könnte. Mit Gegnern, die sich nicht weniger hinten reinstellen werden und einer etwas defensiveren – oder sagen wir leicht balancierteren – Aufstellung (ergo: Remis-Alarm!), dafür mit mehr Stabilität für die Spiele gegen offensivstarke All Star-Teams wie Real und Barca. Der Vergleich zu Heynckes liegt nicht fern.
Davon abgesehen liegt mir das Geschwafel von der „großen Bayern-Familie“ absolut fern. Wer noch nicht durch diesen schönen roten, großen Vorhang blicken kann, der über dieses Multimillionen-Geschäft gezogen wurde (analog zur „Echten Liebe“ beim BVB), der sollte die Augen aufmachen. Oder sie geschlossen halten und dadurch die Freude am Spiel und Verein behalten.
Anders als Ignorieren geht für mich nicht. Katar ist nur ein Beispiel von vielen. Auch der Wille zur Einzelvermarktung lässt mich abstumpfen. Hier möchte man kein Problem lösen, sondern nur ein Big Player im größeren Problem (Champions League) bleiben.
@paule: In vielerlei Hinsicht bin ich bei Dir und habe es auch genossen mal wieder einen längeren Beitrag zu lesen, der gewohnt kritisch und meist doch sachlich den Blick auch in Richtungen abseits des normalen Geschehens schweifen lässt. Thanks for that!
Schwierig tue ich mich jedoch mit dem Thema „Katar“ speziell in Verknüpfung mit einem angedachten Austritt aus dem Verein. Damit will ich in keinster Weise gutheißen und schulssendlich verstehen, warum der FCB allem medialen Wirbel und dem Geschehen ebendort zum Trotz wiederholt sein Trainingslager dort abhält. Bin ich zu weit weg für. Wenn aber ein Trainingslager in Katar ein hinreichender Grund für einen Austritt wäre, dann verwundert es doch eher, warum all diesen kritischen Geister, die schon deswegen ausgetreten sind bzw. darüber nachdenken, alleine diesen Aspekt als eines Austritts würdig erachten. Wo zieht man dann die Grenze?
Scheinbar nicht bei Spielen zu Werbezwecken in den USA, wo Diskriminierungen immer noch an der Tagesordnung sind, die Todesstrafe immer noch ausgeübt wird, grundlose Kriege initiiert werden, deren Folgen die ganze Welt momentan spürt und noch lange spüren wird. Traningslager und Spiele in China, wo das Wort Menschenrechte vermutlich noch nicht einmal als Schriftzeichen existiert, scheinen dafür auch nicht auszureichen.
Schlussendlich müsste man dann als (gewillter) Austretender selbst schon mal die Uhr stellen, für den Fall dass sich die deutsche NM für Katar qualifiziert und an dieser WM teilnimmt, um genau dann das eigene Interesse für den (Profi)Fußball sofort einzustellen – alles andere empfände ich als inkonsequent – wenn man es nicht schon vorher gemacht hat, weil die ganzen in ausgebeuteten Ländern produzierten Bälle und Schuhe und Trikots einem den Spaß am Fußball (bzw. Sport) verdorben haben. Was machen z. B. eigentlich andere Fans bzw. sollten sie machen, deren Vereine stets in die Türkei fahren, wo Menschenrechte nicht für alle gleich gelten? Gibt es eine (moralische) Grenze der Menschenrechtsverletzung, die überschritten werden muss, bevor Konsequenzen unausweichlich sind?
Ich will mich hier überhaupt nicht als besseren Menschen oder Besserwisser profilieren (bin definitiv weder das eine noch das andere), aber wenn wir auf uns selber schauen, wie wir achtlos Geld für Dinge; Urlaube, Genüsse etc. ausgeben, die ausbeuterische und/oder menschenverachtende Systeme bzw. Staaten unterstützen (und wir alle tun dies, unbewusst oder bewusst (aber verdrängend)), wo fangen wir an und wo hören wir auf. Was DIE richtige Lösung weiß ich sicher auch nicht, aber eine Austritt aus dem Verein (nur) wegen Katartrainingslager empfinde ich als inkonsequent, auch wenn ich weiß, dass man wohl unmöglich komplett konsequent leben kann.
Es gibt vieles, das wir tun können, um die Welt besser zu machen, und vieles davon liegt in unserem täglichen Leben, in kleinen Gesten und klaren, gelebten Ansichten. Einen Protest gegen die Katarreisen fände ich konsequenter als einen Austritt.
Aber auch das ist nur eine, meine Meinung. Es wird darauf Reaktionen geben, die Unverständnis äußern werden. Völlig klar und zu erwarten. Ist auch okay so, denn das Glück haben wir, dass wir in einem Land leben, wo wir zur erlaubten freien Meinungsäußerung erzogen werden. Zum Diskutieren, Austauschen von Ansichtspunkten, die es uns erlauben Dinge aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten, auch aus Blickwinkeln, die für uns neu und ungewohnt sind. Das ist gut und muss auch sein. Und vielleicht hat KHR nicht ganz Unrecht, wenn er dem Sport eine gewisse Kraft zugesteht, die Brücken bauen kann. Wir werden sehen. Vielleicht entschließt sich der FC Bayern aber auch seine nächsten Traingslager nicht mehr In Katar abzuhalten, weil aus den eigenen (Fan)Reihen zu viel Protest kommt. Who knows?
Aber danke fürs Anregen 😉 …
Frohe Feiertage und alles Gute für 2016.
@Steff Ultra
Zugegeben, ein bisschen schroff formuliert und sehr polarisierend, aber dennoch: inhaltlich bin ich ganz bei dir. Gut das Pep weg ist. Mir wäre auch lieber sofort!
Mir erschließt sich die Begründung für eine derartige Einschätzung leider in keinster Weise.
Mal nochmals ein paar Cent von mir in Sachen Trainer-Wechsel. Zu Katar sage ich nix. Da bin ich zweit weg bzw. habe zu wenig Infos. Dennoch finde ich es schlicht schade, dass der Verein hier eine Angriffsfläche bietet. Es kann doch nicht sein, dass es auf diesem Planeten nirgendwo sonst optimale Trainingsbedingungen gibt. Und das ein „bestes Trainingslager aller Zeiten“ nicht immer eine Garantie für Titel ist, wissen wir doch aus eigener Erfahrung.
Jetzt aber zum Trainer:
Es ist schon lustig, wer da jetzt alles aus seinen Löchern gekrochen kommt und welche Statements da jetzt hört. Den Vogel schießt u.a. die Sport1 ab, die das „Nervthema Guardiola“ zu den Flops der Hinrunde zählt. Was ist eigentlich passiert: Ein Trainer wird seinen 3-Jahres-Vertrag erfüllen, aber keine Verlängerung vornehmen. Uiiiii, Skandal und völlig beispiellos im Profifußball.
Der FCB und Guardiola selbst waren in der Sache immer auf einer Linie. Einzig der Termin wurde IMO einmal von Sommer/Herbst auf nach der Rückrunde verschoben. Das war wohl nötig, weil der Pep einfach noch nicht wusste, was er will und der Verein ihm nicht die Pistole auf die Brust setzen wollte.
Jetzt weiß er wohl, was er nicht will. Und deshalb verlängert er halt nicht. Was ich sehr schade finde. Und er wohl ein Stück weit selber auch. Schauen wir mal, was für ihn die Zukunft bringt.
Was seinen Einfluss bzw. sein Zeugnis für sein Bayern-Engagement angeht. Er hat dafür gesorgt, dass der FCB sich spielerisch IMO nochmals auf ein ganz neues Level entwickelt hat. Und er hat dafür gesorgt, dass der FCB dieses Level quasi permanent und in sämtlichen Wettbewerben abruft. Ich weiß nicht so recht, welcher Typ von Demenz diejenigen befallen hat, die im Nachhinein die Heynckes-, Hitzfeld- oder sonstwer-Ära verklären. Jupp hat mehrere Anläufe gebraucht und schlußendlich das Triple auf ein von van Gaal entwickeltes Fundament gesetzt. Allerdings erst im zweiten Versuch und nach einer Leverkusen-Saison, für die ihn ganz Fußball-Deutschland auf den Mond schießen wollte.
Für mich bleiben 3 Jahre in Erinnerung, in der der FCB faktisch in jedes Spiel als Favorit (und mit ein paar Ausnahmen zumindest auf Augenhöhe) gegangen ist. Und dieser Rolle dann zumeist auch gerecht wurde. 3 Jahre, in der der FCB national jeweils einen Durchmarsch vollführt und erst nachgelassen hat, als man schon im Ziel war. 3 Jahre mit Fußball, wie man ihn ähnlich schon mal in Barcelona gesehen hatte, aber noch nie vor der Haustür. Die Niederlagen gegen Real, Barca und Dortmund (im DFB-Pokal-HF)? Geschenkt. Klar musste man gegen Dortmund gewinnen. Und gegen Real eigentlich auch. Aber das ist halt Fußball.
Und nochmal: Wenn es normal läuft, dann hat Pep es geschafft, eine Mannschaft, die 13 das Triple gewonnen hat und 14 das Gros der Weltmeister gestellt hat weiter zu verbessern und konstant erfolgshungrig zu halten. Das das nicht selbstverständlich ist, werden wir die nächsten Jahre noch bemerken.
So unwahrscheinlich es auch ist, ich wünsch‘ dem Pep (und uns) jetzt erst Recht noch ein Abschluss-Triple, um allen Besserwissern eine lange Nase zeigen zu können. Und wenn es nicht hinhaut, ändert das trotzdem 0,0 an seiner Gesamtleistung. Triple oder nix? So ein Schmarrn!
Sehr gut ausgeführt. Wie oft schon hatten wir und andere nach Erfolgen Einbrüche erlebt (Stichwort „satte Spieler“). Statt dessen Abo auf die Meisterschaft, jeweils in Rekordzeit, Beste Saisonbilanzen und Punktzahlen aller Zeiten, Rekorde. Und den geilsten Fussball. Das soll mal einer nachmachen.
You don’t know what you’ve got till it’s gone. Wenn wir in ein paar Jahren, falls der Übergang von diesem Trainer auf den nächsten und/oder dieser Generation auf die nächste nicht ganz so optimal verläuft wie man sich das wünscht, wehmütig auf diese (spielerisch) goldenen Zeiten zurüchblicken, werden wir erst wissen, was wir an diesen letzten vier (auch DonJupps letzte Saison zählt dazu – wegen Jupp und niemand sonst!) Jahren hatten!
Ob’s unter CA so weiter geht – schaun mer mal. Eine (nicht nur spielerische) Umstellung wird es wohl auf jeden Fall werden.
Triple bzw. CL-Sieg oder nicht – danke Pep für 3 Jahre fast durchweg extrem gut anzuschauenden Fußball. Ich hab’s genossen.
Maybe this year we’ll be lucky … Fingers crossed.
Offenbar wechselt Pep tatsächlich schon im nächsten Sommer zu ManCity, wo einige seiner alten Barca-Freunde arbeiten.
Könnte mir sogar vorstellen, dass all die Kohle dort deshalb nicht zwingend des Ausschlag gab, aber es erleichtert mir den emotionalen Abschied ab 01.07.2016…
Tja, ein Reisender in Sachen Fussball halt. Wir waren nur eine Station – wie unromantisch, aber realistisch.
Man darf schon gespannt sein, was er sportlich da bewegt, mit vermutlich endlos viel Geld. Sympathischer wird ManC mir trotzdem nicht.
Vielleicht war das damals mit Peps Verpflichtung gegenüber Jupp nicht all zu elegant seitens unseres FCB, aber zumindest vertragskonform. Aber einen neuen Trainer verpflichten, wenn der alte dann noch 1 Jahr Vertrag hat? Muss man jedenfalls nicht mögen…
Damit war eigentlich das ganze Gerede von wegen „Philosophie“, „Vereinskultur“ im Grunde nur Gewäsch. Oder zumindest eine temporäre Fügung. Ich bin mir noch nicht genau sicher, was das über Pep aussagt, in jedem Fall aber, dass er ein Geheimnis bleiben wird und man vielleicht auf verschiedene Aussagen von ihm nicht allzuviel geben kann. Auf alle Fälle macht es den Abschied deutlich leichter, wenn jemand den Verlockungen eines Scheich-Klubs, _des_ Scheich-Klubs nachgiebt – welche Intention auch immer dahintersteckt. Man wird es nie erfahren, jedenfalls nicht von ihm selbst.
Mit der Gewissheit habe ich das Gefühl, dass er das letzte halbe Jahr nicht mehr viel Freunde in der Bundesliga haben wird und irgendwie kann ich mir auch den „Heynckes-Effekt“ nicht vorstellen. Ich sehe viel mehr jetzt schon die Motivation, die Citizens demnächst mal (wieder) so richtig abzuwatschen…
Da gehe ich mit, hab oben schon was ähnliches geschrieben.
Rückblickend muss man die 2,5 Jahre wohl doch ein wenig anders bewerten. Vielleicht ist er ja DER Taktik-Messias für den ihn viele halten, aber menschlich finde ich sein Verhalten sehr dürftig.
Dieser Abgang durch die Hintertür ist schon schwach, nach all dem was der Verein für ihn getan hat hätte er durchaus selbst seinen Wechsel verkünden können.
Naja, für Manchester wünsche ich ihm schonmal alles schlechte. Würde mich extrem freuen wenn wir ihn mit seiner neuen Mannschaft in der CL ausschalten.
Vielleicht wollte Guardiola ja schon längst etwas verkünden und hat Rücksicht auf Kalle & Co genommen bzw. musste das sogar. Jedenfalls gehört es in die Abteilung Ammenmärchen, dass nicht schon längst jeder der Verantwortlichen wusste, was Sache ist. Sonst hätte man einen Ancelotti nicht so schnell aus dem Hut zaubern können nach Guardiolas Absage.
Etwas offtopic, aber passend: allen hier frohe Weihnachtstage! Vielen Dank an Paule für den nach wie vor tollen Ort hier, den wir auch dieses Jahr wieder bespielen durften. Der Austausch macht einfach Spass!
Die PL wird wohl mit Pep noch langweiliger, als es die BL je war. 😉
Falls man gegen Juve rausfliegt, sollte man über eine vorzeitige Trennung nachdenken – im Ernst, was soll denn das? Geht im Sommer zu einem Verein, bei dem ein Kollege sitzt, der im August seinen Vertrag bis 2017 verlängert (bekommen) hat. Ich finde, das geht so nicht. Ancelotti kann dann gerne auch schon früher kommen, der ist ja vereinslos und hat nichts zu tun.
Ich glaube Guardiola nichts von dem, was er in der Öffentlichkeit von sich gibt. Und das hat nichts mit seinen Fremdsprachenkenntnissen zu tun.
Nun macht halt ein Trainer das, was Spieler die ganze Zeit über veranstalten.
Oder noch besser: Tausche einfach mal das „Pep“ gegen ein „Götze“ und dann weißt du, wieso einige im Pott so „gut“ auf Mario zu sprechen sind. 😉
Zur Manuels Vertragsverlängerung (Abschiedsbonbon) habe ich ja bereits etwas geschrieben. Aber warum man Pep deiner Meinung nach erst NACH einem CL-Rausflug gegen Juve rausschmeißen soll, verstehe ich nicht. Falls es Pep gelingt, ins VF einzuziehen (wovon ich fest ausgehe), darf er dann bleiben? Und wieso eigentlich? Weil du insgeheim hoffst, mit dem Mann könnte man doch die CL gewinnen? Da fehlt mir bei dir die letzte Konsequenz …
Allen hier Frohe Weihnachten!!
Mal schauen, welche Spieler Pep bei ManCity im Sommer geschenkt bekommt… Und Pep weiß sicher jetzt schon: Martin Demichelis ist super super super!!!
😉
Ich denke eher, dass Pep sagen wird: Lewa ist supa, supa, supa! Und Lewa wird denken: Jau, Pep ist auch so supa, supa, supa! Und ihm – aus rein sportlichen Gründen – nach ManCity folgen.
Falls nicht bereits die Tinte auf dem Vertrag bei Real Madrid (auch supa, supa, supa) trocken ist!
Oder die Deutsche Telekom muss noch ein paar Millionen für Lewa locker machen, um ihn in Deutschland zu halten …
Da hast du den Witz nicht verstánden: Dante war auch super super super- und da schon nach Wolfsburg abgeschoben… aber gut, wenn du meinst…dann folgt er halt dem Pep. wird schon stimmen!
Doch, doch, Vadder, den Witz habe ich schon verstanden. Und ich denke, dass Demichelis ein ähnliches Schicksal wie Dante ereilen wird. (Und Lewa sehe ich eher bei Madrid als in England.)
Worauf ich hinauswollte: Hast du schon mal ein abfälliges Wort von Pep über einen Spieler in der Öffentlichkeit gehört? Das hört sich doch alles gleich an – und deshalb ist es auch unbedeutend, was Pep in dieser Hinsicht verlautbart. Lewa ist ein super Spieler! Neymar auch super Spieler! Und Götze auch ein super Spieler. Die Welt besteht eigentlich nur aus super Spielern! 😉 Wen Pep jedoch am liebsten hätte (oder gehabt hätte) – das behält er für sich bzw. stellt es nicht so raus, als dass die FCB-Führung in die Schusslinie geraten oder ihr Gesicht verlieren könnte. Das kann man von Seiten Peps Diplomatie nennen. Wie auch immer. Und ja, es geht auch in Ordnung, wenn Pep möglichst viele Vereine an seinem Wissen und Können teilhaben lassen möchte und durch die Fußballwelt zieht. In der Konsequenz erwarte ich, dass er in drei, vier Jahren nach ManCity bei einem italienischen Verein anheuert.
Sollte es Katar werden und Katar so eine unsägliche Nummer abziehen wie bei der Handball-WM und Pep das mittragen, dann wäre Pep bei mir aber durch.
…da tät mich interessieren, wie das gehen soll: lewa zu real? wann denn? bei vertragsdauer bis 2019? sommer 2017? für 100 Millionen? also mal ernsthaft. der FC Bayern muss keine spieler auf teufelkommraus verkaufen und kann deswegen ganz gelassen bleiben. und wenn wer geht, dann werden die diversen kühe dieser fußballwelt hoffentlich ordentlich gemolken und das „stupid money“ eingesackt!
kurz vor Weihnachten noch schnell zwei Dinge, die ich los werden muss:
zum Einen die Katar-Diskussion in Kombi mit Vereinsaustritt – sorry Leute, da geht mir jedes Verständnis ab. Ich habe mich ehrlich nicht so sehr mit den politischen Hintergründe dort beschäftigt, finde es ab er sehr merkwürdig, dass gerade bei diesem konkreten Fall so ein Aufstand gemacht wird. Es gibt genügend andere Länder z.B. die USA oder auch China, wo kein Mensch ein Problem hat, wenn der Verein dort hinfährt und ich möchte mal bescheiden erwähnen, dass es dort Menschenrechtsverletzungen gibt, die Katar in nichts nachstehen. ok, das dazu.
Zu Pep: ich finde, ihm wird unrecht getan, wenn er jetzt als menschlich fragwürdig oder geldgeil dargestellt wird. Es ist sein gutes Recht den Vertrag nicht zu verlängern, das hat er schon bei Barca so gehandhabt – er bindet sich – außer an Chrfistina — eben ungern. Als Trainer bin ich ihm unendlich dankbar für die neue Dimension, die das Team mit ihm erreicht hat — wir werden ihm noch sehr sehr nachtrauern – da bin ich sicher, insbesondere was seine Fähigkeiten betrifft, auf ein laufendes Spiel zu reagieren.
Und kommt eigentlich keinem von euch der Gedanke, dass die Presse einen erheblichen Anteil daran hat, dass Pep das Weite sucht? Diese ständige Nörgelei im letzten halben Jahr in jedem Interview, ob er nicht verlängern will und warum nicht jetzt….? Mir wäre das gewaltig auf den Geist gegangen. Die Position als Bayern-Trainer und potentielles Ziel ist extrem unangenehm und auch nicht vergleichbar mit der englischen Presse, die zwar noch unverschämter ist, aber wo sich die Häme auf 5 – 6 Vereine verteilt und nicht EINER alles abkriegt. Ich bin übrigens sicher, dass sich Pep mit dem Henkel-Pott verabschieden wird, so wir nicht wieder die Verletzungssseuche haben werden – schöne Weihnachten!
Danke, genau meine Worte. Das waren auch meine Gedanken als ich Paules Bericht und die ganzen Kommentare dazu gelesen habe, habs nur nicht in Worte fassen können.
Noch was: Pep stellt sich vor seine Mannschaft und seine Spieler und haut auch nach schlechten Spielen nicht auf den Tisch? Haben das Hitzfeld und Heynckes gemacht? Nein, auch nicht. Und die hätten öfter Grund dazu gehabt. Wir sind zu verwöhnt, nur ein knapper Sieg auswärts und schon wird alles in frage gestellt. Eine Niederlage, ja das geht doch gar nicht. Weg mit dem Trainer.
Irgendwann geht es bei uns auch mal wieder nach unten und wir werden nicht Meister. Was wird dann los sein? Wir werden pep noch hinterhertrauern.
Ausserdem: Ein Vertrag über drei Jahre. Ein halbes jahr vor Ablauf teile ich mit, das ich auf die angebotene Verlängerung verzichte. Wo ist der Fehler?
Ähem, die Menschenrechtsverletzungen in den USA mit denen in Katar auf eine Stufe zu stellen geht gar nicht.
Nur interessehalber: Was macht die Menschenrechtsverletzungen der USA denn besser, als die Menschenrechtsverletzungen in Katar?
Schade, dass man das noch erklären muss, aber gut: Es geht nicht um die eine individuelle Menschenrechtsverletzung. Es geht darum, ob man nach dem Gesamtbild von einem Rechtsstaat oder einem Unrechtsstaat spricht. Und da gibt es einen himmelweiten Unterschied zwischen den USA einerseits und China oder Katar oder z.B. auch Russland andererseits. Wenn bürschchen diese Länder nonchalant auf eine Stufe stellt (was er in seinem Beitrag tut), dann ist das nur mit Antiamerikanismus zu erklären. Der ist zwar leider in einem bestimmten politischen Spektrum weit verbreitet, das macht es aber nicht besser. Ich will so etwas nicht einfach so stehen lassen.
Find ich eine etwas merkwürdige Differenzierung.
Menschenrechtsverletzungen sind Scheisse, völlig unabhängig davon, ob sie von einem Rechts-oder einem Unrechtsstaat begangen werden.
Und deshalb find ich es völlig legitim die USA in so eine Aufzählung mit einzubeziehen.
Kannst dir ja mal den Bericht von Amnesty International zum Thema Guantanamo durchlesen.
Du verdrehst meine Worte. Ich habe nicht in Abrede gestellt, dass Menschenrechtsverletzungen „scheisse“ sind, und zwar unabhängig vom Täter. Natürlich ist das so. Ich finde auch die Vorgehensweise der USA in Guantanmo und noch einiges andere grenzwertig. Dennoch entbehrt es jeder Grundlage, die USA in eine Reihe mit China oder Katar zu stellen. Wenn Du das tust, dann ist das in meinen Augen billiger Antiamerikanismus.
Ich verdreh hier gar nichts.
Das war der Satz auf den du angesprungen bist und an dem du dich gestört hast:
“ Es gibt genügend andere Länder z.B. die USA oder auch China, wo kein Mensch ein Problem hat, wenn der Verein dort hinfährt und ich möchte mal bescheiden erwähnen, dass es dort Menschenrechtsverletzungen gibt, die Katar in nichts nachstehen.“
Und der Satz ist inhaltlich absolut richtig.
Ich zitiere mal für dich aus einem Bericht von Amnesty International:
„13 Jahre Guantánamo können aus menschenrechtlicher Sicht nur Empörung auslösen. Gefangene werden seit Jahren ohne Anklage oder Gerichtsverfahren festgehalten. Von Amnesty dokumentiert wurden: Folter und andere Misshandlungen, Verschwindenlassen, willkürliche Inhaftierungen, exzessive Gewalt, Zwangsernährung und eine Handvoll strafrechtlicher Verfahren vor Militärkommissionen, die den internationalen Standards für faire Verfahren widersprechen.“
Ist ja schön, dass du das zumindest „grenzwertig“ findest.
Mir kommt dabei die Galle hoch.
Reine Sophisterei. Es geht hier um den Kontext, dass ein Land ein Unrechtsstaat ist, mit dem man sich moralisch nicht gemein machen will und dass man deswegen nicht zu einem Trainingslager hinfahren sollte. Als Katar „in nichts nachstehende“ Staaten werden China und die USA genannt. Du selber hast gerade noch geschrieben, dass die USA in so eine Aufzählung reingehören. Das ist eine Gleichsetzung, die sich nicht gehört. Wenn du der Auffassung bist, dass die USA ein Unrechtsstaat sind, die sich von Katar und China nicht groß unterscheiden, dann steht Dir diese Meinung zu und wir brauchen nicht weiter darüber reden. Meine Meinung ist allerdings, dass das indiskutabel und antiamerikanisch ist.
Mir ist einfach nicht plausibel, warum sich die Gleichsetzung nicht gehört.
Warum sind Menschenrechtsverletzungen der USA nur „grenzwertig“, die Menschenrechtsverletzungen in Katar machen aber einen Unrechtsstaat aus dem Land?
Du willst es nicht verstehen. Ist gut so.
Du kannst es einfach nicht plausibel erklären.
Außer „Ist antiamerikanisch“ ( 3x ) kommt von dir nichts.
Allerletzter Versuch: Herrschaftsform, Gerichtsbarkeit, Individualrechtsschutz, Korruption im Regierungssystem, Art, Menge und Systematik der Menschenrechtsverletzungen. Wenn Du das für die drei genannten Länder einmal durchdeklinierst und nicht zu dem Schluss kommst, dass die USA nicht in eine Reihe mit China und Katar gehören, dann kann ich es Dir wirklich nicht erklären. Das liegt aber dann nicht mehr an mir.
Ich zitiere dich mal:
„Ähem, die Menschenrechtsverletzungen in den USA mit denen in Katar auf eine Stufe zu stellen geht gar nicht.“
Doch. Das geht. Und zwar ganz eindeutig. Es ist völlig egal, ob die USA oder Katar Menschenrechtsverletzungen begehen.
Menschenrechtsverletzungen sind Menschenrechtsverletzungen. Punkt.
Und wenn man Staaten aufzählt, die Menschenrechtsverletzungen begehen, wüßte ich nicht, warum man die USA da raus lassen sollte.
Sie tun es ja nunmal.
Und da brauchst du mir auch nicht mit so einer halbgaren „Die anderen Länder sind aber viel schlimmer“-Argumentation zu kommen.
Die Art der Argumentation läuft einfach voll ins Leere.
Und ich bin ernsthaft entsetzt, dass du die Menschenrechtsverletzungen der USA allen Ernstes nur als „grenzwertig“ bezeichnest.
Da hört bei mir dann auch der Gesprächsbedarf auf.
Apropos Hitzfeld: Geht der mir im Moment auf den Sack, dass der jeden zweiten Tag was anderes zu vermelden hat in Sachen Pep. Einfach mal Fresse halten wäre auch ganz schön!!! Bei mir ist der Otmar bald unten durch. Vergangene Verdienste hin oder her.
Ich denke, dass dieses ständige Bessergewisse und Gerede um alles, was den FCB und PG angeht, sicherlich auch ein Grund war, dass PG den Vetrag nicht verlängert hat.
Ich wünsche ihm und dem Team, dass sie den ganzen medialen Sch*** sauber verkraften und eine wunderbare Abschiedsduftmarke setzen. In diesem Sinne – auf ein tolles 2016!
Transfergerüchte, Leute!
Das Naheliegende: Kroos soll im Gespräch sein, Ancelotti will seinen Musterschüler. Dabei hat TK erst im November eine Rückkehr nach München ausgeschlossen.
Ich könnte mir sogar vorstellen, dass es klappt. Wenn Kalle diesmal bei den Gehaltsverhandlungen weniger knausrig agiert.
Außerdem noch Bale und Modric.
Hier sehe ich ehrlich gesagt weniger Chancen, obwohl sich das ändern kann, wenn sich Robberys Verletzungsgeschichten auch durch die Rückrunde ziehen. Coman ist noch ein wenig zu grün hinter den Ohren und Costa wird uns nicht allein zur CL dribbeln. Hier könnte dann im Sommer Handlungsbedarf bestehen (nur fraglich, ob man nach den guten Sparlösungen wie z. B. bei Costa diesmal das Festgeldkonto plündert).
Modric ist in meinen Augen zwar einer der besten Strategen der Welt, dennoch sind wir auf der Position sehr gut besetzt (Thiago, Götze).
Ich glaube nicht, dass die Medien den Ausschlag für Peps Abgang gaben. In Spanien waren sie schlimmer und in England erwartet ihn die Mutter der Regenbogenpresse. Warum also dorthin gehen? Er ist viel zu intelligent, als dass er die Presse nicht durchschaut und sie so viel wie nötig, so wenig wie möglich füttert.
Bitte keine Rückkehr von TK!!! Bitte, bitte nicht!
Er wechselt weil er zumindest theoretisch halt alles was er bei Bayern geboten bekommt in verstärkter Form bei City erwartet.
Geld.
Genug Kohle um die bestmöglichen Spieler zu holen (und dazu als Basis ein bereits starker Kader). City wird dabei sicherlich transferfreudiger sein als es die Bayern waren (btw wollte Guardiola ja Neymar holen, statt dessen bekam er Götze, der keine absolute Stammposition bei Guardiola erhielt)..
Fett viel Kohle im eigenen Vertrag. Und da halte ich mich als Teil der 99% einfach mal raus.
Dazu hat er auch dort einen guten Vorstand. Halt alte Barcagang.
Ansonsten geh eich davon aus dass man intern schon immer mehr wusste, wie sonst hat man nach Guardiolas Abgang bereits am selben Tag einen ziemlich anerkannten Trainer als Nachfolger zu verkünden.
Noch wechselt er gar nicht. Auch verkündet wird noch nix. Selbst wenn es sehr wahrscheinlich ist, sollten wir möglicherweise warten, bis es eine offizielle Stellungnahme gibt, lt. seinem Berater in 3-4 Monaten.
Und auch wenn das Ende seiner Spielerkarriere gern als Geldgier ausgelegt wird kann ich mir nicht vorstellen, dass es ihm zu großen Teilen ums Geld geht. Dann wäre er schon vorher dem Ruf des schnöden Mammon gefolgt, hätte vermutlich auch kein monetär unattraktives Sabbatical eingelegt.
Zu den Transfergerüchten: War klar, dass die jetzt wie Pilze aus dem Boden schießen. Halb Real will Ancelotti haben, alles klar. Zu TK sage ich lieber nix, sonst steigere ich mich wieder rein in ungelegte Eier. 😉
Was aber definitiv zu erwarten ist, bevor Peps Zukunft nicht besiegelt ist: In jeder PK wieder die Frage, was er macht, ob er die Mannschaft noch erreicht und der ganze Bullshit. Dazu die Gerüchte um vermeintliche Wünsche Ancelottis. Das wird uns die ganze Rückrunde nerven und ich kann mir nicht vorstellen, dass das förderlich ist.
Btw, Gaudino und Kurt vor dem Absprung. Bei Gaudino würde ich eine Leihe bevorzugen. Von Kurt weiß ich ehrlich gesagt fußballerisch überhaupt nix. Reiht sich wohl in die Transfers a la Weiser ein…
Nachdem die Medien ja bzgl. der Nicht-Verlängerung Recht hatten glaub ich, dass die Geschichte mit ManCity ebenfalls stimmt.
Wäre der nächste logische Schritt in seiner Karriere.
Nach Barca war ihm wohl der Sprung auf die Insel noch zu riskant. Klar, 2 CL Titel + diverse andere mit Barca lassen sich schon herzeigen, aber ich denke Pep war sich nicht sicher, ob er es auch in einer anderen Liga kann. So gesehen war Bayern die richtige Wahl: Klare Nummer 1 im eigenen Land und in der CL auch immer recht weit vorne dabei in den letzten Jahren (Stand Dez. 2012, als er unterschrieb). Das Risiko, nach einem halben Jahr gefeuert zu werden weil man nur auf Platz 5 steht war sehr gering. Alles in allem eine sehr dankbare Situation, um sich selbst zu testen, ob man in einer anderen Liga als auch anderen Sprache bestehen kann. Das konnte er ja zweifellos, also kann er jetzt den nächsten Schritt machen und in die PL wechseln, um sich da mit der deutlich stärkeren Konkurrenz und der englischen Presse zu messen.
Zu den Transfergerüchten:
Das wird jetzt wirklich ätzend werden. Nicht nur die Frage „Pep gehen sie zu ManC?“ und „Wen will Ancelotti?“ werden gestellt werden sondern auch „Wen nimmt Pep mit (nach Manchester)?“.
Geld ist dort wie wir wissen kein Problem, und nachdem man immer wieder Lobeshymnen über Pep seitens der Spieler hört kann ich mir schon vorstellen, dass der eine oder andere auch gerne wechseln will. Natürlich haben viele Spieler langfristige Verträge, aber wenn die Berater von Boateng, Thiago oder Costa täglich bei Kalle um Freigabe bitten und ManC mit Geldscheinen um sich wirft, so wirkt sich die Vertragslaufzeit letztlich nur auf die Höhe der Ablöse aus.
Langeweile wird es in der Rückrunde also nicht geben. Und da sind potentielle Schlagzeilen wie „XY doch länger verletzt“ oder „CL-Aus! – fliegt Pep vor Saisonende?“ noch gar nicht mit dabei.
Ich glaub, ich nutze das verbleibende Weihnachtsgeld und stocke schonmal meine Baldrianvorräte auf. Sicher ist sicher! 😉
weshalb haben dann drei wichtige spieler langfristig verlängert? naa, echt ned… da hab ich null angst. auch onkel louie ist ja mit seinem müller-werben kläglich gescheitert. coman bittet darum, dass Bayern „ihn kaufen“ möge. Costa hat noch ewig lang vertrag.
sollten manchem da Flausen im kopf rumschwirren, liegt’s am verein, für klare Verhältnisse zu sorgen. kann noch lustig werden, wenn Geld allein nicht reicht, sich bei City eine CL-winnerwürdige Mannschaft zusammenzukaufen. das schau ich mir gern an, wenn die citizens sogar unter pep beweisen, dass sie nicht zur europäischen first class gehören.
Ich gehöre zu denen, die bis zuletzt darauf gehofft hatten, dass Pep wider Erwarten bleibt.
Warum? Weil ich mich nicht entsinnen kann, dass der FCB in den letzten 30 Jahren je so einen geilen Fussball gespielt hat wie unter ihm. Und weil ich mich nicht daran sattsehen kann, wenn 5 nominelle Stürmer aufgestellt werden und die dann egal wen, der da kommen mag, einfach herspielen – in mehreren, flexiblen Systemen, die erst nach gehabtem Match mithilfe von ausgefeilten Statistiktools einigermassen verstanden werden.
Etwas überspitzt formuliert befürchte ich, dass wir unter Kater Carlo wieder klassisches 4-2-3-1 / 4-4-2 vorgesetzt bekommen, bis sich die Kinnlade vor lauter Gähnen ausrenkt. Ok, bei Chelsea hat er ein auf Drogba zentriertes 4-3-3 spielen lassen, das sich bei der gegebenen Flügellastigkeit in unserem Fall – mit Lewa – auch anböte, aber dennoch mutmasse ich: das große Feuerwerk ist erstmal abgebrannt. Nebenbei auch hinsichtlich potentieller Neuverpflichtungen – da war die Perspektive, sich unter Pep zu verbessern, durchaus ein Argument pro München.
Nach Carlo hätte ich dann übrigens gerne den Tuchel.
Und vor Carlo den Henkelpott, als Sahnehäubchen.
Farewell, Señor. Ich ziehe meinen Hut.
Ich hatte auch auf den Verbleib gehofft. Aber gut- Reisende….
Ich bin ganz bei dir, das war/ist eine verdammt geile zeit die wir erleben dürfen.
Dennoch glaube ich nicht an Rückschritte unter Carlo. Ich denke ehr daran, das er die Zeit versilbern könnte. Es wird ehr eine Zeit des verfeinerns. Jetzt war es eine zeit der Visonen, der Tests-was kann man machen? Wie weit die Manschaft treiben? Carlo könnte, ähnlich wie der Don, Ruhe , Stabilität bringen. Und zwar in den Crunch Games. Wenn es wirklich um alles geht.
Zu Pep, möglichen Transfers und Abgängen: Bisher konnten wir jeden Spieler halten, den man halten wollte. Deswegen bin ich da bei rotweiss- da habe ich keine Angst. Und wenn, dann dürfen die Scheichs die Taschen mehr als weit aufmachen.
Ich glaube, das Costa, Bernart oder Coman keine reinen Pep Transfers waren. da hatte doch Reschke/Sammer weit mehr Anteil dran. Wenn es stimmt, was da geschrieben wird, wen der gute Pep hohlen wollte: Hazard, Neymar, Suarez usw- da muß ich kein profi Trainer um diese Spieler zu kennen- da reicht schon FIFA auf der Konsole.
Bayern hat es in den letzten 5-6 Jahren herrvoragend gemacht,was Transfers angeht. Warum sollte das aufhören? Da bin ich entsapnnt.
Und ja, auch ich würde gerne sehn, wie Pep mit ManCity evtl. die PL gewinnt- aber in der CL weiterhin nichts reist- trotz Milliarden Investitionen!
Guten Rutsch und ein tolles neues Jahr für euch Alle!
Frohes Neues auch von hier!
Und als Schmankerl erklärt uns jetzt Thierry Henry Pep-Taktik aus Spielersicht im britischen Sky
youtube.com/watch?v=svh5lMUfotc
(danke Paule, fürs Freischalten – und auch für das Offenhalten dieses Forums, meine Verehrung)
Bin gespannt, was die angehenden Rentner Lahm, Robben oder Alonso in ein paar Jahren so berichten werden.
Von außen betrachtet:
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich Pep wg der – teils tatsächlich beschämenden -Presse nach England verabschiedet hat. Sein Entschluss stand doch höchstwahrscheinlich schon im sommer fest. Er hat ja gesagt, dass erseine Mission, den Verein und die Spieler zu verbessern, als erfüllt ansieht – ungeachtet, ob es mit dem CL-Sieg klappt, der aber nicht zu planen ist.
Geld spielt, glaube ich, für ihn eine untergeordnete Rolle. Ob 15 Millionen oder 25 Millionen, ist zwar nicht egal, kann aber nicht den Ausschlag geben. Eher will er auch in England reüssieren.
Ancelotti
Der Fußball, den er bei Real spielen ließ, fand ich sehr unterhaltsam. Er ist eben kein italienischer Maurertrainer. Lassen wir uns überraschen.
Im Voraus einen guten Rutsch und ein gutes neues Jahr in allen Belangen.
Sehe ich auch so.
Mit Benzema, Bale und Ronaldo konnte Ancelotti und wollte er keinen Mauerfußball spielen – es sei denn, er spielte gegen den FCBayern. 😉
Im Ernst: Unter Ancelotti wird´s auch attraktiven Fußball geben. Da bin ich mir sicher. Und drauf freue ich mich auch.
In dem Sinne & einen guten Rutsch!
@Paul: Danke für den unterhaltsamen Blog und denk an deinen Sohn! Und dass man Dauerkarten auch vererben kann. Oder dass man auch demonstrativ mal den eigenen Platz frei lassen kann (als Protesthaltung). Wie auch immer. Und viel Glück im neuen Heim! In Düsseldorf …? 😉
Wunderbarer Beitrag, Paule!
Die Gedanken zum Quatar-Trainingslager kann ich so unterschrieben stehen lassen. Auch die Aussage, entweder sich handelnd zu entscheiden oder die nächste Trainingslagerkritik aufgrund von Abnutzung sein zu lassen finde ich konsequent. Auch den inneren Zwiespalt kann ich gut verstehen. Ein Austritt ist schnell unterschrieben, aber die Mitgliedsnummer, die ja doch eine größere Bedeutung für dich hat, ist eben nicht so schnell wiederzuerlangen.
Auch déine Gedanken zum Abschied Pep Guardiolas finde ich sehr gut geschrieben. In der Klinsmann-Zeit schrieb ich als Kommentar, dass mir ein ansehnlicher, guter Fußball mit Konzept und Idee lieber wäre, als Titel. Guardiola ist alles andere als Titellos geblieben, was mich aber wirklich begeistert hat, war das Konzept und der Fußball den die Mannschaft gespielt hat. Hochkarätige europäische Mannschaften, gegen die Bayern Jahre bzw. Jahrzehnte die Außenseiterrolle innegehabt hat, wurden dominiert. Die Anzahl der hohen Siege gegen die guten nationalen und internationalen Mannschaften hat mich begeistert. Für viele Fans, Journalisten, Kritiker mag ein fehlender internationaler Titel (besser: CL-Titel) ein entscheidender Makel sein. In nicht ganz 50 Jahren hat der FC Bayern sieben (7!) internationale Titel gewonnen und jetzt wird ein Trainer daran gemessen in drei Jahren „nur“ drei nationale Meisterschaften jeweils in Rekordtempo gewonnen zu haben. Mir werden aus dieser Trainerzeit viele großartige Spiele in Erinnerung bleiben, wie ich sie in solch hoher Anzahl bisher nicht gesehen habe.
Was bleibt vom Fußball in Erinnerung? Das einzelne Spiel aber nicht die Feier. Der Titel ist vergänglicher als man denkt. In Bremen sprechen noch alle vom Wunder gegen Spartak Moskau, aber nur einzelne vom Europapokaltriumph 92′. Leverkusens UEFA-Pokal oder das 7:3 von Uerdingen gegen Dresden?! Das perfekte 3:1 gegen Man City oder die Serie an CL-Kantersiegen 7:1, 7:0, 6:1 gegen Rom, Donezk, Porto werden in der Retroperspektive mehr Eindruck hinterlassen, als so mancher Titel.
Die beste Bayernmannschaft aller Zeiten – unvollendet! Das hat romantisch-historische Dimension. Guardiolas Serien und Statistiken hätten sich im Laufe der nächsten Jahre nur verschlechtern können. Die Mannschaft ist auf dem Zenit ihres Spiels angelangt und bekanntlich soll man aufhören bevor es zu spät ist. Den Zeitpunkt nicht verpassen. Und vielleicht sollte das Guardiola positiv ausgelegt werden, er hat ein Gespür dafür, wann der Zeitpunkt gekommen ist zu gehen und eine neue Aufgabe zu übernehmen. Anders als viele glaube ich nicht, dass der FCB eine Chance hatte ihn umzustimmen´und ich glaube, dass sich der gute Pep auch tatsächlich in einem Zwiespalt befunden hat und lange abgewägt hat, was das Richtige für ihn ist.
Ach ja …sollte er eventuell zu Man City gehen… (Geld, Mannschaft, Scheichs, gemachtes Nest usw.) …ein Topspieler von einer Topmannschaft geht ja auch nicht zu einem Mittelklasseverein.
Wie man an Barcelona sieht hinterlässt er anscheinend intakte Mannschaften mit Perspektiven (Coman, Kimmich, Costa, Bernat).
Ich trauere nicht das er geht…ich fand’s einfach geil das er da war…
Danke Pep für drei Jahre super, super, super Fußball bei meinem Verein