Paules Decima: Block-Dekade! Block-Blockade?

Wahnsinn. Immer wieder Wahnsinn, wie selektiv die doch eigentlich immer gleiche Zeit auf uns Menschen wirkt. Für mich vergeht sie oft wie im Fluge. Sowohl die Zeit meines selbstgewählten Sabbatical als auch die letzten 10 (zehn!) Jahre meines Blogger-Lebens. Der Entschluss für eine Blog-Auszeit basierte auf Gründen. Der Druck des regelmäßigen Bloggens und dann auch noch auf einem gewünschten Niveau wurde am Ende einfach zu stark. Da musste Luft aus dem Ballon. Dieses eine Jahr ist rum. Für viele Außenstehende mag sich nun die Frage aufdrängen: „Und? Geht es jetzt wieder los mit der alten Frequenz, der alten Qualität?“

Die kurze Antwort wäre einfach und schnell gegeben, sie würde aber in keinster Weise die Gedankengänge der letzten 12 Monate widerspiegeln und deshalb folgt sie erst am Ende dieses Beitrages.

Vor einigen Wochen traf ich auf eine Diskussion, die kurz zuvor auf der re:publica 14 stattgefunden hatte. Einige meiner Probleme mit dem Bloggen wurden dort besprochen und deshalb fließen einige Aspekte in meinen Beitrag mit ein.

#1 Sportblogs sind tot

Diese Hauptthese galt es zu diskutieren und ich stelle mir die Frage für mein Blog ab und an auch. Beleuchtet wurde die These mit allerlei Beispielen von geschlossenen Fußball-/Sportblogs, die mir in sehr guter Erinnerung sind, aus diversen Gründen aber nicht mehr betrieben werden. Man sezierte angeführte und zitierte Gründe für das (angebliche) Scheitern der Sportblogs in Deutschland.

Blogs über Fußball „stellen eine Nische dar“, ihnen „fehle die Akzeptanz der klassischen Medien, des eigenen Vereins“ und „sie erfahren somit – zumindest auf höherer Ebene (Bundesliga 1-3) – kaum Unterstützung“. Viele Fans, bzw. Blogleser „interessierten sich ferner nicht für reine Spielberichte, wenn sie das Spiel schon selbst gesehen haben“ und ganz generell „seien Fußballfans ohnehin eher nicht internet-affin“. Abschließend „hätten sich einige Blogs“ (durch Sponsorenevents, -aktivitäten) „kaufen lassen und somit Vertrauen verspielt“ oder eben die mangelnde „Qualität der eigenen Texte“ zum Verlust an Lesern geführt.

So sehr mich diese Punkte als im Internet aktiver Mensch ansprechen und ich ihnen zumeist zustimmen möchte, so abstrakt kam mir diese Argumentation als Betreiber von Breitnigge.de vor und so wenig trifft sie konkret den Kern meiner Probleme als Blogger. Im Detail werde ich dazu in den weiteren Punkten noch Stellung beziehen, aber auf Breitnigge.de gibt es die meisten dieser Probleme nicht. Sicher habe auch ich schon an Sponsorenevents teilgenommen (mehrmals) und darüber berichtet, aber weder hat es meine Community gestört, noch habe ich dadurch Leser verloren. Letzteres mag daran gelegen haben, dass meine Beiträge darüber keine Werbung darstellten und ich in den Texten keine verdeckten Sponsorenlinks eingebunden hatte…

Nein, mir leuchtet ein, dass obige Punkte durchaus für einige andere Blogs gelten mögen, aber mein Ziel war es damals eher nicht, dass mein Verein mich beachtet, oder ich „in die (klassischen) Medien komme“ – vieles davon hat sich im Laufe der Zeit vielleicht ergeben, aber die Grundlage meiner Aktivitäten war eine andere (siehe Motivation). Weshalb Breitnigge.de aus meiner Sicht nicht tot ist – auch dazu später mehr.

#2 Überleben

Als ich vor zehn Jahren mit dem Bloggen anfing, waren „wir Fußballblogger“ fast unter uns. Die wenigsten hosteten ihre Weblogs selbst, die meisten bedienten sich der, wie Pilze aus den Boden sprießenden Bloghoster. So lerne man sich virtuell kennen und las sich gegenseitig. Jeder einzelne Kommentar freute jeden Blogger ganz außerordentlich. Wir dachten uns nichts dabei und bloggten, weil wir Spaß daran hatten. In der Natur der Sache (hier: Internet) liegt es aber nun, dass die Aufmerksamkeit irgendwann steigt, wenn man etwas regelmäßig und nicht allzu schlecht betreibt. Als Anhänger / Blogger eines Bundesligaverein ist das Potential an möglichen Lesern / Interessenten natürlich größer als die Reichweite beim Bloggen über ein Team aus der Kreisliga B. Somit wuchs das Thema Bloggen kontinuierlich und überstieg sicher irgendwann bei dem einen oder anderen den Hobbystatus. Die einen motiviert dies, noch mehr zu tun, die anderen entscheiden für sich, dass es nur ein Hobby bleiben soll und lassen ihr Blog vielleicht irgendwann ganz einschlafen. Alles über die Jahre nicht nur einmal passiert (Beispiele: „Königsblog“, „Fernglas FCB“).

Womit wir bei einem der größten Themen in diesem Zusammenhang angekommen wären. Es gibt an einer gewissen Stelle dieser Geschichte einen Punkt, an dem man sich entscheiden muss: Mache ich so weiter, kann ich überhaupt so weitermachen, mich dem Druck (von einem selbst oder von außen) weiterhin stellen oder muss ich etwas verändern. Oben erwähntes Königsblog von Torsten Wieland hat bis vor seiner Blogpause den Plan verfolgt, jeden Tag einen Beitrag zu veröffentlichen, ist dafür teilweise vor der Arbeit früher aufgestanden um zu bloggen. Diesem Anspruch hielt er irgendwann nicht mehr stand und beendete seine Blogaktivität. Weil er aber einige Zeit später entdeckte, dass er das Bloggen eigentlich viel zu sehr mag, fand er Mittel und Wege (nämlich einfach weniger zu bloggen), den Druck zu reduzieren. Sein Blog lebt weiterhin, als „Einzelkämpfer-Blog“.

Breitnigge.de ist auch so ein „Einzelkämpfer-Blog“. Mit den bekannten Konsequenzen. Andere Blogs – so auch der Tenor in obiger Diskussion – haben vor allem deshalb überlebt, weil es ein Team von Autoren gibt. „Fokus Fußball“ sei hier erwähnt oder „Mia san rot„, die sogar als Team gestartet sind und den entsprechenden Output liefern können – für organisches, gesundes Wachstum, welches nachhaltig wirkt und keine Probleme bei den einzelnen Autoren erzeugt. Nicht jeder muss die Fehler der anderen wiederholen.

Was mir im Kopf herumschwebt, liest man eventuell zwischen diesen Zeilen…

#3 Motivation

Kommen wir also zum Thema Motivation. Die Reihenfolge mag irritieren aber die Struktur, die ich hier wähle, entspricht nicht der, wie sie die Diskussion hatte – ich versuche nur anhand der Menge an Informationen meinen roten Faden beizubehalten.

Warum bloggt man, warum blogge ich? Ich habe mit dem Bloggen eigentlich gar nicht irgendwann „angefangen“. Ich habe lediglich eine schon zuvor vorhandene Leidenschaft in ein anderes Medium, in eine größere Reichweite gehoben. Lust über Fußball zu reden hatte ich schon immer. Schon vor Blogs, vor Foren, vor dem Usenet und auch schon vor dem Internet. Diese Motivation wird nie versiegen. Ich werde immer über Fußball, über meinen Verein reden, diskutieren, streiten wollen. Und im Prinzip sind Blogs ja eine perfekte Platform um über Fußball zu diskutieren. Es gibt die Meinung des Autors, der Autoren, man kann diese konsumieren, selbst kommentieren, diskutieren, Verweise setzen, etc.

Dieses Feuer ist ungebrochen und hat auch – man denkt es sich – nichts mit meiner Blogpause zu tun. Ohne diese Motivation hätte ich den Laden hier schon längst komplett zugesperrt, den virtuellen Stecker gezogen und mich anderen Dingen gewidmet. Aber so ist es nicht und deshalb habe ich mir Gedanken über Lösungen gemacht und zusätzlich diesen Beitrag konzipiert.

#4 Monetarisierung

Geld ist immer ein schwieriges Thema. Offensichtlich. Allein, das Thema ist allgegenwärtig, denn ohne Geld für den Lebensunterhalt bleibt kein Raum für das Hobby Bloggerei. Kreativität kann man sich mit Geld nicht kaufen, aber mit Geld kann man sich z.B. die Freiheit erkaufen, sich unbelastet von den Zwängen des Alltags nur noch seinen Hobbys zu widmen. Kausalität.

In der Vergangenheit habe ich mir nicht nur einmal Gedanken über die Refinanzierung der Aufwände des Bloggens gemacht. Blutige Nasen kann man sich auch virtuell holen. Natürlich wäre es perfekt, wenn ich für oder durch Breitnigge.de Sponsoren finden würde, die mir das Bloggen finanzieren würden. Dann müsste ich nicht mehr anderweitig arbeiten gehen und könnte mich hier ausleben. Da aber Blogger nicht nur „schlecht im Marketing sind“ sondern auch kaum Zeit für Akquise haben, ruht dieses Projekt der Monetarisierung.

Eventuell ist es aber ohnehin der falsche Ansatz. „Entweder 0,- Euro oder eine Vollzeitstelle“ durch das eigene Bloggen erreichen zu wollen. Einige Beispiele zeigen, dass es durchaus einen Mittelweg geben kann. Erstens kann man im Rahmen eines eigenen Blogs kleinere Einnahmen erzielen, die nicht zu vernachlässigen sind. Hier mal ein Werbebanner, dort Flattr oder Paypal Spenden. Die sog. „Lousy pennies“ sollte man berücksichtigen, die können einen Faktor darstellen. Ebenfalls ist es möglich, nicht mit dem Bloggen, sondern über das Bloggen an Tätigkeiten zu gelangen, die den Lebensunterhalt sichern können. Man muss es nur machen (können), Chancen nutzen.

Bevor es jemand falsch versteht, ich habe weiterhin nicht vor, an der (finanziellen) Verfügbarkeit von Breitnigge.de etwas zu verändern (wie auch, ohne Beiträge), es geht in diesem Beitrag schlicht darum, die gesamte Bandbreite der Problematik darzulegen und dazu gehört eben auch mein Alltag, der geprägt ist von Arbeit und Überstunden. Beides Zwänge eines realen Lebens, die den Freuden der virtuellen Existenz „im Wege stehen“.

#5 Community

Eine Community zu haben ist wichtig, quasi das A und O. Wer keine Leser hat, kann zwar trotzdem bloggen (so wie wir Sportblogger in der Anfangszeit), mit vielen Lesern, die zu allem Überfluss auch noch rege über die eigenen Inhalte diskutieren, sich gar eigene Themen schaffen, ist es ein Perpetuum mobile. Sebastian Fiebrig sprach von „absurd hohen Kommentaren“ bei einigen Sportbloggern, die „eigentlich“ Sportjournalisten sind und über das Potential ihres klassischen Mediums natürlich eine größere Reichweite erzielen können. Er nannte in diesem Zusammenhang Blogbeiträge „mit 300, 400 oder 500 Kommentaren“. Über die Aussage „absurd“ musste ich ein wenig schmunzeln, denn in der Historie von Breitnigge kam es durchaus schon – aus Gründen der fehlenden neuen Beiträge oder einfach kontroverser Themen – immer mal wieder zu solch‘ hohen Kommentarzahlen (Beispiel: „Es schöner Tag Geschichte zu schreiben. Schon wieder.„: 430 Kommentare). Dabei geht es mir nicht zwingend darum, wie toll man sowas finden soll, nein, ich bin nur immer wieder sprachlos, wie groß, aktiv und diskussionsfreudig meine Community ist!

Neben meinem Blog nutze ich noch Twitter und früher Facebook. Diese drei Communities waren – zu meinem größten Erstaunen – nie zwingend identisch und zumeist sehr unterschiedlich. Die wenigsten Leser nutzten alle Kanäle, vor allem die direkten Blogleser hatten mit den sozialen Kanälen oft nichts am Hut. Ungewöhnlich, aber deshalb nicht weniger schön (So oder so: Danke, übrigens, Community!).

Worauf ich hinaus will: Offenbar ist dies die Zukunft. Die Fragmentierung der Community. „Man“ muss unterschiedliche Plattformen bedienen, um die eigene Blogreichweite hoch zu halten. Insofern man Wert auf Reichweite legt. Ich bin mir diesbzgl. noch nicht sicher.

#6 Zukunft

Haben sich die Blogs, die geblieben sind, entwickelt? Teilweise, würde ich sagen. Auch hier erwähnte die obige Runde, dass einige Blogger für sich andere Ausdrucksformen gefunden haben, z.B. das Podcasten. „Fehlpass„, „Collinas Erben“ und „Textilvergehen“ seien an dieser Stelle lobend zu erwähnen. Dem Zitat, dass „Podcasten ein Medium für die Faulen sei“ muss nicht nur ich widersprechen, habe ich es doch selbst vor Jahren einmal versucht und musste dabei feststellen, dass auch die Vor- (Konzept) und Nacharbeit (Schneiden) ein gewisse Zeit in Anspruch nimmt. Sicher, insgesamt vielleicht weniger, als ein 2-3 stündiger Blogbeitrag, wobei man hier noch völlig außen vor lässt, welche Aufwände ein Autor hat, wenn er nicht nur „runterschreibt“ sondern ggf. zuvor noch professionelle, gar journalistische Recherche betreibt. Aber ja, natürlich ist so eine gemütliche Runde „in der Küche“ oder per Skype durchaus mal schnell produziert und drückt vielleicht die Ursprungsmotivation des „über Fußball quatschen“ noch am ehesten aus. Und klar, in einer „perfekten“ Welt, würde ich sicher neben dem regelmäßigen Bloggen noch Podcasten – denn Spaß macht das auf jeden Fall!

Wohin sich nun Sport- / Fußballblogs im Allgemeinen und Breitnigge.de im Speziellen entwickeln werden, vermag ich hier nicht abschließend zu beurteilen, selbst wenn ich mir durchaus vorstellen könnte, in Zukunft mehr zu recherchieren, professionellere Texte zu erstellen, keine Frage. Hätte ich aber den Fokus „Reichweite und Zukunftsfähigkeit“ meines Blogs in Bezug auf „den Nachwuchs“, würde ich mir, ob der Thesen und Analysen der Diskussion, ein wenig Sorgen machen. Die Fiebrigs vom Textilvergehen sprachen – für ihr Blog, für ihre Kanäle – von Zielgruppen, die ich für mich eigentlich gar nicht mehr bearbeiten wollte. Leser, Zuhörer, Interessenten kommen zunehmend nicht mehr über die klassischen Wege wie Google und Co. sondern eher über zunehmend geschlossene Systeme wie Facebook und Co.

Die „jüngere Generation“ nimmt Blogs nicht mehr in der Form wahr, wie wir damit „aufgewachsen“ sind. Blogbeiträge gehen im Strom der Informationen in sozialen Netzwerken unter und wer sichtbar ist / bleibt, bestimmen die Netzwerke und nicht mehr das Blogs selbst. Ob das gut oder schlecht, überlasse ich dem Urteil eines jeden selbst, aber so läuft offenbar die Entwicklung.

FAZIT

Breitnigge.de ist nicht tot. Breitnigge.de lebt durch seine Community, durch meine Beiträge, die ich auch in Zukunft schreiben werde. Aber ich werde eher keine regelmäßigen Beiträge mehr zu jedem Spiel meines, unseres FC Bayern verfassen – allenfalls wie zuletzt als Übersicht, als Stichwortgeber. Dies bleibt heute so und auch morgen. Was die ferne Zukunft bringt, wenn mein Alltag wieder ruhiger geworden ist, vermag ich jetzt noch nicht zu beurteilen. Wir werden abwarten müssen.

Darum zur Antwort auf die ganz obige Frage:

Nein, es geht jetzt nicht wieder los mit der alten Frequenz. Und die Qualität (hoffentlich) wird es vorerst nur in einzelnen Themenbeiträgen geben. Probleme lassen sich nun einmal nicht per Definition lösen. Im Gegenteil wurde die freie Zeit des Blog-Sabbatial relativ schnell mit beruflichen Anforderungen befüllt. Und nichts ist bekanntlich unkreativer als Müdigkeit, Erschöpfung oder sonstige „Lähmung“ des Geistes. Es gibt heute noch nicht DIE Lösung für alle meine Nöte, aber im Rahmen einer Umfrage lasse ich euch mit entscheiden, wohin der Weg gehen soll / kann.

Nehmt an der Umfrage teil und lasst mich wissen, wie ihr euch Breitnigge.de vorstellt.

Danke an alle, die mich nun über 10 Jahre begleitet haben. Danke an meine Familie und vor allem meine Frau, die mich nicht nur als Bayern-Fan sondern auch als Bayern-Blogger aushalten muss. Ihre Unterstützung hat mir oft erst die Möglichkeit gegeben, mich an den Rechner zu setzen und meine Gedanken zum Spiel unseres FC Bayern zum virtuellen Papier zu bringen. Wie sich das so aus ihrer Sicht anfühlt, hat sie übrigens hier selbst beschrieben. Lesen, es lohnt sich.

Bis bald.

6 Gedanken zu „Paules Decima: Block-Dekade! Block-Blockade?“

  1. Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum und vielen Dank fuer diese tolle Seite – die wohl beste zum FCB, die es gibt. Es macht immer wieder Spass, hierher zu kommen, weil die Beiträge also auch die Kommentare absolut lesenswert sind. Schoen, dass es weitergeht. Ich denke, das letzte Jahr hat gezeigt, dass hier etwas aufgebaut wurde, das auch weniger intensive, inhaltlich starke Beitraege verkraftet als in den Jahren zuvor ueblich. Das ist eine echte Starke – insofern sind Sportblogs vielleicht tot, aber Breitnigge ist definitiv mehr!

  2. Auch von mir Glückwunsch, Paule. Wenn ich nich falsch liege, bin ich seit 2006 zu Gast bei Dir.

    Am Anfang habe ich nicht getraut, zu kommentieren, zu gut waren die anderen Wortbeiträge. Jetzt habe ich aufgehört zu kommentieren, weil ich das Niveau der Diskussionen bei kritischen Themen immer schlechter finde. Es wird viel zu schnell persönlich, andere Meinungen werden mit Beleidigungen beantwortet.

    Da fehlt dann doch Deine Stimme, Du hast oft einen guten, sachlichen Diskussionsrahmen gesetzt. Zuletzt sehr überzeugend beim letzten Uli-Beitrag. Hast öffentlich Deine Meinungsfindung dargelegt, bist auf verschiedene Seiten eingegangen. Das würde ich vermissen.

    Bei allen Themen, die einen Anspruch auf Aktualität oder taktische Finessen haben, lande ich mittlerweile immer wieder beim Bayernblog. Das ergänzt sich für mich ganz gut.

    Wie gesagt, hab vielen Dank für Deine Arbeit. Du hast mir viele neue Bayernimpulse gegeben, neue Informationsquellen vorgestellt und mein Fansein bereichert.

    Auf die nächsten 10Jahre mit Dir!

  3. Hallo Paule, gleichfalls Glückwunsch und vielen Dank bis hierher.
    Leider – so muss ich gestehen – hast Du mich leicht überfordert. Das Timing ist suboptimal, Finale und so, auch wenn man es sich bei Jubiläen ja nicht raussuchen kann.
    Hatte bislang ehrlich gesagt noch keine Zeit und Muße, alles mit der gebotenen Aufmerksamkeit zu lesen und darauf angemessen zu reagieren. Aber das will ich, denn Breitnigge ist mir sehr wichtig!

  4. Puuuh – jede Menge Text! Aber vermutlich auch notwendig, um Deine Ansichten so umfassend und nachvollziehbar darzustellen!
    Dank des grandiosen WM-Endes bin auch ich jetzt erst wieder in der Lage solche Inhalte aufzunehmen und zu verarbeiten. Vermutlich stehe ich da nicht alleine… 🙂

    OK, dann arbeiten wir das Programm mal ab!

    #1 Sportblogs sind tot
    Kann man generell sicher nicht sagen! Klar, manche Blogs laufen sich im Laufe der Zeit tot, weil der Protagonist und seine Gemeinde halt irgendwann andere Schwerpunkte setzen, somit das Niveau langsam abfällt und sich die ganze Sache dann letztlich totläuft.
    Es gibt allerdings auch genügend andere Beispiele und das Breitenigge auch nach Deiner längeren Auszeit trotzdem noch hoch frequentiert wird, zeigt, dass Du dir in den 10 Jahren davor einen gehörigen Kredit erarbeitet hast! Also lass unser Spielfeld hier bitte nicht sterben!

    #2 Überleben
    Da gilt es wohl die richtige Balance zwischen Deinem ganz persönlichen und dem Überleben des Blogs zu finden.
    Als junger Kerl ohne Familienanhang und mit einer überschaubaren beruflichen Verantwortung ist so ein Blog eine prima Sache und läßt sich vergleichsweise locker händeln. Allerdings liegt es in der Natur der Sache, dass sich in 10 Jahren eine Menge Dinge ändern (zum Glück) und sich die Sache auch in der Blogbetreuung irgendwann ganz anders darstellt…
    Und irgendwann wird das Leben wahnsinnig kompliziert, wenn man seinen Perfektionsanspruch auf allen Ebenen gerecht werden will. Um es kurz zu machen: Vergiss es, klappt nicht!
    Und dann? Nach guter alter Managerschule gilt es loslassen und deligieren zu können! Hier sind jede Menge fähiger Schreiber und Insider unterwegs und keiner von denen erwartet das „Rundum sorglos Paket“ von Dir!
    Ich halte diesen Gedanken, den zumindest ich zwischen Deinen Zeilen erkenne, für einen guten Kompromiss und einen Versuch wert! Schon alleine aus dem ganz egoistischem Aspekt, dass uns allen „Breitenigge“ noch lange erhalten bleibt!

    #3 Motivation
    Paule, wir sind alle verrückt! Fussballverrückt, FCB-verrückt und auch kommunikationsverrückt!
    Motivation ist daher m.E. das geringste Problem von allen! Ich kann Deine Abhandlung dazu daher kpl. nachvollziehen und unterschreiben!

    #4 Monetarisierung
    Heikles Thema und schmaler Grad! Erinnert mich an Deine schöne Bezeichnung „Bierhoffirisierung“ in Sachen N11… 🙂
    Klar, finanzielle oder andere Vorteile sollten nie der ursächliche Grund für einen Blog sein. In Sachen Breitenigge denke ich auch, dass hier niemand auf diese absurde Idee kommt. Wenn der Idealismus einen Autor zu Höchstleistungen treibt, er sich dadurch einen gewissen Status erarbeitet und deshalb irgendwann in den Genuss finanzieller oder anderer Vorteile kommt, sei es gegönnt! Gar keine Frage!
    Wird der Idealismus allerdings irgendwann von anderen Verlockungen kassiert, sieht die Sache allerdings anders aus!
    Diese Gefahr sehe ich hier aber absolut nicht – also Deckel drauf!

    #5 Communíty
    „Neben meinem Blog nutze ich noch Twitter und Facebook“… OK, ich bin da eher etwas oldschool unterwegs und nutze beides nicht, aber m.E. beginnt genau da ein großes Problem für engagierte Blogger.
    Ich habe in meiner Family manchmal den Eindruck, dass Frau und Kid’s von ihren diversen sozialen Plattformen inzwischen regelrecht gestresst sind. Ständig brummen und blinken diese sch… Smartphones! In Ruhe einen Film gucken? Unmöglich! Ein Fussballspiel gucken und HINTERHER darüber schreiben? Vergiss es!
    Wenn ich mir nun also vorstelle, dass da ein ambitionierter Blogger mit hohem Perfektionsanspruch auch überall unterwegs ist, kann das auf Dauer eigentlich nicht gut gehen… Meine Meinung.

    #6 Zukunft
    Siehe Pkt. 5 und versuche einfach nicht allem gerecht zu werden. Deine Beitrage hier waren immer ein Genuss und haben in den letzten Monaten durchaus gefehlt – auch wenn sich die Diskusionen erfreulich verselbstständigt haben.
    Und wenn die jüngere Generation inzwischen Blogs für veraltet hält, kann Dir das doch eigentlich wurscht sein, oder?
    Es gibt sicher nicht DIE Lösung, aber Du hast ja bereits zukunftsorientierte Ansätze (Gastschreiber/Konzentration/etc.) geliefert.
    Wichtig wäre m.E. nur unbedingt wieder eine klare Struktur, d.h. zu jedem Spiel oder neuem Thema ein kurzer Eröffnungsthread unter dem man dann koordiniert loslegen kann. Aktuell hat mir das z.B. bei der WM oder heute bei Philip Lahms N11-Abschied sehr gefehlt.
    Alles weitere haue ich dann die Tage im entsprechenden Umfragethread raus! 🙂

    Puuh, ist bei mir jetzt auch jede Menge Text geworden…. Ging aber nicht anders… 🙂

  5. Meiner Meinung nach lag der Tod zahlreicher Sport-Blogs in ihrer mangelhaften Qualität begründet. Inhaltlich, aber auch sprachlich. Wenn ich einen Text lese, erwarte ich, dass der Autor vollständige Sätze schreibt (also nicht so etwas wie „Inhaltlich, aber auch sprachlich“ 😉 ). Wenn in jeder Zeile ein Rechtschreibfehler lauert, stört mich das. Eine dass/das-Schwäche sehe ich ausschließlich Kai Pahl nach, weil allesaussersport einfach einen solch gewaltigen Mehrwert liefert, dass ich es täglich ansteuere. Nicht jeder Fan ist auch zum Journalisten geeignet. Ebensowenig zum Radio-Reporter, wie ich bei eigenen, äußerst mittelmäßigen, Podcast-Versuchen einsehen musste.

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