„Mainz hat nun 13 Punkte Vorsprung. Das ist der Super-Gau. Jetzt ist die Zeit gekommen, dass wir uns nicht mehr in die Tasche lügen.“
Uli Hoeneß, Mr. Wahrheit.
46 Gedanken zu „Weisheiten #148“
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„Mainz hat nun 13 Punkte Vorsprung. Das ist der Super-Gau. Jetzt ist die Zeit gekommen, dass wir uns nicht mehr in die Tasche lügen.“
Uli Hoeneß, Mr. Wahrheit.
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Dauernd liest oder hört man etwas über den Abstand zu Mainz bzw, den zu Dortmund. Wie wäre es, wenn einige mal den Blick nach unten werfen würden, da sind es nämlich gerade mal 3 (!) Punkte zum Relegationsplatz.
Aber immer schön von höheren Regionen träumen …
Es geht ja nun wirklich nicht um den Abstand zu Mainz (denke ich mal), er BVB wäre ja noch gerechtfertigt eine Saison als Meister, wenn wir denn Vize werden oder die Quali erreichen. Aber es sind nun mal leider mehr als 10 Teams vor uns, das ist das Erschreckendste für mich!!!!
….und auch nur 4 Punkte auf Platz 5……
Solange man nicht in Panik gerät… Liza hat bis jetzt den besten Kommentar zu der Sache abgegeben (Länderspielpausen-Kommentar 88). Auch wenn ich nicht glaube, daß es zur Meisterschaft reichen wird (der BVB wird das durchziehen, auch wegen der 7-Siege-Statistik, Geschichte wiederholt sich immer), ist Platz 3 noch ein völlig realistisches Saisonziel. Bitte nicht üebrsehen, daß wir gestern eine der beiden „Mannschaften der Stunde“ auswärts eine Halbzeit lang komplett dominiert haben. In normalen Saisons steht’s da 2-0 für uns und die Sache ist gelaufen. Daß das Team in der momentanen Situation nach dem Doppelschlag zusammenfällt, ist psychologisch gesehen nicht so wahnsinnig überraschend (s. auch ->Basel, CL, früher Rückstand).
Irgendwann in den nächsten 3 oder 4 Spielen wird der Knoten platzen. Sorgen sollte man sich dann machen, wenn gar keine Chancen mehr erspielt werden. Ob ein Coentrao oder ein Top-Innenverteidiger in der momentanen Situation weiterhelfen würden, steht auch in den Sternen (auch Topleute können Schüsse unhaltbar abfälschen). Am ehesten noch jemand wie Dzeko, aber auch „Knipser“ brauchen ein wenig Lauf. Und den haben wir nun wirklich nicht.
Welch Erkenntnis von uns Uli. Aber besser spät als nie.
Aber durchaus erschreckend, dass es dazu erst die Niederlage in Dortmund bedarf, wo wir doch schon viel eher bescheid wussten.
Anderererseits heißt das natürlich auch gar nix, denn welche „Konsequenzen“ wird es wohl geben? KHR hat mit seinem „für Gewinnen gibt es keinen Ersatz“ auch nicht mehr gesagt, als schon die Wochen zuvor.
Also der einzige Lösungsansansatz besteht darin, wieder Spiele zu gewinnen. Na hätte man das mal vorher gewusst….
@Ribben: Das hat man ja vorher gewusst – nur was soll man anderes sagen, nur weil die nötigen Siege nicht eingefahren werden??
Im Moment sind es fünf Punkte bis Platz 3, da steht Hannover. Nächstes Spiel gegen H96 den Sieg (endlich) her und schon ist man zwei Punkte an Hannover ran und vielleicht immer noch vier hinter L’kusen, die momentan eben 12 Zähler haben, aber vier Punkte auf Platz 3 aufholen (Cl-Quali + Finale in München 2012!) – das sollte wohl drin sein.
Zum Spiel: Andi Brehme hat ja mal den legendären Spruch getan: „Haste Scheiße am Fuß, dann haste Scheiße am Fuß!“ Und so ist es im Moment. Steht es zur Halbzeit 0:2 durch zweimal Gomez, dann hat die Mannschaft ihr Selbstbewusstsein und bringt das Spiel durch und es ist Licht am Horizont und keiner täte sich hier beschweren. So ist das passiert, was seit Wochen in der BuLi passiert: die eigenen Chancen werden nicht verwertet, der Gegner trifft mit dem ersten Schuss aufs Tor und bekommt diese Möglichkeit überhaupt erst durch ungeschicktes/unglückliches Verhalten eines stets anderen Bayernspielers (in Dortmund Micho, in Basel van Buyten, in Hoffenheim Contento, gegen Mainz Pranjic, etc.). Natürlich summiert sich das zu etwas extrem Unschönen, aber jetzt schon alle Hoffnung fahren zu lassen bringt’s auch nicht.
Bleibe dabei, führen wir 2:0 in Dortmund zur Halbzeit, ist jeder zufrieden, auch mit dem Spiel und der Spielweise (kontrolliert und abgebrüht). Jetzt geht es halt nicht aus und schon ist alles genau das Gegenteil – Bild lässt grüßen. Nicht vergessen, der BvB hat im eigenen Stadion als Mannschaft mit Lauf gegen eine schwächelnde FCB-Truppe in der 50. Minute zum ersten Mal aufs Tor geschossen (und leider halt gleich getroffen, dank Michos Vorlage und Badstubers Deflektion = zweimal Glück bzw.Pech)
Natürlich sind einige Entscheidungen von LvG schwer nachzuvollziehen (Kroos nicht auf der 10, Tymo nicht für vB, ach halt der ist ja Kapitän, System, etc.), aber die Klöpse machen immer noch die Spieler. Genauso wie es die Spieler sind die nicht laufen, nicht ackern, nicht kämpfen.
Was mich aber jetzt schon ärgert, ist, wenn die Bayern wie in der VW-Saison am Ende noch als Zweiter einlaufen, sie trotzdem die großen Verlierer der Saison sind, während FM in Schalke Ehrenrunden läuft weil S04 nicht abgestiegen ist und TS in Bremen locker Zehnter werden darf.
Immerhin – langweilig ist es momentan nicht, gell 😉
Fußball ist ein Spiel mit so vielen Unwägbarkeiten, dass es schon grotesk anmutet, wie detailverliebt und akkurat immer nach (!) dem Spiel bis ins Letzte erklärt wird, warum die einen gewonnen haben und die anderen nicht.
Es gibt wohl kaum eine Sportart auf diesem Planeten, bei dem es in schöner Regelmäßigkeit vorkommt, dass auch der Schwächere mal gewinnt. Einen abgefälschten Schuss reingeduselt und auf der anderen Seite drüber, daneben, gehalten, Latte, Pfosten usw., dann geht man als Sieger vom Platz, siehe das EL-Spiel der Dortmunder gegen Sevilla letzten Donnerstag.
Das macht ja das Faszinosum dieses low-score-games aus, ob unterstes oder Top-Level.
Bei den Bayern tritt das im Moment allerdings dermaßen gehäuft auf, dass man selbstverständlich schnell geneigt ist, vermeintlich objektive Gründe dafür zu benennen. Nur, die gibt es nicht.
Sogar der Kaiser himself hat das bei Sky am Sonntagabend – überraschend entspannt – so gesehen. Oder wie schon @ chicken # 7 Andi Brehmes Spruch schlechthin zitiert hat: „Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß“.
Also ich als Borusse glaube sowieso, wie auch viele anderen Anhänger des BVB dass es diese Saison nicht für den Titel reichen wird bei uns und der FCB ganz sicher am Ende wieder oben steht.
Hört sich nach ner Phrase an ist aber die Realität, klar gibt es die „7-Startsiege und dann BVB-Meister“-Statistik aber genau dass wird sich nicht wiederholen.
Die Bayern werden den Vorsprung des Tabellenführers (egal wer das ist) bis zur Winterpause noch verringern und dann in der Rückrunde mit Robben und Ribery die Liga aufmischen.
@ tafelrunde:
Naja, wenn wir nicht immer als Dusel-Bayern bezeichnet werden wollen, weil solche Last-Minute-Tore oder -Siege ja schließlich das Resultat von Einstellung, Wille und was nicht noch alles sind (und dieser Meinung schließe ich mich an), dann sollten wir uns jetzt auch nicht nur als Pechmarie der Liga sehen. Klar läuft im Moment vieles gegen uns, aber dann muss man mal analysieren, warum das so ist. U. a. weil die Spieler nicht konzentriert bei der Sache sind. Die individuellen Fehler vor den Gegentoren sind ja in dieser Saison fast nicht mehr zu zählen. Und was lernen wir daraus? Auch unser Pech erarbeiten wir uns im Moment selbst. Und dann muss man mit den Spielern reden und vor allem – sie müsssen sich auch mal selbst an die Nase fassen. So etwas MUSS angesprochen werden, wenn es sich derart häuft. Und falls es dafür tiefere Ursachen gibt (und die gibt es bestimmt, wenn sie solche Fehler derart häufen), müssen diese angegangen werden. Spontane Ideen: Ist es mangelnde Konzentration und somit mangelnde Fitness? Dann daran arbeiten, dann sind Spielzüge im Training egal. Ist es lasche Einstellung? Dann motivieren. Ist es der fehlende Glaube an die eigenen Fähigkeiten? Dann aufbauen. Ist es es Ungeschick im Umgang mit dem Ball unter Druck? Dann so etwas trainieren. Der Spruch „Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß“ lasse ich nur bedingt gelten. Letzte Saison hatten wir von allen Teams die meisten Pfostentreffer.
@koo: Die Fragen sind durchaus berechtigt.
„Das Glück muss man auch erzwingen (wollen)“ ist ja auch so eine abgenudelte Phrase. Doch das trifft es wohl zurzeit am besten.
Sicher, die Spieler wollen wohl. Nur, wenn nichts geht, dann geht eben nichts. Oder, wie ein Bekannter einen nicht ganz jugendfreien Vergleich aufstellte: „Wenn Du jeden Tag als Mann mit 10 Modells den tollsten Sex haben darfst / sollst / musst, dann wirst Du irgendwann auch nur noch das Standard-Repertoire abspielen, ohne den letzten Einsatz zu bringen“.
So scheint es bei den überspielten Bayern-Akteuren momentan ebenfalls zu sein. Durchaus überdurchschnittlich rumgespielt, aber nicht zum entscheidenden Abschluss gekommen.
Bitte den Vergleich nicht zu sehr auf die pc-Goldwaage legen;-)
Was hilft? Geduld.
Die Länderspiel-Auszeit ist jetzt Gold wert.
Das Spiel gegen Dortmund mag ja unglücklich verloren worden sein. Aber dafür waren die Siege gegen Wolfsburg oder Hoffenheim ja auch glücklich und niemand hat sich groß beschwert. Da hat es sich also schon ausgeglichen. Ändert aber nichts daran, dass Bayern ein Sturmproblem hat und für meinen Geschmack immer noch zu wenig Druck aus dem Mittelfeld kommt. Da ist noch viel Luft nach oben (und auch wenn die Bayern in HZ 1 gegen den BVB klar besser waren, richtig überragend war das auch noch nicht, einfach mal zum Vergleich das letzte Madrid-Spiel (6-1) sich bei BILD-Online ansehen. Dennoch sollte man nicht vergessen, was Trainer und Mannschaft von BM letztes Jahr geleistet haben und wieviel Respekt sie bei anderen Fans sich erarbeitet haben (zumindest bei mir als BVB-Fan), weil sie einfach an sich geglaubt haben und immer wieder tollen begeisternden Fußball spielten. Diesen Glauben an sich selbst, den vermisse ich derzeit am meisten bei den Bayern. Die Zeit wird aber wiederkommen – in der Zwischenzeit sollten erst recht nicht die eigenen Fans auf diese Mannschaft schimpfen, die vor nicht geraumer Zeit am Limit gespielt hat.
@ tafelrunde: Die Pause kommt uns in der Tat sicherlich ganz gelegen – schon alleine, damit Ribery wieder fit werden kann. Und vielleicht analysiert man das Eine oder Andere in der „ruhigen“ Zeit ja jetzt auch. Gelegenheit dafür ist ja da.
Was mir im Moment fehlt sind zwei Dinge:
a) Eine klarere Analyse der Verantwortlichen. Das höre ich nur sehr viel Ratlosigkeit zwischen „Der erste Schuss ist immer drin“ und „Wir verwerten unsere Chancen nicht“. Ich hoffe, dass man wenigstens intern weiß, woran es wirklich liegt.
b) Spieler, denen man abnimmt, wenn sie noch immer an sich und die Mannschaft glauben. Der Einzige, der eingermaßen glaubwürdig wirkt, wenn er sagt, dass die Mannschaft in dieser Saison noch erfolgreich sein kann, ist Mark van Bommel. Der glaubt wirklich daran. Leider ist er aber nicht der Spieler, der auf dem Platz die Wende einleiten kann, weil er zu limitiert ist. In dieser Rolle war selbst Kahn auf der Torwartposition besser, weil er mit Glanzparaden immerhin ein Spiel entscheiden konnte (und es dann auch oftmasl tat).
P.S.: Deinen Vergleich finde ich interessant. Leider kann man damit in der Regel aber nicht so viel Geld verdienen wie als Fußballprofi – insofern darf die Einstellung dann auch mal erschlaffen 😉
@koo: Zweifelsohne ist beim FCB einiges suboptimal. Olic ist meilenweit von seiner Form des letzten Jahres entfernt, Hoffentlich kein klassisches one-hit-wonder. Müller und Kroos unglücklich, vielleicht auch, so langsam, verunsichert. Schweinsteiger, van Bommel und Lahm einfach überspielt. Klose und Gomez gelinde gesagt, nun ja, ohne Fortune. Badstuber und van Buyten (der vor allem), viel zu fahrig. Von Demichelis gar nicht zu reden.
Was also ist die Lösung dieser vertrackten Situation? Neueinkäufe zur Winterpause? Wechsel des Systems? Der Taktik?
Manche Schreiberlinge machen im unbedingten Festhalten von van Gaal an seiner Philosophie des unbedingten Ballbesitzfußballs eine Schwäche aus. Auf der anderen Seite berauschen sie sich am Fußball der spanischen Nationalelf und an Barca, die genau dieses seit langem praktizieren.
Das führt zwangsläufig zur Frage nach einer grundlegenden Spielphilosphie, die eine Mannschaft haben sollte. Seit van Gaal haben die Bayern eine solche.
Ob diese die Basis ist, Titel zu gewinnen, gerade auf höchstem, sprich CL-Niveau, und dabei noch auf die eigenen Nachwuchskräfte zu setzen, a la Barca, bleibt spannend zu beobachten.
Es wäre trotz der momentanen Situation wünschenswert, wenn dem blinden Aktionismus, der schon oft Erfolg versprechenden Entwicklungen den Weg verbaut hat, die jetzt eingeschlagene Linie konsequent weiter verfolgt würde. Mainz, Dortmund, und ja, auch Bremen, machen das vor.
Eine gewisse Souveränität würde dem FCB, gerade jetzt, gut zu Gesicht stehen. Bloß kein blinder Aktionismus, obschon einige Baustellen, siehe Außen- und Innenverteigerpositionen nicht kleingeredet werden dürfen.
Die Ballbesitz-Spanier haben sich mit vier 1:0 Siegen zum Titel gebolzt. Berauschend ist was anderes. Aber das ist ein anderes Thema. Ich sehe es auch so, dass eine Spielphilosophie wichtig ist. Die Frage ist also, ob die nicht verletzten Bayern-Spieler derzeit in der Lage sind, die Van Gaalsche-Ballbesitzphilosophie umzusetzen. Ich denke immer noch ja.
Nach Dortmund haben die Bayern in den ersten sieben Spielen die meiste Torschüsse abgegeben. Und nur Nürnberg und Dortmund haben weniger Schüsse auf das eigene Tor zugelassen. An und für sich gute Werte, nur der Ertrag sowohl auf der einen, als auch auf der anderen Seite stimmen nicht. Die Bayern schießen keine Tore, fangen sich aber zu leicht welche.
Woran liegt das nun? Mein Eindruck ist, dass die Stürmer des FCB derzeit vom Mittelfeld viel zu sehr alleingelassen werden. Dabei beginnen die Bayern gut. Das Spiel beginnt meist druckvoll mit engem Abstand zwischen Sturm und Mittelfeld, es entstehen Chancen, von denen man auch mal eine machen darf. Doch anstatt dieses System bis zu Ende zu spielen wird der Druck nicht über die gesamte Spielzeit aufrecht erhalten. Nicht einmal gegen die defensiv gut gestaffelten Gegner. Durch die hintenrum gespielten Pässe stimmt zwar die Ballbesitzquote, aber der Gegner läuft sich nicht müde. Van Bommel und Schweinsteiger sowie die Außen lassen die Abstände viel zu groß werden. Und zum Schluss werden die Bälle aus dem Mittelfeld nach vorne geschlagen. Dass darf nicht sein.
Verloren ist für den FCB ja mal gar nichts. Bis zum CL-Platz sind es nur fünf Punkte. Und dort steht Hannover. Mainz und Dortmund werden die kraftraubende Spielweise nicht über eine gesamte Saison durchhalten. Bei den Dortmundern hat man das bereits im Ansatz gegen St. Pauli gesehen. Und Mainz wird nicht immer auf Teams treffen, die einen 3:0 Vorsprung derart arrogant daherschenken wie die Wolfsburger.
Das Problem ist, dass der FCB sich jetzt nicht mehr viele Ausrutscher leisten kann. Und wenn man sieht, wie die Mannschaft bisher auf Druck reagiert hat, dann ist das der Punkt, der mir am meisten zu denken gibt: das fehlende Selbstvertrauen. Früher ist der FCB ja auch mal in Rückstand geraten. das war dann der Weckruf und der Gegner wurde an die Wand gespielt. Das fehlt. Und das ist mal gar nicht gut.
P.S.: Warum fragt eigentlich kein Journalist VG, warum er Kroos nicht auf der 10 spielen lässt? Oder hab ich das überhört? Die Begründung würde mich interessieren.
Weil Journalisten sich hauptsächlich für Gefühle interessieren.
„Mein Eindruck ist, dass die Stürmer des FCB derzeit vom Mittelfeld viel zu sehr alleingelassen werden“
So schaut es aus. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter, denn ich bin der Meinung, unser offensives zentrales MV ist nicht existent. Das Spiel wird für unsere derzeitige 11 zu sehr auf außen – also vom Tor weg verlagert. In der Mitte passiert nichts.
Kroos wurde 1x als 10er aufgestellt. Lieferte immerhin eine Vorlage für Müller (WOB). Dann 2-3x Klose, dann Müller, zuletzt Schweinsteiger.
Im Grunde ist aktuell KEINER für diese Position geeignet. Kroos muss auch erstmal eine Zeit lang da spielen, dann kann er es werden. Wenn Klose oder Müller da spielen, sind sie kaum im Spiel und Schweini ist dort eh verloren.
Was tun? Aus meiner Sicht hilft – in der aktuellen Phase wohlgemerkt – nur eine Systemumstellung auf Raute und 2 Stürmer. Ganz einfach um den Druck auf das gegnerische Tor zu erhöhen. Über die Außen brauchen wir momentan nicht verstärkt kommen, da wir auch mit Flanken sehr wenig ernten.
Wie dem aber auch sei, letzten Endes bringt jedes System nur soviel, wie die Summe der individuellen Formen der Spieler. Soll heißen, sind die Spieler schlecht drauf, bringt das beste System nix. Dennoch würde ich es begrüßen, wenn mal eine kurzfristige Umstellung erfolgen würde.
Weiterhin würde ich Gomez mal 2-3 Spiele zusichern, dass er 90 Minuten randarf. Ich verwette sonst was darauf, dass er dann auch trifft. Neben ihm können sich dann Klose und Olic abwechseln oder Müller als hängende Spitze und irgendwer (Altintop) auf halb rechts.
Natürlich gibt es in diesem System nur einen 6er, aber 2 brauchen wir in der Regel ohnehin nicht und da Schweinsteiger verletzt ist….so what?
@Ribben: Applaus!
@ Ribben:
Schöne Zusammenfassung der Situation!
Ich kann die Statsitik der meisten Torschüsse und wenigsten aufs eigene Tor bekommenen Schüsse von Hattrick noch ergänzen. Die Online-Blöd schreibt, dass wir dazu in der Statistik der meisten Ecken führen und zweiter sind in der Rubrik meiste Flanken. Wenn man dann berücksichtigt, dass wir nur mit einer Spitze spielen, die dazu oft genug noch Kopfballungeheuer-Olic hieß, passt da was nicht zusammen.
Daher halte ich zwei Spitzen durchaus auch für eine gute und wichtige Idee. Wenn man zwingend an der Doppel-6 festhalten will, dann spielt man halt ohne 10-er. Denn das hat ja bisher eh nicht so geklappt.
Vorne Gomez und Müller, rechts Altintop oder Olic, links Kroos (wären gleiche Position und System wie letzte Rückrunde bei Bayer, oder?)
Vom 4-4-2 reden wir?? Dann brauchen wir einen 6 er, einen 10er einen LM und einen RM. Dazu 2 stürmer. Richtig?
Meine Aufstellung (mit verletztem Schweinsteiger):Mittelfeld: Bommel (6), Pranjic, Kroos (10), Altintop( Falls verletzt Müller)
Sturm: Gomez (Ersatz Klose) dazu Müller (ersatz Olic).
Ich würde fast behaupten, das sich diese Truppe mangels Alternativen quasi von selbst aufstellt.
Sodele, nachdem „Biographie & Vision“ heute auch auf Deutsch vorgestellt wurde, kann sich Herr van Gaal hoffentlich wieder auf das Lesen der Kommentare bei Breitnigge konzentrieren – die Siegesserie folgt dann automatisch. 🙂
Ich glaube nicht, dass sich van Gaal von der Doppel-6 lösen wird, selbst wenn Schweinsteiger tatsächlich verletzt bleibt.
Haben wir nicht auch weite Strecken der vergangenen Saison im 4-4-2 mit Doppel-6 gespielt? Ein brauchbarer 10er war ja nicht in Sicht, auch wenn’s viele probiert hatten. Mit Kroos hätten wir jetzt zwar einen Kandidaten, aber van Gaal scheint ihn nicht wirklich als 10er zu sehen, wie übrigens Klinsmann und Hitzfeld damals auch nicht. Warum auch immer.
Das hat sich alles mal ganz anders angehört, die Sache mit dem Zehner und Kroos. Umso erstaunlicher ist es, dass van Gaal auf der zentralen Position immer wieder rotiert.
„Mit der Heimkehr muss sich Kroos, dessen Vertrag bei den Bayern noch bis 2012 läuft, allerdings an eine neue Position gewöhnen. ‚Kroos spielt bei mir nicht auf der linken Außenseite. Ich finde, dass er eine Zehner-Position spielen kann. Und deswegen will ich auch, dass er nach Bayern kommt‘, befand Münchens Coach Louis van Gaal.“
Quelle: http://fussball.zdf.de/ZDFspor.....67,00.html
(„Toni Kroos wird Bayern Münchens neuer Zehner“ – Artikel vom 11.04.2010)
@ tafelrunde: Die Einschätzung, dass gerade jetzt Ruhe gut tut, teile ich. Aus meiner Sicht könnte halt ein Teilbeitrag sein, dass man auch nach außen signalisiert, dass man die Analyse gemacht und die Ursachen erkannt hat. Da muss man ja nicht die Interna nach außen tragen, aber mal mit ein oder zwei Beispielen zu dokumentieren, dass man weiß, wo der Hase im Pfeffer liegt, kann gerade dabei helfen, diese Ruhe zu etablieren.
Es ist in der Tat ein vielschichtiges Problem und die muss man Stück für Stück jede Ebene abtragen. Das kostet Zeit und wahrscheinlich auch in den nächsten Wochen noch Punkte. Es muss aber Aussicht auf Besserung bestehen. Und diese Aussicht bietet im Moment niemand der Verantwortlichen beim FCB. Da wären mir jetzt auch Neuverpflichtungen in der Winterpause als Lösungsstrategien zu billig, auch wenn wir Nachbesserungsbedarf im Kader haben. Und der Verweis auf Robben und Ribery ist da auch zu einfach, weil das letztlich den Rest der Mannschaft diskreditiert. Doch diese beiden Punkte alleine können nicht das Problem sein, ansonsten wäre die letzte Saison nicht so gut gelaufen. Ich wünsche mir halt nur ein bisschen mehr Problemdefinition, -erklärung und -lösungsansätze von Vereinsseite, warum es letzte Saison mit diesem Kader so gut lief und jetzt nicht. (Da kommen hier schon deutlich bessere Erklärungen, siehe Ribben #17 und Hattrick #15 mit den zugroßen Abständen)
@koo: Scheint auf eine zweiseitige, tief grundsätzliche Argumentationsorgie hinzulaufen. Hier, in diesem Thread. Am späteren Abend. Auf dieser Ebene mit Wonne gerne 😉
Die spieltaktischen Analysen von @Ribben #17 und @Hattrick #15 sind kaum zu widerlegen. Dennoch sollte erlaubt sein, die Thematik Zufall im Fußball als das hervorzuheben, was es ist, nämlich überproportional (im Vergleich zu jedem anderen Sport) spielentscheidend.
Ganz klar gibt es daneben noch eine Vielzahl von anderen Facetten, die ein Fußballspiel beeinflussen. Die Form einzelner Spieler, das aktuelle Stimmungsbild innerhalb einer Mannschaft, die interne Gruppendynamik, das Verhältnis Führungsriege zu den Akteuren, um nur einige zu nennen. Doch diese Aspekte sind, eigentlich fast immer, nur die Folge von etwas.
Denn die Kernfrage ist, wie meistens und nicht nur zurzeit bei den Bayern: Was ist der tatsächlich auslösende Grund für die (vermeintliche) Misere? Die Antwort ist so einfach, dass sie eben von der Mehrzahl der Betroffenen nicht mehr akzeptiert werden kann: Der Ball will einfach nicht da rein, wo er hin soll. Ins Tor.
Oder kann jemand hier oder sonst wo eine logisch plausible Erklärung dafür liefern, warum ein Schuss von Gomez oder wem-auch-immer jetzt einen Meter vorm Tor geblockt wird (oder Latte, Pfosten, knapp vorbei und und und), bei jeder anderen Mannschaft aber reingeht, weil der Schütze den Ball um Millimeter anders trifft? Und komme jetzt keiner mit fehlender Frische etc. Das ist nun mal ein Mysterium, was eben den Fußball ausmacht.
Dieses entbindet aber nicht, wie angemerkt, von tiefer gehenden Überlegungen, ob nicht doch was im System, im Mannschaftsgefüge, in der Einstellung, in der Personalpolitik usw. falsch läuft. Nur sollten die Schlüsse daraus auch wirklich rational gezogen werden. Und nicht nach vox popoli. Allerdings könnten die in diesem Forum geäußerten, irgendwie fast immer fundierten Ansichten dazu durchaus sehr hilfreich sein.
Der Trainer ist nun ganz extrem gefragt. Er muss den Spielern überzeugend klarmachen, dass sie Spiele gewinnen können. Eine rein psychologische Fragestellung. Mit entsprechender Unterstützung durch die Chefs und der daraus resultierende Stärke sollte das gelingen. Ob die medial verbale Keule von Hoeneß gegenüber den Spielern da im Moment zielführend ist, scheint zweifelhaft.
Hoffentlich greifen nach einem erneuten Rückschlag nicht die branchenüblichen Mechanismen. Trainerdiskussion, hektische Transfers, etc.
@tafelrunde Es geht doch beim Low-Score-Game Fußball aber genau darum, den Faktor Zufall soweit möglich zu minimieren. Ansonsten könnten wir die Meisterschaft gleich auswürfeln.
Klar spielt der Zufall eine Rolle. Noch wichtiger finde ich aber das von dir angesprochene Thema Stimmung innerhalb der Mannschaft. Da dringt beim FCB derzeit wenig nach außen, weshalb wir hier auch ein bisschen im Trockenen fischen. Das Gomez schon bessere Tage hatte, ist offensichtlich, aber er beißt. Wie aber fühlen sich ein Pranjic, ein Tymo? Was geht in denen vor? Wo ist eigentlich Rantus, wenn man ihn mal braucht?
Fakt scheint wohl aber zu sein, dass das Team derzeit Rückschläge während des Spiels nicht so gut verkraftet. Dass ist der erste Punkt, an dem es zu arbeiten gilt. Der zweite wäre, den Druck auf den Gegner so enorm werden zu lassen, dass er daruner zusammenbricht. Wille, von der 1. bis zur 90. Minute. Sollte das nicht gelingen, muss man sich nämlich in der Tat fragen, ob ohne Rib und Rob die fußbllerische Qualität beim FCB ausreicht. Eine negative Antwort, wäre ein Offenbarungseid für die Vereinsspitze.
Mysterium? Meine Erfahrung lehrt mich eher das Gegenteil: Wer das Glück sucht, findet es nicht auf dem Fußballfeld. Schon gar nicht über den Zeitraum einer Saison. Die Niederlage gegen Mainz war ähnlich unnötig, wie die gegen Dortmund. Der Gegner hatte kein Glück, sondern hat die vorhanden Schwächen ausgenutzt.
Es geht, gerade vorm Tor darum, sich zu fokussieren. Je geringer die Nebengeräusche, ob privat, im Verein, umso besser. Also wehe ich höre in den kommenden Tagen von VG die Ausrede, dass die Spieler während der Pause nicht dagewesen wären. Selbst nach einer Niederlage oder einen Unentschieden gegen Hannover will ich diese Ausrede nicht hören. Wir sind hier beim FC Bayern und nicht bei irgendsoeinem 0815-Verein. Der nächste gegner, das ist Hannover, die dürfen gegen den FCB Punkte holen, wenn es um nichts geht oder man keinen Bock auf Pokal hat in dem Jahr. Ich glaube, ein bisschen mia san mia, täte den Spielern des FCB wieder gut. Das sind Granaten! (Merkt man, dass ich versuche Selbstbewusstsein herbeizuschreiben?)
Man kann das mit dem Tore schießen doch ganz ohne Zufall und Mystery erklären. Rein rational sozusagen. Wenn jemand freistehend vor dem Tor nicht trifft, hat er nicht gut genug gezielt. Dafür muss man dann die Gründe suchen.
Na ja, das mit dem fehlenden Glück bzw. dem Zufall kann ich den Stürmern ja noch durchgehen lassen. Aber bei gewissen Abwehrleuten hat das nix mehr mit Glück (oder in derem Falle Pech) zu tun. Da spielt schon eine gehörige Portion Unvermögen mit. Da muß zwingend qualitativ nachgelegt werden.
Natürlich spielt der Zufall eine große Rolle. Wie aber so oft im Leben ist es eine Kombination aus verschiedenen Aspekten:
1. Vorsaison (nicht umsonst hat noch keine Mannschaft den CL-Titel verteidigt. War eigentlich eine Mannschaft schon 2xhintereinander im Finale?)
2. WM & Vorbereitung (ausdiskutiert und nicht zu leugnen)
3. Abwehrfehler (siehe letztes Jahr Micho, so dieses Jahr van Buyten und wieder Micho – „hat mit Vertrauen zu tun“. Gut, aber van Buyten hat das Vertrauen…)
4. System (passt nicht zu den einsatzfähigen Spielern)
5. Pech (Pfostentreffer Klose gegen Mainz vs. Hackentrick von Allagui Marke „1x in 10 Jahren“; Gomez gg. Dortmund vs. Barrios Schuß abgefälscht usw.).
6. Falsche Sicherheit (die Last-Minute-Treffer, die zu Siegen führten, spiegelten ein falsches Bild)
7. Verletzte (nicht irgendwer, sondern Spielentscheider (sh. Ribéry gg. Hopp und der „Weltfußballer des Jahres der Herzen“)
8. Verunsicherung vs. Selbstvertrauen (wie schon in den Vorjahren: die Mannschaften, die am Anfang gut punkten bekommen einen Lauf. Was wäre, wenn wir in den ersten Spielen Hannover, Frankfurt und Gladbach als Gegner gehabt hätten? Man weiß es nicht.)
Da gibt es aus meiner Sicht kein „Rezept“ oder Gegenmaßnahmen. Das Runde muß ins Eckige. Egal wie. Viel ist da auch nicht zu analysieren. Die Jungs müssen ggf.ein paar Prozent drauflegen, nur wo sollen sie die her nehmen? Ich bin der Meinung, die Spieler tun alles. Ein Fehler kann immer passieren. Ich denke sogar, dass wir weniger Fehler machen, als der Gegner. Blöd nur, dass der bei uns aktuelle fast immer spielentscheidend ist.
Wenn auch mit anderen Vorzeichen, ist diese Saison bisher ein Spiegelbild der letzten. Da war zu der Zeit auch alles schlecht, der Laden kurz vorm Zuschließen. Wir werden unser Turin (bzw. Hannover) auch dieses Jahr bekommen. Ganz sicher. GGf. schon nächste Woche…
Zum letzten Absatz Ribben, dein Wort oder Satz in Kaiser´s Gehörgang, das Hannover unsere Kehrtwende wird. Die Zeit ist ja auch so langsam reif dafür bzw. läuft diese uns ansonsten bald davon…..
@Ribben: „War eigentlich eine Mannschaft schon 2xhintereinander im Finale?“
Valencia, 2000 Niederlage gegen Real, 2001 Niederlage gegen.. ach weisst du bestimmt 😉
ManUtd, 2008 gegen Chelsea gewonnen und 2009 gegen Barca verloren.
Boah, noch nicht mal eine Woche seit dem letzten Spiel rum. Also noch über eine Woche warten.
Ich glaube, eines der Probleme ist auch das Spielverhalten der Doppel-6. Wenn diese einen Pass nach vorne (sei es auf Klose/Müller oder auf die Außen) spielen, dann „drücken“ sie nicht, d.h. sie versuchen nicht, dem Ball nachzugehen und so Doppelpassmöglichkeiten zu eröffnen. Stattdessen lassen sie sich eher fallen, so dass der nach vorn gespielte Ball mit geringem Risiko wieder zurückgepasst werden kann.
Das führt dann dazu, dass bspw. Kroos auf Links den Ball von Schweinsteiger bekommt und als Anspielstationen nur einen von zwei Gegenspielern bewachten Mittelstürmer, einen sich zurückfallenlassenden Schweinsteiger oder einen ihn im Rücken überlaufenden LV hat.
Option 1 (Mitte) ist schlecht, weil der Ball dort – wenn er ankommt – extrem schwierig zu verarbeiten ist. Option 2 (Zurück) garantiert den Ballbesitz, sonst aber auch nichts, Option 3 (auf den losspurtenden LV auf Außen weiterleiten) ist ein prinzipiell probates Mittel, aber sehr ausrechenbar und zumeist zeitaufwändig, da der LV erst losspurten kann, wenn Kroos den Ball hat. (Wenn der LV natürlich hinten stehen bleibt, könnte man das Option 3′ nennen, die den gleichen Effekt wie Option 2 hat.)
Das hat natürlich mit der ganzen Ballbesitz-Philosophie zu tun, aber eigentlich müsste es ja auch reichen, wenn ein 6er defensiv abdeckt und sich im Rückraum für den Sicherheitspass anbietet, während der andere seinem Anspiel hinterhergeht und so Option 4 (Doppelpass) ermöglicht.
Mit einem Doppelpass hebelt man natürlich noch keine komplette Abwehr aus, aber es sollte klar sein, dass mit dem Doppelpass das Spieltempo im Vergleich zum Ballgeschiebe um ein Vielfaches steigt und sich für den Doppelpassempfänger (in diesem Fall Schweinsteiger) mehrere neue Möglichkeiten auftun, die man jetzt nicht durchzudeklinieren braucht.
Dass wir auf ein so einfaches, aber effektives Spielmittel nahezu komplett verzichten, finde ich mehr als merkwürdig und in Anbetracht des stellenweise praktizierten Standfußballs beinahe fahrlässig.
Das Schweinsteiger nicht aufrücken würde, um ein offensiver Passempfänger/-verteiler zu sein, sehe ich bisher nicht so. Müßte ich mal mehr darauf achten. Dachte aber, das macht er durchaus. Er ist nur halt ungefährlich. Wenn man aber mal einen Schritt weiter hinten anfängt, sehe ich das sogar doch wieder ähnlich.
Für meinen Geschmack krankt eher es bei anderen Sachen.
1. Die Innenverteidiger eröffnen das Spiel nur alibimäßig, haben in dieser Rolle aber keine echte Funktion. Siehe z.B. Dortmund (oder Barca, Arsenal, wer es ne Nummer größer braucht), da gehen die IVs oft bis zur Mittellinie und spielen dort erst den Pass. Das bedeutet auch, dass die 6er viel tiefer ins Spiel kommen. Daher ist ja auch Sahin der z.Zt. alles überragende Spielgestalter.
2. Eine Folge davon ist, dass der Ball bei Bayern meistens knapp hinter der Mittellinie rumkreist. Bedrohung für den Gegner gleich Null. Zum Vergleich das Vorbild beim großen FCB, dort zirkuliert man knapp vor dem Strafraum und dadurch kann jeder potentiell den „tödlichen“ spielen. Zudem werden auch ständig die Positionen gewechselt, um auch anderweitig Verwirrung zu stiften. Positionswechsel scheinen bei vG aber verboten.
3. Das Überlaufen durch die LVs ist letztlich auch nur alibimäßig. Im besten Fall ergibt sich dadurch kurzfristig eine Anspielstation, was natürlich gut ist. Aber die LVs verbreiten keinerlei Gefahr, weil sowieso nur wieder ein Rückpass oder eine misslungene Flanke von ihnen kommt. Paradebeispiel Mainz, deren „Matchplan“ war es ja, die zentralen Spieler immer wieder so anzulaufen, dass sie nach außen spielen müssen, in die zero danger zone. Schlimmer noch, bei Ballverlust haben die LVs dann sogar eine Lücke hinterlassen.
Die taktische Aufstellung selber finde ich eher egal bzw. es ist gut so, wie es ist. Auch in diesem System sollte es möglich sein, je nach Situation 2-3 „Angreifer“ in den Strafraum zu bringen. 4-4-2 hat nunmal den Nachteil, dass man in der Mitte dann in Unterzahl ist und damit Kontrolle abgibt – mit Konsequenzen für das Spiel nach vorne und hinten.
Was am meisten fehlt sind halt 2, besser noch 3, zentrale Spieler, die nicht nur Ballweiterschieber sondern Gestalter (und Vollstrecker) sind. Das sollte man eigentlich von Schweinsteiger und Kroos verlangen dürfen. Wenn dann noch zwei Zauberer auf den Außen für Chaos sorgen, wäre das schon schön.
Wie auch immer, wir zirkulieren hier auch alle nur noch.
@ tafelrunde:
Ich schätze solche Diskussionen. Zumal sie ja auch nüchtern und sachlich geführt werden. Da bekommt glatt Lust auf ein, zwei oder drei Bier und danach vielleicht noch eine Zigarette am späten Abend.
Ich teile Deine Auffassung, dass gerade im Fußball der Faktor Zufall eine besonders große Rolle spielt. Das macht ihn wahrscheinlich auch so attraktiv. Und ein Teil unserer Probleme ist sicherlich auch auf Zufall zurückzuführen.
Ich sehe die Probleme – wie schon beschrieben – aber durchaus vielschichtiger. Einen wesentlichen Grund hast Du m. E. auch selbst genannt: Nämlich die Frage der Psychologie. Im Moment glauben die Jungs nicht so recht an sich und das ist im Fußball besonders schwierig. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Dir das Spiel leichter fällt und Dir viel mehr gelingt, wenn Du das Selbstvertrauen hast. Du merkst nach den ersten zehn Minuten, wenn es richtig gut oder richtig schlecht läuft. Und das prägt die Haltung im gesamten Spiel. Traue ich mir den Fernschuss zu? Grätsche ich noch in den Ball? An guten Tagen machst Du all das und es klappt. Insofern ist vieles Kopfsache. Doch um den wieder klar zu kriegen, muss man an vielem arbeiten.
Und im Moment trauen sich unsere Gegner besonders viel zu. Da springen die voller Elan in jeden Schuss von uns. Die haben das Selbstvertrauen, das uns fehlt. Und weil die es haben, kratzt noch jemand den Ball von der Linie. Es ist nur verdammt schwierig, da raus zu kommen. Zumal es bei uns wohl ein Mix aus Pech, Unvermögen, konditionellen Defiziten, Unkonzentriertheiten und Einstellungsproblemen ist. Insofern muss man wohl aus Fanperspektive tatsächlich ruhig bleiben und einfach abwarten können. Aus Vereinperspektive muss da aber mehr kommen. Vielleicht ist das Problem auch nur, dass wir nicht mitbekommen, was alles intern schon analysiert wurde und welche Gegenmaßnahmen auch schon in die Wege geleitet wurden. Schade nur, dass man davon nicht viel mitbekommt, denn das könnte auch schon für mehr Ruhe sorgen – wir Fans wären sicherlich eher bereit die aufzubringen, wenn wir wüßten, dass man die Lage richtig eingeordnet hat.
@koo: Diesen Beitrag kann man nur unterschreiben.
@pekka und @liza: Danke für diese, für ein fußball-taktisches Leichtgewicht, überdurchschnittlichen Analysen 😉
Selbstverständlich ist der Zufall nur ein (!) Aspekt von vielen. Das wurde jetzt ja schon mehrfach explizit ausgeführt. Er wird halt in vielen Diskussionen über Fußball, gerade unter den sog. Fachleuten, m.E. viel zu wenig beachtet. Ständig wird so getan, als könnte man den Fußball rational erklären.
Mein Hinweis darauf sollte nur als Denkanstoß gesehen werden, v.a. im Hinblick auf die aktuelle Situation der Bayern.
Wenn man denn mal versucht, die Wirkzusammenhänge aufzudröseln, steht der Faktor Zufall allerdings oft am Anfang einer Kette von dann zwangsläufigen Folgen. Ob im Erfolgs- oder Misserfolgsfall.
Im konkreten Fall des FCB sieht das dann folgendermaßen aus:
Start in die Saison mit einem last-minute-Sieg, trotz vieler sehr guten, vergebenen Chancen. Die Bayern trotzdem im Soll (Dusel-Bayern). Dann mehrere Negativerlebnisse mit erneut vielen nicht genutzten Chancen. Erstes Grummeln. Die Spieler fangen insgeheim an zu zweifeln. Als Folge dessen sind Spiele mit noch mehr individuellen Fehlern, die auch prompt jedes Mal mit Gegentoren bestraft werden. Noch größere Verunsicherung.
Der Trainer und die Führungsspieler (van Bommel) versuchen, nun bloß keine Unruhe aufkommen zu lassen („wir haben doch das Fußballspielen nicht verlernt“). Das Grummeln im und um den Club wird stetig lauter („es muss jetzt eine Reaktion kommen“; „so kann es nicht weiter gehen“; etc.). Die Mannschaft zeigt sich mehr und mehr verunsichert und zweifelt an sich. Das ist übrigens auch so bei den Amateuren.
Bei den Profis werden dann oft interne Analysen nach außen getragen. Die Medien stürzen sich genüsslich darauf. Spätestens jetzt ist eine Story am Laufen. Die Verunsicherung wird immer augenscheinlicher.
Nun teilt sich der Weg.
Gewinnt man die folgenden Spiele – überzeugend oder auch nicht – ist der Negativtrend gestoppt. Die Stürmer treffen wieder, die Verteidiger machen den Laden dicht, das Mittelfeld zaubert geniale Pässe in die Spitze. Alle jubeln.
Die andere Alternative haben schon einige, vermeintlich tolle Clubs erlebt. Man verliert erneut. Die Unruhe nimmt Überhand („Trainer raus!“, „Neuverpflichtungen her!“). Die Führung sieht sich zum Handeln gezwungen (jetzt zündet der blinde Aktionismus!). Alles geht den Bach runter, s. Hertha.
So ist nun mal das Business Fußball. Der Satz: „In der Ruhe liegt die Kraft“ hat zu geringe Bedeutung bei den meisten Protagonisten. Von den Fans gar nicht zu reden.
Diejenigen, die diesen Satz verinnerlicht haben (ManUtd., Arsenal, Barca, Werder, …) belohnen sich auf die lange Distanz durch Erfolge – im Hinblick auf die jeweiligen Möglichkeiten.
@ tafelrunde:
Jetzt muss wiederum alles von Dir unterschreiben. Ich denke auch, dass wir im Moment an dem Punkt stehen, wo sich der Weg teilen kann. Den Weg kann die Vereinsführung allerdings ganz wesentlich vorgeben. Wenn man dort cool bleibt, dann kehrt man auch irgendwann in die Spur zurück – vielleicht zu spät, um die Saisonziele noch zu erreichen, aber das kann ja eher Anspron für die Zukunft sein.
Den Faktor Zufall, wie tafelrunde es erwähnt, möchte ich auch untersteichen; vor allem, dass dieser meist unerwähnt bleibt. Ist ja auch nachvollziehbar, weil man Zufall weniger fassen und erklären kann. Ein misslungenes Tackling, ein Schuß neben das leere Tor, eine falsche Schirientscheidung ist eben das offensichtliche und man macht es dann daran fest und benennt Sündenböcke.
Viele Teams in der Bundesliga sind vom Potential her innerhalb eines Tores pro Spiel. Z.B. ist Frankfurt vielleicht 0,3 Tore potentiell besser als Freiburg. Weil der Abstand aber so knapp ist, ist FFM zwar knapper Favorit, aber das Spiel kann (fast) ebenso gut unentschieden oder mit Niederlage enden. Der Zufall spielt hier eine große Rolle. Und wenn der Zufall (bzw. die Varianz) längere Zeit nach oben oder unten zeigt, entwickelt das dann auch Dynamiken.
Was ich dann tatsächlich nervig finde, ist, dass Experten eine Mannschaft, einen Trainer nach einer erfolgreichen Halbserie hypen, ohne mal genauer hinzusehen. Babbel/Stuttgart, Favre/Hertha waren für mich so Beispiele, wo man zwar einen Lauf feststellen konnte, aber es zu früh war, über Qualitäten zu urteilen. Im Negativen passiert das dann auch. Daher kann eine Saison auch mMn +/- 15 Punkte um das eigentliche Niveau schwanken, was immerhin eine Differenz von 30 Punkten ist. Bei Klopp und Tuchel (wieso wird der jetzt eigentlich von Nerlinger angepisst?) würde ich schon eher Qualität vermuten, da dort kontinuierliche Verbesserungen stattfinden. Einen Lauf schließt das aber dann auch nicht aus
Was kann man gegen den negativen Einfluss des Zufalls machen? Ganz einfach, man muss vom Potenzial her deutlich über ein Tor besser als der Gegner sein. Wenn es dumm läuft, gewinnt man dann trotzdem. Wenn es ganz dumm läuft, spielt man unentschieden und erst wenn es ganz, ganz dumm läuft, verliert man.
Bayerns Problem ist, dass das Potenzial z.Zt. nicht dem Gegner deutlich überlegen ist. Und sie werden nicht mal ganz, ganz dumm vom Pech verfolgt. Es gibt keine Serien von Alu-Treffern oder bösen Schirientscheidungen (Das Siegtor gegen Hoffenheim war z.B. Abseits; in der „wahren Tabelle“ ist Bayern 16.). Was fehlt sind Chancen, Chancen, Chancen. Hat man davon genug, kann man es sich auch leisten, viel zu versieben.
Zur Ergänzung unserer Diskussion gibts jetzt übrigens ein sehr gutes Interview mit Lahm auf sueddeutsche de.
In meinen Augen sehr ehrliche, reflektierte, erhellende Aussagen. Keine Floskeln, sondern nachvollziehbare Gedanken zum Innenleben der Bayern-Spieler.
Nach dem Lesen wurde mir nochmal einiges bewusst, was mir vorher nicht so klar war.
Es ist immer wieder eine Freude, in diesem Blog zu diskutieren! 🙂
Das Interview mit Lahm sagt im Grunde alles. Alles was wir hier schon gemutmaßt haben wird dort bestätigt. Viel mehr gibt es auch nicht zu sagen.
Die Aussagen sind absolut nachvollziehbar und entsprechen genau den Geschehnissen. Insbesondere das nicht verarbeiten können des CL-Finals stelle ich mir psychisch sehr schwierig vor.
Egal, wie schon gesagt. Es wird wieder werden. Sollte nur nicht mehr allzulange dauern. Meisterschaft ist mir im Grunde relativ egal, aber ich möchte auch im nächsten Jahr wieder CL-Spiele sehen.
@Lahm-Interview
Hmm, so erhellend fand ich das gar nicht. Lahm widerspricht sich doch x-mal. Es sei denn, man mag aus den Zwischenzeilen orakeln. Dann liest es sich für mich, als ob alle psychisch down sind (Zitat: „irgendwie fehlt einem der Antrieb“), aber verbal das in dieser Form nicht zugeben wollen (Zitat:“Man ist eigentlich wieder topmotiviert“). Wäre ja auch unprofessionell. Beide Zitate stammen übrigens aus einem einzigen Satz! Bisschen schizo ist das schon.
Und was mir bei Lahm nicht gefällt, ist sein ständiges „Wir“-Gequatsche. Soll er doch über sich reden, was seine Probleme sind und nicht über andere mutmaßen oder genauer gesagt, sich in der Masse verstecken wollen. Wo ist denn da der selbst ernannte Führungsspieler, der Möchtegern-Kapitän? Wie im Interview, so auf dem Platz.
@Pekka
So Schizo find ich das gar nicht. Ist vielleicht schwer in Worte zu fassen, dass man ja unbedingt gewinnen will, aber dieses „immer 90 Minuten kämpfen“ „noch eine ganze Saison bis wir wieder im Finale stehen könnten“ einem dann doch die Beine schwer macht – obwohl man fit ist.
Und die „anpisserei“ von Nerlinger ist irgendwie das typische Ablenkungsmanöver, weg von der Mannschaft.
Zum Zufallsfaktor: Den findet man zumindest immer in dem Satz berücksichtigt „Die Meisterschaft ist der wichtigste/ehrlichste Titel“. Bloß medial wird das immer mit einem Augenzwinkern verstanden, dass eigentlich doch nur die CL zählt, gell;)!?
Intern ist man sich dessen also schon bewußt denke ich. Von daher sollte da kein blinder Aktionismus bei Wintertransfers enstehen.
Super Diskussion hier !!
@Pekka
„Man ist eigentlich wieder topmotiviert“
Interpretiert man das „eigentlich“ oder ersetzt es durch „vermeintlich“, dann macht das schon Sinn.
Ich denke man kann es sehr gut nachvollziehen, wenn man selbst schon mal in der Situation war, irgendwas erreicht zu haben, ein Projekt erfolgreich abgeschlossen hat oder ähnliches.
Danach kommt üblicherweise ein (Motivations-)Loch. Wenn man natürlich auch Spaß an der neuen Aufgabe hat aber die Intensität wird man vorerst nicht auf das gleiche Niveau bringen wie vorher.
Oder wenn du einen Berg bis fast zum Gipfel unter Aufwand der letzten Reserven erklommen hast, und vielleicht auch noch weißt, daß Du ziemlich gut drauf warst und es viel viel Aufwand und Überwindung kostet, um überhaupt mal wieder hier hin zu kommen, werden die ersten Meter des nächsten Anstiegs – wohlwissend, was vor einem liegt – die schwersten sein.
Oder noch plastischer: Nach einem Rausch schmeckt das erste Bier am Tag danach immer fürchterlich, ab dem zweiten wirds dann besser 😉
lahms begündung finde ich absolut plausibel.
„motivation“ setze ich mal gleich mit „konzentration“!
begriffe wie „glück“ oder „pech“ gibt es in meinen augen nicht.
auch hier trifft das von lahm angesprochene zu.
während bei mainz (110% motiviert und konzentriert) alles klappt, geht bei uns alles schief aufgrund der fehlenden konzentration/motivation.
ich wiederhole mich: hier muss meines erachtens ein mental-trainer ran…
(den begriff „psycho-doc“ verwende ich 1 jahr nach robert enke in diesem zusammenhang nicht. der arme kerl hatte ganz andere probleme)
ich würde mich da spontan anbieten!
ich hab noch die halbe garage voll mit alten flaschen…die könnte ich zerdeppern und die jungs drüber laufen lassen…
für ein wochenend-seminar würde ich 5.000 euronen veranschlagen 😉
hat einer die nummer vom louis?
Lahm selbst ist der größte Beweis für die fehlende Mentalität.
Nicht wegen des Inhalts seines Interviews, sondern wegen der Art seines Auftretens und seiner Artikulation.
Statt zu sagen: Ja, wir sind müde, und ja, wir haben das CL-Finale verloren, bekommen wir immer nur zu hören: MAN ist müde, MAN hat das Finale verloren.
Damit macht er sich unterbewusst zum Betrachter, verlässt die ihm zugedachte Rolle des Akteurs. Das ist eine Abart der Schuldabweisung, die in der jetzigen Situation vollkommen fehl am Platze ist.
Niemand kann Probleme loswerden, indem er Schnee über die Sache fallen lässt. Sie werden nämlich nur aufgeschoben, bis spätestens das Tauwetter einsetzt.
EDIT: @Pekka: Wieso nervt das „wir“? Immerhin gehört er zu dem Team dazu wie jeder andere.