Das Haar in der Suppe

Und so hat jeder seine Windmühlen…

Die Bayern kaufen einen Spieler nach dem anderen für die neue Saison, der Umbruch geht mit großen Schritten voran. Selbst als Bayern-Fan kann man davon halten was man will – einigen Fans ist das so oder so nicht genug.

Man sucht permanent das Haar in der Suppe.

„Typisch Bayern. Kaufen wieder der Konkurrenz die besten Spieler weg.“

Der Konkurrenz? Aachen, Gladbach?

„Kauft doch endlich mal im Ausland.“

Sosa? Toni?

„Wo sind die Topstars?“

Toni & Co.?

„Toni ist doch kein Topstar…“

Achso. Klar. Stimmt. Wir rufen mal in Barcelona an. Ronaldinho will sich bestimmt ein wenig verändern.

„Keiner will zum FC Bayern wechseln.“

Alles klar.

„Die Bayern müssen endlich mal mit den Großen Europas mithalten und richtig Geld investieren.“

Reichen die bisherigen 33 Millionen Euro Transfersummen plus Gehälter? Plus die, die noch hinzukommen? Ansonsten, siehe van-der-Vaart-Story.

„Die Bayern schmeissen mit Geld um sich – wo ist das Konzept?“

Moment. Top-Stars kosten Geld, siehe oben. Die Bayern haben Defizite in diversen Mannschaftsteilen. Defensive, Offensive. Jansen verstärkt die Defensive, ist ferner offensivfreudig. Toni verstärkt die Offensive, seine Werte sprechen für sich. Schlaudraff und Altintop sind Spieler, die Abgänge kompensieren sollen (Brazzo & Co.). Sosa ist Perspektivspieler mit Spielmacher- und Offensivqualitäten. Ist es kein Konzept, Abgänge zu kompensieren? Zuvor die, nicht mehr den Ansprüchen genügen zu verifizieren und auszusortieren? Ist es konzeptlos, europaweit nach echten Verstärkungen zu suchen und sogar Top-Spieler aus Top-Ligen für den FC Bayern zu interessieren?

Man kann das alles so kritisch sehen, muss man aber nicht.

Endlich bewegt sich mal was beim FC Bayern, in eine Richtung, die ich noch vor Jahresfrist nicht für unmöglich gehalten hätte. Dabei geht es nicht darum, die Liga, Europa, die Spieler und deren Berater mit Geld zuzuschütten, sondern vielmehr um das Erreichen von Zielen, für die es anderes, besseres Spielermaterial braucht.

Klar. Erfolg ist nicht käuflich. Zumindestens nicht, wenn man keinen russischen Ölbaron im Hintergrund hat. Aber im Rahmen der eigenen, selbstständig erwirtschafteten Möglichkeiten muss man doch seine Ziele versuchen zu erreichen, oder?

Natürlich ist mir klar, dass man so niemanden erreicht, der das alles so sehen will, derlei Diskutanten sind solchen Argumenten unzugänglich – davon lasse ich mir aber meine Vorfreude und die aktuelle Anspannung, ob der täglichen Ankündigungen und aktiven Zukunftplanungen nicht trüben.