Eben nicht nur die üblichen Verdächtigen

Das hätte so einfach sein können. Völler ist eh nur ein verbitterter Motzki und Hoeneß hat sowieso nicht alle Tassen im Schrank.

Perfektes Lagerdenken.

Jetzt kritisieren allerdings auch (viele) andere Vertreter der Liga, gemeinhin gar seriöse Gutmenschen (vor allem Magath, der ja nach seiner Bayern-Demission wieder zu den Guten gehört…) den Berufsschwiegersohn und seine ungefragt geäußerten Weisheiten.

Ob Duisburgs Trainer Rudi Bommer, Wolfsburgs sportlicher Chef Felix Magath oder Stuttgarts Manager Horst Heldt – die Liga hat unisono kein Interesse an Bierhoffs Philosophien. „Das ist alter Wein in neuen Schläuchen“, meinte beispielsweise Bommer.

Man kann nun generell über die Kommunikation der Herren Nationalmannschaftsvertreter diskutieren, aber allein schon zwischen Löw und Bierhoff besteht ein großer Unterschied. Selbst wenn beide am Ende des Tages das gleiche sagen, kommt es bei Herrn Bierhoff tatsächlich zumeist oberlehrerhaft rüber. Als hätte er eben nun den modernen Fußball in Deutschland erfunden. Mit Klinsmann war es da für OB noch einfacher. Der fischte im gleichen Argumentationsmeer.

Selbstverständlich ist völlig klar, dass beide Parteien nicht ohne einander auskommen. Bierhoff und Co. können ohne die Spieler aus der Liga nicht auskommen und nicht ernsthaft glauben, dass der Unterschied in den Betreuungszeiten zwischen Nationalmannschaft und Bundesliga zu leugnen ist und somit überhaupt gleichwertige Arbeit geleistet werden kann. Die Liga wiederum muss wissen, dass erfolgreich und attraktiv spielende Nationalspieler im Rahmen von Großturnieren auch den (Markt-)Wert der Liga erhöhen…

Oft bewirkt eben ein kurzer Satz, eine schnippige Bemerkung, bei derart eitlen Protagonisten ’ne ganze Menge. Also Vorsicht. Explosiv!