Heute ging echt der Punk ab. Hier. Bei Twitter. Und überhaupt. Alles fing schon während des Spiels der Bayern in Barcelona an und hat bis jetzt noch nicht aufgehört. Wundert mich, dass es keinen Brennpunkt im Ersten gab…
Interessant finde ich, dass das Thema Klinsmann die Bayern-Fans und alle, die sich mit dem Thema Bayern beschäftigen so derart umtreibt. Meine eigenen PIs haben sich innerhalb eines Tages verdoppelt. Da ist meiner Meinung nach aber auch viel Hysterie dabei. Dieser Beitrag soll ein Gegenpol sein.
Jürgen Klinsmann ist ein streibarer Geist. Das war schon immer so. Als in den 80ern viele seiner Kollegen beim VfB Stuttgart schon Porsche fuhren, rollte er noch mit Käfer auf’s Gelände.
Als er 1995 zum FC Bayern kam, soll Hoeneß in den Verhandlungen ganz schön geschwitzt und der Schwabe in seinem Vertrag eine Einsatzgarantie bekommen haben. Heißt es.
Seine Einstellung zu den Medien im Allgemeinen und gegen Springer im Speziellen brachte ihm damals schon Ärger mit Platzhirsch Matthäus und seiner Bande zu Bild ein. Das Resultat: Vorzeitiger Abschied nach zwei Jahren.
Was waren das aber für zwei Jahre? Der erste Europapokalsieg nach 20 Jahren (1996) und die erste Meisterschaft nach drei mageren Jahren (1997). Seit dieser Zeit hat Klinsmann immer noch einen Platz in meinem Bayern-Herz.
Im Vorfeld der 2006er WM hatte auch ich jede Menge Gründe, Grinsi-Klinsi Abneigung entgegenzubringen. Sein Clinch mit den Bayern und – als Höhepunkt – seine Entscheidung Pro Lehmann, trübten dieses Verhältnis mächtig ein.
Konnte ja keiner ahnen, was dann bei der WM folgte. Der dritte Platz und ein Oliver Kahn, der plötzlich zu sich fand und mit sich ins Reine kam.
Das es Klinsmann dann 2008 zu den Bayern verschlug, fand ich mutig und später auch richtig gut. Hat(te) der FC Bayern – mein Verein – doch ein wenig Reform durchaus gebraucht.
Zwar wird jetzt die Prä-Klinsmann-Zeit von all seinen „Gegnern“ mehr als glorifiziert, aber haben wir alle schon vergessen, was wir 2004 (unter Hitzfeld) gelitten haben? Und unter Magath?
Ja. Auch unter Magath. Denn dieser erreichte zwar das historische Doppel-Double, aber in der Championsleague gab’s ebenfalls Demütigungen. Habt Ihr alle das hier schon vergessen?
Magath ist in Wolfsburg der uneingeschränkte König. Sowas war beim FC Bayern nicht möglich. Schade. Jetzt diesen Magath – nach dem 1:5 bei dessen Wölfen – als exhumierten Heilbringer des Fußballs zu erhöhen, halte ich schon für ziemlich daneben.
Wahrscheinlich haben wir alle auch die damaligen Kommentare nach seinem Abschied vergessen, wie rückständig doch seine Methoden seien, etc.?
Aber so ist das ja oft. Man vergisst so vieles in der Rückschau. Vor allem wenn man Argumente braucht um seine Meinung zu unterstreichen.
Dann wollen wir mal Argumente und Sachlichkeit zum Thema Klinsmann zusammenstellen.
Klinsmann hat einige Fehler gemacht, aber aus meiner Sicht war nicht alles schlecht.
Zunächst zu seinen Fehlern.
1. Hohe Ziele sind ja eine feine Sache, aber was ihn immer wieder eingeholt hat war sein Spruch, „jeden Spieler jeden Tag ein wenig besser machen zu wollen“. War doch klar, dass bei jedem Fehler eines jeden Spielers das Boulevard auf ihn draufhauen würde. So läuft’s Business.
2. Wenn man beim FC Bayern Verantwortung trägt, dann steht man im Mittelpunkt. Weitaus mehr als bei jedem anderen Verein in Deutschland. Dessen muss man sich bewusst sein. Da gibt’s auch jeden Tag was zu berichten. Und wenn nicht, trotzdem. Klinsmanns Verhältnis zu den Medien ist ferner ebenso bekannt wie speziell. Dann aber direkt am Anfang Pressekonferenzen abzuhalten und Regeln für Medienvertreter einzuführen, was zur Folge hat, dass eigentlich alle Fotografen die Szene verlassen, kann man durchaus als unglücklich bezeichnen.
3. Nach dem Abschied des alten Leitwolfs Kahn brauchte es einen neuen Anführer. Hier sah Klinsmann den „aggressive Leader“ Mark van Bommel geeignet. Dieser Meinung war ich auch. Was dann folgte, zerstörte die mehr als gute Absicht Klinsmanns. Van Bommel fand sich nämlich im Laufe der Hinrunde phasenweise auf der Bank wieder. Ob dies dessen Standing innerhalb der Mannschaft beschädigte kann man so direkt vielleicht gar nicht sagen – richtig klasse war’s bestimmt nicht.
4. Klinsmann hat(te) sicher seine Vorstellungen. Wie eine Mannschaft funktionieren muss. Wie man Erfolg hat. Wie man Spieler weiterentwickelt. Das hat er sich in seiner langjährigen internationalen Karriere erarbeitet. Aber es sind eben seine Vorstellungen. Fortschrittlich, vielleicht. Aber vielleicht auch ein zu viel für den normalen Fußballer. Könnte ich mir vorstellen. Da kann man schnell mal den Einen oder Anderen überfordern. Sicher wollten wir alle (sind wir mal ehrlich) auch beim FC Bayern (schon) in dieser Saison den englischen oder wenigstens spanischen One-touch-Fußball sehen. Aber wie soll das funktionieren? Von jetzt auf gleich? Wie lange hat das bei Arsenal oder Barcelona gedauert? Eben. Das hat derJürgen wohl unterschätzt.
5. Viele von uns haben sicherlich mit Klinsmann eine neue Jugendwelle beim FC Bayern verbunden. Wieso eigentlich? Wegen der WM 2006? Wahrscheinlich. Aber Nationalmannschaft ist eben nicht FC Bayern. Erkannte irgendwann wohl auch er selbst. Kritisch wurde es nur, als es ins Gegenteil umschlug. Das hat mich persönlich auch stutzig werden lassen. Beispiel Thomas Müller. Super Spiel gegen Lissabon – und dann? Nix mehr. Ist er nochmal eingesetzt worden? Ich kann mich nicht erinnern. Stattdessen hielt er am – für alle offensichtlich – mehr als demotivierten Podolski fest. Schlimm.
So.
Das zu den Dingen, die mir „spontan“ eingefallen sind, was alles schlecht gelaufen ist. Bisher.
Aus meiner Sicht gibt es aber auch jede Menge Dinge, die für Klinsmann sprechen. Immer noch.
1. Der Saisonstart wurde holprig. Ribéry und Toni entweder verletzt oder im EM-Loch. Ebenso wie die deutschen Nationalspieler. Teilweise hatte Klinsmann nur eine Rumpftruppe in der Vorbereitung zur Verfügung. Die beiden ersten Spiele gegen Hamburg und in Dortmund nur remis, da ging’s mit der Kritik schon los. Hallo?
Dann die beiden überzeugenden Spiele gegen Hertha und den kölschen FC. 7:1 Tore, 6 Punkte. Nicht schlecht. Aber nicht gut genug, denn zwei, drei Fehler in Heimspiel gegen Werder und schon konterten uns die Bremer so dermaßen an die Wand, dass es weh tat. 2:5. Direkt im Anschluss ein 0:1 in Hannover und nur ein Last-Minute-3:3 gegen Bochum.
Krise. Boulevard in Position.
2. Anschließend aber eine Rückbesinnung. Auf alte „Tugenden“. Erfolgreiche Tugenden. Da lernte unser Trainer dazu. Die Folge: 8 Siege in 9 Spielen – inklusive dem Zauberspiel gegen Hoffenheim (schon vergessen?) – und der, nicht mehr für möglich gehaltene Ansturm auf die Herbstmeisterschaft. Für viele seiner Kritiker ist das wohl schon Lichtjahre her.
3. Zum Start in die Rückrunde gab es vor allem eine Ergebniskrise. Die Leistung in Stuttgart(!) und Hamburg war klasse. Vom Ergebnis kam nur im Pokal was Gutes dabei heraus. Dann die Spiele in Berlin gegen Köln und in Bremen, die uns einen sagenhaften Punkt einbrachten. Musste nicht sein. Es fehlte einfach die Durchschlagskraft, die Chancenverwertung. Aber kann Klinsmann da was dafür? Weiß ich nicht.
4. Muss ich über die Fehlentscheidungen gegen die Bayern in dieser Saison sprechen? Nein, Oder?
Klar. Klinsmann geht mir auch immer wieder mit seinen Phrasen auf den Geist. Die nerven oft. Und heftig. Aber darum geht’s doch gar nicht. Und ich muss ihn persönlich auch nicht mögen. Was am Ende dabei herauskommt ist wichtig.
Trotzdem lasse ich mir aber nicht einreden, dass ich eventuell meinen Verein nicht genug liebe, nur weil ich nach einem 0:4 in Barcelona nicht völlig durchdrehe und mit ’nem Messer zur Säbener Straße laufe. Übertrieben ausgedrückt.
Klar geht mir das nahe. Ich hasse Niederlagen. Egal ob 0:4, 1:5 oder 0:1. Aber – hallo? – es war der FC Barcelona. Meiner Meinung nach ist Barcelona 2009 w e s e n t l i c h stärker als 2006, als man die CL gewann. Sowas wie gestern habe ich noch nie gesehen. Ansatzweise vielleicht, als der FC Ribéry am Anfang der letzten Saison die Bundesliga aufmischte, aber sonst?
Und der VfL Wolfsburg? Die spielten wie aus einem Guss. Und hat keinen Druck. Die Bayern hingegen spielten in beiden Spielen mit ihrer B- oder C-Elf. Vor allem in der Defensive.
Was aber wiederum das Problem des Kaders aufwirft. Seines Umfangs, seiner Breite. Ok. Da gibt es mehr als deutliche Defizite. Ist dafür Klinsmann verantwortlich? Zum Teil. Aber eben auch Hoeneß und Co. Sicher hätte man bei Flamini oder Gattuso noch nachlegen, oder Jansen halten können. Wollte man aber wohl nicht. Ob aus Prinzip, oder weil man dann doch nicht überzeugt war? Wir werden es nicht mehr erfahren.
Wir werden ebenfalls erst später erfahren, ob jetzt Klinsmann oder das Boulevard gewinnt. Heute morgen, heute mittag, oder heute abend ist Klinsmann weder zurückgetreten oder entlassen worden. Entgegen der ständigen Wasserstandsmeldungen der üblichen Verdächtigen.
Wieso sollte man das auch tun? Könnte ein Nachfolger etwa gegen Barca im Rückspiel die Bayern zu einem 5:0 treiben? Achso. Iss klar.
Und ganz ehrlich. Dieser FC Bayern sollte bei diesem Restprogramm eigentlich von einem Regenschirm zum Titel getrieben werden können. Sollte.
Oder spielt das Team irgendwie schon gegen den Trainer? Weil er ihnen bisher zu weich, zu verständnisvoll war? Weil sie mal wieder lieber die Peitsche a la Hermann Gerland bräuchten, gar wollen? Klar.
Was sonst zu sagen bleibt?
Das es – Gott sei dank – noch Blogger und Bayern-Fans gibt, die ihren Adrenalin-Spiegel im Griff haben.
Danke.
Und jetzt fallt über mich her. 😉
Aus meiner Sicht völlig richtig, was du zu JK schreibst. Nur mit der Kritik an Magath zwischen den Zeilen bin ich nicht so ganz einverstanden.
Magath hat hier sehr stark begonnen, ist dann allerdings auch vom „Führungspersonal“ etwas von seinem bis dato gezeigten Stil abgebracht worden und näher an die Mannschaft ran gerückt. Das war das Problem.
Bei JK sehe ich das so ähnlich. Er hat zwar ergebnistechnisch nicht gerade stark angefangen, was du meiner Ansicht nach aber auch zutreffend begründest. Spielerisch ist das Bayernspiel unter ihm teilweise sehr attraktiv geworden. In der Offensive. Leider auf Kosten des Defensivverhaltens.
Dann hat auch er sich vom „Führungspersonal“ einbremsen lassen. Folge: Autoritätsverlust im Team, wie seinerzeit bei Magath.
Was die Sache noch schwerer macht: JK’s Verhältnis zu den weniger seriösen Medien. Die arbeiten ja bereits seit seinem Dienstantritt auf seinen Abschuss hin.
Stellt sich also die Frage, was tun? Ich bin dafür, bis zum 34. Spieltag bzw. 27.05. abzuwarten. Ja, ich weiß. Das mit Rom ist wenig realistisch. Aber ausgeschieden ist man nun mal erst, wenn man ausgeschieden ist. 😉
Dann gilt es nüchtern zu analysieren und den Kurs für die Zukunft unter Berücksichtigung der angestrebten Ziele und aller weiteren relevanten Umstände zu definieren. Passt das mit JK zusammen und traut man ihm die Umsetzung der Vorgaben unter den bestehenden Rahmenbedingungen zu, dann sollten wir die Zusammenarbeit fortsetzen. Wenn nicht, dann nicht. Wenn doch, müssen aber alle Verantwortlichen auch bedingungslos hinter ihm stehen und mitziehen.
Berücksichtigen muss man dabei dann aber wohl auch, welche sinnvollen UND machbaren Alternativen es zu JK überhaupt auf dem Markt gibt, die noch dazu der strategischen Kursbestimmung entsprechen. Das wird nicht leicht und nachdem hier von vielen Seiten schon mögliche – oftmals aus meiner Sicht eher UNMÖGLICHE – Alternativen in den Raum gestellt wurden, muss ich gestehen, dass ich mir da überhaupt nicht leicht tue. Eigentlich fällt mir im Moment sogar nur ein meiner Meinung nach geeigneter Kandidat ein, der auch frei wäre: Frank Rijkaard
nach dem ersten verpflichtungsschock, fand ich klinsmann eigentlich ganz ok. auch die neustrukturierungen an der säbener, mehr spezialisierte trainer etc. finde ich eigentlich ganz gut.
seine phrasen zum saisonbeginn waren allerdings klar das die zum boomerang werden weil die auch einfach schwachsinn sind.
trotzdem waren mittlerweile doch einige fehlentscheidung von ihm dabei die er wohl so auch nicht mehr treffen würde.
nach der letzten saison hatte er aber auch ein verdammt schweres erbe angetreten, weil da ja zumindest national fast alles perfekt gelaufen ist, der uefa cup war nun auch kein wirkliches ruhmesblatt wenn man in den letzten 4 spielen oder so nicht mal mehr einen sieg zusammenbekommt.
ich glaube auch unter hitzfeld währe diese saison nicht überragend gelaufen, wenn der in barcelona auch eine abwehr mit oddo und lell aufstellen müsste weiß ich gar nicht wie das besser laufen soll…
was mich an klinsi aber am meisten gestört hat ist das er nach dem schwachen saisonstart, wo er ja noch durchaus spielern aus der zweiten reihe eine chance gegeben hat, und den ersten kritischen worten des vorstands das praktisch eingestellt hat.
bis zu den diversen verletzungen hat ja dann praktisch die alte hitzfeld elf gespielt mit den selben wechseln wie letzte saison, dafür hätte es keinen neuen trainer gebraucht, andere spieler hatten eigentlich keine chance mehr. das hat sich dann wahrscheinlich gerecht als sich dann mal ein paar verletzt haben, weil dann spieler geforderten waren die davor komplett missachtet wurden…
und wenn die sich dann noch jede woche anhören dürfen das sie aber eigentlich ganz ganz nah dran sind und dann trotzdem woche für woche nur die selben spielen kann sich ja jeder ausmahlen das das nur leere phrasen sind.
@paule:
Ich kann mich mit vielem identifizieren was du sagst, aber in meinen Augen ist das grundlegende Problem, das Klinsmann zu einem Verein kommt und wirklich alles revolutionieren will. Als wenn vorher nicht professionell gearbeitet worden wäre.
Klinsmann wollte alles neuer ,besser , toller machen. Und dabei ist er gescheitert.
So etwas wie am Mittwoch hat es gebraucht, damit ihr mal klarseht (gar nicht in erster Linie du, Oliver, fand zumindest deine Beiträge zur CL erfreulich realistisch).
Wie du so schön schreibst: „Man vergisst so vieles in der Rückschau. Vor allem wenn man Argumente braucht um seine Meinung zu unterstreichen.“
Ich habe hier mal Anfang des Jahres, in der ‚Podolski-Debatte‘, sinngemäß geschrieben, dass die Nachwuchsarbeit der Bayern nur bis zur zweiten Mannschaft funktioniert und für die erste eher junge Talente für viel Geld von anderswo geholt werden als Spieler aus der eigenen Jugend. Wollte damals niemand so stehen lassen – heute schreibt das jeder zweite Kommentator.
Schuld an eurer Situation Stand heute sind alle Hauptprotagonisten zusammen: Klinsmann, Hoeneß, Rummenigge, die Spieler.
Schuld ist die Einstellung „wir sind die Bayern, wir haben das schon immer so gemacht, wir müssen uns von niemand was sagen lassen“. Ja, Klinsmann wollte Reformen, aber imho die falschen. Schuld ist „mir san mir“.
Ihr habt euch Stars gekauft oder die obige Einstellung den neuen Spielern eingeimpft – mit dem Ergebnis, dass jetzt alle Starallüren haben und denken, es ginge irgendwie schon von alleine. Und diese angesprochene Einstellung haben sowohl JK als auch UH als auch KHR. Selbstvertrauen ist wichtig, zuviel Selbstvertrauen kann in Selbstverliebtheit umschlagen. Das ist mMn der Hauptgrund für die Saison bisher: Ihr habt zuviele selbstverliebte Spieler!
guter bericht, trifft den nagel auf den kopf, letzte saison uefa cup st. petersburg unter hitzfeld war genauso schlimm, da voellig chancenlos. das wird aber von axel springer nicht erwaehnt.
Schuld ist “ Mir san mir“ ? . Oh Alter , die Schallplatte von den arrroganten Bayern nervt doch nur noch. Bayern hat sicher viele Probleme dieses Jahr, aber gesundes Selbstvertrauen , oder wie du es nennst Selbstverliebtheit, gehören ganz sicher nicht dazu. Ein bischen mehr “ Mir san mir“, etwas mehr Vertrauen in die eigenen Stärken und der FCB hätte diese Saison deutlich weniger Probleme.
Und die eigene Jugendarbeit ist doch erst unter Klinsmann so katastrophal geworden. Vorher haben es doch immer wieder Topleute aus der 2ten in die 1te geschafft.
Natürlich steht der FCB im Moment nicht gut da, aber das schlimmste ist , das jetzt ständig irgendwelche Anti-Bayern-Lobbyisten aus ihren Löchern kriechen und glauben , ihre Stammtischparolen die sie so seit Jahren mit sich rumschleppen, hätten plötzlich Wahrheitsgehalt.
„Vorher haben es doch immer wieder Topleute aus der 2ten in die 1te geschafft.“
Sorry, aber das stimmt ja mal gar nicht. Wenn überhaupt, dann haben Topleute aus der 2ten es in die 1te bei Hamburg, Dortmund und Co. geschafft!! DAS ist doch das nervige!
Oder sind Lell und Ottl Topleute?
Lahm hat es über Stuttgart in unsere 1te geschafft.
Rensing ein Topmann? Weiß nicht.
Schweinsteiger? Von dem erinnere ich mich an so viele gute Bayernspiele wie von Hargreaves allein in seiner ersten Saison in der 1ten.
Aber hier gehts ja um Klinsi:
Ich muss Paule voll zustimmen mit seiner Klinsmann Analyse. Auch ich habe mich gestern im Frust zu fatalistischen Äußerungen hinreißen lassen. Jetzt mit ner Nacht mehr bin auch ich der Meinung, es mit Klinsi bis Saisonende zumindest laufen zu lassen. Mit den Fehlern, die er gemacht hat, musste man zu Beginn so oder so ähnlich rechnen. Er ist halt kein erfahrener Trainer. Wussten alle.
Den HAUPTFEHLER, den ich ihm ankreide, ist die Zusammenstellung seiner Co-Trainer-Armada. Mit nem Mexikaner, der null Ahnung von Bundesliga hat, konnte das nicht gutgehen. Klinsmann hätte sich unbedingt einen kompetenteren „Jogi“ an die Seite holen sollen, dem er in Taktikdingen wirklich vertrauen kann. Bin mir sicher, dass viele taktische Fehler, die jetzt Klinsmann angelastet werden, mit nem fähigen Co an seiner Seite nicht passiert wären.
Und nochmal zu Magath:
Ich werde nie vergessen, wie wir uns alle über seinen „Stil“ und seine Methoden aufgeregt haben. Und ich bin heute noch der Meinung, dass die Mannschaft auch ohne ihn das Double geholt hätte.
Ich werde nie vergessen, wie beim Auswärtsspiel der Bayern in Schalke (das Spiel, wo der Schalker Fanboykott exakt nach 19.04 Minuten mit nem Tor für Schalke endete) MvB in der Kabine auf Magaths Anweisung „spielt taktisch klüger“ antwortete: „Trainer, welche Taktik?“
Ab da wünschte ich Magath zur Hölle und ich habe im Geiste eine Flasche Schampus aufgemacht, als dann Ottmar zurückkam.
Magath ist für mich das Letzte, auch menschlich, das sickerte damals immer wieder aus der Mannschaft nach draußen (redete ua mit dem damaligen Neuling Podolski in den ersten Monaten (!) KEIN WORT).
Fazit:
Klinsmann hat nicht die Spieler, um sein System umzusetzen. Er wird sie auch nicht bekommen.
Klinsmann wird sich jetzt mit dem Druck Meister werden zu müssen kaum noch trauen, Experimente mit Amateuren (Müller etc) zu wagen.
Der Verein muss auf Jahre davon abrücken, international was reissen zu können. Meiner Meinung nach ist es möglich, mit einem behutsamen Aufbau der Mannschaft TROTZDEM deutscher Meister zu werden Jahr für Jahr. Die Bundesliga ist eine schwache Liga, auch ein FCB im Umbruch muss hier in der Lage sein, trotzdem nationale Titel zu holen.
Haben alle diesen langen Atem (international in der CL nur die Gruppenphase überstehen wollen, national wenigstens einen Titel pro Jahr), könnte es in 5-6 Jahren mal wieder was mit der CL werden. Bis dahin aber bitte a) keinen Trainerwechsel, b) keinen echten Topspieler aus der Jugend mehr abgeben, sondern pro Saison mindestens 2 in die 1te Elf einbauen, c) keinen Fehleinkauf aus Südamerika mehr…, d) Lell, Oddo, Ottl, Schweinsteiger, Rensing, Toni verkaufen.
Lahm ist ein absoluter Topmann geworden , als er Teil des Münchener Ausbildungsprogramms war. Aber jetzt zu behaupten bei Stuttgart wäre er der Topmann geworden, ist doch Quatsch. Dieser damalige Kooperationsvertrag mit dem VFB ist doch Teil der Münchener Jugendarbeit gewesen.
Ottl, Lell und vor allem Rensing haben in meinen Augen das Zeug Topleute zu werden. Etwas mehr Geduld , bevor wir uns nachher wieder ärgern sie abgegeben zu haben.
Klinsmann wollte doch gar keinen “ Jogi“ mehr. Er hat doch viel zu viel Angst , das ihm im Erfolgsfall jemand etwas von dem Ruhm wegnehmen könnte.
Er leidet doch wie ein Hund drunter , das nach dem “ Sommermärchen“ alle geglaubt haben ,er sei nur der Motivationsonkel gewesen , während Jogi die wirkliche Trainerarbeit geleistet hätte.
Ich hab auch nur geschrieben, dass Lahm es über Stuttgart in unsere 1te geschafft hat. Von Topmann in Stuttgart habe ich nichts geschrieben.
Wie man nach dieser und letzter Saison noch der Meinung sein kann, Lell wäre ein Topmann in spe ist mir ein sehr sehr großes Rätsel…
Wenn das stimmen würde, mit Klinsis Problemen mit nem starken „Jogi“ an seiner Seite, würde bei ihm persönliche Eitelkeit über den Erfolg des „Projektes“ gehen. Kann ich nicht ganz ausschließen. Würde ich aber gerne…
@franck:
Weiss schon was du meinst. Ging mir auch nur darum klar zu stellen, das Lahm das Fussballspielen nicht in Stuttgart gelernt hat.
Und ganz ehrlich Franck, am Ende des Tages ist sich Klinsmann selbst der Nächste.
Ruhm teilen war doch noch nie seins. Wenn ihm jemand nicht den alleinigen Erfolg bescheinigt wird er doch gleich hysterisch. Ich bin auch der festen Überzeugung das er sich deshalb solche NO-NAME- Spacken als Co-Trainer geholt hat. Wenn der FCB jetzt Erfolg gehabt hätte , wäre niemand auf den Gedanken gekommen, das es nicht ganz allein Klinsmann Verdienst gewesen sei.
Ich finde es spricht in Deinem Artikel oben auch nicht viel für Klinsmann. Wenn man ihn richtig liest eigentlich nichts.
Anderen Trainern fehlten auch zu Saison-Beginn wichtige Spieler, oder diese kamen direkt von einem wichtigen Tunier.
Musst man nicht so auf die Tube drücken in der Hinrunde, weil teilweise die Mannschaft, teilweise Klinsmann mit ihren Fehlern zu viele Punkte liegen ließen?
Ich finde, das Wort Ergebniskrise als Begriff wenig zutreffend. Ist es nicht so, dass wir in dieser Saison 14mal mit 1:0 in Rückstand gegangen sind? Hat der Trainer reagiert? Eher nicht, oder nur auf Aufforderung des Vorstands. Ich finde das „Konzept“, welches keiner wirklich kennt, von Klinsmann deswegen nicht gut umgesetzt, da wir nicht taktisch variabel sind. Wir spielen zudem nicht mehr so klug und abgewichst, wie früher.
Ich will gar nicht zu Magath und Hitzfeld zurück. Beide haben viel erreicht und wurden nach Hause geschickt oder verabschiedet, weil man sie für nicht mehr gut genug erachtet hat. Bei beiden wusste man aber, was man an ihnen hatte.
Was ich möchte ist ein Trainer, der ein realistisches Konzept vertritt. Der junge Spieler fördert und diese dann auch in der Öffentlichkeit verteidigt und nicht wie Klinsmann, diese spielen lässt, um sie später als Alibi zu missbrauchen. Der zeigt, dass er das Spiel versteht, wie kaum ein anderer. Wir sind der Rekordmeister und haben den Trainer auf der Bank, der die haarsträubensten Fehler macht. Wir brauchen auch keine Titel zu gewinnen, (übrigens wurde das damals auch vom Vorstand gesagt, bevor man Magath entließ) wenn man eine Entwicklung sieht, wenn junge Spieler regelmäßig spielen, wenn wir uns taktisch weiter entwickeln. Aber die Spiele gegen Bremen, Wolfsburg und Barca zeugen von spielerischer und taktischer Dummheit; und das waren wahrscheinlich die Mannschaften, die dies spielerisch ausnutzen konnten, andere Mannschaften in der Bundesliga haben nicht diese Möglichlichkeiten.
Naja, ich will auch nicht zu lange schreiben. Aber eins noch:
Wer, wie Klinsmann, bei geschossenen Toren jubelt, als wären es die eigenen und bei Gegentoren betröpelt auf der Bank sitzt, den halte ich für charakterlich nicht den besten Trainer, den man haben kann.
Auf die Gefahre mich zu wiederholen. Das Problem des FC Bayern ist nicht Klinsmann. Oder zumindest nicht allein Klinsmann. Ob der tatsächlich ein guter Vereinstrainer ist, kann ich nicht beurteilen. Das Problem beim FC Bayern ist ein fehlendes übergeordnetes sportliches Konzept: WIE wollen wir Erfolg haben? Bei Barca, ManU, Liverpool, Arsenal, Chelsea erkennst Du auf dem Platz eine Philosophie. Die muss nicht schön sein, Chelseas oft plumper Kraftfußball ist im Grunde ziemlich häßlich. Aber er ist erfolgreich. Liverpool spielt ebenfalls keinen sonderlich schönen Fußball. In München habe ich den Eindruck fehlt die Fähigkeite, eine derartige Philosophie zu entwickeln und umzusetzen. In der Vereinsführung, nicht im Trainerstab. Aber wahrscheinlich gilt es als Polemik, so etwas zu sagen.
@Stefan wg.
„Aber wahrscheinlich gilt es als Polemik, so etwas zu sagen.“
Das sehe ich nicht so, davon reden wir hier doch schon die ganze Zeit (siehe z.B. Comment #1). Du hast es m.E. genau richtig formuliert. Ist aber wohl generell ein Problem im deutschen Fußball.
@Franck wg.
„Magath ist für mich das Letzte, auch menschlich, das sickerte damals immer wieder aus der Mannschaft nach draußen (redete ua mit dem damaligen Neuling Podolski in den ersten Monaten (!) KEIN WORT).“
Hat halt (bei Poldi) schneller als andere erkannt, wen und was er da vor sich hat. 😉
(Sorry, war jetzt polemisch und nicht wirklich ernst gemeint.)
@Stefan
Welches Konzept, welche Philosophie verfolgen denn ManU oder Chelsea? ManU hat zwischen 2003 und 2008 keinen Blumentopf gewonnen und unansehnlichen Fußball gespielt und das tut Chelsea schon seit Jahren, wenn das ein Konzept sein soll, ok?!?
Jetzt aber mal zum Kern des Problems: Ist JK als Coach noch haltbar? Von mir ein klares Nein. Viele wichtige Punkte wurden bereits angeführt. Hier noch mal meine persönliche Sammlung.
1) Die Qualität der Mannschaft hat sich im Vergleich zum letzten Jahr nicht verändert, die defensive schwimmt allerdings derart das sich das ein Trainer ankreiden lassen muss.
2)Falsche Wahrnehmung: Wir wollen international mitspielen, haben allerdings Spieler wie oddo, lell oder sosa rumlaufen. das ist schon im vergleich zur BL unterster durchschnitt.
3)Die Auswahl an Co-Trainern wurde bereits angesprochen, ein erfahrener und gestandener Co-Trainer wie bspw. beim HSV würde weiterhelfen.
4)MVB zum Capitano gemacht, dann auf die Bank verbannt und jetzt wieder Aggresive-Leader und mit einem 1 Jahres Vertrag vergütet. Mit Timo wird das in der nächsten Saison wesentlich geordneter aussehen.
5)Rensing, ein junger Keeper der seinen Fehler macht, Licht und Schatten hat. Nicht ganz untalentiert, an ihm liegt es sicher nicht. Im „wichtigsten“ spiel des Jahres ihn aber auf die Bank zu setzen ist für mich nicht nachvollziehbar. Damit machst du dich als trainer lächerlich und schlimmer noch angreifbar.
Ich erkenne unter JK kein taktisches Konzept, mir fehlt es an der richtigen Einstellung. Die defensive Arbeit der gesamten Mannschaft ist ne Katastrophe. Die Fehlentscheidungen von JK ziehen sich wie ein roter Faden durch die Saison. Und mal ganz ehrlich, wann habt ihr die bayern so schlecht gesehen wie gegen barca. Sorry, aber das sah aus wie ne andere Sportart und dafür ist nun mal auch der Trainer als sportliche Führungskraft verantwortlich.
Wie gehts weiter?
Grundsätzlich ist die Analyse gut und richtig.
Ein „Fehler“ fällt mir noch ein: er hätte entschiedener in die Personalpoilitik vor der Saison eingreifen müssen/können. Hätte erkennen müssen, dass
a) der Kader gesamt zu klein (Stichwort 4. Stürmer) und
b) in seiner Qualität nicht ausgeglichen (Stichwort linke versus rechte Seite)
ist.
Und nochmal kurz zur Vergangenheit:
Die „Phrasen“ von Hitzfeld waren ähnlich nervig, aus Analsysegesichtspunkten
war mir Magath am liebsten. Ist aber auch kein Kriterium, was die Jungs nach dem Spiel erzählen.
@Antikas: Zu deinen Gegenargumenten bzgl. Nachwuchsarbeit hat Franck eigentlich schon alles gesagt. Aber wie verblendet muss man denn sein um zu glauben, dass aus Lell noch ein Topmann werden kann?
Das ist genau das Problem, das auch noch einige andere bei diesem Verein haben. Du glaubst, bei euch sei prinzipiell alles richtig gelaufen und der Trainer sei an (fast) allem schuld, was falsch gelaufen ist. Anstatt mal über den Tellerrand hinauszuschauen, wie es andere Topklubs machen (z.B. Barca, das hat ja auch Franck anderswo schon ausgeführt).
Und kein Problem mit Selbstverliebtheit? Wenn Ribery einen Elfmeter gegen Lehmann in die Mitte lupfen will? Wenn Lucio gegen Barca glaubt, er könnte auch verletzt noch schnell genug zurücklaufen? Bei euch haben alle zusammen, Spieler, Trainer und Funktionäre, sich selbst bzw. die eigene Mannschaft überschätzt und gedacht, ihr hättet spielerisch gegen Barca eine Chance. Dann kommt eben so ein Auftreten heraus.
@nick: Wie borniert muss man den sein um einen so jungen Spieler wie Lell jetzt schon abzuschreiben?
Lucio hat sich mit Sicherheit selbst überschätzt. Selbstüberschätzung und Selbstverliebtheit ist aber nun mal nicht das gleiche. Im Prinzip finde ich Spieler wie Lucio super. Kämpfer die auch mal auf die Zähne beissen.
Wenn Ribery einen Elfmeter in die Mitte lupft ist das selbstverliebt?
Das haben ganz andere Spieler vor ihm auch schon getan. Bsp. Zinedine Zidane oder Christiano Ronaldo oder Ronaldinho. Ich kann jetzt nicht ganz nachvollziehen was daran selbstverliebt sein soll, wenn man versucht den Torwart auszugucken.
Und wie machen es denn andere Topclubs? Wenn du schon das Beispiel Barcelona bringst, muss man halt auch mal die finanzielle Situation sehen. Das ist ein Vergleich wie FCB-Cottbus. Barcelona hat , aufgrund der Tatsache das sie ihr Fernsehübertragunsrechte selbst vermarkten dürfen, über 100 Millionen Euro mehr zur Verfügung. Und das pro Jahr. Da kann ich über den Tellerrand gucken so viel ich will . Das Modell Barcelona ist, aufgrund der finanziellen Ungleichheit , ganz sicher nicht auf deutsche Verhältnisse übertragbar. Auch nicht auf den FCB.
Und das die Mannschaft anders spielen kann, hat sie bewiesen. Letztes Jahr , dieses Jahr. Nach der Gruppenphase war der FCB immerhin die erfolgreichste Mannschaft Europas.Für dich mag der Auftritt vielleicht andere Gründe gehabt haben. Für mich spielt die Mannschaft gegen den Trainer. Natürlich nur mein persönlicher Eindruck.
@Nick wg.
„Bei euch haben alle zusammen, Spieler, Trainer und Funktionäre, sich selbst bzw. die eigene Mannschaft überschätzt und gedacht, ihr hättet spielerisch gegen Barca eine Chance.“
Das stimmt natürlich schon irgendwo. Andererseits hast du auch gegen Barcelona immer eine Chance, du musst nur etwas anders auftreten und wesentlich besser spielen, als wir das am Mittwoch getan haben. Ich will jetzt nicht so vermessen sein und behaupten, dass es mit Klose, Lahm und Lucio viel besser gelaufen wäre, aber ein anderes Ergebnis wäre letztendlich wohl doch herausgekommen.
Was die Selbstüberschätzung betrifft, wird man ja nun in den verbleibenden Spielen der Meisterschaft und im CL-Rückspiel am Dienstag sehen, ob da wirklich mehr dran ist. Ich neige auch zu der Meinung, dass man sich von den guten Ergebnissen der CL-Vorrunde und im CL-Achtelfinale vielleicht etwas blenden ließ.
Aber: Ich war bei sämtlichen CL-Heimspielen dieser Saison im Stadion und bis auf das Match gegen Florenz, wo wir wirklich jede Menge Glück hatten, dass die Italiener so viel Pech hatten, habe ich stets eine spielerisch überlegene Bayernelf gesehen. Das 7:1 gegen Sporting lassen wir jetzt mal außen vor, denn da lag es mit Sicherheit auch an einem eher mäßig aufgelegten Gegner.
Ganz anders gegen Barca. Da war weder spielerisches noch kämpferisches Dagegenhalten zu sehen, Ausnahmen (engagiert, wenn auch limitiert m.E. van Bommel) bestätigen die Regel. Das hat mich dann doch etwas verblüfft, denn eigentlich sollte das 1:5 gegen Wolfsburg doch alle zur – wie du es nennst – Selbstüberschätzung neigenden Charaktere im Team auf den Boden zurückgeholt haben. Interessante Erfahrung, dass dem scheinbar nicht so war.
@antikas wg.
„Und das die Mannschaft anders spielen kann, hat sie bewiesen. Letztes Jahr , DIESES JAHR.“
Die letzten zwei Worte wollte ich schon lange mal von dir lesen. Erwischt. 😉
@thebigeasy:
LOL. Verdammt.
Nein, mal ernsthaft. Ich habe nie abgeleugnet das Bayern dieses Jahr auch schon Spiele gewonnen hat.:-)
Aber bei all meiner Kritik an Klinsmann habe ich das grosse Ganze im Auge.
Und ich bin nach wie vor der felsenfesten Überzeugung, das er der falsche Trainer ist. Jedenfalls für uns .
Englischen Medien zufolge ist der FCB übrigens an Arsene Wenger dran. Und angeblich sind sie bereit ihm verflucht viel Geld auf den Tisch zu legen und haben ihm auch namhafte Transfers in Aussicht gestellt.
Ich weiss aber nicht inwieweit die DAILY MAIL eine seriöse Quelle ist.
Muss Dir generell auch mit den meisten Aussagen auch zustimmen, Paule, und auch K1974 hat Recht, wenn er moniert, dass Klinsmann vor der Saison noch mehr auf Verstärkungen hätte dringen müssen. Gab ja gar keine.
Bei Lell glaube ich auch nicht mehr, dass es noch ein wirklicher Topmann werden kann, bei Rensing und Ottl habe ich aber noch Hoffnung. Es ist glaube ich aber als Problem nicht auf Bayern beschränkt, dass dem eigenen Nachwuchs nichts zugetraut wird. Hamburg und Wolfsburg zum Beispiel haben keinen Nachwuchsmann, der bei ihnen spielt. Über Hamburg habe ich vor Jahren sogar mal im Kicker nen Artikel gelesen, da stand drin, dass Alexander Laas (spielt inzwischen in … Wolfsburg?) der erste Nachwuchsspieler gewesen ist, der es seit 20 Jahren in die erste Hamburger Mannschaft als Stammspieler geschafft hat. Hat auch eine Rückrunde gut geklappt, als sie beinahe abgestiegen sind. Generell lassen wir in Deutschland die Jungen erst zu spät ran, da ist der Zug oft schon abgefahren. Bei Bayern ist aber auch das zusätzliche Problem, dass du unbedingt Erfolg haben musst, und Weltklassespieler kommen nicht so oft fertig aus der Jugend.
Ich bin mir auch nicht sicher, was mit Lahm passiert wäre, wenn er nicht nach Stuttgart ausgeliehen worden wäre. Er hat vorher bei Bayern kein (!) Bundesligaspiel gemacht. Trainer bei Bayern übrigens damals: Ottmar Hitzfeld, der der Jugend auch nur eine Chance gegeben hat, wenn es gar nicht mehr anders ging (Hargreaves).
Übrigens, der (meiner Ansicht nach zurecht) hochgelobte Herr Favre stand letztes Jahr mehrmals stark in der Kritik, weil sein System nicht richtig funktioniert hat. Vor ein paar Wochen habe ich Dopa geguckt, wo alle Hertha gelobt haben, dass sie ihm die Zeit gegeben haben, und im Satz danach moniert haben, dass das Klinsmannsche System nicht funktioniert (wobei ich, und da muss ich Antikas mal rechtgeben, so langsam nicht mehr sicher bin, ob es existiert). Trotzdem würde ich zumindest bis zum Ende der Saison warten, es sei denn, der dritte Platz gerät wirklich in Gefahr.
@Antikas: Ok, über Lell sprechen wir dann in fünf Jahren noch mal! 😉
In Sachen Jugend- und Nachwuchsarbeit ein bisschen das Modell Barcelona zu kopieren, würde nicht so viel kosten, dass es sich die Bayern nicht leisten könnten. Da fehlt es bei euch jedoch mMn schon am entsprechenden Scouting.
Die „Daily Mail“ ist eher keine seriöse Quelle, aber auch unabhängig davon: Welchen Grund sollte Wenger haben, von Arsenal nach München zu kommen?
@TheBigEasy: Das Problem ist halt, einschätzen zu können, wo genau man steht. Natürlich können die Bayern in der CL mithalten, bis ins Viertel- oder sogar mal Halbfinale. Gegen Barca hättet ihr mMn jedoch nur ein besseres Ergebnis erzielen können, wenn sich alle bewusst gewesen wären, dass ihr eigentlich keine Chance habt. Wenn alle extrem konzentriert gewesen wären, hätte es vielleicht zu einer knapperen Niederlage gereicht. Natürlich ist NORMALERWEISE Selbstvertrauen gut, aber gegen einen übermächtigen Gegner kann zuviel davon schädlich sein.
@nick: Also das der FCB nicht irre viel Geld für 8bis12jährige ausgiebt , finde ich schon mal recht sympathisch. Es gab glaub ich auch grade ein Gentlemans Agreement unter den Topclubs , sowas in Zukunft zu unterlassen.
Scouting: Um es mit den Worten des grossen Rudi Völler zu sagen : “ Gute Scouts muss man auch erstmal bezahlen können.“ Da sind wir dann doch wieder beim finanziellen Ungleichgewicht. Vor der Finanzkrise hatte Chelsea 30 Scouts weltweit im Einsatz, jetzt noch 15. Ich weiss gar nicht wie viel es bei Bayern sind.
Welchen Grund sollte Arsene Wenger haben nach München zu kommen? Da fallen mir spontan 5,6 Millionen Gründe ein.
Danke Paule für die treffende und nüchterne Analyse. Ich mag (auch trotz der schwierigen Phase) Klinsmann, vielleicht gerade wegen seiner kritischen Haltung zum Boulevard, und hoffe (ohne es begründen zu können), dass er es noch schafft.
Was mir diese Saison noch als Handschrift von Klinsmann aufgefallen ist, ist, dass Spiele, die gut laufen, auch durchgezogen werden, dass damit mal ein 5:1, 7:1 rauskommt. Bei Hitzfeld wurde nach einem 2:0 gerne mal ein Gang rausgenommen.
Bei der aktuellen Situation sehe ich die Gründe nicht nur bei Klinsmann. Die Parallelen zu den letzten 2 Trainern sind ziemlich offensichtlich: Bei keinem wurden viele Nachwuchskräfte eingebaut, alle drei wurden früher oder später vom Vorstand geschwächt (Stichwort: Mathematik). Jedesmal standen am Ende unterirdisch Ergebnisse und Leistungen auf europäischer Bühne.
Daher sehe ich die Troika Rummenigge, Hoeness, Beckenbauer als stark mitschuld an der Krise. Ich habe das Gefühl, dass die keinen Trainer in Ruhe arbeiten lassen. Und, wie Stefan richtig bemerkt hat, scheinbar keine Philosophie, wie man auf Lange Sicht in Europas Spitze vorstoßen kann. Die Idee, mit (vergleichbar) wenig Investitionen schönen Fußball zu spielen und gleichzeitig Barca und Co anzugreifen scheint nicht zu funktionieren.
PS: Eigentlich haben wir ja das Ziel in der CL erreicht: Viertelfinale.
Danke an @Stefan und @Jochensen für die Antworten. Beide haben mir die Worte aus dem Mund genommen, so daß ich mich zurücklehnen und weiter mitlesen kann 🙂
@Antikas: Also für Nachwuchsarbeit und Scouting habt ihr angeblich kein Geld, aber 5,6 Millionen jährlich für Wenger wären ok? Das passt doch hinten und vorne nicht zusammen. Das Netzwerk und die Akademie von Barca sind auch nicht von heute auf morgen entstanden.
Im übrigen ist Wenger wohl nicht auf euer Geld angewiesen. Der kann es sich leisten, noch andere Gedanken einzubeziehen.
@Stefan
Doch. Wir hatten eine Philosophie. Eine sehr erfolgreiche sogar. Unsere war ein extrem unaufgeregter, ruhiger Ergebnissfußball vorgetragen wie eine Maschine mit dem Hang zur puren Hässlichkeit und vernab jedes Spaßfußballs.
Viel hin und her, mal viel zurück, immer wartend, wartend, wartend, bis der Gegner 1x nicht aufpasste und dann zuschnappend.
Der kam abhanden als man plötzlich nur noch den Hurra-Fußball lobte, die Ergebnisse oder die Teams die danach spielten als zweitrangig abtat. Also in etwas mit den Bremer Vize-Meister-Zauber.
Plötzlich musste alles spektakulär sein, schnell, viele Tore, bedingungslose offensive.
Und dafür hat man jetzt einen Trainer geholt der eine solche Philosophie verfolgt.
Dass eine solche nicht zwingend im ersten Jahr fruchtet sollte jeden klar sein.
Auch Barcelona hatte magere Jahre bis zum Wunderteam in diesem Jahr. Auch Chelsea hatte trotz Millionen-Ausgaben seine bitteren Momente, Pool, Arsenal sowieso.
Es ist immer ein Auf und Ab und eine komplett geänderte Philosophie erfordert Zeit, Geduld und vor allem Geld.
Die ersten beiden hast du nur arg begrenzt wenn du Bayern München heißt.
Das letzte Jahr darf man nicht großartig bewerten. Das war die Franck und Toni – Show. Toni wusste keiner zu verteidigen, an Franck traute sich gleich gar keiner ran zumeist und ein Zé war allen unheimlich und man hatte noch Angst vor einem vB und keine Ahnung ob dieses mal plötzlich ein Schweinsteiger oder ein Altintop vielleicht die Entscheidung bringen könnte.
Das ist nach einem teuren Umbruch immer mal möglich, zwar nicht die Regel, aber durchaus öfters der Fall.
Ob Klinsmann der richtige Trainer für eine andere Philosophie, für einen anderen Fußball ist, steht in den Sternen, aktuell eher in deutlich mit Wolken verhangenen Sternen. Muss er nicht sein. Vielleicht ist er zu extrem, vielleicht auch noch viel viel zu jung für so etwas, vielleicht auch viel viel zu unerfahren.
Aber von heute auf morgen geht mal gar nix.
Auch bei einem anderen Trainer der eine andere Philosophie als die Bekannte verbreiten möchte gibt es Rückschläge, zumal man mal festhalten muss, dass diese Philosophie des Hurra-Fußballs nichts für den FC Bayern ist. Gegen 11 Verteidiger kannst du nicht Hurra spielen. Ergebnis ist dann meist ein Konter, anzusehen in einer herrlichen Vielfalt dieses Jahr.
Das kann ein Bremen spielen wenn die Gegner glauben mitspielen zu können. Nicht der FCB. Wie schwer es für einen solchen Stil ist zeigt doch Bremen in diesem Jahr. Die Gegner haben mehr Respekt, man wartet lieber erstmal und macht erstmal hinten zu. Aus die Maus für Hurra.
Hoffenheim konnte es 1ne Vorrunde lang spielen, dann kannte man den Stil, man hatte Respekt, man wartete lieber, Aus die Maus für Hurra.
Also wohin in Zukunft? Ergebnissfußball muss wieder her. Bis zu einem gewissen Grad. Obs Klinsmann erkennt und schafft weiß ich nicht. Aber er muss zurück zu uns. Dann muss phasenweise und langsam das Tempo dieses Fußballs erhört werden. Man kann auch schnell hinten rum schieben und die Gegner am laufen halten. Und dann. Letztenendes, muss die spielerische Klasse mit Geld in Form von Spielern bezahlt werden.
Erst dann kommt der One-Touch nach vorne, erst dann der Versuch diagonal.
Zu der Jugenddiskussion sage ich jetzt nichts. Was nicht immer alles für ein Mist glorifiziert wird. Wo hat denn der BVB eine tolle Jugendarbeit? Die ist so toll, die kaufen dann Jugendspieler der Bayern. Wie großartig ist denn die Jugendarbeit von Arsenal? Nur weil da vornehmlich junge Spieler spielen kommen die noch lange nicht aus der Jugend von denen. Barca ist ein anderes Thema, aber der Rest? Bitte schaut euch mal um.
Und dann kommt noch hinzu, dass diese künftigen Superstars auch mit einer nur sehr sehr geringen Erfolgsquote bereits früh „gekauft“ werden. (Milan und den deutsch/russischen 10er aus Stuttgart?)
Und wenn da ein Spieler die Wahl hat zwischen Barca, Real, ManU, Arsenal, Milan und den Bayern….tja…..einen gewissen Stellenwert der Liga will man dann nicht vergessen..
Also. Halten wir fest. Es ist nicht Klinsmanns Schuld, er ist aber auch nicht unschuldig. Er hat seine Fehler gemacht, diese waren zu erwarten. Die taktische Note fehlt noch deutlich, dass gründet auch im Zwang wieder zum alten System zurückzukehren, da die Mannschaft noch die Alte ist.
Die Hatz und das verkennen des solchen, bzw. das aberkennen der Gründe, ist eine reine Sache der Presse und die findet dann selbst beim Anhang der Bayern guten Nährboden weil eben Klinsmann in München nie sehr beliebt und höchsten geduldet war, ja bei der WM sogar gehasst wurde.
Klinsmann kann es nach wie vor schaffen, wenn er nicht aufhört zu reformieren, diese Reformen aber seichter macht.
Schaffen wird er es dieses Jahr nicht mehr. Da muss jetzt die Meiterschaft her. Irgendwie erduselt, mit altem System, mit alter Philosophie. Schafft er das mit mehr Glück als Verstand dann hat er für nächstes Jahr die Zeit und auch den nötigen Vorlauf auf den Platz zu bringen was versprochen wurde. Schafft er es nicht wird eben ein neuer Trainer kommen und die Philosophie entweder mit kleinen Änderungen fortführen oder wieder zurückfinden zur „alten Philosophie“.
Wir können uns jetzt alle auf die Arme stellen und mit den Füßen wackeln. Wirs daran nichts ändern, dass diese Jahr nicht gezaubert wird wie letztes Jahr und im übrigen auch letztes Jahr nicht konstant gemacht wurde.
Aber wir sollten nie die Gründe vergessen warum was so ist, wie es ist. Alles hat seine Gründe und die gründen seltenst nur in einer Person, egal ob man die mag oder nicht.
@Nick wg.
„Also für Nachwuchsarbeit und Scouting habt ihr angeblich kein Geld, aber 5,6 Millionen jährlich für Wenger wären ok?“
? Den Zusammenhang versteh‘ ich nicht. Die Bayern haben neben dem VfB und mit Abstrichen Hertha die beste Nachwuchsarbeit in Deutschland und kein anderer deutscher Club steckt wohl so viel Geld in dieselbe wie wir. Das Problem ist doch der erfolgreiche Einbau von Talenten in den Profikader. Das benötigt Zeit, verbunden mit Durststrecken und diese Zeit gibt es derzeit hier (leider) nicht. Ein Jahr ohne Titel scheint ein verlorenes Jahr zu sein und da liegt der wahre Hund begraben.
Wg. Wenger: Er wäre ein Traum, wird aber nicht kommen. Warum sollte er auch? M.E. bleibt er bis nach der WM bei Arsenal und wird dann französischer Nationaltrainer. Darin sieht er vielleicht noch eine Herausforderung.
Wenger wird wohl kaum Nationaltrainer. Ihn interessieren Länderspiele auch nicht.
Und komisch dass alle hier Wenger loben. Der hat vier Jahrte lang keinen Titel mehr geholt.
Dass könnte sich kein einziger Bayerntrainer leisten. Überhaupt, vier Jahre am Stück Bayerntrainer sein. Sowas wie Kontinuität würde auch helfen eine so genannte Philosophie zu entwickeln…
@David
„Wenger wird wohl kaum Nationaltrainer. Ihn interessieren Länderspiele auch nicht.“
Quelle, insbesondere zu Satz 2?
Es liegt an allem – ich würde zu den genannten Aspekten auch noch den Verlust von Spielern mit Bayern-Gen in den letzten Jahren (Kahn, Scholl, Brazzo …) hinzuzählen – aber nicht am Geld. Weil hier immer Quellen gefordert werden, verweise ich einfach auf folgenden Link:
http://www.handelsblatt.com/jo.....ch;2150626
Natürlich ist Klinsi schuld. Das Spiel am Mittwoch war der Offenbarungseid. Ich geh seit 1974 ins Stadion, habe schon viel Mist gesehen, u.a. unter Ribeck und Lerby. Aber das war das schlechteste Spiel der Bayern, das ich jemals gesehen habe. Letzte Saison gegen Zeniz das war Kinderkram dagegen. Das war unfassbar. Aber die Gründe sind folgende: Um solche Spiele zu bestehen wie gegen Barca braucht man als erstes mal Ordnung in der Mannschaft. Keiner wußte wo er hinlaufen sollte. Ordnung bekommt man aber nicht, indem man alle vorhandenen Strukturen in der Mannschaft und im Verein ändern bzw. niederreißen will. Angfangen bei MvB, der erst mal auf die Bank gesetzt wird. In der Abwehr herscht überhaupt keine Ordnung. Van Buyten war top drauf hat nicht espielt. dann war micho weg, danach nur grotesk schwach. Kroos wird nie gebracht, auch nicht Breno, weder in Top-spielen,verständlich,aber auch nicht gegen Bielefeld,wo sollen die ihre Spielpraxis herbekommen, wenn nicht in solchen Spielen.? gegen Barca? Der eine geht weg, dann jammern wieder alle, daß bei bayern keine Nachwuchstalene gefördet werden. ja warum läßt der Klinsi sie denn nicht spielen? Schlimmer als Lell und Ottl kanns nicht werden. Das nächste ist, der Klinsamnn demontiert doch die eigenen Leute. Was soll aus dem Rensing noch weden? Der ist verbrannt, super Selbstvertrauen eingeimpft. Abgesehen davon, daß die Maßnahme taktisch und psychologisch völlig verkehrt war. Sowohl für den Rensing, als auch für die Abwehr, die jetzt, im wichtigsten Spiel des Jahres plötzlich einen neuen Torwart reingestellt bekommt, wegen der Ruhe, die Butt ausstrahlt. ja war denn Rensing hektisch? Dann sind natürlich Die Rummenigges und Hoeneß schuld. Was hat die denn geritten, als sie den Klinsmann geholt haben. Ich möchte einen Grund hören, wieso ausgerechnet ein Mann, ohne jegliche Erfahrung in einem Klub, in dem natürlich immer irgendwelche Leute querschießen und reinreden, insbesondere bei Bayern, den Verein weiter bringen könnte. Mit welchen Methoden, mit welchen Mitteln? Was ist denn bis jetzt dabei rausgekommen? Von welchen Visionen hat der gesprochen? Es war schlichtweg kein anderer auf dem Markt. Glaubt hier einer wirklich, daß Wenger herkommt? In diese Bundesliga? Zum Rummenigge, der dann mal sagt, jetzt müssen aber andere Leute aufgestellt werden? Zum Beckenbauer, der sagt, der Lahm kann nicht flanken und der soll mal links schießen trainieren. Der läßt sich nicht reinreden. Was soll der mit Lell anfangen, der keinen Ball stoppen kann.Oder mit Oddo, der von Henry nicht nur ständig überlaufen wird – normal – sondern auch noch klasse verteidigt wird? Tatsache ist doch, daß der sofortige Rauswurf von Klinsmann ein Gesichtsverlust für die Führungsriege ist. Ferner kann doch kein Mensch mehr hören, was die immer quatschen, wo der Verein eigentlich hingehört und dann aber sagen lieber, mit drei Stürmern als mit einem Poldi der so ein Theater macht. Daß sich mal einer verletzen könnte, gibts ja bei Bayern nicht. In der Transferpolitik ist überhaupt keine Linie zu erkennen.Nächstes Jahr wirds dann der Baumjohann richten,für den UEFA-Cup reichts dann wohl auch mit diesem Kader. Vielleicht sollte man sich ja von dem Gedanken, oben mitspielen zu können, verabschieden. Dann aber mit Würde und nicht mit Phrasen.
Ich glaube, der Bundesliga fehlt generell der Mut, auch mal Trainer länger Zeit wirken zu lassen ohne dass sie optimale Ergebnisse einfahren. Dabei zeigt die Diskussion, (so wie ich sie hier eben überflogen habe) dass gerade Trainer mit langem Atem geschätzt werden – allerdings nicht bei den Bayern.
Klinsi hat sich mit dem „jeden jeden Tag ein Stück beser machen“ ein veritables Eigentor geschossen, keine Frage. Aber hat er so unrecht? Sollte das nicht das Ziel eines jeden Verinstrainers sein? Hat nicht gerade Philipp Lahm gezeigt, dass es sich lohnt, jungen Spielern die Chance und Zeit zu geben, in eine verantwortungsvolle Position aufzurücken? Hat nicht gerade der – auch von mir viel gescholtene – Bastian Schweinsteiger „neben dem Platz“ gezeigt, dass er gereift ist?
Der einzige wirklich stagnierende Bayern-Spieler derzeit ist Lukas Podolski. Die andern haben auf die ein oder andere Weise durchaus eine Weiterentwicklung gezeigt wenn sie fit waren. (Bis auf Lell, der es eben (gerade taktisch) nicht besser kann (anscheinend))
Ich bin und bleibe Klinsi-Fan. Buddhas machen nicht alles anders. Aber sie zeigen ,dass ein frischer Wind weht. Gerade die Bayern können den vertragen.
Im DFB-Pokal KANN man gegen Leverkusen schonmal ausscheiden. Gegen Barcelona KANN man schonmal verlieren. Klaro, die Art und Weise war in beiden Fällen schmerzvoll. Aber die Champions League für nächste Saison ist weiter drin und machbar.
Insofern glaube ich, die Bayern täten gut daran, ihn und sind Team machen zu lassen.
Ottl ist nicht so schlecht wie ihn viele (auch Du) machen. Wenn wir einen konkurrenzfähigeren Sturm hätten (nächstes Jahr wird’s besser, auch wenn ich mir einen gestanderen Stürmer 4 wünschen würde), wenn auch die rechte Abwehrseite stark ist und das Spiel nicht über links laufen MUSS, dann ist das Halbfinale der Champions League drin. Jetzt wäre es eine Sensation gewesen.
Insofern: Geduld haben. Andere Vereine (die vielleicht auch gar nicht anders können), zeigen, dass es sich lohnt, einem Trainer Zeit zu geben, seine Philosophie durchzusetzen.
Denn das ist doch der Unterschied zwischen den echten Spitzentrainern und den Neururers dieser Welt: Die einen können mit einem vorhandenen Kader relativ greifbare Ziele (Klassenerhalt) erreichen, die anderen schaffen über Jahre eine schlagkräftige Truppe, die auch große Titel gewinnt. Hitzfeld war auch nicht im Jahr 1 die Macht in allen Wettbewerben.
So bitter ein desaströses Ausscheiden ist: Es ist kein Weltuntergang. Das Viertelfinale der Champions League ist für Mannschaften wie den HSV, Schalke oder Bremen ein Traumziel. Die Bayern haben es geschafft.
Wohin kann es noch gehen wenn man hier kontinuierlich weiterarbeitet?
Just my 2 Cents.
@nick:
Ich sagte nicht das wir kein Geld für Jugend und Scouting haben , nur halt deutlich weniger als andere europäische Topclubs.
Und mit 30 guten Scouts kann man wesentlich mehr potenzielle Talente sichten als mit 3 Scouts.
natürlich ist die aussage nicht falsch, aber dumm. er macht sich damit eben sehr einfach angreifbar. das ziel die spieler besser zu machen wird wohl so ziemlich jeder trainer haben…
ich weiß nicht warum er das als große neuerung anführt, an der er sich dann eben auch messen lassen muss.
Natürlich kann man im Viertelfinale der Champions-League ausscheiden, aber nicht so. so kann man ncht auftreten, das ist nicht drin. Das wäre mit Kahn und Effenberg nie passiert. Wenn man Pech hat, bekommt man im achtelfinale Liverpool und scheidet aus, aber man schießt aufs Tor und spielt nach vorne. so darf man sich nicht vorführen lassen. Die sind total verunsichert, das kann der Klinsi nicht mehr reparieren, das hat er verbockt.
also im großen und ganzen bin ich konform mit dem, was der blogschreiber hier erwähnt hat!!! ABER die diskussion um klinsmann find ich mal sowas von ÜBERTRIEBEN, ich les überall nur klinsi doof, klinsi an allem schuld, DAS IST MIR ALLES ZU EINFACH und passt nunmal zum menschen, denn der macht es sich ja bekanntlich einfach! Keine frage, klinsmann hat garantiert fehler gemacht, ABER ER STEHT DOCH NICHT AUF DEM PLATZ!!!MIR FEHLT DIE DISKUSSION UM DIE MANNSCHAFT, denn bei ihr spürt man regelrecht, wie einige nicht it klinsi klarkommen und gegen ihn arbeiten!!! DAS SIND DOCH ALLES FUßBALLPROFIS UND VERDIENEN MILLIONEN, SPIELEN JEDEN TAG FUßBALL UND DANN KOMMEN SOOOO SPIELE RAUS, DIE GANZ KLAR AN ARBEITSVERWEIGERUNG GRENZEN!!!!!!!!!!!!!!!!!!! ich habe noch eine erklärung für das „schlechte“ spiel meiner bayern. VERKAUFT BITTE LUCA TONI UND FRANCK RIBERY, denn mit beiden sind wir in dieser saison so ausrechenbar, das ist nicht mehr normal, alle mannschaften wissen, nach einer gespielten saison, wie man diese aus dem spiel nimmt. mir ist aufgefallen, stehen beide nicht auf dem platz, gibt die mannschaft besonders gas und hat in dieser saison die besten spiele gemacht, denn so sind sie unberechenbar. ich wünsch mir wirklich, dass das mit A.Hleb klappt, dann geht ribery zu barca, hleb kommt zu uns und wir bekommen noch 30 mio für franck. bitte versteht mich nicht falsch, in meinen augen ist ribery einer der besten 5 fußballer der welt, aber menschlich geht der mal gar nicht, genauso wie luca toni, man, man, was ne diva der typ ist, nur bla bla und auf dem platz nur fallen lassen. wie oft hab ich mir die kehle wegen dem wundgeschriehen, WEILDER TYP EINFACH IMMER ALLES ALLEIN MACHEN WILL… HAT MAN DAS VON EINEM CARSTEN JANCKER GESEHEN? N E I N!!!!!!!!!! und vom spielertyp sind sie ähnlich… ein ribery moppert, dass wir kene stars/verstärkung kaufen und promt spielt er nicht gut, achtet mal drauf… ;))
ACHJA, HIER FEHLT NOCH WAS EINDEUTIGES ÜBER KLINSMANN: er war der einzige trainer der bayern, der OHNE WUNSCHSPIELER angekommen ist, „denn er wolle alle besser machen“ wie wär es wohl ausgegangen, wenn er und uli nochmals geld in die mannschaft gepumt hätten? ein MAGATH hat ne komplett auf und für sich geschnittene mannschaft aufgestellt, da ist das doch kein wunder, das wolfsburg da steht, wo er steht, reden wir mal nächstes jahr drüber;, wenn wolfsburg auf DREI hochzeiten tanzt.
ACHJA; SCHMEISST DIESEN RENSING RAUS, DAS GEHT DOCH MAL GAR NICHT, WIE KANN DER SICH VOR DEN MEDIEN AUFBAUEN UND KLINSI ÖFFENTLICH BLOß STELLEN??? WAS BILDET DER SICH EIGENTLICH EIN, SCHEINBAR MUSS MAN IHN AN SEINE ZAHLREICHEN FEHLER IN DIESER SAISON ERINNERN, DER STELLT SICH AN WIE EIN EINER VON DEN BAMBINIS *kopfschüttel*
Nur noch ein kurzer Nachtrag der SZ:
„Modernisieren wollte sich der FC Bayern – doch jetzt ist er völlig aus der Mode.“ http://tinyurl.com/dmr85e
@ Big Easy,
I’m sorry. Das besagte Interview fand imo zu EM 08 Zeiten statt. Konnte es aber in meiner Arsenalbayern mailingliste nicht mehr finden.
Wenger ist halt einer der die möglichst besten Kicker beisammen haben will, unabhängig von deren Nationalität.
Übrigens, ich stell mir gerade das Bildgeschrei vor wenn nur noch ein einziger Deutscher bei Bayern spielen würde. Auf so was würde eine Wengerverpflichtung wohl hinauslaufen. Wobei ich eh bereit bin einen Besen zu essen, wenn Wenger tatsächlich mal kommen sollte.
Etwas schmerzhaft ein Kommentar Beckenbauers, indem dieser erzählte, dass ein Hiddink mal als möglicher Bayerncoach im Gespräch war. Gut, war nur ein Golfspielgespräch zwischen dem Kaiser und Hiddink selbst, aber vielleicht sollten so auch wieder Entscheidungen getroffen werden…
Bezüglich Scouting, da gab es kürzlich ein schönes Interview auf 11 Freunde:
http://www.11freunde.de/bundes.....beobachten
@David
Hab‘ auch nur gefragt, weil ich dasselbe schon mal zu WM 2006-Zeiten über ihn gelesen habe. Irgendwann später hat er dann aber mal Domenech recht heftig kritisiert. Da war dann mein Eindruck, dass ihn die Equipe Tricolore doch noch reizen könnte.
Aber egal, ich kann mir jedenfalls auch nicht vorstellen, dass er von Arsenal zu Bayern wechseln würde. Hiddink, ja das wäre einer gewesen, aber dafür dürfte es jetzt zu spät sein. Ich gehe davon aus, dass der bei Chelsea bleibt. Wenn es denn zu einer Trennung von JK kommen sollte, wäre Frank Rijkaard mein Wunschkandidat.
ich habe an anderer stelle bereits bekundet, dass ich nicht die lösung alleine darin sehe, klinsmann möglichst schnell zu feuern.
was mich aber in der diskussion um klinsmann, die über weite teile der saison mit einem pro und contra verhältnis von 50:50 geführt wurde, ist, dass die klinsmann-befürworter kaum greifbare argumente bringen:
verletzungspech, unerfahren als trainer, umbrüche brauchen zeit, die führungsetage mischt sich ein, kein gutes spielermaterial, …
dem muss man die ganz einfache frage entgegenstellen: was ist unter klinsmann besser geworden? was ist der tatsächliche effekt all dieser „erneuerungen“? was er denn so reformiert, dass man es als außenstehender erkennen kann? wo ist klinsmanns handschrift als trainer?
ich weiß es nicht und es konnte mir bisher auch niemand nachvollziehbar erklären.
@Die Dreizehn: Du verwechselst Konzept mit Attraktivität. In Deutschland gilt generell nur als Konzept, was schön daherkommt. Chelseas Konzept zum Beispiel basiert im Grunde auf nichts anderem als schierer körperlicher Kraft. Das ist nicht schön, aber erfolgreich.
@Antikas: Das Problem ist doch nicht, dass ihr kein Geld für bessere Scouts und noch mehr Nachwuchsarbeit hättet, das habt ihr schon – der FCB ist schließlich ein finanziell gesunder Verein, der i.d.R. Gewinne macht, und außer den Top 2 aus Spanien und den Top 4 aus England (wobei die teilweise hohe Schulden haben) gibt es meines Wissens keinen reicheren Verein in Europa; in Italien sitzt das Geld auch nicht mehr so locker.
Ihr hättet das Geld schon, die Frage ist eher, ob ihr die Geduld habt, so ein Nachwuchs-Konzept umzusetzen. Da ist es natürlich leichter, mal eben 5,6 Millionen für einen Startrainer wie Wenger auszugeben (in Gedanken natürlich, denn er wird sowieso nicht kommen).
@Nick
Welcher Topverein hat denn bitte diese Nachwuchskonzept und die Zeit dazu? Würde mich jetzt wirklich mal interessieren. Bei uns spielten am WE gegen Frankfurt sogar 2 echte Münchner von Anfang an.
Arsenal, was immer wegen der so tollen Jugendarbeit genannt wird, dürfte als Beispiel wohl gänzlich wegfallen. In den letzten 4 Jahren haben die mit ihrer tollen Jugendarbeit mal knapp für 120 Millionen Euro eingekauft. Wen kennst du dort aus der „Jugend“?
Bendtner, einen Ersatzspieler (kam 05/06 von der Jugend) und dann?
Sagen dir die Namen Barazite, Wilshire, Hoyte, Kierean Gibbs, Rodgers, Randall, Lokando, Steer, Simpson, etc. was?
Nicht? Das ist die Jugendarbeit die dort aus den eigenen Reihen kam.
Oder natürlich Barcelona. Der Verein mit der wohl besten Jugendarbeit der Welt. Der Verein, der Stars wie Messi (in jungen Jahren in die Jugend geholt) oder Inesta, Krikic (soll nach der Saison verliehen werden weil er weder Einsätze noch einen Fuß auf den Boden bekommt) und Co rausbrachte. Der Verein der dieses Jahr satte 90 Millionen auf dem Transfermarkt investierte, in den letzten 4 Jahren knappe 200 Millionen und nimmt man das 5te Jahr noch dazu satte 280 Millionen.
Die neben den genannten Stars Topspieler raus bringt wie Busquets, dos Santos, Crosas, Botia, Espasandin, Rudea, Olmo und Co.
Ich tuh mich leicht wenn ich extremst Millionen in die Jugend pumpe, für Unsummen 15jährige samt kompletter Familie in wahren Horden zusammenhole und dann die Handvoll der Besten die es in einem Jahrzehnt schaffen in eine Mannschaft einbaue die mich zudem mit zusammengekauften Stars spicke. Wenn ich für einen Caceres, Hleb und Keita mal eben 45 Millionen hinlege um mich in der Breite zu stärken und dann mal eben 32 Millionen für den gewünschten Außenverteiger übrig habe. Wenn ich meinem Jungstar Messi 2 Spieler von „Außerhalb“ für 45 Millionen dazu stelle wie Henry und Etoó
Konzeptfußball? Natürlich. Das System, was Barca spielt ist einmalig. Aber bitte bleibt mal auf dem Boden. Das Konzept lies man sich schon 1-2 Euro kosten und baute es nicht ab der F-Jugend auf.
Den einzigen wirklich Konzeptfußball von der Jugend raus spielte das Ajax von früher die aus der Not eine Tugend machten und jedes Jahr wirklich eine Latte an Stars in die erste Mannschaft integrierte bis diese teuer verkauft wurden.
Konzeptionell spielt ein Lissabon, ein Porto. Aber kein Barcelona, kein Arsenal.
Ich hoffe ich muss jetzt nicht wirklich ManU, Chelsea und Liverpool noch mit aufzählen. Chelsea hat überhaupt keinen vernünftigen Spieler aus der Jugend irgendwo integriert, soviel mal zum Konzept, ManU hat aktuell Fabio und Rafael mit 2 netten Fragezeichen, ansonsten muss ich Horde der Unbekannten der letzten 5-8 Jahre jetzt glaub ich nicht aufführen und wenn man mit Konzept in der Jugend meint, dass man Stars wie Nani und Anderson für 56 Millionen holt ist das natürlich auch ein Konzept.
Liverpool ebenso. Welcher Topmann kommt den da aus den eigenen Reihen?
Nicht mal durchschnittliche Bundesligavereine bekommen größtenteils die eigenen Jugend in der Kader. Oder wie viele Jugendspieler hat der BVB? Schmelzer & Sahin (über Umwege), Hünemeier vielleicht noch dazu?
Und dann? Öztekin? Kullmann? Gordon, Pirson, Vrzogic?
Also bitte. Wenn man über Konzepte im Jugendfußball spricht dann sind das teure Konzepte für wenig Ertrag wenn man ganz oben mitspielen möchte. Gemessen an diesem Anspruch und Faktum haben wir ein konzeptionell hervorragendes System. Jedes „Konzept“ der Jugend muss man sich, um dauerhaft erfolgreich zu sein, teuer mit weiteren „passenden“ Spieler einkaufen.
Generell muss jedes Konzept „gekauft“ werden. Ob aus der Jugend, mit Neueinkäufen, etc. Ein Konzept was lautet „Kurzpass, Diagonal, schnell“ ist nicht billig, da die Spieler die dies können auf höchstem Niveau meist schon flockig für viel Geld woanders kicken oder heißt umworben sind. Das ist keine Arbeit für 1ne Saison, auch keine Arbeit für 2, sondern eine generelle Ausrichtung die nur in kleinen Schritten erfolgen kann.
Einen Trainer, der was verändern will kann man nicht in einem Jahr messen wenn es sein erstes Jahr ist, er die Mannschaft nur vom Fernseher kennt und mit den Spielern noch nicht gearbeitet hat. Wenn Klinsmann ein Konzept verfolgt dann muss Stückweise ausgetauscht werden. Es wird geschaut welcher Spieler reinpasst, welcher nicht, welcher sich entsprechend entwickeln lässt, welcher nicht usw.
@Rantus: Du hast natürlich mit einigem Recht, was du schreibst. Die Jugendarbeit der englischen Topvereine ist in diesem Zusammenhang sicher kein Vorbild; die haben zwar teilweise gute Akademien, aber nur wenige schaffen den Durchbruch ins erste Team, viele werden ausgeliehen oder letztlich verkauft. Einige der Namen sagen mir übrigens tatsächlich was; Jay Simpson ist gerade bei West Bromwich, wird sie aber leider auch nicht mehr vor dem Abstieg aus der Premier League retten können.
Barcelona investiert neben der Nachwuchsarbeit natürlich auch sehr viel in fertige Spieler und Talente von außerhalb. Tatsache ist jedoch, dass sich immer wieder Jugendspieler in diesem extrem fordernden Umfeld durchsetzen können. Natürlich wird der FC Bayern das nicht sofort 1:1 kopieren können. Barca ist euch da, auch aus finanziellen Gründen, meilenweit voraus. Das ändert aber nichts daran, dass das Konzept, selber Stars zu machen (die man dann u.U. ja auch teuer verkaufen kann), vieles für sich hat. So teuer ist gute Nachwuchsarbeit auch nicht, ihr macht ja auch schon viel – aber der Ertrag für die erste Mannschaft ist einfach dürftig. Ich finde schon, dass der FCB da mutiger sein sollte und könnte. Was sich nämlich nicht so einfach kaufen lässt, ist die Identifikation mit einem Verein.
Da du den BVB angesprochen hast: Zu Schmelzer und Sahin kommt noch Florian Kringe hinzu, der ebenfalls bei uns in der Jugend spielte, bevor er vorübergehend nach Köln ging. Im Sommer kommt Kevin Großkreutz aus Ahlen zurück, ebenfalls ehemaliger Schwarz-Gelber. Zudem haben Michael Zorc und Jürgen Klopp gerade ein Konzept erarbeitet, das ernst machen soll mit der engeren Verzahnung von Jugendmannschaften und Profis. Öztekin, Kullmann, aber auch Hornschuh, Ginczek, sind Namen die man zukünftig häufiger in der ersten Elf sehen könnte. Wie konsequent das Konzept umgesetzt wird, bleibt abzuwarten, natürlich gibt es ‚Alltagszwänge‘, aber der Wille ist deutlich formuliert worden.
@Stefan wg.
„Du verwechselst Konzept mit Attraktivität.“
Nein, ich denke nicht, dass ich hier etwas verwechsele. Natürlich ist Attraktivität nicht Konzept, sondern maximal eine Ausprägung davon. Unser Problem meiner Meinung nach jedoch: Wir spielen zwar teilweise attraktiver als in der Vorsaison, haben aber nach wie vor kein Konzept. Insofern sind wir eh einer Meinung, wenn ich dich unter #12 richtig verstanden haben.
@TheBigEasy: „Wir spielen zwar teilweise attraktiver als in der Vorsaison, haben aber nach wie vor kein Konzept.“
Exakt! Frage, die sich nun stellt: „Liegt es generell am Trainer JK oder am FCB (= seiner Führung) (und dann egal welchem Trainer), dass ein Konzept, das Attraktivität, wenn möglich und Erfolg, wenn nötig verspricht stets zu scheitern droht?“
Manchmal befürchte ich, dass zur Zeit selbst ein Arsene Wenger oder Guus Hiddink oder Johan Cruyff oder oder oder wer auch immer bei den Bayern scheitern würden, auch wenn sie alle ihr Wunschspieler dabei haben dürften, woran auch immer das schlussendlich liegen mag.
Sicher ist nur Folgendes: Ein Konzept braucht Zeit zu reifen. Doch wenn es denn mal steht, dann hat man den Vorteil, dass man Spieler auf(undein)bauen bzw. zukaufen kann, die ins Konzept passen, was definitiv einfacher, erfolgversprechender, sparsamer, langfristiger und besser ist, als alle paar Jahre Spieler en masse zu kaufen und zu versuchen diese dann in ein flüchtiges Konzept zu pressen, dass dann bei Misserfolg bzw. spätestens beim nächsten Tarinerwechsel wieder über den Haufen geschmissen wird. Allerdings wird dazu eine Sache gebraucht, die man bei den Bayern leider nicht hat (weder im Verein noch im Umfeld) – GEDULD!
Und so lange sich das nicht ändert, wird sich auch an den Problemen nichts ändern, denn seit den letzten erfolgreichen Jahren (CL 2001) wurde stets bei kleinsten Anlässen (während der Saison Platz 2 in der Liga / auswärtiges Ausscheiden im Pokal / viertelfinaliges Ausscheiden in der CL) der Teufel gesucht, gefunden und an die Wand gemalt, statt zu erkennen, dass man nicht jedes Spiel gewinnen kann, keine Mannschaft 34 Spiele oder auch 4 Jahre am Stück schön und / oder erfolgreich spielen kann und immer wieder aufs Neue und von Neuen (in und außerhalb des Clubs) der Trainer in Frage gestellt. Die Helden der 70er vergessen immer wieder, dass auch sie böse Klatschen in EC und Buli kassiert und nicht jeden Wettbewerb gewonnen haben, KHR vergisst jede Partie der 80er, die grausam, langweilig, uninspiriert war – nein es ist stets nur das Heute und Hier, welches enttäuscht.
Ich denke, wenn man den Trainer der nächsten Saison (whoever it may be) einfach in Ruhe arbeiten lässt und etwas Geduld aufbringt, wird sich das bezahlt machen. Womit man keine Geduld mehr aufbringen sollte (und zwar schon diese Saison) sind lustlose, unmotivierte, uneinsichtige Spieler, die sich zu fein zum Kämpfen sind, wenn das Spielerische nicht läuft bzw. sich bei Niederlagen öffentlich freuen nicht verantwortlich gemacht werden zu können, weil sie nicht dabei waren!
@chicken
Dem ist aus meiner Sicht nichts hinzuzufügen.
@Nick
Aber ist Simpson so ein Wunderkind, dass man ihm gleich jetzt eine Topkarriere vorrausagen muss? Irgendwie auch nicht.
Es ist bei jedem Topverein so, dass von den Horden an Talenten es nur extrem wenige in die erste Mannschaft packen. Je höher der Anspruch, desto niedriger die Quote mit der Jugendspieler hervorgebracht werden in die eigene Elf. Das ist bei Barcelona nicht anders als in München, in London nicht anders als in Mailand.
Du arbeitest mit der Jugend für den 5 Leute pro Jahrzehnt die wirklich den Verein weiter bringen und die es rentabel machen.
Wir haben, im Gegensatz zu vielen Clubs in Europa, einen hervorragenden Schnitt was Nachwuchsspieler im Kader der 1. Mannschaft angeht. Nicht umsonst sind wir auch für die Nachwuchsregel.
Auch beim BVB wird man auf Dauer nicht einen Bruchteil der Namen die wir hier genannt haben sehen. Bin ich mir fast sicher.
Konzeptionell heißt, dass man den Jugendspieler etwas versucht mitzugeben was genau zum Stil der 1. Mannschaft passt. Sie perfekt auszubilden, so dass sie irgendwann passen mögen und auf die paar Kracher zu warten, sie zu erkennen und zu fördern.
Nichts anderes. Willst du dann einen anderen Stil in der 1. Mannschaft spielen lassen als dies die Jahre über hinweg der Fall war heißt dies nichts anderes als dass du nicht nur den Kickern der 1. Mannschaft was anderes einbläuen musst, nein, du musst auch in der Jugend nach anderen Attributen für dich Ausschau halten. Ein perfekter Techniker hilft dir nichts wenn dein Spielstil auf dauer auf Speed ausgelegt ist wenn dieser langsam ist.
Ich lass mir da immer ungern in das Süppchen spucken bei so Sachen bei denen wir uns in Europa aber mal sowas von vor keinem verstecken müssen.
Es ist oft so, dass nicht nur, wie chicken sagte, dass „Vergangene“ später glorifiziert wird wo es doch eigentlich nicht so glänzend war. Nein. Es ist auch so, dass die Früchte in den anderen Gärten oft saftiger gemacht werden als die in den eigenen obwohl es eigentlich nicht so ist.
Wir machen da eine gute Arbeit. Da gibts nichts. Wir können nicht den Stil von Barca spielen. Keine Frage. Aber 1. Hat Barca diesen Stil auch mehr eingekauft als aufgebaut und 2. wird Barca in 2 Jahren wieder gleich ganz anders spielen und diesen Stil nicht aufrechthalten können.
@Rantus: Chicken hat wirklich einen guten Kommentar geschrieben, denn er sagt ja ganz deutlich, was den Bayern tatsächlich fehlt: Die Geduld. Und die Fähigkeit, Fehler ein- bzw. zuzugestehen, bei sich und dem Trainer.
Dass man sich in München Mühe gibt mit der Jugendarbeit und für deutsche Verhältnisse viel investiert, will niemand bestreiten. Aber in der jüngsten Vergangenheit war der Erfolg bei der Integration in die Bundesliga-Mannschaft überschaubar und dabei könnte eine Rolle gespielt haben, dass man mit ‚Gewalt‘ wieder auf Augenhöhe mit der europäischen Spitze sein wollte.
Warum wurde denn das Talent von Misimovic, von Trochowski, nicht ausreichend erkannt und gefördert? Die spielen jetzt in Teams, die z.Zt. auf Augenhöhe mit euch sind. Warum habt ihr für viele Millionen Breno geholt, wenn ihr Hummels hattet? Hätte der gegen Barca und Wolfsburg wirklich schlechter ausgesehen? Und warum spielen dagegen ausgerechnet Spieler wie Lell und Ottl immer noch beim FCB? Das ist nicht alles mit Sachzwängen zu erklären, das war – zuletzt – eben keine Spitzenarbeit mehr bei der Beurteilung eigener und dem Scouting fremder Spieler. Fehler passieren – und da sollte eigentlich jeder Verständnis haben – auch beim FC Bayern.
Und mMn basieren diese Fehler auf mangelnder Geduld und dem Zwang zum kurzfristigen Erfolg. Solange dieser Erfolg da ist, mag man die Fehler für normal halten, aber zur Zeit herrscht doch ein wenig Ratlosigkeit bei euch, das willst du doch nicht abstreiten? Und dann kommen halt Fragen auf, warum in letzter Zeit eine Reihe von Spielern, noch dazu die falschen, durchs Sieb gefallen sind.
Zwetschge brauchte viel zu lange um auf Touren zu kommen und hatte zudem bei seiner Zeit bei den Bayern ständig Probleme mit dem Übergewicht, bzw. mit den Spielern die dort im Kader waren.
Da war nicht nur ein Ballack, ein Deisler, ein Scholl, ein gerade eingebauter Schweinsteiger, ein gerade eingebauter Hargreaves, ein Zé Roberto, ein Micho (noch als Mittelfeldspieler), ein Brazzo.
Wie sollte er sich da durchsetzen wenn er selber noch nicht auf dem Level von heute war?
Gleiches gilt für Trochowski, der genau auch zu dieser Zeit im Kader stand und bei seinen 10 Einsätzen sich nicht empfehlen konnte.
Außerdem galt z.B. Zwetschge da noch eher als Stürmer und da waren ein Elber (noch die ersten Spiele) ein Makaay (gerade eingekauft) ein RSC, ein Pizza, auch mit von der Partie.
In dem Kader damals waren z.B. 8 (!) Spieler aus der eigenen Jugend. (mit Rensing als Nummer 2 sogar 9)
Hummels wollte man ja nur „ausleihen“ und nicht verkaufen. Darum verlieh man ihn ja, damit der dann in den Kader kommt. Man stattete ihn nicht umsonst mit einen Profivertrag aus. Dass er dann letztenendes beim BVB blieb war dann auch dem geschuldet, dass er dort bleiben wollte, man weiter auf van Buyten vertraute und als Nummer 4 eben das Potential bei Breno sah, Micho und Lucio zudem die Vertragsverlängerung signalisierten. Sollte man ihn jetzt als 5ten IV ins Team holen wo man in der IV ohnehin wenig rotiert?
Natürlich passiert viel aus dem Zwang heraus, dass man Erfolg haben muss. Aber es ist dennoch so, dass genügend Spieler den Sprung in die 1. Mannschaft schaffen. Mehr schaffen es auch bei Barca nicht, beim Rest der Topteams sowieso.
Ratlosigkeit sehe ich ehrlich gesagt relativ wenig. Ich sehe viele Kritiker aus den Löchern kriechen die irgendwo Fehler hinmalen wo nicht zwangsweise Fehler zu finden sind. Wir spielen ja wirklich eine Katastrophen-Saison, sind im Achtelfinale der CL und nebenbei 3 Punkte vom Spitzenreiter entfernt. Das ist wirklich schlimm wenn man sich mal die nüchternen Fakten betrachtet….
Also. Nicht immer ablenken lassen und mal schauen wie es tatsächlich aussieht.
1. hat vieles immer einen rationalen Grund, 2. wird bei uns meist immer alles tragischer gemacht als es ist.