Der Eindrittel-Unvollendete

Schlimm. Was hat nur dieser Katalane aus unserem schönen FC Bayern gemacht? Wir waren Triple-Sieger und haben für den, unseren Don Jupp vom bayerischen Hof gejagt. Und was hat er erreicht mit unseren geliebten Jungs? Noch nicht einmal ein CL-Finale hat er erreicht! Drei Meisterschaften in drei Jahren. Pfff. Haben Lattek & der alte Mathematiker Hitzfeld schon vor 20, 30 Jahren geschafft. Und dann noch dieser langweilige Fußball. Nur noch ein Kollektiv an Stars. Wo ist der Heldenfußball geblieben, den wir alle so geliebt haben? Wo diese Grottenkicks, die immer nur 0:0 oder 0:1 ausgegangen sind, hätte der Willy nicht immer wieder diese Halbfeldflanken auf Michaels Kopf geschaufelt, oder Häuptling Stefan die Ärmel hochgekrempelt, um mal „dazwischen zu hauen“ um ein „ein Zeichen zu setzen“?!

So oder so ähnlich sieht doch das Weltbild einiger Bayernfans, Fußballfans, Medienvertreter oder schlicht Menschen aus, die sich für diesen Volkssport Nr. 1 interessieren, oder?

Meine Welt ist dies nicht. Aber wem sag‘ ich das, wir reden ja nicht das erste Mal über unseren scheidenden Übungsleiter Josep – Pep – Guardiola.

In diesen Tagen wird viel über die Ära Guardiola geredet. Obwohl diese noch gar nicht beendet ist, woll(t)en viele, auch ohne Entscheidung über Deutsche Meisterschaft und den Deutschen Pokal, schon wissen, was von Guardiola in München bleiben wird, wie seine Ära einzuordnen ist und das sie dies ja schon immer genau so gesagt haben.

Mich erinnert dies immer an diese Twitter-Fake-Accounts, die vor Championsleague-Auslosungen alle möglichen Paarungen in geschlossenen Accounts vorgezwitschert hatten und danach die falschen Tweets löschten und den Account öffentlich schalteten. Wie viele der aktuellen Abgesänge lagen gespeichert und vorgeschrieben in realen wie digitalen Schubladen und werden nun endlich hervorgeholt?!

Dieser Gedanke mag nach Verschwörungstheorie müffeln, die Vehemenz der Verurteilung des Trainers Guardiola irritiert mich nicht erst seit dem dritten CL-HF-Ausscheiden am letzten Dienstag…

Wir drehen uns im Kreis liebe Fußballverrückte. Und ich wiederhole mich – ob gern oder ungern ist hier irrelevant.

Der FC Bayern hat im Nachhinein betrachtet – nach dem Triple 2013 – genau richtig gehandelt. Auch die Ultra-Romantiker müssen doch einsehen, dass die Saison 2012/13 unter dem scheidenden Trainer Heynckes etwas sehr Außergewöhnliches war. Nach der bitteren Niederlage im Finale 2012 war der ganze FC Bayern – vom Zeugwart bis zum Präsidenten – heiss auf den Titel in der Königsklasse. Dieses Argument mag abgedroschen klingen und viele können es aus meinem Mund sicher immer weniger hören, es entspricht aber meiner Meinung nach klar den restlichen Prozenten, die oft den Unterschied zwischen Titel und Halbfinal-Aus ausmachen. Beispielhaft stehen hier alle CL-Spielzeiten seit 2010.

Ohne den Wechsel auf dem Trainerstuhl hätte der FC Bayern eine ähnliche Entwicklung wie 2001/02 genommen, davon bin ich überzeugt. Niemals hätte ein Trainer Heynckes das Niveau halten können, was er in seiner letzten Saison erreichte. Der Trainer Guardiola hingegen brachte neue Reize, neue Konzepte, neue Ideen, einfach jede Menge Know-How mit, welches jeden Spieler jeden Tag ein wenig besser machte. Was der Trainer Klinsmann seinerzeit nur formulieren konnte, brachte Guardiola auf den Rasen. Und jetzt soll mir niemand daher kommen und all diese grandiosen Spiele ignorieren, die wir seit 2013 als Bayernfans erleben durften!

Guardiola ist immer auf der Suche nach der Perfektion und diese Entwicklung hat mich bis heute fasziniert. Für Außenstehende mag der Status quo langweilig sein, aber ich bin immer wieder begeistert, wenn ich meine Mannschaft mit einer Vielzahl von Lösungen auf dem Spielfeld sehe. Haben wir alle diese Spiele vergessen, als unser Team mit exakt einer Spielidee versuchte, destruktive Gegner zu besiegen? Mit einer Spielidee, deren einziger Inhalt lautete: „Irgendwann schießen wir schon ein Tor. Mit einer Einzelleistung.“ Haben wir all diese Spiele der 00er – Jahre unter Trainern wie Hitzfeld und Magath vergessen? Ich mein‘ klar, vergessen haben diese Art des Fußball auf jeden Fall die Ex-Trainer und Jetzt-Experten Hitzfeld und Magath, die zurzeit über den Trainer Guardiola und seine Bayern-Ära urteilen…

Man kann – ich wiederhole mich schon wieder – viel am Trainer und Menschen Guardiola kritisieren (Katar-Botschafter, Einstellung zur Rückkehr verletzter Spieler, Trainingsintensität und damit einhergehende mögliche Verschleisserscheinungen, etc.), aber es ist doch bitte unstrittig, dass durch die Anwesenheit und die Arbeit Guardiolas in München, Verein und Mannschaft auf noch höhere Höhen gehoben wurden. Wer hätte noch zwischen 2001 und 2013 gedacht, dass wir uns in der Weltspitze etablieren würden und – relativ – ungefährdet unter die letzten acht oder vier Mannschaften Europas kommen – jede Saison? Ich vergleiche hier nicht 2010-13 mit Guardiolas Zeit sondern mit all diesen Zitterpartien um die Qualifikation für die K.O.-Phase oder bittere Niederlagen gegen absolut überlegene Gegner, wo wir damals schon vor den Auslosungen Sorge ob der möglichen nächsten Gegner hatten.

Wo bleibt hier die Wertschätzung? Haben uns die berauschenden Jahre seit 2010 inzwischen so „versaut“ in Bezug auf unsere Erwartungshaltung? Natürlich haben wir einen sehr guten Kader und wurde dieser seit 2013 auch noch einmal verstärkt, aber warum gewinnt dann ein Messi oder Ronaldo nicht jedes Jahr die Championsleague? Unter Guardiola galt der FC Barcelona doch als das Nonplusultra. Gewonnen haben sie auch unter ihm nicht jedes Spiel. Fußball ist am Ende des Tages vielleicht doch nicht planbar, ein Sieg in der Königsklasse auf jeden Fall nicht. Aber wir erwarten nichts weniger als das?

Guardiola hat – ich glaube hier einfach mal der Biografie von Intimus Perarnau – im 2014er Halbfinale beim 0:4 im Rückspiel gegen Real auf seine Spieler gehört und die eigene Taktik über den Haufen geworfen. Ein Fehler, den er danach nicht noch einmal begangen hat. Das Ausscheiden gegen Barcelona 2015 hatte exakt zwei Gründe: Man wollte im Hinspiel nach dem 0:1 unbedingt auf das Auswärtstor gehen und fing sich noch zwei Gegentore (es bleibt unbewiesen, ob Pep dies anordnete oder die Spieler dies eigenmächtig versuchten (ich glaube an letzteres)) – zweitens hatten wir massive Verletzungsprobleme und Barca agierte in Bestbesetzung und -form (genau entgegen gesetzt zum 2013er Halbfinale)).

Das Aus gegen Atletico 2016 ist sicher noch nicht in Gänze analysiert, aber irgendwann, ist auch der stärkste Trainer mit seinem Latein am Ende. Das 1:0 im Hinspiel war eine schier unglaubliche Kette von verlorenen Zweikämpfen, die es dem Schützen ermöglichten dieses Traumtor zu erzielen. Eine zweite Halbzeit, wie die der starken Bayern in Madrid, hat unter Guardiola auch oft genug zu 1-2 Toren geführt. Sei es drum, wie man aber nach dem Rückspiel in München, in dem ein Thomas Müller einen Elfmeter verschießt und dem bärenstarken Boateng (einer der Gründe für manch fades Spiel in der Rückrunde. Also dessen Abwesenheit jetzt) dieser Fehlpass vor dem 1:1 passiert, dem Trainer vorwerfen kann, er hätte sich erneut „vercoacht“ erschließt sich mir einfach nicht.

Am Ende fehlte den Bayern in der Addition ein Tor und musste selbst Atletico-Trainer Simeone zugeben, gegen den bisher stärksten Gegner seiner Karriere ausgeschieden zu sein (und damit war neben der Championsleague auch eine spanische Liga mit Real und Barca gemeint). Geschenkt, ob dies nur „Fishing for compliments“ war, aber dieser Eindruck drängte sich auch Außenstehenden auf, wenn man das andere diesjährige Halbfinale verfolgen musste…

Jedem steht seine eigene Meinung zu. Jedem Fan, jedem Journalisten und auch jedem Experten, aber wir alle werden Guardiola noch vermissen lernen. Aus vielen Gründen. Persönlich bin ich, der sich seinen Verbleib bis zu seiner Entscheidung gewünscht hatte, inzwischen froh, wenn das Kapitel Guardiola – aus medialer Sicht – beendet ist. Ich kann all diese Experten, diese offensichtlich verletzten Eitelkeiten nicht viel länger ertragen. Alles ist mir immer einen Tick zu viel. Erst die Überhöhung zum quasi Trainergott, dann die Verteufelung zum Depp der Nation. Das ist mir alles zu deutsch, zu sehr geschlossener Männer(fußball)club, zu viel Boulevard.

Man kann nur hoffen, dass zumindest dieser Aspekt unter Trainer Ancelotti besser wird, allein, mir fehlt der Glaube. Es wird andere Dinge an ihm zu kritisieren geben. Als Selbstzweck. „Sie wissen ja, ich muss das fragen.“ Schlimm.

Ich habe nur einen Satz im Kopf: „Gracias, Sr. Guardiola, und beschenken Sie sich und uns zum Abschied mit dem Double!“

52 Gedanken zu „Der Eindrittel-Unvollendete“

  1. danke, kann es als inzwischen deutlich ü-50j-bayernfan und stadiongeher seit 1966 nur bestätigen: nie haben bayernmannschaften soviel Freude gemacht wie die der letzten drei jahre. mehr Drama vielleicht, aber mehr Schönheit? oder vier jahre, um den Jupp mit einzuschließen. und das lässt sich nicht in titeln allein messen.

    wer’s vergessen hat, den erinnere ich gerne daran: Viertelfinale Champions league war unser Limit. pokalniederlagen in Dresden oder Düsseldorf durchaus nicht ungewöhnlich. Meisterschaften mit hängen und würgen auch. viele von uns wissen einfach nicht, wie sich das vor nicht allzu langer zeit angefühlt hat. von daher: gracias, pep…bis eines tages erneut? bei uns kehren verdiente Trainer bisweilen wieder…

    1. Zack, Bumm. Peng !!
      Besser kann man es nicht darstellen, Paule und Rotweiss. Bin seit 1983 im Stadion unterwegs. Niemals, nein niemals zuvor gab es solche Darbietungen an Klasse und Schönheit auf dem Rasen fussballerischer Art. Da kommt mir die Horror-Saison 1991/1992 in den Sinn, die so surreal schlecht war, in welcher man möglichst nicht unter 1,5 Promille ins Stadion gegangen war, um das Diletieren auf dem Rasen einigermaßen ertragen zu können..

    2. Danke Paule und Danke für Deinen Kommentar rotweiß!

      Da gibt es nix hinzuzufügen!

      DANKE PEP!

  2. Schöner Beitrag Paule, wieder einmal. Vielen Dank dafür, auch für die differenzierte Sicht auf „Vergötterung“ und „bashing“. Nur in einem Punkt muss ich wiedersprechen: Das Double ist nicht nötig 😉

  3. Gefällt mir, dein Beitrag.
    Kritik an Guardiola ist berechtigt, aber die Medienlandschaft in den deutschen Sportressorts pickt sich oft winzige Details aus, vergisst aber den Blick auf das große Ganze. Furchtbar, dieser Populismus, der von vielen Journalisten betrieben wird. Auch Qualitätszeitungen wie die Zeit bieten hier nicht immer wertvolle Beiträge.
    Ich denke, wir werden Guardiola noch vermissen.
    Randnotiz: Bin erleichtert, dass die 60er die Liga halten können. Auch wenn mir so mancher Bayern-Fan den Vogel zeigen wird, wünsche ich mir nichts mehr als einen Aufstieg der 60er. Mir fehlen die Derbys in der Bundesliga. Ich wär‘ schon mit einem Derby im Pokal zufrieden.

  4. Ich bin ganz bei Dir Paule.

    Es beschleicht mich nur ab und an das Gefühl, das der fehlende letzte Schritt drin war. Als Belohnung für die tollen Leistungen über bereits mehr als 5 Jahre. Sie hätten es verdient. Der Trainer hat es verdient. Und wir Fans auch ein Bischen.

    Evtl. schafft es Carlo. Oder eben nicht. Schön, Dein letzter Absatz Stichwort Medien. Sollte mich nicht wundern, wenn diejenigen, die heute Pep kritisieren schon nächste Saison gerade seine Art Fußball vermissen und Bayern/ Carlo deswegen verteufeln.

    Wir werden sehen! Danke Paule!

  5. Das Hauptproblem sehe ich tatsächlich bei den Medien. Zuerst die Überhöhung, da Pep ja gefühlt 287 Titel mit Barcelona geholt hat. Dann waren sie schnell beleidigt, weil er nicht kooperierte: Keine Interviews, abgeschottetes Training, und überhaupt ging er ja nie auf die lustigen (Ortlepp-) Geschichten a la zerrissener Hose oder Klappstuhl ein.
    Da musste man sich die Schlagzeilen halt aus den Fingern saugen. Oder sich die reisserischsten Aussagen der sog. Experten rauspicken.
    Und der gemeine Fußballfan lässt sich von sowas nur allzu gern beeinflussen, weil das schwarz-weiß-Denken so einfach ist und keine eigene Arbeit erfordert.
    Carletto wird es da viel einfacher haben. Er passt wunderbar in die Riege der Trainer, die ich so gern als „Märchenonkel“ bezeichne, wie Hitzfeld oder Heynkes: Fachlich solide, vor allem aber versierter im Umgang mit Mannschaft und Medien. Selbst, wenn Ancelotti nicht die Erfolgsquote von Guardiola erreicht oder sogar vor Ende des Vertrages gefeuert werden sollte, wird er in vielen Jahren sicher positiver dargestellt werden als letzterer.
    Was viele scheinbar vergessen oder ignorieren: Pep Guardiola ist vielleicht der (fachlich) beste Trainer der Welt – aber er ist nicht unfehlbar.

  6. Danke erstmal!

    Schon schade, dass man explizit darauf hinweisen muss, wie erfolgreich die Zeit eigentlich war (bzw. ist). Auch die ganzen aufgestellten Rekorde. Fast keine Hinspiel-Niederlage in 3 Jahren Bundesliga, die Punktausbeuten etc.

    Dass das wirklich wegen einem verschossenen Elfer (überspitzt, ja) auf einmal nichts mehr wert sein soll, kann eigentlich nur ein Witz sein.
    Dennoch ist es für mich persönlich so, dass ich einiges an ihm nicht vermissen werde, vieles andere schon. Carlo wird das Ding sauber und anständig verwalten, bis Tuchel soweit ist (auch so eine Bedenklichkeit, dass anscheinend ausser ihm kein potentieller Trainer auf dem Planeten ist – vlt. kristallisiert sich ja noch einer heraus in den nächsten Jahren).

    Möglicherweise werden wir Abschied nehmen von den Serienmeisterschaften, möglicherweise wird es dagegen zum ganz großen Titel reichen. Möglicherweise aber auch nicht. Wer weiß das das schon. Danke Pep für 3 höchst interessante Jahre und einen Weltmeistertitel, der ohne dich auch nicht möglich gewesen wäre.

    Persönlich wünsche ich ihm alles gute. Beruflich bring ich es nicht über die Tasten…

  7. Danke!
    Ich kann diesem Beitrag vom ersten bis zum letzten Wort zustimmen.Er fasst alle meine Gedanken zum Abschied von Pep perfekt zusammen.

    Nach 2001 sind wir in 8 Jahren nie über das Viertelfinale hinaus gekommen.
    Das zeigt was Bayern in den letzten Jahren geschafft hat: sich fest in der absoluten Weltspitze zu etablieren.

    Gracias Pep!

  8. Sauber! Ganz starker Beitrag. Ich habe ja auch hin u. wieder ähnliches geschrieben. Aber dieser Blog bringt so ziemlich alles auf den Punkt, was mir auch an den letzten Jahren wichtig ist. Die Konstanz, das halten des hohen Standards und eine so noch nicht dagewesene Dominanz.

  9. Kann mich nur anschließen und wiederhole mich nicht nochmal…
    Der Zeit-Artikel, der zum Rückspiel erschien (und hier verlinkt war) hat’s genau getroffen: Perfektionisten werden akzeptiert, vllt. heimlich bewundert, bestenfalls respektiert, aber nicht geliebt. Und das schien ihm durchaus etwas auszumachen, auch wenn er es nie fomulieren würde, er bemängelt dann höchstens fehlenden Respekt.
    Wünsche ihm ebenfalls alles Gute, von mir aus auch sportlich, außer gegen uns. Spannend wird es ja, wie der das hinbekommen will. Und wer weiß, man trifft sich im Leben doch immer zweimal…
    Ob das medial mit CA besser wird glaube ich eher nicht, lasse mich aber gerne überraschen. Gefühlt totale Wundertüte, was da auf uns zukommt.

  10. Also mich stört die größtenteils übertriebene Kritik an Pep auch, aber in Paules Post kommt er mir dann doch zu gut weg.

    Den Vergleich mit der Bayern-Mannschaft aus den frühen 2000ern verbietet sich schon, da muss man nur auf den Marktwert der Spieler schauen und das Verhältnis zu den anderen Top-Clubs. Und da muss man die Bayern, die 2015 in Barcelona verloren haben mit denen von 2013 vergleichen und nicht mit der Mannschaft von 2009, in der Granaten wie Lell und Ottl aufgestellt waren.

    Dass beliebte Argument „die wollten halt nicht so sehr wie 2013“ ist auch schwer nachzuweisen. Immerhin 7 Spieler der Startelf aus dem HF-Hinspiel waren 2013 noch nicht dabei, bei denen kann man wohl eine „Sättigung“ ausschließen. Ausserdem: Barca und Real wollen auch jedes Jahr, oder macht ein Messi nach 3 bzw. ein Ronaldo nach 2 CL Siegen den Eindruck als hätten sie keinen Bock?

    Natürlich ist es keine Schande im HF rauszufliegen, da oben wird die Luft eben naturgemäß sehr dünn. Aber auch wenn das insgesamt eine gute Bilanz über die 3 Jahre war kann man das Abscheiden kritisieren. Denn genauso wie es Pech war, dass im HF Rückspiel der Elfmeter versemmelt wurde war es Glück, dass wir nicht schon gegen Juve rausgeflogen sind.
    Generell ist die Bilanz in CL-KO-Spielen eben nicht berauschend, vorallem Auswärts wurde wenig gerissen. Nicht nur in den 3 Halbfinals mit 5:12 Toren sondern auch sonst wurde vor allem Auswärts selten ein überzeugendes Ergebnis hingelegt (Nur 1 Auswärtssieg in 9 Spielen). Dies war übrigens bei Barca schon eine große Schwäche von Pep, denn da hat auch einige Male die Cleverness gefehlt bzw. Dusel oder Messi geholfen. So toll dass ist das wir unter Pep während eines Spiels von 3er auf 4er Kette und zurück wechseln können, so offensichtlich ist sein Defizit, für ein 180 Minuten Duell eine funktionierende Strategie zu entwickeln. Denn man kann Pep nicht die ersten 60 Minuten in Turin zu Gute halten und die folgenden 30 sowie weite Teile des Rückspiels als Betriebsunfall abtun.

    Nochmal: Ich halte Pep für einen super super Trainer der wirklich gute Arbeit geleistet hat, aber ich finde nicht, dass er der geniale Übertrainer ist, zu dem ihn viele hochjubeln. Ob sein Wirken hier über den 1.6 hinaus nachhallt kann ich nicht beurteilen, da viel zu weit weg bin um zu beurteilen, ob sich in den Strukturen oder bei den Jugendmannschaften viel getan hat. Klar wachsen die Badstubers und Müllers nicht auf den Bäumen, aber ich hätte mir schon gewünscht, dass er 1-2 Spieler an die Mannschaft ranführt. Aber ok, das ist bei unserem Niveau auch extrem schwer, als Noname Einsatzzeiten zu bekommen wenn auch noch ein Götze auf der Bank sitzt.

    Was letztlich für mich am enttäuschendsten ist ist sein Umgang mit „den Medien“ und damit letztlich den Fans. Ihm wurden (und werden bis heute) quasi die roten Teppiche von allen Seiten entgegengerollt, aber auch nach 3 Jahren hat man praktisch immer noch nichts von seinem Innenleben erfahren können. Klar, ich hab mir das Buch auch gekauft, aber das ist kein Ausgleich für die schematischen Pre-/Post-Match Interviews. Immer war alles super super, jeder Spieler quasi der Beste den er je trainiert hat und mit der Mannschaft war er immer sehr zufrieden und geärgert hat er sich auch nie, auch nicht nach Niederlagen.
    Klar, jetzt werden manche sagen dass er eben die Medien zu Recht abgekanzelt hat, aber auf der anderen Seite der Fernsehkamera sitzen nicht die Medien sondern die Fans.
    Und wenn die dann „unseren“ Trainer immer wieder sagen hören „XY ist der Beste Spieler!“ finde ich das erstmal charmant, aber irgendwann komm ich mir veralbert vor. Und da bin ich sicher nicht der einzige. Wenn mir jemand immer nur dass sagt was ich hören will, um bloß nicht anzuecken, was kann ich ihm dann noch glauben?

    Ich hab gewiss keine emotionalen Ausbrüche á la Trappatoni, Medien-Kumpelei im Stile Klopps oder gar regelmäßige Auftritte im Doppelpass erwartet, aber etwas mehr hätte da schon kommen müssen. Prinzipiell kann er es ja, wie hier gesehen: https://www.youtube.com/watch?v=aDcrGYDtlfI

    So genial er als Taktiker ist, so enttäuschend finde ich ihn als Mensch (natürlich die öffentliche Person; wie er wirklich privat ist weiß von uns sowieso keiner). Da passt die Art und Weise seines ManCity Deals, die Katargeschichte und die generelle Söldnermentalität leider mit ins Bild.

    1. Ich bin wirklich hin und hergerissen. Lese ich Paules Artikel denke ich, richtig, es ist jetzt alles gesagt. Aber auch diesem Kommentar kann ich voll und ganz zustimmen. Es ist eben vieles grau mit Stärken und Schwächen und nicht schwarz/weiß also nur supersuper oder ganz schlimm.

      Menschlich hat er mich jedenfalls auch nicht berührt aber das ist vllt heutzutage auch schon zuviel verlangt.
      Obwohl eben genau diese Menschlichkeit und eine gewisse Nähe, zu Fans und Mitgliedern in der „Bayernfamilie“, unseren Verein eben zumindest unter UH immer ausgezeichnet hat.

      Pep hat halt was das angeht vllt einfach nicht so zu Bayern gepasst oder es ist auf diesem Niveau auf dem wir inzwischen sind vielleicht auch einfach nicht mehr möglich – wäre aber schade.

    2. Der Maßstab, ob ein Trainer gute Arbeit geleistet hat oder nicht, kann doch nicht der sein, ob ein Trainer sich den Medien geöffnet hat, wie sie sich das wünschen. Auch gestern im DP haben die sog. Experten bemängelt, daß sie nicht den Zugang zu Guardiola hatten, wie ihn sich schon vor einigen Wochen ein beleidigter FvTuT gewünscht hatte. Was haben wir denn vom Innenleben eines Magath oder eines van Gaals gewußt?

      Es kann doch aber auch nicht sein, daß das Ausscheiden im HF der CL dreimal hintereinandrer der Maßstab für ein Scheitern von Pep ist. Es wird von vielen sog. Experten doch jetzt behauptet (viele Europameister von 1996 sind dabei, ausgewiesene Rumpelfußballer), Pep sei gescheitert, weil er den CL-Titel nicht geholt hat. das ist ja Wahnsinn, wenn man bedenkt, daß Pep der erfolgreichste Trainer der BL-Geschichte ist. Am Samstag konnten die Medien nicht mehr vile auf dem Ausscheiden rumkacken, so mußte man rummäkeln, daß Bayern erst so spät in der Saison die Meisterschaft geholt hat, unglaublich.

      Ich kann verstehen, daß men als Fan einen Trainer mehr oder weniger mag, mehr oder weniger sympathisch findet. Ich habe zwar auch keinen Hitzfeld, v.Gaal, Magath oder Heynckes dauernd in der Fankurve gesehen, große Volkstribune waren die auch nicht,aber seis drum. Ich kann aber nicht verstehen, daß dies ein Kriterium für seine Arbeit sein soll.

      Während des Juve-Hinspiels habe ich zu einem Freund gesagt, wir werden nach Pep`s Weggang nie mehr einen Fußball auf diesem Niveau sehen. Das ist es nämlich , was Pep uns gebracht hat, einen Fußball auf einem nie gesehenen Niveau beim FC Bayern. Und kommt bitte nicht mit der Triple-Saison, da gab es super spiele und das legendäre HF gegen Barca, was aber auch mit Barcas Schwäche zu tun hatte. Auf diesem Niveau haben wir aber damals auch nicht gespielt.

      Es bleibt hier nur an alle sog. Experten, die Neururers, Magaths, Mathäus`, Strunzens, Thons und leider auch Kahns etc. dieser Welt zu appelieren: Sprecht nicht über einen Fußball, den ihr so nicht gespielt habt und nicht spielen konntet und den ihr opffensichtlich nicht versteht.

      Vielen dank an Pep Guardiola für diese Jahre, mit diesem überragenden Fußball. Vielen Dank an Paule für diesen überragenden Artikel.

      1. „Der Maßstab, ob ein Trainer gute Arbeit geleistet hat oder nicht, kann doch nicht der sein, ob ein Trainer sich den Medien geöffnet hat“

        Behauptet ja auch niemand. Es ist lediglich eine Feststellung und eine dementsprechend mehr oder weniger ausgeprägte Enttäuschung bei einigen (vielen) Fans – mich eingeschlossen.

        Ich hätte auch gern etwas mehr von ihm erfahren zu einzelnen Themen, zu seinen Gedanken usw. Dazu musste man bei ihm in einem Buch nachlesen.

        Natürlich ist kein Trainer verpflichtet die Dinge zu erläutern, allein es gehört halt gefühlt irgendwie zum Geschäft dazu. Ansonsten bleibt halt die Fan-Emotion bzw. der Bezug zu der (Trainer-)Person auf der Strecke. Da hätte man genauso gut einen Droiden engagieren können, zu dem hätte man dann als Fan genauso eine „Bindung“ aufgebaut 😉

        Aber wie gesagt: fachlich hat das null Relevanz.

  11. nachdem vor einiger Zeit einige meiner Kommentare in irgendwelchen Spamordnern gelandet sind, hab ich diese Saison nur noch gelesen. Jetzt möchte ich aber noch kurz, weil die „Ära Pep“ endet, kurz was schreiben.

    Ich hab schon ganz am Anfang mehrmals gesagt, dass wir erst dann, wenn Pep wieder weg ist, wissen werden und erkennen können, was er hier geleistet und getan hat. Das sehe ich jetzt noch mehr so. Klar, er wurde uns als „Heiland“ angekündigt und so haben wir diese verrückte Erwartungshaltung stets kritisch überprüft, um festzustellen, ob er noch Mensch oder schon Gottwesen ist. Macht er denn alles richtig, schwebt er über den Dingen und sorgt für Ordnung und Ruhe an der Spielerfront, an der Pressefront, an allen Fronten? Ist er immer charmant und stets passend ausgewogen zwischen Arroganz und Zugänglichkeit, hat er immer eine noch passendere Lösung in der Hinterhand, holt er dreimal die Champions League und so vieles mehr………

    Dabei wurde manchmal vergessen, dass auch er nur ein Mensch ist und dass auch andere Mannschaften gute Trainer haben, die durchaus ab und zu eine noch bessere Option ziehen können. Auf all seinen kleinen Verfehlungen wurde immer und wird jetzt bei all den Abrechnungen gerne und ausführlich herumgeritten. Natürlich kann ich jetzt darauf hinweisen, dass auch Hitzfeld und Heynckes ganz gewiss nicht alles richtig gemacht haben und man damit aufhören sollte gerade den Jupp wegen einer Saison, in der tatsächlich alles, aber auch wirklich alles für den FC Bayern gespielt hat, so dermaßen zu verklären. Er hat zweifelsohne seinen Anteil daran gehabt und alles richtig gemacht, aber es erscheint mir nicht ganz unrealistisch, dass es in der Folgesaison mit ihm eher in eine andere Richtung gegangen wäre. Er musste am Höhepunkt abtreten und hatte somit keine Gelegenheit mehr seinen frisch erworbenen Mythos einzutreten. Das war gut so und das sei ihm zum Ende (s)einer großen Karriere gegönnt.

    Wenn wir jetzt aber sehen, was Pep hier bewirkt hat, müssten wir eigentlich sprachlos sein. Wir haben schon gemeckert, wenn mal nicht beide Halbzeiten auf allerhöchstem Niveau waren, wenn vermeidbare Gegentore gefallen sind, wenn die Aufstellung nicht alle 500 Wünsche und Meinungen berücksichtigt hat. Wir haben drei Jahre lang fast immer dominiert, haben einstige Angstgegner (ok, über Gladbach könnten wir jetzt diskutieren) verlässlich aus dem Stadion geschossen, egal ob daheim oder auswärts. Wir haben nie aufgehört zu drücken, haben auch nach einem 4:0 weiter nach vorne gespielt, haben dann nicht wie früher verwaltet und Stürmer aus und Abwehrspieler eingewechselt. Wir haben hochgezüchtete Geldprojekte so unfassbar dominiert und dabei Spielzüge für die Ewigkeit gezeigt, haben den FC Bayern dabei gesehen, wie er weltweit immer noch mehr Ansehen gewonnen hat. Das waren atemberaubende Jahre und nie zuvor bin ich so oft glücklich und stolz aus der Allianz Arena gegangen.

    Wie gesagt, es gibt natürlich Kritikpunkte, aber wenn es die nicht geben würde, wäre das nicht mehr das Leben. Da gibt es nämlich immer Dinge, die anders besser hätten sein können, da gibt es unplanbares, da gibt es Wetter, Tagesform, Alter usw., das ist das Leben und eben auch der Fußball und da ist es mir dann ehrlich gesagt scheissegal, ob Pep beispielsweise mit irgendwelchen Ärzten gut oder schlecht auskommt. Ein MW sollte eigentlich erkannt haben, dass seine Zeit vorbei ist und loslassen, daraus „Geschichten“ zu machen, ist zwar legitim, aber nicht sinnvoll. Es sollte nicht sein, jedes CL Halbfinale hatte seine eigenen, großen Geschichten und natürlich hat er da Fehler gemacht…..aber wir können über diese Dinge diskutieren, standen in all diesen Halbfinals und ja, natürlich hatten wir einen besseren und teureren Kader als Klinsi oder sonst weg, nur was hilft das, wenn die Hälfte davon nicht auf dem Platz stehen kann…….Fakt ist, niemand freut sich, wenn er den FC Bayern zugelost bekommt, wir sind ganz oben angekommen und das noch immer irgendwie auf eine „andere Art und Weise“……..

    Wenn ich dann jetzt sehe, wie Uli schon wieder viel zu früh Kommentare ablässt, deren Sinn sich mir nicht erschliesst und die völlig unnötig Öl in ein vermeidbares Feuer gießen, hab ich ehrlich gesagt ein bisschen Angst. Wir durften jetzt drei Jahre an etwas großartigem schnuppern und jetzt gehen wir wieder brav zurück in die „heile FC Bayern Welt“. Eine Welt, in der der Trainer ein bodenständiger, volksnaher Mann ist, der sich zuallererst gut mit Uli verstehen muss. Ein Uli, der jetzt sagen kann, dass das „Experiment“ mit Pep eben auch nicht die CL gebracht hat und so wieder seine „Lösungen“ verkaufen kann.

    Vielleicht ist das alles auch nur eine Befürchtung, die nie eintritt. Vielleicht wird Carlo uns alle überraschen, er wird auf allen Hochzeiten tanzen, mit allen gut auskommen, flexibel auf die jeweilige Anforderung reagieren. Das würde mich so sehr freuen, für ihn, für den Verein und für mich/uns. Vielleicht wird Uli gar nicht mehr all das wollen, was man ihm jetzt versucht unterzuschieben, vielleicht freut er sich, aus der „zweiten Reihe“ kommen zu können und andere, fähige Leute vor sich zu haben.
    All das wird spannend werden und ich freu mich darauf.

    Ich will auch eigentlich nur sagen, dass es für mich in meiner so langen Zeit als Fan dieses Vereins eine „Ehre“ war, dass Pep hier gearbeitet hat. Er hat so vieles von dem eingelöst, was ich mir immer erträumt habe und ich durfte rauschhafte Fußballspiele erleben wie ich sie vorher noch nie gesehen habe. Natürlich wünsche ich ihm kein Glück bei diesem ekelhaften Scheichclub und natürlich kann man es sehr kritisch hinterfragen, warum ein Mann, der immer angibt, auf der Suche nach dem wahren Fußball zu sein, mal wieder eine Verbindung mit einem „Projekt“ eingeht. Das ist aber letztlich egal und wie oft treffen wir selbst in unseren Leben fragwürdige Entscheidungen, ich werde diese Zeit mit Pep auf jeden Fall niemals vergessen und bin sehr glücklich darüber, dass ich als Fan dabei sein durfte……….

  12. Ich denke ebenfalls, dass Pep uns Bayern den letzten Kick zur Weltspitze in jedem Fall gegeben hat. Was wir Woche für Woche unter dem auf den Platz gebracht haben, ist schlicht und einfach Wahnsinn. Pep wird mit Sicherheit als einer der größten Trainer der Bundesliga nächste Woche seine Bayern-Zeit beenden. Und doch muss man nun mal sagen, dass er geholt worden ist, um den Henkelpott zu gewinnen. Das hat er nicht geschafft, und das ist Fakt. Ausserdem denke ich, dass vielen Fans aufstößt, wie er sich von Mia san mia losgelöst hat, hat gestandene Personen vom Hof gejagt und einen ziemlichen Schiss auf die bayrische Mentaliät gegeben.

  13. Manchmal denke ich, wir haben die Jahre vor Pep nur Graupenfussball gespielt und so gut wie keinen Erfolg gehabt. Aber Moment – wie war noch unsere internationale Bilanz von 2010 bis 2013? Ach ja: das war ja alles nur Glück. Und schön wurde unser Spiel ja erst seit Pep da war.
    Wie wäre es, wenn wir mal etwas gerechter würden? Pep hat gute Arbeit geleistet. Aber die Jahre seit 2009 bzw 2010 waren auch schon toll. Und mit Ancelotti kommt nun Ein Trainer, der sein Handwerk auch versteht. Pep war eine schöne Episode. Aber mehr nicht. Er hat uns ja nicht wie Phönix aus der Asche gehoben, sondern gute Ausgangsbedingungen gehabt. Und daraus viel Gutes geholt. Aber leider auch einiges liegen gelassen. Man denke nur an die CL-Auswärtsbilanz. Der Heiland wäre.er gewesen, wenn die Mannschaft in diesen Spielen häufiger groß aufgetrumpft hätte. Ist leider nicht passiert. Und so sind eben doch ein paar Kratzer im Lack. Ist auch in Ordnung. Und verkraftbar. In zwei bis drei Jahren sind wird nochmal schlauer.

    1. Die Bayern auf ein nie dagewesenes Niveau zu heben, trotz Triple die Mannschaft in kein Loch fallen zu lassen, sie in der Weltspitze zu etablieren,zig Rekorde zu pulverisieren und mit 2,6 (?) Punkten pro Spiel erfolgreichster Bayerntrainer aller (!) Zeiten zu sein, reicht nicht?

      Gute Ausgangsbedingungen?
      Nicht seine Wunschspieler bekommen, 3 Jahre lang Internas aus der Kabine an die Presse,Verletzungsanfälligkeit von eminent wichtigen Schlüsselspielern wie Ribery und Robben, dann das Wegbrechen der kompletten IV über einen längeren Zeitraum, nicht zu leugnende Probleme in der medizinischen Abteilung.
      Gibt geilere Bedingungen für einen Trainer.

      Man muss sicher nicht alles schönreden, aber was Guardiola hier unter diesen Bedingungen geleistet hat, verdient einfach nur Respekt und Anerkennung.

      1. Respekt und Anerkennung bekommt er, sicher auch von Koo. Aber es ist meines Erachtens einfach zu früh und übertrieben, ihn jetzt schon auf den Sockel zu stellen wie es einige tun. Es gibt auch beim Trainer Pep Guardiola Schwächen. Nicht viele, aber möglicherweise genau an den Baustellen, die den möglichen CL-Sieg respektive Final-Einzug zumindest erschwert haben. Dabei ist das für mich aber nicht das alleinige Kriterium, seine Zeit beim FCB zu bewerten.

        Was die Bedingungen angeht: sicher war auch für Pep nicht alles optimal, aber wir müssen doch jetzt bitte auch nicht so tun, als hätte er aus einer Drittliga-Mannschaft mit begrenzten finanziellen Mitteln einen Meisterkandidaten geformt. Wir reden hier von einer Mannschaft, deren Ziel der Meistertitel sein MUSS. Allein auf Grund ihrer überragenden Qualität. Das Pep das ganze nochmal auf ein neues Spielniveau gebracht hat, streitet doch niemand ab. Zur med. Abteilung: es gehören immer zwei Seiten dazu, und ich sehe nicht, das Pep da „unschuldig“ ist – siehe seine Äußerungen zu den von ihm gewünschten Rückkehrzeiten der Spieler etc.

        Für eine endgültige Bewertung würde ich wie schon geschrieben mindestens die Zeit in ManCity abwarten (wobei er hier möglicherweise einfach seine Wunschmannschaft kaufen kann), evtl sogar das mit Sicherheit folgende Engagement als Nationaltrainer Katars. Wenn er da OHNE Einbürgerung ausländischer Spieler (ich erinnere an die Handball-WM) die Vorrunde übersteht, schließe ich mich gerne den Elogen auf den vermeintlich „größten, besten“ Trainer der Welt an.

        Vorher sei jedoch mir und anderen (auch hier im Forum) unsere Skepsis gestattet. Und diese Skepsis schließt Respekt und Anerkennung für das bisher Geleistete ja nicht aus.

  14. Nach Thiago oder nix und dessen Leistungen bei uns kann man als sportliche Leitung auch mal hinterfragen, ob der Trainer wirklich jeden Spieler bekommen muss, den er sich wünscht. Und Vidal ist der wichtigste Spieler der Rückrunde gewesen. Den wollte Guardiola auch nicht. Ohne ihn wäre aber schon gg Juve Schluss gewesen. Und ne Mannschaft zu übernehmen, die das Zeug dazu hat, die CL zu gewinnen, ist natürlich auch eine Last. Die muss man ja erstmal in Schuss kriegen. Akzeptiere doch einfach, dass er viele Erfolge und Rekorde feiern konnte. Dabei auch häufig schönen Fussball hat spielen lassen. Aber leider.gerade in den ganz großen Spielen auch nicht in der Lage war, der Mannschaft das Rüstzeug mitzugeben, um dort zu bestehen. Die CL Auswärtsbilanz steht symbolisch dafür.

    1. Guck dir doch mal die CL-Bilanz nach 2001 an.
      Da ist das was Guardiola erreicht hat aber deutlich besser, oder?

      Willst du sagen, dass unsere Mannschaft gegen Atletico nicht das Rüstzeug hatte um zu bestehen?
      Genau das ist mein Problem an deinen Beurteilungen.
      Sie sind einfach extrem unfair und viel zu kurz gedacht.

      Woher weißt du eigentlich, dass Guardiola Vidal nicht haben wollte? Hast du da mal ne Quelle?
      Und vielleicht sogar was seriöses und keine medialen Spekulationen?

  15. Renato Sanches fix für 35 Mio (guter Mann!)
    Hummels angeblich auch fix, 38 Mio.

    Es geht voran !

    1. Stimmt, aber die Hummels Ablöse is happig, ich hoffe mal das Benatia dann etwas Ablöse einbringt…

  16. Hummels ist fix.

    Euronen wurden nicht genannt. Ich nehme an irgendwas zwischen 30 und 40 werden es schon gewesen sein. Seis drum. Wichtige Lücke geschlossen…

  17. Guardiola hat das Team nicht 2001 oder 2005 übernommen und es an die Spitze geführt. Sondern nach drei CL Finalteilnahmen in den vier Jahren zuvor. Das muss der Bewertungsmassstab sein. Das war die Geschichte der Mannschaft als Guardiola sie übernommen hat. Und daran gemessen war es oft schöneres Fussball als zuvor, aber gerade in den ganz großen Spielen fehlte leider ab und zu eine stabilere Leistung. Deswegen ist er für mich nicht der größte Trainer, sondern einer von mehreren Großen. Aber dank seines Rufs haben wir nun die Chance, dass weitere große Namen kommen. Denn durch seine Verpflichtung hat der FCB einen anderen Ruf bekommen. Wenngleich die sportliche Leistung mindestens schon seit 6 Jahren auf sehr hohem Niveau (auch international) ist.

    1. Das Thema hatten wir ja schon.
      Wenn CL-Finalteilnahmen unser Maßstab sind, kann ich jeden verstehen, der uns für Erfolgsfans hält.

      Zu dem Thema mal Spox:
      „Guardiola wusste, dass er eine bestens funktionierende Truppe von seinem Vorgänger übernahm, die gerade mit dem Triple einen historischen Erfolg für den Verein eingefahren hatte. Seine Aufgabe war es, dieses Niveau zu halten. Das hat er auch ohne CL-Titel geschafft.

      Der Katalane hat die Münchner sportlich noch einmal weiterentwickelt, er hat ihnen für jeden Gegner geeignete Lösungsmöglichkeiten mit auf den Weg gegeben und er hat Spieler besser gemacht. Über diese Qualitäten hat Guardiola selbst seine Aufgabe definiert und damit Heynckes‘ Erbe sehr gut weitergeführt, so dass am Ende ebenfalls ein historisches Triple aus drei Meistertiteln in seiner Vita steht.“

      P.S. Ich warte noch auf die seriöse Quelle, die bestätigt, dass Guardiola Vidal nicht haben wollte.
      Hast was gefunden?

  18. Die Verpflichtungen finde ich übrigens beide gut. Jetzt noch jemanden für die AV-Position und einen Spieler für die Pässe aus dem MF (Pjanic?), dann sieht es kadertechnisch schon gar nicht so schlecht aus.

    1. „schon gar nicht so schlecht“…;-) ganz schön gehobenes Niveau inzwischen, oder? sollte man immer im Hinterkopf behalten. es gab mal ein „dream Team“ (medienschöpfung damals), das ausgerufen wurde, als strunz, andi herzog, Sforza und – glaub ich – papin zu uns kamen…

  19. Ein reflektierter Analyseversuch, der zwei Fakten ignoriert:

    – Bayern spielt (kadertechnisch) in einer komplett eigenen Liga, sowohl was Breite als auch Spitze anbelangt. 2009, als Wolfsburg als „Überraschungsmeister“ durchging, waren die in Sachen Personaletat vielleicht 20-25 Millionen hinter Bayern, in Prozenten eta 25-30%. Von den Jahren davor muss man kaum reden, die Schere klafft seit der Attacke aufs Festgeldkonto zunehmend auseinander. Noch 2010 unter van Gaal hatte der Club einen Personaletat von +/- 100. Heute wie in der ganzen Ära Guardiola sind das näherungsweise 200 Millionen, wo andere diesjährige CL-Teilnehmer auf 90 hochgerüstet haben, von den anderen Clubs müssen wir gar nicht reden. Alles andere als eine Dominanz in der Liga wäre ein Armutszeugnis für einen sportlichen Leiter mit entsprechender Fachkenntnis. Im Vergleich zu Ablösesummen spiegeln Spielergehälter wesentlich transparenter wider, was ein Spieler „wert“ ist. Aber dass der Kader von Bayern mittlerweile national konkurrenzlos ist, absolut, sieht auch so jeder.

    – die Resultate gegen noch einigermaßen konkurrenzfähige Vereine in der Bundesliga waren teilweise schon ernüchternder, und damit ist nicht nur Gladbach gemeint. Auch wenn Wolfsburg dramatisch an Performance verloren hat, das Eröffnungsspiel zur letzten Rückrunde deckt eigentlich auf, dass auch der Trainer hier mit Kritik zurechtkommen muss

    – Thema Wolfsburg, es zog sich eigentlich durch fast die komplette Zeit (wer spitzfindig ist, macht Mitgründe fürs Ausscheiden schon in der endlos käsig gespielten ersten Saisonhalbzeit gegen den HSV aus, bloß dass der nicht die Qualität hatte, die unfassbar schlampigen Ballverdaddlungen zu nutzen): eine gewisse Starrsinnigkeit, auf jeden Fall eine Konstante. Gegen wirklich gut besetzte Gegner ist jeder Ballverlust potenziell eine hochkarätige Chance, weil so gut wie nix abgesichert wird. Gegen Juve war es nur noch Glück, dass das zur HZ nicht schon 0:3 steht, gegen dieses Atletico dann in Kauf zu nehmen, dass ein Fehler zum Auswärtstor führt, ist einfach nur extrem riskant. Zumal es schon 1:0 stand.

    Das Fazit liegt realistisch wie so oft irgendwo dazwischen. Sicherlich wollte der Verein hier eine Ära prägen, auch international. In KO-Wettbewerben entscheiden Kleinigkeiten, aber bei allem Offensivzauber, jeder Ballverlust gegen konkurrenzfähige Mannschaften war/ist immer noch hochgefährlich. Lernprozess sieht anders aus, und auch, dass Guardiola immer wieder mit dem Finger auf andere zeigte, die Medizimänner, die Maulwürfe, macht keine gute Figur. In Sachen Persönlichkeit halte ich Guardiola als Scheichwerber untragbar — aber da ist „mein“ FCB ja ebenfalls auf einem ähnlich schiefen Weg. Früher „mia san mia“, Familienbusiness und stolz auf Eigenleistung, heute unterwandert von allerlei Fremdunternehmen. Noch nie so wenig emotional an den Club gebunden gewesen wie in den letzten drei Jahren. Der alte Hoeneß hätte Rummenigge und Co. vor versammeltem Doppelpass zu Greenkeepern degradiert.

  20. Kurze Anfügung: Das Ganze spiegelt natürlich auch ein bisschen den Konflikt Ästhetik gegen Pragmatismus wider, eine ewige Konstante in der Fußballdiskussion. Ich kann trotz der damals wesentlich enger beieinander liegenden Bundesliga zu Hitzfeld-Zeiten zum Beispiel über erstotterte 1:0-Siege gegen Cottbus mosern und mich an den an meisten Tagen flüssigen Ballstafetten unter Guardiola ergötzen. Das ist aber auch eine komplett subjektive Ebene. Über Stile lässt sich streiten, über Punkte nicht. Normalerweise haben es da die Pragmatiker aber schnell schwieriger: Trap-Fußball mit langer Kante auf Tanker-Jancker erntete bereits Kaiser-Grollen, wenn er für eine Meisterschaft gut war. Wenn er dann auch keine Punkte mehr lieferte, hat der Trainer aber kein Argument mehr. 🙂 Umgekehrt scheint der minutiös aufgezogene Offensivfußball unter Guardiola für einige zu entschuldigen, wie teilweise unnötig riskant das teilweise ist/war, wie er das aufgezogen hat. Ein anderes Beispiel wäre das Bochum-Pokalspiel in dieser Saison. Da hatte ein Zweitligist realistisch die Möglichkeit, nach Gegenstoß in Führung zu gehen. Ein Beispiel von supersupersupervielen, auch wenn es da bemerkenswert blieb, wie 40 Minuten praktisch nicht mal ein Torschuss zustande kam, eigentlich eher nicht das Problem.

  21. Dann nenn mich halt Erfolgsfan. Ich kann es halt nicht nachvollziehen, wenn er als der Übertrainer abgefeiert wird, und angeblich der Mannschaft alles mit auf den Weg gegeben hat, was es so braucht. Und am Ende steht er mit einer guten bis sehr guten Leistung da, aber eben nicht mit der Über-Leistung. Das magst du jetzt wieder unfair finden. Aber rational wäre es gewesen, wenn der angebliche Übertrainer es geschafft hätte, eine in den Vorjahren äußert erfolgreiche Mannschaft zumindest auch international mal ins Finale zu führen. Wenn er doch angeblich so megatoll ist und eine Super-super Mannschaft hat. Hat er nicht. Und damit ist er dann eben auch nicht der Wundertrainer.
    Zu Vidal: da habe ich keine Quelle. Bin derzeit im Urlaub und habe daher nur begrenzt Internet. Recherche via Smartphone ist da schwierig, auch weil das Datenvolumen begrenzt ist. Aber es wurde ja bei der Verpflichtung gemunkelt, dass er eigentlich ein untypischer Spieler für Guardiola ist.

    1. >>“Dann nenn mich halt Erfolgsfan. Ich kann es halt nicht nachvollziehen, wenn er als der Übertrainer abgefeiert wird, und angeblich der Mannschaft alles mit auf den Weg gegeben hat, was es so braucht. Und am Ende steht er mit einer guten bis sehr guten Leistung da, aber eben nicht mit der Über-Leistung. Das magst du jetzt wieder unfair finden. Aber rational wäre es gewesen, wenn der angebliche Übertrainer es geschafft hätte, eine in den Vorjahren äußert erfolgreiche Mannschaft zumindest auch international mal ins Finale zu führen.“

      Nee, rational ist das eben nicht.
      Zeig mir mal ne andere Mannschaft, die das Triple geholt hat und dann die nachfolgenden 3 Jahre auf dem Top-Niveau agierte.
      Außerdem drehen wir uns da im Kreis. Hätte Müller gegen Atletico den Elfmeter nach rechts geschossen, oder Boateng vorm Gegentor nicht so einen stümperhaften Fehler gemacht, wäre Guardiola jetzt, deine Maßstäbe anlegend, der Über-Trainer.
      In meinen Augen totaler Quatsch.

      >>“Zu Vidal: da habe ich keine Quelle. Bin derzeit im Urlaub und habe daher nur begrenzt Internet. Recherche via Smartphone ist da schwierig, auch weil das Datenvolumen begrenzt ist. Aber es wurde ja bei der Verpflichtung gemunkelt, dass er eigentlich ein untypischer Spieler für Guardiola ist.“

      Schöner Satz von dir, belegt er doch die miese Antihaltung, die du bei dem Thema an den Tag legst.
      Da verkaufst du irgendwelche „Munkeleien“ als Fakten, um sie als Argument gegen Guardiola ins Feld führen zu können.
      Eigentlich traurig.

  22. Wenn du nicht mal warten kannst, bis ich vernünftige Recherchemöglichkeiten habe, dann argumentiere gerne weiter so.
    Anderen Unfairness unterstellen. Aber selbst keinen Deut besser.

    1. Die Tatsache, dass du hier eine Behauptung aufstellst, ohne ihren Wahrheitsgehalt vernünftig recherchiert zu haben, gibt jetzt kein wirklich besseres Bild über deine Geisteshaltung zu dem Thema ab.
      Im Gegenteil.

    2. Den Wahrheitsgehalt wird man nie erfahren. Selbst sämtliche Medien, die das damals so behaupteten haben soweit ich mich erinnere keine Quellen angegeben.

      Rein rational betrachtet ist er kein Pep-Spieler. Ist Benatia aber auch nicht. Bei Vidal kann ich mir schon vorstellen, dass man ihn Pep „aufs Auge gedrückt hat“, wohl befürchtend, dass er seinen Vertrag eh nicht verlängert. Die Bayern-Führungsmannschaft kennt Vidal ja schon deutlich länger als Pep (davon gehe ich mal aus) und war offensichtlich der Meinung dass man ihn braucht.

      Sammer hat auch in vielen Interviews immer wieder betont, dass man Spieler für den FC Bayern holt und nicht für Trainer x oder y. Die Spielphilosophie ist ja so oder so im Kern die gleiche. Und ab und an brauchts eben auch so Typen wie ihn. Spätestens seit den Juve-Spielen wissen alle warum.

      Wenn ich mir die Transferpolitik der letzten Jahre anschaue, bin ich überzeugt davon, dass man da schon eine ganze Zeit Trainerunabhängig denkt – was nicht heißt, dass man nicht den ein oder anderen Wunschkandidaten verpflichtet. Aber das Gros der Spieler muss einfach zu Bayern passen, nicht zum Trainer.

  23. Ach antikas. Du führst hier inzwischen eine Privatfehde gegen mich, weil ich nicht bereit bin, Pep den Heiligenstatus zu verleihen. Das merkt doch jeder. Da kannst du jetzt gerne wieder persönlich werden. Aber wenn du mal meine ansonsten üblichen Postingzeiten beachtet, dann merkst du, dass ich derzeit auch mal tagsüber zwischendurch schreibe (und sonst nur am WE). Da kannst du mich gerne wieder für angreifen. Aber besser macht es deine Argumente nicht.
    Und jetzt darfst du gerne wieder mit „Schwachsinn“ und so nem gehaltvollem Zeugs kommen.

    1. Wenn du es Privatfehde nennen willst, tu dir keinen Zwang an.
      Das ist aber nichts persönliches, keine Sorge.
      Da nimm dich mal nicht wichtiger als du bist.
      Jeden Anderen, der hier einfach immer nur haltloses Bashing betreibt, würde ich nicht anders behandeln.

      Was deine Postingzeiten damit zu tun haben, dass du hier einfach irgendwelche Gerüchte als Fakt verkaufen wolltest, erschließt sich mir übrigens genau Null.

      1. So. Hier jetzt nach dem Urlaub die Quellen, die ich nun recherchieren konnte:

        zeit.de/sport/2016-04/arturo-vidal-atletico-madrid-pep-guardiola-bayern-muenchen-champions-league-fussball

        sport1.de/fussball/bundesliga/2015/07/der-transfer-von-arturo-vidal-und-die-rolle-von-pep-guardiola-beim-fc-bayern

        Und der Kommentator beim Einzelspiel FCB-H96 am Samstag auf Sky hat es auch noch einmal gesagt: Vidal war kein Wuschspieler von Guardiola.

        Ist ja aber auch alles wieder nur haltloses bashing, gell?

        Und zu den Postingzeiten: Ich wollte Dir nur erklären, dass ich im Urlaub bin und via Smartphone nicht so viel im Internet sein kann, weil das Datenvolumen verbraucht (zudem sind solche Recherchhen via Samrtphone ziemlich unkomfortabel). Und als Beleg dafür, weil Du mir ja nie was glaubst und sofort wieder eine billige Ausrede unterstellt hast, habe ich halt angeführt, dass ich normalerweise nur abends poste und nicht tagsüber (weil ich dann auf der Arbeit bin und mich andere Dinge kümmern muss). Das kannst Du auch an meinen Postings sonst erkennen. Wenn ich poste, dann meist abends. Es sei denn, es ist Wochenende.

        Im Übrigen werde ich die Diskussion mit Dir nicht weiter fortführen, weil Du mal wieder persönlich geworden bist. Das muss ich mir nicht mehr geben. Entweder man diskutiert mit Stil oder dann auch gar nicht mehr. In dem Punkt nehme ich mich dann schon wichtig. Respekt im Umgang miteinander gehört für mich dazu. Aber ich muss mir nicht andauernd von Dir Sachen anhören wie „Schwachsinn“, „nimm Dich mal nicht so wichtig“ usw. Zumal Du dann auch noch meine Argumente gerne mal verdrehst.

        1. 1. Quelle: Oliver Fritsch 😀
          „Guardiola soll den Spielerkauf zähneknirschend hingenommen haben. “

          2. Quelle:
          Da steht mit keiner Silbe, dass Guardiola ihn nicht wollte, sondern nur, das er nicht treibende Kraft beim Transfer war.
          Außerdem wird da viel in irgendwelche Sammer-Aussagen reininterpretiert.

          Da ist nicht eine stichhaltige Aussage bei.

          Und stell dich mal nicht so an. Du bist doch immer der Erste, der anfängt persönlich zu werden und was von Privatfehde jammert.

          1. Nachtrag:
            „Thomas Müller findet es „schlimm“, dass sich sein scheidender Chef „zu solch halben Entschuldigungen hinreißen lässt“, weil Guardiola „weich geklopft“ worden sei vom öffentlichen „Ist-nicht-genug-Geschwafel“.
            Und weil er gerade beim Grundsätzlichen war, stellte Müller klar: Die CL gewinnt man nicht im Vorbeigehen, deshalb seien Vorwürfe in Guardiolas Richtung „unfair-nein einfach plump“, schließlich habe sich das Bayern-Spiel in den vergangenen drei Jahren weiterentwickelt.

  24. Der Unvollendete. Der Gescheiterte. Der Unverstandene. Dies sind nur drei Namen, die man finden kann, wenn man sich nach Bewertungen der drei Jahre von Pep Guardiola beim FC Bayern München in Presse und im Netz umschaut. Und allen wohnt ein wenig, aber eben nicht ausschließliche Wahrheit inne.
    Unvollendet? Sicherlich, was die Bilanz in der Champions League betrifft, wenn man die Sehnsucht nach der Bestätigung des 2013er Kompletterfolg mit den Möglichkeiten des Kaders plus der Qualität des Trainers und des daraus resultierenden Spiels miteinander multipliziert, dann ist das dreimalige Scheitern im Halbfinale (an jeweils einem spanischen Vertreter) keine zufriedenstellende Bilanz. Eine Finalteilnahme hätte nicht nur diese Betitelung verhindert, sondern wäre innerhalb dieser drei Jahre auch verdient gewesen, doch gab es Umstände, die dagegen waren. Betrachtet man das jeweilige Erreichen des HF in der CL als Bestätigung der Qualität des Kaders und des Trainers, weil man anerkennt, dass mitunter auch das Glück mitspielen muss (vgl. Bayern unter Heynckes gegen Real 2012 – Finale erreicht nach Elfmeterschießen versus Bayern unter Guardiola 2016 gegen Atletico – wo das Quäntchen Glück halt fehlte zum verdienten Finaleinzug, nicht zuletzt durch einen verschossenen Elfmeter), oder die Form der entscheidenden Spieler stimmen muss, (vgl. Messi außer Form gegen Bayern 2013 – die Bayern dafür in Superform versus Messi, Neymar, Suarez in Form gegen Bayern 2015, während den Bayern entscheidende Spieler fehlten – z.B. Robben und Ribéry), dann ist Pep nicht unvollendet geblieben, sondern hat das Niveau des FC Bayern, neben der spielerischen Steigerung und (weitestgehenden Konstanz), auch international hoch gehalten, weil man den Favoritenstatus nicht verloren und dem Druck des „zu den besten Mannschaften in Europa zählen“ standgehalten hat. Man war aber NIE der alleinige Favorit auf den Cup, und wird es auch nie sein.
    Wer will mag Pep Guardiola unvollendet nennen. Eben weil die Krone Europas nicht geholt wurde. Wer will. Ist ja ein freies Land. Ich tu es nicht.
    Gescheitert? Ist PG im Endeffekt genau viermal. Rein ergebnistechnisch. Dreimal im Halbfinale der CL (Jammern auf ganz hohem Niveau, wenn man mal überlegt, wo der Rest der Bundesliga oder auch englische Spitzenteams mit ähnlichen Kadern in diesen drei Jahren gelandet sind) und einmal in diesem epischen Pokalhalbfinale gegen den BVB, wo selbst die Dortmundfans nur noch wissen, dass sie gewonnen haben, aber nicht mehr warum eigentlich – jetzt mal abgesehen von den vier nicht verwandelten Elfmetern der Bayern. Hätte der FCB bzw. seine Spieler in diesem Elferschießen oder Thomas Müller gegen Atletico besser gezielt und getroffen – worüber würde man sich beklagen (können)?? Eben.
    In diesen drei Jahren waren für den FC Bayern in den drei Wettbewerben Meisterschaft (102), DFB-Pokal (18) und Champions League (51) zusammen genau 171 Spiele möglich. Gespielt hat der FCB davon 167, also ganze 4 verpasst. Leider alles Finals, Zugegeben, aber dies eben auch zum Teil extrem knapp und unglücklich verpasst (siehe oben).
    Die Gesamtbilanz in diesen bis jetzt 165 Spielen (2 kommen ja noch) sieht folgendermaßen aus: 165 Spiele – 118 Siege – 18 Unentschieden – 11 Niederlagen, 382:102 Tore. Kann schlechter, denke ich.
    Punkteschnitt in der Bundesliga 85,5 Punkte. Mal sacken lassen. Übernahme der Mannschaft nach einer historischen Saison mit einem Punkterekord (91) und Torrekord (98:18) für die Ewigkeit (also diesmal wirklich, nicht wie der BVB-Rekord für die Ewigkeit 1 Jahr zuvor 😉 … ) und dem Triple. Den spielerischen Level gesteigert und und konstant gehalten. Die Einbrüche, die kamen, fielen deutlich geringer aus, die aus anderen Jahren. In allen Wettbewerben bis zum Schluss dabei. Gescheitert? Versagt? Für mich nicht.
    Unverstanden? Sicherlich. Bestimmt. Und vor allem von der deutschen Presselandschaft, die sich seit Jahren zu 95% lieber für die Auflage fördernde Randgeschichten wie zerrissene Hosen interessiert als für die schwierige Aufgabe, PGs Vision von Fußball zu verstehen, ihn taktisch aufzuschlüsseln, die Verfeinerungen zu verfolgen, die Schwierigkeiten zu erkennen, Entwicklungen vorauszuahnen, etc. Nein, lieber wurde von der Langeweile des Ballbesitzfußballs schwadroniert (Klar, Mannschaften, die nur hinten drin stehen, sich weigern am Spiel teilzunehmen und alleine auf Konter setzen, sind ja auch viel interessanter anzuschauen …). Oder es wurde die Langeweile in der Bundesliga angeprangert (nur mal für die nicht komplett Verblendeten: Gäbe es den FC Bayern nicht, wäre Dortmund (77) mit jetzt 20 Punkten Vorsprung vor Neverkusen (57) seit wann schon Meister?) und alleine den FC Bayern dafür verantwortlich macht.
    Klar hat er sich geweigert der Presse und den Experten den eine oder anderen Knochen hinzuwerfen bzw. von der Presse geworfenen Knochen hinterher zu rennen. Der Fußball, den er spielen lassen, den er von seiner Mannschaft sehen wollte, war ihm wichtiger als alles, was Presse und selbsternannte Experten davon hielten. Solange die Mannschaft ihn verstand und ihm folgte, solange war alles gut. Und das war es meistens.
    Nicht falsch verstehen, ich will und werde Pep Guardiola keinen Heiligenschein aufsetzen oder ihm den Status des Unfehlbaren verleihen, aber ihm jetzt hinterher zu rufen, er hätte versagt, weil, er die Erwartungen (Der Presse wohlgemerkt, nicht der Bayernfans. Die haben sicherlich auf eine Finalteilnahme und/oder den CL-Sieg gehofft – aber dies nicht als definitiv zu erledigenden Auftrag erwartet oder sogar ständig das Triple gefordert!!) nicht erfüllt hätte, ist für mich typisch deutsches (misanthropisch angehauchtes und für mich zu verachtendes) Verhalten. Erst jemanden überhöhen. der das gar nicht fordert bzw. will, ihn anhimmeln, doch dann (bei Nichterfüllung der eigenen, zum Teil überzogenen, Erwartungen) bei der erstbesten Möglichkeit nieder zu machen. Nicht meine Welt.
    Pep Guardiola hätte sicherlich vieles besser lösen, anders handhaben können. Da wären z.B. die nach der allerersten Pressekonferenz stagnierenden Deutschkenntnisse, die vielleicht auch mitverantwortlich waren für den übermäßigen Gebrauch von Adjektiven mit dem „Triple-super“ zur Deklarierung von Spielern und Mentalität etc. Die vielen Verletzungen muskulärer Natur. Da kann man einen Trainer nicht ganz von frei sprechen. Der Ärztestreit. Worum genau ging es da eigentlich? Warum so heftig? Warum mit dem ganzen medizinischen Stab zum Schluss? Ist der FCB da wirklich so schlecht aufgestellt? Und einiges mehr.
    Aber besser Fußball spielen lassen als in den letzten drei Jahren hätte er den FC Bayern sicher nicht. Wer also nicht nur auf gewonnene Pokale steht, sondern auch akzeptiert, dass zum Fandasein Leiden gehört, unerfüllte Träume (jeder Fan, vereinsabhängig, halt auf anderem Niveau, klar), verpasste Gelegenheiten zur Unsterblichkeit, der wird sich an die Jahre unter Pep zurückerinnern an die Jahre schönen Fußballs. Ich bitte alle älteren Bayernfans (so ab Mitte 40) mal an die Zeiten von Breit(nerund Rumme)nigge zu denken, als man sicherlich auch unter Pal Csernai mitunter recht schönen Fußball spielte, mit zu den spielerisch besten Teams in Europa zählte, doch nie einen Europapokal gewann (trotz dreier Halbfinals hintereinander – 79/80 Uefa-Cup gegen Frankfurt 2:0 und 1:5 n.V. – 80/81 Landesmeistercup gegen Liverpool 0:0 und 1:1 – 81/82 im Finale von Rotterdam gegen Aston Villa 0:1 – viel schlimmer fast noch als 2012 gegen Chelsea, weil so viel klarer besser …). Wer würde diese Mannschaft als gescheitert in Erinnerung behalten? Eben. Nein, man denkt an sie als Team, das den Cup im EC 1 verdient gehabt hätte, aber eben nicht das nötige Quäntchen Glück, was man mitunter braucht.

  25. Carlo sagt eher nein zu Götze – das wars dann wohl für ihn beim FCB.
    Dem schweben da wohl ganz andere Kaliber vor …

    Schade, Götzes Verletzung kam zur Unzeit.

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