Die Saison neigt sich dem Ende zu. Und ich bin es leid. Leid nach jedem Spiel gegen den BVB sagen zu müssen „das hätte nicht sein müssen“.
Auch dieses 2:5 hätte nicht sein müssen.
Es steht außer Frage, dass der BVB nicht nur die Meisterschaft sondern auch den Pokal völlig zu Recht gewonnen hat. Es ist ferner inzwischen mehr als – ich sag‘ mal – verwunderlich, dass es einem FC Bayern nicht gelingt, ein Mittel zu entwickeln, diese Maschine Borussia Dortmund zu besiegen.
Das System der Klopp-Kicker ist im Prinzip ja recht einfach zu entschlüsseln.
Unfassbar stabile Defensive (und hier sind nicht nur die Abwehrspieler gemeint) gepaart mit einer dieser neumodischen Umschalt-Taktiken in Schallgeschwindigkeit.
Natürlich ist das Kollektiv inzwischen in den letzten Jahren ebenfalls so stark geworden, dass es – gegen schwäche Teams – auch zu einer massiven spielerischen Überlegenheit kommt und man die Siegesserie so locker von Rekord zu Rekord führen konnte.
Damit mich keiner falsch versteht, diese Taktik ist nicht zu verurteilen. Sie ist legitim und ich kann nicht im Ansatz nachvollziehen, weshalb man sich von Seiten des FC Bayern nicht einfach ALLE Championsleague-Auftritte der Dortmunder reingezogen hat, um das passende Mittel gegen diese Mannschaft zu finden.
Zwei schwarzgelbe Welten. Bundesliga und Championsleague.
Natürlich spielt auch hier wieder eine der wichtigsten Fragen im Fußball eine Rolle:
Waren sie zu stark oder wir zu schwach?
Fakt ist, dass die Borussia die bayerischen Fehler eiskalt ausnutzte. Das vierte Tor wurde mit dem vierten Torschuss erzielt. Unglaublich. Unglaublich effizient.
Huhn oder Ei.
Hätte uns der BVB auch mit 5:2 geschlagen, wenn wir weniger oder überhaupt keine Fehler gemacht hätten?
Wir werden es nie erfahren und somit dürfen die BVB-Fans diesen Umstand auch ungestraft und vehement abstreiten.
Es hilft ja nichts. Wenn man gegen eine Mannschaft von fünf Pflichtspielen fünf verliert, dann stimmt etwas Grundsätzliches nicht, oder?
Wollen wir an diesem Umstand etwas ändern?
Ich hoffe es. Aber statt System wird hier wohl nur der Kader mit zweistelligen Millionen-Beträgen aufgepumpt. Bayern-like.
Zum Spiel.
Wie oben schon erwähnt, verliere ich zunehmend die Lust. All diese Dinge immer und immer erklären zu müssen, zu wollen.
Was Herr Gustavo zum Beispiel dazu bringt, immer wieder diese Fehler in sein Spiel einzustreuen. Wer dieses Blog schon länger konsumiert, wird meine Grundüberzeugung in diesem Punkt kennen.
Seine Beteiligung an den Gegentoren eins und drei führte zu einem emotionalen Ausbruch auf Twitter, der viele arg erschreckte. Man kannte mich bisher so nicht. Tja. Wieder etwas gelernt.
Zwischen dem Spiel und diesem Spielbericht habe ich mir – zwecks differenzierter Sichtweise – das Spiel noch einmal angeschaut. Also die Gegentore, den Rest im Schnelldurchlauf.
Hier meine Liste der Versäumnisse:
0:1 – Herr Gustavo spielt den Ball ingesamt zweimal zum Gegner, Herr Badstuber bleibt beim letzten Pass in den eigenen Strafraum – fassungslos – stehen.
1:2 – Herr Boateng ist kein Weltklasse-IV. Ansonsten würde er die – völlig zu Recht mit Elfmeter bestrafte – Aktion alternativ lösen.
1:3 – Herr Boateng verliert – eines von vielen (wenn nicht alle Kopfball-Duelle) gegen Herrn Lewandowski, Herr Gustavo verliert vollends die Orientierung.
1:4 – Herr Schweinsteiger drischt komplett eindimensional in die Dortmunder Deckung am gegnerischen Strafraum und leitet somit unmittelbar den Konter ein. Am Ende des Konters verliert wiederum Herr Schweinsteiger(!) den Zweikampf gegen Lewandowski. Erste Frage: Wo war hier Sprinter Alaba? Zweite Frage: Wie konnte Anti-Sprinter Schweinsteiger so schnell am eigenen Strafraum sein?
2:5 – Herr Neuer lässt einen sicheren Ball fallen und Herr Boateng verliert – ein Kopfball-Duell (sic!) – gegen den Sportskameraden Lewandowski.
Nach dem Studium dieser Bilder musste ich meinen Ausraster in Richtung Gustavos leicht revidieren. Herr Boateng machte mir da plötzlich wesentlich mehr Sorgen. Und das ist unser neuer Abwehrchef für das Endspiel der Championsleague? Aua.
Ab wann gilt noch einmal der Vertrag von Herrn Dante?
Meine Hoffnung für das #FinaleDahoam?
So eine Einstellung werden wir dort auf gar keinen Fall noch einmal zeigen (können). Allein deshalb weil dann die Ausrede für so einige Schlechtleistungen der letzten Wochen wegbrechen würde. Ob sich unsere Profis diese Blöße geben?
Natürlich muss man als Bayern-Fan hier darauf achten, nicht reflexartig in diese dünnhäutige Schwarz-Weiß-Sichtweise abzudriften. Auch ich neige dazu. Während eines Spiels. Während einer 41. und 45. Minute in einem Pokalfinale.
Inzwischen geht es mir wieder besser. Und deshalb ja auch jetzt erst dieser Bericht.
Mit einem Sieg am kommenden Samstag wird vieles ausgeglichen. Nicht alles. Mit einer Niederlage ist aber nicht gleichzeitig alles schlecht und müssen wir nicht alles niederreissen.
Die Wahrheit liegt womöglich in der Mitte.
Wir brauchen mehr Breite im Kader. Auch qualitativ. Ferner müssen wir über mehr Flexibilität in unserem Spiel nachdenken.
Nur eine Kopie des BVB oder gar Barca sein zu wollen, greift hier zu kurz und führt auch zu nichts. Denn da ist das Original jeweils besser.
Ich bin ja irgendwo auch überzeugt, dass Luiz Gustavo eine Leistung wie 2011 gegen Inter jederzeit wieder raushausen könnte. Das frustriert mich aber eben immer so, wenn er es nicht zeigt.
Lassen wir es besser. Der Rückblick auf diese bald abgeschlossene Saison sparen wir uns für die Sommerpause auf.
Jetzt heißt es erst einmal Umschalten. Umschalten auf die Königsklasse. Auf Chelsea. Endlich der Vorfreude freien Lauf lassen. Fokussierung. Analyse des Gegners. Stärken, Schwächen.
Wenn wir dann noch eine Form abrufen, wie wir sie in dieser Championsleague-Saison nicht nur einmal gezeigt haben, dann sollte das mit diesem hohen Ziel schon klappen. Meiner Meinung nach.
Zumindest probieren sollten wir alles. Und das wäre schon mehr als gegen Dortmund zu sehen war.
Auf geht’s, Ihr Roten!
Ihr könnt mich alle für wahnsinnig erklären, aber allein wegen Boatengs Kopfballschwäche (Freund Tymo ist IMO jetzt ja auch kein Kopfballungeheuer) braucht es van Buyten in der IV und nicht die letzten 5 Minuten als Sturmhoffnung.
Ich brauche einen Defibrilator in Griffweite, wenn unsere einzige Waffe gegen Chelsea-Standards ein zurückkommender Gomez sein sollte.
Bin im Gegensatz zum Pokalfinale ganz entspannt und guter Dinge. Wird scho wer’n, Freunde der Sonne.
EDIT:
@paule:
Wegen eines schlechten Spiels würde ich jetzt nicht an der gesamten Innenverteidigung zweifeln. Boateng vs. Dante wird sicher ein Zweikampf, Badstuber ist 100%ig gesetzt, zu recht.
@Schwarzenbeck: Wie erwähnt. Wir haben eine Chance gegen Chelsea, wenn _unser_ Kollektiv funktioniert. Es dürfen einfach keine Situationen im Spiel entstehen, die unsere vorhandenen Schwächen relevant werden lassen. Punkt.
Wann, wenn nicht in DIESEM Spiel werden unsere Spieler alles, aber auch wirklich alles in die Waagschale werfen müssen??
Scheiß auf die EM. Scheiß auf so ein Testspiel gegen Holland.
Das wird historisch. In jeder Hinsicht. Wer in diesem Spiel versagt, wird diesen Makel über Jahre nicht los werden. Wer triumphiert, wird zum unsterblichen Helden der Bayern-Familie.
Uff. Jede Menge Pathos und Druck.
Wer findet zuerst das Ventil?!
@paule
Du hast recht. Es wurde schon (fast) alles gesagt.
Was Gustavo aber mit dem 1:3 zu schaffen hat, erschliesst sich mir – die Szene ab dem Pass auf Lewandowski nur noch zu95% im Kopf – nicht, bzw. wie er da was hätte verhindern sollen.
Da gibts nur eines: Boateng muss entweder das Kopfballduell gewinnen bzw. Lewandowski ins Kreuz hüpfen ODER ihn anschließend nicht auch noch davon laufen lassen.
Da die Schuld noch bei Gustavo zu suchen ist mir des Schlechten zuviel.
Den Kommentar auf Twitter habe ich nicht gelesen und werde es auch nicht tun. Ich will ja schließlich nicht vom Glauben abfallen. 😉
Beim Twitter-Kommentar ist sicher einigen Followern das iPhone aus der Hand gerutscht. Aber irgendwie beruhigt es mich, dass ich nicht der Einzige bin, der während eines Spiels mal im Ausnahmezustand ist. Hab‘ ’99 meine Couch zerlegt. Wenn’s da schon Twitter gegeben hätte, wäre mir die Ersatzanschaffung erspart geblieben 😉
Die Fehler in der Defensive waren von einer unglaublichen Tölpelhaftigkeit, schier unerklärlich. Die Klasse von Dortmund war nicht ihr sagenumwobenes schnelles Offensivspiel. Davon habe ich nicht allzu viel gesehen am Samstag. Ihre Klasse war die eiskalte, hundertprozentige Chancenausnutzung. Das Spiel erinnerte mich in dieser Hinsicht an den Bayernauftritt in Gladbach. Soviele Torschüsse, soviele Tore. Respekt!
Ich bleibe dabei: offensiv hat Bayern diesmal vieles richtig gemacht. Sie hatten das Spiel bis zur 60. Minute im Griff, gewannen viele Zweikämpfe, hatten Torchancen und luden trotzdem den Gegner immer wieder generös zum Tore schießen ein. Nach dem vierten Tor war die Sache logischerweise gelaufen.
Dortmund hatte in allen letzten Spielen das Glück, 1:0 in Führung zu gehen, diesmal sogar schon in der 3. Minute und auch in diesem Spiel wieder durch dummes Abwehrverhalten von Bayern. Diese Führung spielt ihnen jedesmal ideal in die Karten, denn sie müssen das Spiel nicht machen und können Bayern kommen lassen. Auch am Samstag standen sie zum Teil sehr tief hinten drin, ohne dass jedoch meiner Meinung nach viel von diesem Offensivspektakel nach Balleroberung, von dem ständig die Rede ist, zu sehen war. Mag sein, dass ich ein anderes Spiel gesehen habe, als beispielsweise Herr Rethy. Ich bin überzeugt, dass Dortmund massive Probleme mit ihrer geliebten vertikalen Spielweise bekommen würde, müssten sie mal das Spiel gegen Bayern machen und einem Rückstand hinterherlaufen. So aber kann man eine Schablone über alle der verlorenen Spiele gegen Dortmund legen, wodurch zwangsläufig der Eindruck entsteht, Bayern hätte nie etwas daraus gelernt. Dies trifft jedoch in erster Linie nur auf die Defensive zu.
@Schwarzenbeck volle Zustimmung. Mir macht generell das Mismatch Kopfballstärke bei Chelsea und Kopfballfähigkeiten in unserer Abwehr Sorgen.
Bei Boateng ist eigentlich kopfballstark und hat sogar ein sehr ordentliches Stellungsspiel. Er hat leider große Defizite bei der Gedanken- und Handlungsschnelligkeit. Er hat eine unheimlich lange Reaktionszeit, um sich auf unerwarte Stiuationen einstellen bzw. zu reagieren. Dann wird aus dem Abwehrrecken ganz schnell ein tapsiger Tanzbär.
Hinzu kommen die Schwächen in der Spieleröffnung. Hier kommen wir zu einer großen Schwäche unserer Mannschaft, die eine Ursache dafür ist, dass wir gegen Dortmund so schlecht aussehen. Wie ich schon oft geschrieben haben, können wir ganz gut damit umgehen, wenn eine Mannschaft tief hintendrin steht. Womit wir nicht gut umgehen können, ist, wenn der Gegner schon früh den Aufbau von uns in unserer Hälfte stört. Das hat man auch gut gegen Real Madrid gesehen. Zum Glück hat sich Real dann immer frühzeitig zurückgezogen. Dortmund zieht so ein Spiel aber über weite Strecken eines Spiels durch. Zum einen ist das mental unheimlich anstregend, da man keine geistige Ruhepausen hat. Vor allem kommt hier Schwächen unsere Spieler im Defensivzentrum bei der Spieleröffnung unter Druck zu tragen. Boateng und Gustavo sind diesbezüglich fast Totalausfälle. Badtstuber ist da eigentlich ein Guter, hat unter Druck aber auch Schwierigkeiten. Schweinsteiger hat noch nicht die alte Form und muss sich entweder fallen lassen oder wird komplett zudeckt. Lahm und Alaba sind im Prinzip im Spielaufbau stark. Aber da Robben und Ribbery weiter vorne auf den Ball warten, sind sie oft isoliert. Da die van Gaal-Schulung zunehmend verblasst, fehlen auch die Automatismen, sich in der eigenen Hälfte aus bedrängten Situationen ballsicher freizuspielen.
Hier gibt es zwei Möglichkeiten zu reagieren: Entweder man operiert mehr mit Befreiungsschlägen und langen Bällen. Oder die offensiven müsser weiter zurückkommen, um die Defensiven beim Spielaufbau zu unterstützen.
Letzteres hat Bayern in den letzten beiden Spielen gegen Dortmund praktiziert. Dabei aber stark an eigener Torgefährlichkeit eingebüßt, da weiter vorne die Anspielstationen fehlten. Jetzt wollte man es mit risikofreudigeren Vertikalspiel probieren; das hat in der Offensive stellenweise auch gut geklappt. Wenn man aber vertikal nach vorne spielen will, müssen die Offensive vorne in die Räume starten und können sich nicht die Bälle hinten abholen. Dadurch bedingt waren wir teilweise schon in der eigenen Hälfte in Ballnähe in Unterzahl und entsprechend groß war Last und Druck auf der Defensive im Spielaufbau (Die Fehler sind natürlich trotzdem unentschuldbar). Daher wäre es gerade gegen Dortmund gut gewesen, Kroos nach hinten zu ziehen und mit Müller zu spielen. Dann wäre ein spielstarker Mann mehr hinten. (in zweiten Hälfte hatten wir auch keine Ballverluste mehr in der eigenen Hälfte, dafür weniger Torgefahr nach vorne. Allerdings hat Dortmund sich phasenweise sich etwas weiter zurückgezogen).
Die Kritik, dass Bayern es zum 5. Mal mit der gleichen Spielweise versucht hat, ist somit in weiten Teilen nicht berechtigt. Man war in der Offensive variabler und mutiger hat das aber mit mehr Risiko in der Defensive bezahlt. Wegen Pech, Dortmunder Druck und individuellen Unvermögen ist uns dieses Risko übel auf die Füße gefallen. (Die zweite Halbzeit sollte man ohnhin aus der Wertung nehmen: das bei einem derart blöd zustandegekommenen 1:3 angesicht des CL-Finales nicht jeder den unbedingten Wille hatte, das Ding noch umzubiegen, ist zwar nicht schön, aber irgendwo doch menschlich).
Was also tun gegen Mannschaften die früh drauf gehen? Für Spielstärke und Automatismen in der Innenverteidigung und auf den 6er sorgen. Boateng raus, Dante rein wird da schon mal ein Schritt nach vorn sein (mir Badstuber haben wir dann ein passtarkes Duo). Flexbillität in der Aufstellung: Bei Gegner, die tief hinten drinstehen, gehört Kroos auf die 10. Bei Gegnern die früh attackieren ist eine Doppelsechs Schweinsteiger/Kroos eine Überlegung wert, da es wichtig ist, sich ball- und passsicher aus engen Situationen zu befreien. Wenn man auf dem Transfermarkt eine spiel- und defenivstarken 6-er kriegen kann, dann sollte man was versuchen.
(Völlig falsch wäre aus meiner Sicht, einen extrovertierten Holzfällertypen zu holen, nur weil man meint, Typen und Führer zu brauchen)
Wenn der Gegner früh attackiert, ist es ein probates Mittel, öfter lange Bälle einzustreuen, um die erste Angriffslinie zu überspielen (dahinter ist ja dann mehr Platz) Wir haben vorne schnelle, durchsetzungsfähige Leute!
Zum Glück gibt es außer Dortmund kaum Mannschaften, die ein derartiges agressives, effektives, frühes Pressing über fast die gesamte Spielzeit spielen können. Chelsea ist zwar abgezockt und hat viele Könner in ihren Reihen. Aber sie stehen tiefer. Unserer Abwehr und 6-er haben mehr Raum und Ruhe für den Spielaufbau. (und damit auch mentale Erholungspausen). Das kommt uns entgegen. Das Problem gegen Chelsea liegt aus meiner Sicht primär beim Kopfball (siehe oben).
Ironischerweise ist gegen Chelsea die Spielweise, die oft bei den Bayern kritisiert wird, die richtige. Sicheres Aufbauspiel, viel Ballbesitz, Risiko nach vorne dosieren und dann blitzschnell und plötzlich Tempo erhöhen. Nicht zu schnell aufrücken. Immer darauf achten, dass hinten genug abgesichert. Mein Mantra: Keine Risikopässe zentral am gegnerischen Strafraum. Diese Ballverluste sind mordsgefährlich (siehe auch zwei der Gegentore gegen Dortmund).
Jetzt noch ein paar grundsätzliche Sachen: Wir haben eine Mannschaft, die in drei Jahren zweimal im CL-Finale steht. (Angesichts der Zufälle im Fußball ist das ein größerer Nachweis nachhaltiger Klasse als in einem Jahr den Titel zu gewinnen und dann zweimal früh auszuscheiden). National ein Double, ein dritter Platz und einer der besten zweiten Plätze aller Zeiten. Ferner waren eine ganze Reihe großartiger Spiele dabei, an die man sich stärker erinnern wird, als an die eine oder andere errumpelte Meisterschaft.
Natürlich bin auch ich sehr enttäuscht. (Beim 1:3 habe ich so heftig mit der Hand auf den Wohnzimmertisch gehauen, dass er aus dem Leim gegangen ist). Aber nur weil eine Mannschaft zur Zeit mit Geschick und auch einer ordentlichen Protion Glück einen unheimtlichen Lauf hat und stark ist, sollte man nicht alles über den Haufen werfen.
Wir haben endlich drei Jahre einigermaßen Kontinuität im Verein und eine systematische Kaderpolitik (auch wenn da natürlich Verbesserungspotential besteht) und einen Kader mit viel Zukunft. Daher ist es völlig falsch, nach dem drastischen Schnitt zu rufen. Es ist gerade gut, dass wir jetzt mal drei Jahre am Stück hatten, in denen es nicht nach dem Hü udn Hott- Schema ging. Wichtig ist aber wieder verstärkt an den Automatismen im Passspiel zu arbeiten!!
Und noch zum Stichwort Siegeswille und Einsatz. Ich bin nach wie vor der Überzeugung, dass es nur teilweise an der Einstellung der Mannschaft liegt. Natürlich ist mir aufgefallen, dass in Madrid eine ganz andere geistige und körperliche Präsenz da war als in Berlin. Ich glaube, dass die Mannschaft eher ein Problem hat mit dem Druck unbedingt gewinnen zu müssen. Gegen Real Madrid hat man aus einer gewissen Ausseiterstellung operiert. Man hat am Anfang gesehen, dass die Mannschaft wollte. Die Rückschläge in diesem Spiel waren dann nicht so leicht zu verkraften. Wir haben eben viele junge Spieler. Da kann nicht jeder die Effenberg-Mentalität haben. Wir haben nunmal den Weg der Jugend und des Kombinationsfußballs eingeschlagen. Wie ich schon mal gesagt und ausführlich näher begründet habe: Die Kombination des spielerischen Niveaus unserer Mannschaft heute mit der Kraft und der Mentalität der 2001-er wird (leider) immer ein Traum bleiben.
Die Unterschiede bei den Laufleistungen sind teilweise systembedingt: Wer viel Ballbesitz hat, muss weniger laufen, als die Mannschaft, die die Räume zulaufen muss. Daher greift es zu kurz von der nackten Zahl der Unterschiede in der Laufleistung auf die Faulheit der Spieler zu schließen (allerdings hat der eine oder andere Spieler da noch durchaus Luft nach oben).
Ich habe aber auch gesehen: Einen Badstuber, der auf 180 war und wie wild auf dem Platz brüllte; einen Kroos, der in der ersten Halbzeit vehement versucht hat, das Spiel an sich zu reißen und einige richtig gute Aktionen hatte; einen Ribbery, der sich gegen die Niederlage gestemmt hat, obwohl von Alaba kaum unterstützt. Ein Robben, der laufstark wie selten flexibel und mannschaftsdienlich agiert hat. Eine Mannschaft, die trotz deprimierendem 1:4 und Cl-Finale vor der Brust sich richtig für den Anschlusstreffer ins Zeug gelegt hat. (bei Neuers Patzer ist der Tisch endgültig zusammengebrochen; und ich habe in Anlehnung an Caesar ausgerufen: „Auch Du, mein Neuer!“)
Fazit: Ich bin auch sehr enttäuscht. Ich weigere mich aber, über diese Mannschaft den Stab zu brechen (Ausnahme: Boateng, den ich nächste Saison nur als back up sehen will). In diesem Sinne volle Konzentration auf Samstag unter Mobilsierung aller Zuversichtsreserven!
@poborski:
full ack überall & chapeau für die pointierte Analyse
Dto. Da sitz‘ ich jetzt und sag‘ mir schon zum x.-ten Mal „Recht hat er, Recht hat er“.
Ich kann euch verstehen, wenn ihr sauer seid, dass ihr auf diesen Thread verhöhnt werdet. Sehe allerdings auch viele Bayern-Fans, die in ihrer Kritik weit übers Ziel hinausschießen.
Auch wenn es einigen von euch nicht passt: Ich drücke den Bayern am Samstag die Daumen. Nicht weil das eine deutsche Mannschaft ist, aber weil ich einige Spieler einfach sympathisch finde (zB Badstuber, Neuer, Schweinsteiger). Und weil mir das Abramowitsch-System nicht so zusagt. Ihr habt eure Millionen wenigstens selbst verdient.
Andererseits wird meine Welt nicht zusammenbrechen, wenn es nicht klappt (und ich werde nicht ins Delirium verfallen, wenn es klappt). Ich freue mich einfach auf einen schönen Fußball-Abend.
Ach ja. Lewandowski wechselt zu Bayern München. Finde den Fehler.
Ich bin sehr zuversichtlich für kommenden Samstag. In der CL haben es die Bayern in schöner Regelmäßigkeit geschafft, Kampfgeist und Zusammenhalt abzurufen.
Ich ärgere mich auch über 3 Saisonniederlagen gegen den BVB, kann es aber teilweise nachvollziehen. In Rückrunde und Pokalfinale hat die Championsleague einfach zu viele emotionale Kräfte gebunden. Wenn schon die Fans seit Monaten auf das Finale dahoam hinfiebern, wie sollen die Akteure es dann selbst ausblenden können?
Und nach dem dritten Dortmunder Tor waren die Gedanken eh schon zu 100% in der heimischen Arena. Nur nicht verletzen…
Zum Boateng-Bashing: Ein klasse IV, der gelegentliche unkonzentrierte und/oder übermotivierte Aussetzer hat. Erinnert mich stark an seine Vorgänger, Demichelis und Kuffour. Und mit den beiden haben wirs auch schon ins CL-Finale geschafft. Mit Letzterem gabs sogar den Triumph.
P.S: Auf dem Weg in die Arbeit ist mir heute aufgefallen, dass nun an sämtlichen Tram-Stationen UEFA-Werbepartner und Sportartikelhersteller ihre Plakate aufgehängt haben.
Auch wenns nur Sponsoren sind: Die Stimmung in der Stadt steigt von Tag zu Tag. Ich bin echt schon total heiß!
Mich stört es, dass immer davon geredet wird, dass wir immer gleich spielen und angeblich kein Mittel hätten. Poborsky hat das wirklich sehr treffend analysiert, nur leider scheinen die Sportmedien nichts davon mitzubekommen.
Das Spiel ist für mich durch, auch wenn es heute und morgen wieder Häme geben wird. Business as usual 😉 .
@Finanzbeamter: Kannst du auch was zur rot-weiss-Aktion sagen? Das wäre noch wichtiger. Die Idee müsste man auch noch weiter verbreiten irgendwie.
Für mich entscheidet sich das Spiel am Samstag in zwei Fernduellen: Don Jupp vs. Di Matteo und Drogba vs. Gomez! Wer die bessere Taktik aufsetzt und welche Stürmer mehr Profit aus den gelichteten Abwehrreihen zieht, wird das Spiel gewinnen.
Und leider habe ich da in beiden Kategorien nicht das bessere Gefühl, welches für uns spräche:-( Di Matteo scheint trotz seiner jungen Jahre in punkto Taktik die Gegner exakt auszuschauen. Und Drogba ist leider eine andere Gewichtsklasse für unsere umgestellte Abwehr.
@ hrumsch: Hab ich bisher noch nicht viel mitbekommen. Ich war die letzten Tage allerdings fast ausschließlich in Neuhausen unterwegs.
Mich ärgert, dass das Pokal-Finale und das Ergebnis auf die individuellen Fehler der Bayern reduziert wird. Genauso geht es mir gegen den Strich, dass einige Schwarz-Gelbe meinen, die gleiche Häme und Arroganz an den Tag zu legen, die sie vor einigen Monaten noch den Roten vorgeworfen haben. Und eine Wachablösung im deutschen Fußball sehe ich noch lange nicht:
http://www.ostwestf4le.de/2012.....-dortmund/
@hrumsch es hält sich noch in Grenzen war aber heute auch erst kurz überirdisch unterwegs
Mein Schal hängt am Balkon der aber am Rückgebäude ist. Können sich wenigstens die Nachbarn erfreuen
Wenn ich so lese, wie einige während des Spiels abgegangen sind…
Da wird es mir fast unheimlich, wie eisig kalt ich unsere Fehler goutiert habe.
Ich hab mich nämlich während des Spiels nicht sonderlich aufgeregt. Wahrscheinlich war es alles so lächerlich, was wir da hinten produziert haben, daß es einfach sinnbefreit war, dazu auch nur ein Wort zuviel zu verlieren…
@Jennifer8
ging mir ähnlich. Obwohl ich bisweilen auch zum hyperventilieren neige, war ich während des Spiels atypisch ruhig. Vermutlich aus dem von dir genannten Grund.
@Flinsi
sehe ich zum Teil anders.
Entscheidend ist 1. wer seine gesperrten/verletzten Spieler besser und adäquater ersetzen kann und 2. auf unserer Seite, wie unsere Winger drauf sind. Für Ribéry das wichtigste „Spiel des Lebens“. Vlt. deswegen die grottige Leistung gegen Do.
Gerade die beiden müssen es jetzt zeigen. Ob dann Gomez am Ende der Kette trifft oder ein anderer ist fast egal.
Aber die zwei tragen den Titel „weltklasse“. Sie haben sich (langfristig) für den FCB entschieden, weil man da die Champions League gewinnen kann.
Aber da müssen sie natürlich selbst einen entscheidenden Anteil beitragen. Die sind jetzt am Zug. Wenn nicht jetzt, wann dann?
Drogba macht mir auch ein wenig Bauchschmerzen, weil er unheimlich gut den Ball behaupten kann. Er hat nicht mehr die Dynamik, aber ist unglaublich präsent und natürlich nach wie vor ein Knipser vor dem Herrn. Torres kann ich hingegen gar nicht einschätzen. Ist aber erstmal auch egal, da Di Matteo nicht beide rausschicken wird. Das könnte nur ein Faktor im Falle eines Wechsels sein.
Fakt ist, wir müssen so gut es geht direkt Druck auf die umgebaute IV aufbauen. Sollten Cahill und Luiz fit werden (wovon ich mal ausgehe), dann muss man die sofort beackern und in die Enge treiben.
Kroos nud/oder Müller (wird wohl auf der 10 auflaufen) müssen das Passspiel von Lampard unterbinden und dann mit nach vorn rutschen aber um Himmels Willen ohne hinten auf zu machen.
Schweinsteiger. Für ihn gilt das gleiche wie für Robbery. Er hat im Winter schon die CL über alles gestellt. Er muss das Spiel lesen und lenken. Hinten gut und Ballsicher stehen und seine Fehlpässe unterlassen.
Bin immer noch auf die Variante LAV gespannt. Vlt. sollte man auch Lahm wieder auf links ziehen und Rafinha rechts aufstellen. Erfahrung ist am Sa. total wichtig und da habe ich mit Contento einfach fürchterliche Bauchschmerzen. Der hat ja kaum in der Buli Erfahrung und jetzt soll er vor ein paar hundert Millionen Zuschauern seinen Mann stehen. Schwierig.
Schlagt mich tot, zerreisst meine folgenden Aussagen.
Ich habe vor einiger Zeit schonmal darüber philosophiert: Ich bin davon überzeugt, dass die Mannschaft zu überheblich ist. Dieses ganze „Mia san mia“ geht mir völlig auf den Sack. Während in München von UH vor dem Pokalfinale rumgetönt wird („Wir wollen doch mal sehen, wie das Spiel gegen Dortmund ausgeht, wenn wir ausgeruht sind und nicht drei Tage vorher ein CL-Spiel hatten“), gibt man in Dortmund den Demütigen, indem man sagt, dass schon Außergewöhnliches passieren muss, um Bayern nochmal zu schlagen.
Heisst für die Bayernspieler: wenn alles halbwegs normal läuft, dann schlagen wir die schon – wir sind ohnehin besser. Heisst für die Dortmundspieler: wenn ich mir heute nochmal 120% den Arsch aufreisse und nochmal über meine Grenze hinaus gehe, dann können wir sie schlagen.
Das Schlimmste: offenbar erkennt niemand in München, dass diese Bauchpinselei von Seiten der Dortmunder eine Methode ist!! Die werden vor den nächsten 10 Spielen wieder sagen, dass Bayern die beste Mannschaft in Deutschland ist. Und wenn unsere Spieler dann wieder mit diesem Verständnis auf den Platz marschieren, dann ist den Dortmundern das mehr als recht!
Schön auch, dass Herr Kroos zugibt, dass die Dortmunder schon eine ernst zu nehmende Konkurrenz sein können in den nächsten Jahren – Hu ab für diese Erkenntnis!
Vielleicht sehe ich das zu schwarz – daher bitte unbedingt Kommentare dazu – aber ich bin auch der Meinung, dass Dortmund sich halt – im Gegensatz zu uns – nicht zu schade ist, sein Spiel zu 1000% auf unseres auszurichten, sprich: wie nehme ich Rib und Rob aus dem Spiel, wie störe ich den Spielaufbau, wie bearbeite ich die Aussenverteidiger so, dass sie nicht nachrücken und in der Offensive für Überzahl sorgen…
Daher die Frage: sind wir uns zu schade, um unser Spiel auf DO auszurichten?? Wir sind ja schließlich die Bayern – mia san mia – da sollen die anderen sich mal schön an uns orientieren – und nicht etwa wir an den anderen….
Jetzt, wo es quasi amtlich ist: muss ja richtig GEIL in DO sein, wenn da alle weg wollen, sobald ein tatsächlich großer Verein anruft. #Kagawa
@Poborsky
Hatte direkt vergessen den Post ordentlich durchzulesen.
Meine Meinung zu den von dir angerissenen Grundsatzthemen. Hier sind wir 100% daccord.
Ich picke mal zwei Punkte raus:
1. Das Passspiel. Eine der Hauptaufgaben für Don Jupp im nächsten Jahr. Zunächst die Spieleröffnung, die aber in 90% der Spiele nicht das große Problem ist, weil der Gegner tief steht und nur wenige so pressen wie der BVB. Was auf jeden Fall ganz ganz dringend besser werden muss ist das Kombinationsspiel vorm gegnerischen 16er. Da sind uns andere weit voraus, denn da verlieren wir viel zu viele Bälle, die nicht selten zu (dummen) Kontertoren führen (nicht nur gegen Do., auch im Hinspiel gegen Real).
Außerdem müssen wir uns mehr und bessere Möglichkeiten schaffen in den 16er zu kombinieren. Da fällt uns oft nicht viel ein. Und dann wird es mit Lupfern versucht oder mit Chips, die dann in der Regel zu lang sind.
2. Boateng. Ich bin jetzt weit davon entfernt mich auf ihn einzuschießen aber er war in meinen Augen (leider) der Hauptschuldige am Samstag (wenngleich andere auch ihren tw. recht ordentlichen Teil dazu beigetragen haben). Hätte er den Elfer nicht verursacht wären wir womöglich mit dem 1:1 in die Pause. Müssig. Na jedenfalls, so Dinger hat er immer und immer wieder drin (CL-Gruppenphase gegen ManC – damals zum Glück nicht geahndet). Das hat zum einen mit der von dir angesprochenen (mangelndnen) Reaktionsschnelligkeit zu tun, zum anderen einfach mit ich nenne es mal fußballerischer Dummheit. Er ist unheimlich stark im Antizipieren (was zwar Punkt 1 ein wenig widerspricht aber derartige Situationen kann man länger vorausahnen) und im Normalfall auch Kopfball- und Stellungsstark.
Woran es bei ihm liegt, dass er immer wieder diese Böcke schießt, obwohl der das Potential zweifelsohne besitzt? Keine Ahnung. Fakt ist, dass sich das aber auch anscheinend nicht bessert. So Patzer hatte er schon vor Jahren in der Nationalmannschaft und eben auch jetzt noch. Andererseits hat er aber so Auftritte wie gegen Real, in denen er fast fehlerfrei bleibt. In Summe eine absolute Blackbox momentan.
Für mich heißt das: Dante war auf jeden Fall die richtige Entscheidung um ihm einerseits ein wenig Druck zu machen und andererseits eine alternative zu haben, die noch dazu offensiv kopfballstark ist. Ich sehe da tendenziell auch eher Dantstuber als IV als Badateng.
@Joshtree
na, auf so ein Niveau wollen wir uns dann nicht begeben, oder doch? 😉
ALLE wollen ja auch nicht weg und im Gegensatz zu uns können sie den Verlust wohl durch Götze und/oder Reus gut abdecken.
Ein Verlust bleibt es dennoch und der Beweis, dass auch dort die üblichen Mechanismen anfangen zu greifen.
@Paule
Ich muss mal was nachfragen, was mir schon seit zig Artikel von Dir auf den Nägeln brennt. Warum bekommt bei Dir fast jeder Satz einen eigenen Absatz? Es stört mMn den Lesefluss. Der letzte Mensch, der das genauso handhabte, war meines Wissens nach Moses als er die Gebote aufschrieb. Da bei Dir aber die einzelnen Sätze nicht annhähernd so wichtig sind, empfinde ich eine solche Schreibweise auch etwas blasphemisch. Aber vielleicht geht es auch mir so.
Zur Saison: Im Großen und Ganzen bin ich Dortmund dankbar, dass sie so stark geworden sind. Ein echtes Duell um die Herrschaft in der Bundesliga ist mir viel lieber als eine Auseinandersetzung mit Mannschaften, die zufällig eine gute Saison haben. Das wird Bayern gut tun, ebenso der Bundesliga und der Nationalmannschaft.
Die Bereiche des Systems, der Trainingslehre und Transfers müssen auf Topniveau gehalten oder gebracht werden. Die Familie stärken und ehemalige Spieler einzubinden ist gut, aber man muss auch offen für „Eingeheiratete“ sein. In der Jugend gibt es wohl erste neue Akzente. Das ist auch bitter nötig, wenn man sich die fehlende Präsenz in den U-Mannschaften vor Augen führt.
@kringsy:
Dass es sich bei der Dortmunder Außendarstellung um eine bewusste Masche handelt, die mit einer Marketingagentur auspaldowert wurde, scheint in der Tat noch nicht jeder begriffen zu haben. Es fiel ihnen bis jetzt leicht, sich als „die Guten“, Bescheidenen, als Antipode zu Bayern darstellen, weil sie sich auch stets darauf verlassen konnten, dass irgendjemand beim FCB immer in die üblichen Pavianreflexe verfällt. Sie mussten, wie am Samstag auch, nur auf die Vorlagen aus München warten und verwandeln.
Mit dieser Masche wird es nun schwieriger, weil nun auch in Dortmund die Ansprüche steigen. Wie reagieren? Was die allseits geforderte Demut angeht, wäre es lächerlich zu erwarten, dass Bayern künftig mit der Ankündigung in die Saison gehen würde: „Uns reicht der 2. Platz. Dortmund ist zu weit weg.“ Allerdings sollte man die „Methode Dortmund“ insofern ins Leere laufen lassen, dass man sie mit ihren eigenen Waffen schlägt. Ich habe kein Problem damit, die Dortmunder als Favoriten für die nächste Saison zu bezeichnen. Sie haben das Double gewonnen. Also zeigt mal, was ihr weiter drauf habt. Der Druck für sie wird steigen.
Leider ist zu befürchten, dass eher der alte Reflex bei Bayern bevorzugt wird: „Wir schütten soviel Geld auf deb Markt, dass ihr nie haben werdet, bis wir wieder die Nummer 1 sind. Ihr habt keine Chance!“ Einen besseren Gefallen in der Außendarstellung könnte man den Dortmundern gar nicht tun. Mehr Intelligenz im Auftreten und weniger „Mia san mia“ ist gefragt. Das heißt nicht im Mindesten, weniger Selbstbewusstsein auszustrahlen. Die eingefahrenen Rituale und die bauchgesteuerte Persönlichkeitsstruktur der Handelnden geben hier wenig Hoffnung. Fragt sich, wer ihnen klarmachen kann, dass es Ziel sein muss, die „Methode Dortmund“ von ihrem klebrigen Zuckerguss zu befreien, indem man zwischendurch einfach mal nur den Mund hält, anstatt in üblicher Manier in jedes Mikrofon zu blubbern, das einem entgegengehalten wird.
Ich bin immernoch völlig leer seit letztem Samstag. Umso mehr finde ich es erstaunlich und freue mich auch darüber, dass bei einigen Leuten hier die Meinung herrscht, dass es gegen Chelsea besser wird.
Ich war so unfassbar sauer und bin immernoch enttäuscht, dass es mir schwer fällt, aus meiner Angst wieder Vorfreude zu entwickeln. Hinzu kommen noch Aussagen unseres Kapitänchens (wann lieber Gott nimmt ihm endlich einer die Binde ab?), Bayern sei klar die bessere Mannschaft gewesen… Ob das im Ansatz stimmt oder nicht, sollen andere beurteilen, ich habe es jedenfalls nicht so empfunden. Sonst hätte ich im Stadion wohl weniger emotional reagiert, als ich nach dem 1:4 meinen Schal von der Tribüne schmiss und ins Hotel gefahren bin. (Kritik dafür nehme ich gerne an, ich könnt mir selbst dafür in den Arsch treten. Darüber hinaus war der gute alte Schal mein Ein-und-Alles).
Ich wünsche mir für kommenden Samstag inzwischen einfach nur kein Debakel. Vielleicht täusche ich mich und unsere B-Abwehr erwischt den Tag ihres Lebens!
Ansonsten lese ich den Rest der Woche eure optimistischen Kommentare und hoffe, dass sie ansteckend sind!
Warum die Angst vor Chelsea?
Das ist keine Übermannschaft.
Torres? Wie viel Tore hat der in den letzten Jahren so gemacht? Zwei?
Bei denen fehlt die gesamte IV + Terry + Mr. X.
Bei uns fehlen: Badstuber, Alaba (tun beide weh) + Gustavo (tut einigen hier nicht so weh).
Also, mehr Mut. Unsere Offensive ist BESSER als deren Offensive.
Und wir haben die Mittel, sie von unserem Zentrum fernzuhalten.
Das wird kein Selbstgänger, aber WIR werden jubeln.
@kunstwadl
„Wir schütten soviel Geld auf deb Markt, dass ihr nie haben werdet, bis wir wieder die Nummer 1 sind. Ihr habt keine Chance!”
dazu tz-online-Schlagzeile von eben:
„Hoeneß plant Verstärkungen, „bis wir wieder alleine sind“
und UH wird zitiert:
„Wir werden unsere Mannschaft so lange verstärken, bis wir wieder alleine sind. Und: Wir haben das Geld dazu.“
Ab und an wünsche ich uns auch mal einen Medienberater…
@Ribben:
Das Problem ist einfach die Beratungsresistenz der Großkopferten, gepaart mit dem oft diskutierten heiligen Familienprinzip. Einflüsse von außen werden da eher als Bedrohung empfunden. Vom Teufelszeug „Konzept“ will ich gar nicht erst anfangen.
Wer sagt’s ihnen? Ich sehe keinen. Also wird alles so weitergehen, wie bisher. Man schießt mit der Schrotflinte in den Baum, es wird schon was runterfallen. Wird auch kurzfristig funktionieren. Auf Dauer muss man dann auf Dortmunder Fehler hoffen (die es auch geben wird) und darauf, dass sich alles doch irgendwie am Ende fügt. Eine Strategie sieht anders aus.
@kunstwadl
das sehe ich (ausnahmsweise) mal etwas anders:
Ich denke, dass es eine große Diskrepanz zwischen Außendarstellung und interner Überzeugung gibt.
Wenn man Nerlinger („sind schon gut aufgestellt“) und Rummenigge („Einkaufspolitik mit Augenmaß“) hört, so sind die weit davon entfernt die kaderplanung und -verstärkung ausschließlich an Titeln festzumachen.
UH hat da (leider in dem Fall) noch eine Sonderstellung. Der sieht im Augenblick mittelfristig die Felle seines Babys davonschwimmen und neigt dann zum Aktionismus oder Schnellschüssen was solche Aussagen anbelangt („Bombe im Sturm“, „gnadenlos qualitativ verstärken“, „einen Batzen Geld zur Verfügung gestellt“ uswusf.)
Operativ wird wohl nicht viel davon passieren, weil die Verantwortlichen eine andere (und richtige) Linie fahren (s.o.).
Nichtsdestotrotz haben die Worte von UH vor allem in der Öffentlichkeit noch großes Gewicht, alleine im operativen Geschäft nicht mehr so sehr. Also darf man sich nicht davon erschrecken lassen, wenn er ab und an „den Franz“ gibt und (mal wieder) etwas Unüberlegtes rauslässt. So ist er und so war er immer. Das ist auch Teil des FCB. Man muss es nicht immer gut finden aber letzten Endes gab und gibt der langfristige Erfolg ihm recht.
Sorgen würde ich mir erst machen, wenn seine Sprüche 1:1 in die Tat umgesetzt würden.
Ein Glück nur, daß die Borussia „keine Weltklassespieler“ (Ulrich H.) in ihren Reihen hat. Wie wäre es dann wohl ausgegangen? 2:10?
Ein Glück auch, daß Chelsea ebenfalls ohne Weltklassespieler nach München reist… 😉
Juhu… Der Troll… Ich hab ihn zuerst gefunden!!!
@Pascha: Glückwunsch! Dafür bekommst Du die hier von mir: http://www.amazon.de/Trollhunt.....B004TECRDQ 🙂
Der FF hat einfach zu viel Zeit und zu wenig Sinn in seinem Alltag.
Ich schließe mit:
Es ist mehr wert, jederzeit die Beachtung der Menschen zu haben, als gelegentlich ihre Bewunderung.
(#121662) Joshtree sagte am 15. Mai 2012 um 10:17 :
„Jetzt, wo es quasi amtlich ist: muss ja richtig GEIL in DO sein, wenn da alle weg wollen, sobald ein tatsächlich großer Verein anruft. #Kagawa“
Ja und? Jede Wette, dass Schweinsteiger, Ribery oder Robben auch nach Chelsea, ManCity oder Real Madrid wechseln würden, wenn man ihnen dort das doppelte Gehalt bezahlen würde. Und vielleicht würde ein Robben sogar am liebsten bei Amsterdam unterzeichnen, könnten die ihn bezahlen, und Ribery zu Paris St. Germain wechseln, wenn die einen großen Batzen Geld für ihn raustun würden.
Oder erinnert sich niemand mehr an Hoeness´ Aussagen zur Verlängerung von Schweinsteigers Vertrag? Da ist es nicht in erster Linie um die Liebe zu Bayern München gegangen.
Gibt halt zu wenig Großkreutze auf dieser Welt … 😉
“Wir werden unsere Mannschaft so lange verstärken, bis wir wieder alleine sind. Und: Wir haben das Geld dazu.“
Die reichen Scheichs denken auch nicht viel anders.
Kunstwadl meinte:
„Ich habe kein Problem damit, die Dortmunder als Favoriten für die nächste Saison zu bezeichnen. Sie haben das Double gewonnen. Also zeigt mal, was ihr weiter drauf habt. Der Druck für sie wird steigen.“
Kein Problem. Natürlich sind wir die Favoriten für die kommende Saison! Und ich postuliere mal mein Saisonziele für diese nächste Saison mit absteigender Priorität:
Dritte Deutsche Meisterschaft in Folge. Pokal verteidigen. CL-Gruppenphase überstehen. Alles weitere ist dann das Sahnehäubchen.
Reicht das als Kampfansage?
@Ribben
Ich gehe ganz und gar nicht davon aus, dass Uli Hoeneß aus dem operativen Geschäft draußen ist. Mittlerweile sehe ich die ganze Sache mehr und mehr fatalistisch. Es gibt eben 2 „Konzepte“, von denen eines, das von Bayern, eigentlich nur ein halbes ist, da es überwiegend auf die wirtschaftliche Kraft vertraut, die noch lange Zeit der Dortmunder weit überlegen sein wird. Das andere, das der Dortmunder, halte ich zwar grundsätzlich für nachhaltiger und es wäre mir prinzipiell sogar in Teilen lieber, wenn es nicht mit so viel Pseudo-Image und Marketingmasche vom „Spaßclub“ verbunden wäre. Allerdings bin ich pessimistisch, dass man bei Bayern die positiven Anteile daraus in einer passenden Form übernimmt. Man muss sich wohl damit abfinden, dass Bayern seinen Stiefel durchzieht.
Man wird sehen, welcher Weg sich langfristig durchsetzt. Für die Dortmunder Entwicklung gibt es jedenfalls viele Sollbruchstellen und sie müssen erst mal zeigen, ob sie die bewältigen können. Zweifel sind absolut berechtigt, aber sie werden sich für die nächsten Jahre oben mit Bayern sportlich messen können und wahrscheinlich auch wirtschaftlich zulegen. Sollte sich Bayern aber nicht bald in der Lage sehen, sich mehr für andere Ansätze zu öffnen, sondern weiter stur auf das alte Schema vertrauen, werden wir eben in Zukunft öfter nicht als Erster durchs Ziel gehen als bisher. Ob das schlimm ist? Keine Ahnung, vielleicht werden wir ja in den nächsten Jahren viel mehr Spaß haben, als gedacht. Siege gegen Dortmund werden dadurch nur schöner. 😉
Ich weiss ja, wie der Hausherr zu Neuer steht, aber dass dessen Fehler gar nicht thematisiert werden? Ich zweifle langsam an seiner Qualität und bin da sehr gespannt auf die EM…
@sawyer Hab beim 4:1 meine Ray-Ban an einer Wand zertrümmert…
@Alexander44 Ribery als alter Marseillaner würde wohl eher nicht zu PSG wechseln… Robben wohl eher auch zum PSV – wo jetzt übrigens MvB einen Ein-Jahresvertrag unterzeichnet hat. MvB – *Nostalgiemodus an* ich will den wieder – und Lucio… da würd wenigstens mal wieder wer ordentlich am Tisch hauen. *Nostalgiemodus aus*
@Alexander44:
„Oder erinnert sich niemand mehr an Hoeness´ Aussagen zur Verlängerung von Schweinsteigers Vertrag? Da ist es nicht in erster Linie um die Liebe zu Bayern München gegangen.“ …. Da ist er wieder, dieser grellbunte, zuckersüße, scheinheilige Dortmund-Glibber, der aus der Klischeemaschine ausgespuckt wird. Anscheinend geht es nur in München um Profifußball und um Geld. Logisch, dass bei Bayern nur Söldner ohne Herz und bei Dortmund nur Kohlekumpels mit heißem Herzen spielen. Wer wollte das ernsthaft bezweifeln?? Oh Gott…..
„Reicht das als Kampfansage?“ …. Brav! Ihr kommt mir immer mehr vor, wie ein Sechsjähriger in Lederhosn mit Rotzglockn und aufgeschlagenen Knien auf dem Schulhof: „Mogst feg’n, ha?….“
Hoffentlich kommt ihr gut durch die Pubertät, dann wird’s auch was mit der Dauerrivalität!
Nee, Kunstwadl, ich habe nie behauptet, dass die Jungs vom BVB für umme arbeiten würden. Tu ICH ja auch nicht. 😉
Und wenn Großkreutz sein Gehalt halbiert bekommt, geht er vielleicht zum FC Kölle. Halte ich alles für denkbar.
Außerdem: Ich habe nicht mit dem Kagawa-Quatsch angefangen …
kunstwadel: „weil sie sich auch stets darauf verlassen konnten, dass irgendjemand beim FCB immer in die üblichen Pavianreflexe verfällt“
Das ist ebenso eine gewollte Marketingmasche seitens Bayern. Neulich wieder von Rummenigge gelesen, dass ganz bewußt auf eine polarisierte Wahrnehmung (entweder man liebt uns oder man „hasst“ uns) hingearbeitet wird, weil dies die besten Medieneffekte (und in Folge Geldeinnahmen) bewirkt.
Habe ich vom Geld gesprochen? Ich redete von einem großen Verein, nicht vom Geld.
@Pekka:
Schon klar, dass viel herausgeblasen wird, wenn es darum geht, von anderen Problemen abzulenken oder mal die Mannschaft zu schützen. Die alte Hoeneß-Doktrin eben. Paßt scho! … Ich meine aber andere Dinge, die vollkommen überflüssig sind. Zum Beispiel als sich Hoeneß beim Basketball ein Mikro unter die Nase halten ließ und dann über die Schiedsrichter schwadronierte. Da haben sich die Dortmunder auf die Schenkel geklopft. Das wollen sie und die Reportermeute der Doofmedien hören. Selbst wenn da nicht immer alles falsch ist, öfter mal die Klappe halten und nicht jede gewünschte Angriffsfläche bieten, wäre wünschenswert. Auflaufen lassen!
In den letzten Wochen haben mir da einige Spieler schon besser gefallen, die nicht nach den üblichen Wurstzipfeln in Form von dämlichen Reporterfragen geschnappt haben, mit denen ständig versucht wird, ihnen die erhofften Aussagen zu entlocken. „Herr Schweinsteiger, nun sagen Sie schon, wer wird Deutscher Meister, wer holt den Pokal, wer holt das Triple?…. Na los, jetzt wollen wir aber mal was hören!!!) (Originalton ZDF-„Journalist“)
@kunstwadl und andere
Jetzt muss ich mich doch noch einmal zu etwas Grundsätzlichem einschalten, obwohl ich mich eigentlich auf Chelsea konzentrieren wollte. Ich kann dieses Dortmund hat ein Konzept und Bayern hat keins und winkt nur mit der Brieftasche, will den Erfolg einfach erlaufen und lässt Heroenfußball spielen nicht mehr hören und ertragen.
Bayern verfolgt eigentlich schon seit der Klinsmann-Verpflichtung, spätestens seit van Gaal mehr oder weniger kontinuierlich ein Konzept einer kontinuierlichen Mannschaftsentwicklung bestehend aus drei Säulen: Eigene Jugend, junge entwicklungsfähige Spielerm die schon in anderen Vereinen sich bewährt haben, vorzugsweise deutsche Nationspieler und punktuell ergänzt um große Stars. Es werden gerade nicht wild Spieler nur wegen der großen Namen zusammengekauft, sondern es darauf geachtet, dass sie in ein gewisses Profil passen (gutes, illuustratives Beispiel ist die Absage an Concecaoe – keine Ahnung wie der sich schreibt). Die BayernMannschaft ist jünger als die Dortmunder Mannschaft! Nur weil Bayener zwei große Individualisten in ihren Reihen hat, wird ihnen unterstellt, sie würden sich nur auf deren individuelle Klasse verlassen und den berühmten Heroenfußball spielen. Wenn dem so wäre, dann würden die Verteidiger und die 6-er hinten bleiben, Bayern würde sich à la Chelsea hinten reinstellen und Robben, Ribbery, Gomez und Müller mit schnellen langen Bällen schicken und hoffen, dass die schon irgendwie ein Tor machen, und ansonsten hinten den Laden dicht machen. Aber so spielt Bayern gerade nicht, sondern spielt einen komplexen, durchaus ansehnlichen Systemfußball, der „die Heroen“ auch defeniv in die Pflicht nimmt.
Das ist ein System, das wenn es nicht modifiziert wird, bei einer bestimmten Art des Gegners Fußball zu spielen an Grenzen stößt und an schlechteren Tagen etwas statisch wirkt. Die Kritik kann sich an das System richten. Aber man kann nicht fehlendes System und Personalpolitik ohne Konzept kritisieren. Im Gegenteil: Nicht nur mein Hauptvorwurf nicht Kaufrausch, sondern ist zu große Zurückhaltung bei Tansfers. Damit meine ich nicht, dass man irgendeinen Megastar hätte holen müssen. Ich sehe vielmehr kritisch, dass man aus Angst vor Unruhe im Verein, sich nicht getraut hat, für eine (anäherend) gleichwertige Besetzung der Bank Sorge zu tragen, um das große Gefälle zwischen den Top 12/13 und dem Rest abzubauen. Da haben auch die Medien ihren Anteil, die in München Unruhe schüren, und jedem prominenten Bankdrücker einreden, er müsse jetzt furchtbar beleidigt sein.
Hat das die Ruhrpottpresse mit Barios / Kuba in der Hinserie / Perisic / gemacht? Selbst bei Bender nicht, als der auf die Bank musste! (Bei Bayern wäre die Schlagzeile: „Kann Bender zusehen, wie seine Aussichten auf die EM sinken?“) Im Pott? Still ruht der See. Dort hat die Presse nämlich eine „Marca“-Mentalität angenommen.
Gleiches gilt für Perspektivespieler: Petersen Usami sofort als Fehleinkäufe abgestempelt. Über Pranic wird bei jede Gelegenheit hergezogen, obwohl ein ordentlicher Ergänzungsspieler ist, der selten begeisternd aber immer diszipliniert, ordentlich und mannschaftsdienlich gespielt hat (und m.E. mit die beste Flankentechnik hat). Ein Lewandowski hätte sich nie in München so entwickeln können.
Soweit zum vermeintlich fehlenden System der Bayern. Nun zur Mär Dortmund ist eine tolle Mannschaft, die fehlende individuelle Klasse kompensiert. Auch der Dortmunder Fußball ist abhängig von der individuellen Klasse der Akteure. Dieses schnelle vertikale nach vorne Spielen von Bällen wäre ohne die herausragenden Fähigkeiten eines Barrios/Lewandowski in der Ballannahme/kontrolle/Weiterleitung und der besonderen Fähigkeiten eines Kagawas oder Götze für schnelles intelligentes Passspiel im Offensivspiel nur eine etwas verfeinerte Version von kick and rush. Dortmund hat einige richtig klasse Spieler dabei, die nicht schlechter sind als die Bayernspieler. Daher sollte man nicht so tun, als würde eine unterlegene, klug eingestellte Mannschaft gegen arrogante, sich auf ihre individuellen Klasse verlassenen Einzelspieler gewinnen.
Es sind zwei tolle Teams, die unterschiedliche Systeme mit bestimmten Vor- und Nachteilen praktizieren. Das eine Team hat Probleme, wenn der Gegner die Spieleröffnung sehr früh und hartnäckig stört (Bayern); das andere Team (Dortmund) tut sich schwer, wenn Teams defensiv komptakt stehen, die Kompaktheit auch bei eigenem Ballbesitz nicht auflösen, sondern stattdessen sich auf lange Bälle und Konter beschränken (Beispiele u.a.: Niederlage gegen Hertha, Fast-Pokal-aus in Fürth, Unentschieden gegen Augsburg) Ferner kann aufgrund der Kraftintensität die Doppelbelastung von englischen Wochen für das Dortmund-System ein Problem sein.
Da beim Stein-Schere-Papier Spiel Dortmunds System Papier und Bayern Stein ist und Glück/Geschick nicht auf Bayern-Seite waren, hatte Dortmund in den direkten Duellen die Nase vorn.
Aber der von Medien und auch vielen Fans bemühte Gegensatz hier Dortmund mit System, kluger Einkauzfspolitik und Systemfußball auf der einen Seite und auf der anderen Seite Bayern mit Heroenfußball, wo halbsenile Möchtegern-Scheichs willkürlich einen Star nach dem anderen kaufen ist so nah an der Realität wie Loddar an der Anstellung als Trainer bei Bayern München. (Um so mehr ägere ich mich, wenn der Uli mit so einer ungeschickten Äußerung für dieses Zerrbild neue Munition liefert).
@poborsky: Danke wieder mal!
Deine Beiträge sind mit das Erhellendste, was sich mMn im Internet zum Thema FCB finden lässt.
@Poboborsky:
Nur kurz, denn ich habe, wie schon mal erwähnt, jetzt eigentlich auch keine Lust auf eine Grundsatzdiskussion. Die kann bis nach Chelsea warten (und wir hatten sie auch schon mal)….
Die Personalien Klinsmann, van Gaal und Heynckes waren eben für mich genau das Gegenteil von „Konzept“. Klinsmann war eindeutig eine Zeitgeistentscheidung, die 2006 entsprang. Man wollte zwar damit durchaus in irgendeiner Form Veränderungen initiieren, hatte aber eigentlich keinen Begriff davon, welche eigentlich. In der Nachschau trotzdem fast schon unglaublich mutig für die Charaktäre Hoeneß und Rummenigge. Man war dann schließlich selbst darüber erschrocken, mit welcher Vehemenz diese Änderungen tatsächlich auch kamen. (Hab schon mal hier festgestellt: Klinsmann wäre ein sehr guter Manager, kein Trainer.)
Van Gaal war die Reaktion darauf, eine Persönlichkeit die genau am anderen Ende der Skala lag. Als dies auch wieder schief ging (abgesehen von positiven sportlichen Aspekten in der Entwicklung), kam die konservative Konsenslösung aus der Familie mit Namen Heynckes heraus. Eine große Linie im Sinne eines „kontinuierlichen Konzeptes“, wie von dir unterstellt, ist da für mich nicht sichtbar. Eher ein Getriebensein von der Situation.
Ich bin auch weit davon entfernt, das Dortmunder System zu „chloroformieren“ (glorifizieren, lt. Calmund), denn es entsprang nicht der Genialität von Watzke und Zorc, sondern einzig und allein der Not, die zugegebener Maßen in diesem Fall auf Vernunft traf.
PS: „Konzept“ umfasst für mich im Übrigen nicht nur das Verschieben von Viererketten, Laufwege oder Passfrequenzen. Mir geht es um das gesamte Vereinsgebilde und seine Strukturen. Für was stehen wir, welchen Fußball wollen wir spielen?
@ poborsky
„…winkt nur mit der Brieftasche, will den Erfolg einfach erlaufen…“
Netter Tippfehler ;), gerade im Zusammenhang mit der Diskussion um die angeblich mangelnde Laufbereitschaft unserer Elf.
Zu deinen weiteren Ausführungen:
Du hast sicherlich nicht gänzlich Unrecht, aber von einem klaren Konzept bei uns zu sprechen halte ich doch für übertrieben. Sicher, wir haben viele Spieler aus der eigenen Jugend in den Reihen. Aber die letzten die sich wirklich durchgesetzt haben waren Badstuber, Müller und Alaba. Die ersten beiden unter dem Jugendfanatiker van Gaal, unter dem auch Alaba debütiert hat. Ob dieser Trend anhält ist keineswegs sicher, auch weil Heynckes nicht gerade als Jugendwart gilt. In dieser Hinsicht ist es sehr spannend, was nächstes Jahr mit Can passieren wird.
Unsere bisherigen Verpflichtungen für die neue Saison heißen Shaqiri und Dante. Ersterer passt sicher in die von dir genannte zweite Kategorie (jung, aber schon bewährt). Dantes Verpflichtung, obwohl ich diese für sehr sinnvoll erachte, ist eher eine der altbekannten Kategorie: Ist gut in der Bundesliga, nehmen wir.
Auch die Verpflichtung von Jupp Heynckes zu Saisonbeginn ist meiner Meinung nach ein Zeichen dafür, dass man es wieder mit altbewährten Mitteln versuchen will. In deinem ersten Beitrag hast du glaub ich auch davon geschrieben, dass die van Gaal-Schule verwässert. Ist ja auch nicht unbedingt ein Zeichen von Kontinuität und sicher nicht zuletzt auf den Trainer zurückzuführen.
Aber jetzt sollten wir uns wirklich auf Chelsea konzentrieren. Dieses Finale dahoam gegen einen blau-weißen Klub mit einem Löwen im Wappen zu verlieren, wäre ja wirklich undenkbar. 😉
@kunstwadl
Für einen erfolgreichen. Bei aller berechtigten Kritik – unser Konzept, nicht mehr Geld auszugeben als wir einnehmen, im Schnitt jede zweite ausgespielte Meisterschaft einzusacken, Berlin als zweites Wohnzimmer anzusehen wo man den Pott alle Nase lang holt und international fast durchgängig zu den besten Acht in Europa zu gehören ist nicht soooo schlecht.
Konzepte sind gut auf dem Papier.
In der Realität gilt Clauswitz – hat die Schiesserei angefangen, ist der Plan so gut wie immer im Arsch.
Diese abstruse Idee, daß Erfolg planbar sei – davon sollten wir uns mal lösen. So verlockend diese Idee auch ist – sie ist unrealistisch.
Wir haben seit über 40 (!) Jahren Erfolg mit unserem ‚Konzept‘. Und solange das so bleibt, brauchen wir es auch nicht ändern.
Denn wir und nicht die Super-Duper-Konzept-Kicker stehen zum zweiten Mal in den letzten drei Jahren im Endspiel der CL.
Und das, und nur das, ist es, was mich derzeit interessiert.
Gewinnen wir am Samstag, sind WIR die Könige Europas.
Nicht Barca, nicht Real, nicht ManU, nicht ManCity.
Das sind nämlich nur die Schuldenkönige. Und nebenbei zwei unserer Opfer auf dem Weg nach Haus! 🙂
@Jennifer8
Wenn man bedenkt, dass ManU gegen Basel gescheitert ist, welche wir nach anfänglichen Schwierigkeiten dann doch locker wieder nach Hause geschickt haben, sind es sogar 3 Opfer 🙂
@Alexander44
Der Unterschied zum Scheich ist, der hat mit dem Fußball (ursächlich) erstmal nix zu tun. Das Geld welches wir verprassen haben wir (der FC Bayern) auch eingenommen.
@Poborsky
„Concentrao“ (wie mal ein spanischer Reporter sagte) ist in der Tat ein gutes Besipiel. Wenn man das noch mit der Entwicklung von Alaba vergleicht war es eine sensationelle.
Dergleichen ist dem BVB in den letzten Jahren zig-fach wiederfahren. Ich habe es an passender Stelle schonmal erwähnt, aber wenn man sich mal ansieht, wie viele der jetztigen „Stars“ in oder an der Grenze zur zweiten Liga gekickt haben (Großkreutz, Gündogan, Bender, Piscezk), für n Appel und n Ei verpflichtet wurden und auf einmal eine Entwicklung hingelegt haben, die kein Mensch (auch nicht die Halbgötter in schwarzgelb) vorhersehen konnten, dann hat auch das mit dem aktuellen Erfolg zu tun. Dazu kamen einige wenige Transfers, die dann zumeist auch voll eingeschlagen haben. Aber sei es drum.
Was bei uns häufig verwechselt wird ist Philosophie und Spielsystem. Die Philosophie ist in den letzten Jahren deutlich erkennbar und besteht auf der von KHR schon oft erwähnten 2-Säulen-Strategie (aus der @Poborsky nicht ganz unrichtig durch Trennung eigene Jugend/junge Talente aus anderen Vereinen 3 Säulen gemacht hat). Dazu kommt noch das Thema Nationalspieler und Charakter. Das ist in meinen Augen durchaus sinnvoll und sollte auch nicht geändert werden.
Was oft unter dem Deckmantel „Philosophie“ kritisiert wird ist wohl eher die „Spiel-Philosophie“, was aber eigentlich eher Spielanlage oder Taktik ist. Für die ist allerdings erstmal der Trainer verantwortlich. Da gibt es sicher noch Potential. Von dem am Anfang der „Ära“ Jupp gepredigten „die Mannschaft muss mehrere Systeme spielen können“ ist nicht sehr viel zu erkennen. Leider ist die Anlage, die es in der Vorrunde mal gab, mit frühem Pressing, alle arbeiten gegen den Ball, aufgrund von fehlenden Trainingseinheiten in Folge der Dreifachbelastung nicht dauerhaft praktizierbar gewesen (dies wird auch der BVB mal spüren. Wenn ich immer höre: „in der Hinrunde lief es nicht so gut“, ja wo das wohl herkommt, liebe BVBler???).
Insofern ist man durchaus gut beraten, genau daran zu arbeiten. Was allerdings aufgrund EM und Nationalspieler-Philosophie wieder deutlich erschwert wird.
@Demi
Du sprichst von FehlerN von Neuer?
Ich für meinen Teil halte in der Tat den Lapsus vor dem 5:2 für kaum erwähnenswert, weil das Spiel eh durch war (wenn man ehrlich ist) und man nicht unbedingt vor dem Chelsea-Spiel deswegen noch ein Faß oder Baustelle aufmachen muss. Wenn ich mich recht erinnere hatte er im ganzen Spiel keinen weiteren Ball zu halten, dann kann das unter Umständen in diesem Spiel mal passieren. War ja auch sein einziger Fehler. Rechne mal die Fehler aller anderen zusammen… 😉
@ Jennifer8
Hallo Herr Hoeneß, willkommen auf breitnigge.de
Na ja, Spaß beiseite: Es will hier sicher keiner in Abrede stellen, dass Uli & Co. lange Zeit einen tollen Job gemacht haben. Allerdings ändern sich, wie überall, auch im Fußball die Zeiten. Was heute noch topmodern und erfolgreich ist, kann morgen schon altmodisch und unerfolgreich sein. Momentan vollzieht sich im Fußball eine Entwicklung, die es in dieser grundlegenden Art wohl schon lange nicht mehr gegeben hat (das ist zumindest meine bescheidene Meinung). Das es Leute gibt, die das nicht wahrhaben wollen, ist auch klar.
Wenn du sagst, Erfolg sei nicht planbar dann widersprichst du dir auch ein bisschen.Wenn etwas nicht geplant ist, dann ist es Zufall. Wie ist denn dann unser Erfolg in den letzten 30 Jahren zu erklären? Durch Bayern-Dusel?
Außerdem: Kannst du es dir nicht vorstellen, dass der FCB mit einem Konzept in Kombination mit unseren finanziellen Mitteln nicht noch erfolgreicher werden könnte?
@Jennifer8
„Für einen erfolgreichen.“ … Genau auf diese Antwort habe ich gewartet. Bist du mit Uli Hoeneß verwandt? 😉 …. Tut mir leid, aber das ist für mich keine Antwort, denn „erfolgreich“ wollen alle sein, niemand will verlieren. Was bedeutet „Erfolg“ und wie kriegen wir ihn? Darum geht es doch. Natürlich ist ein Plan nur dann etwas wert, wenn man ihn felxibel an Entwicklungen anpasst. Aber das sind doch alles Binsenweisheiten. Nur aus dem Bauch heraus klappt’s halt auch nicht….
Allgemein entspringt für mich die Abneigung gegen den Begriff „Konzept“ den Realitäten und Erfahrungen, denen die meisten von uns im Arbeitsalltag ausgesetzt sind. Nach dem Motto „Konzepte sind Papier, das im Ordner abgelegt wird…“ Wir alle werden damit malträtiert und oft wird viel Wind um nichts gemacht. McKinsey-Geschwätz eben (siehe die Abneigung gegen Klinsmann)….. Deshalb ist ja der Familienbetrieb FC Bayern so ein sympathisches Gegenmodell. Wer aber nicht offen Veränderungen ist, muss mit einem Meister Dortmund oder wem auch immer leben.
Meine Güte. Kann sich noch jemand erinnern, wie die Situation und die Stimmung vor etwa einem Jahr waren?
Gerade noch die CL Quali erreicht, ein heillos zerstrittener Verein, der Ärger um den Neuzugang im Tor, dazu tausend offene Fragen, packts Kroos bei uns, kann Heynckes uns überhaupt weiterbringen…
Sicher hatten wir auch in dieser Saison (leider zu viele) schlechte Spiele.
Gleichwohl: was da vor allem in grossen Teilen der Hinrunde auf den Platz gezaubert wurde,
– habe ich 1. so überhaupt NOCH NIE gesehen
– wird 2. mMn viel zu schnell vergessen (den Medien sei das geschenkt; dass einige Fans unseres Vereins das nicht mehr wahr haben wollen – ohne Worte)
– zeigt 3., was mit unserem System und mit unseren Spielern möglich ist.
Hätten wir vor einem Jahr gewusst, wo wir heute stehen, die meisten von uns hätten wohl sofort unterschrieben, oder? Ich frage mich zumindest, was genau die Erwartungen für die abgelaufene Saison bei denen waren, die sich nun vom FCB um eine gute Spielzeit betrogen sehen.
@kunstwadl @christian
Wie Ribben in seinem schönen klaren Beitrag zutreffend ausgeführt hat (auch sonst 100% Zustimmung), muss man zwischen Spielphilosophie/Trainerauswahl und Kaderpolitik / -stratgie unterscheiden
Was die Auswahl der Trainer angeht bin ich ganz bei Euch. Da kann man wirklich nicht von Kontinuität und großer Linie sprechen. Aber trotz der sehr unterschiedlichen Trainer kann man hinsichtlich der Zusammenstellung des Kaders zumindest seit van Gaal durchaus von einer großen Linie und Kontinuität sprechen. Es werden nicht mehr Spieler von Konkurrenten gekauft, nur weil sie stark sind, ohne auf den eigenen Bedarf zu achten. Transfers richten sich seit längerer Zeit viel stärker an identifizierten Schwachstellen des Kaders aus. Ferner geht nachgewiesene Leistungsfähigkeit in der Bundesliga sowie Integrationsfähigkeit vor „Südamerika-Romantik“.
(Wie oben begründet: Das Modell: Wir kaufen ein Talent für EUR 300.000 und das darf sich dann in Ruhe entwickeln funktioniert bei Bayern so nicht. Da ist es schon sinnvoll, sich auf Spieler der „nächsten Entwicklungsstufe“ zu konzentrieren.)
Gerade der Dante-Transfer ist ein Beispiel dafür: Uns fehlt ein vierter Innenverteidiger. Angesichts des Alters ujnd der Verletzungsanfälligkeit von van Buyten und der Schwächen von Boateng muss dieser auch gleich auf Augenhöhe mit den Kollegen sein. Die Gegner gehen immer mehr auf Badstuber drauf, so dass man auch Entlastung in der Spieleröffnung braucht. Schließlich haben wir bei van Buytens Verletzen gesehen, wie wichtig es ist, einen Verteidiger zu haben, der mal einen Offensivstandard ins Tor drückt. Dante deckt alle diese Anforderungen ab, muss sich nicht an die Bundesliag gewöhnen, spielt einen guten Pass, ist im besten Alter, kostet nur 5 Millionen und hat auch noch eine positiv-agressive Körpersprache.
Die Eckpunkte der von mir und Ribben skizzierten Kaderpolitik ist in den die letzten 3-4 Jahre mehr oder weniger konsequent durchgehalten worden.
Fazit für die letzten 3-4 Jahre: Besetzung der Trainerstelle: Konzept und Kontinuität eher (-); Transferpolitik: Kontinuität und Konzept (+)
In der Tat gibt es keine offizielle vom Verein vertretene
„trainerübergreifende Spielphilosophie“
Aber allein im Vorhandensein von Robbery steckt so etwas wie eine versteckte Festlegung hinsichtlich der Spielphilosophie: Wenn man Robben und Ribbery nicht verkaufen will, ist man schon wegen des Personals auf Flügelspiel festgelegt. Da man gegen Gegner, die tief stehen, nicht mit langen Bällen operieren kann, bleibt nur, das Spiel mit Kurzpässen auf die Flügel zu tragen. Damit sind bestimmte Grundzüge der Spielanlage für jeden Trainer vorgegeben, so dass sich auch hieraus ein Kontinuitätseffekt hinsichtlich der Spielphilosophie ergeben hat.
In der Rechtswissenschaft gibt es den Spruch „Manchmal ist das Gesetz klüger als der Gesetzgeber“ (weil es auch Probleme löst, die der Bundestag gar nicht so im Auge hatte). Vielleicht steckt im Tun der Bayern-Verantwortlichen teilweise mehr Konzept als sie sich selbst bewusst gemacht haben.
….. sooo, ich geh jetzt zum Basketball. Die „höllischen Dragons von Quakenbrück“ weghauen! 😉 …. DA hat der FCB übrigens bewiesen, dass er tolle Konzepte schreiben und umsetzen kann. Es greift alles ineinander und hat Hand und Fuß. Man gibt sich sogar „Zeit“ und will keinen Erfolg mit der Brechstange. Der Bauermann hat’s drauf! Warum soll so einer nicht mal ins Fußballmanagement einsteigen, à la Peters? Meine ich übrigens ernst…..
Alexander44 würde vielleicht sagen: Bauermann passt ja auch zu den „Bauern“ 🙂
Badstuber hat eine ganze Weile gebraucht, um sich zu dem soliden IV zu entwickeln, der er diese Saison war. Boateng spielt erst seit DvBs Verletzung Innenverteidigung, davor hat er lange Jahr immer AV spielen müssen. Lasst dem Mann mal noch eine Halbserie, um Konstanz aufzubauen, die Anlagen für einen sehr guten IV sind meiner Meinung nach da.
Gerade wenn man hier liest, dass sich in Dortmund Leute wie Lewandowski, Gündogan etc. entwickeln konnten – dann soll das doch auch mal der Boateng bei uns dürfen.
@ El Tren: Wir sind kein Ausbildungsverein!
(Mal schaun, obs jemand auch ohne Zwinkersmiley versteht…)
@El Tren
Prinzipiell Zustimmung. Ich habe den Boateng-Transfer begrüßt und zu Beginn der Saison gegen Kritiker verteidigt Seine Athletik ist KLasse. Mein Problem: Stellungsspiel verbessert sich mit Erfahrung. Zweikampfführung und Kopfball kann man effektiv trainieren. In diesen Bereichen ist Boateng bereits sehr gut. Seine Schwäche liegt aus meiner Sicht vor allem in der Handlungsschnelligkeit: schnell und geistesgegenwärtig auf unvorhergesehene Situationen reagieren. Mit der zunehmenden Schnelligkeit des Spiels wird diese Eigenschaft immer wichtiger. Diese Handlungs- und Reaktionsschnelligkeit – ich spreche hier als ehemaliger Torwart – kann man nur sehr schwer trainieren und signifikant verbessern.
(Leider muss hier mal wieder Klopp positiv erwähnen, der für Dortmund ein Trainingsgerät hat bauen lassen, das genau auf diesen bisher im Training wenig berücksichtigten Bereich zielt).
Meine Sorge ist, – auch wenn es hart klingt -, dass Boateng einfach im Kopf zu langsam ist und man da nur bedingt was machen kann. Trotzdem nicht abschreiben. Aber nach jetzigem Stand würde ich als Stammduo die Combo BadDante bevorzugen.
@ kunstwadl: ah, du auch? wo hockstn da etwa?
Dank an Poborsky für seine zahlreichen Kommentare. Immer lesenswert!
Nur wenn du schreibst …
„Hat das die Ruhrpottpresse mit Barios / Kuba in der Hinserie / Perisic / gemacht? Selbst bei Bender nicht, als der auf die Bank musste! (Bei Bayern wäre die Schlagzeile: “Kann Bender zusehen, wie seine Aussichten auf die EM sinken?”) Im Pott? Still ruht der See. Dort hat die Presse nämlich eine “Marca”-Mentalität angenommen.“
Dann frage ich mich, wieso sich der große FC Bayern von den Pressefuzzis dermaßen auf der Nase herumtanzen lässt. Was juckt euch die Münchner Presse? Wenn Gomez beim Telefonieren fotografiert wird, weil er `ne Pizza bestellt, aber die Schlagzeile lautet „Verhandelt Gomez gerade mit Real?“ – wieso juckt euch das? Die Münchner Presse kann doch der Bayern-Eiche völlig am Arsch vorbeigehen. Oder wissen die irgendwas, was für den Uli peinlich wäre? Oder ist es nicht eher so, dass Uli die (Münchner) Presse auch gerne im eigenen Sinne instrumentalisiert und umgekehrt dann auch eine Bringschuld besteht?
Ob Bender oder Boateng zur EM mitfahren oder nicht – entscheidet das die BILD, die tz oder nicht doch am Ende der Nivea-Mann?
Zu Monsieur Ribben, der da meinte:
„@Alexander44
Der Unterschied zum Scheich ist, der hat mit dem Fußball (ursächlich) erstmal nix zu tun. Das Geld welches wir verprassen haben wir (der FC Bayern) auch eingenommen.“
Der Scheich hat sein Geld, das er verprasst, auch eingenommen. Oder redest du doch vom Geld, dass ihr durch den Fußball eingenommen habt?
Nach der Logik könntest du viele Fußballmanschaften der unteren Ebenen gleich dichtmachen. Da stecken auch irgendwelche Autohändler, Getränkehändler oder Eisverkäufer hinter dem Verein, die fanatisch sind oder Werbung für ihre Firmen machen wollen. Ohne die hätte es manche Mannschaften in der Form in Dortmund gar nicht geben. Und ich rede hier konkret von Oberliga, Verbandsliga und Bezirksklasse.
Und was Neuer angeht …
„Ich für meinen Teil halte in der Tat den Lapsus vor dem 5:2 für kaum erwähnenswert, weil das Spiel eh durch war (wenn man ehrlich ist) und man nicht unbedingt vor dem Chelsea-Spiel deswegen noch ein Faß oder Baustelle aufmachen muss.“
Wenn Gomez den Kopfball reinmacht, steht es nach Riberys Bude unter Umständen 4:3. Und da tust du so einen Neuer-Klops als Lapsus ab?Sorry, ich finde, Neuer ist ein herausragender Torwart, aber der hat in dieser Saison schon ein paar Böcke zuviel geschossen.
Was ich natürlich völlig okay fand. 😉
Die Chelsea-Fans sind sich ja ziemlich siegessicher, vor allem, weil sie Barca geschlagen haben. Hochmut kommt vor dem Fall!
Noch ca. 4 ganze Tage, Samstag wird die Hölle.
@poborsky: Ich habe keine wissenschaftlichen Erkenntnisse parat, aber ich hätte einmal vermutet, dass Handlungsschnelligkeit auch etwas mit Automatisierung von Abläufen zu tun hat – dann muss man nämlich nicht mehr groß nachdenken. Wenn dem so ist, dann würde ja noch ein wenig mehr Praxis und Erfahrung vielleicht doch weiterhelfen.
@Alexander44: Ja, es ist ein Unterschied, ob ein Fußballverein Geld ausgibt, dass er selber eingenommen hat oder ob er mit dem Geld um sich schmeißt, dass er in den A… geblasen bekommt. Und hier geht es um Vereine, die in der Lage wärten sich selbst zu finanzieren, wenn sie nur vernünftig wirtschaften würden – und deshalb kann man das NICHT mit dem Fußball auf tieferen Ebenen vergleichen. Tu es bitte deshalb auch nicht und schon gar nicht, um ein Argument, mit dem Du nicht einverstanden bist zu entkräftigen. Bitte. (Nebenbei gefragt, wärst Du damit einverstanden, wenn der BVB komplett fremdübernommen würde und damit vermutlich auch fremdbestimmt würde???)
Jedes Geld wird irgendwo von irgendwem verdient, trotzdem habe ich mehr Respekt vor Menschen, die sich ihr Geld selbst hart verdienen und dann sich Dinge leisten können, die über dem Standard von Otto Normalverbraucher liegen, als vor solchen Menschen, die davon leben, dass andere das Geld verdienen (z.B. Eltern) und darob in unverhältnismäßigen Saus und Braus leben. Ähnlich gilt dies beim Profifußball.
Generell nochmals die Frage, warum Du so viel Zeit und Herzblut in diesen „Fremdblog“ investeiert, wenn Dir der Fußball – emotionstechnisch betrachtet -, wie Du selber schon öfter geschrieben hast, nur kurzzeitig von Bedeutung bzw. nicht so wichtig ist.
@Neuer – Glaubst Du denn bzw. weißt Du denn a) ob es überhaupt bei einem 4:3 zu einer ähnlichen Situation, die einen solchen Patzer (oder einen anderen) möglich gemacht hätte (>> Ich denke nein, zumindest, was das Wissen angeht, ansonsten nutze die Glaskugel gut und weise!); b) ob, wenn es beim Stand von 4:3 zu einer ähnlichen Situation gekommen wäre, Neuer diesen Patzer auch gemacht hätte? (>>Wiederum nein, denke ich); und c) glaubst Du denn der Lapsus, so er denn bei 4: 3 passiert wäre, wäre dann immer noch als „egal“ eingestuft worden (>> wäre er sicher nicht). Viel Luft also um nie gelegte Eier, würde ich mal sagen.
Egal, Hauptsache die Montagsfeier in London wird ein Trauermarsch!
Auch wenn’s im Moment durchaus berechtigte Zweifel gibt, genausowenig, wie das Ding gewonnen ist, ist es auch schon verloren.
Hrumsch, das hast du ja letzten Samstag kennengelernt!
auch wenn ich das eine nicht mit dem anderen vermischen möchte, mir scheint doch so als wenn es grob gesagt in deutschland mittlerweile massive probleme mit teilen der fankultur gibt…
bin auf jeden fall froh das wir diesen stinkstiefel lell nicht mehr haben, find ich grauenvoll den typen…
ansonsten werd ich langsam richtig nervös, „Der Portugiese Pedro Proença“ als Schiedsrichter scheint auch kein gutes omen für uns zu sein, sonst interessiert mich sowas nicht, aber mittlerweile nehm ich alles als gutes oder schlechtes zeichen
Lustiges Treiben da in Düsseldorf. Denke Hertha überlegt gerade direkt auf Protest zu gehen, zur Not vielleicht mir der Verweis auf die fehlende Sicherheit. Wäre bitter für die Fortuna.
Ich bin echt froh, dass wir sowas in Heimspielen beim FCB nicht haben. Gefällt mir gar nicht. Genauso wenig wie die Schiedsrichteransetzung, da hab ich ein flaues Gefühl im Magen. Vor allem das letzte Spiel (2:3 gegen Inter) ist noch stark in meinem Kopf.
Also wenn hier schon teilweise auf den Boateng eingedroschen wird, will ich doch gleich nochmal mitmachen. Ums mal kurz zu formulieren: ich habs gleich gesagt, der kostet uns ein paar Elfer! Und das es nur sowenige waren, die er dämlich verursacht hat, hat mich schon gewundert.
Als der Tansfer vermeldet wurde, hab ich nur den Kopf geschüttelt. Der war schon seit seinen NM-Auftritten mein ganz persönlicher Liebling. Völlig überschätzt, der Typ. 3 Meter Feldweg, mE. Wenn er ein Drittel gekostet hätte-so als Ergänzungsspieler- kein Problem, aber für 15 Mil…du liebe Güte, was für ein Wahnsinn!(Wär der Dante nicht auch damals schon zu haben gewesen, zumal für diese Summe????)
So, genug, es ist wie es ist! Wir gewinnen und verlieren als Mannschaft, also hoffe ich nat. auch für Schärohm, das er am Sa das Spiel seines Lebens macht und mich Lügen straft. Und wir gewinnen sowieso, weil wir mind. einen mehr wie Chelski schießen! Boateng-Elfer hin oder her! 😉
@Alexander44:
Was verzapfst du da für einen unfassbaren Unsinn zur Münchner Presselandschaft und entwirfst gleichzeitig Verschwörungstheorien? Warum sich der FCB durch die Presse beeinflussen lässt? Was soll denn das für eine Frage sein, bitte schön???? Warum juckt Frau Merkel, Herrn Obama die Presse? Ja, warum eigentlich?? Warum brauchen wir überhaupt eine Presse??? Mann, oh Mann, oh Mann…. Geht’s überhaupt noch??
Vielleicht ist es für dich in deinem Umfeld schwer vorstellbar, aber hier gibt es 5 große Tageszeitungen plus Sportpresse und die wollen Stories haben und üben Einfluss aus, man glaubt es kaum!! Wir sind hier nicht in Großenknartzen an der Knatter, Herrgott nochmal! Wenn du also keine Ahnung von München und der Presselandschaft hier hast, was zweifellos der Fall zu sein scheint, dann halt dich wenigstens mit solch‘ hanebüchenen medienwissenschaftlichen Analysen zurück und sei froh, dass es deine Borussen kuscheliger haben und ihre Jubelperser unter den „Journalisten“ genießen dürfen!
1. Hört denn die BVB-Scheisse hier gar nicht mehr auf? Samstag macht sich unsere Truppe unsterblich. Ich freu mich drauf 🙂
2. Düsseldorf ist der Anfang vom Ende der Stehplätze, denkt an meine Worte.
@wohlfarth: Mit irgendwas MUSS man sich doch ablenken, verdammt. Sonst vergeht die Zeit ja gar nicht 🙂
Zu 2. das Gleiche schoss mir auch durch den Kopf. Un-fucking-fassbar dumm. Hab bis dahin durchaus den D’dorfern die Daumen gedrückt, aber in der einen Minute Nachspielzeit hätte ich unseren Bayern-Buben im Exil den Sieg gegönnt…
@rotweiss:
War in der Südkurve, wo sonst? (A2) 🙂 War wieder ein super Match, ist toller Sport, der bei den Basketballern geboten wird und sauguade Stimmung, oder?! Schön, wie der Uli da immer über sein überaus gelungenes Werk grinst, das er da geschaffen hat! Bin gespannt, wie weit sie heuer noch kommen…
Die Fans von Düsseldorf und Hertha haben sich heute in ihrer abgrundtiefen Dummheit gegenseitig gnadenlos übertroffen! Mehr fällt mir dazu nicht ein…
@ kunstwadl – kleine privatunterhaltung… Q3! tolle stimmung, aber ganz anders als beim fußball, studentischer, gesitteter. der sport ist klasse, keine frage. erstaunlich finde ich, wie der transfer der sichtbar in erster linie fußball-fans zum basketball klappt. in unternehmensberaterdeutsch: synergien! könnte noch was großes werden mit den korbjägern…
Interessant, wie sich in 20 Jahren die Berichterstattung über einen solchen Platzsturm ändern:
http://www.publikative.org/201.....eben-noch/
Gemeint ist das Video zum Platzsturm ´91 in Köln.
Hammer, kaum aufgestiegen, schon zwei Titel für Düsseldorf! Dümmste Fans und schlechteste Ordner der Liga.
@El Tren
Erst mal schauen, ob sie wirklich aufsteigen…
Wenn der DFB sich nicht komplett zum Horst machen will, muss er eigentlich ein Exempel statuieren. Wobei die Hertha-Fans ja auch nicht besser waren…
„Es ist unsere Verantwortung, darüber nachzudenken. Das sind wir auch unseren Fans schuldig“ (Michael Preetz überlegt tatsächlich, Protest einzulegen. Für „die Fans“ natürlich.)
„Wir suchen keinen Sündenbock. Die Einzigen, die erstligareif waren, das waren unsere Fans.“ (Christian Lell)
Wieviel gemeingefährliche Dummheit ist eigentlich im Fußball erlaubt?
Hoffentlich wird der Vollschwachmat, der gestern den Elfmeterpunkt (vor Spielende) ausgegraben hat und dabei so schön groß Bild war, heute an seinem Arbeitsplatz als „größter Depp Deutschlands“ begrüßt. Dies war jedenfalls gestern mein erster Gedanken, als ich die Szene sah.
Ist solchen Irren mit der Abschaffung von Stehplätzen beizukommen? Dann bitte beherzt Sitze montieren… Wenn irgendwelche Geisteskranken mit bengalischen Fackeln in Menschenmengen rennen, sollte auch der letzte „Fan“ begreifen, daß davon eine Gefährdung anderer Personen vorliegt… Ansonsten schauen, daß man möglichst viele Schwachmaten vom Fußball fernhält.
In zwei Jahren wollte ich meinen Sohn das erste Mal ins Stadion mitnehmen, hoffentlich bleibt´s beim FCB bei geordneten Verhältnissen. Wär schlimm, wenn wir erstmal Reutlingen oder Stuttgart ansteuern müssten…
Mit etwas Abstand betrachtet sehe ich es etwas differnzierter. Die Düsseldorfer Fans waren ja jetzt kein wütender Mob mit Verletzungs- oder Tötungsabsicht. Die haben sich einfach gefreut. Etwas übertrieben zwar und natürlich zu früh, aber es war im Grunde bei einem geordneten Blick klar, dass von denen keine Gefahr ausgeht.
Das dan einer oder eine Gruppe einen Schlußpfif gehört haben will und dann alle hinterherstürmen, ist klar. Ich weiß nicht genau wann aber das gab es beim FCB und anderen auch schonmal.
Sicher waren die Umstände gestern (ein 2:2 und ein Tor für Hertha zum Verbleib in der Erstklassigkeit) speziell, sodaß schon viel an der korrekten Ausführung der Nachspielzeit hing oder hätte hängen können.
Das aber die Berliner Spieler unter Todesangst weitergespielt hätten, kann ich so nicht glauben. Es war ja nicht im Ansatz eine Aktion gegen einen Herthaner zu sehen und so wie Rafael und Co noch über den Platz „spazierten“, als nach „Todesangst“ sah das nicht aus.
Vielviel dümmer ist eigentlich das was die Hertha-Fans abgezogen haben und die Kommentare einiger Spieler (Lell!?) und Verantwortlicher (Pretz !?!?!?) nach dem Spiel.
Ich gehe davon aus, das beide mit einer empfindlichen Geldstrafe belegt werden und gut is.
Was mir aber Sorge macht: Köln, Karlsruhe, Düsseldorf.
Derart viele Ausschreitungen in so kurzer Zeit sind schon äußerst bedenklich. Früher sind doch Mannschaften auch abgestiegen, ohne das es Krawalle gab, oder? Vielleicht mal in dem ein oder anderen Fall, aber in der Geballtheit ist mir das nicht in Erinnerung.
Hier ist der DFB nun absolut in der Pflicht, Wege einzuleiten, dass solche Szenen die Ausnahme bleiben. Und Geldstrafen für die Clubs und Stadionverbot alleine reicht da bei weitem nicht. Das Problem ist aber offenbar: härtere Strafen sind schwer zu verhängen. Dennoch: Irgendwas muss getan werden um solche Schwachmaten (damit meine ich hauptsächlich die Hertha-Fans) nicht ins Stadion zu lassen.
also ich finde das Ganze Berliner Gehabe schon ein wenig schinheillig, denn hätten die „Fans“ nicht mit dem Feuerwerk angefangen hätte es:
a) keine 7 Min Nachspielzeit gegeben und
b) wären nicht alle verfügbaren Einsatzkräfte vor der Berliner Kurve positioniert worden, denn nur so hatten die Düsseldorf die Möglichkeit sich „unbemerkt“ am Platz aufzustellen
Habe die Ganze Zeit damit gerechnet, dass ein Berliner mit einem (selbstzuugefügten) blauen Auge aus der Kabine kommt, als die sich so ewig Zeit ließen…
Wie hoffnungslos vefahren die Situation ist und wieviel Scheinheiligkeit und Dummheit auf beiden Seiten im Spiel ist, zeigte auch das Geplauder von Beckmann und Scholl nach dem Spiel. Scholl bekannte, dass er sich noch nie Gedanken über das Thema gemacht habe. Super, Scholli, ganz toll! Beckmann ließ dazu die üblich politisch korrekten Entrüstungsphrasen ab. Waren es nicht die DFL und das TV, die mit der Relegation wieder ein zusätzliches, spannungsgeladenes „Event“ schaffen wollten? Herzlichen Glückwunsch fürs volle Gelingen!
Auf dem Rasen waren gestern nicht nur grimmige, angebliche Bürgerkriegsguerillas von den Ultras, sondern auch viele dieser Partyfans, die nur wieder Teil eines Spektakels sein wollten und wie selbstverständlich das Recht für sich in Anspruch nehmen, einen Platz in Besitz zu nehmen, sich Rasen ins Wohnzimmer zu stellen, Spieler zu betatschen und ihnen einen der größten Momente ihrer Karriere zu versauen. Hauptsache wir sind im TV zu sehen und dürfen Mutti grüßen! Spaßkonsum geht vor allem, logisch. Es ist zum Kotzen!
Jetzt wird wieder die üblich hilflose ritualisierte Diskussion folgen. Die Vereine verweisen auf „die Gesellschaft“ und wollen es nicht gewesen sein. Um Himmels Willen, wir sind ja nur Opfer! Die beschränkten Funktionäre von den Verbänden fordern in ihrer großen Betroffenheit
mehr Zäune, keine Stehplätze, mehr Kontrollen (Nacktscanner!) und mehr Polizei, die sie selbstverständlich nicht zahlen wollen. Und die Ober-„Fans“ von den Ultras werden wieder auf den Faschopolizeistaat schimpfen, der sie nur unterdrücken will und im Übrigen erneut darauf verweisen, dass es selbstredend vollkommen unmöglich ist, ein Fußballspiel ohne Pyrotechnik anzuschauen. Na, bravo! Macht’s nur so weiter. Das Wort des Tages ist für mich (aus 11 Freunde): „Schwarmdummheit“.
@Ribben
Sorry, dass die Fortunafans nur ihren Spaß haben wollten, finde ich schon arg verharmlosend. Ich sehe es auch so (wie oben schon gesagt), dass das Geschwätz von den „Gewaltverbrechern“, die da auf dem Rasen waren, nur die Hilflosigkeit der Kommentatoren und Funktionäre zeigt. Es waren mitnichten nur die bösen Ultras, die dabei waren, aber das macht es nicht besser. Es zeigt nur, welche Dimensionen die anmaßende Grundhaltung einiger genommen hat, denen ihr „Spaßkonsum“ über alles geht.
Was wäre eigentlich gewesen, wenn die Herthafans auch noch aufs Feld gelangt wären oder gar noch ein Tor in der „Nachspielzeit“ gefallen wäre? Dann wäre der „Spaß“ wohl zu Ende gewesen.
Das Verhalten einiger Herthaspieler, die den Schiedsrichter angemacht haben und von Preetz, der jetzt einen Protest erwägt, um seinen „tollen Fans“ einen Gefallen tun zu müssen, wie er meint, ist nur noch widerlich.
@kunstwadl: genau so isses – erst noch eine cash cow über die weide jagen namens relegation, noch zwei spiele mehr für ohnehin erschöpfte spieler und fans, alles hochhypen zur entscheidungsschlacht, viel geld einnehmen und dann erstaunt sein, dass die irren auf den rängen krieg anzetteln. geht’s noch? dann schafft diese unnötigen sch…spiele ab, der drittletzte steigt ab, der dritte der zweiten auf – und basta!
ein wenig versteh ich die hertha – also die mannschaft und die führung – schon. man kann doch nicht angstfrei weiterspielen unter solchen umständen. man stelle sich vor, hertha schießt tatsächlich noch das dritte tor oder bekommt einen elfer zugesprochen. stark hat im sinne der gefahrlosen abwicklung das richtige getan, aber nach sachlage musste er wohl eher abbrechen.
andererseits hätte hertha aufgrund der blödheit seiner fans und herrn lells den abstieg dann auch wieder verdient. oh meiomei…
@rotweiss:
Ich fände es fatal, wenn Hertha mit einem Protest durchkäme. Dann hätten wir in Zukunft ein Dauerproblem mit von enthirnten „Fans“ provozierten Spielabbrüchen. Schließlich waren es noch dazu die Herthafans, die mit ihrer schwachsinnigen Pyroaktion zuvor alles unternommen hatten, um es ihrer Mannschaft schwer zu machen.
Auch wenn die sog. Nachspielzeit im Grunde ein Witz war, aber es war die beste aller schlechten Alternativen. Stark hat alles richtig gemacht, es war eine verdammt schwierige Entscheidung für ihn. Die Relegation sollte man nach gestern sofort wieder in den Schubladen verschwinden lassen. Blöd nur, dass man dann beim Verkauf der Übertragungsrechte ein Event weniger dem TV in Rechnung stellen könnte.
Die Herthafans waren definitiv gemeingefährlich. Wer Pyros schmeißt, nimmt schwere Verletzungen Dritter in Kauf. Das Pack gehört mit lebenslangem Stadionverbot belegt. Diese Anbiedern von Lell und Preetz bei den Fans ist zum Kotzen.
Die Fortunen mögen ja „nur feiern wollen“. Aber bitte: Wer kann das denn so genau wissen, wenn 500 Idioten auf den Platz laufen? Wer garantiert die Sicherheit der Herthaspieler? Vor allem, wenn die doch noch das entscheidende Tor machen? Eben.
Und der Gipfel der Schwarmdummheit (danke, 11Freunde): Gleich noch ein zweiter Platzsturm! Was wäre denn, wenn es wieder nicht der Schlusspfiff gewesen wäre? Herr, schmeiß Hirn vom Himmel.
Und diese ganzen Apologien von wegen Emotionen, blablabla. Wer seine Emotionen nicht im Griff hat, soll zuhause bleiben. Die Fans haben auf dem Platz nichts verloren. Wer den Platz stürmt, setzt sich ins Unrecht und muss die Konsequenzen tragen. Also: Mindestens Wiederholungsspiel und bitte ein Stadionverbot für 5 Jahre für den Penner, der den Elfmeterpunkt ausgegraben hat. Die Idioten, die das Tor zerstört haben, sollten möglichst identifiziert werden, Anzeige wegen Sachbeschädigung und Klage auf Schadensersatz. Wo sind wir denn hier?? Das Stadion ist kein rechtsfreier Raum und keine Spielwiese für rückenmarksgesteuerte Halbwilde.
@kunstwadl
ich habe ja nicht gesagt, dass ich es gut heiße. Aber relativierend muss man anführen, dass derartige „Platzstürmungen“ schon so oft stattgefunden haben und da ist ja im Grunde auch außer dem Rasen und den Toren noch nie was passiert.
Da jetzt die Düsseldorfer stellvertretend als die Dümmsten hinzustellen halte ich für übertrieben und falsch.
Im Umkehrschluß müsste man alle Fans, die jemals bei Titel oder Aufstieg den Platz gestürmt haben genauso verdammen und dann bleiben nicht mehr viel übrig…
Die 11m Punkt Szene war der absolute Hammer und der Ordner begleitet den Depp auch noch inkl. Rasenstück vom Platz!
Wenn Hertha dann in den letzten 2 Min. noch nen Elfer bekommen hätter, wäre das Desaster perfekt gewesen.
Traurig
treffender Artikel: http://www.publikative.org/201.....eben-noch/
@Ribben:
Schon klar, das „Stürmen“ des Platzes gab es in der Tat z. B. schon 1972 beim EM-Finale und bereits weit davor. Kann mich sogar daran erinnern, dass beim WM-Finale 1966 schon während das 4. Tor der Engländer fiel, einer auf dem Platz rumlief. Das will ich auch gar nicht in jedem Fall kriminalisieren. Aber gestern, schon vor dem Schlusspfiff, war dieser Massenansturm nur unglaublich dämlich und auch gefährlich. Mich regt v. a. wahnsinnig auf, wie diese Deppen sich dabei selber wichtiger nehmen als das Spiel und die Spieler. Auch wenn es das schon oft gab, es ist einfach verzichtbar.
Zu Düsseldorf Hertha
Die Bedingungen am Ende waren irregulär. Stellt Euch Folgendes vor: Finale in Barcelona gegen Manchester. Manchester schießt das 1:1. Bayern-Fanns stürmen kurz darauf den Rasen. Das Spiel wird für 20 Minuten unterbrochen. Dann lässt der Schiri noch eine Minute spielen. Da wäre Manu wohl kaum noch zum 2:1 gekommen. (BaynernSpieler hätten sich sammeln und neu orden können, durchpusten usw.)
Herthas (zugegebenermaßen nicht unbedingt riesige) Chance auf das 3:2 ist damit aufgrund irregulärer Umstände dramatisch abgesenkt worden. Bereits ab der 80. Minuten haben Düsseldorfer Fans die Zuschauerblocks verlassen und standen unmittelbar am Spielfeldrand, so dass schon ab da die Bedingungen nicht mehr regulär waren.
„Todesangst“ ist natürlich übertrieben. Aber spielt man wirklich unbefangen auf das 3:2, wenn man damit rechnen muss, dass in einer aufgeheizten Atmosphäre frustrierte Fans in Massen den Rasen stürmen? Entscheidend ist aber nicht der Hinweis auf die vermeintliche „Todesangst“ der Spieler, sondern folgender Aspekt: Nach Angaben der Hertha-Vertreter, soll die Polizei den Schiedrichter und die Hertha-Spieler gebeten haben, weiterzumachen, da man für den Fall eines Spielabbruchs große Randale gefürchtet hat. Wenn das zutrifft, dass Stark nur auf Bitten der Polizei das Spiel noch mal angepfiffen hat, (und Stark kann das ja bestätigen oder dementieren), dann ist diese Situation wie ein Spielabbruch zu bewerten. (Dann hat Stark ja selbst die Bedingungen als irregulär angesehen und nur weitergemacht, um die Fans zu beruhigen).
Die Fairness und Kooperationsbereitschaft der Hertha-Spieler, dass sie noch mal auf den Platz gekommen sind, sollte nicht dadurch bestraft werden, dass man jetzt einfach zur Tagesordnung übergeht.
Daher würde ich für eine dramatische Geldstrafe und Platzsperre für mind. zwei Heimspiele von Hertha (wegen des Verhaltens der Hertha Fans) und ein Wiederholungsspiel auf neutralem Platz unter Ausschluss sämtlicher Fans plädieren (keine weitere Strafe für Düsseldorf, da die mit dem Wiederholungsspiel genug bestraft sind)
Ich bin gegen eine generelle Abschaffung von Stehplätzen. Man sollte die Option zur Abschaffung als Sanktionsmittel nutzen: Wenn Ausschreitungen von Fans sich häufen, wird der konkrete Verein verpflichtet, in seinem Stadion die Stehplätze abzuschaffen.
Eigentlich finde ich die Relegation gut, vor allem weil der Abstiegs- / und Aufstiegskampf länger spannend bleibt, wenn es einen Unterschied macht, ob 2./.3. Platz bzw. 16./17. Platz. Aber vielleicht kann man in der heutigen Zeit der von den Medien angeheizten emotionalen Überhöhungen von Fußballspielen derartige „existenzielle Zuspitzungen“ nicht mehr verantworten.
Aber die Abschaffung der Relegation aus Angst vor Ausschreitungen wäre eine Bankrotterklärung. Zunächst
sollte man damit aufhören, jedes grobe Fehlverhalten mit „das war aus der Emotion heraus und Emotionen gehören zum Fußball“ zu verharmlosen oder gar zu entschuldigen. Zu den Dingen, die den Menschen von Tier unterscheidet, gehört u.a., dass er über ein Über-Ich verfügt, das ihn dazu veranlasst, seinen Emotionen nicht schrankenlos nachzugeben. Bei einer aus dem Affekt begangenen Straftat mag es strafmildernde Umstände geben, es bleibt aber eine Straftat. (Das gilt auch für die gegen Robben begangene Körperverletzung von Ribbery)
Wenn es den Zuschauern aus guten Gründen verboten ist, den Innenraum zu betreten, dann hat er sich daran zu halten. Punkt. Daher ist es auch keine Entschuldigung, wenn die Zuschauer gedacht haben mögen, es war der Abpfiff. Auch nach dem Abpfiff darf man nicht einfach auf den Rasen rennen. Auch wenn man es nicht mit einem nach Krawall lüsternden Mob zu tun hat, stellt eine große Menschenmenge, die sich unkontrolliert auf engem Raum bewegt eine erhebliche Gefahr dar.
Es gibt Entwicklungen im Fußball und dessen sozialen Umfeld, die solche unschönen Szenen begünstigen. Zum einen ist das die Tendenz zu Fanatismus (dazu a) und zum anderen Fans, die primär das emotionale Erlebnis suchen (dazu b).
a) der fanatische Fan mit Fußball als Ersatzleben
Die Radikalisierung von Teilen der Fans hat meines Erachtens auch damit zu tun, dass in weit größerem Maße als bisher, Menschen Fußball zu ihrem Ersatzlebensinhalt machen. Früher konnte man Samtstagsspiel fahren und mal beim Training zusehen; das war es dann. Heute kann man dank Dauermedienpräsenz, Internet und Blogs sich rund um die Uhr mit seinem Verein beschäftigen und sich noch wunderbar gegenseitig anstacheln. Wenn es dann Leute sind, die ansonsten keinerlei eigene, vernünftige Berufs- oder Lebensperspektive haben und damit eigentlich kein Leben neben dem Fußball, dann gewinnt das Schicksals des Vereins eine Bedeutung die größer ist als für den Betreffenden und sein Umfeld gesund sein kann und in einen blinden Fanatismus zu münden droht.
b)
Ein weiterer, wahrscheinlich noch wichtigere Entwicklungsstrang ist das Phänomen, dass immer mehr sogenannte Fans sich nur in zweiter Line für das Fußballspiel interessieren und primär für das emotionale (Gemeinschafts)erlebnis. Das Fußballspiel schafft lediglich die Voraussetzungen für einen kollektiven Glücksrausch. Man geht ins Düsseldorfer Stadion nicht primär, um das Spiel zu sehen, sondern um danach im Glücksrausch auf den Rasen zu stürmen. Wenn es nicht so läuft, dann hole ich mir mein Endorphin-Emotionserlebnis durch negative Aggressionen, in dem ich zusammen mit anderen die Konfrontation mit gegnerischen Fans / der eigenen Mannschaft (Blockade des Mannschaftsbusses) oder der Polizei oder demoliere einen Zug (Hertha-Fans). Auch das sind Gemeinschaftserlebnisse, die Emotionen frei setzen.
Daher sind alle, insbesondere die Medien zu etwas mehr Nüchternheit aufgerufen. Fußball ist kein exitenzieller Krieg, sondern ein sportlicher Wettkampf. Wie sagte Stepanovic: „Lebbe geht weiter“.
Nach den Spielen sollte sich die Berichterstattung auf entscheidenden Spielszenen konzentrieren und nicht ständig zu den Reaktionen der Fans schwenken oder – noch schlimmer – Bilder vom public viewing bis zum Abwinken zeigen, und damit den Leuten eine Bühne geben, sich an ihrem eigenen Ausflippen zu berauschen und anderen zu suggerieren ich bin nur ein Fan, wenn ich mich genau so aufführe.
Damit wir uns richtig verstehen: Gemeinsam ausgelassen jubeln ist wunderbar. Natürlich ist Fußball kein Schach. Ich schaue auch ein Spiel um mitzufiebern. Aber irgendwann nach dem Spiel muss auch mal gut sein. Man sollte die Menschen nicht noch dazu anstacheln, sich noch maßloser in die Sache reinzusteigern als sie es ohnehin tun.
Eine Entdramatisierung in der Berichterstattung wäre ein erster Schritt zur Bewältigung einer Problematik, die sich zu einer echten Bedrohung der Bundesliga auszuwachsen droht. Aber ich weiß: Appelle an die Medien finden so viel Gehör wie ein Taxiruf in der Antarktis.
Sehe das zu 100% wie Kunstwadl!
Diese Platzstürmerei muss unbedingt unterbunden werden. Diese Anhäufung in der letzten Zeit halte ich durchaus für erschreckend und es ist meines Erachtens nur noch eine Frage der Zeit bis etwas passiert. Stichwort: Hertha Treffer in der Nachspielzeit! Wer hätte den Fortunen-Mob denn dann noch gebremst. Jetzt zu sagen, die waren doch alle gut drauf und wollten nur feiern, ist doch sehr blauäugig!
Die einzige Frage die bleibt ist die ob soetwas überhaupt zu verhindern ist?
-Zäune sind ja nun aus sinnvollen Gründen abgeschafft worden, bzw. halten nur bis zu einem bestimmten Druck!
-Polizisten die alle Spieler zurückprügeln will auch keiner!
-für eine einwandfreie Identifikation müsste der normale Stadionbesucher seine Daten (Name,Wohnort,etc.) preisgeben (kennt man ja schon aus anderen Ländern)
Reagiert wird aber frühestens wenn noch mehr passiert ist. Da bin ich mir sicher!
Ach ja noch eine Entwicklung in der Fankultur. Hinzu kommt das wachsende Bedürfnis, nicht nur anonyme Kulisse zu sein, sondern auch Subjektiv des Geschehens zu werden und neben der Mannschaft selbst mit im Mittelpunkt zu stehen. Auch bei dem Feuerwerkthema geht es letztlich auch darum, sich selbst in den Mittelpunkt der Medienaufmerksamkeint zu rücken. Die Platzstürmerei ist eben die egoistische Jagd nach dem emotionalen Kick und dem Angaber-Erinnerungsfoto.
Dazu treffend ein post bei 11 Freunde
„Für mich ist das Verhalten vor allem Ausdruck des egoistischen Drangs Einzelner sich da irgendwie zu produzieren, statt dem Spiel und der eigenen Mannschaft einen Rahmen zu geben. Zuschauer und Supporter zu sein, reicht anscheinend heute nicht mehr – man muss ja ein Handyfoto auf’m Platz machen, ein Stück Rasen mitnehmen, im Fernsehen zu sehen sein. Hauptsache auch irgendwie einen Strahl vom Rampenlicht erhaschen, das auf die Spieler leuchtet. Mit Fan-sein im eigentlichen Sinne hat das imho nichts zu tun.“
Die vermeintlich so tollen Dortmunder Fans, nehmen mit dem Stürmen des Platz der eigenen Mannschaft den feierlichen Moment der Übergabe der Schale und machen aus dem Stadion einen Rummelplatz: Ist das Unterstützung der Mannschaft? Wäre das, was in Düsseldorf auch passiert, wenn man über die Platzerstürmung in Dortmund weniger gnädig hinweggegangen wäre?
@Poborsky
Prima Darstellung. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Nur lass doch bitte die DO-Fans hier raus.
Gleich wimmelt es hier wieder von Fanboys, die einem mit ihren schlauen Vergleichen auf die Nerven gehen…
Mit Pedro Proenca (Portugal) pfeift uns am Samstag einer, der uns in der CL zuletzt kein Glück gebracht hat. Mach das bloß vernünftig, mein Lieber!
Könnte mal jemand seine Meinung zur Qualität des Schiedsrichters äußern? Und nicht nur, dass er ein schlechtes Omen ist?
@Poborsky:
Die Forderung nach einem Wiederholungsspiel – egal wo – kann ich nicht im Mindesten nachvollziehen. Es waren die Herthafans, die die Eskalation mit ihrer Pyronummer in Gang gesetzt haben und damit ihrer eigenen Mannschaft extremst geschadet haben. Ob die Herthaspieler unter Protest nochmal auf den Platz gingen oder nicht, spielt keine Rolle, auch nicht, dass ein „normales“ Spiel nicht mehr möglich war. Eine Neuansetzung zu machen öffnet Tür und Tor für das künftige Provozieren von Spielabbrüchen. Man würde sich, wie schon in Italien, in die Geiselhaft der Idioten-Fans begeben. Dann Prost Mahlzeit!
Nochmal: Wenn die Hertha jetzt ihr komplettes Totalversagen über die ganze Saison hinweg mit juristischen Winkelzügen kompensieren will, ist das nur noch peinlich. Den Herthaspielern wegen der Wiederaufnahme des Spieles Fairness zu attestieren, halte ich angesichts der Tatsache, dass sie hinterher den Schiedsrichter, dem nun wirklich am allerwenigsten etwas vorzuwerfen ist, massivst beschimpft haben, für gänzlich absurd. Dass die Herthaner dann nach Spielschluss nichts Besseres zu tun hatten, als ihre Fans zu loben, für die man jetzt Protest einlegen müsse, ist am Ende der Gipfel der Unverfrorenheit und Scheinheiligkeit!
#Proenca
Also ich gebe zu, ich habe den nicht mehr so richtig auf der Pfanne. Glaube mich aber zu erinnern, dass unser Ausscheiden gegen Inter nicht dem Schiedsrichter geschuldet war (da müsste man die passenden Kommentare hier mal rauskramen).
Aber er ist ein alter Hase und vermutlich auch für so ein Spiel geeignet.
Dessen Rolle würde ich aber nicht überbewerten, da ich erstmal nicht davon ausgehe, dass er eine Rolle spielen wird. Wissen tut man es natürlich nicht, aber jedenfalls wird er nicht absichtlich das Spiel in eine gewisse Richtung lenken.
Aber wenn schon, würde mich zu dem Thema vielmehr der Pfeiff-Stil interessieren: pfeifft er kleinlich oder lässt er viel laufen (was bei dem zu erwartendem „robusten“ Spiel der Engländer für uns eher nicht gut wäre) usw.
Bin ja schon froh, dass nicht Övrebö pfeifft. Obwohl, mit Engländern hat er es ja offenbar nicht so. 😉
@kunstwadl: es geht nicht darum, irgendwen zu „belohnen“. Das ist uns allen sicher fern angesichts des Drecksvereins Hertha. Der Club soll auch ruhig noch eine saftige Strafe für den Pyroschwachsinn seiner Fans bekommen. Soll er es in Form von Stadionverboten an die Richtigen weiterleiten.
Fakt ist und bleibt aber, dass die Düsseldorfer es zugelassen haben, dass die Fans sich schon deutlich vor Spielschluss direkt am Spielfeld angesammelt und noch vor dem Abpfiff den Platz gestürmt haben. Auch wenn es glimpflich ablief, ist so etwas enorm gefährlich. Anders als bei der Pyrozündelei denke ich, dass das in der Tat Einfluss auf das Spiel hatte. M.E. muss hier ein Exempel statuiert werden, ein Wiederholungsspiel wäre gerechtfertigt. Das sage ich, obwohl meine Sympathien eigentlich bei Düsseldorf sind.
Übrigens finde ich auch, dass ein Rasensturm direkt nach Abpfiff nicht geht. Erst wenn Schiri und Spieler in den Kabinen sind, kann ein Verein sich überlegen, ob er die Fans in den Innenraum lassen will.
Ähhem, *räusper*
Ich bleibe zunächst mal bei meiner Aussage, dass ich mich nicht „erinnern kann“, dass es am Schiedsrichter lag.
Habe mir mal eben ein paar Kommentare aus dem entsprechenden Thema hier rausgesucht (@paule mit deinen Überschriften machst Du es einem aber wirklich nicht einfach 😉 ):
@Rantus:
„Im übrigen eine klasse Partie vom Schiedsrichter. Hätte auch im Intertrikot pfeifen können, wäre auch nicht mehr aufgefallen. 2x solche Tore geben und dann eine solche Kartenverteilung? Wahnsinn und leider lags auch daran.“
@Südoberfranke:
„2. Das portugiesische Schiedsrichtergespann hat internationales Topniveau !“ (Anm. der Kommentar war wohl eher ironisch zu verstehen)
@Nachspielzeit:
„Drama, unchlaubliches Pech, aber auch Unvermögen… und ein Schiedsrichtergespann – ohne Worte!“
Also von daher nehme ich alles zurück und ersetze durch ein: „Ach du scheiße“…
Was das Finale am Samstag und die Atmospähre betrifft, bin ich mal äußerst gespannt. Die Tatsache, dass die bösen Hardcorefans anscheinend in den 3. Stock verbannt wurden, lässt Schlimmes erahnen. Ich befürchte nun, dass hinterm Tor, wo wir jetzt unsere Tickets haben, aufgrund der Kartenverteilung der ganze Scampi-Mob (Copyright bei nem Spezl) zu finden ist, der dann selbverständlich SITZEN will. Das fiele mir Traum nicht ein. Ich höre schon die Rufe: „Hinsetzen, ich seh‘ nix!“
Es werden eh genauso viele Engländer im Stadion sein, wie Bayernfans. Sollte die Atmosphäre unter der Kartenvergabe leiden, werden wieder die ganzen Schlaumeier daherkommen und höhnisch diagnostizieren, die Bayernfans könnten nicht mal bei so nem Spiel Stimmung machen. Diese profunden Meinungsäußerungen wären mir zwar piepegal, aber dieser ganze Reinheitswahn der Uefa und das Stehplatzverbot machen mich krank.
@El Tren:
Es geht auch mir nicht darum jemanden zu „belohnen“ oder nicht. Das negative Exempel bestünde darin, Wiederholungsspiele zu ermöglichen, die in Zukunft jederzeit von den Chaoten provoziert werden könnten. Diese Tür darf nicht aufgemacht werden.
Und noch ein Einschub, weil mir es gestern entfallen war und grade wieder einfiel:
Rafael ist doch ablösefrei. Wäre das nicht einer für uns? Als backup auf der 10?
Schnell, Torgefährlich, technisch gut, kennt die Bundesliga, stellt keine Ansprüche, scheint charakterlich i.O.
Ich würde unterschreiben!
@kunstwadl
Wenn am Samstag einer was von „Hinsetzen“ ruft, frage ich ihn ob der den Gong noch nicht gehört hat. Hinsetzen werde ich mich dann mal, wenn ich mir das Spielgeschehen aus welchen Gründen auch immer nicht mehr ansehen kann. Ansonsten wüsste ich nicht, wie das gehen soll. Kann jetzt schon kaum noch still sitzen.
Da habe ich keine Bedenken, die Stimmung wird bestimmt gut! Die Scampi-Nasen werden auch am Samstag auf den Geraden sitzen (wo ich üblicherweise auch gastiere, aber nicht am Samstag – vlt. beruhigt dich das etwas 😉 )
@kunstwadl
Hertha hat die Fans nicht für ihr Verhalten gelobt. Vielmehr geht es darum, dass es im Sinne der Fans ist zu prüfen, ob man sich gegen eine irreguläre Benachteiligung zur Wehr setzen wird.
Zum Argument man würde durch Wiederholungsspiel Anreize geben, Spielabbrücke zu provozieren, daher müsse man hinnehmen, dass das Spiel nicht regulär zu Ende gebracht wurde.
In den Statuten steht sinngemäß: „Wenn von außen durch Dritte auf das Spiel Einfluss genommen wird, kann das Spiel nicht fortgestzt werden und ist abzubrechen.“ Das war eindeutig gegeben. Man hat nur nicht abgebrochen, damit die Situation nicht weiter eskaliert.
Wenn man jetzt sagt, dass Spiel wird gewertet, obwohl die Voraussetzungen für einen Abbruch vorlagen, gerade dann begibt man sich in Hände von Idiotenfans. Denn dann ist das Signal: Wir können die gegnerische Mannschaft einschüchtern, ohne dass der Abbruch eines Spiels droht.
Auch wenn eine Mannschaft vorher noch so schlecht war. Sie hat das Recht Hin- und Rückspiel der Relegation vollständig unter regulären Bedingungen zu spielen. Seit wann verwirkt man durch sportliche Defizite seinen Anspruch auf regelkonforme Behandlung?
Ich erinnere an den berühmten Büchsenwurf: Spielabbruch bei Stand von 0:6. Hier lag Hertha nicht hoffnungslos zurück; es fehlte nur ein Tor und Hertha war am Drücker. Und ihnen sind 2 1/2 Minuten genommen worden, das entscheidende Tor zu erzielen. Die Spieler haben den Schiedsrichter nicht als feige beschimpft, weil er wieder angepfiffen hat, sondern weil er nach Wiederanpfiff nach nicht mal einer Minute wieder abgepfiffen hat (obwohl laut angekündigter Nachspielzeit noch mindestens zwei Minuten zu spielen waren. Wahrscheinlich wollte der Schiedrichter sich auch nicht ausmalen, was passiert, wenn Hertha noch das Tor schießt.)
Stell Dir vor Bayern spielt eine furchtbar Saison und hat am letzten Spieltag die Chance, noch den 4. Platz für die CL zu erreichen. Bayern passiert das, was Hertha passiert ist. Die Bayern-Verantwortlichen würden sagen, zwar ist uns irregulär die Chance genommen worden, das entscheidende Tor zu erzielen, aber wir nehmen das aber mal so hin, weil wir waren diese Saison eh so schlecht. Da würde sich doch die Mehrheit der Bayern-Fans doch aufregen. Siehste. Und das ist gemeint, wenn man sagt, man ist es den Fans schuldig, einen Protest zu prüfen.
@ Kunstwadl: „Was das Finale am Samstag und die Atmospähre betrifft, bin ich mal äußerst gespannt. Die Tatsache, dass die bösen Hardcorefans anscheinend in den 3. Stock verbannt wurden, lässt Schlimmes erahnen.“
Aber wie soll denn das funktioniert haben bei der Zuteilung? Die haben ja sicher nicht hinter jedem Mitglied in der Datenbank „Hardcorefan: ja/nein“ stehen … Kann mir irgendwie nicht vorstellen, wie das abgelaufen sein sollte, hm.
Nun macht Euch doch mal wegen den Leuten im Stadion keine Sorgen.
Jeder, der auch nur ansatzweise Bayern-Fan und im Stadion ist, wird elektrisiert sein. Jeder!
Das wird schon lustig werden für Euch!
@about Schiedsrichter: Weiss nicht mehr wo, aber hab gelesen das er auch lieber mal eine Gelbe zuviel zieht als eine zuwenig. Auf 15 CL Partien kommen 55 Gelbe Karten. Gelb/Rot und nur-Rot hab ich nicht mehr im Kopf und grad keine Zeit zu googlen
Zum Schiri: der wird unter Beobachtung stehen wie nie zuvor in seinem Leben.
Mein Tipp: der wird in strittigen Situationen eher großzügig pfeifen, um auch nicht den Hauch eines Verdachtes zu erwecken, daß was faul ist.
(Un)Schönes Beispiel: letztes WM-Finale. Klare Rote gegen de Jong – und der Schiri kneift, um das Endspiel nicht de facto schon nach 15 Minuten zu entscheiden.
Ob das ein Vor- oder ein Nachteil für uns ist, werden wir sehen…
An Rafael habe ich auch schon gd
@Poborsky:
Zunächst einmal: Der Büchsenwurf (du meinst Boninsegna?) war beim Stand von 2:1. Aber das nur nebenbei. Den als Präzedenzfall herzunehmen verbietet sich schon deshalb, da er vor über 40 Jahren geschah und mittlerweile längst ganz andere Maßstäbe gelten. Siehe Golfball auf Kahn in Freiburg u. ä. Darüber mag man erschrecken, aber es ist Fakt.
Wir können die Vorfälle gerne in einem juristischen Seminar rauf und runter diskutieren lassen und werden immer eine ganze Palette des Für und Wider in Bezug auf ein Wiederholungsspiel finden. Aber ich bleibe dabei: Würde ein Protest für Hertha durchgehen, wäre dies eine Einladung an alle Krawallbrüder, in Zukunft Spielausgänge zu manipulieren.
Der Schiedsrichter hätte noch länger spielen lassen können, er hat es nicht getan. Hertha kann dies juristisch ins Feld führen. Der Schiedsrichter kann dagegen setzen, dass es hier vor allem darum ging, das Spiel so zu Ende zu bringen, dass die Gesundheit aller Beteiligten nicht leidet und keine Katastrophe ausbricht. Dieses Rechtsgut zu schützen ist in der Abwägung eindeutig höher zu bewerten, als der Anspruch von Hertha, in 1 1/2 Minuten eine ganze Saison retten zu wollen.
Es ist längst Usus, dass den Clubs das Fehlverhalten der eigenen Fans auch im fremden Stadion juristisch angelastet wird. Aus gutem Grund. Auch dies ist im gestrigen Fall zu berücksichtigen. Hertha ist „den Fans“ gar nichts schuldig. Hertha ist abgestiegen. Der Rest ist Scheinheiligkeit.
Zum Schiedrichter:
Beim Aus gegen Inter hat der Kicker die Schiri-Note 4 vergeben. Auffällig ist die Zurückhaltung gegenüber Platzverweisen (Statisitik dieser und der letzten Saison: 1 rote Karte und keine einzige gelb-rote Karte bei 13 Europapokalspielen.) Gelbe Karten im Bereich von 4-6 pro Spiel. Damit dürften sich (leider) die harten Jungs von Chelsea sich einiges an Fouls erlauben können, ohne das ein Platzverweis droht. Angesichts unserer technischen Überlegenheit und körperlicher Unterlegenheit wäre ein kartenfreudigerer Schiedrichter wohl günstiger für uns (Aber immerhin hat Boateng gut Aussichten die 90. Minute zu erleben 🙂 ). Angesichts er körperlichen Überlegenheit von Chelsea wäre es wichtig, dass der Schirir zu harten Körpereinsatz konsequent als Foul pfeift. Aber Vielleicht ist es ja ein Schiri der zwar mit Karten geizt, aber dennoch relativ streng pfeift. Es wäre aus unserer Sicht zu wünschen.
@Herr Schaften:
Den sog. Hardcorefans, sprich: den Ultras, wurden sicher nicht über eine Verlosung Karten zugeteilt. Dass auch die Schickeria nur 4 Karten erhalten hat, wie es in der Ankündigung für Fanclubs hieß, kann man vergessen. Sie haben ihr Kontingent anderweitig bekommen. Das wurmt mich zwar bei einigen der Herrschaften, aber ich habe in diesem Fall trotzdem kein Problem damit, denn eine Verlosung wirklich aller Tickets, ohne Gewichtung der Fangruppen, würde zum Stimmungstod führen. Wer sollte z. B. denn sonst eine Choreo auf die Beine stellen? Deshalb dürfte es auch kein Problem sein, bestimmte Gruppen in bestimmten Blöcken unterzubringen.
Muss am Wochenende kurzfrisitig nach Köln, bin damit wohl der einzige Münchner der nicht zum Finale dahoam ist… Argggggghhh
Deswegen ein Hilferuf: Weiß einer von Euch, wo man sich in Köln das Spiel ansehen könnte?
Auf geht’s ihr Roten!
Zum Schiri: Ich würde jetzt hier nicht seine Leistung von einem Spiel zu Grunde legen was über ein Jahr her ist, k.a. wie er danach gepfiffen hat
Schweinsteiger hat in dem Spiel vom Kicker auch nur eine 3,5 bekommen und es wird ja keiner auf den Gedanken kommen, ob es nun gut ist oder nicht, dass er am Samstag spielt 😉
Noch eine Stunde arbeiten und dann heissts morgen um 9 Uhr in der Arena zum Dienst antreten, wenn ich dran denk, funk ich mal meine Eindrücke, viell hab ich ja das Glück die Abschlusseinheiten zu beobachten
Haha, Tottenham-Fans singen „There’s only one Bayern Munich“
http://www.youtube.com/watch?v=xfRTgqFivDc
Und auch sonst steht England wie ein Mann hinter uns. 😉
So, nen 2.Torwart haben wir schon mal.
Ist zwar im Moment nur heisse Luft, aber den Y.Touré könnte ich mir schon ganz gut neben Schweinsteiger vorstellen. Was meint Ihr?
@Kunstwadl: Und wenn es 20 Presseerzeugnisse im Münchner Raum gäbe: Stellen DIE eure Mannschaft auf oder der Jupp? Wenn die Jupps Kopf fordern, kriegen sie den dann? Darf doch wohl nicht wahr sein!
Und ja, ich glaube, den sprechenden Hosenanzug, den du ins Feld führst, juckt ein Großteil der Presse in keiner Weise. Da sind andere Einflüsterungen viel, viel bedeutsamer.
@Alexander44:
Ich spendier dir mal nen Volkshochschulkurs in Medienwissenschaften. Klar, dass außerhalb Münchens die Presse keinen Einfluss auf den Weltenlauf hat. Watergate war da wohl eine Ausnahme.
(War nur ein überflüssiger Einschub. Alles, was sich mit dem Club aus dem Westen beschäftigt, wie gesagt erst wieder Mitte August! 😉 )
Spar dir das Geld, Kunstwadl. Ich habe ein paar Semester Publizistik studiert. Nur um dir Jahrzehnte später das jetzt schreiben zu können. 😉
Boah ey…*nixsagweilsonsthauedroht*….
Ja, Starke ist wohl fix auch wenn noch nicht offiziell bestätigt – gut! Ich finde Starke ist ein guter Typ und auch für den Fall der Fälle ein sehr guter Keeper! Buzzd scho!
@Litti
Touré kannst Du reinen Gewissens unter Strohfeuer oder Ente oder was auch immer verbuchen. So wie man hört ist sein Berater ein Schwätzer. Außerdem hat er noch bis 2014 Vertrag und verdient auch nicht ganz so schlecht. Den (nicht vorhandenen) Bedarf im DMF mal ganz außen vorgelassen.
So langsam könnte sich mal in Sachen Stürmer was tun. Und wenn es Giroud wird, meinetwegen, aber dann bitte mal konkret machen. Oder wird wieder gewartet bis nach der Euro die Preise steigen?
Was ist jetzt eigentlich mit dem Jungen aus Kölle? Das war doch auch schon durch, oder?
Außerdem hat Emre Can einen profivertrag bekommen. Sehr gut. Hau rein, Emre!
„Der FCB hat nur 2 seiner letzten 21 CL-Heimspiele verloren – beide Male war Pedro Poenca Schiedsrichter!“ Ich hoffe, hier gibt keiner etwas auf Statistiken?
Der FCB hat auch noch nie 5 Pflichtspiele in Folge gegen einen Verein verloren….
Giroud fände ich mittlerweile richtig gut, habe mir ein paar Ausschnitte angesehen. Von der Anlage her wie Petersen. Gute Ballbehandlung, auch von außerhalb gefährlich. Nur eben die paar Schritte weiter, die Petersen noch gefehlt haben.
Außerdem gibt es dann Sagnol Gedächtnisraunen… Giroouuuuuuud 😉
Wenn man keinen weiteren Mann im DM mehr haben möchte, dann muss jetzt unbedingt Can rangeführt werden!
@kunstwadl
Ich finde es immer witzig, das sich Menschen über die Pressesituation bei anderen Vereinen äußern, die selber kaum über die Begebenheiten vor Ort informiert sein dürften. Oder bist du das?
Alleine über den BVB berichten die Westfälische Rundschau, die WAZ, die Ruhrnachrichten und die Reviersport. Ganz abgesehen von der Blöd…
Und die Reviersport ist quasi ein Kicker nur für den Pott und muss wöchentlich 20-30 Seiten in zwei Ausgaben nur über den BVB vollkriegen.
Man kann also nicht davon reden, dass hier eine reine Kuschelatmosphäre herrscht, zumal die WAZ ziemlich gegen den BVB schießt.
Der große Unterscied ist meiner bescheidenen Meinung nach, dass das Führungspersonal geschlossener Auftritt und wegen klarer Zuständigkeit und Pressestrategie.
@MilesNaismith:
Na ja.
Ich erinnere mich noch an diesen Satz von Watzke:„Offenbar wird mit jeder denkbaren Maßnahme versucht, uns vom Erfolg abzubringen.“
Da ging es um den angeblich absichtlich schlecht gepflegten Rasen von Augsburg.
Den Satz hab ich wenige Tage nach Ausspruch in einem Fussballforum entdeckt.
Mal dir mal aus,welche Wellen dieser Satz geschlagen hätte,wenn irgendjemand vom FCB ihn ausgesprochen hätte.
Aber bei Watzke interessiert sich da komischerweise kein Schwein für.
Auf der Webseite unseres FCB stellt sich Tom Starke den Fragen des Interviewers (http://www.fcbayern.telekom.de...../35055.php).
Auszug:
fcbayern.de: Wie siehst du deine Rolle in der kommenden Saison?
Starke: „Fußball ist Mannschaftssport – und ich bin ein Teil davon. Ich werde mich voll in den Dienst der Mannschaft stellen. Auch als Torwart Nummer zwei ist man sehr wichtig. Ich denke, dass wir in der nächsten Saison viele Dinge erreichen können. Darauf freue ich mich.“
———–
Für mich die wichtigste und entscheidende Passage. Ich kenne Starke nicht so gut, weil mich Hoffenheim nie interessiert hat, und ich habe seine Karriere nicht so akribisch verfolgt (wie vermutlich viele hier), aber seine Aussage klingt sympathisch, oder?
Und schlechter als Butt hält er auch nicht. Ergo: eine sehr gute Personalentscheidung, wie ich finde.
Was weitere Verstärkungen nach Saisonende betrifft:
Die Innenverteidigung ist und bleibt die größte Baustelle. Sicher wurde mit Dante ein höchst ambitionierter Spieler geholt (sehr kopfballstark und gut in der Spieleröffnung, menschlich sehr sympathisch obendrein!), aber mit ihm, Badstuber und van Buyten ständen denn drei Linksfüßer im AbwehrZENTRUM. Wenn ich etwas zu sagen hätte, würde ich noch einen Weltklasse-Innenverteidiger holen, der gelernter Rechtsfuß (!) ist. Boateng darf sich nicht auf einem Stammplatz ausruhen.
Ansonsten würde ich noch eine gute „6“ holen, um Timo und (Bruder Leichtfuß) Gustavo richtig einzuheizen. Timo wird sowieso nur noch eine Saison dranhängen bzw. bekommen, wenn überhaupt.
Dass neben Gomez noch ein weiterer Topstürmer her muss, steht sowieso außer Zweifel. Ob sich allerdings ein Hochkaräter wie Edin Dzeko bei einem System mit einer Sturmspitze (vorerst) hinter Gomez einreihen würde, steht in den Sternen. Ebenso verhielte es sich bei Olivier Giroud.
Ganz ehrlich: Ich wüsste momentan nicht, wer von den beiden besser zu uns passt. Ganz spontan würde ich zu Dzeko tendieren, weil er, was seine Mentalität betrifft, vielleicht besser zum FCB passt und im Vergleich zu Giroud doch mehr ein spielender Mittelstürmer ist und damit die Außenstürmer mehr entlasten könnte.
Viele Grüße
aus Augsburg
Bernd
@Miles Naismith:
„Ich finde es immer witzig, das sich Menschen über die Pressesituation bei anderen Vereinen äußern, die selber kaum über die Begebenheiten vor Ort informiert sein dürften.“
Gell? Geht mir genau so! Empfehlung an deinen Gesinnungsgenossen Herrn Alexander!
Antwort von Antikas auf @MilesNaismith:
Na ja.
Ich erinnere mich noch an diesen Satz von Watzke:„Offenbar wird mit jeder denkbaren Maßnahme versucht, uns vom Erfolg abzubringen.“
Da ging es um den angeblich absichtlich schlecht gepflegten Rasen von Augsburg.
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Ich habe 20 Jahre lang aktiv in Augsburg gespielt (u.a. Bezirksliga) und höchst selten schlecht gepflegte Rasen gesehen. Man muss allerdings auch zugeben, dass manch kleinere Vereine mit der Rasenpflege etwas schluderten. In den 1980er-Jahren musste man ab und zu auch auf einem roten Aschenplatz antreten. Das betraf aber meistens C- bis B-Klasse, wenn überhaupt. Oft hatten kurioserweise die Dorfvereine bessere Rasen als manche Vereine in der Stadt.
Das nur zur Ehrenrettung Augsburger Fußballplätze.
interessant auch vom starke interview:
fcbayern.de: Am Samstag steht das CL-Finale an. Noch ohne dich. Wirst du trotzdem mitfiebern?
Starke: „Mein Sohn und ich haben uns sehr lange um Karten bemüht. Jetzt hat es geklappt, ich bin im Stadion dabei und werde mir das Spiel natürlich jetzt mit einer ganz anderen Emotion und Intention anschauen. Ich drücke den Bayern die Daumen und hoffe, dass sie ein Ausrufezeichen setzen werden.“
wo der wohl die karten herhat…
Also für zwei Finalkarten unterschreibe ich auch als Nr.2 beim FCB! Verlange auch nur die Hälfte an Gehalt.
Zur Stürmersituation: Giroud sagte, dass er wohl gern beim FCB spielen will und wisse, dass er in den großen Spielen zunächst hinter Gomez gesetzt wäre. Einen Dzeko fände ich viel zu teuer und von Spielertyp einfach zu gleich mit Gomez.
Edit: das Video der Spurs ist einfach nur klasse!
@ hrumsch: welches video der spurs??? bitte info. empfehlung zu giroud: schaut euch mal bei you tube das video vom spiel „montpellier-lille 12.5“. und das siegtor an, das er vorbereitet. wenn das kein spielender mittelstürmer ist…
Auch wenn ich für Hertha nach dieser Saison wenig übrig habe (genauso wenig für Düsseldorf): Es spricht sehr viel für ein Wiederholungsspiel. Die letzten anderthalb Minuten waren nur noch irregulär. Hertha wurde die reguläre Möglichkeit genommen, gegen einen total taumelnden Gegner noch das Tor zu schießen. Siehe City am Sonntag und viele andere Beispiele.
Dass die Hertha-Idioten-Fans einen Nicht-Abstieg nicht verdient haben, steht auf einen anderen Blatt.
Klar, das ganze geschah bei einem Relegationsspiel, aber die Vollpfosten in Köln und im vergangenen Jahr in Frankfurt zeigen, dass das auch in der regulären Saison passiert bei gewissen Fangruppen.
@rotweiss:
Bisschen weiter oben hier in den Kommentaren, ist eingebettet!
@ hrumsch: merci…tja, wenn mal zwei stunden nicht mitliest hier 😉
@castor89
IV größte Baustelle?
van Buyten Linksfuß???
Sollen wir tatsächlich eine 5. IV dringender benötigen als einen 2. Stürmer?
Also das sehe ich irgendwie komplettst anders.
Der zweite Stürmer ist dringend notwendig. Olic ist weg. Müller auch keine wirkliche Option (außerdem ist der Kader zu dünn – was wenn mal Gomez und Robben fehlen?). Zudem braucht es einen Stürmer der kopfballstärker ist als Gomez, denn mit den Flügeln müssten wir eigentlich häufiger mit Flanken zum Torerfolg kommen. Und er sollte wohl auch besser den Ball halten und verteilen können. Auch so kann man Robben und Ribery noch stärker machen.
Ansonsten wünsche ich mir noch einen 6er, der in der Spielgestaltung besser ist als Gustavo oder Tymoschchuk. Das Fehlen von Schweinsteiger war doch deutlich zu merken.
Dazu brauchen wir noch einen Winger-Backup für links (Ayew von Marseille? Gaitan von Lissabon? Oder Zhirkov?), denn Alaba wird wohl eher AV spielen in Zukunft.
Wenn dann noch Geld ist, wäre noch ein weiterer 10er und ein AV wünschenswert.
Ich lese ja hier immer sehr gerne mit, aber kommentieren ist normalerweiße nicht so mein ding. Jetzt ist es mal wieder so weit, weil ich euch auf darauf hinweißen wollte, dass Gomez im Moment im Spielerfokus von whoscored ist (http://www.whoscored.com/Blog/.....ario-Gomez). Sehr interessante Statistiken, unter anderem, dass Gomez mit 24 Toren in 2322 CL-Minuten das beste Minuten/Tor Verhältniss Aller Zeiten hat.
Außerdem gibts jetzt den ersten offiziellen (es gab schon drei inoffizielle) Podcast der Spielverlagerung. Thema sind Pokalfinale und Ausblick aufs CL-Finale. Da fand ich vor allem auch sehr interessant, wie die Jungs die Wichtigkeit von Gustavo für unser Spiel und seine Leistung im letzten Spiel bewerten.
Zum Schluss noch etwas Statistik (das meiste davon dem twitter-account von @whoscored entnommen):
Von den Stürmern mit 15 Toren und mehr in Europas Top-5 Ligen, hat Giroud mit 14% die viertschlechteste Chancenverwertung während Gomez mit 26% die sechstbeste hat (Higuain mit 37% bester)
In den Top-5 Ligen gibt es keinen Verein der diese Saison weniger Spieler eingesetzt hat als die Bayern (21)
Ribery wurde in der diesjährigen CL 42 mal gefoult und damit 16 mal öfter als der am zweithäufigsten gefoulte (Messi 26)
Vor dem Elfmeterschießen gegen Bayern hatte Ronaldo seine letzten 25 Elfmeter alle getroffen
Coole Statistiken, danke dafür!
Mario ist einfach eine Bombe da vorne, das kann man nicht anders sagen. Allerdings macht es unser Spiel unglaublich berechnend und vor allem auch langsam, wenn man den ganz vorne nie ohne Ballverlust anspielen kann. Somit wird unser ganzes Offensivspiel auf Robbery umgelegt, die durch doppeln gestoppt werden können. Somit erklärt sich auch, dass wir praktisch nur drei, allerhöchstens 4 torgefährliche Spieler haben: Gomez, Ribery, Robben und ganz selten der Spieler auf der 10. Alles sehr ausrechenbar, wenn sich alles nur auf drei Akteure konzentrieren muss.
Vor allem gegen tiefstehende Mauerteams kann man meiner Meinung nach deswegen folgende Formation testen, weil der zweite Sechser absolute Verschwendung ist:
4-1-3-2
Der eine defensive Mittelfeldspieler z.B. Timo oder Gustavo wird gegen eine weitere Anspielstation bzw. „Löcherreißer“ eingetauscht. Vorne im Sturm als Goalgetter ist Gomez wohl unumstritten, das wäre seine Position. Die zweite Position würde dann z.B. von einem Müller, Petersen oder Giroud eingenommen. Die Flügel sind klar mit Robben/Ribery/Shaqiri, je nachdem. Die jetzige 10 würde dann noch für Kroos übrig bleiben.
Da wir es national pro Saison sicherlich auf mind. 20 Spiele gegen diese Art von Gegner bringen, wäre das eine Überlegung wert.
Voraussetzung ist natürlich, dass bei Ballverlust in der gegnerischen Hälfte der Ballführende sofort attackiert bzw. mögliche Anspielstationen dicht gemacht werden. Auch da haben wir großes Nachholpotenzial. Oft wird dann hinter dem Gegner hinterhergetrabt, obwohl ein kurzer Sprint den Angriff sofort im Keim ersticken und die Chance den Ball schneller wieder zu bekommen, deutlich erhöhen würde.
Dieses Offensivpressing erfordert aber auch, dass die Spieler Ruhepausen bekommen. Die Tatsache, dass wir in den Top5-Ligen die wenigsten Spieler eingesetzt haben, ist schon irgendwie erschreckend. Am besten wäre hier wohl das Rotationsprinzip von Hitzfeld:
von Spieltag zu Spieltag wird auf 2 bis maximal 3 Positionen rotiert, sodass das Grundgerüst stehen bleibt. Wird diese Rotation kontinuierlich über eine Saison durchgezogen, so hat es auch mehr Erfolg in Sachen Regeneration als diese Totalrotation von Heynckes, bei der vor allem der Spielfluss gelitten hat und es am Ende doch die etablierten Spieler rausreißen mussten.
Auch die Zufriedenheit der einzelnen Spieler liegt meiner Meinung nach über die Saison verteilt höher als bei vereinzelten Einsätzen.
Um so eine Rotation durchziehen zu können, benötigen wir aber auf möglichst jeder Position gleichwertigen Ersatz. Mit Dante und Shaqiri ist man damit schon auf einem guten Weg.
Also wenn die Hertha mit dem Verweis darauf, dass ihre Spieler „Todesangst“ gehabt hätten, ein Wiederholungsspiel bekommen sollte, dann stehen unsere Chance auf eine nachträgliche Zusprechung sämtlicher Meisterschaften für die Jahre 1980-2012 nicht schlecht: Denn nahezu in jedem Auswärtsspiel werden unsere Spieler bei Eckbällen von irgendwelchen Leuten mit irgendwas beworfen. Dass die es tatsächlich auf Leib und Leben abgesehen haben, beweisen nicht zuletzt die rhetorischen Aufforderung zur Entkleidung der Bayern.
Daher: Alle Auswärtsspiele der vergangenen ca. 30 Jahre werden im Nachhinein mit 3:0 für uns gewertet.
@ Faustino:
Das mit den wenigsten eingesetzten Spielern ist ja das Problem. Ich würde wetten, wenn man dann noch einmal die Spieler anschaut, die über 450 Minuten (=5 Spiele) gekommen sind, dann sinkt die Zahl auf 17 oder 18, denn Butt, Usami, Breno und Petersen haben ja nur ganz wenige Minuten bekommen). Und das ist dann schon extrem dünn.
Wenn wir also die von hrumsch geforderte (und m. E. sinnvolle) Rotation praktizieren wollen, dann muss im Kader noch einiges geschehen. In der IV und im def. MF reichen die Spieler wohl aus, aber auf den AV-Positionen und im Sturm sowie im OM braucht es dann noch Ersatz. Und der muss veritabel sein, damit man Robben, Ribery oder Gomez auch wirklich mal schonen kann.
So langsam steigt jetzt die Vorfreude auf Samstag. Wenn ich mal eine Prognose wagen darf: Chelsea wird tief stehen und auf Konter lauern. Insofern wird viel von unserem def. MF abhängen. Wenn Kroos und Schweinsteiger das Spiel gut verlagern und gleichzeitig bei Ballverlust defensiv wie blöd arbeiten, dann haben wir eine Chance (gut, Robben und Ribery müssen da auch mitmachen, aber beio Ribery habe ich da keine Bedenken mehr). Auf jeden Fall wird es wohl knapp ausgehen, auch wenn mir ein 3:0 deutlich lieber wäre. Aber es wird wohl eher ein 1:0 oder ein 2:1.
Interessantes Interview mit Jupp Kapellmann bei SpOn:
http://einestages.spiegel.de/e.....turedEntry
Da wünsche ich mir doch fast, dass Chelsea gewinnt, um zu sehen, ob der Jupp mit seinen Prognosen bezüglich Robben und Ribery Recht behält. 😉
@koo
Ich möchte auch meinen Blick auf Chelsea richten mit einigen Gedanken, wie es taktisch gegen Chelsea klappen könnte. Meiner Ansicht nach sollten wir sowohl unser Defensiv- als auch Offensivspiel gegenüber unserer Standardspielweise leicht modifizieren.
Zunächst zur Aufstellung
Wenn van Buyten einigermaßen fit ist, würde ich ihn aufbieten. Aber ich denke die Abwehrkette wird sein Lahm – Timo – Botaeng und Contento. Dann mit Schweinsteiger und Kroos im Mittelfeld und Müller auf der 10. Hier kann man wenig Überraschendes bieten
„Feintuning“
Aber beim „Feintuning“ könnte und sollte man einige Akzente setzen. Wichtig wird gegen Chelsea sein, dass wir nicht einfach das Personal tauschen und im 08/15-Modus gegen Chelsea spielen, sondern die besonderen Schwächen der Ersatzleute und die Stärken von Chelsea berücksichtigen (eigentlich selbstverständlich, aber wie einige Spiele von uns gezeigt haben, vielleicht doch nicht.)
a) Verhalten bei eigener Ballbesitz
Contento hat in der CL eine Zweikampfquote von 67% und ist defensiv sehr zuverlässig, aber er ist in der Offensive keine große Leuchte. Ich würde ihn daher nicht mit Offensivaufgaben, wie Überlaufen u.ä. überfrachten. Die Marschroute für ihn sollte sein: Grundsätzlich nicht über die Mittellinie und darauf konzentrieren seine Seite dicht zu halten. Dafür erhält Kroos den Auftrag, bei seinen Vorstößen nach vorne primär Ribbery auf (halb)links zu unterstützen. Ich bin überzeugt, dass wenn Contento sich auf die Defensive konzentrieren kann, das Risiko von Stellungsfehlern minimiert wird und er ein gutes Spiel machen wird
Schon wegen der Kondition sollte Schweinsteiger im Mittelfeld den defensiveren Part spielen und lässt sich oft etwas fallen. Da Schweinsteiger in der Grundordnung die rechte Hälfte der Zentral bespielt, kann er dann auch Lahm absichern, wenn dieser vorstößt. Da Contento nicht mit nach vorne kommt, kann er bei Vorstößen von Lahm mit Boateng und Timo eine Dreierkette bilden vor der Schweinsteiger absichert, die bei Ballverlust (bis zur Rückkehr von Lahm) im Bedarfsfall sofort zur Notviererkette werden kann (Solange es 0:0 steht, sollte dieses Quartett diszipliniert absichern und nicht zu weit nach vorne nachrücken)
Da die rechte Seite dann durch Timo und Schweinsteiger doppelt abgesichert ist, kann Lahm die offensive Zurückhaltung von Contento kompensieren, indem er etwas offensivfreudiger als sonst agiert. Dann können die Bayern sehr gut rechts überladen, indem Lahm mit nach vorne geht, ggf. hinterläuft; Müller rochiert ja auch gerne nach rechts. Ashley Cole ist ein Guter mit viel Erfahrung, aber nicht mehr der schnellste, so dass Robben unterstützt von Lahm und Müller seine Geschwindigkeitsvorteile ausspielen kann.
Wichtig wird sein, dass Müller und Robben sich auf dem Flügel nicht auf den Füßen stehen, sondern zumindest einer von den beiden sich immer fallen lässt, und im zentralen Mittelfeld eine Anspielstation bieten. (Wie Dortmund und Real im Positiven wie im Negativen Sinne gezeigt haben: Kontrolle und Dominanz im zentralen Mittelfeld sind das A&O) Ansonsten gilt wie immer: flexible Positionswechsel vorne. Robben sollte sich auch in der Mitte anbieten, Müller mal auf den Flügel und in den Strafraum usw.
b) Verhalten bei gegnerischen Ballbesitz
(1) Angesichts der körperlichen Robustheit und Kopfballstärke Drogba ist mir bei Duellen Boateng-von Drogba deutlich weniger mulmig als bei Duellen Timo-Drogba. Daher würde ich keine reine Raumdeckung in der Viererkette spielen lassen, sondern die Vorgabe ausgeben, dass Boateng sich vor allem auf Drogba konzentriert (wenn dieser nicht gerade auf die Flügel ausweicht) und Timo den Raum zentral vor dem Tor absichert und etwaig zentral nachstoßende Mittelfeldleute übernimmt.
(2) Vertauschen der Rollen von Müller und Gomez
Da Chelsea körperlich überlegen ist, brauchen wir die Robustheit und Kopfballstärke von Gomez auch in der Defensive. Daher wäre ich dafür, dass bei gegnerischem Ballbesitz Müller die Position in vorderster Front übernimmt und Gomez sich fallen lässt und im zentralen Mittelfeld defensiv hilft. Bei eigenem Ballbesitz, kann er dann wieder nach vorne stoßen und Müller sich fallen lassen. (Nebeneffekt: Man stifete Verwirrung, mit Glück zieht Müller Verteidiger aus der Abwehr heraus und Gomez kann in den Raum stoßen). In Stuttgart war es sogar die Hauptspielweise von Gomez, mit etwas Anlauf aus dem Mittelfeld zu kommen. So hätten wir bei gegnerischem Ballbesitz mehr körperliche Präsenz im Mittelfeld
(3) Defensives Flügelspiel
Angesichts unserer zu erwartenden Kopfballunterlegenheit sollten unsere Außenverteidiger die gegnerischen Offensiven auf dem Flügel relativ früh stellen, um Flanken zu unterbinden (Selbst Flanken aus dem Halbfeld können mit Timo im Zentrum gefährlich sein!) Auch dies macht es notwendig, dass einer der beiden 6-er relativ tief steht (Das wird idR Scheinsteiger sein). Denn wenn Lahm/Contento beim Versuch die Flanke zu verhindern überlaufen werden muss ein Innenverteidiger rausrücken. Das dann entstehende Loch (Boateng ist ja im Regelfall bei Drogba) im Zentrum muss dann im Zweifel von Schweinsteiger gestopft werden.
c) Vom „Ballbesitz-Querpass-Schlechtreden“ nicht beirren lassen
Wir sind im Kopfball unterlegen und Chelsea hat Ersatzproblem vor allem in der Abwehr. Daher sollten wir uns vom Dortmund-Spiel nicht beirren lassen. Es ist richtig und wichtig die Initiative zu übernehmen und Ballbesitz und vor allem die Kontrolle im Mittelfeld anzustreben.
(Wichtig ist auch: nicht auf den Platz gehen, in der Erwartung, dass Chelsea sich von Anfang an zurückzieht und das Mittelfeld preisgibt, sondern damit rechnen, dass sie vielleicht mit aggressiven Pressing beginnen werden und dann entsprechend agressiv dagegenhalten).
Solange es 0:0 steht, das Risiko dosieren. Chelseas sehr gekonnt durch die Mitte. Daher Dribbelversuche und Risikopässe nur im Angriffsdrittel und nur auf den Flügeln, aber flachen Risikopässe oder Dribblings in die Mitte vor dem gegnerischen Strafraum möglichst vermeiden. Bälle, die da abgefangen werden, sind eine Einladung zum Kontern. Gerade gegen Chelsea in einem Finale ist es kein Fehler, öfter mal einen Querpass und oft im Zweifel den sicheren Pass zu spielen. Das Problem bei dieser Spielweise ist, dass die eigenen Offensiven sich davon einlullen lassen, und sich nicht ausreichend bewegen/anbieten. Die Kunst wird darin bestehen, im Zweifel oft den sicheren Pass zu spielen und dabei aber das Tempo und die Bewegung (sowohl die eigene als auch die des Gegners) hochzuhalten.
PS: Ich weiß, dass solche Überlegungen keine Relevanz haben und wir dem Trainerteam vertrauen dürfen/müssen. Aber das ist meine Art, die Aufregung zu verarbeiten. Wenn ich kleines Licht mir einbilde eine Idee zuhaben, wie man vielleicht Contento und Timo gut einbauen und ihrer Schwächen etwas auffangen könnte, dann wächst meine Zuversicht, dass unseren gewieften Taktikexperten auf der Trainerbank etwas einfällt. Irgendwie beruhigt das ein wenig.
Nachtrag: Wann immer möglich sollte Boateng Drogba AUSSERHALB des Strafraums stellen. Warum ich das wohl betone? 🙂
@Poborsky packt die Taktik-Tafel aus. Sehr schön.
Ich gehe zum einen nicht davon aus, dass wir defensiv im Kopfball so unterlegen sind (ist ja schließlich „nur“ Drogba und zum anderen, dass Chelsea sehr wohl sehr defensiv agiert um dann mit Lampard, Mata und Drogba schnelle Konter zu fahren.
Im übrigen bin ich bereits jetzt viel zu aufgeregt um mir über Taktik Gedanken zu machen. Aber wichtig wird in der Tat sein, dass wir defensiv sehr konzentriert stehen (Jerome!!!) und eine hohe Passsicherheit haben. Es würde mich auch nicht stören/wundern, wenn Schweinsteiger wieder den Libero gibt oder zumindest den verkappten IV.
Das Müller wieder dabei ist, ist trotz seiner Formschwäche insofern gut, dass er einfach nicht ausrechenbar ist.
Vielleicht denkt er an seine Leistung bei der WM 2010 gegen England….
Ansonsten werde ich in den nächsten Stunden irgendwann auf Schnappatmung umstellen und nur noch hoffen, dass die Zeit vorbei geht. Trotz Brückentag wird morgen schön gearbeitet um wenigstens etwas abgelenkt zu sein.
Außerdem habe ich mich jetzt entschieden etwas früher anzureisen um die rot-weiße Stadt noch zu besuchen. Oh Mann, noch gut 50 Stunden…
Noch ein kurzer Einschub: Die Berichterstattung beim Basketball ist schon genauso bescheuert wie im Fußball-Resort:
Gut, die beiden Sport1-Kommentatoren dürften nur marginal über dem Niveau von Beavis&Butthead liegen aber dennoch: „Offensivrebound für Bayern, das kann nicht sein“… Geht’s eigentlich noch?
@Basketball: Durch die BBL erkennt man dann auch, wie schlecht eigentlich Buschmann kommentiert, wenns keine Länderspiele sind, in denen man ja auf der „richtigen“ Seite seiner Parteilichkeit steht. Der hat in der Hinrunde ein paar Bayernspiele kommentiert und klang auch immer sehr anti. Die Krönung war heute aber Okulaja. Alter…
Und durch den Namen FC Bayern wird auch hier ein David gg. Goliath heraufbeschworen, was einfach noch nicht so ist. Haben die heute tatsächlich gesagt, obwohl Artland Vierter und Bayern Fünfter war.
Tragen die sich eigentlich finanziell schon selbst? Meine sowas von Uli letztens gehört zu haben.
Tolles Interview mit Kappellmann, schön ehrlich.
…kann mal bitte jemand 46Std. vorspulen?? Bin total aufgeregt und hab keine Ahnung, wie ich die Zeit bis zum Anstoß rumkriege…
Kann es kaum noch erwarten
Hatte letzte Nacht einen Alptraum: ich kam zu spät zum CL.Finale schauen, in etwa zu Halbzeitpause dazugestoßen, es stand bereits 7:1 für den Gegner. Bin irgendwie wieder weg und wieder hin. Endstand:9:3 für die anderen. Da bin ich Schweißgebadet aufgewacht.
ABER: der Gegner war definitiv Barcelona!! Also nix als Quatsch und Herr lass Samstag 20:45 werden!
@ToGo
wenigstens HAST Du geschlafen. 😉
Kann jemand mal Eindrücke aus der Stadt wiedergeben. Ist tatsächlich alles rot-weiß???
Geil fand ich die Aussage von Robben, man solle vlt. anstatt der üblichen Ansprache vorm Spiel einfach durch die Stadt fahren. Da krieg ich doch jetzt schon Gänsehaut.
Lt. neuestem Newsletter sollen Klatschpappen, Fähnchen und auch (Achtung) Handzettel mit Infos vom Club No. 12 ausliegen. Arrgggh, noch 36 Stunden…
@ ribben – also, gesern beim radln aus einem westlichen vorort zum frauenfinale (bei dem ein paar ultras unsere alte südkurve neu erstehen ließen, na ja, ein bisschen wenigstens) ins alte oly habe ich EINE fahne an einem balkon gesehen. abgesehen von unserer auf dem dach und den schals, die aus den fenstern hängen…downtown weiß ich nicht, wie’s ausschaut.
was aber auffiel: beim frauen-finale eine unmenge menschen, die daherkamen, als gingen sie zu einem bayernspiel. fcb-sprechchöre im
weiten rund, alles ein wenig surreal, aber man spürte da schon ein kribbeln und eine große vorfreude.
ich fahr morgen kreuz und quer durch die stadt – mit dem rad wie vom mvv angeraten, und saug das ganze ein. club nr. 12 hat eine facebookgruppe „münchen putzt sich raus“ – das sieht ganz gut aus!
Ein Verwandter von mir war gestern im Stadion und er meinte, dass die Stimmung im Stadion super war, was vor allem an der Südkurve lag, die scheinbar nur Bayernsprechchöre anstimmte. 😀
Soweit ich weiß, waren über 50.000 Zuschauer beim Finale dabei, mehr als bei der Frauen-WM. Wird wohl an der sowieso hohen Anzahl an Fußballfans dieser Tage und den niedrigen Ticketpreisen gelegen haben.
Das wird eine ganz enge Kiste morgen, Chelsea ist für mich einfach nur unberechenbar. Wir müssen einfach konzentriert spielen und alles geben fr 90 Minuten.
Ich weiß gar nicht mehr, ob es mir beim letzten Finale genauso ging, aber es ist wirklich unerträglich. Spät einschlafen, früh aufwachen lautet bei mir die Devise, umgekehrt wäre es mir um einiges lieber.
Heute um 13 Uhr (oder war’s 13.30?) findet übrigens eine Pressekonferenz statt.
Ich wohn‘ im Münchner Westen und es ist praktisch nichts zu sehen, außer der ganzen Werbung …
Wird noch.
Gut, daß ich morgen eh um sechs raus muss, weil der Zug gen Süden um acht losgeht…
Nur die Fahrerei und erst hin zu Freunden und dann mit Freunden zurück in die Stadt zu Spiel – das wird stressig!
Was die Stimmung angeht – es werden 180.000 Fans von außerhalb erwartet. An uns wird es nicht liegen! 🙂
@hrumsch – die stimmung beim frauenfinale war kindergeburtstag & familienausflug, unterbrochen von ein paar bayerngesängen aus der alten südkurve. mit fußball hatte das atmosphärisch fast gar nichts zu tun, ehrlich…aber nett war’s. das wird morgen schon ganz anders werden!
Ok gut, mein Verwandter taugt für solche Einschätzungen wohl nicht wirklich. Hab ich mir schon fast gedacht.
Mein Gott, Leute, bin ich nervös…. bin ich nervös……
Kurzer Nachtrag zum Frauenfinale gestern: Das Publikum bestand, wie erwartet, überwiegend aus Leuten, die sonst so gut wie nie im Stadion anzutreffen sind. Ein bisschen wie früher beim Schüler-Länderspiel Deutschland – England: jede Menge kreischende Teenie-Mäderl, ein paar 10jährige Rabauken, die „Dortmund, Dortmund“ riefen, sogar die Absperrungen überwanden (Stadionverbot!), bis sie der böse Onkel vom Ordnungsdienst zusammenfaltete.
Jede Menge Bayernfans, in Rot, nutzten so wie ich die Gelgenheit, in Erinnerungen zu schwelgen und das unvergleichliche Olympiastadion zu genießen. Wir waren im gleichen Block, wo wir früher standen. Das Spiel war Nebensache. Witzigerweise meinten auch einige Sechzger, dort Flagge zeigen zu müssen, obwohl sie das Stadion noch nie leiden konnten. Vor uns saß eine Abordnung Löwenfans mit Kapuzenshirts und Parole drauf in Richtung „Wier wollen ins Grünwalder Stadion“. Sollte wohl so was wie ne Protestaktion sein, hatte aber was von Realsatire. Sechzger eben.
Großartig waren die Südkurvenfans, die Sprechchöre und Gesänge anstimmten, als spielte der FCB da unten. War vielleicht ein wenig respektlos gegenüber den Akteurinnen, aber trotzdem toll und man versuchte später auch „neutrale“ Gesänge anzustimmen. Am Anfang gab’s sogar ein paar Bengalos. Sicher überflüssig, aber erstaunlich war, dass es niemanden juckte. Keine Durchsagen von der Stadionsprecherin mit Französisch-Leistungskurs, keine Polizei weit und breit, nichts. Geht also auch so.
Beim „spielbezogenen Support“ der Südkurve konnte man sich ausschütten vor Lachen. Nach dem Rückstand der Frankfurterinnen gab es ein Potpourri der größten Hits aus den 80ern und 90ern, als da wären: „Ohne Olli, könnt ihr alle gehn!“, „Scheiß Millionäre!“, „Wir haben die Schnauze voll!“. 😀
Es war spürbar, dass jeder noch mal den Geist des guten alten Oly atmen wollte. Mit Recht machte die Südkurve lautstark darauf aufmerksam: „Ohne Bayern, wär hier gar nix los!“ 🙂 Dem Eventvolk machte man schließlich noch ne Freude, indem man die Welle initiierte.
Eine Huldigung ans Olympiastadion, dem schönsten Stadion der Welt.
Möchte mich auch nochmals bei @Poborsky für seine Taktikanalyse bedanken! Schon mal bei Spielverlagerung.de beworben?
Also, ich bin auch so was von heiß! Aber so, was!
Da die 22 Mann morgen ähnlich nervös sind, wird somit auch der Kopf mit entscheidend sein. Da bin ich insbesondere auf Contento gespannt! Ich bleibe nach wie vor dabei, dass maßgeblich die Taktik und der bessere Stürmer den morgigen Kick entscheiden. Auch nach dem Hören des bereits oben erwähnten Spielverlagerungs-Podcast und dem Studium der Rangnickschen Taktikanalyse. Richtigerweise hat Rangnick u.a. erwähnt, dass Robbery viel schneller den Ball wieder abspielen müssen und nicht wie gegen den BvB tausenfach blind in 2-3 Gegenspieler reinlaufen dürfen. Insofern ist es wichtig, dass Müller, Gomez. Lahm und auch Kroos Anspielstationen anbieten.
Ich wäre übrigens weitaus beruhigter, wenn unsere Tymoschenko auf der 6 spiele und dafür van Buyten doch als matchfit erklärt wird. Dann könnte Kroos wieder auf die 10 und Müller käme dann halt als Waffe von der Bank. Gegen diese robusten Holzfäller wird es für ihn sowieso schwierig.
Und sind wir doch mal ehrlich: Eigentlich genüge eine Dreierkette, da Chelsea zu 99% mit Drogba als Stoßstürmer spielt.
…… aaaarrrrrggghh: „Bis auf Olli, könnt ihr alle gehn…“ muss es natürlich heißen 😉
@ Kunstwadl: Wunderbar beschrieben. War gestern auch da, und bis auf die Bayern-Gesänge gabs eigentlich keinen Grund, die Mundwinkel mal nach oben zu ziehen.
Das Oly war nur deshalb so voll, weil die Karten billig waren und im Park die UEFA ihre CL-Finale-Einstimmungsparty feierte.
Aber als Einstimmung für Samstag hats auf alle Fälle ausgereicht. Allen, die Karten für die Arena haben, wünsche ich schonmal viel Spaß für Samstag abend. Ich bin im Geiste bei euch und mit den Augen auf der Videoleinwand im Oly 😉
Mal eine Frage. Hab‘ mir sagen lassen, dass Bayern und Chelsea bei der Ticketvergabe wohl andere Wege gegangen sind.
Chelsea hat wohl primär mal die „Auswärtsfahrer“ bedacht, sprich die Fans, die in der Fremde maßgeblich für den Support zuständig sind.
Bei den Bayern gingen wohl alle Tickets in den freien Verkauf bzw. die Lotterie. Wenn dann alle bedachten Besteller auch noch nach dem Zufallsprinzip auf die Blöcke verteilt wurden, könnte es ja hinter dem Tor bzw. in der eigentlichen Kurve etwas mau ausschauen.
Weiß da jemand mehr?
@ Schwarzenbeck: Es gibt bei Chelsea wohl so ein Treueprogramm: Pro besuchtem Spiel gibt es eine gewisse Anzahl von Punkten. Die Finaltickets wurden dann erst mal an Leute vergeben, die eine bestimmte Punktzahl aus der Saison aufgebaut hatten. Oder so ähnlich. Hab ich in nem Chelsea-Forum irgendwo gelesen.
Davon abgesehen: Egal wer da in der Süd steht – das sind alles Mitglieder und Fanclub-Leute, und jeder wird elektrisiert bis in die Haarspitzen sein. Um die Stimmung mache ich mir überhaupt keine Sorgen und vor den Chelsea-Fans müssen wir uns gewiss nicht verstecken.
In diesem Sinne: „Ihr seid nur ein Mädchenname, Mädchenname, Mädchenname …“
@Schwarzenbeck
hmmm. Viellicht erzähl ich mal kurz von mir und oute mich dabei mal:
Ich bin seit ich denken kann Bayern Fan. Und seit ca. 25 Jahren mehr oder weniger regelmäßig (2-3 mal per anno) im Stadion. Davon war ich ein einziges Mal in der Südkurve gestanden. Bin also nicht das was man als Hardcore-Supporter beschreiben könnte.
So, jetzt bin ich morgen tatsächlich einer der (wenigen) Glücklichen aus dem Lostopf. Ich fiebere seit Wochen diesem Spiel entgegen, kann kaum noch feste Nahrung zu mir nehmen, bin heute schon dermaßen kribbelig, dass es nicht mehr geht.
Ich werde mir morgen die Lunge aus dem Leib schreien, alles was rot weiß aussieht durch die Gegend wirbeln und alles was Krach macht und in meine Finger kommt wird bearbeitet als ob es kein morgen gäbe.
Das morgen ist kein – Verzeihung – 08/15-Bundesligaspiel gegen Landkundschaft, das ist das größte Spiel der Welt (des Vereinsfußballs). Wer da mit einem FCB-Ticket reingeht und in Ruhe sitzen kann, der ist nicht von dieser Welt 😉
Morgen wird alles gegeben. Und ich bin sicher da spreche ich für die meisten, die ein Ticket ergattern konnten. Will eigentlich nur sagen, die Bedenken teile ich nicht. Es wird werden. Ganz sicher!
Und die Choreo, die offensichtlich geplant ist funktioniert auch nicht, wenn vom Club#12 und der Schickeria nur jeweils 4 Leute reindürfen.
Verlass dich drauf, das werden viel mehr sein.
Denk ich an Morgen in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht.
Meine Hände schwitzen, kann seit Tagen nicht ruhig sitzen.
Gedanken über Taktik, Aufstellung, Statistik.
Wer spielt wo und ist der Schiri richtig?
Aber das hat alles keinen Zweck.
Auf gehts Bayern, haut die Inselaffen weg!!!
WTF? Hat hier irgendjemand Sorgen um die Stimmung im Stadion?!
Leute, der Paule ist im Stadion!! Und zwar der Paule, der vor 20 noch die Kurven der Republik zusammen geschrien hat!
Also bitte… 😉
@Ribben und Paule:
Euren Optimismus in Ehren, aber ich befürchte eher, dass morgen halb Grünwald hinterm Tor SITZT, während die Chelseafans für alles Geld der Welt den Schwarzmarkt abgrasen werden. Ich lasse mich gerne überraschen, aber das wird ein Problem…
@Kunstwadl: Aber WIR sitzen oberhalb der von der UEFA erwünschten Fans.
Klappt das nicht, bekommen die „Druck von oben“! 😉
@all: Gerade ging mein (Platzhalter-)Beitrag zum #FinaleDahoam online. Inklusive Bild. ENJOY!
…. macht’s moi! Ich werd‘ mich derweil hinterm Tor mit den „Grünwaldern“ drum streiten, ob man sitzt oder steht… grrrrrr
Also dass die Paules und Ribbens dieser Welt bzw. dieses Blogs sowie die weiteren vom Glück geküssten Mitdiskuttanten morgen ordentlich was los machen bezweifle ich kein Stück. Würde ich genauso machen, obwohl ich sonst für gewöhnlich in den gemäßigten Ecken bzw. Gegengeraden der Stadien dieser Welt anzutreffen bin.
Ich meinte eher die vom Kunstwadl zitierte Grüne-Wald-Fraktion. Da hab‘ ich ein Stück weit Sorge, dass da viele „Adabei’s“ am Start sind, die halt mal Finalatmosphäre schnuppern wollen. Soll mir Recht sein, wenn’s nicht so kommt.
Bin immer noch am Grübeln, ob ich morgen vielleicht sogar auf Verdacht zum Stadion fahre. Vielleicht lässt sich ja doch noch ein Kärtchen zu einem humanen Preis ergattern. Ein Kollege kam schon des öfteren kurz vor Anpfiff zum Nennwert an ein Ticket, Mailand ’01 inklusive. Hmmm?
@kunstwadl
ich „steh“ ja auch hinterm Tor. Soll mir bloß keiner kommen von wegen „I sig nix“ 😉
@Schwarzenbeck
viel Erfolg, vlt. klappts ja!
…oute mich auch: als ü-50er und jahreskartensitzplatzinhaber seit fast zwei jahrzehnten, jedoch mit südkurvenvergangenheit seit end 60er jahren. hab’s bei einem cup final in berlin schon erlebt, dass ich angemacht wurde mit dem statement: setz dich hin, wir haben sitzplatz bezahlt. boah, ey..
und morgen bin ich in 215 – gefährlich nah am übergang zur scampitribüne. hab mir allerdings meinen text für etwaige „hinsetzen“-schreihälse schon zurechtgelegt. es kommt doch auf uns drauf an: wenn wir frühzeitig klarmachen, dass wir dauerhaft stehen oder zumindest immer wieder aufspringen und richtig mitgehen werden, dann geht davon ein sog aus, dem sich die hockenbleiber und „fußballfreunde“ letztlich gar nicht entziehen können.
ich glaube im übrigen nicht, freund kunstwadl, dass die grünwalder in der mehrheit sind. btw: lederhose – ja oder nein? was empfiehlt das plenum?
@rotweiss: #lederhose: ja! 😀
EIN MÜNCHNER GEHT NICHT IN DER LEDERHOSN, ZEFIX!!!
(Dies bleibt der Landbevölkerung vorbehalten, mei o mei… 😉 )
ihr macht’s mi narrisch 🙂