Die Mutter aller Spiele-des-Jahres oder Bayerische Zocker

Dieser Bericht wird mehr als eine Facette haben.

Ein Handlungsstrang handelt von den Handlungen unseres Trainerstabs. Einerseits war ich schockiert, als ich vor dem Spiel von der massiven Rotation in unserer Startelf erfuhr. Andererseits ging es zwar gut, war es aber ein Tanz auf der Rasierklinge.

Sicher, nach dem Spiel ist man immer schlauer und wirkt es unglaublich weitsichtig hier ein paar Stars 60 Minuten geschont zu haben.

Was wäre allerdings passiert, wenn die Herren Contento, Pranjic oder Timoschtschuk – aufgrund ihrer fehlenden Spielpraxis den entscheidenden Fehler zum Rückstand in Nürnberg gemacht hätten?

Glück gehabt.

Im Prinzip kann ich unseren Trainer hier ja sogar verstehen. Spieler schonen ist wichtig und richtig. Aber erstens haben wir dafür nicht die Bank. Also nicht ohne einen – spürbaren – Qualitätsverlust. Zweitens hätte man doch einigen Spielern diese Spielpraxis geben können. In diesen – gefühlten – 10:0-Sieg-Spielen.

Apropos spürbar.

Ging schon nach dem Seitenwechsel ein gewisser Ruck durch unsere Mannschaft, war es imho endgültig um den Club geschehen als Schweinsteiger und Ribéry den Rasen betraten. Zuvor zeigte sich die – übliche – Mauertaktik mit Kontern ja noch erfolgreich, danach kamen die Hecking-Kicker aber nicht mehr aus ihrer Höhle heraus.

Bis auf die Schlussphase. Unfassbar, wie sehr die Bayern da das Ergebnis noch einmal in Gefahr brachten. Später mehr dazu.

Nein, ich hatte zwar nach der 60.Minute immer noch Zweifel, ob wir das entscheidende Tor wirklich erzielen würden, aber das Grundgefühl war schlagartig besser. Auch weil vor allem Schweinsteiger hier richtig stark agierte. Unser Franzose fand zunächst nicht statt. Allein seine Anwesenheit verschob die Statik der Defensive der Heimmannschaft hingegend vorentscheidend.

Am Ende muss man mit diesem Arbeitssieg zufrieden sein. Meine Befürchtungen nach den oben erwähnten leichten Siegen wurden bestätigt. Gladbach, Hannover und Nürnberg hätten mich auch weniger Nerven kosten können. Das wir am Ende jetzt doch so gut da stehen finde ich gut. Überraschend gut und ich will nicht tauschen.

Fußball ist immer noch so. Vor ein paar Wochen hätten wir im Frankenland verloren und der BVB keinen 4:4-Ausgleich in der 93.Minute bekommen.

Derlei lässt mich nicht vom Triple träumen, aber es zeigt mir, dass unsere Lage zumindest nicht „hoffnungslos“ ist, was mir reicht. Im Moment.

Zum Spiel im Allgemeinen.

Der Club hatte schon vor diesem – fälschlicherweise – so genannten „Derby“ keinen guten Lauf. Das Spiel bestätigte diesen Eindruck. Oder waren wir wirklich zu gut?

In der Defensive, im Mittelfeld. ‚Würde ich unterschreiben. Wenn man auch mit dieser B-Elf nicht alles unterbinden konnte und mehr Luft als gewöhnlich nach oben war. Unsere Offensive agierte einmal mehr zu einfallslos, zu statisch, zu Robbenesk.

Zu wenig um die 6-8 Vorstopper der Clubberer zu überfordern.

Am schlimmsten fand ich allerdings die Schlussphase, als es genau dieser Mannschaft gelang, uns noch einmal in ernsthafte Gefahr zu bringen. Dieser Mannschaft, die sich über weite Phasen der zweiten Halbzeit darauf beschränkte unseren Offensiv-Bemühungen zuzusehen?

Kaum zu glauben, wie sehr der Puls da noch einmal hochging.

Egal. Wir haben es überstanden und konnten ein paar Stars für dieses unfassbar schwere Rückspiel gegen Marseille schonen.

Gegenfrage: Was macht unsere sportliche Führung eigentlich erst, wenn ein mögliches Halbfinale gegen Real Madrid ansteht? Spielen wir dann in Bremen (zwischen Hin- und Rückspiel) mit der Aufstellung Jonkers?

Wer gewinnt hat Recht. Also war auch diese Startaufstellung richtig. So.

Ein weitere Geschichte dieses Spiels sind die Fans. Die Club-Fans.

Nun, wenn ich ehrlich bin, dann beruht derlei nicht auf Gegenseitigkeit, aber irgendein Problem scheinen die Clubberer mit uns zu haben. Ein Problem, dass ich weder nachvollziehen noch verstehen kann.

Auf Nachfrage werden mir dann immer historische Gründe – auch fernab des Fußballs – genannt. Von mir aus. Ich bin Rheinländer und zu weit weg. Leute die es wissen müssen, reden davon, dass sich da was hochgeschaukelt hat und es irgendwann vielleicht sogar Tote geben wird. Mhm.

Ich bin – wie gesagt – zu weit weg, um auch nur ansatzweise Verständnis für solche Dinge zu haben. Ferner bin ich ja nur ein Erfolgsfan, oder zumindest Sesselpupser.

Ein Vorteil hat mein Zustand als Außenstehender an dieser Stelle: Ich habe ein Jahr Ruhe davor.

Noch etwas vergessen?

Außer mit Dortmund würde ich aktuell mit niemandem tauschen wollen. Tabellarisch und so. Ob das am Abend des 11.04. immer noch so ist, werden wir sehen.

Jetzt müssen wir zunächst einmal sicher stellen, dass wir das Halbfinale der Championsleague erreichen und Marseille nach diesem Hinspiel nicht mehr zurück kommt.

Und erst danach denken wir an Augsburg. Versprochen, Jupp?

Allez les Rouges!

55 Gedanken zu „Die Mutter aller Spiele-des-Jahres oder Bayerische Zocker“

  1. Die Logik hinter der Rotation verstand ich schon. Hoffnung, dass es auch ohne einige Stammkräfte reicht um eine Führung zu erzielen und falls nicht, kommt eben Ribéry nach 55 Minuten und mischt die hoffentlich schon etwas müden Nürnberger nochmal auf.
    Der Plan ging auf, denn wie Du habe ich es auch empfunden: Das Grundgefühl war nach der Einwechslung schlagartig besser.
    Wenn’s schief geht hätte sich Heynckes was anhören müssen, so kann man ihn m.E. nicht kritisieren.

    Die erste Halbzeit war allerdings schon irgendwie verschenkt. Wobei ich da immer den Eindruck hatte, dass bei jedem Zweikampf auch noch ein kleiner Tritt dabei war, was zumindest Robben und Kroos merklich beeindruckte. Zwayer wollte das anscheinend auch nicht unterbinden, indem er wenig pfiff und lieber mehrmals ermahnte als mal gelb zu zücken.
    Diese Einschätzung kann aber auch an meiner Bayernbrille gelegen haben, vielleicht war das ja wirklich alles im Rahmen.

    Club-Fans habe ich in meiner fränkischen Zeit doch einige kennengelernt, aber das war fast immer verbunden mit einer Anti-Bayern-Einstellung. Mein Eindruck war/ist, dass sich das Club-Fansein, aus Pro Nürnberg und Contra-Bayern zusammensetzt.
    Mag auch ein Grund sein, warum Nürnberg und Schalke noch eine funktionierende Fanfreundschaft haben.
    Warum die Ablehnung so groß ist, ist mir ein Rätsel geblieben. Der gemeine Franke meckert zwar gerne darüber, dass er von der Landesregierung in Oberbayern stiefmütterlich behandelt wird, aber das allein kann’s ja nicht sein.
    Und der Verlust des Rekordmeistertitels sollte auch so langsam verschmerzt sein.

  2. Schonung und Rotation ist ja OK, zB in der zweiten Pokalrunde zu Hause gegen Hansa Rostock.
    Aber so wie Heynckes das macht ist es fahrlässig und dumm, hätte ja auch am Mittwoch ein paar von den Herren Weltstars auf die Bank setzen können, ist ja eh im Sack die Nummer. Vermutlich hatte er das Hinspielergebnis vergessen, wird eben nicht besser mit der Hirnleistung wenn man auf die 70 geht.
    Hauptsache er kann deutsch.

  3. jaja, schöne sinnlos meckern aber nicht mal wissen, wann der (angeblich) geliebte Verein spielt (Tipp: nicht am Mittwoch)

    Und 2:0 ist im Sack? Kein Zittern wenn ein blödes Gegentor in der 10. Minute fällt? Dann ist ja gut.

    Eigentlich sollte ich gar nicht drauf eingehen…

  4. Ob was Besonderes vorgefallen ist frag ich mich auch, ansonsten würd ich einfach sagen: „same procedure as every year.“

    Ich versuch mal diese Rivalität ein bisschen zu erklären. Das wird mir zwar nicht vollständig gelingen, obwohl ich Franke bin und daher natürlich viele Club-Fans kenne (und mit nicht wenigen verstehe ich mich sogar gut).

    Die angesprochenen historischen Hintergründe spielen sicher eine Rolle. Offenbar haben es viele meiner „Landsleute“ noch immer nicht verkraftet, dass Franken durch Napoleon an Bayern fiel. Es gibt zwar keine nennenswerte separatistische Bewegung, dennoch herrscht in Franken ein großer Lokalpatriotismus. Dieser hat in den letzten Jahren mMn sogar noch zugenommen. Es würden sich wohl die wenigsten hier als Bayern bezeichnen, dafür aber wohl alle als Franken.
    Verbunden damit ist sicherlich auch der ständige Ärger über die Staatsregierung in München, die Franken angeblich vernachlässige (wobei man hier fairerweise sagen muss, das diese Vorwürfe nicht ganz unberechtigt sind). Dieses Grollen vollzieht sich aber eher im Stillen, immerhin erreicht die CSU auch in Franken seit Jahrzenten saftige Prozentzahlen. Vielleicht wird gerade deshalb der Fußball so instrumentalisiert. Als Bayern-Fan gilt man bei manchem hier als Landesverräter und vor einem Spiel gegen uns werden vor dem Nürnberger Stadion schon mal Flyer verteilt, die sich für eine Abspaltung Frankens von Bayern aussprechen.

    Dazu kommen die üblichen Bayernhasser-Gründe: Kaufen allen nur die besten Spieler weg, usw…
    Außerdem war der Club vor einer Ewigkeit mal ne große Nummer, jetzt ist er es nicht mehr. Wie bei so vielen anderen Vereinen trauern seine Fans dieser Zeit hinterher. Das Bayern heute oben steht sehen viele wohl als unnatürlich bzw. als Unrecht an. Und es wird zwar keiner offen zugeben, aber der Faktor Neid spielt sicherlich auch eine Rolle.

    Ich habe auch den Eindruck, dass sich sehr vieles an der Person Uli Hoeneß aufhängt. Das ist zwar nichts ungewöhnliches, doch irgendwie glaube ich, dass das in Nürnberg noch viel stärker der Fall ist als anderswo. Vielleicht deswegen weil Hoeneß mal beim Club gespielt hat und dort so bitter enttäuscht hat. Aber das sind nur Vermutungen meinerseits.

    Insgesamt lässt sich mMn zusammenfassen, dass hier die übliche Ablehnung die uns praktisch überall entgegenschlägt auf politische und historische Hintergründe trifft. Auch die frühere Erfolgsgeschichte der Nürnberger kommt erschwerend hinzu (ähnlich ist das ja auch bei den Schalkern). Eine sehr schwierige, komplizierte Gemengelage also.

    Im Übrigen beschränkt sich dieser Hass nicht nur auf die Ultras (da kommen dann sicherlich Ultra-typsiche Faktoren hinzu). Aber auch der „normale“ Club-Fan hasst den FCB. Ich habe selbst erlebt, wie die Nürnberger Fans bei dem für sie so wichtigen (und letztendlich desaströsen) Saisonfinale 99 minutenlang nichts anderes zu tun hatten, als „ManU, ManU“ zu rufen. Worauf die angespielt haben ist wohl jedem hier klar.
    Auch wurde vor vielen Jahren mal in der Nürnberger Stadionzeitung ein Anti-FCB-Buch gepriesen. Wohlgemerkt nicht bei einem Spiel gegen uns. Ich denke, viele fränkische FCB-Fans könnten hier ähnliche Geschichten erzählen.

  5. Ergänzend zu Christians Ausführungen über das Volk der Franken und Glubberer:

    Ich lebe hier im östlichsten Randbayern, Unterfranken, fast schon Hessen. Bei uns im Ort ist an jedem Spieltag die örtliche Sky-Kneipe fest in (FC-) bayerischer Hand. Es gibt außerdem noch 2 Schalke-Fans, ab und zu einen Bremer, einen Eintrachtler und keinen Glubberer. Das Derby als solches war daher am Samstag kein Thema, eher ein Spiel wie jedes andere.

    Die Fränkische Separatistenbewegung 😉 gibt es hier zwar auch, allerdings ist sie fußballerisch, wie man sieht, nicht zwingend mit einer Club-Anhängerschaft verbunden.

    Es gibt also Franken und Franken, unter den abtrünnigen Rebellen die Volksfront von Franken sowie die Spalter von der fränkischen Volksfront.

    Das alles aber nur am Rande und für die, die es interessiert.

  6. @ralla: Westlich vom Spessart sieht das genauso aus. 😉 Zusätzlich sind wir noch Dialekthessen, denke die Hardcore-Franken sehen uns weder als Bayern noch als echte Franken. 😉 Club-Fans gibt’s da auch nicht so viele, der Lokalbezug geht wenn dann eher nach Frankfurt.

  7. SZ vermeldet, dass Dante sich mit den Bayern einig ist. War jetzt auch keine Überraschung mehr.

  8. @all: Danke für die Ergänzungen zum Club-Thema. Man steckt da ja nicht drin… 😉

    @El Tren: Das glaube ich erst, wenn es auf der FCB-Webseite steht. Hast Du ferner mal auf das Datum der SZ-Meldung (bisher einzige Quelle) geschaut?! 😉

  9. @Bimberbube:

    Sehe gerade, ich habe östliches Randbayern geschrieben. Ich meinte natürlich westlich! (Wie peinlich. Kam spät ins Bett gestern… )

    Will heißen, wir leben vielleicht im selben Landkreis. 🙂

    (Aus meinem kommt auch ein gewisser Felix M. )

  10. da ich seit einiger Zeit in Nürnberg lebe, hatte ich das Vergnügen Milieustudien vor Ort vornehmen zu können. Es ist absolut nicht passiert, was eine Diskussion auslösen sollte.
    Am Freitagabend haben die Ultras Nürnberg eine angemeldete Demo durchgezogen.
    Da ging es aber allgemein darum, dass man sich wehren will, gegen Willkür und Schikane. Hintergrund, bei Capos der UN wurden Razzien in deren Wohnungen durchgeführt, im Durchsuchungsbeschluss wurde bei Begründung „keine“ angegeben……
    Frage an die Juristen, ist es tatsächlich möglich bei Grund für einen Durchsuchungsbefehl „keinen“ anzugeben?
    Ansonsten, die Polizei war so unglaublich präsent, dass eh nichts gegangen wäre….und ein paar kleinere Zusammenstösse sind eh nicht zu vermeiden…….ich kann es aber nicht annähernd schaffen, hier eine ähnliche „Derby-Rivalität“ aufzubauen, wie ich die gegen das blaue Volk aus Giesing habe, dort bin ich damit aufgewachsen, das hat mich schon in der Grundschule berührt, eventuell wusste ich damals noch gar nicht, dass es einen FC Nürnberg gibt…….aber das gegenseitige Provozieren und auch Prügeleien mit Verblendeten aus München, das gab es schon immer….das ist für mich das einzige bayerische Derby und nur gegen dieses Volk würde ich laut, sehr laut werden….

    Was ich eigentlich sagen wollte, wenn Bayern tatsächlich für den Sturm eine starke zweite Reihe haben will und Petersen das absolut nicht sein kann/soll/darf, dann würde ich (versuchen) den Julian Schieber aus Stuttgart zu holen. Den fand ich schon große Klasse, als er nach Nürnberg ausgeliehen war und was er kann, hat er großartig am Freitag gezeigt. Das ist ein bulliger Stürmer, der nach einer Einwechslung für Wirbel sorgen kann, der sich in vorderster Front durchsetzen kann. Ich würde den bei Bayern ganz toll finden…..solche Stürmer gibt es nicht viele…..

    Und zur Rotation, sorry, klar haben wir englische Wochen, nur kann man, auch wenn es aufgegangen ist, nicht bei einem eminent wichtigen Spiel, bei dem Weichen für die Restsaison gestellt werden können, eine solch heftige Veränderung vornehmen. Vor allem mit welchem Sinn, außer in der Hinterhand einige „hallo-wach-Wechsel“ haben zu können?! Ich kann doch nicht Spieler ins kalte Wasser werfen, die über keinerlei Spielpraxis auf Bundesliganiveau verfügen oder auch Spieler, die tausend Mal gezeigt haben, dass sie über keine prägnanten Fähigkeiten verfügen!? Das war eine absolute Gratwanderung und wäre der Fernschuss nicht an die Latte, sondern ins Tor gegangen, würden wir und auch die Verantwortlichen beim FC Bayern jetzt endlos jammern….

    Jupp Heynckes ist kein Trainer, der noch in der Lage ist, nachvollziehbare Dinge zu tun und auf der Höhe der Zeit notwendiges Rüstzeug zu vermitteln. Er ist ein Gruppentherapeut, der Stimmungen erkennt und versucht entsprechende Dinge zu veranlassen. Nur einen Pranjic in die Startelf zu stellen und einem Tymo die zur Vertragsverlängerung notwendigen Einsätze zuzuordnen, das ist schlimm und ein Tanz auf dem Drahtseil…

    Wie gesagt, alles ist gut gegangen, er hat alles richtig gemacht, aber nicht weil er ein guter Trainer ist, sondern weil er Glück hatte, wenige Zentimeter Glück…..

  11. Überschrift rp-online.de:
    Bundesliga 11/12: Neuer patzt – Bayern-Dusel hält an

    Ohne Worte…

  12. @Flügelstürmer #118800. Mein Reden (auch schon auf Facebook erwähnt): Mit dem FC Bayern lässt sich am besten Quote, Auflage machen. Und Clicks auch. Kann man gut oder schlecht finden, aber da ist keine Schublade zu abgegriffen, wenn man nur den eigenen Content befüllen muss. Täglich.

    Andererseits: Wir vergleichen uns ja gerne mit Barca, Real & Co. – deren Medienlandschaft will ich auch nicht haben…

  13. @Paule: O.k., 1. April, habe ich erst heute gelesen und war irgendwie nichtmehr im 1. April-Modus. Aber: Werden die Scherze (ganz groß: FAS am Sonntag) nicht am Montag von der Seite genommen? Und sooo absurd wäre es ja jetzt nicht. Aber warten wir ab.

  14. @ralla: Ich bin ja momentan Stuttgarter, aber ich komme sogar aus dem selben schönen Städtchen wie Felix – der Landkreis stimmt demnach also bei uns überein. 😉

  15. @ paule…da hste dich aber verschrieben: content bemüllen meinst du wohl! point in case: sport.de vermeldet gestern, robben bleibt nicht, ist sauer – parallel dazu sport.1: robben bleibt bis 2015. heute morgen genau andersrum. warum schau ich da eigentlich noch rein? um wieder festzustellen: schw….“journalismus“?

  16. N-TV meldet, dass Robben bis 2015 unterschrieben hat. N24 meldet, dass Robben vielleicht demnächst bis 2015 unterschreiben wird. Sinnloser kann man seinen zweiminütigen Sportblock wohl kaum füllen. In Kürze: Arbeitssiege find ich super. Pet3rsen trotz Rotation nicht gespielt; find ich … . Bin momentan sehr skeptisch, was den Endspurt angeht. Fürchte, dass uns die kraftraubende CL die Titel kosten wird, da DoMu uns einfach Niederlaufen kann. Hoffe am Dienstag auf eine 3:0-Führung bis zur 60 Min., damit wir dann Stammspieler schonen können.

  17. Christian schrieb:
    „Vielleicht deswegen weil Hoeneß mal beim Club gespielt hat und dort so bitter enttäuscht hat. Aber das sind nur Vermutungen meinerseits.“

    Dass Hoeneß nicht mehr der Alte war, hätten die Clubberer aber wissen müssen. Wer nach einer schweren Knieverletzung beim FCB nur noch auf die Bank gesetzt wird, hat seinen Zenit gesundheitsbedingt (zur damaligen Zeit!) überschritten. Außerdem hatte er auch beim Club viel zu wenig Einsätze, als dass man dem Uli den Nürnberger Abstieg in die Schuhe schieben sollte. Finde ich echt daneben, wenn das heute noch in den Köpfen der Nürnberger herumspuken sollte.

  18. Ich vermelde: Robben unterzeichnet bis 2022 bei 1860!

    Zum Spiel gibt es nicht viel zu sagen, war nicht sonderlich spektakulär, aber 3 Punkte sind halt 3 Punkte.

    Schön fand ich allerdings zwei Dinge:
    1. Der Torjubel von Robben, f**k yeah!
    2. Der 60-Millionen-Euro-Anschiss von Badstuber in Richtung Lahm und Robben, der scheint gut in die Rolle des Abwehrchefs hineinzuwachsen.

    Am Dienstag hoffe ich wieder stark auf eine Rotation von Heynckes. Vor allem unsere vorbelasteten Stammkräfte Boateng, Gustavo, Kroos und Müller bereiten mir Kopfschmerzen. Ehrlich gesagt will ich keinen von ihnen in einem möglichen CL-HF gegen Real auf der Tribüne sehen.

  19. (#118799) ultramuc2007
    „bei Capos der UN wurden Razzien in deren Wohnungen durchgeführt, im Durchsuchungsbeschluss wurde bei Begründung “keine” angegeben……
    Frage an die Juristen, ist es tatsächlich möglich bei Grund für einen Durchsuchungsbefehl “keinen” anzugeben?

    (Warnung/Disclaimer: Dies ist Reaktion auf eine juristische Frage von ultramuc, die mit Fußball nichts zu tun hat. Es ist Erörterung einer allgemeinen Rechtsfrage ohne Gewähr; keine Rechtsberatung für Ultras.)

    Wie meist bei rechtlichen Fragen, lässt sich diese nicht leicht mit ja oder nein beantworten. Meinst Du wirklich „Grund“ für den Durchsuchungsbeschluss oder hieß es dort vielleicht „Begründung“? Wenn Du meinst, dass die Straftat, wegen der der Betroffene verdächtig ist nicht genannt wurde, lautet die Antwort nein (bzw. möglich ja, aber nicht zulässig 🙂 ) Wenn Du meinst „Begründung“ lautet die Antwort „ja“. Im Einzelnen

    „Begründung des Durchsuchungsbeschlusses“ meint im juristischen Sprachgebrauch nicht Bezeichnung der Straftat wegen der durchsucht wird, sondern die nähere tatsächliche und rechtliche Begründung, warum eine derartige Durchsuchung gerechtfertigt ist, insbesondere aus welchen Gründen und Tatsachen im Einzelnen ein Verdacht besteht. Zu einer derartigen Begründung sind das Gericht bzw. die Staatsanwaltschaft bei der Durchsuchungsanordnung nicht verpflichtet

    (Dies sieht man u.a. deutlich anhand des Vergleichs von § 100c StPO zur Anordnung der Telefonüberwachung oder § 114 StPO zur Untersuchungshaft, wo derartige Angaben in § ausdrücklich verlangt werden; in den Vorgaben zur Wohungsdurchsuchung der §§ 103 ff. StPO gerade nicht. Nicht vergessen, dass man bei „Gefahr in Verzug“ die Durchsuchung sogar ganz ohne Beschluss durchführen darf, vgl. § 105 Abs. 1 S. 1 StPO. Deshalb ist das Ausfüllen der Rubrik „Begründung“ gewissermaßen freiwillig. Wortlaut der StPO im Internet u.a. unter http://www.gesetze-im-internet.de)

    Aber es sollte in dem Formular des Durchsuchungsbeschlusses auch eine Rubrik wie „Zweck der Durchsuchung“ oder „Grund für die Durchsuchung“ geben. Da müsste/sollte dann die Straftat bezeichnet werden. Wenn das nicht der Fall ist, dürfte der Beschluss in der Tat rechtlich fehlerhaft sein. Rechtsmittel wäre dann die Beschwerde nach §§ 304 ff. StPO).

    Unabhängig vom Inhalt es Durchsuchungsbeschlusses hat der von der Durchsuchung Betroffene nach Abschluss der Durchsuchung Anspruch auf eine gesonderte schriftliche Mitteilung über den Grund der Durchsuchung und Bezeichnung der Straftat wegen der die Durchsuchung erfolgt ist (§ 107 S. 1 StPO). Will man wissen wegen welcher Straftat eigentlich durchsucht wurde (Der „Joker“ wenn man der Einzelperson keine konkrete Körperverletzung o.ä. zuordnen kann ist oft der Verdacht der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung nach § 129 StGB), ist es effektiver und billiger, ein derartiges Mitteilungsverlangen zu stellen als gegen den Durchsuchungsbeschluss im Wege der Beschwerde vorzugehen.

    Jetzt aber doch noch etwas Fußball

    @paule
    schöne Gedanken zur Rotation. Man sollte auch nicht vergessen, dass Erfolgserlebnisse und die durch sie gefordere mentale Fintenes mindestens genauso wichtig ist wie die körperliche Fitnes. Eine Mannschaft, die mittels Rotation physisch geschon wurde und nur Unentschieden gespielt hat, ist beim nächsten Spiel häufig in einer schlechteren Gesamtverfassung als eine Mannschaft, die physisch stärker belastet wurde, aber Erfolgserlebnisse im Rücken hat und sich auf einer Welle fühlt. (Aber vielleich wollte JH die Sinne geschärft halten, das auch wenn man einen Lauf hat, jedes Spiel ganz schwer ist und deshalb Handicaps eingebaut 🙂 Für mich war und ist ein Sieg in Nürnberg eine deutlich größere Herausforderung als die Vermeidung einer Niederlage mit zwei Toren Unterschied zu Hause gegen Marseille. Da bin ich ganz bei Paule. Wenn JH gegen Marseille mindestens genauso rotiert wie gegen Nürnberg, dann war das insgesamt hoch gepokert aber in sich stimmig. Wenn aber gegen Marseille der Stamm fast komplett auflaufen sollte, wäre das aus meiner Sicht eine verfehlte Schwerpunktsetzung (auch im Hinblick auf die Gefahr von Gelbdsperren).

  20. @ Alexander44

    Du hast natürlich recht damit, dass man das hätte wissen können, und natürliche wäre es daneben wenn die heute noch sauer deswegen sein sollten.

    Vielleicht ist es auch nicht die Ursache der Nürnberger Wut auf Hoeneß, sondern es kommt halt zum allgemeinen Groll hinzu, nach dem Motto: „Und damals bei uns hat der Hoeneß ja nur den größten Mist gespielt“.

    Aber wie gesagt, das sind nur Vermutungen und Interpretationen die auf meinen Beobachtungen basieren.

  21. Die Nürnberger sollen doch froh sein, dass die Bayern ihnen in den letzten Jahren einige Spieler für kleines Geld oder aber leihweise überlassen haben. Z.B. Ottl, Breno, Ekici…

  22. Nicht ganz unerwähnt lassen bei der Beurteilung der Ultra-Rivalität („würde mich nicht wundern wenn es einen Toten gibt“), sollte man, dass es bereits eine Schwerverletzte gab. Nämlich die Ehefrau eines (FCN-)Fanbusfahrers, die nach einem grauenhaften Überfall/Angriff der Schickeria auf einem Auge blind ist. Und die Randale eineiger FCB-Fans (Ultras?) beim Saisonvorbereitungsspiel des FCN in Geretsried dürften auch nicht zur Völkerverständigung beigetragen haben.
    @Paule: In der Tat, vom Rheinland aus wirst Du die bayerischen Befindlichkeiten und Animositäten nicht nachvollziehen können. Eine grundsätzliche Abneigung gegen München (also außerhalb des Fußballs und des FCB) ist ja nicht nur in Franken da, sondern auch im restlichen Bayern. Kein bayerischere Dorfbewohner freut sich über die Autos (und deren Insassen) mit dem „M“…
    Verbunden mit der grundsätzlichen Abneigung der Franken gegen alles (ober-)bayerische und der über zig Jahrzenhnten gewachsenen fußballerischen Rivalitätfür zwischen dem Rekord- und dem Vizerekordmeister sorgt das eben für diese enorme Ablehnung des FCB in weiten Teilen Frankens.

  23. @Flügelstürmer
    Die Bayern sollen doch froh sein, dass sie in letzter Zeit günstige Spieler dem FCN überlassen konnten, um den danach deutlich gestiegenen Marktwert kassieren (Ekici) oder sie von der Gehaltsliste schmeißen zu können (Ottl).

  24. Naja, solche Verallgemeinerungen finde ich unangebracht. Wie eigentlich immer. Ich kenne niemanden mit Abneigungen gegen München außerhalb des Fußballs (komme ursprünglich aus der Oberpfalz).

    Dass es immer wieder Idioten gibt, die vollkommen über die Stränge schlagen, finde ich auch daneben. Wer nicht? Anscheinend hat die Schickeria auch in Marseille bzw. an Rasthöfen viel Quatsch gemacht. Das ist absolut unangebracht und wirft ein schlechtes Bild auf den FCB und dessen Fans.

  25. Ach ja, von Robbens offiziellem Facebook-Account:

    Dear fans, I’m happy in Munich and I’ll sign a new contract with the club! Thanks for support! Gruß

  26. Thor schrieb: „Nicht ganz unerwähnt lassen bei der Beurteilung der Ultra-Rivalität (“würde mich nicht wundern wenn es einen Toten gibt”), sollte man, dass es bereits eine Schwerverletzte gab. Nämlich die Ehefrau eines (FCN-)Fanbusfahrers, die nach einem grauenhaften Überfall/Angriff der Schickeria auf einem Auge blind ist.“

    Das wusste ich nicht. Und dann müssen sich Bayern-Fans wirklich nicht wundern, wenn´s bei Ihnen irgendwann entsprechend rappelt. Da finde ich auch ein Runterspielen des Geschehens à la Hrumsch „die Schickeria hat auch in Marseile und anderen Rasthöfen viel Quatsch“ gemacht völlig unangebracht. „Quatsch“ nennst du das? Das ist ein Angriff auf das Recht der körperlichen Unversehrtheit, das uns der Staat gewährt. Ich kann nur hoffen, dass die Täter gefasst und mit aller Härte bestraft worden sind.

  27. Nicht zum Thema Nürnberg, sondern zur Debatte um die schwache Bayern-Bank: Wir befinden uns in guter Gesellschaft, auch Manchester City hat offensichtlich eine nicht ausreichen bestückte Bank, wie folgendes Zitat von Mancini zum 3:3 von City gegen Sunderland beweist:
    „In that first half a player like Mario should be able to score two or three goals. I thought about taking him off after five minutes but we had only Carlos on the bench.“
    Kopf hoch, wir sind nicht die einzigen mit diesem Problem.

  28. @Poborsky, vielen Dank für die umfassende und sehr brauchbare Info!!

    Ich hatte gefragt, weil die UN in ganz Nürnberg ihre Demo per Anschlag an Bäumen und Häusern angekündigt hat und darin eben auch geschrieben hat, dass die Wohnungen einiger ihrer Mitglieder durchsucht wurden und in den Duchsuchungsbefehlen keine Begründung genannt wurde. Das hat zu heftigen Laiendiskussionen geführt, die ich irgendwann abgebrochen hab, weil es sonst noch ausgeufert wäre…..

    Na ja, jetzt alle Kraft voraus auf Morgen, eine konzentrierte Leistung und den nächsten Schritt in Richtung „das Undenkbare“ machen……

  29. @(#118815) hrumsch

    Robben hat keinen offiziellen Facebook-Account, auch wenn der wirklich täuschend echt aussieht.

  30. Zur Rotation: das hatte ich auch schon bemägelt, das JH gegen Hoffenheim, Basel und Hertha (mit jeweils deutlicher Führung schon zur Pause!) nicht mal in der zweiten Hälfte Leute wie Usami, Petersen oder Contento eingewechselt hat. *kopfschüttel*

  31. @Alexander:
    Ich spiele nichts runter. Mit Quatsch meinte ich das Randalieren auf Rasthöfen, sprich die Beschädigung von Sachgegenständen. So wie es scheinbar bei allen Fans von Bundesligateams zu sein scheint (wenn man sich auf den Rasthöfen mal umsieht). Dass die Verletzung des Rechts auf körperliche Unversertheit über Quatsch hinausgeht, versteht sich doch von selbst.

    @Karsten:
    Tatsächlich?
    Dachte immer, das hier sei seiner:
    facebook.com/?_rdr#!/ARJEN.ROBBEN.OFFICIAL.PAGE?v=feed&__user=100001217732122

  32. @hrumsch
    danke von einem nicht facebook-Jünger!

    @Uwe67
    wenn ich mich richtig erinnerte lautete die Schlagzeile bei ntv „Robben unterschreibt bis 2015“. Also auch nix Definitives.
    Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es bis Ende April dauern soll, ich meine jetzt sind sie doch fast 10 Tage am Stück an der Säbener Straße. Da sollte doch für eine Unterschrift – Details dürften längst klar sein – Zeit sein.

  33. so mag ich das, endlich endlich nochmal so ein richtig dreckiger aber durchaus verdienter Sieg. (ist mir lieber als ein 7-0)
    Selten diese Saison zu Hause mal so laut gebrüllt, als das 1-0 gefallen ist.
    Kumpel wäre fast vor Schreck vom Sofa gefallen 😉
    Vor allem auch, weil man endlich mal zugeschlagen hat, als die Vorlage aus Dortmund kam.

    morgen jetzt noch das Ding eintüten, gerne auch wieder mit Klatschpappen 🙂

  34. (#118820) loremipsum
    Hier ein Erklärungsversuch für die Frage, warum JH bei klaren Führungen in der Vergangenheit nicht vorzeitig Reservisten eingewechselt hat. Denken wir an die Situation im Februar zurück: Selbstzweifel hatten sich eingeschlichen. Vielleich hat JH das spielen bei einem Stand von 3:0 aufwärts als aktives auslaufen und (Motivations)traininseinheit betrachtet ? Man trainiert das Zusammenspiel ein. Müller/Robben waren/sind auf der Suche nach ihrer Top-Form. Da tut jedes Tor, jede gelungene Kombination, jedes Dribbling dem Ego und der Form gut. Gerade wenn ich Ribbery angesehen habe, wenn er mal frühzeitig bei klarer Führung ausgewechselt meinte ich in seinem Gesicht wie in einem offenen Buch folgende Gedanken zu lesen: „Menno, es war so harte Arbeit in der ersten Halbzeit und jetzt wo der Spaß gerade angefangen hat, muss ich raus.“ Es gibt Spieler, die freuen sich, wenn sie, nachdem der Drops gelutscht ist, mit Applaus rausdürfen (Schweinsteiger, Kroos), und es gibt Spieler, die aus Spielfreude, Torhunger oder beide immer auf dem Platz bleiben wollen (Ribbery, Robben, teilweise Gomez). Da kann man sich doch auch freuen, dass sich die kindlicher Spielfreude erhalten hat.

    Bei der Auswechslungspolitik war meiner Meinung nach JH weniger als Stratege als der Psychologe am Werk: Verbessern und Erhalt der Motivation der Stars hat Vorrang vor Verbesserung der Laune der Leute auf Bank. (Die Leute auf der Bank müssen schon deshalb nicht extra bei Laune gehalten werden, da das Leistungsgefälle zwischen den Top 12/12 und dem Rest so groß wie in kaum einer Mannschaft. Die einzige Ungerechtigkeit im Hinblick auf das Leistungsprinzip mag man darin sehen, dass Olic immer Petersen vorgezogen wird.)

    Wenn dagegen das Team knapp geführt, hatte JH Angst, dass die Stars zu Ende hin in der Defensivarbeit nachlassen und hat deshalb gerne Gustl/Gustavo anstatt Petersen/Usami als zusätzliche Absicherung aufs Feld geschickt. Olic hat er glaublich Petersen aus zwei Gründen vorgezogen: a) Standing von Olic in der Mannschaft / bei den Chaefsund vielen Fans b) Stärken von Olic in der Defensivarbeit.

    Das Zögern mit dem Wechseln, wenn es nicht gelaufen ist, ist in der Nachbetrachtung auch verständlich: Das Nürngerg-Spiel war das Erste seit Langen, bei dem durch Einwechslungen wichtige Impulse gesetzt wurden. Da kam eben ein Ribbery von der Banken
    Für die zweite Reihe des Kaders gilt aber: Nahezu jeder bringt ziemlich verlässlich eine ganz ordentliche Leistung in der Defensive, aber spielerische Impulse oder Steigerung der Torgefahr kann man von fast Niemanden erwarten; im Gegenteil: das spielerische Niveau sinkt eher.

    Im Nachhinein kann ich daher gut verstehen, dass JH bei Rückstand/Unentschieden oft bis zur 75. Minute gehofft hat, dass die 11, die auf dem Platz stehen, das richten bzw. allenfalls einen Austausch auf einer Defensivposition vorgenommen hat.

    Bei diesen Ausführungen ging es mir darum, mir vorzustellen, welche rationalen Gedanken JH zu der Auswechslungspolitik bewegt haben könnten, die bei Vielen nur Kopfschütteln ausgelöst hat. Das bedeutet nicht, dass ich der gleichen Meinung wie JH bin und sagte „genau so muss man das machen“. Wie schon im letzten Thread schon sagte: Mag es auch teilweise aussehen wie Tollheit, hat es doch Methode. Zu welchen Lorbeeren uns diese Methode führen wird werden wir sehen.

    Wenn Leute sagen, so komisch in Sachen Rotation und Auswechslung hat schon lange niemand mehr agiert: Seit dem „Vize-Triple“ von Leverkusen, hat keine deutsche Mannschaft mit einem so kleinen Kader zu diesem Zeitpunkt der Saison noch auf allen drei Hochzeiten mit realistischen Chancen auf alle 3 Titel getanzt.

    (Auch in der glorreichen van-Gaal-Saison war der Kader größer. Trotzdem ging das CL-Finale unter van Gaal ging aus meiner Sicht auch wegen des Kräfteverschleißes verloren.

    Insoweit erfordert unsere Situation durchaus unorthodoxe Maßnahmen. Daher: Bei bestimmten Maßnahmen, die man nicht sofort versteht, nicht gleich am Verstand von JH zweifeln, sondern erst einmmal schauen, was herauskommt.

    (An all diejenigen, die letzten Jahre von Bayern sehr kritisch sehen: Wann in der jüngeren Vereinsgeschichte hatte der FC Bayern innerhalb von drei Jahren gleich zweimal zu diesem Zeitpunkt der Saison Aussichten auf das Triple?)

  35. @(#118821) hrumsch

    Ja, die meine ich auch. Leider gibt es bei Facebook – im Gegensatz zu Twitter – keine Verifizierung von offiziellen Accounts bekannter Persönlichkeiten. Einzige Chance die Echtheit nachzuprüfen besteht dann darin auf den offiziellen Webseiten nachzuschauen, ob dort die Facebook Seite verlinkt ist.

    Robben hat allerdings auch keine eigene Webseite. M.E. hat er auch mal in einem Interview gesagt, dass er sowas wie Twitter und Facebook nicht nutzt. Kann sich in der Zwischenzeit natürlich geändert haben, aber die Facebook Seite sieht mir schon sehr komisch aus.

  36. Junge, Junge, dass hier von den eklatanten Schwächen von Neuer nicht bzw. kaum die Rede ist überrascht ja schon. Mir ist da durchaus ein wenig Angst und Bange vor der EM. Und das hätte beinahe die drei Punkte gekostet, die mehr noch der Herr Maroh zu verantworten hat als Kroos oder Ribery. Es war dann wirklich „nur“ dem unbedingten Siegeswillen von Robben zu verdanken, dass der letztlich verdiente Arbeitssieg herausprang.

  37. @ (#118831) kleinkreutz
    von „eklatanten Schächen“ bei Neuer möchte ich nicht sprechen. Jeder Torwart macht Fehler. Auch auf Schalke hat Neuer teilweis krasse Fehler gemacht. Die gehen aber eher unter, wenn man pro Spiel viele tolle Paraden hat. Ferner ist der eine oder andere Fehler ja folge der „proaktiven“ Spielweise von Neuer, die uns sehr zugute kommt. Das verschuldete Gegentor/doe vereitelte Torchance ist offensichtlich, die durch diese proaktive Spielweise erreichten Vorteile (Spieleröffnung, Präsenz im Stafraum, Ermöglichen des weiten Aufrückens der Verteidiger, Ersticken von Chancen im Keim usw.) sind vorhanden aber schwerer zu quantizieren. Ein weiterer versteckter Pluspunkt von Neuer: Er verschuldet trotz seines großen Aktionnsradius so gut wie nie einen Elfer im Gegensatz zu vielen anderen Torhütern mit Hang zum Aktionismus (Wiese!!)

    Mir ist so ein Torwart lieber als ein passiver, der nach dem Motto agiert „wer wenig macht, macht wenig verkehrt“ (Butt) agiert.

    Jeder Torwart macht Fehler; auch ein Kahn, ein Casillas und ein Cech hatten und haben Aussetzer. Die Frage ist, wann, in welchen Spielen kommen diese vor. Niederlagen in der Liga kann man oft ausbügeln. Solange uns Neuer weiterhin in CL und Pokalspielen den Hintern rettet, darf er in er Liga auch hin und wieder einen Aussetzer haben (allerdings sollten diese Saison nicht mehr all viele dazukommen). Ich bin überzeugt, dass Neuer im Saisonendspurt, im Pokal vor allem in der CL voll da sein wird.

    Ich bin froh, dass einer wie Neuer im Tor steht und für unsere Ansrüche ist er genügend. Es ist richtig: Kraft hat sich nicht mehr Aussetzer geleistet als Neuer. Da wurde mit unterschiedlicher Elle gemessen.
    (Aber die Lehre aus den Rensing- und Kraft-Geschichten kann nicht sein, dass, – weil man diese Torhüter durch Schlechtreden verunsichert hat, nun auch Neuer hart kritisieren muss. Wie Rensing und Kraft gezeigt haben, wird eine Diskussion um die Schwächen unserer Torhürer schnell zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung. Daher ist Vertrauen und Rückenstärken angesagt.)

    Neuer ist allerdings in DIESER Saison nicht der Überflieger, der alle anderen Bundesligatorhüter mit Abstand überragen würde. Aber er ist neben Weidenfeller aus meiner Sicht der einzige Torhüter, der weitgehend verletzungsfrei drei Saisons am Stück sowohl auf nationaler wie auch internationale Ebene weitgehend durchgängig auf hohem Niveau gespielt hat und vor allem in besonderen Drucksituationen meist besonders überzeugt hat. Diese Konstanz müssen die Verstegens, Zieglers, von Adler gar nicht zu reden erst einmal nachweisen.

    (Das sage ich als Ex-Torhüter, der es immerhin im U17/U18-Bereich recht weit gebrachthat. Vielleicht bin ich aber etwas befangen, da ich vom Handballtor ins Fußballtor gewechselt bin und wie Neuer einiges an Handballtorwarttechnik angewandt habe.)

  38. „Eklatante Schwächen“ halte ich auch für zu hoch gegriffen. Er hat für mich eine deutliche Schwäche und das sind Flanken in den 5m-Raum, am ehesten kurze Flanken.

    Bei solchen sieht er regelmäßig schlecht aus und fliegt recht unkoordiniert durch die Luft.

    Alles andere, die die Tore gegen Gladbach, Mainz und der Schuß jetzt in Nürnberg, sind Einmalaktionen, für die er zudem nur bedingt etwas kann (Flatterball von Cohen,Abstimmung mit Boateng, versperrte Sicht) und vlt. auch noch etwss dem Druck, der Umstellung und der Anfangsnervosität geschuldet.
    Das wird sich auf Dauer minimieren aber an seinem Timing im Strafraum muss er arbeiten.

    Dem entgegen steht allerdings vlt. das beste 1:1-Spiel aller Torhüter (siehe Augsburg, Gladbach, Marseille) sowie eine sehr ausgeprägt Antizipationsfähigkeit und eine enorme Präsenz.

    Auch wenn im Jahr Nr.1 nicht alles optimal lief, stünden wir ohne ihn vlt. nicht da wo wir aktuell stehen.

    Zudem ist er ein Typ Führungsspieler und ein absoluter Teamplayer.

    Ich denke auf Sicht wird er uns sehr gut tun.

  39. Wir führen hier jetzt nicht wirklich eine Torwartdiskussion, oder? Manuel Neuer hat seine Schwächen, ja. Aber er hat so viele Stärken, dass es keine Debatte über ihn geben kann. Endlich haben wir diese Baustelle im Kader geschlossen. Und wenn er sich erst einmal daran gewöhnt hat, dass ein Bayern-Torhüter oftmals nur wenige Situationen im Spiel hat, in denen es auf ihn ankommt, dann wird er noch stärker werden. Ich erinnere mich mit Schaudern an die Vorsaison, in denen ich stets Sorge bei einer Flanke in den Strafraum hatte. In dieser Saison sind wir dagegen drauf und dran so viele zu-null-Spiele hinzulegen wie noch nie zuvor.

  40. Zum Thema Flatterball, und weil auch der Gegner wohl bald wieder aktuell wird:
    Kann sich noch jemand an den Freistoß von Roberto Carlos erinnern, den Olli Kahn durch die Arme rutschen ließ?
    Gelegentlich hatte auch unser Titan seine Aussetzer – mit einem Jahrzehnt mehr Spielerfahrung. Und niemand wäre auf die Idee gekommen, deswegen an seinem Denkmal zu kratzen…

  41. @Finanzbeamter: Oh, ja. An diesen Ball erinnere ich mich noch ganz genau. Führte am Ende zum Ausscheiden. Und ein ganz klein wenig hatte ich da auch einen Hals.

    Aber das kann mal natürlich ÜBERHAUPT nicht vergleichen. Herr Neuer hat gefälligst fehlerlos zu agieren. Über 90+ Minuten.

    Das wurde den Ultras schließlich zugesagt. Also dann bitte!

  42. Da hast du natürlich recht!
    Gegen Hannover hatte ich mal wieder die Ehre, mich in die Südkurve mischen zu dürfen. Es ist sehr traurig, welche Antipathie dem jungen Burschen immernoch entgegengebracht wird.
    Gute Leistungen helfen allerhöchstens, damit sich die Stimmung nicht noch weiter verschlechtert.

  43. Ich mag auch keine Torwartdebatte führen, aber schon eine Torwarttrainerdebatte. So eine neuralgische Stelle und unsere Nummer 1 wird von nem absoluten Rookie trainiert. Dabei ist MIR unwohl.

  44. Woher habt ihr denn solche Untergrund-Infos wie das mit unserem Torwarttrainer? Will das auch wissen 🙂

    Zur Aufstellung heute:
    Um zumindest Kroos und Gustl vor Gelbsperren zu schützen, könnte man ja heute Alaba und Tymo ins DM stellen. Conny oder Rafinha als AV. Dazu evtl. noch Olic als Müller-Ersatz… Ich denke, dass Heynckes schon wieder experimentieren wird.

  45. @hrumsch: Neuer hat Tapalovic mitgebracht und der ist ziemlich jung, ging damals durch die Presse oder auf fcb.de, keine Ahnung mehr wo

    Mal was anderes. Es wurde ja öfter erwähnt, dass gelbe Karten vor dem Halbfinale gestrichen werden. Woher kommt das? Im Reglemeng auf uefa.com (Artikel 21) seh ich das nicht.

    21.03 Einzelne Verwarnungen und unverbüsste Sperren werden stets übernommen, entweder in die nächste Wettbewerbsphase oder in einen anderen Klubwettbewerb der laufenden Spielzeit.
    21.04 Ausnahmsweise verfallen einzelne Verwarnungen aus der
    Qualifikationsphase, die nicht zu einer Sperre geführt haben, nach der
    jeweiligen Qualifikationsphase.

    Weitere Ausnahmen finde ich da nicht. Eine Erfindung der kompetenten Medien?

  46. @made / @hrumsch
    ich hatte damals auch zunächst einen Schreck bekommen, als gemeldet wurde, Neuer bringt Tapalovic mit.

    Tapalovic war seine ganze Karriere nur Ersatztorhüter; selbst in Offenbach. Natürlich sollte man bei der Bewertung der Eignung zum Trainer nicht nur auf die Spielerkarriere schauen. Aber Herr Tapalovic kann auch keine Trainerausbildung vorweisen. Die prominendsten Torhüter mit denen Tapalovic in seiner aktiven Zeit trainiert hat, heißen Reck und Rost. (Wenn ich böse wäre, würde ich sagen, es ist zu hoffen, dass er sich von Reck nicht zuviel abgeschaut hat.)

    Andererseits: Tapalovic hat auf Schalke dazu beigetragen, dass Neuer auf Schalke das geworden was er ist. Aber Neuer seinen persönlich Wunschtrainer zu geben ist das eine (Beziehung Torwarttrainer – Torwart erinnert mich immer ein wenig an die Spieler-Trainer-Beziehung im Tennis. Ich habe den Verdacht, dass Neuer sehr stark den Inhalt des Torwartrainungs mitbestimmt und Tapalovic eher Partner als Trainer ist). Die Verantwortlichkeit für das Towartrainung allgemein ist das andere. Fakt ist ist, seit dem Abgang von Meier hat man wenig von neuen Torwartalenten gehört und haben sich die jeweiligen Torhüter des Profikaders während ihrer Zeit bei Bayrn nicht weiterentwickelt. (Rensing und Kraft stagnierten, bei Butt liegt das ab Alter, bei Neuer gibt es ein sehr hohes Ausgangsniveau)

    Man könnte darüber nachdenken, einen gestandenen Mann, der entweder als Spieler oder Trainer Erfahrungund Erfolge vorweisen kann, als Koordinator für Torwartrainung und Torwartausbildung aller Mannschaften zu installieren. Dann könnte Neuer im Alltag mit Tapalovic weiterarbeiten, aber jemand mit Erfahrung hätte ein Auge auf das Training und könnte Anregungen für Ergänzungen geben oder notwendigenfalls auch mal korrigierend eingreifen.

  47. Leute, echt jetzt, gibt es nichts Wichtigeres als sich jetzt an diesem einen Flatterball in Nürnberg zu orientieren? Die anderen Fehler: geschenkt. Passiert. Es gibt keinen Torwart, der ALLE Spiele FEHLERLOS bestreiten kann. Wenn der Herr kleinkreutz das anders sieht, soll er eine Fantasieliga gründen…

    Meine Fresse… Wenn man anfängt jede Unsicherheit auszuweiden, hat man auch bei Ter Stegen, Zieler & Co. bald nur noch Kadaver.

    Diese Debatte kann man nur mit „Haters gonna hate“ kommentieren.

  48. @Poborsky: toll, ich werf hier mal nen Gedanken ein, der mich schon ne Weile beschäftigt (nicht wegen irgendwelcher konkreten Fehler) und Du formulierst das Ganze so herrlich zu Ende aus. Wenn ich mal einen brauchen, kannste mein Ghostwriter werden… 😉

  49. (#118850) S Punkt. sagte am 3. April 2012 um 11:49 :
    „Leute, echt jetzt, gibt es nichts Wichtigeres als sich jetzt an diesem einen Flatterball in Nürnberg zu orientieren? Die anderen Fehler: geschenkt. Passiert. Es gibt keinen Torwart, der ALLE Spiele FEHLERLOS bestreiten kann. Wenn der Herr kleinkreutz das anders sieht, soll er eine Fantasieliga gründen…
    Meine Fresse… Wenn man anfängt jede Unsicherheit auszuweiden, hat man auch bei Ter Stegen, Zieler & Co. bald nur noch Kadaver.“

    Und dann sollte man auch nicht nur den Torwart kritisieren, sondern die Abwehr, die bestimmte Chancen erst zuließ, sowie das Mittelfeld, das die eigene Abwehrreihe nicht genügend unterstützte usw. usf.

    By the way: Die Gelben Karten könnten euch wirklich das Genick brechen. Wenn man bedenkt, dass Real keine einizige hat und auch Barca nur eine für Puyol, dann wird das noch ein ganz heißer Tanz. Zumal es gegen Real und auch seitens Real härter zur Sache gehen wird, sobald das HF eine enge Kiste wird (natürlich setze ich einen Sieg für den FCB heute Abend voraus).

    Viel Glück heute Abend!

  50. Hach, Stichwort Towarttrainer. Da rennt man bei mir durchaus offene Türen ein.
    Ich bin ohnehin der Meinung, dass speziell beim Torhüter ein Trainer mit sehr viel Erfahrung im Umgang mit „mental herausfordernden“ Situationen weiterbringt, als – jetzt mal salopp formuliert – irgendein 08/15-Ex-Keeper. Dazu kommt noch, dass er am besten selbst mal als Torhüter in solchen Situationen gesteckt hat, denn nur dann weiß er, wie man damit umgehen muss.

    Nur diese Konstellation wird es wohl mittelfristig nicht mehr so geben. Alle altegdienten großen Keeper halten lieber die Nase in irgendwelche Kameras oder sind in „verantwortlichen“ Positionen beschäftigt. Gibt es noch einen „Altmeister“, der einen Keeper trainiert. Außer Vollborn jetzt?

    Also von daher frage ich mich auch schon lange, wie ein Tapalovic Neuer weiterbringen will, als er jetzt schon ist. Was kann sich Neuer von ihm abkucken??? Ich behaupte jetztmal: nüscht!

    Und da gehe ich durchaus mit, das bereitet auch mir Bauchschmerzen.

    Zur Torwartdiskussion allgemein:
    Man muss ihn nicht in Frage stellen, aber man darf wie ich finde schon drüber reden (und ich bin ein Befürworter) bzw. auch versuchen zu begründen, warum er bei manchen Szenen so unglücklich aussah.

    Nichtsdestotrotz denke und hoffe ich, dass er die paar wenigen Schwächen noch abstellen wird. Wenn er das erste Jahr erstmal hinter sich hat, kommt da (auch bei den „Fans“) sicher eine gewisse Routine rein, die ihm letzten Endes gut tun wird.

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