Saltos, Chancen, Sensationen – aber der Vereins-Miro geht

Was war das damals für eine Aufregung. Als Miro Klose zum FC Bayern wechseln wollte, sollte.

Es wurde sogar seitens der DFL ermittelt (wohl auf Druck der Medien). Von Geldstrafen war die Rede. Ohne Ergebnis übrigens.

Ein Ergebnis gab es dafür im Rahmen einer Fan-Umfrage gegen einen Bayern-Spieler Klose (Der Manuel war also nicht der erste Neuzugang mit Gegenwind. Hui.). 129 Fans!

Half alles nichts. Klose wurde Bayer.

Ich würde jetzt gerne ergänzen „ein erfolgreicher“. Aber das ginge nur, wenn ich diesen Punkt an Titeln festmachen würde.

Seine eigene Leistungsbilanz ist eher ernüchternd.

Der deutsche Nationalstürmer bestritt zwischen 2007 und 2011 insgesamt 98 Bundesligaspiele für den FC Bayern und erzielte dabei 24 Tore.

Um das auch einmal ganz klar zu sagen: Ich versuche mich davon zu entfernen, hier selbst nun einen Klose zu bashen, aber wir reden hier über professionelle Fußballer. Die bekommen jede Menge Geld für ihre Arbeit. Und dabei muss man sich doch an den reinen Zahlen messen lassen müssen dürfen, oder etwa nicht?

24 Tore in 98 Bundesligaspielen? Wie viele Tore haben seine (Ex-)Kollegen Gomez, Elber, Makaay und Co. so in den letzten Jahren im Trikot des FC Bayern erzielt?

Sicher. Klose ist ein Spielertyp, der „sehr mannschaftsdienlich“ spielt. Geschenkt. Für mich ist diese Floskel immer die erste Entschuldigung für Stürmer, die das Tor einfach nicht treffen.

Klose soll es unter van Gaal auch nicht leicht gehabt haben. Hört man so in diesen Tagen. Entschuldigung, ich hatte immer den Eindruck, dass gerade sein Konkurrent Gomez dieses Problem mit unserem Ex-Trainer hatte, sich sogar gegen den Willen des Trainers im Kader aufhielt und diesem erst über Monate von seinen Stärken (Toren) überzeugen musste.

War es nicht vielmehr van Gaal, der Gomez schon bei seinem Dienstantritt sagte und später spüren ließ, dass er nicht „sein Transfer“ gewesen sei und „er ja Klose habe“?

Also bitte.

An den ersten sieben Spieltagen der letzten Saison – als wir (statistisch) die Saison verspielten – wer war da im Sturm des FC Bayern gesetzt?

Eben.

Nein, Miro Klose hat sich viele Verdienste rund um den FC Bayern erworben und seine ersten Monate im Trio Furioso mit Ribéry und Toni setzte seinerzeit Maßstäbe. An einige (entscheidende) Momente wie das Abseitstor gegen Florenz kann ich mich ebenfalls noch sehr gut erinnern.

Aber wo war der Nationaltrikot-Klose im Shirt des FC Bayern?

Sinnbildlich sein Abschiedsspiel in der Allianz Arena…

Ich habe vielmehr Verständnis für Klose. Denn er weiß sicherlich ganz genau, dass er sich beim FC Bayern nicht noch so eine Saison wie die letzte leisten kann. Will er wenigstens in der Nationalelf eine weitere Chance haben, muss(te) er wechseln.

Ganz abgesehen von dem Gehalt was wir uns nun sparen (was imho nur in dieser 2007er-Goldgräber-Stimmung möglich war). Aber ich wollte ja nicht auf dieses Niveau abrutschen.

Uns bleibt also Gomez. Und wir bekommen Olic zurück. Dazu eine frische neue Kraft wie Petersen.

Das ist schon einmal gut.

Hintendran steht ein Thomas Müller, der offensiv flexibel ist und zukünftig bestimmt auch sein muss, um seine Position im ebenso wachsenden wie frischeren Kader zu behaupten.

Braucht es vier Stürmer im Kader? Mit unserem aktuellen Spielsystem? Ich würde sagen, nein. Aber ich hätte auch nichts gegen eine weitere Ergänzung an dieser Stelle. Allein für den Konkurrenzdruck.

Schau’n mer mal.

Bis dahin: Alles Gute, Miro. Noch ein paar schöne Jahre im Ausland.

Der Manuel, der Liebling der Sommerpausen-Presse oder Willkommen beim FC Medien, Herr Neuer

In dieser Sauren-Gurken-Zeit (ist dieses Wortspiel eigentlich aktuell politisch korrekt?!) nimmt man als Fußball-Journalist was man kriegen kann.

Der Wechsel des Manuel N. aus G. kam da wie gerufen.

Dummerweise hatte ich in den letzten selbst anderes zu tun und deshalb konnte ich bislang keine eigene Zeile über unseren omnipräsenten neuen Torhüter zum Besten geben.

Von insgesamt drei Interviews habe ich in den letzten Tagen gelesen. Hier, hier und hier.

Ich will nicht alle Interviews vollständig sezieren, allein, die Themen Buerschenschaft, Ultras und Fans interessieren mich.

Zitat 1:

Sie haben lange auch auf dem Platz Ihre Liebe zum FC Schalke 04 dokumentiert, Fan-Shirts mit der Aufschrift „Buerschenschaft“ unter dem Trikot getragen. Damit dürfte es nun vorbei sein …

Das besagte Shirt trage ich schon seit 2009 nicht mehr, weil ich darin so viel geschwitzt habe, dass es mir zu schwer wurde. Die Buerschenschaft – das wissen viele gar nicht – hat außerdem nichts mit Schalke zu tun. Es ist einfach nur ein Freundeskreis, natürlich auch mit Schalkern. Buer ist ein Stadtteil und das Monaco von Gelsenkirchen (lacht).

Was hätten Sie als Schalke-Fan früher gedacht, wenn Ihr Idol zum FC Bayern gegangen wäre?

Es gab bei mir ja eine ähnliche Situation. Neben dem Holländer Edwin van der Sar war mein großes Vorbild Jens Lehmann. Der ist dann von Schalke nach Mailand und danach ausgerechnet nach Dortmund gegangen. Ich habe aber weiter zu ihm gestanden, seinen Weg verfolgt und mich an ihm orientiert. Ich war nicht glücklich über seine Vereinswechsel, aber ich habe ihn auch nicht gehasst dafür. Ich habe verstanden, dass er etwas Neues ausprobieren wollte.

…und weiter…

Teile der Bayern-Fans mögen Sie aber gar nicht.

Das ist sicher kein angenehmes Gefühl gewesen, als es vor ein paar Wochen hochgekocht ist. Aber es gibt auch viele Bayern-Fans, die sich auf mich freuen.

Wenn Sie am Saisonende die Schale in den Händen halten sollten, würde ohnehin keiner mehr pfeifen …

Das stimmt. Es liegt an mir und meiner Leistung. Ich werde alles dafür tun, um mit dem Verein und der Mannschaft erfolgreich zu sein. Und ich möchte sofort Deutscher Meister werden, ganz klar. Für mich zählt nur der maximale Erfolg. In allen Wettbewerben.

Sie haben bereits angekündigt, dass Sie mit den Fans ein offenes Gespräch suchen werden. Was möchten Sie den Fans mitteilen?

Ich möchte ihnen mal erklären, weshalb ich früher bei Schalke in der Fan-Kurve gestanden habe und warum es mich nun zu den Bayern gezogen hat. Mit 17 Jahren konnte ich ja nicht vorhersagen, dass ich sieben, acht Jahre später als Torwart der Nationalmannschaft zum besten Verein Deutschlands wechseln werde.

Zitat 2:

Haben Sie denn ein kleines bisschen Verständnis für die „Koan Neuer“-Fraktion?

Als ich bei Schalke war, hatte ich kein Problem damit. Mit solchen Reaktionen muss man als Profi umgehen können. Und im Gegensatz zu dem, was mir jedes Mal im Derby gegen Dortmund passiert ist, war das ja noch harmlos.

Was wollen Sie konkret tun, die derzeit noch skeptische Fraktion auf Ihre Seite zu ziehen?

Es ist ein runder Tisch geplant. Eine Art offenes Gespräch mit den Verantwortlichen einiger Fanklubs unter der Leitung des Fanbeauftragten Raimond Aumann. Ich denke, es ist wichtig, dass wir über die Geschichte reden und ich mich vielleicht einfach auch nur mal bei den Bayern-Fans vorstelle.

Haben Sie Ihren Eckfahnen-Jubel nach dem Sieg mit Schalke in München 2009 im Nachhinein mal bereut? Es war die Kopie eines Jubels von Oliver Kahn.

Was heißt bereut? Ich habe mir das damals vorher nicht groß überlegt. Das war eine spontane Sache. Das war keine Aktion gegen Bayern oder Oliver Kahn. Das war pure Freude. Und mal ehrlich: Ich habe da hinten als Torhüter fast nie einen, mit dem ich jubeln kann. Oder soll ich mir demnächst mal einen Balljungen schnappen? Ich wollte jedenfalls niemanden mit dieser Aktion verletzen.

…und weiter…

Berührt es Sie eigentlich, wenn Teile des Anhangs gegen Sie sind – so wie zuletzt auch bei Schalke?

Das berührt mich schon auf eine gewisse Art und Weise. Aber ich lasse das nicht all zu sehr an mich heran. Außerdem gibt es da schon Unterschiede. Letztlich sind Fans Menschen, die ich sehr schätze, zu denen ich aber privat keinen engen Bezug habe. Anders wäre es, wenn mich mein Bruder beispielsweise beleidigen und sagen würde: „Du Penner!“ Das würde mir weh tun.

Zitat 3:

Ihre Vergangenheit als Schalke-Fan wurde zuletzt vermutlich mehr thematisiert, als Ihnen lieb war.

Das kann man sagen.

Sie wurden von den Ultras des FC Bayern, zu dem Sie nun wechseln, als Schalke-Ultra beschimpft: Was bedeutet „Ultra“ eigentlich für Sie?

Ultra heißt „extrem“.

Ein extremer Fan?

Kann man so sagen. Bei mir muss man einfach meine Geschichte sehen: Ich komme ja nicht aus Gelsenkirchen, sondern aus Gelsenkirchen-Buer.

Darauf legen Sie Wert.

Ja, das ist das Monaco von Gelsenkirchen. Das glauben nur leider viele nicht, die nicht aus Buer stammen.

Und in Buer wird man quasi automatisch zum Ultra? Sie trugen ja auch als Profi lange ein Hemd mit der Aufschrift „Buerschenschaft“ unter Ihrem Trikot.

Die Buerschenschaft hat nichts mit dem Klub Schalke zu tun, das ist ein Freundeskreis mit vielen begeisterten Schalke-Fans. Wir sind immer gemeinsam zu Spielen gefahren. Das T-Shirt trage ich übrigens schon länger nicht mehr, ich hab darin zu sehr geschwitzt.

Trotzdem nehmen Ihnen radikale Bayern-Fans dieses Jugendkapitel übel.

Ich kann mit 16 Jahren doch nicht wissen, wie ich mich als Fußballer entwickle, ob ich mal Profi oder vielleicht sogar Nationalspieler werde.

Ob Sie also mal eine Entscheidung im Sinne der Karriere treffen müssen.

Genau. Ich kann als 16-Jähriger schlecht sagen: Ich höre jetzt auf, mich in die Fankurve zu stellen, weil in sieben oder acht Jahren vielleicht mal ein Vereinswechsel ansteht. Ich hätte all meine Freunde verloren, wenn ich mit 16 aufgehört hätte, Schalke-Fan zu sein.

Im Winter hat die Bundesliga noch heftig über Söldner diskutiert…

…und mir hat man meine jahrelange Treue zu Schalke vorgeworfen. Ich habe das schon als komisch empfunden.

…und weiter…

Sie mussten während dieser Debatte gleich zweimal in München spielen. Beim ersten Mal gab’s Koan-Neuer-Plakate und viele Pfiffe, beim zweiten wiederum wurden die Pfeifenden von wohlmeinenden Bayern-Fans ausgepfiffen. Bekommt man das als Spieler alles mit?

Viele Sportler reden ja immer vom Tunnelblick, und dass man nichts mitkriegt. Aber das stimmt nicht. Man kriegt alles mit, und ich erst recht.

Warum Sie erst recht?

Ich komm‘ ja aus der Kurve. Ich habe ein Auge für Banner und ein Ohr für Gesänge oder Rufe. Ich habe früher ja auch gerufen oder Banner hochgehalten, ich interessiere mich für das alles.

Haben diese Reaktionen Ihren Wechsel nach München gefährdet?

Die Reaktionen waren zu diesem Zeitpunkt kein Problem. Ich habe das Schalker Trikot getragen, als Kapitän. Wenn die Fans der anderen Mannschaft mich beleidigen, muss ich das ertragen, schlimm wäre es, wenn es aus der eigenen Familie kommt. Mit Bayern-Fanklubs planen wir bald mal einen runden Tisch, um sich besser kennenzulernen.

Eine Schalker Ultragruppe hat Ihnen die Mitgliedschaft entzogen. Verstehen Sie das? Wie würden Sie als junger Fan reagieren, wenn der Klubheld geht?

Ich habe das ja erlebt, bei Lehmann. Der ist nach Mailand gewechselt und ein Jahr später sogar nach Dortmund, da war ich 13. Ich habe ihn nicht gehasst dafür. Ich habe mich nicht davon abbringen lassen, dass er mein Idol ist.

So. Da ist natürlich viel Profi-Fußballer-Sprech dabei. Und die üblichen Verdächtigen, also einserseits die enttäuschten Schalker Fans, die im Hinterkopf auf eine Karriere-Ende von Neuer auf Schalke gehofft hatten und andererseits die Bayern-Fans, die wohl – aus Prinzip – niemals hinter Neuer stehen werden können, werden diese Worte ohnehin nicht ernst nehmen oder seine Meinung akzeptieren.

Ich bin nach seinen obigen Worten wieder ein wenig schlauer geworden. Über einige Hintergründe. Aber ich war ja ohnehin auch schon zuvor Pro-Neuer, weil ich ihn in erster Linie als Fußballer und nicht als Schalker oder Ex-Buerschenschaft’ler gesehen habe.

Auf den runden Tisch bin ich tatsächlich gespannt. Es ist die Rede von „Fanclubs“ mit denen man sich treffen will. Ok. Ich kann mir schon denken, was Schickeria und Co. darüber denken werden. Aber über kurz oder lang werden die Fans (auch aus dem harten Kern) die Oberhand gewinnen, die Kahn (nach Aumann), Effenberg, Jeremis und wie sie alle heißen, irgendwann – dank Ihrer Leistung – im Bayern-Trikot akzeptiert haben.

Ich bin schon mal dabei.

Traditions-Wunsch-Bundesliga

Und weiter geht’s.

Dieser Gedanke kam mir, als ich mit einem Auge die Bundesliga-Relegationsspiele beobachtete. Der Gedanke, mal wieder ein altes – heißes – Eisen anzufassen.

Welche Mannschaften gehören eigentlich in die Bundesliga?

Thema Tradition, verstehst’e.

Auch hierzu gab/gibt es was auf meiner Statistik-Webseite.

Aktueller Stand:

1. FC Bayern
2. 1.FC Kaiserslautern
3. Hamburger SV

Ernsthaft? Wollen wir das so stehen lassen?? 😉

P.S. Für alle die, die das bei der letzten Statistik nicht bemerkt haben: Im Rahmen meiner Umfragen kann man mehrfach abstimmen…

Saison 2011/12: Neuzugang #03: Manuel Neuer

Wir befinden uns in der Stunde Null.

Der heutige Tag markiert das Ende der gefühlt längsten und anstrengendsten Transfer-Hängepartie in der Geschichte des FC Bayern der letzten Jahre.

Manuel Neuer wechselt zum 01.07.2011 zum FC Bayern und wird dessen neue Nummer 1.

Dieser Fakt wirft diverse Fragen und Emotionen auf.

Das Übliche sind die Verhaltensweisen der Fans des verlassenen Vereins. Grob gesagt. Denn auch dort gibt es nicht nur schwarz und weiß, sondern ebenfalls Graustufen (wenn man von den Kommentaren auf seiner Facebook-Seite absieht).

„Schlimmer“ sieht die Situation beim FC Bayern aus.

Gerade diese Personalie hat die Fan-Gemeinde des Vereins gespalten wie kaum eine zuvor. Wie groß im Detail der Anteil der Neuer-Gegner und -Befürworter beim FC Bayern ist, vermag ich nicht beurteilen. Jeder Bayern-Fan, der unsere neue Nummer 1 jetzt aber lieber auspfeift, als ihn vollends zu unterstützen, weil unser Gegner der Gegner in den anderen Trikots ist, ist ein Fan zu viel.

So meine Herangehensweise.

Der Wechsel Neuers zum FC Bayern erschloss sich mir persönlich sofort. Und er wird hier auch das finden, was er sucht: Weiterentwicklung, Erfolg und noch vieles mehr. War bei all den Torhütern vor ihm schließlich auch so.

Aber Neuer hat auch einen Berg an Herausforderungen vor sich.

Er muss selbst einen Schritt auf die Fans zugehen.

Keiner erwartet von ihm, dass er uns Bayern nun so sehr ins Herz schließt, wie die Schalker zuvor. Das wäre mehr als lächerlich.

Nein. Von Liebe kann hier keine Rede sein. Derlei Gefühle halte ich im Profifußball ohnehin für abwegig. Aber Neuer muss offen sein, den Dialog suchen, er muss sich erklären, er muss deutlich machen, dass er von uns alles für den Verein, für seine Fans tun wird (und dabei nicht derlei Allgemeinplätze äußern).

Das er sich bedingungslos einsetzen wird und nun für uns seine Weltklasse-Paraden zeigt. Nicht mehr aber auch nicht weniger.

Dann wäre ich schon einmal zufrieden.

Alles andere wird die Zeit zeigen, herzlich willkommen, Manuel!

Sein Steckbrief:

Geburtstag: 27. März 1986
Geburtsort: Gelsenkirchen-Buer, Deutschland
Größe: 193 cm
Position: Tor
 
Vereine in der Jugend
1991–2005 FC Schalke 04
 
Vereine als Aktiver
2004–2008 FC Schalke 04 II 26 (0)
2005–2011 FC Schalke 04 156 (0)
2011- FC Bayern München
 

Weisheiten #167

„Ich freue mich riesig auf die große und spannende Herausforderung beim FC Bayern. Viele Kollegen aus der Nationalmannschaft werden jetzt meine Mitspieler in München. Daher werde ich kein Neuland betreten und mich sicherlich schnell eingewöhnen.“

Manuel Neuer, Ex-Schalker, Neu-Bayer

Saison 2011/12: Neuzugang #02: Rafinha

Am Ende ging es zum einen recht schnell und zum anderen kleckerweise.

Das Boulevard spekulierte seit Tagen und begleitete ihn in München. Der Medizincheck schien durchgeführt, die fehlende offizielle Bestätigung von Seiten des FC Bayern führte zu weiteren Vermutungen, dass dieser fehlgeschlagen sei.

Stochern im Nebeln.

Dann über Twitter Gerüchte, dass im Bayern-Fan-Shop schon Rafinha-Trikots mit der Nummer 13 zu kaufen wären.

Zum Glück gab es dann doch die entsprechenden Bestätigungen. Ganz offiziell.

Soweit, so endgültig.

Persönlich finde ich diesen Transfer mehr als gut.

Warum?

Weil hier nicht über Wochen eine Kuh durch das Dorf getrieben wurde und auch die Ablöse für einen Klasse-Außenverteidiger mehr als im Rahmen liegt. Und weil wir hier einen Fehler unseres Vorgänger-Trainers aus dem Vorjahr beheben.

Weshalb Rafinha so günstig ist, konnte man in diesen Tagen nachlesen (Ablösefreier Toni-Transfer). Ich musste darüber leicht schmunzeln, aber man sieht sich offenbar immer zweimal im Leben. Gut.

Zu Ranfinhas Charakter lasse ich lieber einen allgemein anerkannten Schalke-Experten was sagen.

Sein Steckbrief:

Geburtstag: 7. September 1985
Geburtsort: Londrina, Brasilien
Größe: 172 cm
Position: Abwehr
 
Vereine in der Jugend
1992–1997 Gremio Londrina
1997–2001 P.S.T.C.
2001–2002 Londrina Junior Team
 
Vereine als Aktiver
2002–2005 Coritiba FC 37 (3)
2005–2010 FC Schalke 04 153 (7)
2010–2011 CFC Genua 34 (2)
2011- FC Bayern München
 

Mit seiner Verpflichtung wechselt Herr Lahm wieder die Seiten und plötzlich lösen sich so einige Probleme in Luft auf. Es gibt ein Revival der 2007/08er-Traum-Flanke auf links, Herr de Souza ist der Art von Charakter, der uns seit dem Abgang unseres Ex-Kapitäns abging und mit Robben kann er imho das Pendant zum linken Flügel auf rechts werden oder ihn vielleicht sogar noch übertreffen.

Alles Theorie.

Aber die Euphorie ist zurück. Und alles für unter 6.000.000,- Euro.

Respekt, liebe Verantwortliche meines FC Bayern.

Herzlich willkommen als neuer Kunde. In 12 Monaten.

Ich hatte das Thema ja schon einmal angesprochen.

Und es geht weiter.

Mich erreichten heute nicht weniger als drei Briefe der Deutschen Telekom.

[…] Wir freuen uns sehr, Sie wieder als Kunde bei der Telekom zu begrüßen. […]

Bitte? Haben die etwa meine Daten 2004 nicht gelöscht? Mhm.

[…] Derzeit kümmern wir uns um Ihren Wechselwunsch – dieser wird noch einige Zeit dauern. […]

So sieht es wohl aus, denn parallel erreichte mich gestern Post von meinem bisherigen Web&Telefonie-Anbieter Netcologne.

Ihre Kündigung haben wir erhalten. Wir bedauern Ihre Entscheidung. Das Vertragsverhältnis […] endet nach unseren AGBs zum 13.08.2012

😉

Wie erwartet und befürchtet. Ich sag nur „Portierungsauftrag“ und „Fax“.

Noch ein Standard-Zitat der DTAG:

Wir setzen alles daran, Ihnen einen Anschluss so schnell wie möglich zur Verfügung zu stellen, damit Sie bald in den Genuss von Entertain kommen.

Meine Frau meinte, ich solle mich beschweren und dagegen vorgehen, denn „schließlich hätte doch die Telekom das Fax verschlampt“.

Darauf ich: „Pff“.

Ganz ehrlich: Ist mir total egal, ob die Telekom Probleme mit ihren Faxgeräten hat. Wenn die diesen Auftrag zu spät weitergeleitet haben, dann ist es das Problem der Telekom. Das Problem, dass sie mich als zahlenden Kunden erst ab 14.08.2012 gewinnen. Punkt.

Ich gehe jetzt genau so vor.

Allenfalls, wenn die DTAG meint, mir trotzdem schon jetzt auch nur einen Cent in Rechnung zu stellen, rühre ich mich noch einmal.

See you, next year!