Das Thema nervt, Klaus

So langsam nervt das Thema.

„Es steht überhaupt nicht fest, ob Diego geht und wenn, wohin. Es sind noch längst nicht alle Dinge zu Ende geführt.“

So Werder-Allofs zum Endlos-Thema Diego.

Und der Bremer Sportchef ist offensichtlich auch nicht länger gewillt, die teilweise dubiosen Verhandlungspraktiken von Djair Cunha und Petralito zu tolerieren. „Vielleicht geht Diego am Ende ja doch zu den Bayern“, sagte Allofs – und sorgte damit für allgemeine Verwunderung.

Knackpunkt ist die 15-prozentige Transferbeteiligung des Diego-Clans.

Werder pocht darauf, dass die Summe von rund 4,5 Millionen Euro von den Italienern gezahlt wird, um am Ende die gewünschten 29 Millionen Euro Ablöse in der Vereinskasse zu haben. Juve will den Betrag freilich nicht freiwillig zahlen. „Ja, es geht um die 15 Prozent“, räumte auch Diego selbst gestern ein.

Ehrlich gesagt würde ich mich kaputtlachen, wenn der am Ende doch noch bei uns landen sollte, allein, es bleibt die Frage, ob wir uns das wirklich antun wollen…

P.S. Zum Glück ist die Quelle endlich mal seriös…

Wenn es nicht reicht, reicht es nicht – Glückwunsch Felix!

Dem FC Bayern geht die Puste aus. Auf der Zielgeraden der Meisterschaft.

Nicht dass wir in der bisherigen Rückrunde so arg viel Gas gegeben hätten, aber gegen die gestrigen Hoffenheimer reichte es nur zu einem 2:2.

Da war er, der Stolperstein.

Und wenn ein VfL aus Wolfsburg in einem so entscheidenden Spiel, wo im Grunde final die Weichen gestellt werden, bei Hannover fünf Buden in Enke-Tor zimmert, dann kann man wohl ohne Umschweife behaupten, dass die Wölfe tatsächlich Meister werden wollen!

Ob diese Einstellung beim FC Bayern jeder Spieler von Nummer 1 bis xy hatte – über die gesamte Saison – wage ich einmal zu bezweifeln. Aber Rückblicke sind was für die Sommerpause.

Zum Spiel beim Ex-Herbstmeister und Rekord-Tabellen-Abstürzer.

War klar, dass die Rangnick-Kicker ausgerechnet gegen uns wieder in Hinrunden-Erfolgsspur kommen, oder?

Das Eduardo gegen uns nach seiner Sperre zurückkehrte – daran konnte man nix ändern, dass dieser aber gleich mal direkt an der Drehung unseres völlig verdienten 0:1 beteiligt war – perfektes Timing…

Auf der anderen Seite:

Auch hier – womit wir beim roten Faden dieser Rückrunde, dieser Saison sind – muss man einfach mal klarstellen, dass diese beiden Hoffenheimer Tore allenfalls Kosmetik gewesen wären, wenn der FC Bayern – hier sei vor allem unsere Offensive genannt – nicht solch eine eklatant schlechte Chancenverwertung hätte (-> Toni!)!!

Die Offensive ist das eine, unsere Defensive ein ganz anderes Problem.

Meine Güte. Woche für Woche rede ich hier über Nervosität, Fehlpässe und Formkurven, die ins Bodenlose abstürzen. Demichelis ist nach seiner letzten Hammersaison nur noch ein Schatten seiner selbst. Auch der Trainerwechsel hat daran nichts geändert.

Schlimm. Was sind dafür nur die Gründe?

Vielleicht die fehlende Breite in unserem Kader? Dringend benötigte Pausen – auch gedanklich – sind nicht möglich, weil in der Hinterhand genauso hanebüchene Spieler lauern. Und zu allem Überfluss muss dann auch noch Lucio, gelernter Innenverteidiger, den Rechtsverteidiger geben, weil wir einfach keinen anderen haben. Noch nicht mal einen schlechten, denn die (Lell, Oddo) sind auch noch alle verletzt. Und so stürmt Lucio – in seiner Hitzfeld’schen Unart – nun stümperhaft über die Aussenbahn und lässt defensiv Lücken zurück, die jeder Beschreibung spotten.

Hinzu kommt noch, dass selbst sämtliche Fallbacks entweder verletzt (Altintop) oder rekonvaleszent (Zé Roberto) sind.

Vielleicht liegt’s aber auch einfach nur an der fehlenden Absicherung, dass unsere zu langsame Abwehr (bis auf Lahm) den Wellen eines jeden Gegners kaum etwas entgegen zu setzen hat. In der Vorsaison räumten van Bommel und Zé Roberto da alles ab. In dieser Saison zeigten beide Schwächen. Gestern war van Bommel – trotz drohender Gelb-Sperre im Endspiel gegen Stuttgart – fast der einzige Mittelfeldspieler, der dagegenhielt und dies auf eine sehr souveräne Art und Weise. Respekt.

Apropos Mittelfeld.

Ein Grauen.

Ribéry in Halbzeit 1 mal wieder Weltklasse – auch dank eines überforderten Gegenspielers. In Halbzeit 2 dagegen ging auch er in der Lethargie und der Demotivation durch das 0:5 in Hannover unter.

Aber Ribéry hatte wenigstens noch seine Höhen im Spiel.

Leute wie Schweinsteiger und Sosa spielten über ihre gesamte Einsatzzeit einen Stiefel, der ein Affront gegenüber jedem mitleidenden Bayern-Fan war.

Immer öfter und immer mehr frage ich mich, was eigentlich mit Spielern wie Schweinsteiger und Sosa los ist.

Ok. Sosa erweckte zuletzt den Anschein, dass er es nach 1,5 Jahren mal endlich geschafft hat, sich zu aklimatisieren. Falsch gedacht. Weder dem Druck eines normalen Spiels, noch dem einer Meisterentscheidung kann er standhalten. Das sind keine guten Karten für die van-Gaal-Analyse zur neuen Saison, Jose Ernesto!

Und Schweinsteiger?

Bei Schweinsteiger frage ich mich permanent (vor allem nach seiner Vertragsverlängerung): Ob er weiß, was schnelles Direktspiel ist?

Sein gestriges Angebot in diesem Zusammenhang war erneut eine Frechheit. Wenn er schon selbst nichts mit dem Ball anzufangen weiß, dann soll er ihn wenigstens an die, um ihn herum laufenden Kameraden abgeben. Stattdessen tritt er gerne mal auf dem Ball und schaut, was sonst noch so los ist. Oder spielt gerne mal den Rückpass. Nur so, damit man nicht allzu sehr ausser Atem kommt.

Sowas macht mich wahnsinnig. Und Leute wie Ribéry sicherlich auch. Zum Glück spielen die nicht auf einer Seite, ansonsten wäre Ribéry bestimmt schon längst handgreiflich geworden.

Man muss sich das einmal vorstellen. Wolfsburg schießt gerade den Gegner aus dessen Stadion, der FC Bayern liegt „2:2 hinten“, Stuttgart führt und wenn Hertha noch ein Tor macht, spielen wir nächsten Samstag nur um Platz 3.

Und dann sehe ich Konterfußball des FC Bayern, der mich daran zweifeln lässt, ob bei Premiere gerade die Slow-Motion-Taste gedrückt wurde.

Da lasse ich auch die Entschuldigung von UH nicht gelten, dass „das Spiel in der ersten Halbzeit Kraft gekostet hätte“ und dass es ja ohnehin so warm gewesen wäre, oder was auch immer.

Kraft gekostet?

Hallo? Wo sollte der FC Bayern denn aktuell sonst noch so seine Kräfte vergeuden? Wir sind aus allen anderen Wettbewerben zuvor schon ausgeschieden. Und zwar jeweils mit Pauken und Trompeten!

Ist unser Training so anstrengend, dass wir im Spiel ab der 60. Minute keine Kräfte mehr haben?!

Unfassbar.

Und Podolski? Achja, den haben wir ja auch noch. Erste Halbzeit – zusammen mit Ribéry – stark. Danach in der Sosa-Liga.

Und Toni? Tor gemacht. Aber ähnlich wie Klose in der letzten Saison in Schalke: Perfekt von Ribéry angeschossen.

Ansonsten trifft Toni seit Wochen und Monaten das berühmte Scheunentor nicht mehr. Dem fehlt der Druck. Meiner Meinung nach muss jetzt gegen Stuttgart auf jeden Fall Klose in die Startelf. Um den zweiten Platz sollen sich über die Woche Toni und Podolski prügeln. Aber nicht zu viele Kräfte vergeuden…

Tja.

Aus meiner Sicht war’s das mit der Meisterschaft.

Warum? Ein Sieg der Bayern und eine Niederlage der Wolfsburger und schon sind wir Meister?!

Sicher.

Aber immer wenn ein FC Bayern auf einen Nordverein wie Werder oder den HSV angewiesen war, ging das in die Hose. Da würde ich nicht einen Cent drauf wetten, dass sich Werder übermäßig gegen Magaths Wölfe reinhängt. Erstens weil der letzte Spieltag eingerahmt ist von den beiden Endspielen Werders und zweitens, weil sie so den FC Bayern zum Meister machen könnten. Das ist schon allein per Lemke’scher Dienstanweisung verboten…

Nein.

Es ist einfach lächerlich, dass der FC Bayern – auch am letzten Spieltag – überhaupt noch Meister werden kann. Nach dieser Saison.

Einzig und allein die Tatsache, dass sie Pseudo-One-Touch-Fußballer aus Berlin es nicht mehr werden können, erfüllt mich mit Freude an diesem tristen Tag. Wenigstens etwas. Einen Meister mit dieser Spielweise hätte ich nicht ertragen. Dann doch jetzt lieber Wolfsburg.

Mein ursprünglicher Lieblingsmeister hat sich gestern geändert. 😉

Das superduperabsoluteobergeilspannenste Meisterschaftsfinale. Ever.

Die Bundesliga ist so spannend wie nie. Dem Boulevard und der gesamten Fußballreporter-Szene läuft der Sabber aus dem Mund.

Oder so.

Ich als Bayern-Fan hasse ja Spannung. Es sei denn, ich weiß, dass es wie 2001 ausgeht. Dann ist es geil. Aber das gibt’s eben nicht. Deshalb heißt es ja auch Spannung. Deshalb ist’s Fußball.

Persönlich bin ich so ein Rekord-Typ. Ich will den Gegner gedemütigt sehen. Je größer die Dominanz, desto besser. Deshalb ist das Spiel hier ja auch mein All-Time-Favourite.

Nun. Fußball ist aber kein Wunschkonzert und deshalb muss man nehmen was man kriegen kann.

Gerade der FC Bayern. Gerade in dieser Saison.

Der Klinsmann-FCB (und seine Spieler) hat den Karren in den Dreck gefahren, der Heynckes-FCB (und seine Spieler) muss ihn da jetzt wieder rausholen. Kunststück.

Von wegen.

Aktuell liegen die Chancen der Bayern auf eine erfolgreiche Titelverteidigung bei 25 Prozent. Die restlichen Chancen teilen sich die verbliebenen drei Konkurrenten Wolfsburg, Hertha und Stuttgart.

Wäre es fahrlässig – als Bayern-Fan – nicht darüber nachzudenken, welche Mannschaft mir am liebsten wäre, wenn es der FC Bayern tatsächlich nicht schaffen sollte?

Immerhin liegt die Chance hierfür bei satten 75 Prozent.

Ich tu’s trotzdem. Jeglichem Aberglauben zum Trotz (auf der anderen Seite – ich rede hier ja nur über die anderen)…

Wenn es nach den Trainern geht, wäre mir Wolfsburg und Hertha am liebsten. Magath, weil er – auch gegenüber Journalisten – ’ne coole Sau ist und Favre weil er so sympathisch zurückhaltend ist.

Ganz im Gegensatz zu seinen Spielern. Hier liegt wiederum Stuttgart alleine ganz vorne. Bei mir. Beim Thema Meisterschaft. Trotz Lehmann.

Zum Glück hat Hoffenheim ja in jeder Form mit diesem Thema nichts mehr zu tun. Die liegen bei mir in allen Punkten (Trainer, Spieler, Fans) weit abgeschlagen hinten. Abgesehen vielleicht beim Thema Mäzen…

Spielweise.

Klare Punktsiege für Wolfsburg und Stuttgart. Meister Hertha? So? Um Gottes Willen. Nicht, dass der FCB nicht schon öfter genauso Meister geworden wäre – aber wir haben dann wenigstens nicht so getan, als wären wir das bessere Arsenal…

Fans.

Wolfsburg? Nächstes Thema. Hertha? Auf einmal ist in Berlin das Stadion voll? Obwohl weder Pokalfinale noch Heimspiel gegen Bayern ist? Achso.

Punkt für Stuttgart.

Nochwas?

Nö. Reicht doch schon für den schwäbischen VfB.

Zu dumm, dass sie dafür bei uns in München gewinnen müssen und wir selber jeden Punkt für den CL-Platz 2 brauchen.

Aber im Leben ist nicht immer der Sympathische der Erfolgreiche.

Sagt ein Bayern-Fan…

Baustelle FC Bayern #1: Torhüter

Gerade les‘ ich, dass Bayerns etatmäßige Nummer 1 im Tor – Michael Rensing – die Saison beenden muss.

Dabei hatte ich persönlich zuletzt immer den Eindruck, dass Rensings „Beschwerden mit dem Ringfinger der rechten Hand“ nur der perfekte Grund für Klinsmann war, ihn nicht aufstellen zu müssen. Oder zumindestens seine Nicht-Berücksichtigung begründen zu können.

Dem war wohl nicht so und derMichael ist tatsächlich verletzt.

Auf der Bank wird jetzt unsere Nummer 3 – Thomas Kraft – sitzen.

Trotzdem drängt sich mir die Frage auf, wie auf dieser Position die Perspektive beim FC Bayern aussieht.

Was passiert zur neuen Saison?

Ist Rensing unter van Gaal plötzlich wieder völlig unbeschädigt und erneut Stammtorhüter, als wäre nichts passiert? Soll es Butt bleiben? Als 34-jähriger?

Oder wird es am Ende doch direkt Kraft – als echte Nachwuchskraft?

Irgendwie war mir von Anfang an mulmig bei Rensing. Hört sich jetzt zwar komisch an und lange Zeit habe ich das anders vertreten, aber über eine so lange Zeit im Schatten eines großen Torhüters zu stehen und dann – per Anordnung – irgendwann selbst die Nummer 1 zu sein, das mutete schon komisch an.

Sowas geht vielleicht in der Nationalmannschaft, weil sich dort nur Stammtorhüter und zwar auf Augenhöhe treffen, aber im Verein?

Vielleicht wäre es für Rensing besser gewesen, sich frühzeitig ausleihen zu lassen, um sich ausserhalb des Vereins seine Sporen zu verdienen, denn für mich ist Rensing, vor allem nach dieser Saison – ganz ehrlich – nur eins: verbrannt!

Ich vermute ganz stark, dass man zusammen mit van Gaal eine große Lösung suchen wird.

Oder van Gaal ist tatsächlich der Typ, der die jungen Spieler nach vorne bringt. Dann könnte Rensings Stunde schlagen.

Auf der anderen Seite:

Nach allem, was man so über LvG hört, soll er ja vor allem deshalb mit jungen Spielern so gut können, weil die sich noch so viel sagen lassen.

Spricht wiederum eindeutig gegen Rensing…

Wir ziehen uns aus dieser Veranstaltung zurück! Wir sind ein seriöser Klub.

So Bayern-Boss Rummenigge zum Ende der bayerischen Bemühungen um Werder-Diego.

Zunächst einmal gibt es hierfür zweierlei Deutungen.

Erstens: Die Bayern haben erkannt, dass sie keine Chancen im Kampf um Diego haben und versuchen unter Wahrung ihres Gesichtes aus der Sache rauszukommen.

Zweitens: Die Sache lief tatsächlich unseriös.

Vermutungen.

Fest steht zumindestens inzwischen wohl, dass die Bayern tatsächlich Interesse hatten und es Verhandlungen gegeben hat.

Dann hört es aber schon auf.

Und lassen wir mal die Polemik aussen vor, die jetzt von den üblichen Verdächtigen hineingetragen wird.

Erschrocken hat es mich zum ersten Mal, als ich diesen Artikel las. Vor allem das, was ich über Giacomo Petralito erfuhr. Einem Mitglied des Diego-Netzwerkes.

Über den Signore sizilianischer Provenienz hatte der Züricher Tages-Anzeiger unlängst geschrieben: „Wesentlicher ist, dass er nur ein Spielervermittler von zweifelhaftem Ruf ist.“ Der Verfasser dieser Zeilen hatte dabei eine argentinische Zeitung zitiert, welche dem umtriebigen Agenten unterstellt hatte, dieser habe sich in Rosario als Vizepräsident von Grashoppers Zürich ausgegeben.

Was Petralito nicht nur vehement bestritt, sondern dem Journalisten anlässlich einer zufälligen Begegnung wenig später auf dem Züricher Trainingsgelände auch mit Fäusten und Tritten einzuprügeln versuchte. Der übel malträtierte Journalist hat Strafanzeige gegen den Raufbold gestellt.

Ok. Eine Randnotiz.

Schlimm wird die Geschichte, als mir heute mehr – vermeintliche – Details zu Augen kamen.

Vorgestern dann überschlagen sich die Ereignisse: Wieder ist Papa Diego in München […] Es wird konkret über Zahlen gesprochen. Der Schweizer Spielerberater Giacomo Petralito erfährt von dem Treffen in München […] und sieht den Wechsel nach Italien plötzlich gefährdet.

Er droht: „Alle drei Parteien haben unterschrieben! Jeder andere Klub, der sich um Diego bemüht, macht sich strafbar. Ich halte die Münchner für seriös genug, diesen Fehler nicht zu begehen.“

Nun kommt den Bayern die Sache komisch vor. Die Ermittlungen beginnen. Gespräche zwischen Juve und Bayern, Telefonate zwischen den Münchnern und Werder. Ergebnis: Papa Diego will die Vereine gegeneinander ausspielen!

Karl-Heinz Rummenigge: „In einem Gespräch mit Klaus Allofs von Werder hat sich herausgestellt, dass da scheinbar schon Einigung mit Juve erzielt wurde. Das wirkt alles sehr irritierend auf uns.“ […]

Aber warum ist Djair da Cunha dann gleich zwei Mal nach München gereist, wie BILD gestern bestätigt wurde? Warum verhandelt er mit den Bayern, wenn mit Juve alles klar ist? […]

Die Antwort: Reine Gier!

Diego und sein Vater versuchten die Ablösesumme in die Höhe zu treiben, weil sie daran mit 15 Prozent beteiligt sind…

Menschlich verständlich, aber ich will – ehrlich gesagt – solche Leute gar nicht in München haben. Weder den Spieler, noch seine Berater.

Sicher.

Von der Qualität her hätte ich Diego gerne neben Ribéry spielen sehen wollen, aber um welchen Preis?

Nein. Unser neuer Trainer soll jetzt mal sein Konzept vorlegen (hoffentlich hat er eins) und dann die Spieler benennen, die er dafür noch braucht. Ein Diego wird’s nicht sein, aber vielleicht eine vergleichbare Lösung. Für weniger Geld und vor allem seriöser

Respekt, Jens – da hast Du einiges dazugelernt!

So mächtig Stimmung machen vor einem entscheidenden Spiel, das war in den letzten Jahrzehnten immer eine Domäne des FC Bayern.

Aber Zeiten ändern sich. Und andere können das inzwischen nicht weniger gut. Ein Jens Lehmann zum Beispiel.

Am letzten Spieltag wird es wohl sehr wahrscheinlich zu einem Endspiel des FC Bayern mit dem Lehmann-Schwaben kommen. Worum auch immer. Ob um die Meisterschaft oder um einen Championsleague-Platz. Entscheidet sich übermorgen.

Und deshalb haut derJens schon mal ein paar Sprüche raus.

„Die Bayern bekommen so manche Schiedsrichter-Entscheidung zu ihren Gunsten ausgelegt, die gegen uns gepfiffen wird. Wir könnten sechs Punkte mehr haben.“

Und legt noch einen drauf:

„Man sagt ja immer, dass sich alles im Laufe einer Saison ausgleicht. Aber fest steht, dass unsere Konkurrenten von Schiedsrichter-Entscheidungen profitieren. Bei normalen Entscheidungen wären wir schon Meister.“

Die pure Provokation.

Denn das seine Aussagen Schwachsinn sind, weiß Lehman selbst wohl am besten.

Falls nicht, helfe ich ihm gerne auf die Sprünge (und danke für die Steilvorlage, Lehmann).

Thema „Wahre Tabelle„.

Einige wollen und können dieses Thema nicht mehr hören, aber wenn unser Viertelfinal-WM-Held von 2006 dieses Thema schon extra anschneidet und speziell den Bayern hier einen Strick draus drehen will, muss ich doch wieder davon anfangen.

Schauen wir mal auf die aktuelle Saison.

Sicher. Dem VfB wurden von den bösen, bösen Schiedsrichtern in der Summe ganze vier Punkte „gestohlen“. Womit sie klar vor Hertha und Wolfsburg liegen würden.

Dumm nur, dass den Bayern auf die gleiche Art und Weise insgesamt schon acht Punkte verloren gegangen sind. In dieser Saison.

Womit wir zum traurigen Schluss kommen, dass tatsächlich der FC Bayern – ohne Schiedsrichter-Fehlentscheidungen – schon längst Deutscher Meister wäre. Heute.

Sechs Punkte vor dem VfB und die um sage und schreibe 14 Tore bessere Tordifferenz.

Zu blöd, oder Jens?

Wie gesagt – ich hab‘ mit dem Thema nicht angefangen!

P.S. Und wenn Du mal die Gesamt-Tendenz anschauen magst, lieber Jens – bitteschön.

Am Ende war er dann doch ganz schnell da

Der Aloysius Paulus Maria, genannt Louis, van Gaal.

Und die Story mit Scheringa ging ebenfalls wesentlich schneller über die Bühne als zunächst gedacht.

Gut.

Dann können wir uns jetzt endlich mit dem Kader der neuen Saison beschäftigen, auch wenn es im Falle Diego inzwischen wohl zu spät sein sollte.

Naja.

Abwarten, was die Bayern da trotzdem noch so alles aus dem Hut zaubern.

Mehr von mir zu van Gaal in den nächsten Tagen.

Der Abend der Fehlentscheidungen – ganz ohne Entscheidungen

Ursprünglich habe ich mal gedacht, dass die Bayern nach dem Spiel gegen Cottbus eigentlich schon Tabellenführer sein müssen, da es ansonsten aufgrund des allgemeinen Restprogramms eng werden könnte.

Nun. Es kam anders.

Es sind immer noch zwei Tore (eigentlich drei, da Wolfsburg insgesamt mehr geschossen hat), die den Bayern fehlen. Zur Tabellenführung.

Die hätten wir gegen Cottbus erzielen können und erst recht gestern gegen Leverkusen.

Meine Güte.

Wie unterschiedlich können zwei Halbzeiten sein?

In der ersten können die Bayern zwei Elfer kriegen und 0:2 zurückliegen – wäre wohl ein anderes Spiel geworden.

Und in der zweiten sind die Leverkusener mit drei Gegentoren mehr als gut bedient. Das hätte locker ein 6:0 für Bayern werden können. Vielleicht sogar müssen, wenn man an die Meisterschaft denkt.

Schade.

Schade, dass der BVB ausgerechnet gegen Wolfsburg seine Siegesserie und Euphoriewelle beendete. Das ausgerechnet gegen die Wölfe RamBoateng wieder einmal in Erscheinung trat und so die Niederlage für die Schwachgelben besiegelte.

Schade auch, dass der BVB mit der ersten Monsterchance des Spiels nicht in Führung ging und stattdessen das 1:0 des Tabellenführers nicht als Abseits gewertet wurde.

Besonders schade auch, dass der kölsche FC offenbar gewillt ist, mit aller Macht doch noch bis zum Schluss um den Verbleib in der obersten deutschen Liga und den Neuzugang Podolski zu zittern und sich von der Berliner Hertha zwei Bälle ins Netz legen ließ.

Am schadesten aber, dass ein Weltklasse-Spieler wie Petit, trotz eines für alle Welt – abgesehen vom Schiedsrichter – ersichtlichen Hertha-Handspiels im Strafraum, einfach aufhört zu spielen.

Der Schiedsrichter wollte nicht pfeiffen und da kann man doch bitte nicht diesen F-Jugend-Fehler begehen!

Aber auch hier zeigt sich einmal mehr, wie schwach der Daum’sche FC eigentlich ist – in vielerlei Hinsicht und wieviel Glück man in der Domstadt hat, dass es wahrscheinlich mind. drei Teams geben wird, die noch schwächer oder dämlicher sind.

Auf der anderen Seite:

Was soll das Gejammer? Der FCB war gestern eben selbst beim Schiedsrichter mit Glück gesegnet. Als Leverkusener würde ich da verzweifeln.

Apropos verzweifeln:

War das mal wieder klar, dass Bayer gegen uns das beste Bundesliga-Spiel seit – sagen wir mal – ihrem Pokal-Sieg gegen uns lieferte?

Keine Frage, oder?

Was mir deshalb Sorgen macht?

Das Hoffenheim gegen uns am Samstag das beste Heimspiel aller Zeiten abliefern wird.

Und obwohl es diese „Verschwörung“ gibt, gegen Bayern immer 150% zu geben, ist es seit jeher unsere Aufgabe, uns gegen diese „dunkle Macht“ zu stemmen. Uns zu wehren.

Schaut man auf die Erfolge des Clubs, gelingt uns dies zumeist ja auch ganz gut.

Trotzdem noch ein paar Gedanken zum gestrigen Spiel.

Im Grunde gibt es auch hier zwei unterschiedliche Sichtweisen.

Die der ersten und die der zweiten Halbzeit.

Erste Hälfte Regionalliga (nix gegen die Regionalliga), zweite Hälfte Championsleague.

Wie bitter ist es da, wenn man zusehen muss – ähnlich wie in den letzten 15 Minuten im Pokal-Viertelfinale – das es durchaus möglich ist, diese Leverkusener Mannschaft nach Strich und Faden auseinanderzunehmen!

Im zweiten Abschnitt liefen die doch rum wie aufgescheuchte Hühner. Da war nichts mehr zu sehen von der Ballsicherheit zu Beginn des Spiels.

Und welche Steigerung bei Ribéry, Podolski und Co.!

Mehr Geschwindigkeit, mehr Effizienz, mehr Esprit, mehr Erfolg eben.

Trotzdem gibt es jede Menge zu kritisieren.

Die Chancenverwertung zum Beispiel.

Alter Schwede. Was ist nur mit Luca Toni los?

Sicher. Sein Tor hat er gemacht, aber wieviele Tore hätte er gegen Cottbus und Leverkusen machen können??

Allein die hätten schon zur Tabellenführung gereicht.

Und wenn Leverkusen keinen Adler und Bayern einen Killerinstinkt gehabt hätte – das Spiel wäre mit 5, 6 oder 8 zu Null ausgegangen.

Irgendjemand anderer Meinung?

Klar kann einem das für die restlichen Spiele Mut machen.

Vor allem weil die Bayern jetzt nur noch gegen Mannschaften spielen, die offensiv agieren. Das kommt in der Regel den Bayern entgegen.

Insofern die Defensive hält.

Was ein anderes Problem aufwirft: Die Stabilität.

Auch unter Heynckes habe ich immer wieder den Eindruck, dass wir jederzeit ein Gegentor bekommen können.

Nicht gut.

Hier setze ich alle Hoffnungen auf unseren Ukrainer-Timo. Der wird da abräumen, um unsere IVs zu entlasten. Damit diese wieder so glänzen können wie in der letzten Saison.

Ist aber erst in der nächsten Saison ein Thema.

Jetzt erstmal auf Hoffenheim schauen.

Und heute auf Schalke. Damit wir wenigstens schon mal die CL-Quali fast sicher haben.

Ein erster Schritt. Nicht mehr. Aber auch nicht weniger.

P.S. Zu Podolski fällt mir kaum was ein. Was soll das? Auf einmal geht das alles? Er bekommt unter Heynckes insgesamt auch nicht mehr Einsatzzeiten als phasenweise unter Klinsmann. Und zum Schluss geht’s dann auf einmal? Naja. Ich bin nicht nachtragend. Es kommt uns ja zugute, wenn er plötzlich aufdreht. Für den Titel ist mir alles recht. Selbst ein sich schon für denFC in Form bringender Podolski.

P.P.S. Besonders gefreut habe ich mich für Klose. Endlich ist er wieder da! Aber was bedeutet das für Podolski? Wieder auf die Bank? Wenn es nach Leistung geht, müsste eigentlich Toni mal dort Platz nehmen. Klose und Podolski in der Startelf gegen Hoffenheim? Verrückte Saison!

Ist Scheringa der neue Lendoiro?

So langsam scheint das Thema Trainersuche beim FC Bayern ein bißchen peinlich zu werden.

Inzwischen erinnert mich so einiges an das damalige Theater rund um den Transfer von Roy Makaay.

Bayern verhielt sich damals ähnlich voreilig und siegesicher wie zuletzt beim Thema van Gaal.

Mag ja sein, dass man sich mit van Gaal einig ist. Trotzdem hat er noch ein Jahr Vertrag und wenn Alkmaars Präsident einer Freigabe nicht zustimmt, dann kommt van Gaal halt nicht!

So einfach ist das.

Die (Fast-)Vollzugsmeldungen vom Wochenende waren da ein wenig voreilig. Scheinbar hat man von Seiten der Münchner die Exzentrik Scheringas unterschätzt.

Schon bei Makaay war dieser Fehler fatal und hat uns eine ganze Stange Geld gekostet. Sicher Roy war jeden der 18,7 Mio. Euro Ablöse wert. Aber auf das selbstgefällige Grinsen Lendoiros hätte ich gut und gerne verzichten können.

Selbst Monate und Jahre später tauchte dieser Geist der Vergangenheit immer wieder auf. Zumeist ging es da um Nachzahlungen oder sonstige Erlöse La Corunas im Rahmen Makaays Anwesenheit beim FCB.

Erneuter „Gesichtsverlust“ der Bayern war die Folge – Unterschriften unter einem Vertrag gelten eben auch über Ländergrenzen hinweg und mit solchen Charakteren.

Naja.

Wir haben dieses Theater damals überlebt und wir werden auch das aktuelle, peinliche Geschwurbel überstehen. Am Ende gibt’s ’ne Ablöse an Alkmaar und fertig.

Was sollen bloß immer diese falschen Eitelkeiten? Hier geht’s um Geld. Nichts weiter. Nichts Persönliches.

Und allein mit Geld gewinnt man keine Titel. Mit einem van Gaal (hoffentlich) schon!

Auf geht’s Kalle, Uli und Karl – gebt Eurem Portemonnaie einen Ruck!

Jetzt ist's aber auch mal gut, Tim

So sehr man sich als Werder-Fan und Nicht-HSV-Sympathisant auch über die drei Siege in vier Derbys freuen kann, so sehr sollte man dann jetzt aber bitte auch mal langsam anfangen sich ein wenig zurückzuhalten. Aber Herrn Wiese fehlt dieses Gen einfach.

Nach dem kaum gefährdeten 2:0 der Bremer gegen den Hamburger SV ließ sich Bremens Lautsprecher wieder zu einem schweren verbalen Fehltritt verleiten: „Scheiß HSV“, skandierte der Torhüter am Zaun vor der Werder-Kurve ins Megaphon – und der gesamte Fanblock brüllte mit. […] Der DFB-Kontrollausschuss wird ein Ermittlungsverfahren gegen Wiese einleiten.

Wiese selbst begründet dies auf seine Weise.

„Ich habe nach dem Spiel viel Adrenalin im Blut gehabt. Es war sicher nicht in Ordnung, aber es kam aus der Emotion heraus. Mir wurde das vorgesagt, da habe ich es ins Megafon gebrüllt.“

Naja. Selbst denken kann man da auch nicht mehr erwarten.

Wiese bleibt eben Wiese.