So schnell kann das gehen

Eben spricht man noch von Verteidiger-Verletzungen und kaum dreht man sich um, sind die Bayern am nächsten „Superstar“ aus Brasilien dran. Einem Verteidiger.

Rekordmeister Bayern München hat Interesse an dem brasilianischen Verteidiger Breno. Der 18-Jährige steht beim amtierenden Champion FC Sao Paulo unter Vertrag, bei dem er eine entscheidende Rolle in der Abwehrzentrale spielt.

Es sei noch nichts fix, man sei aber interessiert. Soso. Das erste Meisterstück für unseren brasilianischen Scout-Tänzer?

Insgesamt soll Breno Vinicius Rodrigues Borges 14.000.000,- Euro kosten und somit drittteuerster Spieler in der Bayern-Geschichte werden. Als Abwehrspieler! Meine Fresse. Da muss sich Elber seiner Sache aber mächtig sicher sein. Aber ist Breitner bei Sosa ja auch…

Nun. Warten wir einfach mal ab. Ob’s was wird mit dem Transfer und wir uns wirklich gegen Real & Co. durchsetzen können. Dann wird auch intensiver über seine Fähigkeiten nachgedacht.

2007 beendet, Teil II!

Wie befürchtet hat sich Marcell Jansen ernsthafter verletzt.

Der Nationalspieler des FC Bayern wurde am Freitagvormittag von Professor Dr. Ludwig Seebauer im Klinikum Bogenhausen aufgrund eines Bänderrisses operiert und muss nun eine mehrwöchige Verletzungspause einlegen.

Das ist tragisch. Für Jansen und für uns. Zum einen weil wir von all den uns in der Hinrunde zur Verfügung stehenden Flügelflitzern, den dynamischsten verlieren und wir jetzt auf Lahm und Lell angewiesen sind. Und wer hat in den letzten, schwächeren Spielen der Bayern auf den Aussenpositionen gespielt? Eben.

Oder könnte Sagnol vielleicht schon wieder in die Bresche springen? Zeit, seine verlorengegangene Form wiederzufinden, hatte er ja inzwischen genug…

Wie auch immer. Gute Besserung, Marcell!

Nationalspieler muss man sich leisten können

Mag sein.

Aktuell ist mal wieder der Super-GAU passiert.

Nationalspieler Marcell Jansen vom FC Bayern München hat sich bei einem Trainingsunfall schwer am Sprunggelenk des rechten Fußes verletzt. Bei der Abwehr eines Balles war der 22-Jährige bei einer Übungseinheit der Nationalmannschaft heute in Barsinghausen ohne Einwirkung eines Gegenspielers umgeknickt.

Na fein. Zuvor wurde schon Schweinsteiger vom Dienst abgemeldet.

Bei Schweinsteiger wurde im linken Knie eine Schwellung festgestellt. Zur weiteren Diagnostik der Beschwerden flog der Mittelfeldspieler nach München.

Borreliose-Rückfall? Wollen wir es nicht hoffen. Zum Glück ist das nächste Bayern-Spiel noch ein paar Tage hin…

Das Arschloch im Schrank

Schon praktisch. Wenn man seine gesammelten Animositäten an einer Person festmachen kann. Immer mal wieder holt man das „Arschloch aus dem Schrank“, prügelt drauf ein und schon geht’s einem besser.

Uli Hoeneß ist so ein „Arschloch“.

Und dabei will ich gar nicht abstreiten, dass er derlei über die Jahre ab und an vielleicht sogar provoziert hat. Aktuell befindet er sich mal wieder ausserhalb des Schranks.

Aber zurück zur Sachebene.

Ich bin Bayern-Fan. Und Mitglied. Beides seit Jahrzehnten. Ich WEISS, dass Personen austauschbar sind. Spieler, Trainer und Funktionäre. Der Verein bleibt immer. Das ist schließlich auch meine Meinung.

Von allen für mich aber am wenigsten austauschbar, ist eben jener Uli Hoeneß (viel weniger als Rummenigge, Beckenbauer und Co.). Für viele mag diese Ansicht völlig unverständlich sein, aber ich sehe Hoeneß halt nicht immer nur mit puderrotem Kopf und während einer Brandrede. Selbst wenn das viele andere zumeist gerne ausblenden, weil es nicht ihrer Überzeugung entspricht.

Was ist denn überhaupt passiert?

Eigentlich bin ich’s fast leid über das Thema FC Bayern und seine Fans zu sprechen, aber es hilft ja nichts – man will es offenbar immer wieder von mir hören…

Grundlegendes habe ich zu diesem Punkt schon geäußert, ich muss es also nicht ständig wiederholen – meine Meinung hat sich nicht geändert.

Über den aktuellen Ausbruch von Hoeneß kann man dagegen durchaus diskutieren. Vor allem über Form und Podium. Über den Inhalt imho nur wenig.

Es wurde sich von Fan-Seite beschwert über Stimmung, Logen und Preispolitik.

Na fein.

Ein bißchen weltfremd ist das schon. Das Stadion hat durchaus ein bißchen Geld gekostet. Das hatten die Vereine nicht auf der hohen Kante. Ganz im Gegenteil, 1860 ging daran fast zugrunde und erst die 100%-tige Beteiligung des FC Bayern an der Allianz-Arena rettete die Löwen (war doch so, oder? Eben.).

An dieser Investition hat selbst ein (finanzieller) Großverein wie der FC Bayern noch einige Jahre zu knabbern. Ein Re-Invest durch Logen hilft dabei. Und jede Loge, die verkauft wird, sichert Geld, dass man in „billige“ Plätze stecken kann (oder verlieren, je nach Sichtweise). Man könnte so etwas als Quersubventionierung bezeichnen, womit wir bei den 7-Euro-Stehplatzkarten wären.

Ganz offensichtlich gibt es hier einen direkten Zusammenhang…

Das der Geschäftsmann in der Logo eventuell anders jubelt, als ein 12-jähriger Bayern-Fan in der Südkurve, ist nicht unlogisch (aber selbst dort soll das vorkommen). Wie viele Fan-Plätze unter den 69.000 Zuschauern stehen den Logen-Besuchern gegenüber? Theoretisch wäre die Stimmungslücke auszugleichen, oder?

Kommen wir also zur Stimmung.

Es gibt Stadien, in denen es lauter zugeht als in München. Das ist zum einen nichts Neues (und war auch schon im Olympiastadion so. Einem Olympiastadion, dass alle Fans irgendwann nur noch hinter sich lassen wollten) und hat zum anderen teilweise rein technische Gründe (auch hierzu habe ich mich schon ausgelassen). Ein weiterer Grund liegt tiefer. In den Gräben zwischen Verein, Fan-Betreuung, Alt-Fans und Ultras.

Wer dieses Thema schon länger verfolgt, kann diese Dinge ein wenig differenzierter sehen als Aussenstehende.

Von Vereinsseite sind sicher in der Vergangenheit diverse Fehler gemacht worden. Das ist unbestritten (zumindestens von mir). Auch hat man im Raststätten-Fall vielleicht überreagiert. Aber wieso sollte der Verein anders handeln, als die Staatsanwaltschaft? Wer den Finger hebt und auf den Vorstand zeigt (Stadionverbote, Jahrenkartensperren), sollte auch erwähnen, dass diverse Verbote und Sperren, ähnlich wie die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft, in vielen Fällen aufgehoben, bzw. eingestellt wurden.

Angebote von Seiten des Vereins wurden von Fan-Seite oft ausgeschlagen, wohl oft aus prinzipiellen Gründen (wer sich also durch seine Prinzipien verschließt, mit dem kann man nur schwer kommunizieren). Die Hoeneß-Frage „Wer glaubt Ihr, dass Ihr seid?“ ist so abwegig für mich nicht. Zumindestens auf einzelne Teile der Fan-Szene bezogen. Aufmerksame Leser werden wissen, was ich von Teilen der Ultra-Szene halte. Mit „Gewalt“ (im doppelten Sinne, hier mit Stimmungsboykott) soll hier gegen den Verein ein neues Fan-Sein, Fan-Wesen durchgedrückt werden. Ohne mich. Vor allem, wenn es diese Ausmaße annimmt, mit derlei Konsequenzen.

Wer Hoeneß nicht durch seine ein-dimensionale Brille sieht, wird ebenfalls wissen, dass er mit seinen Anschuldigungen NICHT alle Fans gemeint hat. Wer ihm derlei unterstellt, hat ganz andere Interessen, die der Fans verfolgt er sicherlich nicht.

Ich habe für vieles Verständnis und das hier soll auch keine Brandrede Pro Vorstand werden, aber die Aufregung verstehe ich in ihrer Gänze nicht wirklich. Vielmehr ist mir ein Hoeneß, in all seiner Offenheit und Authentizität zig mal lieber als all die „Schwiegersöhne“ dieser Welt à la Bierhoff & Co..

Wie geht’s jetzt weiter?

Wir kommen nur gemeinsam zu einer Lösung. Oder glauben Vereinigungen wie SM und Club12 tatsächlich, dass sie soviel Macht haben, den Vorstand aus dem Verein zu drängen? Sollte so etwas möglich sein, wäre das ohnehin nicht mehr mein Verein, dann wären wir ja Italien…

Nein. Es muss Kommunikation geben. Denn es geht um den Verein. Um den FC Bayern. Und daran ist doch wohl offensichtlich allen gelegen, oder habe ich da was falsch verstanden?

Die Lösungen liegen parat. Habe ich ebenfalls schon mal alles vorgeschlagen:

– Zusammenlegung der Fangruppen innerhalb der Südkurve (bis unters Dach)
– Mehr Stehplätze (aber nicht gleichzeitig weniger Logen)
– Keine Mischung zwischen Fangruppen („Fans“ mit Familienvätern & Co.)
– Verbannung der gegnerischen Fans in „akustisch schwächere“ Blocks
– Verbesserung der Kartensituation (s. Stehplätze)

und schließlich

– Mehr Verständnis füreinander (Verein -> Fans -> Verein)

Wäre doch mal ein Anfang, oder?

Die Schatten der neuen Saison

Wo doch schon andere danach suchen und um uns herum schon die Stars die Vereine wechseln, will ich mal nicht hintenanstehen.

Ich mach’s mir diesmal aber einfach: Ich frage Euch. Welcher Superstar stände dem FC Bayern gut zu Gesicht? Und auf welcher Position?

Brauchen wir einen dritten Top-Stürmer, (noch) mehr Kreativität im Mittelfeld? Mehr Kampf gepaart mit Klasse in der Defensive? Nachbesserungen in der Viererkette?

Fragen über Fragen – wer hat Antworten?

Hat der FCB genug Kohle für Drogba?

So lautete eine heutige Suchanfrage bei Google, die – „überraschenderweise“ – zu meinem kleinen, aber feinen Blog geführt hat.

Nun. Sagen wir mal so.

Drogba tut alles, um beim FC Chelsea rausgeschmissen zu werden und die Bayern haben wirklich jede Menge Kohle, aber zum einen hat Drogba bei seinem Tor am Wochenende nicht wirklich den Eindruck erweckt, er hätte eine Aversion gegen Chelsea, seine Mannschaft oder die Fans und zum anderen müssen wir das schöne Geld nicht jedem Söldner in den Rachen werfen, oder?

Aber vielleicht täusche ich mich auch. Und unsere Häuptlinge basteln im Hintergrund tatsächlich schon am neuen Superstar für 2008/09. Wer immer das sein mag…

2007 beendet!

Zumindestens für Lucio. In der Bundesliga.

Irgendwo habe ich gelesen, dass Lucio Wiederholungstäter sei. Iss mir egal. Die ganze Geschichte ist mir egal. Das Fehlen von Lucio in den restlichen Bundesliga-Partien ist nicht unser einziges Problem. Und jetzt kann auch der lange Belgier endlich mal wieder zeigen, dass er in dieser Hinrunde völlig zu Unrecht so lange auf der Bank saß. Viel Glück.

Einen Vorteil hat die Sache auch noch: Für die restlichen UEFA-Pokalspiele in Braga und gegen Thessaloniki ist Lucio dann mal mächtig ausgeruht…

Selbstzufriedenheit, Krise, Tabellenführung und andere Winde

Der General hat ein Interview gegeben.

[…] Woher kommt der Leistungsabfall in den letzten drei Spielen?

Hitzfeld: „In Dortmund und gegen Frankfurt gab’s ein 0:0, das war ärgerlich. Gegen Bolton das 2:2 und jetzt eine klare Niederlage. Ich glaube, das ist gar nicht so schlecht: Mal ganz klar zu verlieren. Besser als am Schluss noch mit Pech zu unterliegen und mit Ausreden. So weiß jeder einzelne Spieler von uns, dass er nochmal eine Schippe drauflegen muss, dass das alles kein Selbstläufer ist. […] Das war eine – nein, das waren zwei lehrreiche Stunden für uns.“

Wie wollen Sie den FC Bayern aus der Krise führen?

Hitzfeld: „Wäre ja noch schöner, wenn eine Tabellenführung eine Krise ist. Wie gesagt: Wir werden die Lehren aus diesem Spiel ziehen. Wir werden das Spiel nochmal anschauen und analysieren und uns dementsprechend auf das Spiel gegen Wolfsburg vorbereiten.“

Ist die Selbstzufriedenheit bei den Spielern zu groß?

Hitzfeld: „Es liegt schon eine gewisse Gefahr darin, wenn man so erfolgreich bis jetzt gespielt hat und am Saisonanfang die Siege so leicht gefallen sind. Dann kann schon Leichtsinn und Sorglosigkeit einkehren. Vielleicht stimmt was nicht mit der Konzentration. Darum habe ich auch gesagt: Es ist mir lieber, dass wir eine klare Niederlage bekommen haben. Jeder weiß jetzt, dass ein anderer Wind weht.“

Soviel zur Theorie. Nur das jetzt wieder zwei Drittel der Mannschaft ausschwärmt. Ok. Lucio ist eh gesperrt, dem macht dann eine Ankunft am Freitag Abend, wenn am Samstag ein Spiel ansteht, nicht so viel aus. Bei Demichelis sieht’s da schon anders aus.

Wollen wir hoffen, dass sich die deutschen Nationalspieler bei den restlichen (Freundschafts-)Spielen in der EM-Quali nicht verletzen und sich vielmehr in eine bessere Form spielen. Gleiches gilt für Ribéry, Toni und Co.

Mal sehen, was im Auslauf dieser Hinrunde gegen Wolfsburg, Bielefeld, Duisburg und Hertha noch so alles geht.

Weltklasse. Daheim.

Stört das eigentlich niemanden ausser mir, dass die Bundesliga sich nur noch selbst feiert, die ach so tolle Spannung hochleben lässt und im Europapokal eine Blamage der nächsten folgt?

Reicht es Stuttgartern, Bremern oder Schalkern gegen die Bayern Punkte zu holen und oben daran zu bleiben, statt das eigene Land würdig zu vertreten?

Ist dieser Satz reduziert und haben die Schwaben doch in Lyon ganz, ganz toll gespielt und überhaupt bei den vier Niederlagen in vier Spielen als amtierender Deutscher Meister nur ganz, ganz doll Pech gehabt?

Ach so. Na dann stehe ich mit meiner Meinung also alleine?! Von mir aus.

Klar nervt es mich, dass am Donnerstag selbst die Bayern im UEFA-Pokal in diese Problematik eingestiegen sind. Aber ist der Europapokal/Championsleague inzwischen nur noch ein Experimentierfeld für deutsche (Fahrstuhl-)Teams? Reicht es euch, sich an der tollen Atmosphäre zu berauschen?

Fein. Dann will ich aber auch niemanden jammern hören, wenn der Vizemeister demnächst ebenfalls in die Quali muss und sowieso nur noch zwei Teams in der Königsklasse dabei sein werden (ich weiß, noch ist es nicht soweit, aber wir sind auf dem Weg, oder?)…

T Minus 22: VfB Stuttgart – FC Bayern

Na bitte. Soll bloß keiner sagen, ich hätte das nicht vorhergesehen.

Zwei Spiele in knapp über 40 Stunden. Dazu noch eine Rotation, die offenbar fehlgeschlagen ist. Am Donnerstag ein Gegner, der sich mausetot in die Niederlage fügte, um dann doch noch per Geschenk zum nicht wirklich verdienten Punktgewinn zu kommen und gestern ein Deutscher Meister, der in der Championsleague den deutschen Fußball inzwischen vier Spieltage lang blamiert hat (und somit die Ballack-Bayern ablösten), nur um sich offenbar für dieses Spiel aufzuheben.

Der FC Bayern ist und bleibt immer der perfekte Aufbaugegner. Auch gestern wieder. Für Mannschaften. Für Spieler. Ludovic Magnin. Am Mittwoch wollte man ihm noch seinen erlernten Beruf absprechen. Gestern spielt er auf seiner Seite einige Bayern schwindelig. Das er mir nach dem letzten Gastspiel im Frühjahr nun erneut als sterbender Schwan in Erinnerung bleibt. Geschenkt. Aber der Reihe nach.

Aufgrund von familiären Verpflichtungen konnte ich vom Spiel keine Live-Bilder sehen. Der Sms-Ticker reichte mir aber völlig, um zu erkennen, dass ich offenbar nichts verpasst hatte. Zum Glück erwischte ich dann noch die Sportstudio-Wiederholung auf 3Sat und zog mir zusätzlich noch die nächtliche Arena-Wiederholung (der zweiten Halbzeit) rein.

Zusammen mit den DSF-Berichten heute morgen zeigte sich mir allerdings ein differenzierteres Bild als es Sms-Ticker zu sagen vermögen.

Die Bayern geraten also früh in Rückstand, weil sich der zuvor bärenstarke und am Donnerstag geschonte Demichelis bei der Magnin-Flanke (die Lell verhindern muss) völlig verschätzt und der Ball Gomez auf den Bauch und von da ins Tor fällt. Das auch Herr Kahn, ebenso wie Herr Rensing nicht vor sich drehenden oder springenden Weitschüssen sicher ist, zeigte sich beim 2:0. Fein. Auch diesen Schuss muss eine unserer Defensivkräfte zuvor verhindern. Hätte sie wohl auch. Vor 2-3 Wochen…

Trotz des 2:0 spielten die Bayern aber weiter. Überraschend, oder? Und jetzt kommt’s. Meiner Meinung nach hätten sie zeitnah den Ausgleich erzielt. Denn nach Studium der TV-Bilder und diverser Zeitlupen, würde ich sowohl das abgepfiffene Toni-Tor (das war ein Aufstützen? So so. Werd‘ ich mir mal für später abspeichern) als auch den völlig zu Unrecht zurückgepfiffenen Abseits-Kroos mit seinem Pfostenschuss und einem danach vor dem leeren Tor stehenden Zé Roberto, als potentielle Wende im Spiel betrachten.

Beiden sah der Schiedsrichter leider anders. Und so kam es, wie es kommen musste, die Bayern fangen sich noch ein drittes Gurken-Tor. Schlimmer geht’s nimmer. Demichlis (heute nur ein Schatten, auf 2006er-Niveau) bleibt nach seinem Luftzweikampf liegen und gibt Gomez so die Möglichkeit, völlig frei vor Kahn, nach den Billiard-Kombinationen der Stuttgarter im 5-Meter-Raum, den Ball ein zweites Mal über die Linie zu stochern.

Im Nachhinein ein merkwürdiges 3:0 zur Pause.

Aber es hilft ja nichts. Was ich heute Nacht in der Arena-Wiederholung der zweiten Halbzeit gesehen habe, hat mich auch nicht wirklich glücklich gestimmt. Irgendwas ist da in den letzten beiden Spielen passiert. Die Spieler, die vor drei Tagen noch geschont werden sollten, spielten tatsächlich aber ganz und gar nicht ausgeruht, sondern eher rhythmusgestört.

Klar verzockt, Herr Hitzfeld, oder?

Soll man jetzt von Glück oder Pech reden, dass erneut eine 14-tägige Länderspielpause auf dem Plan steht? Keine Ahnung.

Noch ein paar Restgedanken:

Toni Kroos.

Gut, dass er endlich mal von Anfang an ran durfte. Aber wieso dann gerade in diesem Spiel? Auch hier ein Risiko, was Hitzfeld einholte. Zwar war er noch einer des Besten, aber Kroos ist trotz Lobeshymnen (auch von mir), immer noch erst ein 17-jähriger, dabei aber kein Raul. Noch nicht.

Franck Ribéry.

Spielte er in den letzten beiden Spielen noch mehr oder weniger stark und hatte die Mannschaft an einigen Stellen einfach nur Pech, sahen wir gestern wohl einmal die Schattenseite dieser Personalie. Bayerns Gegner scheinen inzwischen ein ganzes Arsenal an Anti-Ribéry-Maßnahmen zu besitzen und dies nervt selbst ihn mehr und mehr. Anders kann ich mir die eine oder andere Aktion nicht erklären, die man früher nur van Bommel oder Effenberg zugeschrieben hätte. Das muss sich wieder ändern. Und noch etwas muss sich (in der nächsten Saison) ändern: Wir brauchen einen zweiten Ribéry. Als Fallback.

Lucio.

Energisch wie immer. Siegeswille pur. Willenskraft. Und angefressen. Das alles war Lucio gestern. Und dazu ein Magnin. Das konnte nicht gut gehen. Verdiente rote Karte. Allein wegen der Dummheit, sich so provozieren zu lassen. Ich rechne mit einer Sperre von zwei Spielen. Was wiederum ganz andere Fragen aufwirft. Demichelis in der gestrigen Form und daneben ein van Buyten? Gute Nacht.

Miroslav Klose.

Was ist los? Ich weiß es einfach nicht. Liegt es nur an der aktuell schwächelnden Kreativ- und Pass-Abteilung? Ein Toni spielt mit den gleichen Problemen doch auch immer noch einigermaßen auf Normalform. Woher kommt also diese Lethargie? Schlummernde Verletzungen? Sonstige Probleme? Die sollten schleunigst gelöst werden!

Und sonst?

Wir sind immer noch Tabellenführer. Immerhin. Durch einen erneut zu hohen Heimsieg hat Werder allerdings inzwischen mehr Tore erzielt als die Bayern. Vor Wochen schien mir das für diese Saison noch völlig unmöglich. So schnell kann’s gehen. Was mir aber am Bremer 4:0 besonders gut gefallen hat war der Gegner. Der KSC hat auch im Heimspiel gegen uns deutlich und ein wenig zu hoch verloren. Aber die haben gespielt. Offensiv. Fußball eben. Gegen die Top-Teams geht das schon mal nach hinten los. Aber dahinter steckt ein Konzept. Ein Plan. Ein moderner gar (mit Erfolg, wie die Tabelle zeigt). In jedem Punkt ist der KSC das Gegenteil von Vereinen wie Eintracht Frankfurt. So etwas habe ich letzte Woche auch gemeint.

Karlsruhe. Eine Mannschaft, die jeder braucht!