Deeskalation und Hetze

Die Bayern spielen in Bremen. Morgen. Das steht schon länger fest. Klose kehrt zurück zu dem Verein, für den er in den letzten Jahre Tore auf Tore erzielt, ihm in die Championsleague geholfen hat.

Umstände und Ablauf seines Transfers zum FC Bayern waren diskutabel. Jetzt ist es halt so und die Vergangenheit sollte man nicht plötzlich auslöschen.

Die Werder-Verantwortlichen sehen das wohl ähnlich, denn vor dem Spiel gibt es eine offizielle Verabschiedung des Bayern-Stürmers.

Bremens Geschäftsführung wird überraschend den Abtrünnigen vor der Partie offiziell verabschieden. Mit Ansage und Präsenten. Der Vorschlag ging kurzfristig an den FC Bayern, den Spieler und dessen Berater – alle willigten ein. „Ein ganz normaler Vorgang“, beschied Allofs bei der gestrigen Pressekonferenz, „ich bin optimistisch, dass Vernunft einkehrt.“

Keine Spur mehr von dem Streit, der zuletzt in der Halbzeitpause des Ligapokals noch einmal aufgeflammt ist…

Nun ist Deeskalation angesagt. Werder gegen Bayern, sagt Allofs, das sei von jeher mit Emotionen besetzt. „Es gibt eine sportliche Rivalität, es darf auch jemand ausgepfiffen werden, aber Begriffe wie Hass lehnen wir ab.“

Soviel zur Theorie.

Es gibt aber auch noch eine andere Seite, für ich teilweise sogar Verständnis habe…

„Ich fürchte, dass viele Fans hier nur darauf aus waren, ihrem Unmut Luft zu machen“, sagt Arnd Zeigler, Stadionsprecher Werders.

Ich persönlich rechne sogar damit. Das ist normal. Das ist verständlich. Das ist fast schon Tradition. Gerade gegen die Bayern.

Was aber mal wieder gar nicht geht, ist die Hetze des Boulevard.

Bremen war drei Jahre lang seine Fußball-Heimat. Nun wird es für ihn die Hölle…

Als ob van Bommel und Kahn Klose „beschützen“ müssen. So’n Schwachsinn. Und gerade die beiden, über die das gleiche Boulevard regelmäßig Kübel der Ausraster-Häme ausschüttet.

Nein. Es wird im dem Spiel zur Sache gehen. Aber es wird keine Jagd aus Klose geben. Auch wenn das einige verwirrte Gestalten im Werder-Trikot mal angedeutet haben. Ich persönlich hoffe ja ohnehin, dass die Bayern viel zu dominant sein werden, als das es eng und emotional werden könnte. Aber das ist eben nur eine Hoffnung.

Die Wahrheit liegt überraschenderweise auf dem Platz.