Es mag Stimmen geben, die derlei für albern halten, ich dagegen halte es für eine nicht wirklich schleche Maßnahme.
„Es wird das Ziel sein, dass Spieler den ganzen Tag hier sind, von 8.30 Uhr bis 18.00 Uhr“, sagte Ottmar Hitzfeld. Immer dann, wenn zwei Trainingseinheiten auf dem Programm stehen, werden Franck Ribery und Co. den Tag von morgens bis abends zusammen an der Säbener Straße verbringen.
Wer das für Bevormundung hält, hat noch nicht begriffen, wohin die Reise im professionellen Fußball geht. Auch Profi-Fußballer sind Angestellte ihres Vereins. Was ist also, gerade in dieser Gehaltsklasse dagegen einzuwenden, hier auch Vollzeit anwesend zu sein?
Es soll nach dem ersten Training ein Mittagessen geben, was auf den ersten Blick ebenfalls den Charme einer Jugendherberge oder Sporthochschule hat, aber durchaus gerechtfertig ist – aus mehreren Gründen:
Zum einen ernährungswissenschaftlich, denn, wie Hitzfeld richtig hinterfragt: „Können alle Spielerfrauen kochen?“ und zum anderen ist das (einmal mehr) im Ausland ohnehin schon länger üblich…
„Ich kenne das bereits aus Holland“, meint Mark van Bommel. Da sei es Usus, dass die Spieler die Zeit zwischen den Trainingseinheiten zusammen verbringen. Auch in England oder Italien gibt es dieses Modell schon seit längerer Zeit.
Ganz abgesehen von diesen neuen Tapeten: Hier geht es um Geld. Viel Geld. Und um Erfolg. Was spricht also dagegen, dass wir kaum etwas dem Zufall überlassen?
Wen das stört, der darf mich gerne anrufen: Für 10% der Spielerdurchschnittsgehälter würde ich gerne mal 8 Stunden pro Tag, 5 Tage die Woche an der Säbener Straße verbringen.