Jeder blamiert sich so gut er kann. Jetzt nicht unbedingt nur die Spieler, oft auch die Funktionäre und sportlich Verantwortlichen. Arminia Bielefeld hatte da in dieser Saison schon den Vogel abgeschossen – die Alemannia aus Aachen versucht das gerade nachzumachen.
Letzte Woche verliert man zuhause mit Null zu Vier gegen Hertha BSC, reisst dann eine weitere Schlaudraff-Affäre vom Zaun, argumentiert mit nebulösen Andeutungen und spricht für beide Suspendierte quasi ein Stadionverbot für das Spiel in Frankfurt aus (Karten haben die sich aber trotzdem besorgt) – und was passiert?
Aachen verliert beim Mitkonkurrenten Frankfurt mit Null zu Vier!
Läuft ja alles super rund um den Tivoli…
Die Führungskräfte Frontzeck und Schmadtke sind sich übrigens keiner Schuld bewußt – ob das Fans, Spieler und Verein auch so sehen?
Wenn ich korrekt gezählt habe, dann traf Frankfurt zusätzlich noch 6x(!) Latte oder Pfosten – Ligaspitzenwert. So überlegen wie Frankfurt war, hätte das Spiel auch 10:0 enden können – Aachen im Begriff der Selbstauflösung. Und das alles mit freiwilligem Verzicht auf Schlaudraff und Dum – Respekt.
Was bleibt Aachen also in diesen Tagen?
Nicht viel. Zum einen der erste Bundesliga-Sieg gegen die Bayern in der Bundesliga-Geschichte und zum anderen den Pokal-K.O. der Bayern verschuldet und den Abschied von Magath beschleunigt zu haben. Immerhin. Ist doch auch was.
Ach so. Und natürlich an jeder Menge Spektakel in der Bundesliga beteiligt gewesen zu sein: Mit 44 Toren haben sie aktuell nur drei Tore weniger geschossen als die Bayern, dafür aber auch 64(!) Tore kassiert – die meisten der Liga.
Es sieht trostlos aus für die Alemannia, man will aber trotzdem bis zum Schluss auf beide Sündenböcke verzichten. Wenn schon runter in Liga 2, dann mit Pauken und Trompeten, scheint das Motto zu sein. Und nächstes Jahr direkt wieder hoch – na sicher doch. Wie alle.