Holla, da sitzt bei einigen aber anscheinend ’ne Menge Frust ganz tief!
Hatte ich heute morgen selbst noch mit relativ neutraler Empfindung den Schlaudraff-Wechsel nach München gemeldet, so kochten an anderer Stelle die Emotionen hoch und mal wieder aus den immer gleichen Gründen, dabei schätze ich Christian ansonsten als sehr sachlichen Kommentator der Fußballszene ein – dass danach andere Argumentationstrittbrettfahrer aufspringen, ist ja beim Thema FC Bayern ohnehin klar…
Das Thema?
Die Bayern kaufen den anderen Vereinen die Spieler weg, lassen diese dann auf der Bank versauern und es geht immer nur ums Geld!
Ehrlich Leute, wie mich diese endlosen Diskussionen, um immer wieder das gleiche Thema ab und an nerven!
Wir hatten das doch alles schon mal durchgekaut: Die Bayern kaufen keinem Verein einen Spieler weg um diesen zu schwächen, sondern nur um sich selbst zu stärken, alles andere wäre langfristig finanziell auch nicht zu verantworten, oder?
Zum Charakter des Bayern-Managers habe ich ebenfalls schon mal was gesagt…
Glaubt jemand ernsthaft, dass die Bayern Aachen, oder im Falle Podolskis Köln schwächen wollte, weil beide ernsthafte Konkurrenten der Bayern sind??
Warum Podolski bei den Bayern bislang noch nicht jedes Spiel über 90 Minuten absolviert hat?
Habe ich doch auch schon alles mal erklärt! WM-Loch und Verletzung! Kurz vor seiner Verletzung stand er unmittelbar davor, die feste Nummer 2 neben Makaay zu werden!
Was ist daran nicht zu verstehen?
Viel schlimmer finde ich es da, wenn man, offensichtlich lange vorbereitete „Argumente“ benutzt, „weil man ja schon immer schon gewußt hat, dass das mit Poldi in München nix wird…“ (man ersetze „Poldi“ durch jeden beliebigen anderen aus München weggekauften Spieler seines Lieblingsvereins)
Und wer sagt überhaupt, dass es in München in der neuen Saison im Offensivbereich nicht noch viel mehr Bedarf gibt, als schon in dieser Saison??
Scholl hört auf, Pizarro ist wohl weg, wenn er in seinen Verhandlungen nicht bald mal nachgibt, Brazzos Vertrag läuft ebenfalls aus, bleiben also noch Spieler wie Schweinsteiger, Deisler und Makaay, die mit Schlaudraff um ähnliche Positionen konkurrieren (wer glaubt ernsthaft, dass RSC eine Konkurrenz für Schlaudraff darstellt?)
Apropos Konkurrenz: Wie Knut zu Recht einräumt: In Gladbach wurde er ausgemustert (spielte das noch eine Rolle beim Erstellen des Beitrags?), um sich dann in Aachen durchzusetzen, was sagt uns das über die ebenso ambitionierten wie Luftschlösser bauenden Mönchengladbacher?
Thema Geld: Glaubt irgendjemand, dass Werder oder Dortmund wesentlich weniger zahlen als die Bayern jetzt Schlaudraff überweisen?
All diese Gedanken und Überlegungen, über die wir hier jetzt sprechen, macht die sich vielleicht auch der Spieler und sein Berater?
Glaubt irgendjemand, dass Schlaudraff und sein Berater ein mögliches Bank-Schicksal nicht berücksichtigen bei ihren Überlegungen?
Ein Spieler auf der Bank bringt einem Berater ja wohl rein gar nichts, oder? Und einen Marktwert kann ein Schlaudraff dort auch nicht steigern (wenn es ihm nur um Geld geht) – glaubt ihr wirklich, dass ein 23-jähriger Spieler wie Schlaudraff die Option in Erwägung zieht „wenn es nicht klappt, sitze ich meinen Vertrag halt auf der Bank aus, oder mache Stunk bis ich wieder weg darf“?
Realitisch bleiben, Leute, realistisch!
Die Bremer produzieren also Torschützenkönige am Fließband, ja?
Kleines, dickes Ailton war einer, in seinem letzten grün-weißen Jahr, davor war er jahrelang allenfalls Durchschnitt! Klose ist ein weiterer und hier werden wir alle nicht erfahren, ob er seine aktuellen Fähigkeiten nicht auch in Kaiserslautern selbst, in Dortmund, Bayern oder sonstwo genauso oder oder eben nicht entwickelt hätte!?
Hätte, wäre, könnte – sowas wirft man sich gegenseitig immer am liebsten vor, nicht wahr?
Wieso spricht eigentlich niemand über die Werder-Spieler, die in den letzten Jahren hin und her transferiert wurden, weil sie es in Bremen nicht geschafft und zu oft nur auf der Bank saßen – sowas gibt es dort auch – schockschwerenot!
Und wieso niemand über den BVB-Transferwahnsinn in den auslaufenden 90ern?
Zum Thema Jugend gibt es zum Glück noch ganz andere Argumente, die ich ebenfalls schon angerissen hatte und andere noch viel intensiver recherchiert haben – viel Spaß beim Lesen des eigentlich Unmöglichem:
Deutschlands Ausbildungsverein Nr.1 – noch so ein Vorurteil, dass bei näherer Betrachtung zusammenbricht…
Wenn dann der neue BundesJogi all dies auch noch gut findet, wird dieser direkt mitgebashed, schließlich ist es ja total abwegig, dass man bei den Bayern im Training mehr lernt als bei anderen Vereinen in Pflichtspielen…
Leute!
Das war teilweise ironisch gemeint, genauso wie das viele aktuelle und ehemalige Bayern-Spieler selbst immer wieder sagen!
Die Ansammlung an teilweise internationalen Top-Stars, führt nun mal dazu, dass man schon allein im Training mit denen als junger Spieler ’ne Menge lernt und das es im Bayern-Training oft härter zur Sache geht, als bei anderen Vereinen in den Spielen ist ja nun sowieso schon lange bekannt, wie alleine an den diversen Trainings-Verletzungen einzelner Bayern-Spieler abzulesen ist…
Was ich eigentlich sagen will:
Was sollen all diese ewig gleichen (Stellvertreter-)Diskussionen, wenn es doch im Grunde nur darum geht, auszudrücken, wie doof man eigentlich die Bayern findet?
Klar, diese Argumentationen machen Spaß, aber irgendwann kann man sich auch per E-Mail sämtliche Vorwürfe mit den gesammelten Gegenargumenten zuschicken, das käme aufs Gleiche raus!
😉
[via Bolzplatz und soccer-warriors.de]