Ist schon ein lustiges Interview, dass der Noch – Grün-Weiss-Orange-Goldene – Bremer und Bald – Königsblaue Schalker Fabian Ernst da dem Kicker gegeben hat!
Man wird den Eindruck nicht los, dass er ständig um den heissen Brei herum redet – süß:
kicker: Herr Ernst, vor einem Jahr bezeichneten Sie den Wechsel der Kollegen Ailton und Krstajic nach Schalke als „Geldentscheidung“. Jetzt gehen Sie auch dorthin – wegen der „sportlichen Herausforderung“. Sehen Sie da kein Glaubwürdigkeitsproblem?
Fabian Ernst: Nein. Schalke hat sich ja eindeutig entwickelt und heute definitiv eine andere Perspektive als damals. Die Spieler, die sie geholt haben, passen haargenau: Ailton, Krstajic, Lincoln, Bordon.
kicker: Also ist Erfolg doch käuflich?
Ernst: Mich hat Schalke nicht gekauft.
Natüürlich nicht!
kicker: Anders gefragt: Lässt sich der Erfolg mit Transfers garantieren?
Ernst: Natürlich muss ein Team auch sportlich vernünftig zusammengestellt sein. Auf Schalke hast du jetzt eine Mannschaft, die gar nicht unter Platz sechs abschneiden kann.
Abwarten… 😉
kicker: Was wäre eigentlich so schlimm daran, einfach zuzugeben: Dank des Fünfjahresvertrags auf Schalke haben Sie ausgesorgt, so ein Angebot gibt’s sonst nirgends, das muss man annehmen
Ernst: Das wäre nicht schlimm. Aber bei mir war der Gedankengang eben anders. Ich habe mich erst entschieden, Werder zu verlassen, mich dann erst konkret mit dem neuen Klub befasst. Dass man dann mehr verdient, bringt das Geschäft mit sich.
Das sollten wir uns für später merken!
kicker: Bremen verliert immer wieder seine Leistungsträger – was macht der Verein da falsch?
Ernst: Nichts. Man hat doch alle Verluste immer gut kompensiert. Außerdem wurde Micoud gehalten, Klose geholt. Ich sehe da kein Ausbluten.
kicker: Aber auf Schalke sehen Sie bessere Perspektiven.
Ernst: Ja.
kicker: Werder kann nicht auf Dauer oben mitspielen, der Erfolg des Vorjahres bleibt eine Eintagsfliege, stimmt’s?
Ernst: Nein. Ich bin sicher, dass Bremen auch ohne mich weiter oben mitmischt.
kicker: Aber was hat Ihnen dann in Bremen überhaupt gefehlt, wenn weder das Geld noch die sportliche Zukunft?
Eben, da sind wir mal auf die Antwort gespannt…
Ernst: Ich gebe zu, dass das nicht einfach zu verstehen ist. Aber ich habe einfach gemerkt, dass ich heraus muss aus meinem Nest, das für mich schon ziemlich bequem geworden ist. Ich brauche neue Teamkollegen, einen neuen Trainer, ein neues Umfeld, um mich neu beweisen zu müssen. Das wird mich zwangsläufig wieder einen Schritt weiterbringen.
kicker: In Bremen geht es also zu beschaulich zu?
Ernst: Nein, das wäre falsch interpretiert. Es geht einzig und allein um meine ganz persönliche Situation.
Und er rotiert und rotiert und rotiert… 😉
kicker: Ihr Noch-Trainer Thomas Schaaf kann nicht verstehen, dass Sie Schalke als „sportliche Herausforderung“ empfinden.
Ernst: So hat eben jeder seine Meinung.
kicker: Haben Sie nicht mit ihm darüber gesprochen?
Ernst: Nicht darüber, dass ich nach Schalke gehe. Wir hatten ein intensives Gespräch darüber, dass ich Werder verlasse.
kicker: Hatte er dafür Verständnis?
Ernst: Das sind interne Dinge.
Also ist die Antwort „Nein“?! Wir halten fest, er hat mit dem Trainer über den Wechsel gesprochen!
kicker: Schaaf hat Sie vom HSV geholt, wo Sie untendurch waren, unter ihm wurden Sie Stamm- und Nationalspieler. Haben Sie nicht das Bedürfnis, ihm die Entscheidung pro Schalke zu erklären?
Ernst: Dazu war jetzt vor der Asien-Reise nicht mehr die Zeit. Klar ist aber auch, dass ich mich nicht zu rechtfertigen brauche.
Komisch, oder?! Es war keine Zeit mehr Schaaf zu erklären, weshalb er ausgerechnet zum FC Aussauer gegangen ist, aber für das Weglaufen im allgm. schon?! Interessant…
kicker: Wären Sie ins Ausland gegangen, wäre das Verständnis im Klub und bei den Fans größer gewesen.
Ernst: Aber es ging um meine Zukunft. Ich wollte in Deutschland bleiben und konnte doch keine Rücksicht nehmen, dass zufällig schon drei Spieler von uns dahin gegangen sind.
kicker: Es geht aber auch darum, dass nach Bremer Selbstverständnis Schalke kein sportlich attraktiverer Klub ist.
Ernst: Wie auch immer, man muss meine Entscheidung respektieren. Sportlich spricht jedenfalls sicher nichts gegen Schalke.
Genau – und damit BASTA!
Und dann noch der obligatorische Schlusspunkt (erinnern wir uns, dass er zuerst nur aus Bremen wegwollte und sich erst dann für Schalke entschieden haben will):
kicker: Und was war mit dem FC Bayern?
Ernst: In Deutschland wäre für mich nur Schalke in Frage gekommen. Egal wer sonst ein Angebot gemacht hat oder hätte.
Wie gesagt, rundherum ein sehr lustiges Interview, das einmal mehr unterstreicht, was für ein dufter Typ Fabian – Ich-hab-das-1:1-gegen-Holland-verschuldet – Ernst so ist…
Es wäre auch ein ganz normales Interview geblieben, wenn sich der „Fabi“ nicht der Peinlichkeit unterworfen hätte, ums Verrecken nicht zuzugeben, dass er wegen der Kohle in die Turnhalle gewechselt ist, das wäre zumindestens ehrlich und konsequent gewesen, schließlich ist er Profi – Fußballer und macht seine Arbeit in erster Linie aufgrund des Geldes!
Aber nein, er mußte ja bockig bleiben und sich die Blöße geben… 😎