Irgendwie musste ich wieder einmal daran denken. Als ich von Wolfsburgs Ausscheiden aus der Championsleague erfuhr.
„Meister werden ist nicht schwer, Meister sein dagegen sehr.“
Dabei hätte das doch alles klar sein müssen.
Kein (Zufalls-)Meister der letzten Jahre hat es in seiner Folgesaison geschafft, die Doppel- und Dreifachbelastung zu bewältigen. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass man als Meister anders bespielt wird, als als Überraschungsteam, dass beflügelt zum Titel fliegt.
Die Bayern haben es sich über Jahrzehnte erarbeitet, dass sie erstens immer mit Gegenwehr zu kämpfen haben – egal ob Meister oder nicht – und zweitens mit der Mehrfachbelastung ganz gut klar kommen.
Das muss doch all diesen europäischen Fahrstuhlmannschaften klar sein. Oder etwa nicht? Dachte man in Wolfsburg tatsächlich, dass alles würde so weitergehen? Dachte Veh ernsthaft, er könnte mit dem sog. Deutschen Meister europäische Lorbeeren ernten?
Offensichtlich. Dabei hätte er aus seiner Stuttgarter Zeit lernen müssen. Der Abfall nach der Meisterschaft (in CL-Vorrunde 5 von 6 Spiele verloren, in BL Platz 6, 24 Pkt. Rückstand auf Bayern, Europapokal verpasst) war schließlich (auch dort) sein Kündigungsgrund.
Stattdessen sieht er eine groß angelegte Verschwörung gegen seine Mannschaft. In der Championsleague genauso wie in der Bundesliga.
Was gegen diesen Realitätsverlust hilft?
Nix. Einfach nur den Erfolg so lange zu feiern, wie er andauert. Sich sofort auf Augenhöhe mit den Etablierten zu wähnen, ist nicht nur irreführend, sondern schlichtweg weltfremd.
P.S. Wer einen Schuss Arroganz in diesem Beitrag findet, darf ihn behalten. Mir gehen nur seit Wochen die immer gleichen Aussagen Vehs über all das Pech und die Schiedsrichter auf die Nerven…